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Die
Erfindung betrifft eine Spiralisiermaschine zur Bewicklung eines
länglichen
Objekts, wie beispielsweise eines Schlauchs, mit einem Faden, Draht
oder ähnlichen
Gebilde.
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Gummischläuche, Kunststoffschläuche und dergleichen,
wie sie in der Kraftfahrzeugtechnik oder zu anderweitigen Zwecken
Verwendung finden, weisen häufig
eine sogenannte Gewebeeinlage auf. Diese verleiht dem Schlauch Druckfestigkeit
und Formstabilität.
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Die
DE 198 57 512 A1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung solcher Schläuche. Bei diesem wird zunächst mit
einer Formdüse
eine Schlauchseele extrudiert, in die sich ein Stützdorn hinein
erstreckt. Die den Stützdorn
umgebende Seele wird dann mit Filamentfäden umwickelt, die dabei von
Vorratsspulen abgezogen werden. Die Vorratsspulen müssen dabei
auf einem relativ zu der Formdüse
und dem Dorn drehbar gelagerten Träger angeordnet sein. Die Fadenspannung
ergibt sich aus der Arbeitsgeschwindigkeit und der zum Abziehen
der Fäden
von den Vorratsspulen erforderlichen Kraft. Ist die Seele umwickelt,
wird eine äußere Schlauchdecke
aufgebracht. Dazu durchläuft
die umwickelte Seele ein ringförmige
Extrusionsdüse.
Der innere Stützdorn muss
sich von der Formdüse
bis zu der zum Aufbringen der Decklage vorgesehenen ringförmigen Extrusionsdüse erstrecken,
um Schläuche
mit einem definierten Innendurchmesser zu erzeugen. Dies führt in der
Praxis zu Dornlängen
von bis zu 100 m, was ein erhebliches technologisches Problem darstellt.
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Die
US-PS 5,309,738 offenbart eine Spiralisiermaschine zum Aufbringen
von Fäden
auf einen Schlauch. Die Fäden
werden dabei durch Positivfournisseure zugeliefert, die auf einem
konzentrisch zu dem Schlauch rotierenden Ringträger sitzen. Jeder Fournisseur
weist ein Fadenlieferrad auf, dass von dem zu liefernden Faden mehrfach
umschlungen ist und den Faden somit im Wesentlichen schlupflos liefert.
Eine ortsfest angeordnete Antriebseinrichtung treibt die auf dem
Ringträger
sitzenden Fournisseure über
einen Riemen an und bestimmt damit die auf den Schlauch gewickelte
Fadenlänge.
Dabei können sich
zwischen dem Schlauch und den Fournisseuren erhebliche Fadenspannungen
aufbauen, die im Extremfall zum Reißen der Fäden führen können. Selbst wenn die Fäden jedoch
nicht reißen,
führt eine zu
hohe Fadenspannung zu einer mehr oder weniger großen Einschnürung des
Schlauches, so dass dieser nicht mehr exakt maßhaltig ist.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Bewickeln länglicher
Objekte mit einem Faden, Draht oder ähnlichen Gebilde, insbesondere
eine Maschine und ein Verfahren zur Herstellung von armiertem Schlauch,
anzugeben, mit dem sich der Schlauch mit einfachen Mitteln prozesssicher
und maßhaltig
herstellen lässt.
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Diese
Aufgabe wird mit der Spiralisiermaschine gemäß Anspruch 1 sowie mit dem
Verfahren gemäß Anspruch
17 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Spiralisiermaschine weist
einen Träger
auf, durch dessen Zentralöffnung das
zu bewickelnde Objekt, beispielsweise ein Schlauch, geführt ist.
Der Träger
rotiert dabei zu einer zu dem Schlauch konzentrischen Achse während der Schlauch
nicht dreht sondern sich nur axial bewegt. Auf dem Träger sitzt
zumindest eine Fördereinrichtung,
die als Schlupffördereinrichtung
ausgebildet und als solche dazu eingerichtet ist, den Faden, den Draht
oder das ähnliche
Gebilde mit Schlupf zu der Zentralöffnung zu Fördern. Dies bedeutet, dass
letztlich nur dann Faden zu dem durch die Zentralöffnung laufenden
Objekt gefördert
wird, wenn das Objekt den Faden tatsächlich auch abzieht. Des Weiteren bedeutet
dies, dass der Faden, der Draht oder das ähnliche Gebilde in jeder von
dem Objekt geforderten Menge geliefert wird, und zwar unabhängig von
dem Durchmesser und/oder der Vorschubgeschwindigkeit des jeweiligen
Objekts. So können
auf einfache Weise ohne Umrüstung
der Spiralisiermaschine verschieden dicke Schläuche mit Faden, Draht oder ähnlichem Material
bewickelt werden. In der Praxis bedeutet dies eine wesentliche Erleichterung,
weil Einrichtung und Umrüstung
der Maschine bei Umstellung auf unterschiedliche Schlauchdurchmesser nicht
erforderlich ist. Auch wird die Erzeugung eines maßhaltigen
Schlauchs ohne Verwendung eines Stützdornes ermöglicht.
