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Die
Erfindung betrifft einen Knochenfräser, insbesondere einen Raffelfräser mit
mindestens drei an einem freien Ende einer Antriebswelle angelenkten
Fräselementen
derart, dass diese durch eine Verstelleinrichtung aus einer bezogen
auf die Längsachse
der Antriebswelle, radial innen angeordneten Stellung von der Antriebswelle
weg in eine radial außen angeordnete
Stellung bzw. umgekehrt verschwenkbar sind.
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Ein
Knochenfräser
der eingangs bezeichneten Gattung ist beispielsweise aus der
DE 38 40 466 A1 bekannt.
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Zum
Einbringen einer Hüftpfanne
für eine
Totalendoprothese wird im Acetabulum durch einen Raffelfräser eine
Ausnehmung ausgebildet, in die die Hüftpfanne eingesetzt und dort
befestigt wird.
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Für die minimalinvasive
Operationstechnik würde
es genügen,
im Gewebe im Bereich des Gelenkes eine nur sehr kleine Öffnung vorzunehmen, die
gerade ausreichend groß ist,
um die Hüftpfanne durch
die Öffnung
in den Körper
einzubringen. Die Anwendung dieser Technik ist derzeit allerdings
nicht möglich,
da der Raffelfräser
zu groß ist,
um durch eine solche kleine Öffnung
eingeführt
zu werden. Außerdem
weist der Raffelfräser
auf seiner Außenseite Schneiden
zum Raffeln des Beckenknochens auf, die beim Einbringen des Fräsers durch
eine kleine Öffnung
das Muskelmaterial nachhaltig schädigen würde.
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Aus
diesem Grunde wird zum Einbringen des Fräsers eine relativ große Öffnung bis
zum Beckenknochen hin vorgenommen. Dadurch werden die Genesungszeiten
außerordentlich
verlängert.
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Aus
der gattungsbegründenden
DE 38 40 466 A1 ist
ein rotierender und oszillierender Spezialfräser bekannt, der im Rahmen
der Endoprothetik zur Herstellung von Ausfräsungen verwendet wird. Dieser
Spezialfräser
weist mehrere über
den Umfang des Fräser
verteilt angeordnete Fräslamellen
auf, die reversibel verformbar sind. Dabei sind die Fräslamellen
fest mit dem freien Ende einer Antriebswelle des Fräsers verbunden.
Das andere Ende der Fräslamellen
ist mit einer auf der Antriebswelle längs verschieblich gelagerten
Hülse verbunden.
Die Fräslamellen
bilden somit einen im Wesentlichen kugelförmigen Fräskopf. Durch Verschieben der
Hülse in Richtung
des freien Endes des Fräsers
werden die flexiblen Fräslamellen
zusammengedrückt,
so dass der Durchmesser des Fräskopfes
vergrößert wird. Wenn
die Hülse
vom freien Ende des Fräsers
fortbewegt wird, werden die Fräslamellen
in Längsrichtung der
Antriebswelle gestreckt, wodurch der Durchmesser verkleinert wird.
Dieser Spezialfräser
wird dazu verwendet, um im Knochenmaterial hinterschnittene Ausfräsungen herzustellen,
in denen eine Hüftpfanne sicher
und fest gelagert werden kann.
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Die
Fräslamellen
sind allerdings zum einen aufgrund der reversiblen Verformbarkeit
nicht ausreichend stabil, um, zumindest über einen längeren Zeitraum, befriedigende
Fräsergebnisse
zu liefern. Außerdem
weist der Fräskopf
selbst bei zurückgezogener
Hülse immer
noch einen verhältnismäßig großen Durchmesser
auf, so dass der aus der
DE
38 40 466 A1 bekannte Fräskopf weiterhin eine große Öffnung benötigt, um
in den Körper
eingeführt
und zum Hüftknochen
gebracht werden zu können.
