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Die Erfindung betrifft eine Lastschiene für einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs, mit einem in ihrer Längsrichtung verlaufenden, zu einer Oberseite hin offenen Aufnahmekanal, insbesondere zur Aufnahme einer Lastöse, wobei die Lastschiene mehrteilig ausgebildet ist und ein den Aufnahmekanal ausbildendes Hauptteil und mehrere Funktionsteile umfasst, wobei das Hauptteil außerhalb des Aufnahmekanals wenigstens eine Funktionsteilbefestigung aufweist und wobei die Funktionsteile mittels der wenigstens einen Funktionsteilbefestigung am Hauptteil außerhalb des Aufnahmekanals befestigt sind.
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Kraftfahrzeuge wie beispielsweise PKW, Pickups, LKW oder dergleichen, weisen in der Regel einen Laderaum, beispielsweise einen Kofferraum, zum Transport von Ladegut auf. Das Ladegut wird dazu typischerweise auf einen Ladeboden des Laderaums gestellt. Beim Transport sollte es, insbesondere gegen Verrutschen im Laderaum, gesichert sein. Typischerweise sind dazu im Laderaum Lastösen vorgesehen, an denen das Ladegut z. B. verzurrt werden kann.
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Zur Montage der Lastöse im Laderaum sind im Laderaum montierbare Lastschienen bekannt, die einen Aufnahmekanal insbesondere zur Aufnahme einer oder mehrerer Lastösen aufweisen. Dazu ist der Aufnahmekanal typischerweise zu einer Oberseite der Lastschiene hin geöffnet.
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In den Aufnahmekanal können ein oder mehrere Lastösen verschieb- und arretierbar geführt eingebracht werden. Die wenigstens eine Lastöse kann typischerweise entlang des Aufnahmekanals verschoben werden und gegebenenfalls in ihrer Ziellage gegen ein ungewolltes Verschieben zusätzlich arretiert werden.
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Die Lastschiene selbst kann beispielsweise am Fahrzeuggehäuse des KFZ angeflanscht sein.
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Eine entsprechende Lastschiene ist beispielsweise aus
4 der
EP 1 701 863 B1 bekannt.
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Zur Arretierung der Lastöse im Aufnahmekanal ist gemäß der dortigen 1 vorgesehen, eine Rastschiene in die Lastschiene, und hier in den Aufnahmekanal, einzuführen. Die Lastöse kann dann an verschiedenen Positionen mittels der Rastschiene entlang des Aufnahmekanals an der Lastschiene arretiert werden.
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Die Lastschiene weist zudem eine seitlich abstehende Lasche auf, um einen Ladeboden eines Laderaums aufzunehmen.
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Ferner weist die Lastschiene eine Schwächung auf, durch die - beispielsweise im Falle eines Unfalls des Kraftfahrzeugs - die Lastschiene in vordefinierter Weise verformbar ist, damit diese Fondspassagiere nicht verletzt.
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Nachteilig ist jedoch, dass eine solche Lastschiene auf den jeweiligen Anwendungsfall spezifisch angepasst werden muss. So kann eine aus dem Stand der Technik bekannte Lastschiene oftmals nur in ein einziges Kraftfahrzeugmodell eingebaut werden.
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Nachteilig bei der bekannten Lastschiene ist ferner, dass ihre Herstellung an sich schon einen verhältnismäßig hohen Herstellaufwand erfordert. Beispielsweise sind kostenintensive Fräsarbeiten notwendig, um die Lasche und/oder die Schwächung an der Lastschiene auszubilden. Auch weist die bekannte Lastschiene ein verhältnismäßig hohes Gewicht bzw. einen verhältnismäßig hohen Materialbedarf auf.
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Die
EP 3 081 432 A1 beschreibt ein Bodensystem für ein Fahrzeug mit einem Primärbodenpanel, an welchem ein Plattformbodenpanel mit komplementären Eingriffsstrukturen befestigt ist. Das Plattformbodenpanel weist einen Abschnitt zum Auflegen einer Holzplatte auf. Das Primärbodenpanel und das Plattformbodenpanel sind über ihre jeweilige gesamte Länge in ihrer Längsrichtung aneinander befestigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Lastschiene, insbesondere hinsichtlich ihres Konstruktions-, ihres Herstellaufwandes und ihres Materialbedarfs, zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Lastschiene der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass wenigstens zwei Funktionsteile in der Längsrichtung kürzer sind als das Hauptteil und an dem Hauptteil an derselben Funktionsteilbefestigung in Längsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Zur Herstellung der Lastschiene können somit das Hauptteil und die Funktionsteile unabhängig voneinander hergestellt werden. Ein jeweiliges Funktionsteil kann dann insbesondere mittels der Funktionsteilbefestigung am Hauptteil befestigt werden. Fräsarbeiten oder dergleichen können somit entfallen oder deren Umfang zumindest sehr wesentlich reduziert werden.