Es wird möglich,
eine Schlauchseele in einem Abschnitt mit Faden zu bewickeln (oder
zu umstricken oder zu umflechten), der nach innen nicht abgestützt sondern
hohl und frei ist. Der Schlauchdurchmesser wird auch nicht durch Schwankungen
der Fadenspannung oder der Vorschubgeschwindigkeit der Schlauchseele
beeinflusst, die zu Änderungen
des Steigungswinkels der einzelnen Windungen auf der Schlauchseele
und somit zu Änderungen
der Windungslänge
führen
können.
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Während die
Spiralisiermaschine in erster Linie dazu vorgesehen ist, die Schlauchseele
mit auf Schraubenlinien liegenden Fäden zu umwickeln, kann sie
auch dahingehend weitergebildet sein, dass die Fäden miteinander verstrickt
oder verflochten werden. Dazu kann in oder an der Zentralöffnung des umlaufenden
Trägers
eine Strickeinrichtung angeordnet ist. Auch hier läuft der
Träger
mit allen Fördereinrichtungen
und deren Antrieb(en) um die Schlauchseele um, während diese nicht dreht sondern
nur axialen Vorschub erfährt.
Des weiteren ist es möglich,
die Schlauchseele mit Faden zu umflechten. Dazu können die
Fördereinrichtungen,
deren Antriebe und die jeweilige Garnspule auch auf Teilträgern gelagert
sein, die auf dem umlaufenden Träger
umeinander kreisend geführt
sind. Wiederum ist es nicht erforderlich, die Schlauchseele in dem
Fadenaufbringbereich nach innen hin abzustützen.
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Die
Fördereinrichtung
erbringt in gewissem Sinne eine spannungskontrollierte Fadenzuführung. Fehlt
die Fadenspannung zwischen dem zu bewickelnden Objekt und der Fördereinrichtung
geht auch die Förderwirkung
der Fördereinrichtung
zurück,
so dass kein Faden mehr gefördert
wird. In einem solchen Fall liegt der Faden lose um das Fadenlieferrad ohne
von diesem wirklich angetrieben zu werden. Nimmt das Objekt jedoch
Faden ab, werden die das Fadenlieferrad umgebenden Windungen an
dem Fadenlieferrad festgezogen, wodurch die Förderwirkung in dem jeweils
erforderlichen Maße
eintritt. Desgleichen werden so genannte Zupfer ausgeglichen. Solche
treten auf, wenn der Faden an der Vorratsspule haftet. In diesem
Fall ziehen sich die Windungen des Fadens an dem Fadenlieferrad
fest, so dass dieses die erhöhte
Förderkraft
aufbringt. Zwischen der Fördereinrichtung
und dem Schlauch tritt jedoch keine erhöhte Fadenspannung in Erscheinung.
Auf diese Weise gelingt es mit einer einfachen Fördereinrichtung, die beispielsweise
als Friktionsfördereinrichtung
ausgebildet ist, die Fadenspannung zwischen dem Schlauch (oder sonstigem
Objekt) und der Fördereinrichtung,
z.B. zwischen 10g und 70g konstant zu halten.
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Einer
bevorzugten Ausführungsform
weist die Fördereinrichtung
einen Antriebsmotor auf oder ist mit einem solchen verbunden, der
seinerseits an dem Träger
gehalten ist. Die Stromzuführung
zu dem Antriebsmotor kann über
eine Schleifringanordnung erfolgen. Alternativ können Drehtransformatoren oder ähnliches
angewandt werden.
