-
Technisches
Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft einen Datenträger,
insbesondere eine Chipkarte, umfassend einen Kartenkörper und
mindestens ein Funktionsmodul. Ferner betrifft sie ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Datenträgers.
-
Stand
der Technik
-
Solche
Chipkarten sind allgemein bekannt beispielsweise aus der
DE 196 09 149 C2 .
Chipkarten im ISO-Scheckkarten-Format gelangen beispielsweise als
Telefonkarten, Krankenkassenkarten oder Zutrittskontrollkarten zur
Anwendung. Weit verbreitet sind reine Kontakt-Chipkarten, die einen
Kartenkörper
und ein mit Kontaktflächen
versehenes Modul aufweisen. Dieses Kontaktmodul schließt dabei
bündig
mit der Kartenoberfläche
ab, damit die genormte Kartendicke nicht überschritten wird und die Karte
in die genormten Leseschlitze eines Schreib-/Lesegeräts gesteckt
werden kann. Diese Karten können über ihre
Kontakte Energie und Daten mit dem Schreib-/Lesegerät austauschen.
-
Das
Kontaktmodul wird üblicherweise
in einem letzten Fertigungsschritt in die vorgefräste Montageöffnung der
Chipkarte positionsgenau eingeklebt. Aufgrund der notwendigen Fertigungstoleranzen
ist die Montageöffnung
immer etwas größer als die
maximale Abmessung des Kontaktmoduls. Dadurch entsteht ein Spalt,
der sogenannte Montagespalt, zwischen Kartenkörper und Kontaktmodul. Dieser
Spalt neigt beispielsweise zur Verschmutzung. Durch den Spalt können aber
auch Feuchtigkeit und Flüssigkeit
in den Kartenkörper
eindringen. Dies kann zur Funktionsstörung oder zum kompletten Ausfall
der Chipkarte führen.
-
Bei
Chipkarten, die keine Höhenunterschiede
zwischen der Oberfläche
des Moduls und der Oberfläche
des Kartenkörpers
aufweisen, wird üblicherweise
zur Abdeckung des Montagespalts eine thermoplastische Overlayfolie
auf die Chipkarte laminiert. Dazu wird die Overlayfolie zum Beispiel
durch Ausstanzen mit einer Aussparung versehen, die durch genaues
Positionieren dieser Aussparung zum Modul im Falle des Kontaktmoduls
die Kontakte freilässt,
aber den Spalt des Kontaktmoduls abdeckt.
-
Bei
diesem Verfahren kann der Kartenkörper nicht vor dem Ausfräsen der
Montageöffnung
mittels Heißsiegelverfahren
kleberlos mit der Overlayfolie kaschiert werden, sondern es ist
ein nachträglicher Laminiervorgang
nach der Kontaktmodulmontage erforderlich, wobei die Overlayfolie
eine zusätzliche Kleberschicht
benötigt,
um eine sichere Befestigung auf dem Kartenkörper und auf dem Modul zu gewährleisten.
-
Das
Dokument
DE 43 17 184
C1 betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Chipkarten,
bei dem ein Kleber in eine bodenseitig geschlossene Aufnahmeöffnung dosiert
eingebracht, eine zusätzliche Schicht
aus Kunststofffolie mit einer Ausnehmung auf die Oberfläche der
Chipkarte aufgebracht wird und danach ein Chip-Modul eingedrückt wird,
das mit seiner Oberfläche
im Wesentlichen bündig
zur Oberfläche
der Chipkarte befestigt wird.
-
Das
Dokument
DE 101 32
893 A1 beschreibt ein Verfahren zum Einbau eines Displayelements
in einen Kartenkörper
eines Datenträgers,
bei welchem das Displayelement mittels einer Verbindungsmasse mit
dem Kartenkörper
verbunden wird.
-
Das
Dokument
DE 199 63
165 C1 beschreibt einen Datenträger mit einem Kartenkörper und
einer Anzeigeeinrichtung, die zwei mechanisch flexible Trägerschichten
und dazwischen eine Funktionsschicht zum Darstellen von Information
umfasst.