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Ein jeweiliges Funktionsteil kann über die Aufnahme einer Lastöse hinausgehende Zusatzfunktionen übernehmen. Beispielsweise kann das Funktionsteil als Kabelführung gebildet sein.
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Es versteht sich, dass auch unterschiedliche Funktionsteile an einer Lastschiene angeordnet sein können. Insbesondere können diese an unterschiedlichen Positionen und in unterschiedlichen Relativpositionen zueinander angeordnet werden. Dabei können die Funktionsteile abhängig vom Fahrzeug- und/oder Laderaumtyp, von einem gewünschten Ausstattungsniveau, von der Art der zu übernehmenden Zusatzfunktion bzw. -en und/oder dergleichen gewählt und/oder zusammengestellt sein.
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Somit kann die Lastschiene besonders vielseitig verwendet werden. Das Hauptteil kann beispielsweise als Profilschiene ausgebildet sein. Sein Aufnahmekanal kann beispielsweise im Querschnitt C-förmig oder U-förmig ausgebildet sein. Die Funktionsteilbefestigung kann an einer Außenseite des Hauptteils angeordnet und/oder ausgebildet sein. Das Hauptteil und/oder das wenigstens eine Funktionsteil können aus Kunststoff, insbesondere Polyamid, PC, PE, PP, ABS und/oder Aluminium gefertigt sein.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass wenigstens zwei Funktionsteile in der Längsrichtung kürzer sind als das Hauptteil und an dem Hauptteil an derselben Funktionsteilbefestigung in Längsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind. Somit kann zusätzlich Material eingespart werden. Beispielsweise können die Funktionsteile Halterungen sein. Die Funktionsteile können beispielsweise gleichmäßig verteilt über die Länge der Lastschiene bzw. des Hauptteils angeordnet sein. Ein zu haltendes Element (etwa ein Ladeboden) kann mittels der Funktionsteile an mehreren Punkten gestützt sein. Gleichzeitig kann ein besonders hoher Gewichtseinsparungseffekt erzielt werden, da auf ein - schwereres - besonders langes Funktionsteil verzichtet werden kann.
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Denkbar ist auch, dass die wenigstens eine Funktionsteilbefestigung dazu ausgebildet ist, die Funktionsteile zumindest in allen zur Längsrichtung senkrechten Richtungen am Hauptteil festzulegen. Somit kann ein jeweiliges Funktionsteil derart am Hauptteil befestigt werden, dass es entweder hinsichtlich seiner Position vollständig am Hauptteil festgelegt ist oder lediglich entlang der Längsrichtung relativ zum Hauptteil verlagerbar ist.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Funktionsteilbefestigung über ihre Länge ein entlang der Längsrichtung einheitliches Querschnittsprofil aufweist. Somit lässt sich die Funktionsteilbefestigung besonders kostengünstig herstellen. Auch kann ein jeweiliges Funktionsteil dadurch gleichartig an verschiedenen Positionen entlang der Längsrichtung am Hauptteil befestigt werden.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Funktionsteilbefestigung als hinterschnittene Nut und/oder als Doppelnut ausgebildet ist oder eine solche aufweist. Mittels einer derartigen Funktionsteilbefestigung kann ein Funktionsteil auf besonders einfache Weise am Hauptteil befestigt werden. So genügt es beispielsweise, am Funktionsteil einen federartigen Abschnitt zum Eingriff in die Nut bzw. Doppelnut auszubilden. Die Funktionsteilbefestigung kann als bevorzugt längliche Ausnehmung in das Hauptteil eingearbeitet sein. Der Querschnitt der Ausnehmung kann insbesondere C-förmig oder T-förmig ausgebildet sein, so dass eine hinterschnittene Nut resultiert. Eine Doppelnut kann beispielsweise gebildet sein, indem am Hauptteil eine im Querschnitt T-förmige oder H-förmige Erhebung ausgebildet wird. Die Erhebung kann insbesondere länglich sein.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die wenigstens eine Funktionsteilbefestigung im Wesentlichen über die gesamte Länge des Hauptteils erstreckt. Insbesondere kann sich die Funktionsteilbefestigung über die gesamte Länge des Hauptteils mit Ausnahme eines Anfangs- und/oder eines Endbereichs des Hauptteils - jeweils in Längsrichtung betrachtet - erstrecken. Beispielsweise kann sich die Funktionsteilbefestigung über mindestens 80 %, insbesondere über mindestens 90 %, der Länge des Hauptteils erstrecken. Somit können die Funktionsteile im Wesentlichen über die gesamte Länge des Hauptteils an diesem befestigt werden.
