DE102005031454A1 - Türgriff, Türgriff-Gehäuse und Verfahren zum Herstellen des Türgriff-Gehäuses - Google Patents
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Abstract
Offenbart wird ein Türgriff für Kraftfahrzeuge mit einem Gehäuse aus nicht leitendem Kunststoff und mit zwei in das Gehäuse integrierten kapazitiven Sensoren (2, 3) zum Erfassen der Annäherung eines Objektes, wobei der Türgriff eine Beschichtung (1) aus Chrom trägt, in der den Sensoren zugeordnete beschichtungsfreie Zonen (4) ausgebildet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Türgriff, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, sowie ein Türgriffgehäuse und ein Verfahren zum Herstellen des Türgriff-Gehäuses.
- Heutzutage werden Türgriffe für Kraftfahrzeuge überwiegend aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Vielfach wird in den Türgriff mindestens ein kapazitiver Sensor zum Erfassen der Annäherung eines Objekts integriert. Ergreift eine Person den Türgriff, so erfolgt eine Voraktivierung zum Entriegeln und/oder Verriegeln des Türschlosses. Die Voraktivierung ermöglicht einer zum Fahrzeug gehörenden Elektronik eine Kommunikation mit einem ID-Geber ("Schlüssel"). Der moderne Trend der Kraftfahrzeugindustrie geht dahin, die Türgriffe wieder zu verchromen, wie es früher allgemein üblich war.
- Da die Chromschicht elektrisch leitfähig ist und da immer die Gefahr besteht, daß die Chromschicht mit der Masse des Fahrzeugs in Verbindung tritt und somit den kapazitiven Sensor funktionslos macht, hat sich bisher eine Verchromung solcher Türgriffe verboten.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit dafür zu schaffen, Türgriffe mit mindestens einem kapazitiven Sensor dennoch zu verchromen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung einen Türgriff, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, mit einem Gehäuse aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, und mit mindestens einer in das Gehäuse integrierten Elektrode eines kapazitiven Sensors zum Erfassen der Annäherung eines Objekts, wobei der Türgriff eine Beschichtung aus elektrisch leitendem Material trägt, in der eine der Elektrode zugeordnete beschichtungsfreie Zone ausgebildet ist.
- Die beschichtungsfreie Zone sorgt dafür, daß der kapazitive Sensor auch dann funktionsfähig bleibt, wenn die elek trisch leitfähige Beschichtung mit der Masse des Fahrzeugs in Verbindung tritt. Bei einer Ausführungsform kann die Beschichtung auch bewußt resistiv und/oder kapazitiv mit der Masse (einem Massepotential) des Fahrzeugs gekoppelt sein.
- Hauptanwendungsgebiet der Erfindung ist die Kraftfahrzeugindustrie. Allerdings kann die Erfindung allgemein überall dort Anwendung finden, wo ein kapazitiver Sensor zum Erfassen der Annäherung eines Objekts in ein Bauteil integriert wird, welches aus elektrisch nicht leitendem Material besteht und mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versehen ist. Verwiesen sei beispielsweise auf Griffe von Garagentoren und dergleichen.
- Aus optischen Gründen besteht die Beschichtung vorzugsweise aus Chrom. Allerdings kommen auch andere elektrisch leitende Materialien in Frage, beispielsweise glänzende Kupferlegierungen und dergleichen.
- In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die beschichtungsfreie Zone ringförmig ausgebildet ist und eine Insel aus Beschichtungsmaterial umgibt. Die beschichtungsfreie Zone ist also wenig auffallend.
- Die von der beschichtungsfreien Zone umgebene Insel aus Beschichtungsmaterial kann sich mit einer darunter befindlichen Elektrode des kapazitiven Sensors decken oder aber auch größer oder kleiner als diese ausgebildet sein. Ferner kann sie relativ zur Elektrode versetzt sein.
- Aus herstellungstechnischen Gründen ist die Insel lediglich kapazitiv an die Sensorelektrode angekoppelt. Allerdings kann sie auch resistiv mit der Elektrode des Sensors gekoppelt sein oder aber, was unter Umständen vorteilhaft ist, selbst Teil der Elektrode des kapazitiven Sensors sein.
