DE102005022848A1 - Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale - Google Patents
Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale Download PDFInfo
- Publication number
- DE102005022848A1 DE102005022848A1 DE200510022848 DE102005022848A DE102005022848A1 DE 102005022848 A1 DE102005022848 A1 DE 102005022848A1 DE 200510022848 DE200510022848 DE 200510022848 DE 102005022848 A DE102005022848 A DE 102005022848A DE 102005022848 A1 DE102005022848 A1 DE 102005022848A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sulfonate
- polyvinyl acetals
- vinyl
- weight
- functional
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/28—Condensation with aldehydes or ketones
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2800/00—Copolymer characterised by the proportions of the comonomers expressed
- C08F2800/10—Copolymer characterised by the proportions of the comonomers expressed as molar percentages
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Abstract
Gegenstand der Erfindung sind sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale mit 0.1 bis 50.0 Gew.-% von sulfonatfunktionellen Comonomereinheiten, bei denen die Sulfonatgruppe ausschließlich über Kohlenstoffverbindungen an die ethylenisch ungesättigte Gruppe gebunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale und deren Verwendung in Lacken und Druckfarben.
- Die Herstellung von Polyvinylacetalen aus den entsprechenden Polyvinylalkoholen durch polymeranaloge Umsetzung mit den entsprechenden Aldehyden ist bereits seit 1924 bekannt, wobei in der Folgezeit eine Vielzahl von Aldehyden zur Herstellung der entsprechenden Polyvinylacetale eingesetzt worden sind. Polyvinylacetale werden in einem 3-Stufenprozess (Polyvinylacetat -> Polyvinylalkohol -> Polyvinylacetal) hergestellt, wobei Produkte resultieren, welche neben Vinylacetalgruppen noch Vinylalkohol- und Vinylacetat-Einheiten enthalten. Kommerzielle Bedeutung haben vor allem Polyvinylformal, Polyvinylacetacetal und Polyvinylbutyral erlangt.
- Unter anderem aufgrund ihrer guten Pigment-Bindekraft werden Polyvinylbutyrale auch als Bindemittel in Lacken und speziell in Druckfarben eingesetzt. In dieser Anwendung wird die Anforderung gestellt, dass die organischen Lösungen der Polyvinylbutyrale möglichst niedere Lösungsviskosität aufweisen sollen, um damit Farben mit hohem Feststoffgehalt bei möglichst hohem Bindemittelanteil herstellen zu können.
- Die Lösungsviskosität von Polyvinylbutyral wird im Stand der Technik über das Molekulargewicht reguliert, indem zur Herstellung des Polyvinylbutyrals Polyvinylacetate mit niederem Molekulargewicht bzw. Polymerisationsgrad als Edukte eingesetzt werden. Die Verwendung von niedermolekularen Polyvinylbutyralen als Trägermaterial in Pigmentpräparationen für Druckfarben ist beispielsweise in der DE-B 2643076 (US-A 4130539) beschrieben. Nachteilig ist dabei, dass bei der Herstellung von niedermolekularen Polyvinylbutyralen durch Acetalisierung von niedermolekularen Polyvinylalkoholen erhebliche Probleme auftreten, da Lösungen von niedermolekularen, vollverseiften Polyvinylalkoholen unter anderem zum Gelieren neigen, und daher bei Temperaturen von mindestens 50°C gehandhabt werden müssen. In der
EP 923610 B1 - Mit polaren Gruppen, wie Carboxylat-, Sulfonat-, Sulfat- und Phosphat-Gruppe, substituierte Polyvinylacetale sind bekannt als Beschichtung für Inkjet-Papier (JP-A 10-278412), als Bindemittel für keramische Materialien (JP-A 07-017769), als Klebemittel (JP-A 05-097920) und als Bestandteil von Tinten für Markierungsstifte (JP-A 05-097917). Aus der DE-A 10200403197 ist bekannt, dass mit sulfonatfunktionellen, Vinyl- oder Allylether-Comonomereinheiten enthaltenden Polyvinylacetalen Druckfarben mit niederer Lösungsviskosität erhalten werden. Nachteilig ist die Hydrolyseempfindlichkeit der sulfonatfunktionellen Vinyl- oder Allylether-Comonomereinheiten während der Acetalisierungsphase.
- Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Polyvinylacetale zur Verfügung zu stellen, welche als Bindemittel in Lacken und insbesondere in Druckfarben verbesserte rheologische Eigenschaften zeigen, nämlich eine niedere Lösungsviskosität und möglichst geringe Thixotropieneigung. Darüberhinaus sollten die Polyvinylacetale Hydrolysestabilität besitzen.
- Gegenstand der Erfindung sind sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale mit 0.1 bis 50.0 Gew.-% von sulfonatfunktionellen Comonomereinheiten, bei denen die Sulfonatgruppe ausschließlich über Kohlenstoffbindungen an die ethylenisch ungesättigte Gruppe gebunden ist.
- Geeignete sulfonatfunktionelle Comonomere sind Vinyl- und Allylsulfonate. Bevorzugt werden Vinylsulfonat, 2-Methyl-2-propen-l-sulfonsäure und Allylsulfonat. Am meisten bevorzugt werden Allylsulfonate. Vorzugsweise enthalten die sulfonatfunktionellen Polyvinylacetale 0.5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0.5 bis 5.0 Gew.-%, sulfonatfunktionelle Comonomereinheiten, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der sulfonatfunktionellen Polyvinylacetale.
- Am meisten bevorzugte sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale enthalten
- a) 20 bis 70 Gew.-% Vinylacetal-Einheiten,
- b) 10 bis 30 Gew.-% Vinylalkohol-Einheiten,
- c) 0.5 bis 5.0 Gew.-% Vinyl- und/oder Allylsulfonat-Einheiten,
- d) 1 bis 10 Gew.-% Vinylester-Einheiten,
- Die Vinylacetal-Einheiten a) leiten sich von Vinylalkoholeinheiten ab, welche mit einem oder mehreren Aldehyden aus der Gruppe umfassend aliphatische und aromatische Aldehyde mit 1 bis 15 C-Atomen acetalisiert sind. Bevorzugte Aldehyde aus der Gruppe der aliphatischen Aldehyde mit 1 bis 15 C-Atomen sind Formaldehyd (Vinylformal-Einheit), Acetaldehyd (Vinylacetacetal-Einheit), Propionaldehyd (Vinylpropanal-Einheit) und am meisten bevorzugt Butyraldehyd (Vinylbutyral-Einheit), oder eine Mischung aus Butyraldehyd und Acetaldehyd. Als aromatische Aldehyde können beispielsweise Benzaldehyd oder dessen Derivate verwendet werden.
- Geeignete Vinylester d) sind Vinylester von unverzweigten oder verzweigten Carbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen. Bevorzugte Vinylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyllaurat, Vinylpivalat und Vinylester von α-verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 bis 13 C-Atomen, beispielsweise VeoVa9R oder VeoVa10R (Handelsnamen der Firma Resolution). Bevorzugt ist Vinylacetat.
- Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von sulfonatfunktionellen Polyvinylacetalen mittels Acetalisierung von verseiften Vinylestercopolymerisaten von einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe umfassender Vinylester von unverzweigten oder verzweigten Alkylcarbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen und von sulfonatfunktionellen Vinyl- und Allylethercomonomeren, bei denen die Sulfonatgruppe ausschließlich über Kohlenstoffbindungen an die ethylenisch ungesättigte Gruppe gebunden ist, mit ≥ 50 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, mit einem oder mehreren Aldehyden aus der Gruppe umfassend aliphatischer und aromatischer Aldehyde mit 1 bis 15 C-Atomen.
- Die Vinylester-Copolymerisate können in bekannter Weise hergestellt werden. Vorzugsweise durch Substanzpolymerisation, Suspensionspolymerisation oder durch Polymerisation in organischen Lösungsmitteln, besonders bevorzugt in Alkohol/Wasser Mischung. Geeignete Lösungsmittel und Regler sind beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol. Die Polymerisation wird unter Rückfluss bei einer Temperatur von 50°C bis 100°C durchgeführt und durch Zugabe gängiger Initiatoren radikalisch initiiert. Beispiele für gängige Initiatoren sind Percarbonate wie Cyclohexylperoxidicarbonat oder Perester wie t-Butylperneodecanoat oder t-Butylperpivalat. Die Einstellung des Molekulargewichts kann in bekannter Weise durch Zugabe von Regler, durch den Lösungsmittelgehalt, durch Variation der Initiatorkonzentration und durch Variation der Temperatur erfolgen. Nach Abschluss der Polymerisation wird das Lösungsmittel sowie gegebenenfalls überschüssiges Monomer und Regler abdestilliert.