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Die
deutsche Auslegeschrift 1 288 241 offenbart eine Vorrichtung zum
Hinterschneiden von Knochen die in Radialrichtung aufspeizbare schneidstahlähnlichen
Elemente aufweist. Das aus diesen Elemente gebildete Schneidwerkzeug
kann in eine Knochenbohrung oder die Markhöhle des Knochens eingeführt werden
und durch Aufbringen einer radial nach außen gerichteten Anpresskraft
den Knochen von innen her durchtrennen. Diese Vorrichtung ist nicht
geeignet, um eine Ausfräsung
im Hüftknochen vorzunehmen.
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Die
deutsche Offenlegungsschrift 28 34 295 offenbart eine Vorrichtung
zum Herstellen von konischen Flächen
an Knochen, insbesondere zur Bearbeitung eines zylindrisch vorbearbeiteten
Femurkopfes zur Anpassung einer Hüftgelenkprothese. Diese Vorrichtung
umfasst eine innenliegende Schneidkante, die radial nach innen bzw.
nach außen bewegt werden
kann, wobei ein bestimmter radialer Versatz bezogen auf den Durchmesser
des bearbeitenden Knochenabschnittes eingehalten wird. Diese Vorrichtung
ist speziell zur Bearbeitung des Femurkopfes angepasst und eignet
sich ebenfalls nicht zur Herstellung von Ausfräsungen im Hüftknochen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den aus der
DE 38 40 466 A1 bekannten Knochenfräser derart
weiterzuentwickeln, dass dieser durch eine vergleichsweise kleine Öffnung im Körpergewebe
eingeführt
werden kann, ohne dass dabei Muskelmaterial verletzt wird. Darüber hinaus soll
der Knochenfräser
ausreichend stabil sein, um Ausfräsungen im Acetabulum präzise und
wiederholbar herstellen zu können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe im Hinblick auf den Knochenfräser durch den Gegenstand des
Gegenstandes des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung beruht somit auf dem Gedanken, bei dem gattungsgemäßen Knochenfräser die Fräselemente
derart auszubilden, dass diese jeweils Teil eines schirm- oder pilzartigen
Fräskopfes
sind, wobei die Fräselemente
nach Art eines Regenschirms einklappbar oder aufklappbar sind. Die
Anwendung des Regenschirmsprinzips bedeutet, dass starre Fräselemente,
und nicht wie bisher im Stand der Technik flexible Fräslamellen,
verwendet werden können,
so dass der erfindungsgemäße Knochenfräser besonders
robust und stabil ist. Gleichzeitig wird durch die Möglichkeit
die Fräselemente
nach Art eines Regenschirms einklappen bzw. aufklappen zu können eine
beträchtliche
Durchmesseränderung des
Fräskopfes
bewirkt. Dadurch wird ermöglicht, dass
der Fräskopf
mit eingeklappten Fräselementen durch
eine kleine Öffnung
im Körpergewebe
eingeführt
wird. Sobald der Fräskopf
an der vorgesehenen Arbeitsstelle am Hüftgelenkknochen angelangt ist, können die
Fräselemente
aufgeklappt werden, so dass der Fräskopf die in der Arbeitsstellung
vorgesehene schirmartige oder pilzartige Kontur einnimmt. Mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Fräskopfes
ist die Anwendung der minimal invasiven Operationstechnik auch für die Implantierung
von Totalendoprothesen eröffnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bilden die Fräselemente
im aufgeklappten Zustand eine im Wesentlichen halbkugelförmige schirmartige
Kontur. Damit entspricht die Kontur des Fräskopfes in der Arbeitsstellung,
d.h. im aufgeklappten Zustand der hemisphärischen Kontur von Standardpfannen,
so dass der Knochenfräser
zur Vorbereitung des Hüftknochens
für die
Implantierung von Standardpfannen besonders geeignet ist. Die Fräselemente
können
im eingeklappten Zustand eine im Wesentlichen eiförmige Kontur
bilden, die zum Einführung
des Fräskopfes in
den Körper
besonders vorteilhaft ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
das freie Ende der Antriebswelle ein Endstück auf, dessen Durchmesser
größer als
der Durchmesser der Antriebswelle ist, wobei proximale Enden der Fräselemente über den
Umfang des Endstückes
verteilt angeordnet und an diesem angelenkt sind. Das im Durchmesser
größer ausgebildete
Endstück
erlaubt eine sichere Lagerung der proximalen Enden der Fräselemente.