- Ein wesentlicher weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die beschichtungsfreie Zone eine Lageerfassung des zugeordneten Sensors ermöglicht. Unter diesem Gesichtspunkt wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß ein erster kapazitiver Sensor an der Innenseite und ein zweiter kapazitiver Sensor an der Oberseite oder an der Außenseite des Türgriffs angeordnet ist, wobei die beschichtungsfreie Zone der Elektrode des zweiten Sensors zugeordnet ist. Der erste Sensor löst die Voraktivierung zum Entriegeln des Türschlosses aus, während der zweite Sensor die Voraktivierung zum Verriegeln des Türschlosses bewirkt. Es besteht ferner die Möglichkeit, auch der Elektrode des ersten Sensors eine beschichtungsfreie Zone zuzuordnen.
- Der Vorteil der Lageerfassung der Sensoren bleibt auch dann erhalten, wenn die elektrisch leitende Beschichtung nicht mit der Masse des Kraftfahrzeugs in Verbindung steht. Unter diesen Umständen ist es möglich, daß die restliche Beschichtung Teil der Elektrode des ersten kapazitiven Sensors bildet.
- Die beschichtungsfreie Zone kann sich negativ auf das mechanische Griffgefühl auswirken. Dem läßt sich dadurch begegnen, daß man die Beschichtung an den Rändern der beschichtungsfreien Zone abflacht. Alternativ besteht die Möglichkeit, die beschichtungsfreie Zone mit elektrisch nicht leitendem Material auszufüllen. Ferner kommt auch eine Abdeckung der beschichtungsfreien Zone in Frage. Die Form der beschichtungsfreien Zone ist grundsätzlich beliebig. Bei ringförmiger Ausbildung wird man sie an den Umriß der Elektrode des Sensors anpassen.
- Die Erfindung schafft ferner ein Türgriff-Gehäuse aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, mit Mitteln zur Aufnahme mindestens einer Elektrode eines kapazitiven Sensors zum Erfassen der Annäherung eines Objekts und mit einer äußeren Beschichtung aus elektrisch leitendem Material, in der eine der Elektrode zugeordnete beschichtungsfreie Zone ausgebildet ist. Dabei wird vorgeschlagen, daß die beschichtungsfreie Zone ringförmig ausgebildet ist und eine Insel aus Beschichtungsmaterial umgibt. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile ergeben sich aus der vorstehenden Beschreibung.
- Grundsätzlich kann die beschichtungsfreie Zone nachträglich erzeugt werden, beispielsweise durch spanabhebende Bearbeitung oder durch Einwirken von Laserstrahlung. Vorteilhafter ist es unter Umständen, im Bereich der beschichtungsfreien Zone das Entstehen der Beschichtung zu verhindern.
- Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Aufbringen einer äußeren Beschichtung aus elektrisch leitendem Material auf ein Türgriff-Gehäuse aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, wobei das Gehäuse Mittel zur Aufnahme mindestens einer Elektrode eines kapazitiven Sensors zum Erfassen der Annäherung eines Objekts aufweist, wobei eine Leitschicht auf das Gehäuse aufgebracht und die Beschichtung elektrolytisch auf die Leitschicht aufgebracht wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Beschichtung mit einer der Elektrode zugeordneten beschichtungsfreien Zone versehen wird.
- Die relativ dünne Leitschicht bildet die Basis für die wesentlich dickere Beschichtung. Die Leitschicht besteht vorzugsweise aus Palladium, jedoch kommen auch andere Materialien in Frage, die neben ihrer elektrischen Leitfähigkeit die Fähigkeit besitzen, auf dem Gehäuse-Kunststoff zu haften.
- Vorzugsweise wird die Leitschicht chemisch auf das Gehäuse aufgebracht. Jedoch sind auch andere Verfahren möglich, beispielsweise Sputtern oder Aufdampfen.
