DE102005029971A1 - Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen. DOLLAR A Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein unkompliziertes und einfaches Verfahren zu entwickeln, das das Aufbringen von variierbaren Aufdrucken auf mit ein- oder mehrfarbigen Druckbildern versehenen Bedruckstoffen in hoher Qualität und Geschwindigkeit ermöglicht. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass auf einen Bedruckstoff ein Belag appliziert wird, der mindestens eine farbumschlagfähige und/oder ausbleichungsfähige Substanz enthält und in dem für den Aufdruck vorgesehenen Bereich ein informationsbeladener, einen Farbumschlag und/oder eine Ausbleichung nach sich ziehender Energieeintrag erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen.
- Für verschiedene Anwendungen beim Bedrucken von bogen- oder bahnförmigen Bedruckstoffe wird gefordert, dass die Bedruckstoffe individualisierend mit variierbaren Aufdrucken gekennzeichnet werden. Das geschieht vorteilhaft innerhalb eines Maschinendurchlaufs und betrifft insbesondere die Anwendung wechselnder Strichcodes, fortlaufender Nummerierungen oder das Kennzeichnen mit unterschiedlichen Empfängeradressen.
- Aus der
DE 197 04 003 A1 ist hierzu eine Verfahren zum Eindrucken von individualisierenden Kennzeichnungen bekannt geworden, bei dem mittels Laser- und/oder Tintenstrahldruckern diese Kennzeichnungen aufgebracht werden. Dabei wird beim Durchlaufen eines durch einen Druckzylinder und einen Gummizylinder gebildeten Druckspalts der Druckbogen mit individualisierenden Kennzeichnungen versehen. Die Druckbogen werden an einem im Abstand zum jeweiligen Druckzylinder angeordneten Laser- oder Tintenstrahldrucker vorbeigeführt und durch zusätzliche bogenführende Mittel in Anlage mit der Druckzylinderoberfläche gehalten. Als bogenführende Mittel kommen vorzugsweise Blasdüsen zum Einsatz. - Bei der in der
DE 195 14 259 A1 vorgestellten Lösung werden zu diesem Zweck ebenfalls Tintenstrahldrucker vorgesehen. Zum Aufrechterhalten des für die Qualität der Aufdrucke zwingend notwendigen gleich bleibenden Abstandes zwischen dem Tintenstrahldrucker und dem Bedruckstoff werden die Bogenenden hier an der Oberfläche der Bogenführungstrommel fest anliegend gehalten. Das kann durch Unterdruck oder durch elektrostatische Aufladung der Bogenführungstrommel und des Bogens geschehen. - Nachteilig an den oben vorgestellten Lösungen ist der Aufwand, der für die Aufrechterhaltung des Abstands zwischen der Einrichtung zum Kennzeichnen und dem auf den Bogenführungszylinder und/oder Bogenführungstrommeln gehaltenen Bedruckstoff getrieben werden muss.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein unkompliziertes und einfaches Verfahren zu entwickeln, das das Aufbringen von variierbaren Aufdrucken auf mit ein- oder mehrfarbigen Druckbildern versehenen Bedruckstoffen in hoher Qualität und Geschwindigkeit ermöglicht.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
- Die Erfindung soll an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Erfindung sowohl an einer Rollenoffset- als auch an einer Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine realisiert werden kann. In den folgenden Ausführungsbeispielen wird von einer Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine ausgegangen, wobei der Aufbau einer derartigen Druckmaschine und die Behandlung des hier als Bedruckstoff eingesetzten Bogens als bekannt vorausgesetzt wird.
- Die Druckbogen werden in der Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine auf die übliche Weise mit einem ein- oder mehrfarbigen Druckbild versehen. Beim Bedrucken mit einem mehrfarbigen Druckbild durchlaufen sie mehrere Druckwerke und werden anschließend in einem Lackierwerk lackiert. Nach dem Lackierwerk oder dem Lackierwerk vorgeordnet (oder auch anstatt eines Lackierwerkes) ist ein separates Aggregat zum Aufbringen eines Belages in Form einer Beschichtung in dem für den variierbaren Aufdruck vorgesehenen Bereich angeordnet. Anstatt eines separaten Aggregates kann auch eine Vorrichtung zum Aufbringen der Beschichtung in einem Druckwerk oder in einem Lackwerk integriert sein.