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Alternativ kann sich die Funktionsteilbefestigung über lediglich einen Teil oder mehrere voneinander separate Teile des Hauptteils bzw. am Hauptteil erstrecken. Dabei kann sich die Funktionsteilbefestigung insbesondere auch über mehr als die Hälfte der Länge des Hauptteils erstrecken.
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Bei einer weiterer alternativen Ausführungsform kann die Funktionsteilbefestigung dazu ausgebildet sein, ein Funktionsteil an lediglich einer oder zumindest an einzelnen voneinander separierten, insbesondere vordefinierten, Positionen zu befestigen. Beispielsweise kann hierzu die Funktionsteilbefestigung als ein oder mehrere Ausnehmungen, insbesondere Löcher, im Hauptteil ausgebildet sein. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn Funktionsteile an dem Hauptteil zu befestigen sind, die in einer bestimmten Relativposition zum Hauptteil angeordnet sein sollen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Hauptteil außerhalb des Aufnahmekanals wenigstens zwei Funktionsteilbefestigungen, vorzugsweise an einer ersten Seite und/oder an einer zweiten Seite und/oder an einer der Oberseite entgegengesetzten Unterseite des Hauptteils, aufweist. Somit können an unterschiedlichen Stellen bzw. Seiten, insbesondere Außenseiten, der Lastschiene Funktionsteile befestigt werden.
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Denkbar ist auch, dass wenigstens ein Funktionsteil in der Längsrichtung im Wesentlichen genauso lang ist wie das Hauptteil. Dann kann sich das Funktionsteil im Wesentlichen über die gesamte Länge des Hauptteils erstrecken.
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Es kann alternativ oder ergänzend vorgesehen sein, dass die Länge wenigstens eines Funktionsteils entlang der Längsrichtung höchstens ein Fünftel der Länge des Hauptteils beträgt.
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Denkbar ist auch, dass wenigstens drei Funktionsteile an dem Hauptteil an derselben Funktionsteilbefestigung in Längsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Denkbar ist auch, dass zumindest das Hauptteil, und bevorzugt auch die Funktionsteile, stranggepresst sind. Auch oder alternativ können das Hauptteil und/oder die Funktionsteile mit Spritzguss, beispielsweise als Kunststoffspritzgussteil gefertigt sein. Somit ergibt sich eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung. Die Variante ist besonders vorteilhaft, wenn das Hauptteil und/oder die Funktionsteile, insbesondere mit konstantem Querschnittsprofil, länglich gebildet sind.
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Denkbar ist auch, dass die Lastschiene wenigstens eine Schwächung aufweist, die durch einen Abstand zwischen zwei entlang der Längsrichtung aufeinanderfolgenden Funktionsteilen eingerichtet ist, insbesondere wobei diese zwei Funktionsteile in derselben Funktionsteilbefestigung angeordnet sind. Eine solche Schwächung kann insbesondere zum Schutz von beispielsweise Insassen und/oder Ladungen eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Während bisher eine solche Schwächung nachträglich in eine Lastschiene einzuarbeiten ist, kann erfindungsgemäß auf einen solchen zusätzlichen Arbeitsschritt verzichtet werden. Dazu kann vorzugsweise das Hauptteil mit einer geringeren Steifigkeit, beispielweise durch Wahl einer dünneren Wandstärke, als bisher übliche Lastschienen ausgebildet werden. Dann können die aufeinander folgenden Funktionsteile zueinander beabstandet mittels der Funktionsteilbefestigung an dem Hauptteil befestigt werden. Somit können die Funktionsteile das Hauptteil versteifen. Im Bereich ihres Abstandes oder - bei mehreren Schwächungen - ihrer Abstände besteht jedoch keine solche Versteifung. Somit kann im Bereich des Abstandes bzw. in den Bereichen der Abstände eine oder mehrere Schwächungen kostengünstig ausgebildet werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Funktionsteile, die mittels der Funktionsteilbefestigung am Hauptteil befestigt sind, einen Befestigungsabschnitt aufweisen, dessen Querschnittsprofil komplementär zum Querschnittsprofil der Funktionsteilbefestigung der Lastschiene ausgebildet ist. Somit können der Befestigungsabschnitt und die Funktionsteilbefestigung zueinander in Eingriff gebracht werden. Das Funktionsteil lässt sich besonders einfach mittels der Funktionsteilbefestigung am Hauptteil befestigen.