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Der
Antriebsmotor treibt vorzugsweise mehrere Fördereinrichtungen synchron
an. Er erteilt den Fadenlieferrädern
dabei vorzugsweise eine Drehzahl, die größer, vorzugsweise wesentlich
größer ist, als
eine Synchrondreh zahl, die für
die Lieferung des Fadens mindestens erforderlich wäre. Die
Synchrondrehzahl errechnet sich dabei aus der erforderlichen Fadengeschwindigkeit
dividiert durch den Lieferradumfang. Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegt
die Drehzahl des Fadenlieferrads wesentlich höher als die Synchrondrehzahl,
d.h. um 20% bis 40% über
derselben.
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Der
Antriebsmotor ist mit den Fördereinrichtungen
vorzugsweise über
ein Getriebemittel, z. B. in Form eines umlaufenden Riemens, verbunden.
Bevorzugterweise wird der Riemen dabei entgegen der Drehrichtung
des Trägers
angetrieben. Dies minimiert auf den Riemen einwirkende Fliehkräfte und kommt
somit der Betriebssicherheit zugute.
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Die
Fördereinrichtung
ist, wie erwähnt,
vorzugsweise als Schlupf- oder Friktionsfördereinrichtung ausgebildet.
Dazu sind dem Fadenlieferrad dann wenigstens ein, vorzugsweise mehrere
Fadenabhebeelemente zugeordnet, über
die die das Fadenlieferrad umschlingenden Windungen geführt sind.
Dabei ist vorzugsweise jede Windung über das wenigstens eine Fadenabhebeelement
geführt.
Dadurch liegt keine Windung auf ganzer Länge an dem Fadenlieferrad an.
Wird der Faden von der durch den Schlauch gebildeten Fadenabnahmestelle
nicht gestrafft, umgeben die Windungen lose das Fadenlieferrad ohne
dabei wesentlich gefördert
zu werden.
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Zwischen
der Fördeeinrichtung
und der Fadenabnahmestelle ist vorzugsweise eine Fadenbremse angeordnet.
Diese enthält
in der Regel wenigstens ein, vorzugsweise wenigstens zwei Umlenkelemente,
beispielsweise in Form zy lindrischer Stifte, um die der Faden laufen
muss. Die Fadenbremse lässt
sich dazu nutzen, eine Fadenmindestspannung einzustellen, mit der
der Faden auf den Schlauch oder das sonstige Objekt gewickelt wird.
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Zwischen
der Förderinrichtung
und der Vorratsspule ist der Faden vorzugsweise ungebremst geführt. Auf
dem Weg zwischen der Fördereinrichtung
und der Vorratsspule sind dann lediglich Fadenleitelemente angeordnet.
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Die
Spiralisiermaschine lässt
sich dazu nutzen, mit einer klebrigen Beschichtung, einem so genannten
Dip, versehene Fäden
zu dem Schlauch oder sonstigem Objekt zu fördern. Die klebrige Beschichtung
legt die auf den Schlauch gewickelten Windungen temporär fest,
so dass diese nicht verrutschen, bis in einer weiteren Prozessstufe
eine äußere Decke
auf dem umwickelten Schlauch aufgebracht, beispielsweise aufgespritzt
oder aufextrudiert wird.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung der zugehörigen Beschreibung
oder Ansprüchen.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
Spiralisiermaschine in einer ausschnittsweisen schematisierten Perspektivdarstellung,
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2 die
Spiralisiermaschine nach 1 in einer ausschnittsweisen
schematisierten Ansicht mit Darstellung lediglich einer Fördereinrichtung,
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3 die
Spiralisiermaschine nach 1 in einer ausschnittsweisen
schematisierten Vertikalschnittdarstellung,
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4 die
Fördereinrichtung
der Spiralisiermaschine nach 1, 2 und 3 in
Förderzustand
in einer schematisierten Darstellung und
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5 die
Fördereinrichtung
nach 4 in einem nicht fördernden Betriebszustand.
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In 1 ist
eine Spiralisiermaschine 1 veranschaulicht, die dazu dient,
eine Schlauchseele 2 oder ein anderes längliches Objekt mit Faden 3 zu
bewickeln. Der Faden 3 wird dabei auf die Schlauchseele 2 in
Schraubenlinien aufgewickelt. Die entsprechenden Windungen 4 verlaufen
dabei mit gleicher, beispielsweise negativer Steigung. Die Spiralisiermaschine
kann eine weitere gleich aufgebaute Stufe aufweisen, die weitere
Fäden mit
positiver Steigungsrichtung aufwickelt, so dass die in den beiden Stufen
aufgewickelten Fäden
auf der Schlauchseele 2 einander überkreuzend liegen. 1 veranschaulicht
diejenige Stufe der Spiralisiermaschine, in der die Fäden linksgängig aufgewickelt
werden.
