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Die
Erfindung betrifft ein elektrohydraulisches Aggregat für Kraftfahrzeuge.
Beispielsweise kann es sich um ein Aggregat zur Wandlung von elektrischer
in mechanische Energie handeln, welches in einer Bremsanlage mit
einer Einrichtung zur Regelung des Brems- und Antriebsschlupfes
und gegebenenfalls zur Fahrdynamikregelung in einem Kraftfahrzeug
eingesetzt ist, so dass Funktionen wie beispielsweise ABS, ASR oder
ESP ermöglicht
werden.
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Im
Personenkraftfahrzeugbau besteht ein Trend zu variablen Personenkraftwagen
wie insbesondere sogenannte SUV (Sports Utility Vehicles), zu Großraumlimousinen,
zu 7-Sitzern oder beispielsweise bevorzugt in USA zu sogenannten
Light Trucks (Leicht-LKW). Ein Merkmal all dieser Fahrzeuge ist deren
vergrößerte Masse,
was verstärkte
Bremsen erfordert. Auch im übrigen
besteht ein Trend, die Bremsanlage zu verstärken, um den Bremsweg zu reduzieren.
Großvolumige
Bremsen verfügen über eine
vergrößerte Bremsflüssigkeits-Volumenaufnahme – auch infolge
von Elastizitäten.
Das Aufnahmevolumen ist zur Erfüllung
der oben genannten Funktionalitäten
von dem elektrohydraulischen Aggregat zur Verfügung zu stellen.
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Daneben
besteht eine unerlässliche
Aufgabe einer Bremsanlage darin, unerwünschte Lageänderungen eines abgestellten
Fahrzeuges zu verhindern, kurz die sogenannte Parkbremsfunktion
zu ermöglichen.
Herkömmlicherweise
wird die Wirkenergie zum Betätigen
oder Lösen
der Parkbremse muskulär
von einem Fahrzeugführer
oder mechatronisch von einer Motor-Getriebe-Einheit erzeugt. Derartige Varianten
sind mit dem Nachteil verknüpft,
dass sie entweder wenig komfortabel sind, oder aber zusätzliche
Baueinheiten zur Energiewandlung erfordern, nämlich einen elektromotorischen
Aktuator mit elektronischer Steuereinheit, was die Kosten einer Bremsanlage
unangemessen erhöht.
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Eine
weitere Entwicklung bei elektrohydraulischen Aggregaten betrifft
eine sogenannte hydraulische Parkbremse (HPB). Derartige Parkbremsvorrichtungen
unterscheiden sich maßgeblich
von konventioneller Parkbremsaktuatorik umfassend ein verschleißanfälliges Bremsseil,
indem ein ohnehin vorhandenes Motor-Pumpen-Aggregat die hydraulische Energie
aufbaut, welche die Kolben in Radbremsen beaufschlagt, so dass diese
mit Hilfe einer gesonderten Vorrichtung im gespannten Zustand verriegelt werden,
um dadurch die Parkbremswirkung aufrecht zu erhalten. Der elektromechanisch
erzeugte hydraulische Druck wird gewissermaßen in den Radbremsen gekammert,
was die gewünschte
Bremswirkung erzielt. Dadurch wird es ermöglicht, auf eine muskuläre Betätigung einer
Parkbremse oder auf einen zusätzlichen
elektromechanischen Wandler zu verzichten. Eine bloße Betätigung eines
elektrischen Stellers oder Schalters reicht völlig aus.
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Die
geschilderten Aufgabenstellungen konfrontieren eine moderne Fahrzeugbremsanlage
mit der Problematik, dass sehr unterschiedliche Förderbedingungen
für die
Kolbenpumpe vorliegen, und dass eine einfache Vergrößerung der
Förderkapazität in Hinblick
auf einen theoretisch vielleicht denkbaren Extremfall zu einer völligen Überdimensionierung der
Fördervorrichtung
in Hinblick auf die überwiegenden
praktischen Anwendungsfälle
führen
würde.
