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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschneiden eines Rohrs,
insbesondere eines flexiblen Rohrs mit einer Drahtummantelung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Zum
Trennen von Rohren und Schläuchen sind
verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Aus der Offenlegungsschrift
DE 198 22 421 A1 ist
ein zangenartiges Schneidwerkzeug bekannt, das eine kreuzungsfreie
Gelenkverbindung aufweist und das aus zwei jeweils einen Griffabschnitt
und einen Maulabschnitt ausbildenden Werkzeughälften besteht. Die Maulabschnitte
weisen jeweils Führungsabschnitte
mit einander zugewandten, konkaven Führungsflächen auf, wobei in einem Führungsabschnitt
ein eine Messerspitze aufweisendes Schneidmesser angeordnet ist,
dessen Messerspitze auf den gegenüberliegenden Führungsabschnitt
gerichtet ist. Das Schneidmesser ist in einer in dem Führungsabschnitt
klipsgehalterten Messerhalterung aufgenommen. Problematisch ist
diese Vorrichtung beim Abschneiden von flexiblen Rohren oder Schläuchen. Sind
diese drahtummantelt, kann es darüber hinaus geschehen, dass
die Drahtummantelung aufspringt und beschädigt wird und die Enden des
zerschnittenen Rohrs schwer zu konfektionieren oder in eine dichte
Verbindung einzubringen sind.
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Weiterhin
ist bekannt, das Abschneiden von drahtummantelten Rohren oder Schläuchen mit
Hilfe eines elektrischen Lichtbo gens durchzuführen. Der Lichtbogen verschmilzt
die Drahtummantelung an der Trennstelle, so dass die Drahtummantelung
nicht mehr aufspringen kann, gleichzeitig bildet sich dabei aber
eine unsaubere Kante. Nachdem die Drahtummantelung durchtrennt ist,
muss noch der Schlauch oder das Rohr durchtrennt werden. Dies ist
aufwändig,
und es besteht die Gefahr, das Rohr oder den Schlauch zu beschädigen, vor
allem im Fall von Kunststoffrohren wie etwa Teflonrohren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zerschneiden
eines Rohrs der eingangs genannten Art anzugeben, die kostengünstig ist
und eine hohe Maßgenauigkeit
nach dem Trennen des Rohrs erlaubt. Insbesondere sollen auch mit einer
Drahtummantelung versehene flexible Rohre schnell und einfach zerschnitten
werden können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Günstige Aus-
und Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen zu
entnehmen.
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Das
erfindungsgemäße Rohrschneidwerkzeug
zum Zerschneiden eines Rohrs, insbesondere eines flexiblen Rohres
oder Schlauchs mit einer Drahtummantelung, weist Werkzeughälften auf,
die zum Zerschneiden des Rohrs zueinander verschiebbar sind, wobei
das zwischen den Maulabschnitten befindliche Rohr von den Maulabschnitten
unter Querschnittsverkleinerung des Rohrs zusammenpressbar ist und
in durchmesserkleinerem Zustand zerschneidbar ist.
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Die
Maulabschnitte sind in axialer Richtung mit einer schrägen Fläche, bevorzugt
in der Art einer Fase, abgeschrägt,
womit das Halten von Rohr und Drahtummantelung verbessert wird.
Der Querschnitt des Maulabschnitts vergrößert sich dabei jeweils in die
Richtung, die von der Trennstelle des Rohrs weg weist, an der beide
Werkzeughälften
in Kontakt sind. Dabei ist eine günstige Ausführung, wenn die schräge Fläche am Scheitelpunkt
unter einem Winkel von mindestens 5°, vorzugsweise 10°-20°, zur Rohrachse
geneigt ist. Zweckmäßigerweise
weist die schräge Fläche in beiden
Maulabschnitten dieselbe Neigung auf.
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Der
Maulabschnitt weist im Bereich des Scheitelpunkts einen etwa kreisbogenförmigen Querschnitt
auf, womit das Rohr in jedem Zustand des Abschneidens sicher gehalten
werden kann, um eine saubere Schneidkante zu erreichen. Ein Durchmesser
des kreisbogenförmigen
Querschnitts ist geringer als der Durchmesser des ungeschnittenen
Rohrs.
