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Die
Erfindung betrifft ein Umlenkteil für ein Seil zur Befestigung
eines Gurtschlosses und das Gurtschloß.
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In
der Regel sind an der Rücksitzbank
eines Kraftfahrzeugs, das für
fünf Personen
zugelassen ist, drei Gurtschlösser
vorgesehen, in welche eine Steckzunge eines entsprechenden Gurtbandes
eingesteckt werden kann. Das Gurtschloß bzw. ein Rahmen des Gurtschlosses
ist mittels eines Seils mit einem Befestigungsbeschlag verbunden,
der an einer Fahrzeugkarosserie fixiert ist. Ein Umlenkteil befestigt
das Seil am Rahmen des Gurtschlosses.
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Das
Seil des Gurtschlosses mit dem daran befestigten Gurtschloß erstreckt
sich gewöhnlich durch
einen Spalt der Rücksitzbank
in den Fahrzeuginnenraum. Der an der Fahrzeugkarosserie fixierte Befestigungsbeschlag
ist dabei unterhalb der Rücksitzbank
des Kraftfahrzeugs angeordnet. Der Befestigungsbeschlag kann dabei
auch nicht direkt unter dem Spalt der Rücksitzbank, sondern versetzt
dazu in einem Bereich angeordnet sein, der ausreichend Platz für den Befestigungsbeschlag
bietet. Bei einer solchen versetzten Anordnung muß das Seil
umgelenkt werden, da das Gurtschloß parallel zu dem Schlitz in
der Rücksitzbank
sein soll, um die Steckzunge des Gurtbandes aufzunehmen und gut
erreichbar für
den Fahrzeuginsassen zu sein.
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Um
das Seil bei einem Umlenken zu führen bzw.
ein Knicken zu verhindern, werden beispielsweise Aluminiumrohrprofile über das
Seil geschoben. Die Aluminiumrohrprofile können dann umgebogen werden,
wobei das Seil umgelenkt wird. Die Aluminiumprofile, die der Führung des
Seils dienen, sind jedoch separate Bauteile, die über das
Seil geschoben werden müssen
und umgebogen werden müssen,
so daß ein
großer
Aufwand beim Anbringen notwendig ist. Ferner sind die Aluminiumrohrprofile
für den
Fahrzeuginsassen sichtbar und deshalb störend. Oftmals ist der Bauraum
so eingeengt, daß kein
Platz für
zusätzliche
Aluminiumrohrprofile bleibt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Umlenkteil für ein Seil
zur Befestigung eines Gurtschlosses bereitzustellen, das einfach
geführt
und umgelenkt werden kann.
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Zu
diesem Zweck sieht die Erfindung ein Umlenkteil für ein Seil
zur Befestigung eines Gurtschlosses vor, mit einer zumindest bereichsweise
gekrümmten
Außenkontur,
an die das Seil angreift, und einem einstückig am Umlenkteil angebrachten
Seilführungsabschnitt.
Das erfindungsgemäße Umlenkteil
kann das im Stand der Technik notwendige Aluminiumrohrprofil ersetzen,
das der Führung
des Seiles dient, da der Seilführungsabschnitt
vorgesehen ist, der das Seil in der gewünschten Richtung führen und dadurch
das Gurtschloß in
der gewünschten
Position halten kann. Somit sind keine zusätzlichen Bauteile notwendig,
wodurch eine platzsparende Lösung
ermöglicht
ist. Zudem ist das Umlenkteil optisch ansprechend gestaltet, da
es sehr kompakt ist und im Fahrzeuginnenraum kaum sichtbar ist.
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Vorzugsweise
ist der Seilführungsabschnitt plastisch
verformbar. Das Seil kann somit um jedem beliebigen Winkel umgebogen
werden, ohne daß das Seil
selbst geknickt werden muß.
Ferner sind aufgrund der platzsparenden Bauweise des Seilführungsabschnitts
ein engeres Umlenken möglich.
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Die
Außenkontur,
an der das Seil angreift, kann eine rinnenförmige Einbuchtung aufweisen,
in der das Seil zuverlässig
geführt
ist.
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Bevorzugt
sind Greifabschnitte vorgesehen, die das Seil umgreifen. Dies führt ebenfalls
zu einer zuverlässigen
Seilführung.
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Die
Greifabschnitte umgreifen das Seil beispielsweise vollständig. Das
Seil wird beim und nach dem Umbiegen des Seils von den Greifabschnitten gehalten
und geführt.
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Alternativ
umgreifen die Greifabschnitte das Seil abschnittsweise. Dadurch
ist eine Vormontage des Seils am Befestigungsbeschlag möglich, d.h.
das Seil kann zuerst am Befestigungsbeschlag angebracht werden und
danach kann das Umlenkteil am Seil plaziert werden. Das Seil muß also nicht
durch die Greifabschnitte geführt
werden.