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Aus
der
DE 102 49 909
A1 geht eine Kolbenpumpe für eine Fahrzeugbremsanlage
hervor. Der Kolben ist mehrteilig ausgebildet und umfasst wenigstens
zwei synchron bewegbare Teilkolben, wobei dem ersten Teilkolben
ein erster hydraulisch wirksamer Duchmesser zugeordnet ist, und
wobei dem zweiten Teilkolben der zweite hydraulisch wirksame Durchmesser
zugeordnet ist.
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Während herkömmliche
Bremsanlagen jeweils eine Fördervorrichtung
je Bremskreis aufweisen, zeigt die nicht vorveröffentlichte WO 2005/050015
A1 ein Aggregat mit jeweils 3 Fördervorrichtungen
je Bremskreis. Dadurch können
hohe Volumenströme
bewältigt
werden. Dieser Vorschlag ist leider nicht bauraumneutral.
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Weiterhin
sind ganz generell hubverstellbare Pumpen mit Taumelscheiben bekannt,
wobei eine Winkelverstellung der Taumelscheibe eine Hubveränderung
von Pumpenkolben und dadurch eine Volumenstrombeeinflussung hervorruft.
Jedoch ist eine Anlenkung der Taumelscheibe vorzusehen, und Taumelscheibenlösung sind
nur in Verbindung mit Axialkolbenpumpen sinnvoll.
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Schließlich ist
auch schon an anderem Ort vorgeschlagen worden, einen Elektromotor
gezielt temporär
zu überlasten,
um Beanspruchungsspitzen einer Pumpe zu bewältigen.
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Die
Erfindung beruht auf der Aufgabe, elektrohydraulische Aggregate
in Hinblick auf deren Förderleistung
besser an die variierenden Anforderungen moderner Personenkraftwagen
anzupassen, ohne jedoch den Bauaufwand und insbesondere die Baugröße unangemessen
zu erhöhen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, die genannten Nachteile zu vermeiden,
und ein elektrohydraulisches Aggregat zur Verfügung zu stellen, welches auf
einfachem, robustem und vorzugsweise rein mechanischem Wege, eine
Stufung der hydraulischen Leistung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
dass das elektrohydraulische Aggregat mit einer Vorrichtung versehen
ist, um einfach zwischen unterschiedlich großen hydraulischen Wirkflächen oder
Wirkflächenkombinationen
(A1; A1 + A2) einer Kolbenpumpe umzuschalten.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Vorteil verknüpft,
dass beispielsweise ein erster Energieerzeugungsmodus auf einer
ersten hydraulischen Wirkfläche
(A1 + A2) beruht, und dass ein zweiter Energieerzeugungsmodus auf
einer zweiten hydraulischen Wirkfläche (A2) beruht, wobei die
erste Wirkfläche
(A1 + A2) größer als
die zweite Wirkfläche
(A2) ausgebildet ist. Dadurch wird es ermöglicht, hohe Förderströme beispielsweise
nur im Niederdruckbereich mit einer relativ großen Kolbenwirkfläche A1 +
A2 zu fördern,
und beispielsweise ab Eintritt in den Hochdruckbereich entweder
schlagartig oder sukzessive auf die relativ kleine Kolbenwirkfläche A1 umzuschalten.
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Die
Erfindung ermöglicht
dadurch gewissermaßen
eine gezielte, entweder durch bestimmte physikalische Prozessgrößen automatisch
initiierte, oder elektronisch geregelt eingeleitete hydraulische Gangschaltung,
auf deren Basis der Vorteil erzielt wird, dass ein – im Vergleich
mit herkömmlichen
Aggregaten – unterdimensionierter
Motor sogar Spitzenlasten beanstandungsfrei bewältigen kann, ohne dauerhaft überlastet
zu werden. Es muss nicht weiter betont werden, dass diese Maßnahme mit
einer Leistungsreduktion des erforderlichen Elektromotors, wie auch
mit einer Kostenreduktion verbunden sein kann, wobei zusätzlich die
Höhe des
konsumierten Stromes reduziert wird. Also führt die Erfindung zu einer Absenkung
der Bordnetzbeanspruchung.