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Die
betreffende Stufe der Spiralisiermaschine weist einen Träger 5 mit
einer Zentralöffnung 6 auf,
durch die die Schlauchseele 2 geführt ist. Zu dem Träger 5 gehört ein oberer
Ringträger 7,
der über
Säulen 8, 9, 10 mit
einem unteren Ringträger 11 verbunden
ist. Der obere und der untere Ringträger 7, 11 bilden
eine starre Einheit, die drehbar gelagert ist und in Betrieb in
Richtung des Pfeils 12 rotiert. Die zur Führung des
Trägers 5 erforderliche
Lagereinrichtung ist nicht weiter veranschaulicht. Eine Antriebseinrichtung 13,
die dazu vorgesehen ist, den Träger 5 in
Umdrehung zu versetzen, ist in 1 lediglich
symbolisch veranschaulicht. Sie kann durch einen Elektromotor gebildet
werden, der durch geeignete Getriebemittel, wie Riemen oder Zahnräder, mit dem
Träger 5 verbunden
ist.
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An
dem oberen Ringträger 7 sind
Fördereinrichtungen 14 gehalten,
die untereinander im Wesentlichen gleich ausgebildet sind. Jede
Fördereinrichtung 14 weist
eine drehbar gelagerte Welle auf, die an ihrem oberen Ende eine
Riemenscheibe 15 und an ihrem unteren Ende ein Fadenlieferrad 16 trägt. Zur
Lagerung der welle dient ein Halter 17, der sich radial
von dem Ringträger 7 weg
erstreckt. Er hält
die Welle vorzugsweise parallel zu der Drehachse des Trägers 5,
beispielsweise in Vertikalausrichtung. Bedarfsweise können die
Wellen der Fördereinrichtungen 14 jedoch
auch anderweitig orientiert sein.
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Die
Fördereinrichtungen 14 sind über ein
Getriebemittel, beispielsweise in Form eines umlaufenden Riemens 18,
mit einem Antriebsmotor 19 verbunden, der auf dem Träger 5,
z.B. auf dem oberen Ringträger 7,
sitzt. Der Antriebsmotor 19 treibt über dem Riemen 18 mehrere,
vorzugsweise alle Fördereinrichtungen 14 gemeinsam
an. Alternativ können mehrere
Antriebsmotoren 19 vorgesehen sein, die jeweils nur einige
Fördereinrichtungen 14 antreiben. Es
ist auch möglich,
jeder Fördereinrichtung 14 einen gesonderten
Antriebsmotor zuzuteilen. Die Ausrichtung der Wellen der einzelnen
Fördereinrichtungen 14 kann
dann beliebig festgelegt werden.
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Der
untere Ringträger 7 trägt Vorratsspulen 20 wobei
jeder Fördereinrichtung 14 jeweils
eine Vorratsspule 20 zugeordnet ist. Von dem Vorratsspulen 20 laufen
die Fäden 3 über die
Fördereinrichtungen 14 zu
der Zentralöffnung 6,
bei der sie um die Schlauchseele 2 gewickelt werden.
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Zur
Verdeutlichung wird auf 2 Bezug genommen, die den Ringträger 7 in
einer Ansicht von unten und eine einzige Fördereinrichtung 14 stellvertretend
für alle
anderen zeigt. Zwischen der Fördereinrichtung 14 und
der Zentralöffnung 6 ist,
wie ersichtlich, eine Fadenbremse 21 angeordnet. Diese kann
im einfachsten Fall, wie dargestellt, aus zwei Stiften 22, 23 bestehen,
die in einem Abstand parallel zueinander und quer zu dem Faden 3 angeordnet sind.
Sie liegen für
den Faden 3 Umlenkstellen fest, so dass der Faden 3 an
den Stiften 22, 23 gebremst wird.
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Aus 2 und
ergänzten 3 geht
außerdem
prinzipiell der Aufbau der Fadenfördereinrichtung 14 hervor.
Diese ist nach Art eines Friktionsfournisseurs ausgebildet. In Nachbarschaft
zu dem Fadenlieferrad 16, d.h. in radialem Abstand zu diesem, sind
Fadenabhebeelemente 24, 25 in Form von Fadenabhebeösen 26, 27 angeordnet.
Die Fadenabhebeösen 26, 27 weisen
jeweils z. B. zwei (oder auch mehr) Fadenführungsöffnungen auf, die mit Keramikauskleidungen
versehen sein können.