-
Chipkarten,
die von außen
zugängliche Funktionsmodule
aufweisen, wie zum Beispiel Fingerprint-Sensoreelemente, die wegen
ihrer Dicke im montierten Zustand teilweise über die Kartenoberfläche hinausragen,
werden bisher wie folgt hergestellt.
-
In
der einen Kartenhälfte
mit dem Kontaktmodul wird die Karte mit Normdicke hergestellt. In
der anderen Kartenhälfte
wird das Funktionsmodul eingesetzt, wobei der Modulbereich durch
Auflaminieren weiterer Kernfolien derart verstärkt wird, dass die Oberfläche des
verstärkten
Kartenbereichs bündig mit
der Oberfläche
des Funktionsmoduls abschließt. Für diese
partielle Erhöhung
der Kartendicke sind zusätzliche
Arbeitsgänge
notwendig, und es ist ein zusätzlicher
Materialeinsatz erforderlich. Ferner ist nachteilhaft, dass die
gestufte Kartenoberfläche
nur schwer zu bedrucken ist. Außerdem
neigt der unsymmetrische Kartenaufbau zur Verwindung und Verwölbung des
Kartenkörpers.
Des Weiteren ist bei dieser Konstruktion von Nachteil, dass der
Montagespalt zwischen Funktionsmodul und Kartenkörper nicht vor Umwelteinwirkungen
geschützt
ist.
-
Darstellung
der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Datenträger, insbesondere
eine Chipkarte, und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Datenträgers
bereitzustellen, dessen Modulbereiche vor mechanischer, thermischer,
chemischer und/oder elektrischer Belastung geschützt sind, ohne dass ein zusätzliches
Auflaminieren einer Overlayfolie und/oder eine Erhöhung der
Dicke des Kartenkörpers
erforderlich ist. Die Modulbereiche können dabei möglicherweise,
aber nicht zwingend, aus der Oberfläche des Kartenkörpers herausstehende
oder in ihr abgesenkte Bereiche aufweisen, die beispielsweise durch
Bauteil- oder Montagestörungen
verursacht wurden oder beispielsweise auch einfach durch die Konstruktion
der Module bedingt sind. Dabei sollen gegebenenfalls vorhandene
Höhenunterschiede
zwischen den Modulbereichen des Funktionsmoduls und der Oberfläche des
Kartenkörpers ausgeglichen
werden.
-
Selbstverständlich ist
die Erfindung auch für Module
gedacht, deren Oberfläche
bündig
und/oder eben zu der Kartenoberfläche abschließt.
-
Die
vorgenannte Aufgabe wird bezüglich
des Datenträgers
erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2 und bezüglich des Verfahrens erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 17 oder 18 gelöst.
-
Bezüglich des
Datenträgers
sind der Kartenkörper
und das Funktionsmodul dazu durch ein Dichtungsformteil zumindest
teilweise abgedeckt. Das Dichtungsformteil dichtet einen gegebenenfalls
vorhandenen Montagespalt zwischen Funktionsmodul und Kartenkörper ab
und/oder lässt
eine Öffnung über einer
aktiven Fläche
des Funktionsmoduls frei.
-
Zudem
definiert das Dichtungsformteil eine Aussparung, in welcher das
Funktionsmodul aufnehmbar ist.
-
Die Öffnung über der
aktiven Fläche
des Funktionsmoduls definiert dabei vorteilhafterweise ein Fenster.
Zur Befestigung der aktiven Fläche
des Funktionsmoduls und/oder zur Abdichtung gegenüber der
aktiven Fläche
des Funktionsmoduls bildet das Dichtungsformteil als Rand des Fensters
vorzugsweise einen Rahmen.
-
Um
vielseitige Einsatzbereiche des Datenträgers, beispielsweise im technischen
Analytik-Bereich oder in einem beliebigen Zugangskontrollbereich,
zu ermöglichen,
sind das Funktionsmodul und das Dichtungsformteil in besonders vorteilhafter
Ausgestaltung so angeordnet, dass Interaktionen eines Kontaktmoduls
mit einem Schreib-/Lesegerät
ermöglicht
sind.