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Die
Erfindung ist mit dem weiteren Vorteil verknüpft, dass die hydraulische
Umschaltung völlig unabhängig von
einer Beeinflussung von einem mechanischen Getriebe wie insbesondere
einer Exzentrizität
zwischen Pumpenantrieb und Radialkolbenpumpe erfolgt. Denn die Exzentrizität bleibt
konstant.
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Durch
die Erfindung wird es in vorteilhafter Weise ermöglicht, dass beispielsweise
eine hydraulische Parkbremse durch Verwendung eines Förderkolbens
mit großer
hydraulischer Wirkfläche
schnell mit großen
Förderströmen befüllt werden
kann, ohne eine Veränderung
des Förderhubs
vornehmen zu müssen.
Für die
Versorgung mit geringen Förderströmen in einem
Hochdruckbereich ist dagegen eine verkleinerte hydraulische Wirkfläche vorgesehen. Weil
die Wirkflächen
also gezielt reduzierbar ausgebildet sind, ermöglicht dies eine Reduktion
der Belastung eines Pumpenantriebsmotors und folglich eine reduzierte
elektrische Stromaufnahme. Die elektrische Beanspruchung des Fahrzeugbordnetz
wird folglich reduziert.
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Die
Erfindung ist nicht an Parkbremsanwendungen gebunden, sondern kann
prinzipiell immer zum Einsatz gelangen, wenn ein intelligentes Energiemanagement
gefordert ist. Dies ermöglicht
weitere Anwendungsgebiete, um auch jenseits der Brems- und Fahrwerksregelungstechnik
neue Verwendungsmöglichkeiten
zu erschließen.
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Gemäß einer
nebengeordneten Lösung
des genannten Problems umfasst die Kolbenpumpe eine Vorrichtung,
mit der zumindest ein Kolben teleskopierbar ausgebildet ist. Dies
bewirkt eine Veränderungsmöglichkeit
für den
Verdrängungshub.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorrichtung als Schaltvorrichtung
vorgesehen, um eine Relativbewegung zwischen einem ersten Kolbensegment
mit einem ersten hydraulisch wirksamen Querschnitt und einem zweiten
Kolbensegment mit einem zweiten hydraulisch wirksamen Querschnitt
zu ermöglichen,
oder zu unterbinden. Dadurch wird es ermöglicht, die hydraulisch wirksamen Querschnitte
in unterschiedlicher Kombination gebündelt oder einzeln wirken zu
lassen. Die Schaltvorrichtung ist zumindest wirkungsmäßig, vorzugsweise jedoch
auch örtlich,
zwischen den Kolbensegmenten platziert.
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Die
Kolbensegmente weisen identisch große oder unterschiedlich große hydraulische
Wirkflächen auf.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Kolbenpumpe als Radialkolbenpumpe
ausgebildet, und verfügt über ein
erstes zentrisches Kolbensegment, welches von einem radial äußeren, konzentrischen
Kolbensegment umgeben ist. Das zentrische Kolbensegment verfügt über eine
vergleichsweise kleine hydraulische Wirkfläche (A1), während die große Wirkfläche additiv
aus den hydraulischen Wirkflächen
(A1 + A2) von zwei Kolbensegmenten zusammen gesetzt ist.
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Der
Querschnitt der Kolbensegmente – und damit
auch der Wirkflächen – ist kreisförmig oder kreisringförmig.