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Dabei kann es besonders günstig sein, wenn der Befestigungsabschnitt als Feder oder als Doppelfeder ausgebildet ist. Dann lässt sich, insbesondere wenn die Funktionsteilbefestigung als hinterschnittene Nut und/oder als Doppelnut ausgebildet ist, das Funktionsteil mittels eines Feder-Nut-Prinzips am Hauptteil befestigen.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die Lastschiene wenigstens eine Positionsfixierung zur Fixierung der Position, insbesondere der Position in Längsrichtung, wenigstens eines Funktionsteils relativ zum Hauptteil aufweist. Somit kann das Funktionsteil an wenigstens einer Position relativ zum Hauptteil festgelegt werden. Die Positionsfixierung kann beispielsweise als Vernietung oder als Prägestelle ausgebildet sein oder solche aufweisen. Auch kann die Positionsfixierung als Klebung ausgebildet sein oder eine solche aufweisen.
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Besonders günstig ist es, wenn die Positionsfixierung eine Rast-, Schraub- und/oder Klemmvorrichtung umfasst. Insbesondere kann die Positionsfixierung als lösbare Fixierung ausgebildet sein. Dabei stellen die genannten Vorrichtungen besonders einfache Möglichkeiten dar, mit denen eine solche lösbare Fixierung realisiert werden kann.
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Denkbar ist auch, dass wenigstens ein Funktionsteil als Auflagelasche für einen Ladeboden ausgebildet ist, vorzugsweise wobei das Funktionsteil wenigstens einen Auflagebereich aufweist, der vom Hauptteil abragt, insbesondere seitwärts abragt. Somit kann ein Ladeboden, insbesondere eines Laderaums eines Kraftfahrzeugs, mittels der Lastschiene im Laderaum angeordnet werden. Zu diesem Zweck können insbesondere mehrere als Auflagelaschen ausgebildete Funktionsteile an dem Hauptteil, vorzugsweise gleichmäßig entlang einer Funktionsteilbefestigung verteilt, befestigt sein.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn wenigstens ein Funktionsteil als Seitenwandaufnahme zur Aufnahme und/oder zur Anlage eines Seitenwandteils des Laderaums in und/oder an der Lastschiene ausgebildet ist. Somit kann die Lastschiene auch als Halterung, insbesondere Stütze, für das Seitenwandteil dienen. Dies kann besonders günstig sein, wenn die Lastschiene in einem Randbereich des Laderaums, d. h. in der Nähe einer Seitenwand des Laderaums, angeordnet ist. Das Funktionsteil kann dazu ausgebildet sein, das Seitenwandteil beweglich aufzunehmen. Insbesondere kann das Funktionsteil ausgebildet sein, das Seitenwandteil kippbar zu lagern. Somit kann die Lastschiene auch genutzt werden, in einer Seitenwand des Laderaums mit Hilfe des Seitenwandteils ein Ablagefach und/oder eine Wartungsöffnung oder dergleichen auszubilden.
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Bei einer Klasse von Ausführungsformen ist vorgesehen, dass ein Funktionsteil als Halterung für ein Fahrzeugfunktionselement, beispielsweise für eine Batterie, ein Steuergerät, eine Wanne, eine Kabelführung oder ein Ladebodenscharnier, ausgebildet ist. Eine separate Halterung und/oder Befestigung eines solchen Fahrzeugfunktionselements kann dann eingespart werden. Dazu kann das Funktionsteil im Querschnitt wenigstens einen rechten Winkel aufweisen. Auch kann das Funktionsteil im Querschnitt C-förmig gebildet sein.
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Denkbar ist insbesondere, dass das als Halterung ausgebildete Funktionsteil von einer Unterseite, die der Oberseite der Lastschiene gegenüber liegt, absteht. Somit können Fahrzeugfunktionselemente unterhalb und/oder schräg unterhalb des Hauptteils angeordnet werden. Das oder die Fahrzeugfunktionselemente können somit insbesondere unterhalb eines Laderaumbodens, mithin von außen unsichtbar, angeordnet sein.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass im Aufnahmekanal eine Lastöse aufgenommen ist.