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Im
Endstück
können
radial angeordnete Schlitze ausgebildet sein, in denen die proximalen Enden
der Fräselemente
schwenkbeweglich gelagert sind. Dadurch können die Fräselemente bereichsweise in
den verschiedenen Stellungen in den Schlitzen versenkt werden, wodurch
eine noch flexiblere Anordnung der Fräselemente ermöglicht wird.
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Zur
Erleichterung des Zusammenbaus des Fräskopfes kann das Endstück senkrecht
zur Antriebswelle geteilt sein, wodurch insbesondere die Lagerung
der Fräselemente
im Endstück
erleichtert wird.
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Zweckmäßigerweise
umfasst die Verstelleinrichtung einen Ring, der auf der Antriebswelle
längs verschieblich
angeordnet und mit distalen Enden der Fräselemente gelenkig verbunden
ist. Durch Verschieben des Rings längs entlang der Antriebswelle werden
die Fräselemente
ausgeklappt bzw. aufgefaltet oder eingeklappt bzw. eingefaltet.
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Im
Ring können
radial angeordnete Schlitze ausgebildet sein, in denen jeweils Führungsstifte schwenkbeweglich
gelagert sind, die jeweils mit den distalen Enden der Fräselemente
gelenkig verbunden sind. Durch die Führungsstifte wird erreicht,
dass die distalen Enden der Fräselemente
relativ weit von der Antriebswelle wegbewegt werden können, wenn der
Fräskopf
in die Arbeitsstellung, d.h. in die ausgeklappte Position gebracht
wird.
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Zum
leichteren Zusammenbau, insbesondere im Hinblick auf die Lagerung
der Führungsstifte
im Ring, kann dieser senkrecht zur Antriebswelle geteilt ausgeführt sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Ring drehbeweglich mit einer Mutter verbunden, die mit einem
Außengewindeabschnitt
der Antriebswelle verstellbar in Eingriff ist. Dadurch wird eine
besonders einfache und gleichzeitig robuste Möglichkeit geschaffen, den Ring
axial entlang der Antriebswelle zu verstellen, so das Einklappen
bzw. Ausklappen der Fräselemente
durchzuführen.
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Der
Außengewindeabschnitt
kann sich zumindest teilweise auf der vom freien Ende der Antriebswelle
abgewandten Seite des Rings erstrecken. Dies hat den Vorteil, dass
ausreichend Platz zur Verfügung
steht, um einen entsprechend langen Außengewindeabschnitt vorzusehen,
so dass der Ring bzw. die mit dem Ring verbundene Mutter um eine
ausreichend lange Strecke verstellt werden kann, wenn die Fräselemente
verschwenkt werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weisen die Fräselemente
jeweils einen bogenförmig
gekrümmten
Arm mit Schneiden auf der Außenseite
auf, wobei ein proximales Armende mit dem freien Ende der Antriebswelle
und ein distales Armende mit der Verstelleinreichung jeweils gelenkig verbunden
ist. Es hat sich gezeigt, dass die Ausbildung der Fräselemente
als bogenförmig
gekrümmte Arme
zu einem guten Fräsergebnis
führt,
wobei der Fräskopf
dadurch außerdem
eine besonders leichte Bauweise aufweist.
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Das
proximale Ende der Arme kann sich jeweils über den Drehpunkt am freien
Ende der Antriebswelle hinauserstrecken und in diesem Bereich eine
Schneide aufweisen. Diese Ausführungsform
ist besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit den im Endstück eingebrachten
radialen Schlitzen, da dadurch in der Arbeitsstellung des Fräskopfes
die im Gebrauch dem Acetabulum zugewandte Fläche des Endstückes als
Teil des Schneidwerkzeuges genutzt wird.