-
Eine
hermetische Abdichtung des Montagespalts und/oder zwischen der aktiven
Fläche
des Funktionsmoduls und dem Kartenkörper verhindert das Eindringen
von Schmutzpartikeln oder von Feuchtigkeit, wie beispielsweise beim
Eintauchen der Karte in Prüf-
und/oder Waschflüssigkeiten,
die die Funktion der Chipkarte mehr oder weniger beeinträchtigen
können.
-
Um
insbesondere einen mechanischen Schutz zu gewährleisten, kann durch eine
geeignete Formwahl des Dichtungsformteils ein Ausgleich der Höhenunterschiede
zwischen den Modulbereichen des Funktionsmoduls und der Oberfläche des
Kartenkörpers
erzielt werden.
-
Das
Funktionsmodul umfasst vorzugsweise ein Sensorelement, beispielsweise
ein Fingerprint-Sensorelement oder ein pH-Sensorelement, oder eine Elektronikkomponente,
beispielsweise eine SMD (surface mounted device)-Komponente, oder eine Elektronikbaugruppe
oder ein Anzeigemodul oder eine schaltbare Batteriekomponente.
-
Enthält die aktive
Fläche
eines derartigen Funktionsmoduls vorteilhafterweise eine Sensorfläche und/oder
eine Anzeigemoduloberfläche
bzw. eine Displayoberfläche,
dann ist das Funktionsmodul beispielsweise vor starker mechanischer
Scherbelastung durch geeignete Form- und Materialwahl des Dichtungsformteils
zu schützen.
-
Vorzugsweise
umfasst das Dichtungsformteil einen Grundkörper, der eine Dichtfläche zum
Kartenkörper
und eine Dichtfläche
zum Funktionsmodul oder zur aktiven Fläche des Funktionsmoduls aufweist.
-
Für eine besonders
sichere, hermetische Abdichtung des Montagespalts zwischen Funktionsmodul
und Kartenkörper
und/oder der Öffnung
zur aktiven Fläche
des Funktionsmoduls ist das Dichtungsformteil damit vorteilhafterweise
durch Ultraschallschweißung,
Kleben, einen flüssigen
Elastomer und/oder über
eine Dichtschicht oder eine Dichtlippe mit Elastomereigenschaften
formschlüssig
und/oder unter Spannung verbunden.
-
Chipkarten,
die beispielsweise mit Anzeige- oder Sensorfunktionen ausgestattet
sind bzw. kontaktlose Karten mit hoher Datenübertragungsrate und großer Reichweite,
benötigen
eine eigene Stromversorgung. Für
solche Karten definiert das Dichtungsformteil eine Aussparung, in
welcher das Funktionsmodul, vorzugsweise eine Batterie, aufnehmbar
ist, insbesondere für
den Betrieb des Datenträgers.
Weiterhin weist der Kartenkörper
vorzugsweise einen Kontakt für
einen zugeordneten Kontakt der Batterie auf.
-
Beispielsweise
zum Ausgleich der Toleranzen zwischen Minus- und Pluspol einer Knopfzelle umfasst
zumindest eine Anschlussfläche
des Kontakts des Kartenkörpers
vorzugsweise ein Federelement, insbesondere ein Federblech.
-
In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist die Aussparung des Dichtungsformteils
zumindest teilweise mit einer elastischen Schicht, vorzugsweise mit
einer Elastomerfolie, ausgelegt. Dadurch ist im Falle einer Knopfzelle
ein Anpressen der Pole der Knopfzelle an die korrespondierende Anschlussfläche des
Kartenkörpers
besonders einfach ermöglicht.
-
In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Boden
der Aussparung im Lagerbereich der Batterie gedünnt und/oder elastisch als
Tast- oder Druckschalter
ausgebildet zur Kontaktierung eines Batteriepols mit einer Anschlussfläche des
Kartenkörpers.
-
Zur
lösbaren
Verbindung des Dichtungsformteils mit dem Kartenkörper und/oder
mit dem Funktionsmodul ist vorteilhafterweise eine mechanische Befestigungsvorrichtung,
vorzugsweise Führungs- und/oder
Befestigungsstifte oder -scharniere, und/oder ein Dichtelement,
vorzugsweise eine Runddichtung oder Flachdichtung, vorgesehen.
