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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lagersystem, vorzugsweise
zur Drehlagerung eines Spindelmotors kleiner Baugröße, wie
er vorzugsweise zum Antrieb von Speicherplattenlaufwerken eingesetzt
wird.
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Stand der
Technik
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Durch
die fortschreitende Miniaturisierung von Festplattenlaufwerken entstehen
neue konstruktive Probleme, insbesondere bei der Herstellung kleiner
Antriebsmotoren und geeigneten Lagersystemen.
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Wurden
bisher Wälzlagersysteme
verwendet, setzen sich nun fluiddynamische Lagersysteme aufgrund
ihrer kleineren Bauart und höherer
Präzision
immer mehr durch.
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Es
ist bekannt, die verwendeten Lagersysteme mit zwei Radiallagern
auszustatten. Um die erforderliche Lagersteifigkeit zu erreichen,
müssen
die Radiallager in einem ausreichenden axialen Abstand zueinander
angeordnet sein. Dennoch sind herkömmliche konstruktive Lösungen für fluiddynamische
Festplattenlager und die Verfahren zu ihrer Herstellung bei der
Konstruktion von Miniatur-Spindelmotoren nicht oder nur unter Schwierigkeiten
anwendbar. Je kleiner die Lagersysteme, und damit der Abstand zwischen
den beiden Radiallagern werden, desto geringer wird bei herkömmlicher
Bauweise ihre Tragkraft und Steifigkeit.
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Die
US 5 538 347 A offenbart
ein Luftlager, das ein rotierendes ringförmiges Bauteil umfasst, das sich
um ein feststehendes zylinderförmiges
Bauteil dreht. Zwischen den einander zugewandten Umfangsflächen der
beiden Bauteile ist ein Radiallager angeordnet. Die Stirnflächen des
rotierenden Bauteils bilden zusammen mit zwei feststehenden scheibenförmigen Bauteilen
jeweils ein Axiallager aus. In bekannter Weise sind die Lagerflächen durch
einen Lagerspalt voneinander beabstandet. Der notwendige dynamische
Luftdruck im Lagerspalt wird durch Oberflächenstrukturen erzeugt, die
auf den Lagerflächen
aufgebracht sind.
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Mit
dem Gegenstand der
EP
1 365 164 A2 ist ein Fluidlager mit zwei Axiallagern sowie
einem Radiallager bekannt geworden. Das obere Axiallager ist jedoch
nicht direkt zwischen der Lagerbuchse und der unteren Stirnfläche der
Nabe ausgebildet. Ferner ist bei diesem Lager eine vertikale konische
Kapillardichtung vorgesehen, welche die axiale Baulänge des
Lagers weiter vergrößert. Weiterhin
ist die Lagerbuchse in einem dreigeteilten Gehäuse untergebracht. Bei diesem
Lager sind keine Maßnahmen
für eine
Verbesserung der Zirkulation des Lagerfluids vorgesehen, was sich
positiv auf die Entlüftung
von im Öl
enthaltenen Luftbläschen
auswirken würde.
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Mit
dem Gegenstand der US 2003/0197438 A1 ist eine weitere Anordnung
eines Fluidlagers bekannt geworden, die ein oberes, jedoch kein
unteres Axiallager sowie zwei Radiallager aufweist. Als Maßnahme zur
Verbesserung der Zirkulation des Lagerfluids ist eine Rezirkulations-Bohrung
dargestellt, die einen unteren Bereich des Lagerspaltes mit einem oberen
Bereich des Lagerspaltes miteinander verbindet. Die obere Öffnung der
Rezirkulations-Bohrung ist stirnseitig in der Lagerbuchse radial
innerhalb des oberen Axiallagers angeordnet. Die Rezirkulations-Bohrung
führt durch
die Lagerbuchse hindurch und stellt somit eine Verbindung mit der
Unterseite der Welle her. Aufgrund der Anordnung der oberen Öffnung des
Rezirkulationskanals radial innerhalb des oberen Axiallagers ist
ein Entweichen von im Öl enthaltenen
Luftbläschen
aufgrund des entgegen gerichteten Druckgradienten während des
Betriebes des Lagers nicht möglich,
da das Axiallager als reines Pumplager ausgebildet ist und das Fluid
nach innen pumpt und somit der Fluiddruck von Lageräußeren zum
Lagerinneren zunimmt.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Spindelmotor mit einem
fluiddynamischen Lager zu schaffen, der bei geringer Baugröße, insbesondere
einer geringen Bauhöhe,
eine hohe Lagersteifigkeit aufweist und darüber hinaus Luftbläschen, die
im Öl enthalten
sind, aus dem Lager austreibt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit
der technischen Lehre der Erfindung wird der Vorteil erreicht, dass
bei geringer Bauhöhe
durch Anordnung der Kapillardichtung am Innenumfang der Nabe etwa
auf gleicher Höhe
wie der Zirkulationskanal im Kanal aufsteigende Luftbläschen radial
auswärts
in den Freiraum entlüftet
werden.
