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Die
Erfindung betrifft ein Küchenmöbelsystem
mit an einer Tragstruktur angeordneten Küchenmöbeln und/oder Küchenfunktionselementen,
wobei die Tragstruktur ein oder mehrere Tragelemente und eine oder
mehrere mit diesen in Verbindung stehende horizontal verlaufende
Schienen aufweist.
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Aus
der
EP 1 366 691 ist
ein Küchenmöbelsystem
bekannt, das ein Tragegerüst
aufweist, das Tragleisten und horizontale Hängeschienen aufweist, die an
den Tragleisten befestigt sind. Die Hängeschienen werden mittels
geeigneter verschraubter Halterungen an den Tragleisten arretiert,
um einen sicheren Halt der Hängeschienen
an den Tragleisten zu gewährleisten.
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Die
Küchenmöbel bzw.
Küchenfunktionselemente,
wie beispielsweise Paneelwände,
Schrankelemente etc. sind an den horizontal verlaufenden Hängeschienen
einhängbar.
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Das
aus der
EP 1 366 691 bekannte
Tragegerüst
ist vergleichsweise aufwendig ausgeführt und zusätzlich mit dem Nachteil behaftet,
dass aufgrund der durch ver schraubte Halterungen erfolgenden Fixierung
der Hängeschienen
an den Tragleisten ein vergleichsweise hoher Montage- und Materialaufwand
erforderlich ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Küchenmöbelsystem der eingangs genannten
Art bereit zu stellen, das einfach aufgebaut ist und nur eine geringe
Montagezeit und einen geringen Materialaufwand erfordert.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Küchenmöbelsystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen,
dass die Schienen in die Trageelemente eingehängt sind und weitere Halterungselemente
zur Fixierung der Schienen an den Tragelementen nicht vorgesehen
sind. Die Küchenmöbel und/oder
die Küchenfunktionselemente
sind unmittelbar oder mittels Befestigungselementen an den Schienen
befestigt, insbesondere in diese eingehängt. Erfindungsgemäß sind die
Schienen in die Tragelemente bzw. Tragleisten eingehängt und
eine zusätzliche
Verschraubung oder sonstige Halterung zur Fixierung der Schienen
an den Tragelementen ist nicht erforderlich. Auf diese Weise können Montagezeit
und Material eingespart werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Tragelemente als vertikal verlaufende
Leisten ausgeführt sind.
Es können
vergleichsweise kurze Tragleisten eingesetzt werden, die eine oder
mehrere Halterungen aufweisen, in denen die Schienen aufgenommen werden
können.
Denkbar ist auch der Einsatz längerer
Tragleisten, die sich beispielsweise über die Höhe von Unterschränken oder
Oberschränken
oder auch raumhoch erstrecken.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Tragelemente
eine oder mehrere Wandhalterungen zur Montage der Tragelemente an einer
Wand und eine oder mehrere Halterungen zur Aufnahme der Schienen
auf. Dabei können
die Halterungen mit der Wandhalterung lösbar in Verbindung stehen.
Vorzugsweise sind sie mit diesen verschraubt.
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Denkbar
ist eine Verbindung zwischen Wandhalterung und den Halterungen dergestalt, dass
in der Wandhalterung wenigstens eine Schraube drehbar aufgenommen
ist, deren Gewindeabschnitt sich zumindest abschnittsweise auf der
Vorderseite der Wandhalterung erstreckt. Ferner ist in der Halterung
eine Bohrung mit einem Innengewinde vorgesehen, dass mit dem Gewinde
der Schraube kämmt.
Die Schraube kann frontseitig beispielsweise eine Ausnehmung zur
Aufnahme eines Innensechskantschlüssels aufweisen, mittels dessen
die Schraube drehbar und somit die Halterung an der Wandhalterung
montierbar ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind eine, zwei oder mehr als
zwei Halterungen an einer Leiste angeordnet, die ihrerseits mit
der Wandhalterung in Verbindung steht und vorzugsweise mit dieser verschraubt
ist.
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Die
Tragelemente bzw. Halterungen können im
Querschnitt U-förmig
ausgeführt
sein, wobei sich die Schenkel ausgehend von der Wand vorzugsweise
nach vorne erstrecken.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Tragelement
bzw. die Halterung eine Oberseite und eine Vorderseite auf, wobei
sowohl in der Oberseite als auch in der Vorderseite jeweils eine Nut
zur Aufnahme eines Abschnittes der Schiene vorgesehen ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Schiene einen frontseitigen Abschnitt
und einen rückwärtigen Abschnitt
aufweist, wobei der frontseitige Abschnitt in seinem unten angeordneten
Endbereich nach hinten abgewinkelt ist und wobei der rückwärtige Abschnitt
in seinem unten angeordneten Endbereich gerade verläuft.
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Eine
besonders belastbare Verbindung zwischen Halterung und der Schiene
ergibt sich, wenn der unten angeordnete Endbereich des frontseitigen Abschnittes
in der auf der Vorderseite des Tragelementes/der Halterung befindlichen
Nut und der unten angeordnete Endbereich des rückwärtigen Abschnittes in der auf
der Oberseite des Tragelementes/der Halterung befindlichen Nut aufgenommen
ist.
