DE102005024211A1 - Elektrolytstabile Stearatemulsion - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf gegenüber Elektrolyten stabile Emulsionen auf Basis von C16/C18-Fettsäuregemischen.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf gegenüber Elektrolyten stabile Emulsionen auf Basis von C16/C18-Fettsäuregemischen.
- Im Stande der Technik mangelt es an Emulsionen die ein extrem stumpfes Hautgefühl hervorrufen und die neben Gemischen aus C16- und C18-Fettsäuren als Emulgatoren größere Mengen an Elektolyten aufnehmen können. Durch das Vorhandensein von Elektrolyten ist die Stabilität von O/W-Emulsionen stark herabgesetzt, da die Emulsionströpfchen zusammenfließen. Die zur Auswahl stehenden aktiven Bestandteile werden dadurch stark eingeschränkt, da insbesondere ionische bzw. elektrolytische Substanzen nicht eingearbeitet werdne können. (Y. Konno, Konferenz 'Cosmetic Science for a Global Marketplace', 23–26 September 2002, Edinburgh, Schottland, GB, Poster P 152).
- Auf dem Markt befindliche Kosmetikprodukte die ein stumpfe Hautgefühl hervorrufen, jedoch rückstandsfrei sind, weisen einen Stearinsäuregehalt von ca. 15 Gew.-% auf. In dieser hohen Konzentration ist Stearinsäure jedoch als toxisch anzusehen und verursacht starke Hautreizungen. Normale Kosmetika weisen Stearinsäurekonzentrationen von bis zu 3 Gew.-% auf, bei dieser Konzentration wirkt die Stearinsäure noch nicht hautreizend.
- Aus dem US Patent 6,294,180 sind kosmetische Puder bekannt, die durch den Einsatz von polymeren Verdickern, insbesondere Stärke, eine hohe Elektrolyt- bzw. Salzverträglichkeit aufweisen, es handelt sich hierbei jedoch nicht um rückstandsfreie Produkte.
- Aufgabe war es daher, den Stand der Technik um Emulsionen zu bereichern, die ein extrem stumpfes Hautgefühl hervorrufen, jedoch Stearinsäure nur in nicht reizenden Mengen enthalten. Ziel war es auch, entsprechende Emulsionen ohne den Einsatz von verdickenden Polymeren, wie zum Beispiel quervernetzte synthetische Polymere wie PAS 80, 81, 84, Inversverdicker, halbsynthetische Polymere (PSX, Caradic), zur Verfügung zu stellen, da der Zusatz von Polymeren einem stumpfen Hautgefühl entgegenwirkt.
- Emulsionen mit extrem stumpfen Hautgefühl sind in bestimmten Regionen der Welt erwünscht. Mit ihnen wird ein schnelles Einzugsvermögen und ein, aufgrund des hohen Anteils an festen Stoffen, sichtbarer mattierende Effekt erreicht.
- Lösung
- Für den Fachmann nicht voraussehbar war, dass eine kosmetische Emulsion enthaltend ein oder mehrere C14 bis C22 Fettsäuren als Emulgator A und ein oder mehrere lipophile Emulgatoren mit einem HLB < 7 als Coemulgatoren B, dadurch gekennzeichnet, dass das Massenverhältnis von Emulgatoren A und Coemulgatoren B von 3:1 bis 15:1 beträgt und die Gesamtkonzentration an Emulgator A mindestens 5 Gew-% beträgt und dass in der wässrigen Phasen einen oder mehrere Elektrolyte enthalten sind, wobei die Ionenstärke der wässrigen Phase, in der der oder die Elektrolyte gelöst vorliegen, mindestens 0,002 mol/l, wobei die Ionenstärke sich auf positive und negative Ladungen bezieht.
- Durch den Einsatz eines Coemulgators läßt sich die zur Erzeugung des stumpfen Hautgefühls notwendige Menge an Fettsäuren verringen.
- Die erfinderischen Zubereitungen weisen daher neben einem Anteil an C14 bis C22 Fettsäuren oder deren Gemischen (Emulgator A), einen Coemulgator B auf, durch den sich die Fettsäurekonzentrationen – gegenüber den bekannten Zubereitungen mit stumpfen Hautgefühl – auf unschädliche Mengen absenken lassen.
- Dadurch wird erreicht, dass sich die Verträglichkeit der Zubereitungen deutlich verbessert wird, wobei die charakteristische stumpfe Sensorik erhalten bleibt.