-
Eine
dauerhafte, unlösbare
Verbindung des Dichtungsformteils mit dem Kartenkörper und/oder mit
dem Funktionsmodul ist vorzugsweise mit Flüssigkleber, Flüssigelastomer
oder Klebefolie vorgesehen.
-
In
Kartenkörpern
mit integrierten elektronischen Komponenten oder Energieerzeugern
oder elektrischen Verbindungen und Anschlussflächen für das jeweilige Funktionsmodul
sind mit den freigelegten Anschlussflächen vorzugsweise elektrisch und/oder
mechanisch, besonders vorteilhaft mit anisotropem Leitkleber, verbunden.
-
Abhängig von
der Funktion und von dem Einsatzgebiet ist der Datenträger einer
unterschiedlichen mechanischen, thermischen, chemischen und/oder
elektrischen Belastung ausgesetzt. Dafür ist das Dichtungsformteil,
unabhängig
vom eingesetzten Kartenmaterial, vorzugsweise aus duroplastischem,
thermoplastischem, elastomerem und/oder aus metallischem Material
gefertigt.
-
Als
Duroplast finden beispielsweise Phenolharze und Epoxyharze Anwendung,
als Thermoplast Polyamide und Polyvinylchloride, als Elastomer Silikonkautschuk,
und Polyurethane und/oder als Metall Edelstähle.
-
Bezüglich des
Herstellungsverfahrens eines Datenträgers wird die genannte Aufgabe
dadurch gelöst,
- – dass
zumindest eine Montageöffnung
für zumindest
ein Funktionsmodul in den Kartenkörper eingebracht wird,
- – dass
das Funktionsmodul in die vorbereitete Montageöffnung eingesetzt wird,
- – dass
der Kartenkörper
und das Funktionsmodul durch ein Dichtungsformteil zumindest teilweise abgedeckt
wird, wobei durch das Dichtungsformteil ein gegebenenfalls vorhandener
Montagespalt zwischen Funktionsmodul und Kartenkörper abgedichtet wird und/oder
eine Öffnung über einer
aktiven Fläche
eines Funktionsmoduls freigelassen wird, und
- – dass
das Dichtungsformteil eine Aussparung definiert, in welcher das
Funktionsmodul aufgenommen wird.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird das Funktionsmodul
derart angeordnet, dass Interaktionen mit einem Schreib-/Lesegerät ermöglicht sind.
-
Weiterhin
ist das Verfahren bevorzugt derart ausgestaltet, dass gegebenenfalls
integrierte elektronische Komponenten oder Energieerzeuger oder elektrische
Verbindungen und Anschlussflächen
für das
jeweilige Funktionsmodul mit den freigelegten Anschlussflächen eines
Kontaktmoduls elektrisch und/oder mechanisch, vorzugsweise mit anisotropem
Leitkleber, verbunden werden.
-
Ausführung der
Erfindung
-
Die
prinzipielle Gestaltung und die Befestigung des Dichtungsformteils
auf einem Datenträger, insbesondere
einer Chipkarte, werden nachfolgend an verschiedenen Beispielen
aufgezeigt.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Draufsicht auf eine bekannte Chipkarte,
-
2 eine
Draufsicht auf eine Chipkarte mit einem pH-Sensorelement,
-
3 einen
Schnitt entlang der Schnittlinie A-A durch die Chipkarte aus 2 mit
einem Dichtungsformteil in montiertem Zustand,
-
4 einen
Schnitt durch einen Ausschnitt der Chipkarte aus 2 mit
dem Dichtungsformteil in unmontiertem Zustand,
-
5a einen
Schnitt durch einen Ausschnitt einer Chipkarte mit einer Elektronikkomponente
und mit einem Dichtungsformteil in unmontiertem Zustand,
-
5b einen
Schnitt durch einen Ausschnitt der Chipkarte aus 5a mit
dem Dichtungsformteil in montiertem Zustand,
-
6a einen
Schnitt durch einen Ausschnitt einer Chipkarte mit einem Dichtungsformteil
mit einer Batterie in unmontiertem Zustand,
-
6b einen
Schnitt durch einen Ausschnitt der Chipkarte mit dem Dichtungsformteil
mit der Batterie aus 6a in montiertem Zustand,
-
7 einen
Schnitt durch einen Ausschnitt einer Chipkarte mit einer schaltbaren
Batteriekomponente und mit einem Dichtungsformteil in montiertem Zustand
und
-
8 einen
Schnitt durch einen Ausschnitt einer Chipkarte mit einem Anzeigemodul
bzw. Display und mit einem Dichtungsformteil in montiertem Zustand.
