DE102005030289A1

DE102005030289A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Testen von Sensoren

Info

Publication number: DE102005030289A1
Application number: DE102005030289A
Authority: DE
Inventors: Norbert Dr. Holl; Bernd Dr. Wunderer
Original assignee: Giesecke and Devrient GmbH
Current assignee: Giesecke and Devrient GmbH
Priority date: 2005-06-29
Filing date: 2005-06-29
Publication date: 2007-07-05
Also published as: US20090132195A1; EP1899926A1; WO2007000336A1; RU2405206C2; US8855960B2; RU2008102572A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Testen von Sensoren für Wertdokumente und ein zugehöriges Testmedium. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird ein Testmedium (1) mit einem elektronischen Datenspeicher (7) für Daten bereitgestellt, wobei die Daten zum Testen des Sensors (11) verwendet werden. Die Daten werden von dem Testmedium zu einer Testeinrichtung (12) übertragen, welche den Sensor in Abhängigkeit von den übertragenen Daten testet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Testen von Sensoren für Wertdokumente und ein zugehöriges Testmedium.
Wertdokumentbearbeitungsvorrichtungen werden insbesondere zur Bearbeitung von Banknoten benötigt, um beispielsweise Banknoten auf spezielle Echtheitsmerkmale und Qualitätseigenschaften zu prüfen. Fälschungen und durch Gebrauch verschlissene Banknoten werden aussortiert. Wertdokumentbearbeitungsvorrichtungen sind grundsätzlich auch zur Prüfung jeder anderen Art von Wertdokumenten verwendbar; beispielsweise zur Prüfung von Ausweisen, Kreditkarten, Scheckkarten, Fahrausweisen und dergleichen.

Die Prüfung der Wertdokumente erfolgt mittels mehreren, je nach der zu prüfenden Wertdokumenteigenschaft unterschiedlichen Sensoren. Die Sensoren werden in zeitlichen Abständen bezüglich ihrer korrekten Funktionsfähigkeit, Justierung und/oder Kalibrierung überprüft. Diese Überprüfung erfolgt üblicherweise mittels spezieller Testmedien. "Testmedien" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche Funktionsprüf-, Justier- und/oder Kalibrierhilfsmittel, die definierte und durch die zu testenden Sensoren messbare Referenzeigenschaften haben.

Solche Testmedien sind z.B. aus der EP 0731737 B1 oder der WO 03/036572 A2 bekannt.

Gemäß EP 0731737 B1 ist eine Referenzeinrichtung mit optischer Referenzfläche zum Eichen eines optischen Sensors für Wertdokumente vorgesehen, wobei die Referenzfläche in Bezug zum optischen Sensor verschiebbar gelagert ist, um unterschiedliche Bereiche der Referenzfläche messen zu können.

Diese Referenzeinrichtung ist ein fester Bestandteil einer Prüfeinrichtung für Wertdokumente und kann deshalb nicht für andere Prüfeinrichtungen verwendet werden.

Gemäß der WO 03/036572 A2 erfolgt die Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung der Sensoren einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung mittels Testmedien, welche für die Prüfung, Justierung und/oder Kalibrierung einzelner oder mehrerer Sensoren spezifische Merkmale tragen, die von der Banknotenbearbeitungsvorrichtung aber lediglich durch eine maschinenlesbare Kennung erkannt und unterschieden werden. In der Banknotenbearbeitungsvorrichtung sind zu jeder Kennung Informationen darüber gespeichert, welcher Sensor in Bezug auf welche Eigenschaft anhand des Testmediums zu prüfen, justieren und/oder kalibrieren ist. Außerdem werden die bei den Testläufen konkret ermittelten Sensormesswerte mit Sensormesswerten verglichen, die bei früheren Testläufen und/oder bei der Inbetriebnahme der Banknotenbearbeitungsvorrichtung ermittelt wurden, um einen Trend der Sensoreigenschaften festzustellen und den Sensor rechtzeitig austauschen zu können.