- Die Vorrichtung zum Aufbringen der Beschichtung kann als eine bekannte Irisdruckeinrichtung oder als ein Dosierelement für Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Sprüheinrichtungen oder Tintenstrahldruckköpfe, ausgeführt sein.
- Die Beschichtung erfolgt ganzflächig über die gesamte Oberfläche des mit dem Druckbild versehenen Bedruckstoffes oder nur in einem Teilbereich, wobei dieser Teilbereich auch ein druckfreier Bereich oder ein druckfreier Korridor sein kann.
- Gegebenenfalls ist vor und/oder nach dem Aufbringen der Beschichtung jeweils ein Trocknungsvorgang der vorher aufgetragenen Schichten (auch der Offsetdruckfarben) notwendig, wofür diverse Zwischentrockner eingefügt sein können.
- Die auf die oben beschriebene Weise aufgebrachte Beschichtung ist vorzugsweise transparent, insbesondere dann, wenn diese vollflächig auf das Druckbild aufgebracht wird.
- Die Beschichtung besteht aus einer Farbe oder einem Lack, der mindestens eine farbumschlagfähige und/oder ausbleichungsfähige Substanz enthält. Diese farbumschlagfähige und/oder ausbleichungsfähige Substanz bzw. farbumschlagfähigen und/oder ausbleichungsfähigen Substanzen sind als Farbstoffe bzw. Pigmente ausgebildet. Diese können geeignete Monomere sein, die unter Energieeinwirkung polymerisieren, wie z.B. Acethylen- oder Diacethylenmonomere. Der Farbumschlag bzw. das Ausbleichen wird dabei durch einen Energieeintrag initiiert. Die Farbintensität ist proportional zur Länge des derart entstehenden Polymers und damit proportional zur Intensität und Einwirkungsdauer der Energie. Dabei können die in der Beschichtung enthaltenden Substanzen temperatursensitiv, fotosensitiv, elektrosensitiv oder piezosensitiv reagieren.
- In dem für den variierbaren Aufdruck vorgesehenen und auf die oben beschriebene Weise beschichteten Bereich erfolgt nunmehr ein Energieeintrag. Durch diesen Energieeintrag wird der beschriebene Effekt des Farbumschlags bzw. des Ausbleichens erzielt, wobei der Energieeintrag so gesteuert ist, dass die das Druckbild des Aufdrucks kennzeichnenden Bereiche dem Farbumschlag bzw. dem Ausbleichvorgang unterzogen werden. Damit wird die Druckinformation dem für den Aufdruck vorgesehenen Bereich mitgeteilt und über die Intensität und/oder die Wellenlänge und/oder über die Einwirkzeit gesteuert. Diese Parameter für die Steuerung sind von der Beschaffenheit der den Farbumschlag bzw. den Ausbleichvorgang nach sich ziehender Substanzen (Farbstoffe/Pigmente) abhängig.
- Es ist auch möglich, verschiedenartig erzeugte Effekte von Farbumschlägen miteinander zu kombinieren, um mehrfarbige Druckbilder variablen Inhalts entstehen zu lassen, was die Verwendung geeigneter Substanzen und gegebenenfalls eine Aufbringung mehrerer verschiedener Schichten voraussetzt.
- Der beschriebene Energieeintrag erfolgt vorteilhaft in Form von Laserstrahlen. Damit steht, bedingt durch die fortgeschrittene Entwicklung bei der Bebilderung, eine ausgereifte Technik zur Verfügung. Die Laserstrahlen sind exakt fokussierbar und in ihrer Intensität steuerbar. Durch Ablenkmechanismen kann eine schnelle Beschreibung des Druckbildes erfolgen.