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Eine
weitere Verbesserung wird dadurch erzielt, dass das proximale Ende
zweier gegenüber
angeordneter Arme jeweils derart ausgebildet ist, dass im aufgeklappten
Zustand die beiden proximalen Enden eine im Wesentlichen durchgängige Schneide mit
zwei gegensinnig angeordneten Schneidenabschnitten bilden. Damit
wird in optimaler Weise die dem Acetabulum im Gebrauch zugewandte
Stirnfläche
des Endstückes
zum Fräsen
genutzt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit weiteren Einzelheiten unter Bezugnahme
auf die beigefügten schematischen
Zeichnungen anhand von zwei Ausführungsbeispielen
beschrieben. Darin zeigen
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Knochenfräsers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Arbeitsstellung mit aufgeklappten Fräselementen;
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2 den
Fräser
nach 1 in Ruhestellung mit eingeklappten Fräselementen;
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3 eine
vergrößerte Ansicht
des Fräsers nach 1 im
Bereich des freien Endes der Antriebswelle;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Knochenfräsers nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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5 eine
weitere perspektivische Ansicht des Fräsers nach 4;
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6 ein
Schnitt durch den Fräser
nach 4;
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7 eine
Seitenansicht des Fräsers
nach 4;
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8 eine
Draufsicht auf den Fräser
nach 4;
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9 eine
perspektivische Ansicht der Antriebswelle mit dem Endstück des Fräsers nach 4;
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10 eine
Detailansicht des freien Endes der in 9 dargestellten
Antriebswelle;
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11 eine
Draufsicht auf das Endstück
der in 9 dargestellten Antriebswelle;
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12 ein
Fräselement;
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13 eine
perspektivische Ansicht eines Teils der Verstelleinrichtung.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines chirurgischen Raffelfräsers
dargestellt, wie er hauptsächlich
zum Ausfräsen
von Ausnehmungen im Acetabulum zum Einsetzen von Hüftpfannen
zum Einsatz kommt. Ist auch denkbar, diesen Raffelfräser für andere
Anwendungen einzusetzen, bei denen Knochenmaterial bzw. Knorpelmaterial
entfernt werden muss, um Platz für
eine Prothese zu schaffen.
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Der
Raffelfräser
nach 1 befindet sich in der Arbeitsstellung mit ausgeklappten
Fräselementen 12,
d.h. in einer Stellung, bei der die Fräselemente von der Antriebswelle 11 weg
in eine radial außen angeordnete
Stellung I verschwenkt sind. In der Arbeitsstellung wird der Raffelfräser zum
Ausfräsen
eines entsprechenden Hohlraumes verwendet. Dabei bilden die Fräselemente 12 eine
im Wesentlichen halbkugelförmige
schirmartige Kontur. Unter dem Begriff "halbkugelförmige Kontur" wird der Umriss
des Fräskopfes 14 verstanden,
der schirm- oder pilzartig ausgebildet ist, wie in 1 zu
erkennen, wobei der Umriss bzw. die Kontur durch die Form der Fräselemente 12 bestimmt
wird.
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In
der Ruhestellung sind, wie in 2 ersichtlich,
die Fräselemente 12 in
eine radial innen angeordnete Stellung II verschwenkt, so dass die
Fräselemente
im eingeklappten Zustand II eine im Wesentlichen eiförmige Kontur
bilden. In dieser Stellung II kann der Raffelfräser durch eine vergleichsweise kleine Öffnung im
Gewebe in den Körper
eingeführt werden,
ohne dass Muskelmaterial bzw. Gewebe durch die Schneiden des Raffelfräsers verletzt
wird.
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Um
in die Arbeitsstellung I bzw. in die Ruhestellung II zu wechseln,
sind die Fräselemente 12 nach
Art eines Regenschirms einklappbar (2) oder
aufklappbar (1).
