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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug
mit mindestens einer elektronischen Steuerung für Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen
des Flurförderzeugs
und mit einer Vorrichtung zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten, insbesondere von Parametern zur Steuerung
von Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen, von Daten zur Erkennung
und Beseitigung von Fehlfunktionen und Störungen, sowie von Betriebsdaten
und/oder Nutzungsdaten, insbesondere von Betriebsstunden, gefahrener
Strecke, Lastgewichten, Ladezustand einer Batterie, Betriebstemperaturen
von wesentlichen Komponenten und Betriebshilfsstoffen. Kommunikationsvorrichtung
zum drahtlosen Datentransfer mit einem Flurförderzeug System zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten eines Flurförderzeugs.
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Im
Warentransport werden zunehmend Warenidentifikationssysteme eingesetzt,
die es ermöglichen,
mittels an der Ware oder einer Lastträgervorrichtung, wie beispielsweise
einer Palette oder Gitterbox, angebrachter Warenidentifikationsmittel
sowie geeigneten Lese- und Auswertegeräten die Ware nicht nur eindeutig
zu identifizieren, sondern gegebenenfalls auch noch weitere Informationen,
wie Lastgewicht oder Bestimmungsort, auszulesen. Als Warenidentifikationsmittel
werden zunehmend so genannte RFID-Transponder eingesetzt, die über Funk mit
einer geeigneten RFID-Sende-/Empfangseinheit kommunizieren.
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Derartige
RFID-Sende-/Empfangseinheiten werden in vielen Flurförderzeugen
verwendet. Anhand der Informationen zur Ware kann die Bedienperson
des Flurförderzeugs
entsprechende Maßnahmen
vornehmen, also beispielsweise eine geeignete Fahrgeschwindigkeit
wählen
und die Ware zum Bestimmungsort befördern. Die in Flurförderzeugen
verwendeten RFID-Sende-/Empfangseinheiten umfassen zumeist eine Übertragungsvorrichtung
in Form einer oder mehrerer Sende- und/oder Empfangsantennen sowie
eine Verarbeitungseinheit und Anzeigeelemente. Diese Komponenten
können
in einem eigenständigen
Gerät zusammengefasst
sein, es sind jedoch auch Ausführungsformen
möglich,
bei denen die Auswerteeinheit in die Steuerung des Flurförderzeugs
integriert ist und warenbezogene Daten, wie Zielort oder Ladungsgewicht,
an weitere Systeme des Flurförderzeugs,
insbesondere Anzeigeeinheiten, übermittelt.
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Flurförderzeuge
sind ebenfalls häufig
mit Vorrichtungen zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten ausgerüstet. Diese Vorrichtungen werden beispielsweise
genutzt, um bei Wartungs- und Reparaturarbeiten einen Fehlerspeicher
der elektronischen Steuerung auszulesen oder Informationen über die
Beanspruchung des Flurförderzeugs
im Betrieb zu erhalten, anhand derer der Umfang der Arbeiten bestimmt
werden kann. Die Erfassung von Betriebsdaten ist auch bei der Beurteilung
der Einsatzumstände
des Flurförderzeugs
wichtig, um die Effizienz des Flurförderzeugs zu ermitteln und
gegebenenfalls verbessern zu können.
Zu diesem Zweck können
Daten wie Betriebsstunden, gefahrene Strecke, Lastgewichte, der
Ladezustand einer Batterie sowie Betriebstemperaturen von wesentlichen
Komponenten und Betriebshilfsstoffen mittels der Vorrichtung zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten auf eine geeignete Auswertevorrichtung übertragen und
ausgewertet werden. Umgekehrt können
für den Betrieb
des Flurförderzeugs
relevante Daten mittels der Vorrichtung zur Übertragung von fahrzeugbezogenen
Daten an das Flurförderzeug übermittelt
werden. Diese Daten können
von einfachen Parametersätzen,
mit denen beispielsweise die Fahrzeughöchstgeschwindigkeit und die
maximale Hubhöhe festgelegt
werden, bis zu komplexen Anweisungen und kompletten Programmen zum
Betrieb der elektronischen Steuerung reichen. Bei Flurförderzeugen nach
dem Stand der Technik sind zur Übertragung von
fahrzeugbezogenen Daten eine Vielzahl von verschiedenen Vorrichtungen
bekannt, insbesondere die Übertragung
mittels eines seriellen Datenkabels, beispielsweise nach dem RS232-Standard
oder in CAN-Bus-Technologie, und die Verwendung drahtloser Übertragungsformen,
wie beispielsweise WLAN oder Bluetooth. Drahtgebundene Vorrichtungen
sind jedoch empfindlich gegenüber
Schmutz und Beschädigung
und der Aufbau der Verbindung ist zeitaufwändig. Drahtlose Übertragungsvorrichtungen
müssen
an geeigneter Stelle platziert werden, um eine möglichst gute Übertragungsqualität zu erreichen, d.h.