Dabei sind die beiden Fadenabhebeösen 26, 27 aneinander
diametral gegenüberliegenden
Seiten des Fadenlieferrads 16 in etwa gleichen Abständen zu
diesem angeordnet. Alternativ können
auch drei solcher Fadenabhebeelemente 24, 25 in
gleichmäßigen oder
unterschiedlichen Winkelabschnitten um das Fadenlieferrad 16 herum
angeordnet sein.
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Wie
aus 3 weiter hervorgeht, kann zwischen der Fördereinrichtung 14 und
der Vorratsspule 20 eine drehbar gelagerte Fadenumlenkrolle 28 angeordnet
sein, die eine tiefe Fadenführungsrille
und hohe seitliche Ränder
aufweist, um den um die Vorratsspule 20 herumlaufenden
Faden sicher auf das Fadenlieferrad 16 zu führen. Die
Fadenumlenkrolle 28 ist vorzugsweise aus Keramik ausgebildet.
Zwischen der Fördereinrichtung 14 und
der Vorratsspule 20 ist jedoch, zumindest bei der bevorzugten
Ausführungs form,
keine Fadenbremse oder dergleichen den Fadenlauf hindernde Einrichtung
und vorzugsweise auch kein weiteres Fadenführungsmittel angeordnet.
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Der
Faden 3 läuft über die
Fadenumlenkrolle 28 zu dem Fadenlieferrad 16 und
umschlingt dieses im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei mal. Die beiden
dadurch gebildeten (einzigen) Windungen führen durch die Fadenabhebeösen 26, 27,
so dass jede Windung zweimal von dem Fadenlieferrad 16 abgehoben
ist. Alternativ können
auch weniger oder mehr Windungen vorgesehen sein, die jeweils an
ein, zwei oder drei Stellen von dem Fadenlieferrad 16 abgehoben
sind, jedoch hat sich die vorliegende Ausführungsform für viele
Anwendungsfälle
als zweckmäßig erwiesen.
Die einzelnen Windungen berühren den
Umfang des Fadenlieferrads 16 somit jeweils zweimal über einen
Winkel von etwa 90°,
jedenfalls aber weniger als 180°.
Das Fadenlieferrad 16 ist dabei, wie dargestellt, vorzugsweise
als Stabkäfig
ausgebildet, d.h. seine Fadenauflagefläche wird durch viele im Abstand
parallel zueinander und parallel zu der Drehachse orientierte Fadenauflagestifte 29 gebildet.
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Die
insoweit beschriebene Spiralisiermaschine 1 arbeitet wie
folgt:
Die Schlauchseele 2 wird in Betrieb in den 1 und 3 von
unten nach oben geführt,
wie durch einen Pfeil 30 angedeutet ist. Gleichzeitig rotiert
der Träger 5 mit
entsprechender Drehzahl von beispielsweise bis zu 700 Umdrehungen/Min.
Die Schlauchseele 2 ist hohl. Sie ist von innen her nicht
abgestützt,
d.h. es erstreckt sich kein Dorn oder sonstiges Abstützmittel durch
dieselbe hindurch.
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Der
Träger 5 rotiert
entsprechend in Richtung des Pfeils 12 mit einer Drehzahl,
die der Vorschubgeschwindigkeit der Schlauchseele 2 entspricht.
Zugleich wird der auf dem oberen Ringträger 7 sitzende Antriebsmotor 19 so
angesteuert, dass die einzelnen Fadenlieferräder 16 der Fördereinrichtungen 14 mit
einer Drehzahl laufen, die wesentlich größer ist, als die Synchrondrehzahl.
Die Synchrondrehzahl ist dabei diejenige Drehzahl des Fadenlieferrads 16,
bei der der zurückgelegte
Umfangsweg des Fadenlieferrads 16 der in der gleichen Zeit
auf die Schlauchseele 2 aufzuwickelnden Fadenlänge entspricht.
Durch die erhöhte
Drehzahl des Fadenlieferrads, die etwa 40% über der Synchrondrehzahl liegt, und
durch die Wirkung der Fadenabhebeelemente 24, 25 wird
der von der Vorratsspule 20 kommende Faden nur insoweit
gefördert,
als er von der Schlauchseele 2 auch abgenommen wird. Dieser
Effekt ist in den 4 und 5 veranschaulicht. 4 zeigt
einen Zustand, bei dem der Faden 3 um die Schlauchseele 2 gewickelt
wird, dabei aber relativ schwer von der Vorratsspule 20 abläuft. Zwischen der
Vorratsspule 20 und dem Fadenlieferrad 16 herrscht
eine relativ hohe Fadenspannung. Die Windungen des Fadens 3 liegen
dadurch relativ fest an den Stäben 29 an.