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Weil
das obere Axiallager das Fluid radial einwärts pumpt und die obere Öffnung des
Kanals sich radial außerhalb
der oberen Axiallagerstrukturen befindet, besteht nicht die Gefahr,
dass entstehende Luftblasen in das obere Axiallager gelangen. Durch die
extreme Beabstandung der beiden Axiallager und deren Verbindung
durch den Kanal ergibt sich eine hohe Kippsteifigkeit.
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Das
erfindungsgemäße fluiddynamische
Lagersystem umfasst ein feststehendes Teil, bestehend aus einem
topfförmigen
Gehäuse
und einer darin angeordneten Lagerbuchse, ein bewegliches Teil,
bestehend aus einer in der Lagerbuchse drehbar aufgenommenen Anordnung
einer Welle und einer Nabe, und einer an einem Ende der Welle angeordneten Druckplatte
(5), die in einem durch das Gehäuse und die Lagerbuchse gebildeten
ringscheibenförmigen Freiraum
angeordnet ist. Jeweils einander gegenüberliegende Oberflächen des
feste stehenden und des beweglichen Teiles sind durch einen mit
einem Lagerfluid gefüllten
Lagerspalt voneinander beabstandet. Ferner umfasst das Lagersystem
ein Radiallager, gebildet durch die Außenfläche der Welle und die Innenfläche der
Lagerbuchse und zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen, ein
erstes Axiallager, gebildet durch eine erste Stirnfläche der
Lagerbuchse, eine dieser gegenüberliegenden.
Stirnfläche der
Nabe und zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen, und ein zweites
Axiallager, gebildet durch eine zweite Stirnfläche der Lagerbuchse, eine gegenüberliegende
Stirnfläche
der Druckplatte und zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen.
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Weiterhin
weist die Lagerhülse
an ihrem Außendurchmesser
wenigstens einen längs
verlaufenden, von Lagerfluid durchströmten Kanal auf, der einen radial äußeren Bereich
des ersten Axiallagers und einen radial äußeren Bereich des zweiten Axiallagers
miteinander verbindet. Darüber
hinaus ist zwischen einer Oberfläche
des Innenumfangs der Nabe und einer gegenüberliegenden Oberfläche des
Außenumfangs
des Gehäuses
ein mit dem Lagerspalt verbundener und sich in Richtung des Lagerspaltes verjüngender
ringförmiger
Freiraum angeordnet, der zumindest teilweise mit Lagerfluid gefüllt ist.
Dieser Freiraum begrenzt den Lagerspalt nach außen und bildet eine Kapillardichtung
zur Abdichtung des Lagerspaltes aus.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung sind die Lagerstrukturen
des Radiallagers auf dem Außenumfang
der Welle und die Lagerstrukturen der Axiallager auf den beiden
Stirnflächen
der Lagerbuchse angeordnet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind alle Lagerstrukturen,
also die des Radial- und die der Axiallager, ausschließlich auf
der Lagerbuchse angeordnet. Dadurch muss nur noch die Lagerbuchse
im Hinblick auf die Lagerstrukturen bearbeitet werden, was die Herstellung
der Lagers einfacher macht. In vorteilhafter Weise kann die Lagerbuchse
als Sinterteil hergestellt werden, sowohl als Sintermetall als auch
Sinterkeramik. Auch Kunststoff-Metall Sintermaterialien können verwendet
werden. Die Vorteile des Sinters sind zum einen die kostengünstige Herstellung
und zum anderen die Möglichkeit,
die Lagerstrukturen bereits im Sinterteil integrieren zu können. Eine
Nachbearbeitung und ein nachträgliches
Aufbringen von Lagerstrukturen auf die Oberflächen der Lagerbuche entfällt somit.