es sind umfangreiche Verkabelungsarbeiten notwendig und es wird
relativ viel Platz benötigt.
Die verwendeten Übertragungsvorrichtungen
sind speziell an den Anwendungsfall im Flurförderzeug angepasst und dadurch
aufwändig
und teuer.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug
mit mindestens einer elektronischen Steuerung für Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen
des Flurförderzeugs
und mit einer Vorrichtung zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten, insbesondere von Parametern zur Steuerung
von Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen, von Daten zur Erkennung
und Beseitigung von Fehlfunktionen und Störungen, sowie von Betriebsdaten
und/oder Nutzungsdaten, insbesondere von Betriebsstunden, gefahrener
Strecke, Lastgewichten, Ladezustand einer Batterie, Betriebstemperaturen
von wesentlichen Komponenten und Betriebshilfsstoffen, sowie eine
Kommunikationsvorrichtung zum drahtlosen Datentransfer mit einem
Flurförderzeug
und ein System zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten eines Flurförderzeug zu schaffen, welche
eine einfache und sichere Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten ermöglichen,
sowie kostengünstig
und mit geringem Aufwand herstellbar sind.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich
des Flurförderzeugs
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Vorrichtung zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten als RFID-Sende- /Empfangseinheit ausgebildet ist. Dadurch
können
mit der Übertragungsvorrichtung
nicht nur fahrzeugbezogene Daten übertragen werden, sondern es
kann auch die Kommunikation mit RFID-Transpondern vorgenommen werden.
Durch Verwendung nur einer Übertragungsvorrichtung
wird Platz gespart, eine gegenseitige Störung mehrerer Übertragungsvorrichtungen
wird verhindert und insgesamt ein besonders einfacher Aufbau des
Flurförderzeugs
erzielt. Die Einsparung mindestens einer Übertragungseinrichtung ist
im Betrieb ohne Nachteil möglich,
da die Übertragung
fahrzeugbezogener Daten zumeist zu Zeiten erfolgt, in denen keine
Daten von Warenidentifikationsmitteln übertragen werden müssen, beispielsweise
bei Servicearbeiten oder während
der Fahrt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Datenübertragungsprotokoll
zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten identisch mit dem Datenprotokoll zur Übertragung
von RFID-Identifikationsdaten. Dadurch wird ein besonders einfacher
Aufbau erreicht, bei dem standardisierte Komponenten verwendet werden
können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung unterscheidet
sich das Datenübertragungsprotokoll
zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten von dem Datenprotokoll zur Übertragung
von RFID-Identifikationsdaten. Dadurch kann ein auf die besonderen
Anforderungen bei der Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten optimiertes Übertragungsprotokoll verwendet
werden, das gegenüber
dem Datenprotokoll zur Übertragung
von RFID-Identifikationsdaten beispielsweise eine höhere Übertragungsrate
oder eine bessere Übertragungssicherheit
ermöglicht.
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Weiterhin
ist es zweckmäßig, wenn
die Vorrichtung zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten mindestens eine Sende- und/oder Empfangsantenne
zur Übertragung
von Signalen in einem Wellenlängenbereich
von 868 MHz bis 920 MHz und/oder in einem Wellenlängenbereich
von 125 bis 135 kHz und/oder bei einer Wellenlänge von annähernd 13,56 MHz und/oder bei
einer Wellenlänge
von annähernd
2,45 GHz umfasst. In diesen Bereichen arbeiten handelsübliche RFID-Systeme,
so dass eine Vielzahl standardisierter Komponenten zur Verfügung steht.