- Die Verseifung der Vinylester-Copolymerisate erfolgt in an sich bekannter Weise, zum Beispiel nach dem Band- oder Kneterverfahren, im Alkalischen oder Sauren, unter Zugabe von Säure oder Base. Vorzugsweise wird das Vinylester-Festharz in Alkohol, beispielweise Methanol, unter Einstellen eines Feststoffgehalts von 15 bis 70 Gew.-% aufgenommen. Bevorzugt wird die Hydrolyse im Basischen durchgeführt, beispielsweise durch Zugabe von NaOH, KOH oder NaOCH3. Die Base wird im Allgemeinen in einer Menge von 1 bis 5 Mol-% pro Mol Ester-Einheiten eingesetzt. Die Hydrolyse wird bei Temperaturen von 30°C bis 70°C durchgeführt. Nach Abschluss der Hydrolyse wird das Lösungsmittel abdestilliert und das Vinylalkoholcopolymer als Pulver erhalten. Die damit erhaltenen verseiften Vinylestercopolymerisate haben ei nen Hydrolysegrad von ≥ 50 Mol-%. Bevorzugt sind Hydrolysegrade von 70 bis 90 Mol-%.
- Die Acetalisierung erfolgt mit einem oder mehreren Aldehyden aus der Gruppe umfassend aliphatischer und aromatischer Aldehyde mit 1 bis 15 C-Atomen. Bevorzugte Aldehyde aus der Gruppe der aliphatischen Aldehyde mit 1 bis 15 C-Atomen sind Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd und am meisten bevorzugt Butyraldehyd, oder eine Mischung aus Butyraldehyd und Acetaldehyd. Als aromatische Aldehyde können beispielsweise Benzaldehyd oder dessen Derivate verwendet werden.
- Zur Acetalisierung werden die verseiften Vinylestercopolymere vorzugsweise in wässrigem Medium aufgenommen. Üblicherweise wird ein Festgehalt der wässrigen Lösung von 5 bis 30 Gew.-% eingestellt. Die Acetalisierung erfolgt in Gegenwart von sauren Katalysatoren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure. Vorzugsweise wird durch Zugabe von 20 %-iger Salzsäure der pH-Wert der Lösung auf Werte < 1 eingestellt. Nach Zugabe des Katalysators wird die Lösung auf vorzugsweise –10°C bis +30°C abgekühlt, und die Acetalisierungsreaktion durch Zugabe des Aldehyds gestartet; alternativ dazu wird der Aldehyd vorgelegt und der Katalysator zudosiert. Die Zugabemenge richtet sich dabei nach dem erwünschten Acetalisierungsgrad. Da die Acetalisierung mit fast vollständigem Umsatz abläuft, kann die Zugabemenge durch einfache stöchiometrische Rechnung bestimmt werden. Die Acetalisierung wird nach Abschluss der Zugabe des Aldehyds durch Erwärmen des Ansatzes auf 20°C bis 60°C und mehrstündiges Rühren, vorzugsweise 1 bis 6 Stunden, vervollständigt, und das pulverförmige Reaktionsprodukt durch Filtration isoliert.
- Aufgrund der niederen Eigenviskosität von Lösungen der sulfonatfunktionalisierten Polyvinylacetale eignen sich diese zur Verwendung in Lack- und Druckfarben-Zusammensetzungen. Geeignete Druckfarbenformulierungen sind dem Fachmann bekannt und enthalten im Allgemeinen 5 bis 20 Gew.-% Pigmentanteil, beispielsweise Diazo- oder Phthalocyanin-Pigmente, 5 bis 15 Gew.-% Poly vinylacetal-Bindemittel und Lösungsmittel, beispielsweise Alkohole wie Ethanol oder Ester wie Ethylacetat. Gegebenenfalls können noch weitere Zusatzstoffe wie Haftvermittler, Verzögerer, Weichmacher und andere Additive, wie beispielsweise Füllstoffe oder Wachse, enthalten sein.
- Weitere Einsatzgebiete der sulfonatfunktionellen Polyvinylacetale in Lacken sind die als Bindemittel in Korrosionsschutzmitteln und als Bindemittel für die Innenbeschichtung von Dosen, gegebenenfalls in Kombination mit Vernetzern wie Epoxidharzen.
- Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung, ohne diese in irgendeiner Weise einzuschränken:
- Herstellung der Vinylacetatcopolymerisate:
- Beispiel 1: (Harz mit 4 Gew.-% Sulfonat-Comonomereinheiten)
- Vorlage:
45 g 2-Methyl-2-propen-1-sulfonsäure (Na-Salz) (40 %-ig in Wasser) 428 g Vinylacetat 297 g Methanol 1.0 g tert.-Butylperoxypivalat (75 %-ig in Wasser) - Lösung 1:
997 g Vinylacetat - Lösung 2:
104 g 2-Methyl-2-propen-1-sulfonsäure (Na-Salz) (40 %-ig in Wasser) - Lösung 3:
119 g Methanol 8 g tert.-Butylperoxypivalat (75 %-ig in Wasser) - Die Vorlage wurde unter Stickstoff und Rühren (95 UpM) aufgeheizt und unter Rückfluss (57°-60°C) polymerisiert. 30 min nach Aufheizen auf Rückfluss wurden 1.0 g tert.-Butylperoxypivalat zugesetzt. 60 min nach Aufheizen auf Rückfluss wurden die 3 Lösungen in den Reaktor dosiert (Lösung 1 über 180 min, und Lösungen 2 und 3 jeweils über 210 min). Nach Dosierende wurden 475 g Methanol dem Reaktor zugesetzt und noch für weitere 2 Stunden bei Rückfluss gerührt und anschließend die Polymerlösung abgekühlt. Beispiel 2: (Harz mit 2 Gew.-% Sulfonat-Comonomereinheiten): Vorlage:
65 g 2-Methyl-2-propen-1-sulfonsäure (Na-Salz) (40 %-ig in Wasser) 1.265 g Vinylacetat 656 g Methanol 0.35 g tert.-Butylperoxypivalat (75 %-ig) - Die Vorlage wurde unter Stickstoff und Rühren (95 UpM) aufgeheizt und unter Rückfluss (57°-60°C) polymerisiert. 60 min und 120 min nach Aufheizen auf Rückfluß wurden je 0.64 g tert.-Butylperoxypivalat zugesetzt. 180 min nach Aufheizen auf Rückfluss wurden 590 g Methanol dem Reaktor zugesetzt und noch für weitere 4 Stunden bei Rückfluss gerührt und anschließend die Polymerlösung abgekühlt.
- Beispiel 3 (Harz mit 4 Gew.-% Sulfonat-Comonomereinheiten):
- Wie Beispiel 1, aber statt dem Na-Salz der 2-Methyl-2-propen-1-sulfonsäure wurde eine dazu äquivalente Menge (377 mmol) des Na-Salzes von Allylsulfonat verwendet.
- Vergleichsbeispiel 4
- (Harz mit 2 Gew.-% Carboxyl-Comonomereinheiten):
- Wie Beispiel 2, aber statt dem Na-Salz der 2-Methyl-2-propen-1-sulfonsäure wurde eine dazu äquivalente Menge (377 mmol) Crotonsäure verwendet.
- Vergleichsbeispiel 5 (Harz ohne funktionelle Gruppe):
- Wie Beispiel 2, aber ohne Comonomer mit funktioneller Gruppe.
- Verseifung:
- Die erhaltenen Harzlösungen wurden jeweils mit folgender Rezeptur zum Polyvinylalkohol verseift:
1280 g einer auf 34 Gew.-% Festgehalt eingestellten Harzlösung wurden mit 87 g Methanol überschichtet. - Dann wurde nach Zugabe von 96 g einer 4.5 %-igen methanolischen NaOH-Lösung bei 30°C mit dem Rühren (200 UpM) begonnen. Nach 120 Minuten wurde die Verseifung mit Essigsäure (Einstellen auf pH 7) abgebrochen.
- Das ausgefallene Vinylalkoholcopolymer wurde abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet.