Auch diese Testmedien sind nicht ohne weiteres in anderen Banknotenprüfvorrichtungen zu verwenden, da in den anderen Banknotenprüfvorrichtungen jeweils auch die zur Kennung zugehörigen Informationen gespeichert werden müssen, welcher Sensor in Bezug auf welche Eigenschaft anhand des jeweiligen Testmediums zu testen ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Testen von Sensoren für Wertdokumente und ein zugehöriges Testmedium zur Verfügung zu stellen, welche eine einfache Nutzung der Testmedien auch für das Testen unterschiedlicher Sensoren ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Erfindungsgemäß wird ein Testmedium mit einem elektronischen Datenspeicher für Daten bereitgestellt, wobei die Daten zum Testen des Sensors verwendet werden. Die Daten werden von dem Testmedium zu einer Testeinrichtung übertragen, welche den Sensor in Abhängigkeit von den übertragenen Daten testet.

Auf diese Weise kann das Testmedium problemlos auch für unterschiedliche Sensoren, bzw. für Sensoren in unterschiedlichen Wertdokumentenbearbeitungsvorrichtungen verwendet werden. Enthält der Datenspeicher des Testmediums beispielsweise den gesamten oder Bestandteile des Testalgorithmus und/oder zugehörige Testparameter, so kann die Testeinrichtung nach Übermittlung dieser Daten vom Testmedium genau den Test durchführen, für den das jeweilige Testmedium bestimmt ist. Somit ist eine eindeutige Zuordnung des zu Testablaufs zum verwendeten Testmedium sichergestellt.

Im Unterschied zur WO 03/036572 A2 ist zudem nicht nötig, dass in allen unterschiedlichen Wertdokumentenbearbeitungsvorrichtungen, in denen das Testmedium eingesetzt werden kann, die entsprechenden Testalgorithmen und/oder zugehörige Testparameter gespeichert und auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Dies kann erfindungsgemäß z.B. durch eine Aktualisierung lediglich der Daten erfolgen, die im elektronischen Datenspeicher des Testmediums selbst gespeichert sind.