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Die
Greifabschnitte sind bevorzugt so ausgebildet, daß sie gecrimpt
werden. Bei einer Vormontage des Seils am Befestigungsbeschlag und
dem anschließenden
Plazieren des Umlenkteils am Seil können die Greifabschnitte gecrimpt
werden, so daß das Umlenkteil
in gewünschter
Weise plaziert und fixiert ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind vier Greifabschnitte vorgesehen, wobei zwei Greifabschnitte
auf einer Seite angeordnet sind und sich der Seilführungsabschnitt
jeweils zwischen den beiden auf einer Seite liegenden Greifabschnitten
befindet. Das Seil wird also vor und nach dem Seilführungsabschnitt
von den Greifabschnitten gehalten, so daß nach und beim Verformen des
Seilführungsabschnitts
das Seil in den Greifabschnitten gehaltert ist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Gurtschloß mit einem Rahmen und einem
Umlenkteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Umlenkteil eine Öffnung aufweist,
die ein Niet aufnimmt, mit dem das Seil am Rahmen angebracht ist.
Das Niet befestigt das Seil am Rahmen und stellt die Verbindung
zwischen dem Gurtschloß und
dem Befestigungsbeschlag her. Ferner dient das Umlenkteil und damit
verbunden der Rahmen der Kraftaufnahme für das Seil.
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Vorzugsweise
besteht der Rahmen aus einer Oberplatte und einer Unterplatte, wobei
das Umlenkteil zwischen der Oberplatte und der Unterplatte angeordnet
ist. Das Umlenkteil stellt dabei einen Abstand zwischen der Ober-
und der Unterplatte her und dient folglich als Distanzstück. Das
Umlenkteil ist so ausgebildet, daß es im Fahrzeuginnenraum nicht oder
kaum sichtbar ist, so daß ein
optisch ansprechendes Gurtschloß gewährleistet
ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Gurtschlosses mit einem Befestigungsbeschlag
gemäß dem Stand
der Technik,
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Umlenkteils gemäß 1,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Umlenkteils gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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4 eine
perspektivische Ansicht des noch nicht gebogenen Umlenkteils gemäß 3 mit
einem Befestigungsbeschlag,
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5 eine
perspektivische Ansicht des gecrimpten und gebogenen Umlenkteils
mit dem Befestigungsbeschlag gemäß 3 und 4,
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6 eine
perspektivische Ansicht eines Gurtschlosses mit dem gecrimpten Umlenkteil
und dem Befestigungsbeschlag gemäß 3 bis 5,
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7 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Umlenkteils gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
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8 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Umlenkteils gemäß einer
dritten Ausführungsform,
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9 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Umlenkteils gemäß einer
vierten Ausführungsform,
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10 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Umlenkteils gemäß einer
fünften
Ausführungsform,
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11 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Umlenkteils gemäß einer
sechsten Ausführungsform,
und
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12 eine
perspektivische Ansicht des gecrimpten Umlenkteils gemäß 11.
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Die 1 und 2 zeigen
den Stand der Technik, wobei 1 zwei Gurtschlösser 12 mit
jeweils einem Seil 14 und einem gemeinsamen Befestigungsbeschlag 16 zeigt.
Der Befestigungsbeschlag 16 ist an einer nicht gezeigten
Fahrzeugkarosserie fixiert. An jeweils einem Gurtschloß 12 kann
eine nicht gezeigte Steckzunge eines entsprechenden Gurtbandes angebracht
werden.
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Das
Seil 14 ist im Bereich des Gurtschlosses 12 um
ein Umlenkteil 18 ( 2) geführt, das
mittels zweier Niete 20 an einem Rahmen des Gurtschlosses 12 befestigt
ist. Das Umlenkteil 18 ist allgemein rechteckig ausgebildet,
wobei es an einem Ende einen leicht gekrümmten Abschnitt aufweist, an
dem das Seil 14 angreifen kann.
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Ferner
wirkt das Umlenkteil 18 als Distanzstück zwischen dem aus einer Oberplatte 21 und
einer Unterplatte 23 bestehenden Rahmen des Gurtschlosses 12.
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Eine
Führung 19 in
Form eines Aluminiumrohrprofils ist vorgesehen, mittels der das
Seil 12 geführt
wird und ein Knicken verhindert werden kann. Die Führung 19 wird über das
Seil 14 geschoben und kann umgebogen werden, wobei das
Seil 14 umgelenkt wird. Die Führung 19 ist jedoch
im Fahrzeuginnenraum sichtbar und ist als separates Bauteil ausgebildet,
das mit zusätzlichem
Arbeitsaufwand über das
Seil 14 geschoben werden muß.
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3 zeigt
das erfindungsgemäße Umlenkteil 18 gemäß einer
ersten Ausführungsform.
Das Umlenkteil 18 hat eine gekrümmte Außenkontur 22, an der
das Seil 14 angreift. Die Außenkontur 22 hat dabei
eine rinnenförmige
Einbuchtung, in der das Seil 14 geführt ist.
