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Die
Erfindung betrifft eine Luftausströmvorrichtung zum Zuführen von
Luft in einem Raum, insbesondere in einen Innenraum eines Fahrzeuges.
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Derartige
Luftausströmvorrichtungen
werden vorzugsweise in ein Instrumententafelbauteil, Mittelkonsole
oder Verkleidungsteile in einem Fahrzeug eingebaut. Solche Bauteile
weisen verschiedene Austrittsbereiche zur Belüftung des Innenraumes eines
Fahrzeuges auf. Diese Austrittsbereiche sind einem Luftverteilsystem
zur Zuführung
der Luft zugeordnet. Durch eine Steuereinrichtung werden die Menge
und die Temperatur der zugeführten
Luft geregelt. Im Austrittsbereich sind Luftausströmvorrichtungen
vorgesehen, die Luftleitelemente aufnehmen, um eine individuelle
Einstellung der Luftstrommenge und der Luftausströmrichtung
zu ermöglichen.
Solche Luftleitvorrichtungen können
als manu elle oder elektrisch ausgebildete Lamellen, Klappen oder
Walzen einzeln oder in Gruppen bewegbar ausgebildet sein.
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Bei
den bekannten Luftaustrittsvorrichtungen tritt die Luft mit relativ
hoher Geschwindigkeit aus, so dass es für die Insassen des Fahrzeuges
zu unangenehmen Zuglufterscheinungen kommen kann. Um solche Zuglufterscheinungen
zu vermeiden, werden verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Luftleitelemente und deren Anordnung untersucht. Dabei tritt
zumeist die Schwierigkeit auf, dass komplex gestaltete Luftleitelemente
eine mehrteilige Ausgestaltung eines Luftausströmers erfordern, dessen Herstellung
kostenintensiv ist. Darüber
hinaus besteht bei längerem
Gebrauch auch die Gefahr, dass durch die Erschütterungen und Schwingungen
in einem Fahrzeug mehrteilige Bauelemente eine störende Geräuschquelle
bilden können.
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Der
Erfindung liegt deshalb das technische Problem zugrunde, eine Luftausströmvorrichtung
zu schaffen, bei der eine größtmögliche Designfreiheit für die Ausgestaltung
von Luftleitelementen gegeben und eine kostengünstige Herstellung solcher
Luftausströmvorrichtungen
ermöglicht
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Luftausströmvorrichtung
weist den Vorteil auf, dass in dem zumindest einen Luftkanal des
Gehäuses
der Luftausströmvorrichtung
zumindest ein Luftleitelement vorgesehen ist, das Leitflächen umfasst,
welche zumindest abschnittsweise außerhalb einer Entformungsrichtung eines
Spritzgusswerkzeuges zur Herstellung der aus Kunststoff ausgebildeten
Luftausströmvorrichtung ausgerichtet
sind.
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Dies
wird dadurch erzielt, dass zumindest die außerhalb der Entformungsrichtung
liegenden Leitflächen
der Luftleitelemente aus einem elastischen Kunststoff ausgebildet
sind, so dass eine Zwangsentformung nach dem Herstellen des Gehäuses und
der Luftleitelemente ermöglicht
ist. Die während
der Zwangsentformung in Entformungsrichtung ausge richteten Leitflächen oder
Abschnitte der Leitflächen des
Luftleitelementes kehren nach dem vollständigen Entformen in ihre Ausgangslage
zurück,
so dass die vorgesehene und vorbestimmte Geometrie der Leitflächen wieder
eingenommen wird, um die gewünschte
Luftströmung,
Luftzirkulation oder zumindest partielle Luftzuführung zu ermöglichen.
Somit ist die Designfreiheit der Leitelemente wesentlich erhöht. Durch
diese erfindungsgemäße Luftausströmvorrichtung
ist ein Gehäuse
mit einteilig daran angeordneten Luftleitelementen geschaffen, die
aufgrund der Einteiligkeit keine störende Geräuschquellen aufweisen. Darüber hinaus
können
Montagekosten eingespart werden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Gehäuse
und das zumindest eine Luftleitelement als Mehrkomponenten-Formteil
ausgebildet ist. Das Gehäuse
ist bevorzugt als sogenannte Hartkomponente ausgebildet und weist
starre Wandabschnitte auf. Die Luftleitelemente sind zumindest abschnittsweise
als Softkomponente ausgebildet, das heißt, aus einem elastischen Kunststoff,
der eine Zwangsentformung ermöglicht,
jedoch nach der Zwangsentformung in seine Ausgangsform oder Geometrie
zurückkehrt
und seine Form bei der Zuführung
von warmer, kalter und/oder befeuchteter Luft beibehält. Bevorzugt
ist die Luftausströmvorrichtung
als Zweikomponentenbauteil ausgebildet, so dass beispielsweise die
zwei Kunststoffkomponenten über
eine Wechselkavität eingespritzt
werden können.