-
Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
In 1 ist
ein Datenträger 1,
insbesondere eine bekannte Chipkarte 1', gezeigt. Ein derartiger tragbarer
Datenträger 1 umfasst
einen Kartenkörper 2,
wobei eine Kartenhälfte 3 ein
Kontaktmodul 4 aufweist und, die andere Kartenhälfte 5 ein
Funktionsmodul 6 umfasst. Die eine Kartenhälfte 3 mit
dem Kontaktmodul 4 besitzt eine Normdicke von 0,8 mm. Die
andere Kartenhälfte 5 ist
durch Auflaminieren von Folien 7 soweit verstärkt, bis
die Oberfläche 8 der verstärkten Kartenhälfte 5 bündig mit
der Oberfläche 9 des
Funktionsmoduls 6 abschließt.
-
Für diese
partielle Aufdichtung der Chipkarte 1' sind zusätzliche Arbeitsgänge notwendig,
und es ist ein zusätzlicher
Materialeinsatz erforderlich. Ferner ist nachteilhaft, dass die
gestufte Kartenoberfläche 10 nur
schwer zu bedrucken ist. Außerdem
neigt der unsymmetrische Kartenaufbau zur Verwindung und Verwölbung des
Kartenkörpers 2.
-
Das
Funktionsmodul 6 wird üblicherweise
in einem letzten Fertigungsschritt in eine vorgefräste Montageöffnung 11 der
Chipkarte 1' eingebracht. Aufgrund
der notwendigen Fertigungstoleranzen ist die Montageöffnung 11 immer
etwas größer als
die maximale Abmessung des Funktionsmoduls 6. Dadurch entsteht
ein Spalt, der sogenannte Montagespalt 12, zwischen Kartenkörper 2 und
Funktionsmodul 6. Dieser Montagespalt 12 neigt
beispielsweise zur Verschmutzung. Durch den Montagespalt 12 können aber
auch Feuchtigkeit und Flüssigkeit
in den Kartenkörper 2 eindringen,
insbesondere wenn das Funktionsmodul ein Sensorelement ist, das
mit Prüfflüssigkeit
beaufschlagt wird. Dies kann zur Funktionsstörung oder zum kompletten Ausfall
der Chipkarte 1' führen.
-
Die 2 und 3 zeigen
eine Chipkarte 1'' mit einer Normdicke
von 0,8 mm, bei der das Funktionsmodul 6 ein Sensorelement 6'', insbesondere ein pH-Sensorelement, umfasst,
das aus einem Aluminiumoxidkörper
von 1 mm Dicke gefertigt ist. Das Sensorelement 6'', das Anschlussflächen 13 (s. 3)
aufweist, ist in die Montageöffnung 11'' eingesetzt und beispielsweise über einen
Schaltungsträger 14 und
mit nicht dargestelltem anisotropem Leitkleber mit den freigelegten
Anschlussflächen 15 des Kontaktmoduls 4'' verbunden.
-
Da
das Sensorelement 6'', wie in 3 gezeigt, über die
Kartenoberfläche 10'' hinausragt und beispielsweise
beim Eintauchen der Chipkarte 1'' in Prüf- oder
Waschflüssigkeiten
in Berührung
mit der Flüssigkeit
kommt, ist der Kontaktbereich des Sensorelements 6'' abgedichtet, gleichzeitig der
Montagespalt 12'' durch das Dichtungsformteil 16 sicher abgedichtet,
und gleichzeitig ist das Sensorelement 6'' durch
ein Dichtungsformteil 16 vor starker mechanischer Scherbelastung
geschützt.