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Vorteilhaft
ergibt sich, dass durch das Zusammenpressen des Rohrs auf einen
kleineren Durchmesser die Drahtummantelung komprimiert wird und
beim Abschneiden nicht aufspringt. Wird ein flexibles Rohr zerschnitten,
kann dieses von der Vorratsrolle abgeschnitten werden und anschließend beispielsweise
Verpresshülsen
aufgeschoben werden. Anschließend
kann zur Herstellung einer Rohrverbindung das insbesondere flexible
Rohr mittels eines Dorns aufgeweitet werden, um ein leichteres Einschieben
der zu verbindenden Rohre zu erreichen und die Verpresshülsen in
ihrer Position zu halten. Das Rohrschneidwerkzeug ist einfach zu
bedienen und ermöglicht
eine sehr kostengünstige
Produktion, innbesondere bei flexiblen Bremsschläuchen, die aus flexiblen Rohren
mit Drahtummantelung gebildet sind. Solche flexiblen Bremsschläuche, etwa
mit Teflonkern und Edelstahlgeflecht, werden in Kraftfahrzeugen
eingesetzt und dort an starre Bremsleitungen befestigt. Durch kurze
flexible Abschnitte kann der Bauraum in Fahrzeugen besser und flexibler
genutzt werden. Unter dem Begriff Rohr soll auch ein Schlauch verstanden
werden.
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Eine
günstige
Ausgestaltung sieht vor, die Werkzeughälften in vom Rohr aus gesehen
axialer Richtung hintereinander anzuordnen. Die Schneidbewegung
erfolgt dann in der Art eines Abscherens des Rohrs an seiner Trennstelle.
Es ergibt sich ein einfach zu handhabendes und stabiles Werkzeug, mit
dem beim Abschneiden ein sauberer Schnitt erreicht werden kann,
selbst wenn das Rohr eine Drahtummantelung aufweist. Nach dem Abschneiden
ist eine hohe Maßgenauigkeit
insbesondere bei flexiblen Rohren erreicht. Insbesondere bei edelstahlummantelten
Teflonschläuchen
ergibt sich ein wesentlich schonenderes Schneiden als bei einem
elektrischen Trennschneiden mit einem Lichtbogen.
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Dazu
ist es vorteilhaft, wenn die Werkzeughälften aufeinander gleitend
ausgebildet sind. An der Trennstelle des Rohrs ist dieses eingeklemmt
und kann der Schneidbewegung nicht ausweichen und daher mit hoher
Genauigkeit getrennt werden.
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Weist
jeder Maulabschnitt einen Scheitelpunkt auf, von dem aus sich seitliche
Flanken in einer Längserstreckung
erstrecken, wobei der gegenseitige Abstand der Flanken mit zunehmendem
Abstand vom Scheitelpunkt zunimmt, kann das Rohr auch mit einer
Drahtummantelung sicher gehalten werden. Der Maulabschnitt weist
ungefähr
eine hufeisenähnliche
Form auf. Beim Zusammenschieben der Werkzeughälften erfolgt ein kontinuierliches
Zusammenpressen des Rohrs durch den seitlich am Rohr anliegenden
Flanken.
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Das
Rohrschneidwerkzeug kann für
einen einfachen Handarbeitsplatz oder auch in eine automatisierte
Anlage eingebunden sein. Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Werkzeughälften in
einem Schlitten hin und her beweglich angeordnet sind.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
eines in der Zeichnung beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, ohne
auf dieses Ausführungsbeispiel
beschränkt
zu sein.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
eine Vorderansicht einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Rohrschneidwerkzeugs,
und
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2 eine
Seitenansicht des Rohrschneidwerkzeugs aus 1.
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Der Übersichtlichkeit
wegen sind in den Figuren für
funktionell gleiche Komponenten dieselben Bezugszeichen verwendet.