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Gemäß der ersten
Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Umschaltung in der Zusammensetzung
der Wirkflächen
A1, A1 + A2 hydraulisch gesteuert infolge des herrschenden hydraulischen
Druckes in einem Arbeitsraum der Kolbenpumpe. Beispielsweise kann
ein radial äußeres, kreisringförmiges Kolbensegment
mittels einer Übergangspassung reibschlüssig am
Umfang eines zentrischen Kolbensegmentes angeordnet sein. Das zentrische
Kolbensegment wird direkt von dem Antrieb (Excenter) angetrieben.
Der Reibschluss zwischen äußerem und innerem
Kolbensegment ist nun derart abgestimmt, dass das radial äußere Kolbensegment
nur im Nieder- oder Mitteldruckbereich an der Verdrängungsbewegung
teilnimmt. Nach Überschreiten
eines Grenzdruckes überschreiten
die hydraulischen Druckkräfte die
Reibspannungen zwischen den beiden Kolbensegmenten. Dadurch partizipiert
ausschließlich
noch das zwangsgetriebene, zentrische Kolbensegment an dem Verdrängungshub.
Das radial äußere Kolbensegment
partizipiert erst wieder an der Verdrängungsbewegung, wenn der Grenzdruck
unterschritten ist.
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In
Weiterentwicklung der reibschlüssigen oder
kraftschlüssigen
Schaltvorrichtung ist es denkbar und vorteilhaft, wenn eine formschlüssige Kupplung
vorgesehen ist. Nach einer derartigen Ausgestaltung der Erfindung
sind hydraulisch betätigte, formschlüssige Kupplungsmittel
vorgesehen, die dazu führen,
dass die hydraulischen Wirkflächen
gekoppelt oder entkoppelt werden.
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In
Abwandlung dieses Gedankens ist eine mechanische Verriegelung, wie
insbesondere federbeaufschlagte Rastmittel, denkbar welche eine
kraftschlüssige
Kopplung oder Entkopplung bewirken.
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Erfindungsgemäß weist
die Vorrichtung wenigstens ein Elastoelement auf, welches unter
der Wirkung eines vorbestimmten hydraulischen Drucks in einem Verdrängungsraum
nachgibt, um eine Umschaltung in der Zusammensetzung der hydraulischen
Wirkflächen
zu ermöglichen.
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Vorteilhafterweise
weist die Schaltvorrichtung ein erstes Elastoelement auf, welches
geeignet ist, die beiden Kolbensegmente in eine rückwärtige Totpunktlage
zu drängen,
während
ein zweites Elastoelement dazu bestimmt ist, eines der beiden Kolbensegmente
entgegen der Wirkung des hydraulischen Druckes elastisch vorzuspannen.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Schaltvorrichtung
wenigstens ein elektromagnetisch schaltbares Element auf, welches zwecks
Aktivierung oder Deaktivierung der Kupplung mit einem elektronischen
Regler in Verbindung steht, um die Aktivierung oder Deaktivierung
unter Verwendung von dem elektronischen Regler vorzunehmen.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen
im nachfolgenden aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung hervor.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 ein
vergrößerter Schnitt
durch eine Kolbenpumpe zur Verwendung in einem hydraulischen Aggregat,
umfassend eine Kupplungsvorrichtung mit einem Reibelement, und
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2 eine
Ausführungsform
der Erfindung unter Verwendung einer Kupplungsvorrichtung mit einem
Elastoelement, und
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3 eine
Prinzipskizze zur Verdeutlichung von Wirklächenverhältnissen an Kolbensegmenten.
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Zunächst sei
kurz die prinzipielle hydraulische Verschaltung einer hydraulischen
Fahrzeugbremsanlage erläutert.
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Eine
Bremsanlage umfasst meist einen pneumatischen Bremskraftverstärker, und
einen, einen Druckmittelvorratsbehälter aufweisenden, Hauptbremszylinder
oder Simulator, dessen Druckkammern über Bremsleitungen mit Radbremsen
verbunden werden können.