- Die erfinderischen Zubereitungen sind insbesondere zur topischen Anwendung auf sensibler Haut geeignet. Unter sensibler Haut im Rahmen der Erfindung ist eine Kombination verschiedener Symptome, wie hyperreaktive und intolerante Haut, aber auch atopische Haut zu verstehen. Diese Hautzustände werden von den Betroffenen oftmals, nicht ganz korrekt, als „allergische" Haut bezeichnet. Obwohl eine allergische Erkrankung zu Symptomen der sensiblen Haut führen kann, ist die Erscheinung „sensible Haut" nicht auf Allergiker beschränkt. Die topische Anwendung der erfinderischen Zubereitungen stellt keine Therapie dar, sondern sie ist rein kosmetisch und hilft den Betroffenen das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern. Die erfinderische Zubereitung ist nahezu reizfrei, so dass keine zusätzlichen, die Sensibilität der Haut verstärkenden Reaktionen auftreten. Die wird durch die gegenüber dem Stand der Technik geringe Konzentration an Emulgator A erreicht.
- Das Problem „sensible Haut" betrifft eine wachsende Anzahl Erwachsenen und Kindern.
- Vorteilhaft werden als Emulgator A Gemische aus C16/C18 Fettsäuren eingesetzt, wobei das Verhältnisse von C16 zu C18 im Berich von 1:10 bis 10:1, besonders bevorzugt aber im Bereich von 1:1 bzw. 45:55 liegt. Insbesondere vorteilhaft ist der Einsatz von Pristerene 4960 der Firma Uniquema, Bergazid C1618-1 BDF der Firma Berg & Schmidt und/oder Omyacid 48 (cosmed grade) der Firma Omya Peralta.
- Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist es als Emulgator A eine Mischung aus Palmitinsäure und Stearinsäure (45:55) als Fettsäure zu verwenden.
- Als Coemulgatoren B eignen sich alle lipophilen Emulgatoren wie Fettsäureester, Fettalkohole mit einem HLB kleiner gleich 7,0, wobei insbesondere Glycerinmonostearat und/oder Sorbitanmonostearat und/oder Cetylalkohol und/oder Stearylalkohol vorteilhaft sind.
- In erfindungsgemäßen Zubereitungen nimmt die flüssige Ölphasen, die aus
- – flüssigen Lipiden wie zum Beispiel Esterölen, Triglyceriden, Silikonölen, insbesondere unpolaren Lipide wie zum Beispiel Mineralöln,
- – flüssige Lichtschutzfiltern wie zum Beispiel Ethylhexyl Methoxycinnamat, Ethylhexyl Salicylat, Octocrylen,
- – flüssigen fettlöslichen Vitaminen (z. B. Vitamin E),
- – natürliche Lipiden wie z. B. Macadamiaöl, Mandelöl, Avocadoöl, Jojobaöl, bis zu 5 Gew.-% in Anspruch. Der Anteil von C14 bis C22 Fettsäuren wird im Bereich von 3 bis 13 Gew.-% gewählt, wobei der Coemulgator einen Gehalt von 3 Gew.-% nicht überschreiten soll.
- Von großem Vorteil ist es, wenn Emulgator A und Coemulgator B in einem Verhältnis von 3:1 bis 15:1 zueinander stehen, besonders vorteilhaft ist ein Verhältnis von 4:1 bis 10:1 wobei ein Optimum im Bereich von 4:1 bis 7:1 erhalten wird.
- Der Gesamtgehalt an Emulgatoren A muss mindestens 5 Gew.-% der Zubereitung ausmachen, sollte jedoch, um eine gute Veträglichkeit zu gewährleisten, nicht über 15 Gw.-% betragen.
- Des weiteren ist es vorteilhaft, die Zubereitung mit Elektrolyten anzureichern, da dadurch das stumpfe Hautgefühl nachhaltig verstärkt wird. Elektrolyte halten sich aufgrund ihrer polaren Eigenschaften bevorzug in der Wasserphase der Zubereitung auf. Die erfinderischen Emulsionen zeigen eine für kosmetische Anwendungen ausreichende Stabilität bis zu einem Gehalt an 5 Gew.-% an Elektrolyten.