Ist eine Übertragung
in verschiedenen Frequenzbereichen möglich, kann das Flurförderzeug
besonders vielseitig eingesetzt werden und eine dem Anwendungsfall
angepasste Frequenz gewählt
werden. Höhere Übertragungsfrequenzen
ermöglichen
eine höhere
Datenübertragungsrate,
so dass insbesondere für
die Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten eine möglichst hohe Frequenz gewählt wird.
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Vorteilhafterweise
ist in der Vorrichtung zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten eine vorzugsweise selbsttätige Umschaltung
zwischen verschiedenen Übertragungsprotokollen
und/oder Frequenzen vornehmbar. Dadurch wird die Übertragungsweise
optimal der Betriebsituation angepasst Die Aufgabe wird bezüglich der
Kommunikationsvorrichtung zum drahtlosen Datentransfer mit einem Flurförderzeug
erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass
Frequenzen und/oder Datenübertragungsprotokolle
von RFID-Systemen zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten von Flurförderzeugen vorgesehen sind.
Dadurch kann die Kommunikationsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Flurförderzeug
Daten austauschen.
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Bezüglich des
Systems zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten eines Flurförderzeugs, wird die Aufgabe
dadurch gelöst,
dass dieses mindestens ein Flurförderzeug
gemäß den Ansprüchen 1 bis
5 und mindestens eine Kommunikationsvorrichtung gemäß Anspruch
6 umfasst. Erst im Zusammenspiel von Flurförderzeug und Kommunikationsvorrichtung
werden die Vorteile der einzelnen Komponenten voll nutzbar.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die
Figur zeigt schematisch den Verkabelungsplan für einen Gegengewichtsgabelstapler
als Beispiel für
ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug, sowie
eine erfindungsgemäße, fest
installierte Kommunikationsvorrichtung 1 zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten.
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Eine
Spannungsquelle 2, beispielsweise eine Batterie 2,
versorgt über
Zuleitungen 3 eine elektronische Steuerung 4 mit
elektrischer Energie. Die Steuerung 4 erhält Steuerbefehle
einer Bedienperson über
eine Bedieneinheit 5. Entsprechend dieser Eingaben gibt
die Steuerung 4 Spannungssignale über Zuleitungen 6 an
einen Fahrantriebsmotor 7 und einen Antriebsmotor 8 einer
hydraulischen Pumpe 9. Weiterhin werden Informationen an
Anzeigeelemente 10 für
die Bedienperson und an einen hydraulischen Ventilblock 11 übermittelt.
Der hydraulische Ventilblock 11 dient zur Ansteuerung von
Hydraulikfunktionen; im Anwendungsbeispiel sind dies ein Hubzylinder 12 sowie
ein Neigezylinder 13. Der Hubzylinder 12 dient
dem Anheben eines an einem hier nicht dargestellten Lastaufnahmemittels,
das an einem ebenfalls nicht dargestellten Hubmast geführt ist.
Mit dem Neigezylinder 13 kann die Mastneigung des Hubmasts
eingestellt werden. Die Bedieneinheit 5 ist ebenso wie
die Anzeigeelemente 10 und der hydraulische Ventilblock 11 über eine
CAN-Bus-Verbindung 14 mit
der Steuerung 4 verbunden.
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Eine
Vorrichtung 15 zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten, die im Wesentlichen eine Antenne 16 zum
sowie eine Elektronikeinheit 17 zur Ansteuerung der Antenne 16 sowie
zur Verarbeitung der von der Antenne 16 kommenden Signale
umfasst, steht ebenfalls mittels einer CAN-Bus-Verbindung 14 mit
der Steuerung 4 in Wirkverbindung. Die Kommunikationsvorrichtung 15 tauscht
mit der fest installierten Kommunikationsvorrichtung 1 über eine Funkverbindung
Daten aus. Die fest installierte Kommunikationsvorrichtung 1 umfasst
ebenfalls eine Sende- und Empfangsantenne 18 sowie eine
Auswerteeinheit 19, die die zu sendenden und empfangene
Daten aufbereitet und über
eine Kabelverbindung 20 an weitere, hier nicht dargestellte
Geräte, wie
beispielsweise einen Computer, der der Sammlung und Auswertung von
Betriebsdaten einer Flotte von Flurförderzeugen dient, weiterleitet.