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Die
Auswahl und Ausgestaltung der mit der Schiene in Verbindung stehenden
oder verbindbaren Küchenmöbel und
Küchenfunktionselemente
ist weitgehend beliebig. Denkbar ist beispielsweise, dass es sich
bei den Küchenmöbeln bzw.
Küchenfunktionselementen
um Paneelwände,
Schrankelemente, insbesondere Oberschränke, Hochschränke, Unterschränke, Nischenelemente,
Regale, elektrische Elemente, wie Dunstabzugshauben oder Leuchten,
Halter, Borde, Wandteile und weitere Schienen handelt.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
unterschiedliche Ansichten des Küchenmöbelsystems
in einer ersten Ausgestaltung,
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2:
unterschiedliche Ansichten des Küchenmöbelsystems
in einer zweiten Ausgestaltung und
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3:
unterschiedliche Ansichten des Küchenmöbelsystems
in einer weiteren Ausgestaltung, mit zwei zusammengesetzten Tragelementen.
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1a zeigt
in einer Draufsicht von vorne ein Tragelement, das eine Wandhalterung 20 sowie zwei
Halterungen 30 aufweist, in die zwei Schienen 10 eingehängt werden
können.
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Wie
dies aus 1a ersichtlich ist, weist die Wandhalterung
zwei Bohrungen auf, die zur Aufnahme von Befestigungsschrauben dienen,
mittels derer die Wandhalterung 20 an einer Wand montiert
werden kann.
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Auf
der Vorderseite der Wandhalterung 20 befinden sich zwei
Halterungen 30 zur Aufnahme zweier Schienen 10.
Die Halterungen 30 sind integraler Bestandteil einer Leiste 32,
die mit der Wandhalterung 20 verschraubt ist. Jede der
Halterungen 30 weist zwei horizontal voneinander beabstandete Schenkel 31 auf,
die sich ausgehend von der Leiste 32 senkrecht nach vorne
erstrecken.
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In
der Wandhalterung 30 sind zwei vertikal voneinander beabstandete
Schrauben 40 vorgesehen, die drehbar in der Wandhalterung 20 eingenietet sind.
Der Gewindeabschnitt der Schrauben ragt ausgehend von der Wandhalterung 20 horizontal
nach vorne, wie dies aus den 1a bis 1c ersichtlich ist.
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Wie
dies insbesondere aus Schnittdarstellung gemäß 1b (Schnitt
gemäß Linie
A-A in 1a) und der perspektivischen
Darstellung gemäß 1c ersichtlich
ist, wird die Leiste 32 mittels zweier in dieser angeordneter
Bohrungen auf die Schrauben 40 aufgesetzt und sodann verschraubt. Die
Bohrungen der Leiste 32 weisen dementsprechend ein Innengewinde
auf. Die Betätigung
der Schrauben 40 erfolgt mittels eine Innensechskantausnehmung
in dem von vorne zugänglichem
Endbereich der Schrauben 40. Die Schrauben 40 dienen einerseits
zur Fixierung der Leiste 32 an der Wandhalterung 20 und
andererseits dazu, den Abstand zwischen der Leiste 32 bzw.
den Halterungen 30 und der Wandhalterung 20 verstellen
zu können.
Somit ist es möglich,
den Abstand der Halterungen 30 von der Wand variieren zu
können,
d.h. eine Verstellung in Tiefenrichtung ist möglich.
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Weist
die Wandhalterung 20 oder die Halterungen 30 Langlöcher auf,
ist des weiteren eine Verstellung der Anordnung in Höhenrichtung
möglich.
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Eine
horizontale Verstellbarkeit ergibt sich, wenn die Schienen 10 relativ
zu den Halterungen 30 verschiebbar sind bzw. wenn das einzuhängende Küchenmöbel oder
Küchenfunktionselement
relativ zu der Schiene 10 verschiebbar ist.
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Es
ergibt sich somit eine dreidimensionale Verstellbarkeit des Küchenmöbelsystems.
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Wie
dies aus den Darstellungen gemäß 1b und 1c hervorgeht,
sind in die Halterungen 30 Schienen 10 eingehängt bzw.
eingesteckt. Die Halterungen 30 sind im Querschnitt U-förmig ausgeführt und
weisen in jedem der Schenkel 31 auf deren Oberseite eine
Nut 34 und auf deren Vorderseite eine Nut 36 zur
Aufnahme von Abschnitten der Schienen 10 auf.
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Die
Schiene 10 weist einen vertikal verlaufenden frontseitigen
Abschnitt 12 und einen vertikal verlaufenden rückwärtigen Abschnitt 14 auf,
wobei der frontseitige Abschnitt 12 in seinem unteren angeordneten
Endbereich 120 um 90° nach
hinten, das heißt
zu der Halterung 30 hin abgewinkelt ist, wie dies aus der
Schnittdarstellung gemäß 1b sowie auch
aus der perspektivischen Darstellung mit eingehängten Schienen gemäß 1d ersichtlich
ist. Der rückwärtige Abschnitt 14 der
Schienen 10 verläuft
in seinem unten angeordneten Endbereich 140 vertikal und
gerade. Die Abschnitte 12, 14 der Schiene 10 sind
in ihrem oberen Endbereich durch ein gekrümmtes Übergangselement miteinander
verbunden.