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Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass das Hauptteil und die wenigstens zwei Funktionsteile stranggepresst sind, und dass das Hauptteil und die wenigstens zwei Funktionsteile länglich mit einem konstanten Querschnittsprofil gebildet sind.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs, wobei der Laderaum wenigstens eine erfindungsgemäße Lastschiene, bevorzugt zwei erfindungsgemäße Lastschienen, umfasst.
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Bei einem derartigen Laderaum können besondere Kostenvorteile und/oder Gewichtsvorteile realisiert werden. Weist der Laderaum mehrere der Lastschienen auf, so können diese in gegenüberliegenden Randbereichen des Laderaums angeordnet sein. Ein Laderaumboden kann dann zwischen und/oder mittels der Lastschienen im Laderaum angeordnet sein. Ein oder mehrere Seitenwandteile können zudem in oder an der oder den Lastschienen aufgenommen sein.
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In den Rahmen der Erfindung fällt auch ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein PKW, ein Transporter, ein Pick-Up oder ein LKW, mit einem erfindungsgemäßen Laderaum. Das Kraftfahrzeug kann insbesondere ein Straßenfahrzeug sein. Der Laderaum kann sich in einem hinteren Abschnitt, insbesondere im Bereich des Hecks, des Kraftfahrzeugs befinden. Alternativ oder ergänzend ist denkbar, dass sich der Laderaum in einem mittleren oder vorderen Abschnitt des Kraftfahrzeugs befindet. Beispielsweise kann der Laderaum auch einer Fahrgastzelle oder einem Teil einer solchen entsprechen. Mit anderen Worten ist es denkbar, eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Lastschienen in und/oder an einem Kraftfahrzeug, insbesondere zur Aufnahme von Lasten und/oder zur ordnungsgemäßen Anordnung von Gegenständen, einzusetzen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen.
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Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Lastschiene mit einem Hauptteil und mehreren Funktionsteilen in perspektivischer Darstellung,
- 2 eine Ansicht auf eine Stirnseite der Lastschiene der 1,
- 3 die Ansicht der 2 in explodierter Darstellung,
- 4 eine alternative, erfindungsgemäße Lastschiene in schematischer Darstellung mit einer Schwächung und
- 5 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug von hinten mit einem erfindungsgemäßen Laderaum in perspektivischer Darstellung.
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Zum besseren Verständnis der Erläuterungen werden in allen Figuren soweit möglich gleiche Bezugszeichen für sich entsprechende Elemente verwendet.
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1 zeigt eine Lastschiene 10 in perspektivischer Darstellung. Die Lastschiene 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel zum Einbau in einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Pick-Ups, vorgesehen.
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Die Lastschiene 10 ist mehrteilig ausgebildet. Insbesondere weist sie ein Hauptteil 12 und mehrere Funktionsteile 14, 16 und 18 auf.
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Das Hauptteil 12 ist länglich gebildet und weist eine Längsrichtung L auf. Insbesondere ist es stranggepresst. Entlang seiner Längsachse L verläuft an einer Oberseite O der Lastschiene 10 bzw. des Hauptteils 12 ein einseitig geöffneter Aufnahmekanal 20. Mit anderen Worten ist der Aufnahmekanal 20 zu einer Oberseite O hin geöffnet. In diesem Ausführungsbeispiel erstreckt sich des Weiteren der Aufnahmekanal 20 über die gesamte Länge des Hauptteils 12.
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In und/oder an diesem Aufnahmekanal 20 kann eine Lastöse (in 1 nicht dargestellt), beispielsweise zur späteren Sicherung von Ladegut eines Laderaums eines Kraftfahrzeugs, aufgenommen werden. Die Lastöse kann an einer im Aufnahmekanal angeordneten Rastschiene (nicht dargestellt) arretiert werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Funktionsteile 14 als Aufnahmelaschen für einen Ladeboden ausgebildet. Sie weisen jeweils im Einbauzustand seitwärts vom Hauptteil 12 abragende, insbesondere auch geringfügig nach unten versetzte, laschen-förmige Auflagebereiche auf. Auf diese kann der Ladeboden aufgelegt werden. Dazu sind hier drei Funktionsteile 14 am Hauptteil 12 befestigt. Die Funktionsteile 14 sind voneinander beabstandet angeordnet und weisen in diesem Ausführungsbeispiel eine Länge von ca. einem Zehntel der Länge des Hauptteils 12 auf.