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Dazu
ist der Fräskopf
wie folgt aufgebaut:
Das freie Ende 10 der Antriebswelle 11 weist
ein Endstück 15,
insbesondere ein scheibenförmiges
Endstück 15 auf,
dass einstückig
mit der Antriebswelle 11 verbunden ist. Es ist auch möglich, das
Endstück 15 und
die Antriebswelle 11 zweiteilig auszubilden. Wie in 1 ersichtlich,
ist der Durchmesser des scheibenförmigen Endstückes 15 größer als
der Durchmesser der Antriebswelle 11, so dass die Fräselemente 12 am
freien Ende 10 der Antriebswelle 11, insbesondere
am Endstück 15 angelenkt
werden können.
Dabei sind die proximalen Enden 16 der Fräselemente 12 über den
Umfang des Endstückes 15 verteilt
angeordnet. Unter dem Begriff "proximale
Enden 16 der Fräselemente 12" werden dabei diejenigen
Enden der Fräselemente 12 verstanden,
die nahe am freien Ende 10 der Antriebswelle 11 angeordnet
sind. Die vom freien Ende 10 der Antriebswelle 11 entfernte
angeordneten Enden der Fräselemente 12 werden
als distale Enden 17 bezeichnet. Die Fräselemente 12 sind
dabei als bogenförmig
gekrümmte
Arme 24 ausgebildet, die mit ihren proximalen Enden 26 in
im Endstück
ausgebildete radiale Schlitze eingreifen. Die proximalen Enden 26 der Arme 24 sind
in den radialen Schlitzen 18 schwenkbeweglich gelagert,
wie in den 1, 2 zu erkennen.
Die distalen Enden 27 der Arme 24 sind mit Führungsstiften 21 gelenkig
verbunden. Diese Führungsstifte 21 greifen
in radiale Schlitze 20 ein, die in einem auf der Antriebswelle 11 längs verschieblich gelagerten
Ring 19 ausgebildet sind. Der Ring 19 und die
Führungsstifte 21 bilden
dabei eine Verstelleinrichtung 13, mit deren Hilfe die
Fräselemente 12 bzw. Arme 24 eingeklappt,
d.h. zur Antriebswelle 11 hin bewegt bzw. ausgeklappt,
d.h. von der Antriebswelle 11 wegbewegt werden können. Dazu
sind die Führungsstifte 21 schwenkbeweglich
in den radialen Schlitzen 20 des Rings 19 gelagert,
so dass insgesamt der Ring 19 mit den distalen Enden 27 der
Arme 24 gelenkig verbunden ist.
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Die
Längsverschieblichkeit
des Ringes 19 wird durch eine Mutter 22 bewirkt,
die mit dem Ring 19 drehbeweglich verbunden und mit einem
Außengewindeabschnitt 23 der
Antriebswelle 11 verstellbar in Eingriff ist. Durch Verdrehen
der Mutter 22 wird diese axial entlang der Antriebswelle 11 bewegt,
wobei die Mutter 22 den Ring 19 mitnimmt, so dass
die Position der Führungsstifte 21 und
damit die Stellung der Arme 24 verändert wird. Der Außengewindeabschnitt 23 erstreckt
sich zumindest teilweise auf der vom freien Ende 10 der
Antriebswelle 11 abgewandten Seite 19a des Rings 19,
so dass die Mutter 22 vom freien Ende 10 der Antriebswelle 11 wegbewegt wird,
wenn der Fräskopf
aus der Arbeitsstellung I in die Ruhestellung II überführt wird.
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In
der Arbeitsstellung I liegt der Ring 19 an einem Anschlag
an, der beispielsweise als Wellenschulter anschließend an
das Endstück 15 ausgebildet
sein kann. Zur Arretierung des Fräskopfes in der Arbeitsstellung
I wird der Ring 19 zwischen der Mutter 22 und
der Wellenschulter eingespannt.
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Anstelle
der Mutter 22 kann auch ein anderes geeignetes Verschiebelement
bzw. ein Rastelement zur Fixierung des Ringes 19 verwendet
werden.