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Der
ringförmige
Freiraum bildet weiterhin ein Reservoir für das Lagerfluid aus.
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Ein
zusätzliches,
drittes Axiallager oder ein Ersatz für das erste Axiallager kann
durch eine Stirnfläche
der Druckplatte und eine gegenüberliegende Fläche des
Gehäusebodens,
und zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen gebildet werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Gehäuse als einteiliges topfförmiges Teil,
beispielsweise ein Tiefziehteil, ausgebildet. Das Gehäuse kann
aber auch zweiteilig ausgebildet sein und aus einem zylinderförmigen Mantelteil
und einem scheibenförmigen
Bodenteil besteht, wobei die Teile beispielsweise gasdicht miteinander
verschweißt
sind.
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Das
erfindungsgemäße Lagersystem
wird vorzugsweise zur Drehlagerung eines Spindelmotors eingesetzt,
wobei der Spindelmotor eine Basisplatte oder einen Flansch mit einer Öffnung zur
Aufnahme des Gehäuses
des Lagersystems aufweist, und eine elektromagnetische Antriebseinheit
zum Antrieb des beweglichen Teils des Lagersystems.
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Der
Spindelmotor kann vorzugsweise zum Antrieb von Speicherplatte eines
Speicherplattenlaufwerks verwendet werden, wobei die Nabe als Träger für die mindestens
eine Speicherplatte des Speicherplattenlaufwerks verwendet wird.
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Durch
Integration von Bauteilefunktionen besteht das erfindungsgemäße Lagersystem
aus wenigen Bauteilen. Diese sind mit einfachen herkömmlichen
Fertigungsverfahren herstellbar. Da die benötigte Kippsteifigkeit nicht
durch Radiallager mit großem
axialem Abstand, sondern vorrangig durch die beiden Axiallager erreicht
wird, kann die nötige
Bauhöhe
klein ausgeführt
werden. Die axiale Steifigkeit ist dadurch groß. Die noch notwendige radiale
Steifigkeit wird durch das Radiallager erzielt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen:
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Es
zeigen:
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1:
einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Spindelmotor mit fluiddynamischem
Lagersystem;
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2:
eine Draufsicht auf eine Lagerhülse des
Lagersystems;
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3:
einen Schnitt durch die Lagerhülse von 2;
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4:
eine Unteransicht der Lagerhülse
von 2;
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5: eine perspektivische Ansicht der Lagerhülse von 2;
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6:
eine Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform der Lagerhülse des
Lagersystems;
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7:
einen Schnitt durch die Lagerhülse von 6;
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8:
eine Unteransicht der Lagerhülse
von 6;
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9: eine perspektivische Ansicht der Lagerhülse von 6;
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10:
einen Schnitt durch einen Spindelmotor mit einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fluidlagers;
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11:
einen Schnitt durch einen Spindelmotor mit einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fluidlagers.
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Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung
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1 zeigt
den grundsätzlichen
Aufbau eines Spindelmotors mit einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagersystems. Der Spindelmotor zeichnet sich durch eine einfache
und flache Bauweise aus.
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Der
Spindelmotor umfasst eine Basisplatte 19 oder Basisflansch,
welcher beispielsweise als Tiefziehteil ausgebildet ist und eine Öffnung aufweist, in
der ein im wesentlichen topfförmiges
Gehäuse 1 eingesetzt
ist, welches ebenfalls als Tiefziehteil ausgebildet sein kann. Im
Bereich der Öffnung
am Innendurchmesser des Gehäuses 1 ist
eine zylindrische Lagerbuchse 2 angeordnet, die zusammen
mit dem Gehäuse 1 und
dem Flansch 19 das feststehende Teil des Lagersystems bildet.
Die Lagerbuchse 2 ist beispielsweise in das Gehäuse 1 eingepresst.