-
Wie
in 4 gezeigt, umfasst das Dichtungsformteil 16 einen
Grundkörper 17,
der eine Dichtfläche 18 zum
Kartenkörper 2'' und eine Dichtfläche 19 zum
Sensorelement 6'' bzw. zur aktiven Fläche 20 des
Sensorelements 6'' aufweist. Das Dichtungsformteil 16 lässt eine Öffnung 21 über der aktiven
Fläche 20 des
Sensorelements 6'' frei, die ein Fenster
für die
aktive Fläche 20 des
Sensorelements 6'' definiert,
und wobei der Rand des Fensters einen Rahmen 22 bildet.
-
Bestehen
das Dichtungsformteil 16 und der Kartenkörper 2'' aus schweißbarem Kunststoff, dann kann
zum Beispiel die Dichtfläche 18 zum
Kartenkörper 2'' mit Ultraschall verschweißt werden.
Die Öffnung 21 im
Dichtungsformteil 16 zu der aktiven Fläche 20 des Sensorelements 6'' kann gedichtet werden, indem die
Dichtfläche 19 zum
Sensorelement 6'' bzw. zur aktiven
Fläche 20 des
Sensorelements 6'' einen Kleber
aufweist oder indem die Dichtfläche 19 als
Dichtschicht oder als Dichtlippe mit Elastomereigenschaften ausgebildet
ist, so dass eine formschlüssig
Verbindung unter Spannung entsteht.
-
Das
Dichtungsformteil 16 kann unabhängig vom eingesetzten Kartenmaterial
aus duroplastischem, thermoplastischem, elastomerem, metallischem
Material oder aus einer Kombination verschiedener Materialien gefertigt
sein, je nach Einsatzbereich und damit verbundener mechanischer,
thermischer, chemischer und/oder elektrischer Belastung.
-
Darüber hinaus
kann das Dichtungsformteil 16 (in 4 nicht
dargestellte) mechanische Befestigungsvorrichtungen, wie z.B. Befestigungsscharniere,
zum Kartenkörper 2'' und/oder zum Sensorelement 6'' aufweisen.
-
Für eine dauerhafte,
unlösbare
Verbindung des Dichtungsformteils 16 mit dem Kartenkörper 2'' und/oder mit dem Sensorelement 6'' sind beispielsweise Flüssigkleber,
Flüssigelastomer
oder Klebefolie einsetzbar.
-
In 5a ist
ein Ausschnitt einer Chipkarte 1''' gezeigt, wobei
das Funktionsmodul 6 eine Elektronikkomponente 6''' aufweist,
und wobei ein Dichtungsformteil 16''' für die Elektronikkomponente 6''' in unmontiertem
Zustand dargestellt ist.
-
Die
Elektronikkomponente 6''' ragt über die Kartenoberfläche 10''' hinaus.
Das Dichtungsformteil 16''' weist eine Aussparung 23 für die Elektronikkomponente 6''' auf,
die passgenau zur Elektronikkomponente 6''' ausgestaltet
ist.
-
Dadurch
kann im montierten Zustand des Dichtungsformteils 16''',
wie in 5b gezeigt, eine hermetisch
dichte Abdeckung der Elektronikkomponente 6''' zur Umgebung
erreicht werden. Die Befestigung des Dichtungsformteils 16''' mit
dem Kartenkörper 2''' und
mit der Elektronikkomponente 6''' kann mit den
vorstehend angeführten
Befestigungsvorrichtungen erfolgen. Das Dichtungsformteil 16''' fungiert
durch eine entsprechende Materialwahl und Konstruktion somit als
Versteifung oder als elektrische Abschirmung oder als Verkapselung.
-
Chipkarten
mit Anzeige- oder Sensorfunktion bzw. kontaktlose Karten mit hoher
Datenübertragungsrate
und großer
Reichweite benötigen
eine eigene Stromversorgung. In den 6a, b
ist gezeigt, wie sich durch den Einsatz eines Dichtungsformteils 16'''' eine marktübliche Batterie 24,
insbesondere eine Knopfzelle, für
eine aktive Chipkarte 1'''' einsetzen
lässt.
Das Dichtungsformteil 16''' definiert dafür eine Aussparung 23'''', in welcher
die Batterie 24, insbesondere eine Knopfzelle, für den Betrieb
der Chipkarte 1'''' aufnehmbar
ist.
