DE102005023554A1 - Taumelscheibengetriebe, insbesondere für einen Axialkolbenkompressor - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Taumelscheibengetriebe für eine Axialkolbenmaschine, insbesondere einen Axialkolbenkompressor oder eine Axialkolbenpumpe.
- Hintergrund der Erfindung
- Ein Taumelscheibengetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist beispielsweise aus der
DE 103 08 430 A1 bekannt. Dieses Taumelscheibengetriebe ist Bestandteil eines Mehrzylinder-Axialkolbenkompressors. Die Bewegung der Axialkolben vom unteren Totpunkt zum oberen Totpunkt wird direkt mittels der Taumelscheibe bewirkt, während die umgekehrte Kolbenbewegung vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt indirekt über einen Kippbügel bewirkt wird. Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen und zur Einstellung des Axialspiels ist der Kippbügel an einem hydraulischen Spielausgleichselement gelagert. Im Vergleich zur Taumelscheibe ist der Kipphebel zur Übertragung wesentlich geringerer Kräfte ausgelegt, so dass insbesondere bei höheren Drehzahlen trotz des hydraulischen Spielausgleichselementes ein Abheben einer Kolbenstange von der Taumelscheibe nicht ausgeschlossen ist. Des Weiteren kann ein sich durch Verschleiß einstellendes Spiel zu Geräuschen und Wirkungsgradreduzierung führen. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Taumelscheibengetriebe, insbesondere für einen Axialkolbenkompressor, anzugeben, welches sich durch eine besondere Verschleißunempfindlichkeit sowie über einen weiten Drehzahlbereich durch eine besonders präzise Führung der Axialkolben auszeichnet.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Taumelscheibengetriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Dieses Taumelscheibengetriebe ist insbesondere für einen Axialkolbenkompressor, ebenso jedoch auch für eine Axialkolbenpumpe oder eine sonstige Axialkolbenmaschine, vorzugsweise mit verstellbarem Hub, geeignet. Eine in bevorzugter Ausgestaltung verstellbare Taumelscheibe betätigt über Gleitschuhe mehrere Axialkolben. Jeweils ein hydraulisches Spielausgleichselement drückt in jedem Axialkolben einen zumindest geringfügig axialverschieblich gelagerten Übertragungsbolzen gegen den Gleitschuh und damit gegen die Taumelscheibe. Tritt zwischen dem Übertragungsbolzen und dem Gleitschuh Verschleiß auf, so stellt das hydraulische Spielausgleichselement sicher, dass nicht nur der bestimmungsgemäße Spielausgleich bewirkt wird, sondern auch die axiale Position des Kolbens in Relation zur Taumelscheibe unverändert bleibt. Die hydraulischen Spielausgleichselemente sind sowohl in Axialkolbenmaschinen mit zwei Kolben als auch in Axialkolbenmaschinen mit einer höheren Zahl an Kolben verwendbar. Durch die Integration der Spielausgleichselemente in den einzelnen Axialkolben ist in jedem Fall eine sehr kompakte Bauweise gegeben.
- In vorteilhafter Ausgestaltung umgreifen die Axialkolben den Rand der Taumelscheibe, wobei der Gleitschuh sowie die Taumelscheibe zwischen einem Fußstück des Axialkolbens und dem Übertragungsbolzen gelagert sind. Hierbei ermöglicht das einstückig an den Axialkolben angeformte Fußstück eine Zwangsführung des Axialkolbens, so dass bei der Bewegung des Axialkolbens vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt keine Gefahr eines Abhebens des Axialkolbens von der Taumelscheibe besteht. Des Weiteren werden für die Bewegung des Axialkolbens vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt keine gesonderten Bauteile, etwa ein Kippbügel, wie beispielsweise nach der
DE 103 08 430 A1 vorgesehen, benötigt. - Zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit können die Taumelscheibe und/oder die Gleitschuhe mit einer geeigneten Beschichtung versehen sein. Eine derartige Beschichtung weist in der Serienfertigung häufig eine nicht bei jedem Einzelteil identische Dicke auf. Dies ist im vorliegenden Fall tolerierbar, da das hydraulische Spielausgleichselement in jedem einzelnen Axialkolben eine genaue Spieleinstellung gewährleistet.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Übertragungsbolzen im Axialkolben mittels einer koaxial zum hydraulischen Spielausgleichselement wirkenden Feder gegenüber dem Axialkolben verspannt. Ein besonders raumsparender Aufbau wird dadurch erreicht, dass die Feder als Schraubenfeder ausgebildet ist, welche das hydraulische Spielausgleichselement zumindest teilweise umgibt.