Die Druckkammern und Radbremsen sind paarweise in sogenannten Bremskreisen
I, II zusammengefasst. Bei den Bremskreisen I, II hat sich die sogenannte
Diagonalaufteilung unter Zusammenfassung von diagonal gegenüberliegenden
Radbremsen der Vorderachse sowie Hinterachse eines Fahrzeugs durchgesetzt,
wobei prinzipiell auch andere Aufteilungen wie beispielsweise die
sogenannte Schwarz/Weiß Aufteilung
unter paarweiser Kombination der Radbremsen einer Achse möglich ist.
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Zur
Erfassung eines fahrerseitig eingesteuerten Drucks in einer Verbindung
zwischen Druckkammer und Radbremsen dient meist ein Drucksensor
in der Bremsleitung, welche eine Druckkammer mit Radbremsen vom
Bremskreis I verbindet.
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Ein
Aufnahmekörper
(HCU) 1 umfasst die elektromagnetischen Ventile und im
wesentlichen die hydraulische Verbohrung. Jeder Bremskreis weist
ein elektromagnetisches Trennventil sowie für jede Radbremse jeweils ein
Einlassventil und jeweils ein Auslassventil auf. An die Radbremsen
eines jeden Bremskreises I, II sind Rücklaufleitungen angeschlossen,
welche zurück
zu der jeweiligen Hauptzylinder-Druckkammer führen. Die Auslassventile sind zum
gezielten Druckabbau in der Radbremse vorgesehen. Weiterhin ist
in den Rücklauf
zumindest ein Niederdruckspeicher integriert, welcher abgelassenes
Fluid blitzschnell aufnehmen kann, falls sich die Pumpenförderung
verzögert.
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Jeder
Bremskreis weist eine elektromotorisch angetriebene Kolbenpumpe 2 auf,
die aus dem Niederdruckspeicher oder aus einem Bremsflüssigkeitsbehälter ansaugt,
um – in
Abhängigkeit
von der jeweils notwendigen Funktion – in Druckkammern oder in die
Radbremsen zu fördern.
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Um
einen Wechsel zwischen ABS-Rückförderbetrieb
(in Richtung Hauptbremszylinder) und Parkbrems-Regelungsbetrieb mittels der Kolbenpumpe 2 zu
ermöglichen,
mündet
je Bremskreis I, II stromabwärts
zwischen den Niederdruckspeicher und einem schematisch verdeutlichten
Eingang E der Kolbenpumpe 2 jeweils eine Saugleitung in
einen Saugkanal ein. In jede Saugleitung ist ein elektromagnetisch
betätigbares
Umschaltventil eingesetzt, das beispielsweise bei aktiver Fahrdynamikregelung
eine Druckmittelverbindung zwischen dem Hauptbremszylinder, einem
Bremsflüssigkeitsbehälter und
dem Eingang E der Kolbenpumpe 2 herstellt.
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Weil
die 1 und 2 in weiten Teilen übereinstimmen,
sind übereinstimmende
Merkmale mit übereinstimmenden
Bezugsziffern versehen. Nach Erläuterung
der gemeinsamen Merkmale und Zusammenhänge wird im Anschluss auf Besonderheiten
der 2 eingegangen.
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Aus
der 1 geht die beschriebene Kolbenpumpe 2 in
stark vergrößertem Maßstab hervor. Eine
Antriebswelle 3 reicht mit einem Ende in einen Kurbelraum 4 in
dem Aufnahmekörper 1,
und dreht einen Excenter 5, der von einem Excenterlager 6 umgeben
ist. Eine weitgehend zylindrische Pumpenpatrone 7 umfasst
wenigstens einen Laufbuchsenabschnitt 8 und ist in einer
Stufenbohrung 9 des Aufnahmekörpers 1 befestigt,
die von einem Deckel 10 verschlossen wird. Eingang E und
Ausgang A münden
in die Stufenbohrung 9. Die Pumpenpatrone 7 umfasst einen
segmentierten, teilweise hohlen Kolben 11, welcher abgedichtet
sowie oszillatorisch bewegbar in der Pumpenpatrone 7 angeordnet
ist. Zu diesem Zweck liegt der Kolben 11 mit einem Ende
an einem Lageraussenring 12 des Exzenterlager 6 an,
und ein anderes Ende ragt in einen Verdrängungsraum 13 und
verfügt
in diesem Bereich über
einen Sitz 14 für einen
Rückschlagventilkörper 15.