In einer konzentrischen Bohrung der Lagerbuchse 2 ist eine
Welle 3 drehbar aufgenommen, wobei die Welle 3 vorzugsweise
einteilig mit einer Nabe 4 des Spindelmotors ausgebildet
ist. Natürlich
können
Welle 3 und Nabe 4 auch aus zwei separaten, beispielsweise durch
eine Pressverbindung miteinander verbundenen Teilen bestehen. Die
Welle 3 hat eine größere Länge als
die Lagerbuchse 2, so dass ein Wellenende aus der Lagerbuchse
heraussteht. An dem überstehenden
Wellenende ist eine kreisringförmige Druckplatte 5 angeordnet,
die fest mit der Welle 3 verbunden ist. Die Druckplatte 5,
die Welle 3 sowie die Nabe 4 bilden das bewegliche
Teil des Lagersystems. Die Druckplatte 5 ist in einem durch
das Gehäuse 1,
die Welle 3 sowie die Lagerbuchse 2 gebildeten
ringscheibenförmigen
Hohlraum innerhalb des Gehäuses
angeordnet. Das Gehäuse 1 und
die Lagerbuchse 2 bzw. die Welle 3 und die Druckplatte 5 sind
fest miteinander verbunden. Die sich jeweils gegenüberliegenden
Oberflächen
der Lagerbuchse 2 und der Welle 3 bzw. dem Gehäuse 1,
der Druckplatte 5 und der Lagerbuchse 2 sind durch
einen mit einem Lagerfluid, beispielsweise einem Lageröl, gefüllten Lagerspalt 6 voneinander
beabstandet. Der Axiallagerspalt hat beispielsweise eine Breite
von 5 bis 20 Mikrometern, der Radiallagerspalt hat typischerweise
eine Breite von 2 bis 6 Mikrometern.
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Das
hydrodynamische Lagersystem umfasst nun ein Radiallager 7,
das gebildet wird durch die Außenfläche der
Welle 3 und die dieser Außenfläche gegenüberliegende Innenfläche der
Lagerbuchse 2 sowie zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen 8,
die auf der Oberfläche
der Welle 3 und/oder der Innenoberfläche der Lagerbuchse 2 angeordnet sein
können.
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In 3 erkennt
man beispielsweise die Radiallagerstrukturen 8, die auf
der Innenfläche
der Lagerbuchse 2 vorgesehen sind.
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Weiterhin
umfasst das Lagersystem ein erstes Axiallager 9, das durch
eine erste Stirnfläche 10 der
Lagerbuchse 2 und eine dieser gegenüberliegenden Stirnfläche 11 der
Nabe 4 sowie zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen 12 gebildet
wird, die vorzugsweise auf der oberen Stirnfläche 10 der Lagerbuchse 2 angeordnet
sind, wie sich beispielsweise aus 2 ergibt.
Natürlich
können
die Lagerstrukturen auch auf der Stirnfläche 11 der Nabe 4 angeordnet
sein, was aus fertigungstechnischen Gründen jedoch weniger attraktiv
ist.
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Ein
zweites Axiallager 13 wird gebildet durch die zweite Stirnfläche 14 der
Lagerbuchse 2, eine dieser gegenüberliegenden Stirnfläche 15 der
Druckplatte 5 und zugeordnete hydrodynamische Lagerstrukturen 16,
die vorzugsweise auf der unteren Stirnfläche 14 der Lagerbuchse 2 angeordnet
sind, wie sich beispielsweise aus 4 ergibt.
Natürlich können die
Lagerstrukturen 16 wahlweise auch auf der Stirnfläche der
Druckplatte 5 angeordnet sein.
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5 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht
der Lagerbuchse 2, wobei man die Radiallager- und Axiallagerstrukturen 8, 12 auf
den Oberflächen erkennt.
Vorzugsweise sind alle Lagerstrukturen, also die des Radial- und
die der Axiallager ausschließlich
auf der Lagerbuchse 2 angeordnet. Somit muss nur noch die
Lagerbuchse 2 entsprechend maschiniert werden, wobei in
vorteilhafter Weise die Lagerbuchse als Sinterteil hergestellt werden
kann, bei welchem die Lagerstrukturen bereits im Formling integriert
werden können.
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Im
Bereich des ersten Axiallagers 9 endet der Lagerspalt 6 und
wird durch einen Freiraum 17 begrenzt, der zwischen dem
Innenumfang der Nabe 4 und dem Außenumfang des Gehäuses 1 gebildet wird.