- Vorzugsweise wird die Leitschicht im Bereich der beschichtungsfreien Zone vor dem Aufbringen der Beschichtung entfernt. In diesem Fall wird die Leitschicht im Bereich der beschichtungsfreien Zone vorzugsweise durch Laserstrahlen entfernt. Im Bereich der beschichtungsfreien Zone wird also das Aufwachsen der Beschichtung verhindert.
- Alternativ dazu besteht die ebenfalls vorteilhafte Möglichkeit, daß die Leitschicht im Bereich der beschichtungsfreien Zone während des Aufbringens der Beschichtung abgedeckt und danach entfernt wird, beispielsweise durch Ätzen.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
-
1 eine schematische Seitenansicht eines Türgriff-Gehäuses für ein Kraftfahrzeug; und -
2 eine Draufsicht auf das Gehäuse, gesehen von der Außenseite. - Das Türgriff-Gehäuse besteht aus elektrisch nicht leitendem Kunststoff und trägt eine Beschichtung
1 aus Chrom. In das Gehäuse sind Elektroden zweier kapazitiver Sensoren integriert, nämlich eine Elektrode2 eines ersten Sensors, die der Innenseite des Gehäuses zugeordnet ist, und eine Elektrode3 eines zweiten Sensors, die der Außenseite des Gehäuses zugeordnet ist. Beide Sensoren bewirken eine Voraktivierung, die es einer kraftfahrzeugeigenen Elektronik ermöglicht, mit einem ID-Geber zu kommunizieren. Die Sensor-Elektrode2 ist für die Entriegelung des Türschlosses und die Sensor-Elektrode3 für dessen Verriegelung zuständig. Aktiviert werden die Sensoren dadurch, daß der Türgriff am Ort ihrer Elektrode2 ,3 berührt wird, sei es von der Hand eines Benutzers, sei es von irgendeinem Objekt, welches in der Lage ist, die Kapazität der Sensoren zu beeinflussen. - Die die Sensor-Elektroden
2 und3 unmittelbar überdeckende Beschichtung1 ist mit einer beschichtungsfreien Zone4 versehen, die im vorliegenden Falle ringförmig ausgebildet ist und jeweils eine Insel5 aus Beschichtungsmaterial umgibt. Die Inseln5 sind mit den zugehörigen Sensor-Elektroden2 und3 kapazitiv gekoppelt. - Die beschichtungsfreien Zonen
4 bewirken, daß die Sensoren auch dann funktionsfähig bleiben, wenn die Beschichtung1 elektrisch leitend mit der Masse des Kraftfahrzeuges in Verbindung steht. Auch lassen sie eine Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Positionen der Sensoren zu. - Unterhalb der Chrom-Beschichtung
1 befindet sich eine chemisch auf das Gehäuse aufgebrachte Palladium-Schicht, die im Bereich der beschichtungsfreien Zonen4 durch Laserstrahlen abgetragen worden ist, um dort das elektrolytische Aufwachsen der Beschichtung1 zu verhindern. - Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglichkeiten gegeben, beispielsweise bezüglich des Materials des Gehäuses oder bezüglich des Materials der Beschichtung. Auch muß die Beschichtung nicht unter Zwischenschaltung einer Palladium-Schicht aufgebracht werden. Ferner können die beschichtungsfreien Zonen nachträglich durch spanabhebende Bearbeitung oder durch Laserstrahlen erzeugt werden. Die beschichtungsfreien Zonen, deren Breite beispielsweise zwischen 0,3 mm und 3 mm liegt, können mit elektrisch nicht leitendem Material ausgefüllt sein. Alternativ kann die Beschichtung an den Rändern der beschichtungsfreien Zonen abgeflacht sein.