Eine Rückstellfeder 16 ist
zwischen Aufnahmekörper 1 und
Kolben 11 eingespannt, und dient der elastischen Vorspannung des
Kolbens 11 zur Rückstellung
zum unteren Totpunkt. Innerhalb der Pumpenpatrone 7 ist
ein – bereits
in Teilen beschriebenes – Druckventil 17 und
ein Saugventil 18 vorgesehen, welche gemeinsam der Ventilation
des Verdrängungsraumes 13 dienen.
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Eine
Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass der Kolben 11 ein
erstes, unmittelbar vom Lageraussenring 12 angetriebenes,
zentrales Kolbensegment 19 aufweist, welches bei jeder
Exzenterdrehung zwangsläufig
mitgenommen wird. Dadurch ist eine wirksame hydraulische Wirkfläche A1 vorgesehen,
die generell zur Fluidförderung
beiträgt.
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Das
zentrale Kolbensegment 19 verfügt im wesentlichen über Kreis-
oder Kreisringquerschnitt und ist von einem zweiten, ringförmigen Kolbensegment 20 umgeben,
welches einen Kreisringquerschnitt aufweist, und über die
hydraulische Wirkfläche
A2 verfügt.
Die Wirkflächen
A1 und A2 können identisch übereinstimmende
oder unterschiedlich große
geometrische Flächen
aufweisen. Zur Abdichtung zwischen zentralem Kolbensegment 19 und
radial äußerem Kolbensegment 20 ist
ein Dichtelement 21 am zentralen Kolbensegment 19 vorgesehen.
Zur Abdichtung zwischen Laufbuchsenabschnitt 8 und radial äußerem, ringförmigen Kolbensegment 20 ist dieses
mit einem Dichtelement 22 versehen.
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Eine
Schaltvorrichtung kann eine Relativbewegung zwischen den Kolbensegmenten 19, 20 ermöglichen
oder unterbinden. Die Schaltvorrichtung ermöglicht insbesondere eine Kinematik,
bei der entweder alle Kolbensegmente 19, 20 gemeinsam
mit additiv kombinierter hydraulischer Wirkfläche A1 + A2, oder nur das zentrale,
zwangsgetriebene Kolbensegment 19 mit seiner Wirkfläche A1 an
der Förderbewegung
teilhaben. Zu der Schaltvorrichtung nach 1 gehört daher
eine Kontaktfläche
zwischen zentralem Kolbensegment 19 und radial äußerem Kolbensegment 20,
welche so toleriert ist, dass eine reibschlüssige Mitnahme des mittelbar
mitgenommenen radial äußeren Kolbensegmentes 20 lediglich
im Nieder- und Mitteldruckbereich erfolgt. Die Schaltvorrichtung
ist dadurch zwischen den Kolbensegmenten 19, 20 wirksam.
Nach Überschreiten
eines gewissen Grenzdruckes im Verdrängungsraum 13 löst die Schaltvorrichtung
gewissermaßen
automatisch-selbsttätig
den Kraft- bzw. Reibschluß zwischen den
Kolbensegmenten 19, 20. Dadurch bleibt das radial äußere Kolbensegment 20 gewissermaßen stehen,
und nur das zwangsgetriebene, zentrale, radial innere Kolbensegment 19 nimmt
an der Verdrängung teil.