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Das
zumindest eine Luftleitelement ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
vollständig aus
elastischem Material ausgebildet. Dadurch ist ein Maximum an Designfreiheit
für die
Geometriefreiform und Luftführung
beziehungsweise Strömungsauslenkung
im Luftkanal ermöglicht.
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Das
zumindest eine Luftleitelement kann alternativ auch einen in Entformungsrichtung
des Spritzgusswerkzeuges liegenden starren Befestigungsabschnitt
aufweisen und eine sich daran anschließende, gegenüber der
Entformungsrichtung des Spritzgusswerkzeuges geneigte Leitfläche aus elastischem
Material aufweisen. Eine solche Ausführungsform weist den Vorteil
auf, dass der starre Abschnitt oder Befestigungsabschnitt eine Aussteifung der
Wandabschnitte des Gehäuses
ermöglicht. Gleich zeitig
kann ein solcher starrer Abschnitt als zusätzliches Befestigungselement
für weitere,
in dem zumindest einen Luftkanal vorgesehene Strömungs- und Steuerungskomponenten
ausgebildet sein.
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Die
Luftleitelemente weisen bevorzugt eine Leitfläche auf, die geneigt, gekröpft, in
einer Freiform gekrümmt,
gedrallt oder wendelförmig
ausgebildet ist. Durch die Zwangsentformung können solche Leitflächenabschnitte
einteilig zum Gehäuse
angeformt sein und ermöglichen
eine hohe Designfreiheit zur Gestaltung von Strömungen im Luftkanal.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand den in den Zeichnungen dargestellten
Beispielen näher
beschrieben und erläutert.
Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale
können
einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Luftausströmvorrichtung,
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2 eine
schematische Seitenansicht einer Luftausströmvorrichtung gemäß 1 und
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3 eine
schematische Darstellung der. Luftausströmvorrichtung gemäß 1 während eines
Entformvorganges aus einem Spritzgusswerkzeug.
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In 1 ist
eine schematische Draufsicht auf eine Luftausströmvorrichtung 11 dargestellt,
die in einem Austrittsbereich 12 eines nur ansatzweise
dargestellten Instrumententafelbauteil 14 eines Fahrzeuges
eingesetzt ist. Diese Luftausströmvorrichtung 11 weist
ein Gehäuse 18 mit
beispielsweise zwei Luftkanälen 16 auf,
die aus einem nicht näher
dargestellten Luftleitsystem Luft einer Austrittsöffnung 17 zuführt, um
diese in einen Raum, insbesondere einen Innenraum eines Fahrzeuges,
einzuleiten. Alternativ kann auch nur ein oder mehrere Luftkanäle 16 vorgesehen
sein. An dem Gehäuse 18 sind
nahe der Austrittsöffnung 17 horizon tale
Lamellen 21 vorgesehen. Dahinter liegend sind vertikale
Lamellen 22 im Gehäuse 18 angeordnet.
Diese Anordnung der Lamellen 21, 22 ist nur beispielhaft.
Diese Lamellen 21, 22 können einzeln oder in Verbindung
miteinander manuell oder elektrisch angesteuert werden.
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Der
Luftkanal 16 kann gemäß 2 durch eine
Verschlussklappe 24 vollständig geöffnet oder geschlossen werden,
die nahe einer Eintrittsöffnung 26 des
Luftkanales 16 vorgesehen ist.
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In
dem Luftkanal 16 ist zumindest ein Luftleitelement 28 vorgesehen,
das sich zwischen Wandabschnitten 29, 31 des Gehäuses 18 erstreckt beziehungsweise
daran fixiert ist. Im Ausführungsbeispiel
liegen die Wandabschnitte 29, 31 einander gegenüber. Das
Luftleitelement 28 ist über
einen Befestigungsabschnitt 32 mit diesem Wandabschnitt 29, 31 zum
Gehäuse 18 verbunden.