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Zum
leichteren Zusammenbau sind das scheibenförmige Endstück 15 und der Ring 19 jeweils
zweigeteilt, wodurch insbesondere die Lagerung der Führungsstifte 21 bzw.
der proximalen Enden 26 der Arme 24 erleichtert
wird.
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In 3 ist
besonders gut zu erkennen, dass sich das proximale Ende 26 der
Arme 24 jeweils über den
Drehpunkt am freiem Ende 10 der Antriebswelle 11 hinaus
erstreckt. Zusätzlich
zu der an der Außenseite
der Arme 24 vorgesehenen Schneide ist in dem sich über den
Drehpunkt hinaus erstreckenden Bereich der Arme 24 ebenfalls
jeweils eine Schneide 28 vorgesehen. Im aufgeklappten Zustand
I sind die proximalen Enden 26 der Arme 24 zumindest
bereichsweise über
der im Gebrauch dem Knochen zugewandten Stirnfläche des Endstückes 15 angeordnet. Da
die proximalen Enden 26 der Arme 24 jeweils mit einer
Schneide 28 versehen sind, wird dadurch die gesamte Oberfläche des
Fräskopfes
als Schneidwerkzeug verwendet.
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In 3 ist
ferner dargestellt, dass das proximale Ende 26 zweier gegenüber angeordneter Arme 24', 24'' jeweils derart ausgebildet ist,
dass im aufgeklappten Zustand I die beiden proximalen Enden 26 eine
im Wesentlichen durchgängige
Schneide 29 mit zwei gegensinnig angeordneten Schneidenabschnitten 30', 30'' bilden.
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Die
auf der Außenseite
der Arme vorgesehenen Schneiden sind, wie in 3, aber
auch in den 1, 2 zu erkennen,
wellenförmig
ausgebildet, wodurch ein besonders guter Raffeleffekt beim Abtragen
des Knochen bzw. Knorpelmaterial erzielt wird.
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Insgesamt
wird das nach Art eines Regenschirms erfolgende Einklappen bzw.
Einfalten oder Aufklappen bzw. Aufspannen der Fräselemente 12 durch
eine Betätigung
Verstelleinrichtung 13 erreicht, bei der nach dem dargestellten
Ausführungsbeispiel der
axial verschiebliche Ring 19 und die Führungsstifte 21 ein
mit dem distalen Ende 17 der Fräselemente 12 gelenkig
verbundenes Gestänge
bildet. Durch eine Axialbewegung des Ringes 19 weg vom freien
Ende 10 der Antriebswelle 11 wird mittels der Führungsstifte 21 der
Abstand zwischen dem distalen Ende 17 und der Antriebswelle 11 verkürzt, so dass
die Fräselemente 12 aus
der aufgeklappten Arbeitsstellung I in die eingeklappte Ruhestellung
II bewegt werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf armförmige
Fräselemente 12 beschränkt, sondern
umfasst alle Fräselemente,
die eine schirmartige Einklapp- bzw. Aufklappbewegung ermöglichen.
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Beispielsweise
können
die Fräselemente auch
mit einer größeren Arbeitsfläche ausgebildet sein,
wie in dem zweiten Ausführungsbeispiel
nach 4 bis 13 dargestellt.
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Auch
bei dem Raffelfräser
nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist der Grundgedanke, die Fräselemente 12 als
Teil eines schirm- oder pilzartigen Fräskopfes 14 auszubilden,
verwirklicht, wobei die Fräselemente 12 nach
Art eines Regenschirms einklappbar bzw. einfaltbar oder aufklappbar
bzw. aufspannbar sind.
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Der
Raffelfräser
nach 4 umfasst ebenfalls eine Antriebswelle 11,
die an deren freien Ende 10 ein Endstück 15 aufweist, dessen
Durchmesser größer als
der Durchmesser der Antriebswelle 11 ist. Das Endstück 15 ist
als hexagonalen Element aufgebaut, dessen Oberfläche, d.h. die im Gebrauch dem Knochen
zugewandte Stirnseite leicht gekrümmt ist. An den Kanten des
hexagonalen Endstückes 15 sind sechs
Fräselemente 12 angelenkt,
die in Arbeitsstellung ausgeklappt und in Ruhestellung eingeklappt werden
können.