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Wie noch weiter unten näher erläutert wird, sind die Funktionsteile 14 in Längsrichtung L des Hauptteils 12 verschiebbar, in der Ebene quer zur Längsrichtung L jedoch an diesem fixiert, angeordnet. Ein aufgelegter Ladeboden kann somit mittels der drei Funktionsteile 14 über die Länge der Lastschiene 10 hinweg von dieser gehalten, insbesondere gestützt, werden. Die jeweils geeignetsten Stützstellen können gewählt werden, in dem die Funktionsteile 14 entlang des Hauptteils 12 verschoben werden.
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Beispielhaft ist ein Funktionsteil 15 als alternative Ausführungsform zum Funktionsteil 14 in den 2 und 3 abgebildet. Es entspricht weitgehend dem Funktionsteil 14, wobei sein laschen-förmiger Auflagebereich im Gegensatz zur Ausführungsform des Funktionsteils 14 nicht nach unten versetzt ist, sondern direkt - im Einbauzustand - horizontal vom Hauptteil 12 abragt. Somit liegt ein auf das Funktionsteil 15 anstelle des Funktionsteils 14 aufgelegter Ladeboden etwas höher auf. Eine Verwendung eines Funktionsteils 15 anstelle eines Funktionsteils 14 kann somit beispielsweise sinnvoll sein, wenn ein Ladeboden mit reduzierter Dicke zum Einsatz kommen soll.
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Durch verschiedene Funktionsteile 14, 15 kann z. B. eine Anpassung an unterschiedliche Fahrzeugmodelle vorgenommen werden, wobei das gleiche Hauptteil 12 für die unterschiedlichen Fahrzeugmodelle eingesetzt werden kann.
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Am Hauptteil 12 sind an einer der Oberseite O gegenüberliegenden Unterseite U zwei Funktionsteile 16 angeordnet und stehen von der Unterseite U des Hauptteils 12 ab.
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Wie in Bezug auf 2 noch näher erläutert wird, sind diese Funktionsteile 16 als Halterungen für ein oder mehrere Fahrzeugfunktionselemente, wie Batterien, Kabelführungen oder dergleichen, ausgebildet.
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Die Funktionsteile 16 sind im Wesentlichen als Winkelelemente mit einem rechten Winkel zwischen den beiden Schenkeln des Winkelelements geformt. In diesem Ausführungsbeispiel befindet sich einer der beiden Schenkel jeweils unterhalb der Auflagebereiche der Funktionsteile 14. Somit können im Einbauzustand Fahrzeugfunktionselemente unterhalb eines von den Funktionsteilen 14 gehaltenen Ladebodens durch die Funktionsteile 16 gehalten werden.
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Die Funktionsteile 18 sind als Seitenwandaufnahmen ausgebildet. Dazu weisen sie Seitenwandbefestigungseinrichtungen 22 auf. Diese sind im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig gebildet. In diese Seitenwandbefestigungseinrichtungen 22 kann ein unteres Ende einer Seitenwand (in den Figuren nicht dargestellt) eingelegt, insbesondere eingeklemmt, werden. Die Seitenwandbefestigungseinrichtungen 22 bilden Lager mit einer durch diese hindurchlaufenden Lagerachse, so dass die Seitenwand um die Lagerachse verkippbar lagerbar ist.
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In 1 ist des Weiteren eine Stirnseite S der Lastschiene 10 zu erkennen.
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2 zeigt eine Ansicht der in 1 dargestellten Stirnseite S der Lastschiene 10. In 3 ist zusätzlich diese Ansicht als Explosionsansicht bzw. in zerlegter Ansicht abgebildet.
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Zu erkennen ist wiederum das Hauptteil 12 mit einem Aufnahmekanal 20 und einer Kanalöffnung 30. Wie aus der Querschnittsansicht ersichtlich, ist das Querschnittsprofil des Hauptteils 12 - und damit auch das Querschnittsprofil des Aufnahmekanals 20 - im Wesentlichen C-förmig und insbesondere mit mehreren rechten Winkeln ausgeformt. Der Aufnahmekanal 20 und die Kanalöffnung 30 werden durch dieses Querschnittsprofil geformt.
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Weiter sind die am Hauptteil 12 befestigten Funktionsteile 14, 16, 18 abgebildet.