In Strömungsrichtung
schließt
sich an den Befestigungsabschnitt 32 eine Leitfläche 33 an,
die gemäß 1 gegenüber dem
Befestigungsabschnitt 32 abgekröpft ist. Alternativ kann eine
Krümmung
oder Biegung durch einen Radius oder in einer beliebigen Freiform
vorgesehen sein. Diese Leitfläche 33 grenzt
im Ausführungsbeispiel
an den Befestigungsabschnitt 32 an und steht mit den Wandabschnitten 29, 31 des
Luftkanals 16 nicht in Verbindung. Der Befestigungsabschnitt 32 ist zumindest
im unmittelbaren Anschlussbereich zu den Wandabschnitten 29, 31 in
Entformungsrichtung A (3) eines Spritzgusswerkzeuges
ausgerichtet. Im übrigen
Bereich kann der Befestigungsabschnitt 32 außerhalb
der Entformungsrichtung liegen, wobei dieser Bereich dann aus einem
elastischen Kunststoff ausgebildet ist.
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Das
Gehäuse 18 der
Luftausströmvorrichtung 11 ist
bevorzugt aus einem thermoplastischem oder duropiastischem Material
oder einer Materialmischung hergestellt. Geeignete thermoplastische
Materialien sind beispielsweise ABS, PC-ABS, PC, PC-Blend, PP, PP
mit Verstärkungsmaterialien
als auch PPE. Die vorgenannten Materialien können verstärkt, mit Zusätzen und/oder
Treibmitteln versehen sein. Das Luftleitelement 28 ist
gemäß einer
ersten Ausführungsform
im Bereich des Befestigungsabschnittes 32 durch ein Material
ausgebildet, das zur Herstellung der Wandabschnitte des Gehäuses 18 verwendet
wird. Die Leitfläche 33 des
Luftleitelementes 28 ist bevorzugt aus einem thermoplastischen Elastomer
hergestellt. Bevorzugt wird eine Zweikomponenten-Spritztechnik oder
Mehrkomponenten-Spritztechnik eingesetzt. Das Luftleitelement 28 kann
alternativ auch vollständig
aus einem thermoplastischen Elastomer ausgebildet sein.
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Diese
Ausgestaltung der Luftleitelemente 28 und des Gehäuses 18 als
Zwei- oder Mehrkomponenten-Formteil weist den Vorteil auf, dass
ein vereinfachter Aufbau der Spritzgusswerkzeuge ermöglicht ist,
da bei einem Entformvorgang, wie dies in 3 dargestellt
ist, die Leitflächen 33 gerade
gestellt werden, wodurch gekrümmte,
gebogene oder abgekröpfte
Flächen
oder Geometrien leicht entformbar sind. Nach dem Entformvorgang
kehren die Leitflächen 33 in
ihre Ursprungslage zurück,
wie dies beispielsweise in 1 dargestellt
ist. Dadurch können Luftausströmvorrichtungen 11 geschaffen
werden, die zumindest ein Luftleitelement 28 einteilig
aufnehmen und sogenannte Hinterschneidungen, die aus elastischem
Material ausgebildet sind, durch Zwangsentformung in einfacher Weise
entformbar sind.
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Die
Leitfläche 33 des
Luftleitelementes 28 kann abweichend von der in 1 und 2 dargestellten
Form weitere Geometrien aufweisen, um eine Zuglufterscheinung zu
vermeiden. Beispielsweise können
die Luftleitelemente 28 alternativ an zwei zueinander benachbarten
Wandabschnitten oder bei einer U-förmigen Ausgestaltung der Leitelemente 28 an
ein und denselben Wandabschnitt angreifen. Darüber hinaus können die
Leitflächen
eine gewellte oder gedrallte oder schraubenlinienförmige Gestalt aufweisen,
die sich durch die elastische Ausgestaltung als Softkomponenten
zwangsentformen lassen. Die Leitfläche 33 kann auch mehrere
einzelne Abschnitte umfassen, die gegenläufig zueinander geneigt und
ausgerichtet sind. Dort können
bei mehreren einander zugeordneter Luftleitelemente 28 verschieden
zueinander angeordnete düsenförmige Verengungen
oder Verjüngungen
und Querschnittsvergrößerungen
erzielt werden.
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Nach
einer weiteren nicht näher
dargestellten alternativen Ausführungsform
kann auch vorgesehen sein, dass die Befestigungsabschnitte 32 gitter-
oder rasterförmig
ausgebildet oder innerhalb des Strömungsquerschnittes im Luftkanal 16 durch
eine geeignete Struktur und Geometrie miteinander verbunden sind,
um verschiedene oder gleich ausgebildete Leitflächen 33 zu gestalten,
die eine Ablenkung der Luftströmung
bewirken.
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Die
vorgenannten Merkmale sind jeweils für sich erfindungswesentlich
und können
beliebig miteinander kombiniert werden.