Hierdurch wird die Handhabung der Testmedien einfach und weniger fehleranfällig.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren weiter erläutert. Dabei zeigt
1 eine schematische Querschnittsansicht auf eine Vorrichtung mit Sensor, Testeinrichtung und Testmedium gemäß der vorliegenden Erfindung und
2 eine schematische Ansicht auf eine Testkarte als Testmedium gemäß der vorliegenden Erfindung.
1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 mit einem zumindest einem Sensor 11 für Banknoten und eine Einrichtung 12 zum Testen, insbesondere zur Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung des Sensors 11 mittels eines erfindungsgemäßen Testmediums 1. Die Vorrichtung 10 kann Bestandteil einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung sein, die noch weitere nicht dargestellte Komponenten aufweisen kann, wie einen Vereinzler für Banknotenbündel, einen Banknotentransport für die vereinzelten Banknoten und eine oder mehrere Ablagen für die durch den Sensor 11 geprüften Banknoten. Solche Banknotenbearbeitungsvorrichtungen sind vielfach bekannt und werden deshalb nicht weiter beschrieben. Lediglich exemplarisch wird hierzu auf die US-6772886-B2 oder US-6439395-B1 der Anmelderin verwiesen.
Alternativ können der Sensor 11 und/oder die Testeinrichtung 12 auch separate Bauteile sein, welche nicht Bestandteil einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung sind bzw. aus dieser zu Testzwecken herausgenommen werden.
Der zu testende Sensor 11 kann ebenfalls irgendeiner der üblichen Banknotensensoren sein, welche z.B. zur Messung von optischen, magnetischen oder elektrischen Eigenschaften der Banknoten verwendet werden, um deren Echtheit und Abnutzungszustand zu überprüfen. In 1 zeigt lediglich exemplarisch als ein solcher Sensor 11 einen optischen Bildsensor 11 mit zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Prüfebene angeordneten CCD-Kameras 11a, 11b zur Aufnahme von Vorder- und Rückseitenbildern der zu prüfenden Banknoten.
Die Vorrichtung 10 ist insbesondere dadurch ausgezeichnet, dass die Testeinrichtung 12 Datenschnittstellen 13, 14 zum Datenempfang vom Testmedium 1 und/oder zur Datenweiterleitung an das Testmedium 1 aufweist. Diese Schnittstellen können beispielsweise eine kontaktlose Schnittstelle 14, z.B. für eine Infrarot- oder Funkverbindung sein. Alternativ oder auch zusätzlich kann auch eine Schnittstelle 13 für den kabelgebundenen Anschluss des Testmediums 1, wie z.B. mittels eines standardisierten USB-Kabelanschlusses oder dergleichen, vorgesehen sein. Die Testeinrichtung 12 weist weiterhin einen Computer-Prozessor 19 auf, der über Datenleitungen 16, 17, 20, 21 mit den CCD-Kameras 11a, 11b bzw. den Schnittstellen 14 und 13 verbunden ist.
Die Testeinrichtung 12 hat dabei die Funktion die Tests, d.h. die Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung des Sensors 11 in Abhängigkeit von den über die Schnittstellen 13 und/oder 14 übermittelten Daten des Testmediums 1 durchzuführen. Die Testeinrichtung 12 kann dabei gleichzeitig auch die Funktion einer Auswertungseinrichtung des Sensors 11 bzw. der zugehörigen Banknotenbearbeitungsvorrichtung haben, um bei der Prüfung von Banknoten z.B. die Messdaten des Sensors 11 auszuwerten und die Echtheit und/oder den Zustand der geprüften Banknoten zu beurteilen.
Das Testmedium 1 zum Testen, insbesondere zur Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung des Sensors 11 ist in 2 genauer veranschaulicht. Das Testmedium 1 weist einen Kartenkörper oder einen blattförmigen Träger 2 auf, welcher in lediglich exemplarischer Weise zwei Bereiche 3 und 4 mit unterschiedlichen maschinenlesbaren Eigenschaften aufweist, welche durch die zu testenden Sensoren 11 gemessen und überprüft werden können. So weisen die zwei Bereiche 3 und 4 z.B. unterschiedliche grafische Muster 5 bzw. 6 auf, welche durch den Bildsensor 11 gemessen werden können. Diese Bereiche können auch auf der Rückseite des Testmediums 1 vorhanden sein. Je nach zu testendem Sensor kann das Testmedium auch andere optische, magnetische, elektrische prüfbare Merkmale, wie z.B. lumineszierende Merkmalsstoffe oder dergleichen aufweisen.
Das Testmedium 1 ist dadurch ausgezeichnet, dass das Testmedium 1 einen elektronischen Datenspeicher 7 für Daten aufweist, die zum Testen des Sensors 11 verwendet werden und das Testmedium 1 weiterhin zumindest eine, im vorliegenden Fall zwei Datenschnittstellen 8, 9 zur Datenleitung von dem elektronischen Datenspeicher 7 zu der Testeinrichtung 12 des Sensors 11 aufweist.
Der elektronische Datenspeicher 7 kann ein beliebiger Datenspeicher sein, bevorzugt wird jedoch ein EPROM oder Flash-Speicher eingesetzt. Weiterhin können die Datenschnittstellen des Testmediums 1 ebenso wie die komplementären Datenschnittstellen der Testeinrichtung 12 eine kontaktlose Schnittstelle 9, z.B. für eine Infrarot- oder Funkverbindung und/oder eine Schnittstelle 8 für den kabelgebundenen Anschluss des Testmediums 1 an die Datenschnittstelle 13 der Testeinrichtung 11 umfassen. Das Vorhandensein beider Schnittstellen 8, 9 hat den Vorteil, dass das Testmedium 1 flexibel auch für Vorrichtungen mit unterschiedlichen Schnittstellen eingesetzt werden kann.
Die im Datenspeicher 7 des Testmediums 1 gespeicherten und an die Testeinrichtung 12 zu übertragenden Daten können z.B. angeben, welche zumindest eine Eigenschaft des Sensors 11 anhand des Testmediums 1 zu testen ist und/oder mit welchen Testalgorithmen und/oder Testparametern die Testalgorithmen automatisch durchgeführt werden sollen und/oder welche Sensoren 11 in der Vergangenheit bereits mit dem Testmedium 1 geprüft wurden und/oder mit welchem Ergebnis welche Sensoren 11 in der Vergangenheit bereits mit dem Testmedium 1 geprüft wurden.
Vorzugsweise können die Daten auch die gesamten oder zumindest Teile der Testalgorithmen und/oder Testparameter umfassen, die zum Testen des Sensors 11 verwendet werden.
Zum Testen, d.h. zur Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung des Sensors 11 wird das Testmedium 1 nun z.B. über ein USB-Kabel 15 und/oder eine kontaktlose Funkverbindung zwischen den Schnittstellen 9 und 14 mit der Testeinrichtung 12 verbunden. Über diese Datenleitungen werden im Datenspeicher 7 gespeicherte Daten an den Prozessor 19 der Testeinrichtung 12 übertragen. Nachdem das Testmedium automatisch oder manuell in den Messbereich des zu testenden Sensors 11, d.h. in den Bereich zwischen den beiden CCD-Kameras 11a, 11b eingeschoben wurde, wird der Testvorgang gestartet. Die Tests können dabei so ablaufen, wie es im vorstehend genannten Stand der Technik im Detail beschrieben ist und werden in Abhängigkeit von den übertragenen Daten erfolgen.
Anschließend können auch Daten über den durchgeführten Sensortest vom Prozessor 19 der Testeinrichtung 12 zu dem Testmedium 1 übertragen und in dem elektronischen Datenspeicher 7 des Testmediums 1 gespeichert werden.