Dabei variiert der Innendurchmesser der Nabe 4 im Bereich
dieses Freiraums 17 etwas, so dass sich der ringförmige Freiraum
in Richtung des Lagerspaltes bzw. des Axiallagers 9 konisch
verjüngt
und in den Lagerspalt 6 übergeht. Der Freiraum 17 dient zum
einen als sogenannte kapillare Abdichtung des Lagerspaltes 6 und
zum anderen als Vorratsvolumen, also Reservoir für das Lagerfluid. Daher ist
der Freiraum 17 auch teilweise mit Lagerfluid gefüllt.
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Für eine bessere
Zirkulation des Lagerfluids und Zuführung zum unteren Axiallager 13 ist
vorgesehen, dass am Außenumfang
der Lagerhülse 2 ein oder
mehrere axiale Kanäle 18 angeordnet
sind, die als Überströmkanäle für das Lagerfluid
dienen. Diese Kanäle 18 sind
in den 2, 4 und 5 zu
erkennen.
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Außerhalb
des Lagersystems am Außenumfang
der Nabe 4 bzw. um die Nabe 4 herum ist das elektromagnetische
Antriebssystem des Spindelmotors angeordnet. Das Antriebssystem
umfasst zum einen Permanentmagnete 20, die am Außenumfang der
Nabe 4 angeordnet sind, sowie eine Statoranordnung 21,
die gegenüberliegend
den Magneten 20 angeordnet sind und ein elektromagnetisches
Wechselfeld erzeugen, welches die Nabe 4 und damit den
rotierenden Teil des Spindelmotors in Rotation versetzt. Auf der
Nabe 4 und zwar auf dem oberen Absatz der Nabe können Speicherplatten
(nicht dargestellt) eines Speicherplattenlaufwerkes montiert werden,
die dann entsprechend durch den Spindelmotor drehend angetrieben
werden.
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Es
ergibt sich aus den 2 bis 5,
dass die Lagerstrukturen 8 des Radiallagers 7 beispielsweise sinusförmig oder
parabelförmig
ausgebildet sind und beim Betrieb des Lagers eine entsprechende
Pumpwirkung auf das im Lagerspalt 6 befindliche Lagerfluid
ausüben.
Die Lagerstrukturen 12 bzw. 16 der Axiallager
beispielsweise fischgrätenartig
ausgebildet und erzeugen ebenfalls eine druckerzeugende Pumpwirkung
auf das Lagerfluid, die das Lagersystem tragfähig macht.
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In
den 6 bis 9 ist eine
andere mögliche Ausgestaltung
einer Lagerbuchse 2 dargestellt. Die Stirnflächen 10 bzw. 14 mit
den Axiallagerstrukturen 12 bzw. 16 sind im Vergleich
zu den 2 bis 5 unverändert ausgebildet.
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Die
Lagerstrukturen 22 des Radiallagers unterscheiden sich
jedoch vom ersten Ausführungsbeispiel
der Lagerbuchse und umfassen im dargestellten Beispiel 5 asymmetrische
kreisbogenförmige
Abschnitte, die jeweils durch fünf
axiale Kanäle
unterbrochen werden. Bei Rotation des Lagersystems wird durch diese
Formgebung der Innenfläche
der Lagerbuchse ein Druck auf das Lagerfluid ausgeübt, wodurch
das Radiallager tragfähig
wird. Diese Art der Radiallagerstruktur 22 ist durch herkömmliche
Bearbeitungsverfahren, wie z. B. Bohren und Fräsen, nur mit hohem Aufwand
herstellbar. Durch eine Herstellung der Lagerbuchse als komplettes
Sinterteil lassen sich jedoch derartige Lagerstrukturen 22 beispielsweise
durch ein Prägeverfahren
sehr einfach implementieren und bieten sich daher alternativ zu den
Lagerstrukturen 8 an.
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10 zeigt
einen Spindelmotor mit einer gegenüber 1 leicht
abgewandelten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Lagersystems. Mit Bezug
auf 1 sind in 10 gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Für eine Beschreibung dieser
Bauteile wird auf die Figurenbeschreibung zur 1 verwiesen.