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Beispielhaft zeigt 2 (jedoch weder in 1 noch in 3 abgebildet) ein als Kabelführung ausgebildetes Fahrzeugfunktionselement 40. Das Fahrzeugfunktionselement 40 wird von den als Halterungen ausgebildeten Funktionsteilen 16 gehalten. Es führt auf den Funktionsteilen 16 aufliegende Kabel 42 unterseitig entlang des Hauptteils 12.
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Die Funktionsteile 14 sind jeweils mittels einer Funktionsteilbefestigung 24, die Funktionsteile 16 jeweils mittels einer Funktionsteilbefestigung 26 und die Funktionsteile 18 jeweils mittels einer Funktionsteilbefestigung 28 am Hauptteil 12 befestigt.
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Die Funktionsteilbefestigung 24, 26, 28 erstrecken sich in diesem Ausführungsbeispiel über die gesamte Länge des Hauptteils 12.
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Zu erkennen ist insbesondere, dass die Funktionsteilbefestigungen 24, 26, 28 außerhalb des Aufnahmekanals 20 am Hauptteil 12 ausgebildet sind. Insbesondere befinden sich die Funktionsteilbefestigungen 24 und 28 an sich gegenüberliegenden ersten und zweiten Seiten des Hauptteils 12, hier rechtsseitig und linksseitig am Hauptteil 12. Die Funktionsteilbefestigung 26 ist an der Unterseite U des Hauptteil 12 ausgebildet.
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Dabei sind die Funktionsteilbefestigungen 24 und 26 in diesem Beispiel als Nuten im Hauptteil 12 ausgebildet. Die Funktionsteilbefestigung 28 ist als Doppelnut, d. h. mit einem T- und/oder H-förmigen Querschnittsprofil, an das Hauptteil 12 angeformt.
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Wie insbesondere 3 entnehmbar ist, weisen die Funktionsteile 14, 16, 18 jeweils Befestigungsabschnitte 32, 34, 36 auf. Die Befestigungsabschnitte 32, 34, 36 sind jeweils komplementär zu den ihnen zugeordneten Funktionsteilbefestigungen 24, 26, 28 gebildet. Insbesondere sind die Befestigungsabschnitte 32 und 34 mit T-förmigen, insbesondere eine Feder ausbildenden, Querschnittsprofilen und die Befestigungsabschnitte 36 mit C-förmigen, insbesondere eine Doppelfeder ausbildenden, Querschnittsprofilen geformt.
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Somit können die Funktionsteile 14 und 16 mit ihren Befestigungsabschnitten 32 und 34 jeweils in Längsrichtung L (1) des Hauptteils 12 - in den 2 und 3 somit senkrecht zur Bildebene - verlagert werden. Senkrecht zur Längsrichtung L - und somit in der Bildebene der 2 und 3 - sind die Funktionsteile 14, 16, 18 festgelegt und können somit nicht gegen das Hauptteil 12 verkippt werden.
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Die Funktionsteile 18 weisen im Bereich ihrer Befestigungsabschnitte 36 Positionsfixierungen 38 (3) auf. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Positionsfixierungen 38 als dünne, auf die Befestigungsabschnitte 36 aufgetragene Klebeschichten (gepunktet angedeutet) realisiert. Somit sind die Funktionsteile 18 nach Montage und Aushärten der Klebeschichten vollständig am Hauptteil 12 festgelegt.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht einer alternativen Lastschiene 11. Eine Besonderheit der Lastschiene 11 besteht darin, dass bei ihr eine Schwächung 39 ausgebildet ist.
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Dazu weist die Lastschiene 11 ein Hauptteil 13 auf, das in diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen dem zuvor beschriebenen Hauptteil 12 entspricht. Im Unterschied zu diesem weist das Hauptteil 13 jedoch eine reduzierte Biegesteifigkeit, insbesondere aufgrund einer gegenüber dem Hauptteil 12 reduzierten Wandstärke, auf.
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An seiner Unterseite U sind zwei Funktionsteile 17 mittels einer Funktionsteilbefestigung 26 angeordnet. Die Funktionsteile 17 entsprechen im Wesentlichen jeweils einem Funktionsteil 16, sind jedoch mit erhöhter Biegesteifigkeit, hier durch eine stärkere Wandstärke erreicht, ausgebildet.
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Die Länge der Funktionsteile 17 entspricht knapp der Hälfte der in Längsrichtung L gemessenen Länge des Hauptteils 13, so dass zwischen den sich gegenüberliegenden Stirnseiten der beiden Funktionsteile 17, mit anderen Worten im Bereich der Schwächung 39, ein geringfügiger Spalt, beispielsweise 1 mm, ausgebildet ist.