- Erfindungsgemäß vorteilhafte Elektrolyte sind:
- – Anorganischer Salze (insbesondere Erdalkali- und Alkalisalze welche ein Chlorid-, Sulfat ganz besonders NaCl, KCl, NH4Cl, ZnCl2, MgCl und MgSO4)
- – Wasserlöslich Lichtfilter – Unter wasserlöslichen Lichtschutzfiltern sind hierbei alle UV-absorbierenden Inhaltsstoffe zu verstehen, die in der wässrigen Phase vorliegen
- – Salzen von natürlicherweise in der Haut vorkommenden Säuren (z. B. des Energiestoffwechsels wie Natriumliponat, Natriumcitrat, Ammoniumlactat, Natriumlactat, Natriumbicarbonat, Natriumcitrat) bzw. schwachen Carbonsäuren (z. B. Natriumpropionat)
- – Natürliche Mischungen von Salzen, insbesondere Meeresmineralien
- – Zucker mit einer Molmasse bis 600 g/mol, insbesondere Sorbitol, Mannitol, Sucrose, Glucose
- – Aminosäuren, insbesondere Glycin, Alanin und/oder Asparagin
- Die Zubereitungen zeigen ab einem Gehalt von 0,002 mol/l an Elektolyten (bezogen auf die wässrige Phase) ein verstärkt stumpfes Hautgefühl, wobei das Maximium an ,Stumpfigkeit' zwischen 0,07 und 0,35 mol/l erreicht wird.
- Es ist vorteilhaft acide Elektrolyte in der Zubereitung mit alkalischen Medien zu neutralisieren, voteilhaft werden hierzu Triethanolamin, Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, insbesondere Triethanolamin-Lösungen, verwendet.
- Die erfinderischen Zubereitungen können insbesondere durch die Einarbeitung von wasserlöslichen Lichtschutzfiltern aufgewertet werden. Unter wasserlöslichen Lichtschutzfiltern sind hierbei alle UV-absorbierenden Inhaltsstoffe zu verstehen, die in der wässrigen Phase vorliegen, wobei auch hydrophobe partikuläre Lichtschutzfilter wie Metalloxide darunter zu verstehen sind.
- Erfindngsgemäß vorteilhafte wasserlösliche Lichtschutzfilter, die gleichzeitig auch Elektrolyte sind, sind Phenylbenzimidazol-Sulfonsäure, insbesondere das von der Firma Merck angebotene EUSOLEX 232® und NEO HELIOPAN Typ Hydro® der Firma Symrise, und Dinatrium Phenyl Dibenzimidazol Tetrasulfonat, insbesondere NEO HELOPAN AP® der Firma Symrise.
- Neben dem UV-Schutz bringen bringen die partikulären Lichtschutzfilter einen mattierenden Effekt mit sich, der sich hervorragend mit dem stumpfen Hautgefühl verträgt. Insbesondere geeignet sind dazu Titandioxid und/oder Zinkoxid, wobei die Oberfläche der Oxide anorganisch oder organisch modifiziert sein kann.
- Zusätzlich können die Zubereitungen weitere Substanzen enthalten, die den mattierenden Effekt verstärken. Insbesondere Fettalkohole, Fettsäureester, wasser- und ölunlösliche feste Partikel, wie z. B. organische und anorganische Polymere, Stärken, Stärken, modifizierte Stärke, Mica, Talc, Silica, Silikate, Schichtsilikate, Nylon-, PMMA-, Methyl Methacrylate-, Methacrylate-, Polyurethane-, Polyethylene-, Polytetrafluoro-ethylen-, Polyacrylsäureester-Polymere und/oder deren Cross- bzw. Copolymere.
- Beispielrezepturen
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Claims (9)
- Kosmetische Emulsion enthaltend – ein oder mehrere C14 bis C22 Fettsäuren als Emulgator A und – ein oder mehrere lipophile Emulgatoren mit einem HLB < 7 als Coemulgatoren B, dadurch gekennzeichnet, dass das Massenverhältnis von Emulgatoren A und Coemulgatoren B von 3:1 bis 15:1 beträgt und die Gesamtkonzentration an Emulgatoren A mindestens 5 Gew-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, beträgt und dass in der wässrigen Phasen einen oder mehrere Elektrolyte enthalten sind, wobei die Ionenstärke der wässrigen Phase, in der der oder die Elektrolyte) gelöst vorliegen, mindestens 0,002 mol/l beträgt.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehendnen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Emulgators A 3–10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, beträgt.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehendnen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Coemulgator B aus der Gruppe der Fettalkohole und/oder Glycerylester stammt.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehendnen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Cooemulgator B Glycerinmonostearat und/oder Sorbitanmonostearat und/oder Cetylalkohol und/oder Stearylalkohol ist.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtemulgatorkonzentration (Emulgator A + Coemulgator B) höchstens 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, beträgt.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolytgehalt zwischen 0,001 und 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung liegt.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehendnen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt ein wasserlöslicher UV-absorbierender Bestandteil ist.
- Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehendnen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Coemulgator B aus der Gruppe der C14 bis C22 Fettalkohole oder C14 bis C22 Glycerylester gewählt wird.
- Verwendung einer Kosmetische Emulsion nach mindestens einem der vorhergehendnen Ansprüche zum Schutz sensibler Haut.
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