Claims

Testmedium (1) zum Testen, insbesondere zur Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung mindestens eines Sensors (11) für Wertdokumente, dadurch gekennzeichnet, dass das Testmedium einen elektronischen Datenspeicher (7) für Daten aufweist, wobei die Daten zum Testen des Sensors verwendet werden und das Testmedium weiterhin eine Datenschnittstelle (8, 9) zur Datenleitung von dem elektronischen Datenspeicher zu einer Testeinrichtung (12) des Sensors aufweist.
Testmedium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten angeben, welche zumindest eine Eigenschaft des Sensors anhand des Testmediums zu testen ist und/oder mit welchen Testalgorithmen und/oder Testparametern die Testalgorithmen automatisch durchgeführt werden sollen und/oder welche Sensoren vorhergehend bereits mit dem Testmedium geprüft wurden und/oder mit welchem Ergebnis welche Sensoren vorhergehend bereits mit dem Testmedium geprüft wurden.
Testmedium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten den gesamten oder zumindest Teile des Testalgorithmus und/oder Testparameter aufweisen, die zum Testen des Sensors verwendet werden.
Testmedium nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Testmedium mehrere unterschiedliche Teilbereiche (3, 4) aufweist, die mit unterschiedlichen durch den Sensor prüfbaren Eigenschaften (5, 6), wie unterschiedlichen optischen, magnetischen und/oder elektrischen Eigenschaften versehen sind.
Vorrichtung (10) für einem Sensor (11) für Wertdokumente, mit einer Einrichtung (12) zum Testen, insbesondere zur Funktionsprüfung, Justierung und/oder Kalibrierung des Sensors mittels eines Testmediums (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Testeinrichtung eine Datenschnittstelle (13, 14) zur Datenleitung von und/oder zum Testmedium aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor Bestandteil der Vorrichtung ist und/oder die Vorrichtung Bestandteil einer Wertdokumentbearbeitungsvorrichtung ist.
Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch folgende Schritte: • Bereitstellen eines Testmediums (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, • Übertragung von Daten von dem Testmedium (1) zu der Testeinrichtung (12) • Testen des Sensors (11) in Abhängigkeit von den übertragenen Daten.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Daten über durchgeführte und/oder durchzuführende Sensortests von der Testeinrichtung zu dem Testmedium übertragen und in dem elektronischen Datenspeicher (7) des Testmediums gespeichert werden.