-
Zum
Anpressen der Batterie 24 an eine Anschlussfläche 25 der
Chipkarte 1'''' für einen
Mittenpol 26 der Knopfzelle 24 und an eine Anschlussfläche 27 der Chipkarte 1'''' für einen
Außenpol 28 der
Batterie 24 ist in die Aussparung 23'''' im Dichtungsformteil 16'''' eine elastische
Schicht 29, beispielsweise aus einer Elastomerfolie, eingebracht.
Zum Ausgleich der Toleranzen zwischen Minus- und Pluspol (26, 28)
der Knopfzelle 24 sind die Anschlussflächen 27 aus Federblech
ausgeführt.
-
Zur
Abdichtung der Batteriekavität
kann eine Runddichtung 30 zwischen dem Dichtungsformteil 16'''' und der Kartenoberfläche 10'''' eingelegt sein. Die
Batterie 24 wird, wie in den 6a, 6b gezeigt,
in der Aussparung 23'''' des
Dichtungsformteils 16'''' aufgenommen.
-
Das
Dichtungsformteil 16'''' wird
mit Hilfe von mechanischen Befestigungsvorrichtungen 31 positionsgenau
auf der Chipkarte 1'''' befestigt.
Mit als Klinken bzw. Befestigungsscharnieren 32 ausgestalteten
Befestigungvorrichtungen 31 ist eine leichte Lösbarkeit
des Dichtungsformteils 16'''' zum
Austausch der Batterie 24 ermöglicht, dadurch, dass diese
beispielsweise in Öffnungen 33 des
Kartenkörpers 2'''' einklinkbar
ist.
-
In 7 ist
ein Dichtungsformteil 16''''' für eine schaltbare
Batteriekomponente 6''''', beispielsweise
eine Knopfzelle, gezeigt. Dabei ist das Dichtungsformteil 16'''' beispielsweise
aus einem Elastomer, vorzugsweise aus Silikonkautschuk gefertigt, und
mit einer Aussparung 23''''' zur Aufnahme
der Batteriekomponente 6''''' versehen. Dabei
ist im Lagerbereich der Batteriekomponente 6''''' der
Boden 34 der Aussparung 23''''' gedünnt und
elastisch ausgestaltet, um die Batteriekomponente 6''''' von außen in die Montageöffnung 11''''' der Chipkarte 1''''' des Kartenkörpers 2''''' drücken zu
können
und in Verbindung mit der Anschlussfläche 25''''' für den Mittenpol 26''''' der Knopfzelle und der Anschlussfläche 27''''' für ein Federelement 35 auf
dem Schaltungsträger 14''''' im Kartenkörper 2''''' zu
bringen. Diese Anordnung wirkt als Tastschalter, wenn das Federelement 35,
beispielsweise eine Spiralfeder, zum Toleranzausgleich und zur Kontaktierung
eines Batteriepols (26''''', 28''''') so ausgelegt ist, dass eine ausreichend große Rückstellkraft
aufgebaut wird, die die Batteriekomponente 6''''' wieder
in den Ausgangszustand zurückdrückt und
den Stromkreis zur Anschlussfläche 25''''' wieder unterbricht. Befestigt
wird das Dichtungsformteil 16''''' mit
einer Gegenplatte 36 und mit Führungsstiften 37 als
Befestigungsvorrichtung 31''''', die in Bohrungen 38 zur
Aufnahme der Befestigungsvorrichtungen 31''''' des
Dichtungsformteils 16''''' gepresst sind.
Das Dichtungsformteil 16''''' kann somit
positionsgenau montiert und auf die Kartenoberfläche 10''''' gedrückt werden,
so dass die Batteriekavität
abgedichtet wird.
-
Durch
die elastomeren Eigenschaften des Dichtungsformteils 16''''' und durch geeignete konstruktive
Ausformung der Führungsstifte 37 und
der Bohrungen 38 im Dichtungsformteil 16''''' ist dieser Pressitz im Falle eines
Batteriewechsels wieder lösbar.