Infolgedessen steigt der Reibeingriff und das rotierende Fadenlieferrad 16 fördert dabei
die Windungen zu der Schlauchseele 2. Der faden wird dabei
stromabwärts
zu dem Fadenlieferrad 16 entlastet – die Fadenspannung ist relativ
gering.
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Hat
die Fadenspannung vor und/oder nach dem Fadenlieferrad 16 abgenommen,
liegt der Faden, wie 5 symbolisch veranschaulicht,
nur lose an dem Fadenlieferrad 16 und seinen Stäben 29 an. Somit
wird die Förderwirkung
des Fadenlieferrads 16 geringer. Wird sie zu gering, nimmt
die Fadenförderung
soweit ab, dass die Fadenspannung tendenziell wieder ansteigt. Auf
diese Weise hat die Fördereinrichtung 14 mit
feststehenden Fadenabhebeelementen 24, 25 hinsichtlich
unterschiedlicher Fadenabnahmen seitens der Schlauchseele 2 einen
ausgleichenden Effekt, indem sie tendenziell die Fadenspannung zwischen
dem Fadenlieferrad 16 und der Schlauchseele 2 konstant
hält.
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Ähnlich wirkt
die Fördereinrichtung 14 ausgleichend
hinsichtlich Fadenspannungsschwankungen an der Fadeneinlaufseite.
Schwankt die Spannung des von der Vorratsspule 20 ankommenden
Fadens, gleicht sie dies aus. Nimmt die Fadenspannung beispielsweise
relativ zügig
zu, weil der mit klebriger Masse (einem so genannten Dip) versehene
Faden 3 an der Vorratsspule hängt, ziehen sich die Fadenwindungen,
wie 4 veranschaulicht, fest so dass die Förderwirkung
des Fadenlieferrads 16 zunimmt. Der Faden 3 wird
somit gleichmäßig weiter
gefördert. Nimmt
die Spannung an der Einlaufseite des Fadenlieferrads 16 hingegen
wieder ab, lässt
auch die Zugwirkung des Fadenlieferrads 16 nach, weil die
Windungen wieder relativ lose an dem Fadenlieferrad 16 liegen.
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Die
Ausgleichwirkung des Friktionsfournisseurs ist in der angegebenen
Konfiguration mit hoher über
der Synchrondrehzahl liegender Drehzahl und mit zwei Windungen sowie
vier Abhebestellen so groß,
dass ohne Verstellungen an den Fördereinrichtungen 14 vornehmen
zu müssen,
Schlauchseelen 2 mit sehr unterschiedlichen Durchmessern
bewickelt werden können.
Die Fadenspannung ist dabei unabhängig von der Laufgeschwindigkeit
des Fadens (d.h. der Geschwindigkeit, mit der der Faden abgenommen
wird) so weit konstant, dass die bewickelte Schlauchseele 2 einen
sehr eng tolerierten Durchmesser aufweist. Auf einen Stützdorn innerhalb
der Schlauchseele 2 kann vollständig verzichtet werden.
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Erfindungsgemäß wird in
einer Spiralisiermaschine 1 der vorzugsweise mit einem
klebrigen Dip beschichtete Faden 3 einer Schlauchseele 2 mittels
einer Schlupffördereinrichtung 14 zugeführt. Diese
wird so betrieben, dass ihr Fadenlieferrad 16 mit einer
Drehzahl läuft,
die (sehr) weit über
der Drehzahl liegt, die zum schlupflosen Fördern an sich erforderlich
wäre. Dadurch
werden die um das Fadenlieferrad 16 herumliegenden Fadenwindungen
entspannt, so dass sie nur lose um das Fadenlieferrad herum liegen.
Im Ergebnis entsteht ein selbstregulierendes System, dass die Fadenspannung
zwischen der Fördereinrichtung 14 und
der Fadenverbrauchsstelle, d.h. der Schlauchseele 2, in
Grenzen, beispielsweise zwischen 20g und 70g konstant hält. Außerdem adaptiert
sich diese Spiralisiermaschine ohne Einstellmaßnahmen an unterschiedliche
Schlauchseelendurchmesser.