- Im Rahmen der Erfindung ist auch der Einsatz nur eines Sensors möglich. Ferner kann die Form der beschichtungsfreien Zonen variieren, und zwar auch dergestalt, daß keine Inseln aus Beschichtungsmaterial gebildet werden. Im Falle des Ausführungsbeispiels verlaufen die beschichtungsfreien Zonen an den Rändern der zugehörigen Sensoren. Auch hier sind Abwandlungsmöglichkeiten gegeben, und zwar sowohl bezüglich der Größe als auch der Lage der beschichtungsfreien Zonen. Ferner besteht die Möglichkeit, die von den beschichtungsfreien Zonen umgebenen Inseln an die Elektroden der zugehörigen Sensoren anzuschließen oder selbst als Sensor-Elektrode arbeiten zu lassen. Sofern die Beschichtung mit der Masse des Kraftfahrzeugs nicht in elektrisch leitender Verbindung steht, bedarf es für den zweiten Sensor unter Umständen keiner beschichtungsfreien Zone; hier kann die restliche Beschichtung als Sensor-Elektrode arbeiten.
Claims (14)
- Türgriff, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, mit einem Gehäuse aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, und mit mindestens einer in das Gehäuse integrierten Elektrode (
2 ,3 ) eines kapazitiven Sensors zum Erfassen der Annäherung eines Objektes, wobei der Türgriff eine Beschichtung (1 ) aus elektrisch leitendem Material trägt, in der eine der Elektrode (2 ,3 ) zugeordnete beschichtungsfreie Zone (4 ) ausgebildet ist. - Türgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (
1 ) an den Rändern der beschichtungsfreien Zone (4 ) abgeflacht ist. - Türgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beschichtungsfreie Zone (
4 ) mit elektrisch nicht leitendem Material ausgefüllt ist. - Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beschichtungsfreie Zone (
4 ) ringförmig ausgebildet ist und eine Insel (5 ) aus Beschichtungsmaterial umgibt. - Türgriff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Insel (
5 ) aus Beschichtungsmaterial mit der Elektrode (2 ,3 ) des kapazitiven Sensors kapazitiv und/oder resistiv gekoppelt ist. - Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung kapazitiv und/oder resistiv mit einem Massepotential gekoppelt ist.
- Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode (
2 ) eines ersten kapazitiven Sensors an der Innenseite und eine Elektrode (3 ) eines zweiten kapazitiven Sensors an der Oberseite oder an der Außenseite des Türgriffs angeordnet ist, wobei die beschichtungsfreie Zone (4 ) der Elektrode (3 ) des zweiten Sensors zugeordnet ist. - Türgriff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die restliche Beschichtung (
1 ) mit der Elektrode (2 ) des ersten kapazitiven Sensors (3 ) kapazitiv und/oder resistiv gekoppelt ist. - Türgriff-Gehäuse aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, mit Mitteln zum Aufnehmen mindestens einer Elektrode (
2 ,3 ) eines kapazitiven Sensors zum Erfassen der Annäherung eines Objekts und mit einer äußeren Beschichtung (1 ) aus elektrisch leitendem Material, in der eine der Elektrode (2 ,3 ) zugeordnete beschichtungsfreie Zone (4 ) ausgebildet ist. - Türgriff-Gehäuse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beschichtungsfreie Zone (
4 ) ringförmig ausgebildet ist und eine Insel (5 ) aus Beschichtungsmaterial umgibt. - Verfahren zum Aufbringen einer äußeren Beschichtung (
1 ) aus elektrisch leitendem Material auf ein Türgriff-Gehäuse aus elektrisch nicht leitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, wobei das Gehäuse Mittel zum Aufnehmen mindestens einer Elektrode (2 ,3 ) eines kapazitiven Sensors zum Erfassen der Annäherung eines Objekts aufweist, wobei eine Leitschicht auf das Gehäuse aufgebracht und die Beschichtung (1 ) elektrolytisch auf die Leitschicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (1 ) mit einer der Elektrode (2 ,3 ) zugeordneten beschichtungsfreien Zone (4 ) versehen wird. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschicht im Bereich der beschichtungsfreien Zone (
4 ) vor dem Aufbringen der Beschichtung (1 ) entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschicht im Bereich der beschichtungsfreien Zone (
4 ) durch Laserstrahlen entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschicht im Bereich der beschichtungsfreien Zone (
4 ) während des Aufbringens der Beschichtung (1 ) abgedeckt und danach entfernt wird.
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