- Das im Axialkolben angeordnete hydraulische Spielausgleichselement ist vorzugsweise mittels eines Nachsaugventils mit einem im Axialkolben eingeschlossenen Vorrat an Hydraulikflüssigkeit verbunden. Dieser Hydraulikflüssigkeitsvorrat ist in jedem einzelnen Axialkolben isoliert, weist also keine Verbindung mit sonstigen Ölvorräten in dem Gerät, insbesondere Kompressor, welcher das Taumelscheibengetriebe umfasst, auf. Insbesondere arbeitet das hydraulische Spielausgleichselement nicht mit demjenigen Öl, das zur Schmierung des Taumelscheibengetriebes verwendet wird. Durch die Trennung des Öls für das hydraulische Spielausgleichselement von sonstigen Ölvolumina ist die Gefahr einer Verunreinigung des Öls im hydraulischen Spielausgleichselement prinzipbedingt ausgeschlossen. Die Eigenschaften des hydraulischen Spielausgleichselements im Axialkolben sind somit praktisch keinen zeitlichen Veränderungen unterworfen. Um eventuelle, in geringem Maß auftretende Leckverluste ausgleichen zu können, befindet sich im Axialkolben ein Vorrat an Hydraulikflüssigkeit, insbesondere Öl, welcher ein veränderliches Volumen aufweist, das in Teilbereichen beispielsweise durch einen elastischen geschlossenporigen Schaum begrenzt ist. Die veränderliche Geometrie des Vorratsbehälters für das Öl im Axialkolben stellt auch sicher, dass der Übertragungsbolzen zumindest eine geringfügige axiale Beweglichkeit innerhalb des Axialkolbens hat, wobei der Ölvorratsraum stets vollständig mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt bleibt.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Die einzige Figur stellt schematisch in einem Ausschnitt ein Taumelscheibengetriebe eines Axialkolbenkompressors dar.
- Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Die Figur zeigt im Querschnitt einen Axialkolben
1 , welcher zusammen mit mehreren weiteren, gleichartig aufgebauten Axialkolben sowie einer ausschnittsweise angedeuteten Taumelscheibe2 ein Bauteil eines Taumelscheibengetriebes3 in einem nicht weiter dargestellten Axialkolbenkompressor bildet. Der Axialkolbenkompressor findet beispielsweise als Kältemittelkompressor in einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs Verwendung und wird zum Beispiel mit R134a oder CO2 als Kältemittel betrieben. Die Verdichtungsrichtung des Axialkolbens1 , d.h. die Bewegung in Richtung zum oberen Totpunkt, ist in der Figur mit V gekennzeichnet. - Der Axialkolben
1 weist einen im Wesentlichen hülsenförmigen Aufbau mit einer dem oberen Totpunkt zugewandten stirnseitigen Druckscheibe4 auf. Auf der der Druckscheibe4 gegenüber liegenden Seite weist der Axialkolben1 ein den Rand5 der Taumelscheibe2 umgreifendes Fußstück6 auf. Die Kopplung zwischen der Taumelscheibe2 und dem Axialkolben1 wird mittels Gleitschuhen7 hergestellt, die auf der Taumelscheibe2 gleitgelagert sind und auf der dem unteren Totpunkt zugewandten Seite eine Kugelkalotte8 des Fußstücks6 sowie auf der dem oberen Totpunkt zugewandten Seite eine ebenfalls hohlkugelige Kalotte9 , die an der Oberfläche eines in den Axialkolben1 eingesetzten Übertragungsbolzens10 gebildet ist, kontaktieren. Der Übertragungsbolzen10 befindet sich koaxial im Axialkolben1 und grenzt axial einerseits, wie beschrieben, an den Gleitschuh7 und andererseits an ein hydraulisches Spielausgleichselement11 , das zur Druckscheibe4 hin abgestützt ist. - Der Übertragungsbolzen
10 weist drei axial hintereinander angeordnete Abschnitte auf: Einen dem unteren Totpunkt und damit der Taumelscheibe2 zugewandten ersten Abschnitt12 , einen diesem gegenüber verdickten mittleren Abschnitt13 sowie einen dem hydraulischen Spielausgleichselement11 und damit dem oberen Totpunkt zugewandten dritten Abschnitt14 . Sämtliche Abschnitte12 ,13 ,14 haben eine im wesentlichen zylindrische Form, wobei der dritte Abschnitt14 den geringsten und der mittlere Abschnitt13 den größten Durchmesser aufweist. Dem mittleren Abschnitt13 liegt, dem unteren Totpunkt zugewandt, ein ringförmiger Absatz16 innerhalb des Axialkolbens1 beabstandet gegenüber, so dass ein Ausgleichsraum15 für den Spielausgleich innerhalb des Axialkolbens1 gebildet ist. Der Übertragungsbolzen10 hat in Axialrichtung kein Spiel, was durch das hydraulische Spielausgleichselement11 sichergestellt ist. - Auf der dem Ausgleichsraum