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In 1 ist
eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Rohrschneidwerkzeugs 10 zum
Zerschneiden eines Rohrs 31 dargestellt, insbesondere eines
ummantelten Rohres 31 mit einem flexiblen Innenrohr 32 und
einer Drahtummantelung 33, wie 2 deutlicher
zu entnehmen ist, in der das Rohrschneidwerkzeug 10 in
einer Seitenansicht abgebildet ist.
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Das
Rohrschneidwerkzeug 10 weist zwei Werkzeughälften 11, 12 auf,
die axial hintereinander angeordnet sind. Der einen Werkzeughälfte 11 ist
ein Maulabschnitt 15 mit einer Schneidkante 17,
der anderen Werkzeughälfte 12 ein
Maulabschnitt 22 mit einer Schneidkante 24 zugeordnet.
Das Rohr 31 ist dabei in einen freien Querschnitt 13 zwischen
die Schneidkanten 17, 24 der sich zueinander öffnenden Maulabschnitte 15, 22 einführbar.
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Die
Werkzeughälften 11, 12 liegen
im Bereich einer Trennstelle des Rohrs 31 aneinander und sind
zum Zerschneiden des Rohrs 31 zueinander verschiebbar,
was durch Pfeile kenntlich gemacht ist. Im Ausgangszustand (1)
weist das Rohr 31 einen Querschnitt 34 auf. Dadurch,
dass die Werkzeughälften 11, 12 in
einer vom Rohr 31 aus gesehen axialen Richtung 14 hintereinander
angeordnet sind und im Bereich der Trennstelle aneinander liegen, wird
das Rohr 31 abgeschert, wenn die Werkzeughälften 11, 12 in
Pfeilrichtung aneinander vorbei gleiten, ohne dass eine Ausgleichsbewegung
des Rohrs 31 möglich
ist.
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Zum
Abschneiden ist das zwischen den Maulabschnitten 15, 22 befindliche
Rohr 31 von den Maulabschnitten 15, 22 unter
Querschnittsverkleinerung des Rohrs 31 zusammenpressbar
und in durchmesserkleinerem Zustand zerschneidbar. Anschließend kann
das Rohr 31 an seinem geschnittenen Ende mit einer Verpresshülse versehen
und mit einem Dorn aufgeweitet werden.
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Die
Maulabschnitte 15, 22 weisen einen hufeisenartigen
Querschnitt auf, wobei jeder Maulabschnitt 15, 22 einen
Scheitelpunkt 18, 25 aufweist, von dem aus sich
seitliche Flanken 19, 20 für den Maulabschnitt 15 bzw.
seitliche Flanken 26, 27 für den Maulabschnitt 22 in
einer Längserstreckung
vom Scheitelpunkt 18, 25 erstrecken, wobei der
gegenseitige Abstand 21, 28 der Flanken 19, 20 bzw. 26, 27 mit
zunehmendem Abstand vom Scheitelpunkt 18, 25 zunimmt.
Die Flanken 19, 20 des Maulabschnitts 15 enden
in einer Kante 29, die Flanken 26, 27 des Maulabschnitts 22 enden
in einer Kante 30. Dadurch, dass die Flanken 19, 20 bzw. 26, 27 sich
zu den Kanten 29, 30 hin öffnen, erfolgt ein kontinuierliches
Zusammenpressen des Rohrs 31 beim Zusammenschieben der
Werkzeughälften 11, 12.
Dabei weisen die Maulabschnitte 15, 22 im Bereich
ihres Scheitelpunkts 18, 25 einen etwa kreisbogenförmigen Querschnitt
auf, dessen Durchmesser geringer ist als der Durchmesser 34 des
ungeschnittenen Rohrs 31 in seinem Ausgangszustand.
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Die
Maulabschnitte 15 bzw. 22 sind in axialer Richtung 14 mit
einer schrägen
Fläche 16 bzw. 23 in der
Art einer Fase abgeschrägt,
die am Scheitelpunkt 18 bzw. 25 unter einem Winkel
von mindestens 5° zur axialen
Richtung 14 geneigt ist.
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Die
schräge
Fläche 16, 23 weist
in beiden Maulabschnitten 15, 22 dieselbe Neigung
auf.