Dazu ist eine ebenfalls hexagonal ausgebildete Platte 31 vorgesehen,
die axial verschieblich auf der Antriebswelle 11 gelagert
ist. Die Fräselemente 12 sind
mit ihrem distalen Ende an diese hexagonale Platte 31 angelenkt.
Zur Lagerung der Fräselemente 12 am
Endstück 15 ist
dieses jeweils mit zwei Lagerringen 32 an einer Seitenkante
des Endstückes 15 versehen,
wie insbesondere in den 9 bis 11 zu
erkennen. Die Fräselemente 12 weisen
jeweils auf deren Innenseite eine Lager buchse 33' auf, die zwischen
den beiden Lagerringen 32 einer Kante des Endstückes angeordnet
ist. Der Lagerring 32 und die Lagerbuchse 31 werden
durch einen nicht dargestellten Bolzen drehbeweglich verbunden.
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Die
Verstelleinrichtung 13 ist ebenfalls aus Lagerringen 34 gebildet,
die paarweise jeweils an einer Kante der hexagonalen Platte 31 vorgesehen sind.
Die Verbindung des distalen Endes der Fräselemente 12 mit der
verschieblichen hexagonalen Platte 31 erfolgt durch ein
Zwischengelenk 35, das in 13 dargestellt
ist. Das Zwischengelenk 35 weist zwei Lagerzapfen auf,
die drehbeweglich mit den Lagerringen 34 an der hexagonalen
Platte 31 einerseits und mit der Lagerbuchse 33'' am Fräselement 12 andererseits
verbunden sind.
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Der
Regenschirmmechanismus des Raffelfräsers nach den 4 bis 13 funktioniert
wie der im Detail beschriebene Mechanismus nach den 1 bis 3.
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Bei
den in den 1 bis 13 dargestellten
Ausführungsbeispielen
ist die Antriebswelle geradlinig ausgeführt. Es ist auch möglich, in
Abhängigkeit
von den Zugangsmöglichkeiten,
eine gebogene Antriebswelle einzusetzen.
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Sowohl
der Raffelfräser
nach den 1 bis 3 als auch
der Raffelfräser
nach den 4 bis 13 bietet
den Vorteil, dass die Fräselemente nach
Art eines Regenschirms eingeklappt bzw. aufgeklappt werden können, so
dass der Fräskopf 14 bei eingeklappten
Fräselementen 13 leicht
in eine vergleichsweise kleine Öffnung
im Körper
zum Beckenknochen eingeführt
werden kann. Dort wird der Fräskopf
ausgeklappt und nimmt seine schirmartige bzw. pilzartige Form ein,
so dass die gewünschte Ausfräsung hergestellt
werden kann. Aufgrund der ausgebildeten Fräselemente 12 bzw.
Arme 24 ist der Fräskopf
besonders stabil und robust.
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- 10
- freies
Ende
- 11
- Antriebswelle
- 12
- Fräselemente
- 13
- Verstelleinrichtung
- 14
- Fräskopf
- 15
- Endstück
- 16
- proximale
Enden
- 17
- distale
Enden
- 18,
20
- radial
angeordnete Schlitze
- 19
- Ring
- 19a
- abgewandte
Seite
- 21
- Führungsstifte
- 22
- Mutter
- 23
- Außengewindeabschnitt
- 24,
24', 24''
- Arme
- 25,
28, 29
- Schneiden
- 26
- proximales
Armende
- 27
- distales
Armende
- 29
- durchgängige Schneide
- 30', 30''
- Schneidenabschnitte
- 31
- hexagonale
Platte
- 32,
34
- Lagerring
- 33', 33''
- Lagerbuchse
- 35
- Zwischengelenk