- Die Lasereinheit, die auch aus mehreren Laserquellen bestehen und sowie fest oder beweglich eingebaut sein kann, wird vorzugsweise unmittelbar direkt nach der Auftragseinheit für die farbumschlagfähige Beschichtung eingebaut.
- Die Lösung ist jedoch nicht auf eine Energieeinwirkung durch Laserstrahlen beschränkt, sondern kann auch durch Bestrahlung mit UV- oder Infrarotstrahlen erfolgen. Dabei ist sowohl eine zeilenweiser Energieeintrag als auch ein flächenhafter Energieeintrag möglich.
- Nach dem Energieeintrag und dem folgenden Farbumschlag kann das Druckbild instabil sein, so dass sich ein anschließender Fixiervorgang erforderlich macht.
- Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der auf den Bedruckstoff bzw. auf dem Druckbild applizierte Belag als eine ein- oder mehrlagige Folie ausgebildet. Diese wird durch Heiß- oder Kaltprägen aufgebracht. Dabei kann die Folie auch hier partiell in dem für den Aufdruck vorgesehenen Bereich auf den Bedruckstoff aufgebracht oder auch ganzflächig aufgebracht werden.
- Die oben angeführten Beispiele beziehen sich auf das Aufbringen von individualisierenden Kennzeichnungen auf ein- oder mehrfarbig aufgebrachten Druckbildern. Die Erfindung ist nicht nur darauf beschränkt. Einbezogen ist auch das Aufbringen der Beschichtung bzw. der Folie direkt auf den Bedruckstoff, so dass durch die Energieeinwirkung ein variierbares Druckbild entsteht, das ggf. in nachfolgenden Arbeitsgängen mit einem unveränderlichen Druckbild kombiniert oder als Druckbild an sich fixiert werden kann.
Claims (18)
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass – auf einen Bedruckstoff ein Belag appliziert wird, der – mindestens eine farbumschlagfähige und/oder ausbleichungsfähige Substanz enthält und – in dem für den Aufdruck vorgesehenen Bereich ein – informationsbeladener, – einen Farbumschlag und/oder eine Ausbleichung nach sich ziehender – Energieeintrag erfolgt.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die farbumschlagfähige und/oder ausbleichungsfähige Substanz ein unter Energieeinwirkung polymerisierendes Monomer ist.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das unter Energieeinwirkung polymerisierende Monomer ein Acethylen- oder Diacethylenmonomer ist.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag auf einen mit einem einfarbigen oder mehrfarbigen Druckbild versehenen Bedruckstoff aufgebracht wird.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag als eine über Druck- und/oder Lackierwerke auf den Bedruckstoff aufgebrachte Beschichtung ausgebildet ist.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung über eine Irisdruckeinrichtung aufgebracht wird.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung über eine oder mehrere Dosierelemente für Flüssigkeiten aufgebracht wird.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf den Bedruckstoff applizierte Belag als eine ein- oder mehrlagige Folie ausgebildet ist.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie in der Druckmaschine durch Heiß- oder Kaltprägen auf den Bedruckstoff oder auf das Druckbild aufgebracht wird.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag vollflächig auf dem Bedruckstoff aufgebracht wird.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag partiell in dem für den Aufdruck vorgesehenen Bereich auf den Bedruckstoff aufgebracht wird.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag transparent ist.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die den Belag enthaltenden farbumschlagfähigen und/oder ausbleichungsfähigen Substanzen als Farbstoffe bzw. Pigmente ausgebildet sind.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die den Belag enthaltenden farbumschlagfähigen und/oder ausbleichungsfähigen Substanzen temperatursensitiv, fotosensitiv, elektrosensitiv oder piezosensitiv reagieren.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieeintrag variierbar erfolgt.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieeintrag in Form von elektromagnetischen Wellen, wie Laserstrahlen, UV-Licht oder Infrarotlicht erfolgt.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Energieeintrag und dem folgenden Farbumschlag ein Fixiervorgang erfolgt.
- Verfahren zum Aufbringen variierbarer Aufdrucke in Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die variierbaren Aufdrucke individualisierende Kennzeichnungen darstellen.
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