15 abgewandten Seite des mittleren Abschnitts13 , d.h. auf der dem oberen Totpunkt zugewandten Seite des Übertragungsbolzens10 ist ein mit Öl als Hydraulikflüssigkeit gefüllter Vorratsraum17 gebildet, welcher den dritten Abschnitt14 sowie teilweise das hydraulische Spiel ausgleichselement11 ringförmig umgibt. Innerhalb des Vorratsraums17 befindet sich eine Schraubenfeder18 , die die Wirkung des hydraulischen Spielausgleichselements11 unterstützt und zwischen den mittleren Abschnitt13 des Übertragungsbolzens10 und einer Gegenplatte19 eingespannt ist. Die Gegenplatte19 , welche zur Innenwandung des Axialkolbens1 hin mittels einer umlaufenden Dichtung20 abgedichtet ist, dient zugleich der Halterung des hydraulischen Spielausgleichselements11 . Die Gegenplatte19 weist insgesamt im Wesentlichen eine Topfform mit einem zylindermantelförmigen Ringabschnitt21 und einem daran anschließenden scheibenförmigen Stirnabschnitt22 auf. In letztgenanntem Abschnitt22 befindet sich ein Befüllstutzen23 , durch welchen bei der Herstellung Öl in das hydraulische Spielausgleichselement11 füllbar ist. Nach dem Befüllen bildet der Übertragungsbolzen10 zusammen mit dem hydraulischen Spielausgleichselement11 eine quasistarre Einheit, welche ausschließlich auftretenden Verschleiß ausgleicht. Innerhalb des hydraulischen Spielausgleichselements11 schließt sich an den Befüllstutzen23 ein Vorraum24 und daran, durch ein als Nachsaugventil fungierendes Kugelrückschlagventil25 getrennt, eine Druckkammer26 an. Verlagert sich der Übertragungsbolzen10 , insbesondere aufgrund von Verschleiß, in Richtung zum unteren Totpunkt, so befüllt sich die Druckkammer26 aus dem Vorratsraum17 über den Vorraum24 mit zusätzlichem Öl, um das entstandene Spiel auszugleichen. Innerhalb der Druckkammer26 befindet sich eine Schraubenfeder27 , welche koaxial zur im Vorratsraum17 angeordneten Schraubenfeder18 eingebaut ist und in derselben Richtung wirkt. - Sofern Öl durch definierte Spalte oder Kanäle aus dem Druckraum
26 austritt, was gleichbedeutend mit einer Verringerung der axialen Abmessung des hydraulischen Spielausgleichselements11 ist, fließt dieses Öl ausschließlich in den Vorraum24 und/oder den Vorratsraum17 zurück. Die einzelnen Volumina17 ,24 ,26 , in denen sich Öl befindet, bilden also ein geschlossenes System. Einen Ausgleich von Volumenänderungen in diesem System ermöglicht ein elastisches Element28 , welches an der Innenwandung des Axialkolbens1 , den Vorratsraum17 begrenzend, angeordnet ist und aus einem geschlossenporigen elastischen Schaum gefertigt ist. -
- 1
- Axialkolben
- 2
- Taumelscheibe
- 3
- Taumelscheibengetriebe
- 4
- Druckscheibe
- 5
- Rand
- 6
- Fußstück
- 7
- Gleitschuh
- 8
- Kugelkalotte
- 9
- Kalotte
- 10
- Übertragungsbolzen
- 11
- hydraulisches Spielausgleichselement
- 12
- Abschnitt
- 13
- Abschnitt
- 14
- Abschnitt
- 15
- Ausgleichsraum
- 16
- Absatz
- 17
- Vorratsraum
- 18
- Schraubenfeder
- 19
- Gegenplatte
- 20
- Dichtung
- 21
- Ringabschnitt
- 22
- Stirnabschnitt
- 23
- Befüllstutzen
- 24
- Vorraum
- 25
- Kugelrückschlagventil
- 26
- Druckkammer
- 27
- Schraubenfeder
- 28
- elastisches Element
- V
- Verdichtungsrichtung
Claims (6)
- Taumelscheibengetriebe, insbesondere für einen Axialkolbenkompressor, mit einer Taumelscheibe (
2 ), mehreren von dieser über Gleitschuhe (7 ) betätigten Axialkolben (1 ), sowie mindestens einem hydraulischen Spielausgleichselement (11 ), dadurch gekennzeichnet, dass jedem Axialkolben (1 ) ein gesondertes hydraulisches Spielausgleichselement (11 ) zugeordnet ist, welches einen im Axialkolben (1 ) verschieblich geführten Übertragungsbolzen (10 ) gegen den Gleitschuh (7 ) drückt. - Taumelscheibengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Axialkolben (
1 ) die Taumelscheibe (2 ) an deren Rand (5 ) umgreift, wobei der Gleitschuh (7 ) sowie die Taumelscheibe (2 ) zwischen einem Fußstück (6 ) des Axialkolbens (1 ) und dem Übertragungsbolzen (10 ) gelagert sind. - Taumelscheibengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelscheibe (
2 ) verschleißhemmend beschichtet ist. - Taumelscheibengetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (
7 ) verschleißhemmend beschichtet ist. - Taumelscheibengetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungsbolzen (
10 ) mittels einer koaxial zum hydraulischen Spielausgleichselement (11 ) wirkenden Feder (18 ) gegenüber dem Axialkolben (1 ) verspannt ist. - Taumelscheibengetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Spielausgleichselement (
11 ) mittels eines Nachsaugventils (25 ) mit einem im Axialkolben (1 ) eingeschlossenen Vorrat an Hydraulikflüssigkeit verbunden ist.
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