-
Ein
Dichtungsformteil 16'''''' mit als Führungsstiften 37'''''' ausgestalteten
Befestigungsvorrichtungen 31, wie in 8 gezeigt,
kann zum Niveauausgleich und als Rahmen 22'''''' von aktiven Flächen 20,
wie Sensorflächen,
beispielsweise von Fingerprint-Sensorflächen, oder wie Anzeigemoduloberflächen bzw.
Displayoberflächen 20'''''' eingesetzt werden.
Im Ausführungsbeispiel
wird nach einem bekannten Verfahren eine Montageöffnung 11'''''' für ein Display 6'''''' in
den Kartenkörper 2'''''' eingebracht. Das
Display 6''''' wird in die
vorbereitete Montageöffnung 11'''''' nach
einem bekanntem Verfahren eingesetzt, wobei die Anschlussflächen 13'''''' für das Display 6'''''' freigelegt
bleiben und mit Hilfe von anisotropem Leitkleber 39 kontaktiert
und befestigt werden.
-
Dann
wird das Dichtungsformteil 16'''''' mit Hilfe der
Führungsstifte 37'''''' positioniert
und mechanisch befestigt. Dabei lässt das Dichtungsformteil 16''''' die Öffnung 21'''''' über der
Displayoberfläche 20'''''' frei.
Die Öffnung 21'''''' definiert
ein Fenster für die
Displayoberfläche 20'''''' und
der Rand des Fensters bildet den Rahmen 22''''''.
-
Zur
Dichtung des Montagespalts 12''''' ist das
als Rahmen 22'''''' ausgebildete Dichtungsformteil 16'''''' beispielsweise
als Elastomerteil mit Dichtflächen 18'''''' zum
Kartenkörper 2'''''' und
mit Dichtflächen 19'''''' zum
Display 6'''''' bzw. zur Displayoberfläche 20''''' versehen. Im Falle der Ausgestaltung des
Dichtungsformteils 16'''''' als Metallrahmen oder duroplastischer
Kunststoffrahmen können
die Dichtflächen 18'''''', 19'''''' mit
Flachdichtungen oder mit Kleber versehen werden.
-
- 1
- Datenträger
- 1'
- Chipkarte
- 2
- Kartenkörper
- 3
- Kartenhälfte für das Kontaktmodul 4
- 4
- Kontaktmodul
- 5
- Kartenhälfte für das Funktionsmodul 6
- 6
- Funktionsmodul
- 6''
- Sensorelement
- 6'''
- Elektronikkomponente
- 6''''''
- schaltbare
Batteriekomponente
- 6''''''
- Display
- 7
- Folien
- 8
- Oberfläche der
Kartenhälfte 5
- 9
- Oberfläche des
Funktionsmoduls 6
- 10
- Kartenoberfläche
- 11
- Montageöffnung
- 12
- Montagespalt
- 13
- Anschlussflächen des
Funktionsmoduls/Sensorelements 6
- 14
- Schaltungsträger
- 15
- Anschlussflächen 15 des
Kontaktmoduls 4
- 16
- Dichtungsformteil
- 17
- Grundkörper
- 18
- Dichtfläche zum
Kartenkörper 2
- 19
- Dichtfläche zum
Funktionsmodul/Sensorelement 6
- 20
- aktive
Fläche
des Funktionsmoduls/Sensorelements 6
- 20''''''
- Displayoberfläche
- 21
- Öffnung über der
aktiven Fläche 20
- 22
- Rahmen
- 23
- Aussparung
- 24
- Batterie
- 25
- Anschlussfläche der
Chipkarte 1 für
den Mittenpol 26 der Batterie 24
- 26
- Mittenpol
- 27
- Anschlussfläche der
Chipkarte 1 für
den Außenpol 28 der
Batterie 24
- 28
- Außenpol
- 29
- elastische
Schicht
- 30
- Runddichtung
- 31
- Befestigungsvorrichtung
- 32
- Klinke
bzw. Befestigungsscharnier
- 33
- Öffnungen
im Kartenkörper 2
- 34
- Boden
der Aussparung 23
- 35
- Federelement
- 36
- Gegenplatte
- 37
- Führungsstift
- 38
- Bohrung
- 39
- anisotroper
Leitkleber