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Ein
erster Unterschied des Lagersystems gemäß 10 gegenüber 1 besteht
darin, dass die Lagerstrukturen 8' des Radiallagers anstatt auf dem
Innendurchmesser der Lagerbuchse 2 nun auf dem Außendurchmesser
der Welle 3 vorgesehen sind. Die beiden Axiallager 9 bzw. 13 sind
dagegen dieselben wie in 1.
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Ein
weiterer Unterschied des Lagersystems in 10 besteht
darin, dass das Gehäuse,
welches das Lagersystem aufnimmt, nun zweiteilig ausgebildet ist
und aus einem zylindrischen Mantelteil 23 besteht, welches
einseitig durch ein plattenförmiges
Bodenteil 24 verschlossen ist. Das Bodenteil 24 ist
beispielsweise mit dem Mantelteil 23 gasdicht verschweißt. Die
zweiteilige Ausgestaltung des Gehäuses 23, 34 hat
den Vorteil, dass das Lagersystem einfacher montiert werden kann,
insbesondere eine einfachere Montage der Druckplatte 5 möglich ist,
und dann das Lager durch Verschließen des Gehäuses mit dem Bodenteil 24 komplettiert
werden kann.
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11 zeigt
einen Schnitt durch einen Spindelmotor mit einer dritten Ausgestaltung
des Fluidlagersystems. Mit Bezug auf 1 und deren
Figurenbeschreibung sind in 11 gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im
Unterschied zu 1 ist zwischen den sich gegenüberliegenden
Stirnflächen
der Lagerhülse 2 und
der Nabe 4 kein Axiallager vorgesehen. Stattdessen ist
wie bei 1 ein Axiallager 13 zwischen
der den sich gegenüberliegenden
Stirnseiten der Lagerhülse 2 und
der Druckplatte 5 vorgesehen sowie ein weiteres Axiallager
zwischen den sich gegenüberliegenden
Flächen
der Druckplatte 5 und dem Bodenteil 26 des Gehäuses, welches
in diesem Falle als Gegenlager wirkt. Auch in 11 ist ähnlich wie
in 10 das Gehäuse
zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Mantelteil 25 und
einem das Mantelteil einseitig verschließenden Bodenteil 26.
Im Vergleich zu 10 weist jedoch das Mantelteil 25 im
oberen Bereich, dort wo die Lagerhülse 2 befestigt ist,
eine Verdickung oder einen Wulst auf, dessen Breite zum Rand des
Mantelteiles 25 hin zunimmt. Der Außenumfang dieses Wulstes grenzt
an den Freiraum 17, der als Reservoir für das Lagerfluid dient. Durch
diesen sich zum Rande des Mantelteils verdickenden Wulst ergibt
sich eine Verjüngung
des Freiraums 17 in Richtung des Lagerspaltes 6,
wobei dann die Nabe 4 im Vergleich zur Nabe in 1 einen
gleichbleibenden Innendurchmesser aufweisen kann. Dies vereinfacht
die Herstellung der Nabe 4, da lediglich das Mantelteil
einen entsprechenden Wulst oder eine Verdickung aufweisen muss.
Die Lagerstrukturen für
das Axiallager 27 können
entweder auf der Oberfläche
der Druckplatte 5 oder aber der dieser gegenüberliegenden
Oberfläche
des Bodenteils 26 vorgesehen sein.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Lagerbuchse
- 3
- Welle
- 4
- Nabe
- 5
- Druckplatte
- 6
- Lagerspalt
- 7
- Radiallager
- 8
- Lagerstrukturen 8'
- 9
- Axiallager
- 10
- Stirnfläche (Buchse)
- 11
- Stirnfläche (Nabe)
- 12
- Lagerstrukturen
- 13
- Axiallager
- 14
- Stirnfläche (Buchse)
- 15
- Stirnfläche (Druckplatte)
- 16
- Lagerstrukturen
- 17
- Freiraum
- 18
- Kanal
- 19
- Basisplatte
- 20
- Magnet
- 21
- Statoranordnung
- 22
- Lagerstrukturen
- 23
- Mantelteil
- 24
- Bodenteil
- 25
- Mantelteil
- 26
- Bodenteil
- 27
- Axiallager
- 28
- Fläche (Bodenteil)
- 29
- Stirnfläche (Druckplatte)