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Die 2 verdeutlicht
zwei unterschiedliche Totpunkte einer anderen Ausführungsform
der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform
verfügt
die Schaltvorrichtung über
Elastoelemente, welche einen Schaltvorgang ermöglichen. Ein erstes Elastoelement – in Gestalt
einer ansich vorbekannten Rückstellfeder 16 – beaufschlagt
die beiden Kolbensegmente 19, 20 mittelbar oder
unmittelbar in Richtung des Exzenter 5. Dadurch wird das
radial innere Kolbensegment 19 stets in einen unteren Totpunkt
zurück
gestellt sowie in Anlage am Exzenter 5 gehalten (untere
Figurenhälfte).
Gleichzeitig wird für
das radial äußere Kolbensegment 20 ein
Anschlag 23 definiert.
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Ein
zweites Elastoelement 24 wirkt entgegen der Rückstellfeder 16 und
beaufschlagt das radial äußere Kolbensegment 20 entgegen
der Wirkung des hydraulischen Drucks im Verdrängungsraum 13. Dadurch
wird dieses Kolbensegment 20 prinzipiell mit definierter
Vorspannkraft elastisch in Anlage an dem Anschlag 23 gehalten.
Der Anschlag 23 ist an einem Bauteil vorgesehen, welches
gleichzeitig als Federteller für
die Auflage der Rückstellfeder 16 am
zentralen Kolbensegment 19 dient. Das zweite Elastoelement 24 ist
vorgesehen, um unter einem vorbestimmten hydraulischen Druck derart
nachzugeben, dass der Kraftschluss zwischen den beiden Kolbensegmenten 19, 20 ermöglicht oder
aufgehoben wird. An dem Laufbuchsenabschnitt 8 ist ein
rückwärtiger Anschlag 25 für das Kolbensegment 20 vorgesehen, welcher
verhindert, dass das Elastoelement 24 übermäßig komprimiert werden kann.
Wie aus der 2 weiterhin ohne weiteres hervorgeht,
ist das zweite Elastoelement 24 als elastisch vorgespannte
Schraubenfeder ausgebildet, welche einerseits an dem radial äußeren Kolbensegment 20 und
andererseits an einem Absatz 26 der Pumpenpatrone 7 abgestützt ist.
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In
Abwandlung der vorbeschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
sind weitere Gestaltungen möglich,
deren Prinzip auf einer erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung beruht.
Dazu gehören insbesondere
Schaltvorrichtungen, welche eine lösbare Kupplung mit mechanisch
aktivierbaren, formschlüssigen
Mitteln erzielen, oder Ausführungsformen,
welche elektromagnetische Schaltmittel aufweisen, die ihrerseits
formschlüssige
Kupplungsmittel beaufschlagen können.
Dabei wird das elektromagnetisch schaltbare Element zur Aktivierung
oder Deaktivierung der Schaltvorrichtung vorzugsweise von demselben
elektronischen Regler angesteuert, welcher auch für die Ansteuerung
der elektromagnetischen Ventile verantwortlich ist.
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- 1
- Aufnahmekörper
- 2
- Kolbenpumpe
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Kurbelraum
- 5
- Exzenter
- 6
- Exzenterlager
- 7
- Pumpenpatrone
- 8
- Laufbuchsenabschnitt
- 9
- Stufenbohrung
- 10
- Deckel
- 11
- Kolben
- 12
- Lageraussenring
- 13
- Verdrängungsraum
- 14
- Sitz
- 15
- Rückschlagventilkörper
- 16
- Rückstellfeder
- 17
- Druckventil
- 18
- Saugventil
- 19
- Kolbensegment
- 20
- Kolbensegment
- 21
- Dichtelement
- 22
- Dichtelement
- 23
- Anschlag
- 24
- Elastoelement
- 25
- Anschlag
- 26
- Absatz
- E
- Eingang
- A
- Ausgang
- A1
- hydraulische
Wirkfläche
- A1
+ A2
- hydraulische
Wirkfläche