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Das
Umlenkteil 18 weist vier Greifabschnitte 28 auf,
wobei zwei Greifabschnitte 28 auf einer Seite angeordnet
sind. Die Greifabschnitte 28 können das Seil 14 vollständig umgreifen,
d.h. das Seil 14 muß durch
die Greifabschnitte 28 geführt werden, bevor es am Befestigungsbeschlag 16 angebracht
wird.
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Zwischen
den beiden auf einer Seite liegenden Greifabschnitten 28 befindet
sich ein Seilführungsabschnitt 26,
der einstückig
am Umlenkteil 18 angebracht ist. Der Seilführungsabschnitt 26 hat
einen dünneren
Querschnitt als der Abschnitt mit der gekrümmten Außenkontur 22 und ist
plastisch verformbar, so daß ein
Umbiegen dieses Abschnitts und somit ein Umlenken des Seils 14 möglich ist,
auf die im weiteren eingegangen wird.
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Zwei Öffnungen 30 sind
vorgesehen, die die Niete 20 aufnehmen und den Rahmen des
Gurtschlosses 12 mit dem Befestigungsbeschlag 16 (5)
verbinden.
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4 zeigt
das durch die Greifabschnitte 28 geführte Seil 14. Da die
Greifabschnitte 28 vollständig geschlossen sind, muß das Seil 14 vor
dem Anbringen am Befestigungsbeschlag 16 durch die Greifabschnitt 28 geführt werden.
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Der
Seilführungsabschnitt 26 kann
umgebogen werden, wodurch das Seil 14 umgelenkt wird (5),
ohne daß das
Seil 14 selbst geknickt werden muß. Eine im Stand der Technik
notwendige Führung 19 entfällt, da
das Seil 14 mit dem Seilführungsabschnitt 26 umgelenkt
und geführt
wird und das Gurtschloß 12 damit
in der gewünschten
Stellung gehalten werden kann. Das mit dem Niet 20 angebrachte Gurtschloß 12 kann
so in gewünschter
Weise im Fahrzeuginnenraum angeordnet werden (6).
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7 zeigt
das Umlenkteil 18 in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform
gemäß den 3 bis 6 hat
das Umlenkteil 18 einen Seilführungsabschnitt 26,
der mit einer gleichbleibenden Dicke ausgebildet ist. Die gemäß 7 unteren
Greifabschnitte 28 sind hier breiter ausgebildet, während die oberen
Greifabschnitte 28 schmaler ausgebildet sind als die der
ersten Ausführungsform.
Eine seitliche Wandung 31 umgibt das Seil 14 im
Bereich des Seilführungsabschnitts 26 zumindest
teilweise.
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8 zeigt
das Umlenkteil 18 in einer dritten Ausführungsform. Wiederum sind vier
Greifabschnitte 28 vorgesehen, die das Seil 14 vollständig umgreifen.
Hierbei sind im Gegensatz zur ersten Ausführungsform (3 bis 6)
die beiden oberen Greifabschnitte 28 schmaler ausgebildet.
Der Querschnitt des Seilführungsabschnitts 26 ist – wie in
der ersten Ausführungsform – schmaler
als der Bereich mit der gekrümmten
Außenkontur 22 ausgebildet.
Die seitliche Wandung 31 umgibt hier das Seil 14 am
Seilführungsabschnitt 26 zumindest
teilweise.
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Eine
vierte Ausführungsform
des Umlenkteils 18 ist in 9 dargestellt.
Der gemäß 9 untere
Greifabschnitt 28 ist hier mit Schlitzen 32 versehen.
Ferner ist zwischen den jeweils beiden auf einer Seite liegenden
Greifabschnitten 28 keine Wandung 31 vorgesehen.
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10 zeigt
das Umlenkteil 18 in einer fünften Ausführungsform. Diese Ausführungsform ähnelt der
in 9 gezeigten vierten Ausführungsform. Hierbei sind jedoch
keine Schlitze 32 an den unteren Greifabschnitten 28 vorgesehen.
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In
den 11 und 12 ist
das Umlenkteil 18 in einer sechsten Ausführungsform
dargestellt. Die vier Greifabschnitte 28 umgreifen – im Gegensatz zu
den vorher genannten Ausführungsformen – das Seil 14 nicht
vollständig.
Sie werden erst nach dem Anbringen des Umlenkteils 18 am
Seil 14 umgecrimpt. Dadurch kann zuerst das Seil 14 am
Befestigungsbeschlag 16 angebracht werden und dann das Umlenkteil 18 am
Seil 14 angebracht werden. Es ist also eine Vormontage
des Seils 14 an der Fahrzeugkarosserie möglich. Ferner
ist der plastisch verformbare Seilführungsabschnitt 26 schmaler
als in den vorher gezeigten Ausführungsformen
ausgebildet.
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Die
Ausführungsformen
2 bis 6 entsprechen in ihrer Funktionsweise der ersten Ausführungsform und
es wird darauf verwiesen.
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Alle
Ausführungsformen
stellen ein Umlenkteil 18 bereit, das eine zusätzliche
Führung 19 ersetzt und
zudem als Distanzstück
zwischen der Ober- und der Unterplatte 21, 23 des
Gurtschlosses 12 dient.