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Im Bereich der Schwächung 39 weist die Lastschiene 11 somit eine reduzierte Biege- und/oder Knickfestigkeit gegenüber Biege- und/oder Knickmomenten, die auf die Lastschiene 11 wirken, auf.
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Auf diese Weise kann die Schwächung 39 ausgebildet sein, wobei insbesondere die Funktionsteile 17 und das Hauptteil 13 ein über deren Länge hinweg jeweils konstantes Querschnittsprofil aufweisen können.
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Im Falle eines Unfalls kann die Lastschiene 11 im Bereich der Schwächung 39 nach oben abknicken und somit Personen, die vor der Lastschiene 11 im Fahrzeug sitzen, schützen.
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5 zeigt abschließend ein Kraftfahrzeug 44 in perspektivischer Ansicht von hinten bei geöffnetem Heck. Das Kraftfahrzeug 44 weist einen Laderaum 45 auf. In einer Ladefläche sind links und rechts zwei in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs 44 verlaufende Lastschienen 10 angeordnet. In deren Aufnahmekanälen 20 sind jeweils zwei Lastösen 50 aufgenommen. Beidenends der Lastschienen 10 sind an diesen jeweils Endkappen 51 angeordnet.
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Die Lastschienen 10 stützen einen zwischen diesen befindlichen Ladeboden 46 mittels mehrerer Funktionsteile 14 (nicht dargestellt).
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Linksseitig ist ein Seitenwandteil 48 zu erkennen, das von mehreren, als Seitenwandaufnahmen ausgebildeten Funktionsteilen 18 (nicht dargestellt) der linksseitigen Lastschiene 10, in diesem Fall kippbar, gestützt wird. Somit lässt sich das Seitenwandteil 48 um eine zur Lastschiene 10 parallelen Längsachse der Lastschiene 10 kippen. Auf der dem Seitenwandteil 48 zugeordneten Seite des Laderaums 45 ist somit ein zusätzlicher Stauraum (in der 5 aus Darstellungsgründen nicht sichtbar) ausgebildet.
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Rechtsseitig ist ein Seitenwandteil 49 zu erkennen. Im Unterschied zum linksseitigen Seitenwandteil 48 erstreckt sich das Seitenwandteil 49 im Wesentlichen über die gesamte Länge des Laderaums 45. Das Seitenwandteil 49 ist von mehreren, als Seitenwandaufnahmen ausgebildeten Funktionsteilen 18 (nicht dargestellt) der rechtsseitigen Lastschiene 10, in diesem Fall unverkippbar, im Wesentlichen über die gesamte Länge dieser Lastschiene 10 gestützt. Somit bildet das in dieser Lastschiene 10 fixierte Seitenwandteil 49 eine Wandverkleidung der rechten Innenseitenwand des Laderaums 45.
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Auf dem Ladeboden 46 befindet sich beispielhaft ein Ladegut 52, hier eine zu transportierende Kiste, die von Spannseilen 54 gegen Verrutschen gesichert ist.
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Dazu sind wiederum die Spannseile 54 mit den Lastösen 50 fest verbunden. Die Lastösen 50 sind in den Aufnahmekanälen 20 der Lastschienen 10 montiert; die Anzahl und Positionen der Lastösen 50 entlang der Lastschienen 10 können je nach Bedarf weitgehend frei gewählt werden. Es können auch je nach Bedarf unterschiedliche Typen von Lastösen verwendet werden. Die Lastösen 50 sind in den Aufnahmekanälen 20 an verschiedenen Positionen verrastbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 11
- Lastschiene
- 12, 13
- Hauptteil
- 14, 15, 16, 17, 18
- Funktionsteil
- 20
- Aufnahmekanal
- 22
- Seitenwandbefestigungseinrichtung
- 24, 26, 28
- Funktionsteilbefestigung
- 30
- Kanalöffnung
- 32, 34, 36
- Befestigungsabschnitt
- 38
- Positionsfixierung
- 39
- Schwächung
- 40
- Fahrzeugfunktionselement
- 42
- Kabel
- 44
- Kraftfahrzeug
- 45
- Laderaum
- 46
- Ladeboden
- 48
- Seitenwandteil
- 49
- Seitenwandteil
- 50
- Lastöse
- 51
- Endkappe
- 52
- Ladegut
- 54
- Spannseil
- L
- Längsrichtung
- O
- Oberseite
- U
- Unterseite
- S
- Stirnseite