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Wie
dies aus den Darstellungen gemäß 1b und 1d ersichtlich ist, ist dieser gerade Abschnitt 140 des
rückwärtigen Abschnittes 14 gegenüber einem
weiteren Bereich des rückwärtigen Abschnitts 14 parallel
versetzt, der sich an den Abschnitt der Schiene 10 anschließt, der
den frontseitigen Abschnitt 12 mit dem rückwärtigen Abschnitt 14 verbindet.
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Der
rückwärtige Abschnitt 14 ist
mit seinem unten angeordneten Endbereich 140 in die oben
angeordneten Nuten 34 der Schenkel 31 der Halterung 30 aufgenommen.
Der abgewinkelte Abschnitt 120 des frontseitigen Bereiches 12 ist
in die frontseitigen Nuten 36 der Schenkel 31 der
Halterung 30 aufgenommen.
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Weitere
Befestigungen oder Arretierungen der Schiene 10 auf den
Halterungen 30 sind nicht vorgesehen. Vielmehr genügt es, wenn
die Schienen 10 in die Halterungen 30 bzw. die
Nuten 34, 36 eingehängt werden, wie dies aus den 1b und 1d ersichtlich ist. Es ergibt sich eine
form- und kraftschlüssige
Verbindung zwischen beiden Bauteilen, ohne dass weitere Montageelemente
erforderlich sind. Auf diese Weise lassen sich Montagezeit und Material einsparen
und es wird ein vergleichs weise einfach aufgebautes Tragegerüst zur Verfügung gestellt,
mittels dessen Küchenmöbel oder
Küchenfunktionselemente
montiert werden können.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung in einer alternativen Ausführungsform. In diesem Ausführungsbeispiel
wird eine verkürzte Tragleiste
mit entsprechend verkürzter
Wandhalterung 20 und verkürzter Leiste 32 mit
Halterung 30 verwendet. Die weiteren Merkmale entsprechen
den zu 1 erläuterten,
so dass entsprechend Bezug genommen wird. Gleiche Bezugszeichen
kennzeichnen gleiche oder zumindest funktionsgleiche Teile wie in 1.
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2a zeigt eine Draufsicht von vorne, 2b eine Ansicht von oben, 2c eine
Schnittdarstellung der Anordnung gemäß 2a (Schnitt gemäß Linie
A-A) und 2d eine perspektivische Darstellung
der Anordnung gemäß diesem
alternativen Ausführungsbeispiel.
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Wie
dies aus 2 hervorgeht, sind auch in diesem
Ausführungsbeispiel
zwei Schrauben 40 drehbar vernietet in der Wandhalterung 20 aufgenommen.
Wie oben ausgeführt,
dienen die Schrauben 40 zur Veränderung des Abstandes der Halterungen 30 und
somit der Schienen 10 zur Wand (Verstellung in Tiefenrichtung).
Die Bohrungen der Leiste 32 sind mit einem Innengewinde
versehen, das mit dem Außengewinde
der Schrauben 20 kämmt,
so dass die Leiste 32 mit den Halterungen 30 an
der Wandhalterung 20 montierbar sind.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Tragelemente als lange Tragleisten ausgeführt sind.
Dargestellt sind zwei zusammengesetzte Tragleisten, die zusammen
in etwa raumhoch sind. Die Tragleisten bestehen aus Wandhalterungen 20, die
mit mehreren, in vertikaler Richtung beabstandeten Halterungen 30 versehen
sind. Die Wandhalterungen 20 sind als vergleichsweise lange
Schienen ausgeführt,
auf deren Vorderseite sich die Halterungen 30 erstrecken,
in die die Schienen 10 eingehängt werden, an denen die Küchenmöbel bzw.
Küchenfunktionselemente
befestigt, insbesondere in diese eingehängt sind. In dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 sind
zwei dieser Wandhalterungen 20 miteinander verbunden. Sie
kön nen
sich beispielsweise vom Boden bis zur Decke eines Raumes erstrecken. Jede
der Wandhalterungen 20 weist jeweils fünf Halterungen 30 auf,
von denen eine am unteren Endbereich bzw. am oberen Endbereich der
Wandhalterung 20 angeordnet ist. Die weiteren Halterungen 30 sind derart
angeordnet, dass jeweils zwei Halterungen 30 vergleichsweise
nah zusammen angeordnet sind, wie dies aus 3 hervorgeht.
Beide Wandhalterunen 20 sind so ausgeführt, dass sich jeweils am oberen
sowie am unteren Ende eine Halterung 30 befindet. In dem
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 sind die
Wandhalterungen 20 und die Halterungen 30 einstückig ausgeführt.
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3,
rechte Darstellung zeigt eine perspektivische Detaildarstellung
mit einer in eine Halterung 30 eingehängten Schiene 10.
Hinsichtlich der Ausführung
der Schiene 10 sowie der Halterungen 30 wird auf
die 1 und 2 Bezug genommen.