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Die
Vorrichtung 15 ist als RFID-Sende-/Empfangseinheit ausgebildet,
d.h. die Antenne 16 deckt die von derartigen Transponder
verwendeten Wellenlängen
ab und die Elektronikeinheit 17 ist in der Lage, die von
RFID-Transpondern empfangenen Signale zu verarbeiten und über die
CAN-Bus-Verbindung 14 an die Steuerung 4 zu übermitteln
beziehungsweise umgekehrt die zu sendenden Signale an die Antenne 16 zu übermitteln.
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Die
Vorrichtung 15 zur Übertragung
von fahrzeugbezogenen Daten ist an geeigneter Stelle im Flurförderzeug
angebracht, um sowohl mit RFID-Transpondern, die an der Last angebracht sind,
als auch mit Kommunikationsvorrichtungen zum Datentransfer von fahrzeugbezogenen
Daten kommunizieren zu können.
An der Last können RFID-Transponder sowohl
am Ladegut selbst als auch an einem Lastträgersystem, wie beispielsweise einer
Palette, angebracht sein, weshalb eine Anbringung der Antenne 16 im
Bereich des Gabelträgers oder
der Gabelzinken vorteilhaft ist.
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Kommunikationsvorrichtungen
zum Datentransfer von fahrzeugbezogenen Daten können sowohl im Arbeitsbereich
des Flurförderzeugs
fest installiert sein, wie die im Ausführungsbeispiel gezeigte Kommunikationsvorrichtung 1,
um während
des Betriebs Fahrzeugdaten abzufragen, als auch als mobile Vorrichtungen
ausgeführt
sein, um beispielsweise bei Wartungs- und Reparaturarbeiten am Flurförderzeug
eingesetzt zu werden. Sowohl von fest installierten Kommunikationsvorrichtungen
als auch von mobilen Vorrichtungen werden Fehlerlisten, Status des
Fahrzeugs und wichtige Betriebsparameter wie Betriebsstunden, Ladezustand
der Batterie und Temperaturen von Komponenten und Betriebshilfsstoffen,
wie beispielsweise Hydraulik- oder Kühlflüssigkeiten, ausgelesen. Bei
fest installierten Kommunikationsvorrichtungen können diese Daten unter anderem
zur Planung von Einsatz und Wartung des Flurförderzeugs genutzt werden.
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Bei
Service- und Wartungsarbeiten kommen vorzugsweise mobile Kommunikationsvorrichtungen zum
Einsatz. Diese sind auch sehr Platz sparend, da die Sende- und Empfangsleistung
nicht wesentlich größer als
die von RFID-Transpondern
sein muss. Neben der Übermittlung
von service-relevanten Daten ist auch die Übertragung von neuem Programmcode
in die elektrische Steuerung des Flurförderzeugs möglich, um diese beispielsweise
an neue Komponenten oder andere Betriebsanforderungen anzupassen.
Die Kommunikationsvorrichtung 15 des Flurförderzeugs
sowie die fest installierte Kommunikationsvorrichtung 1 benutzen
zum Datentransfer von fahrzeugbezogenen Daten das für die Kommunikation
mit RFID-Transpondern übliche Protokoll,
es sind jedoch auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen ein eigenständiges
Protokoll für
die Übertragung
fahrzeugbezogener Daten verwendet wird. Eine Umschaltung zwischen
diesen Protokollen kann durch Vorgabe der Bedienperson oder auch
automatisch, beispielsweise in Abhängigkeit vom Betriebszustand
des Flurförderzeugs
oder durch Signale einer Kommunikationsvorrichtung zum Datentransfer von
fahrzeugbezogenen Daten ausgelöst
werden. Dazu überprüft die Kommunikationsvorrichtung 15 in regelmäßigen Abständen, ob
sich im Sende- beziehungsweise Empfangsbereich eine Kommunikationsvorrichtung
zum Datentransfer von fahrzeugbezogenen Daten befindet.