- Acetalisierung:
- Die gemäß der (Vergleichs)beispiele 1 bis 5 erhaltenen Harzlösungen wurden nach deren Verseifung jeweils mit folgender Rezeptur mit Butyraldehyd acetalisiert:
In einer Vorlage aus 950 ml vollentsalztem Wasser wurden 950 ml einer 10 %-igen Lösung des Vinylalkohol-Copolymers und 507 ml HCL (20 %-ig) bei einer Rührerdrehzahl von 420 UpM gerührt und auf -3°C abgekühlt. Dann wurden über 45 Minuten 101.5 ml Butyraldehyd zudosiert. Nach 45 Minuten Dosierzeit wurde die Suspension weitere 40 Minuten bei –3°C gehalten, bevor sie dann in 105 Minuten auf 25°C aufgeheizt wurde. Bei dieser Temperatur wurde 90 Minuten ausreagiert. Danach wurde die Suspension filtriert und mit vollentsalztem Wasser mehrmals ausgewaschen und getrocknet. - Es wurden folgende Polyvinylbutyrale erhalten:
- Beispiel 1:
-
- PVB 1 mit Sulfonat-Comonomereinheiten aus Harz 1
- Beispiel 2:
-
- PVB 2 mit Sulfonat-Comonomereinheiten aus Harz 2
- Beispiel 3:
-
- PVB 3 mit Sulfonat-Comonomereinheiten aus Harz 3
- Vergleichbeispiel 4:
-
- PVB 4 mit Carboxyl-Comonomereinheiten aus Harz 4
- Vergleichbeispiel 5:
-
- PVB 5 ohne funktionelle Gruppe aus Harz 5
- Herstellung der Druckfarben:
- Aus den Polyvinylbutyralen wurden jeweils ein Firnis hergestellt, welcher gemäß DIN 53211 eine Auslaufzeit von 40 Sekunden im DIN-Becher (Düse 4 mm) aufweist. Dann wurden jeweils 20.8 Gewichtsteile Firnis mit 21.7 Gewichtsteilen eines Lösemittelgemisches aus Ethanol und Methoxypropanol (4:1 Gew.-Teile) und 7.5 Gewichtsteilen Pigment (Irgalith Rubin 4BGL, Irgalith Blau GLO) in einem Disperser über 60 Minuten vermischt.
- Rheologische Messung:
- Die Rheologie wurde nach einem Tag mittels eines Kegel-Platte-Rheometers bei folgenden Einstellungen vermessen: Durchmesser 50 mm, Winkel 1°. Aufwärtskurve und Abwärtskurve jeweils von 0.2/sec bis 1000/sec während einer Minute. Gemessen wurde die Viskosität bei einem Schergefälle von D = 10/s, D = 100/s, D = 1000/s und die Aufwärtskurve bei DA = 10/s. Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen zusammengefasst:
- Die Ergebnisse zeigen, dass nichtfunktionalisiertes Polyvinylbutyral (V.bsp. 5) und das Polyvinylbutyral, welches mit einer Carboxylgruppe funktionalisiert ist (V.bsp. 4), zu deutlich höheren Viskositäten führen, als die mit Sulfonsäure funktionalisierten Polyvinylbutyrale aus Beispiel 1, 2 und 3. Darüber hinaus erhält man nur mit Sulfonat-funktionalisiertem Polyvinylbutyral eine deutlich geringere Thixotropieneigung in den Auf- und Abwärtskurven (DAb/DAuf 10/sec).
Claims (6)
- Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale mit 0.1 bis 50.0 Gew.-% von sulfonatfunktionellen Comonomereinheiten, bei denen die Sulfonatgruppe ausschließlich über Kohlenstoffbindungen an die ethylenisch ungesättigte Gruppe gebunden ist.
- Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sulfonatfunktionellen Polyvinylacetale Comonomereinheiten enthalten, welche sich von Vinylsulfonat, 2-Methyl-2-propen-1-sulfonsäure und Allylsulfonat ableiten.
- Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die sulfonatfunktionellen Polyvinylacetale a) 20 bis 70 Gew.-% Vinylacetal-Einheiten, b) 10 bis 30 Gew.-% Vinylalkohol-Einheiten, c) 0.5 bis 5.0 Gew.-% Vinyl- und/oder Allylsulfonat-Einheiten, d) 1 bis 10 Gew.-% Vinylester-Einheiten, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der sulfonatfunktionellen Polyvinylacetale, enthalten.
- Verfahren zur Herstellung von sulfonatfunktionellen Polyvinylacetalen nach Anspruch 1 bis 3, mittels Acetalisierung von verseiften Vinylestercopolymerisaten von einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe umfassender Vinylester von unverzweigten oder verzweigten Alkylcarbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, mit ≥ 50 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, mit einem oder mehreren Aldehyden aus der Gruppe umfassend aliphatischer und aromatischer Aldehyde mit 1 bis 15 C-Atomen.
- Verwendung der sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale nach Anspruch 1 bis 3 in Lack- und Druckfarben-Zusammensetzungen.
- Verwendung der sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale nach Anspruch 5 in Lacken für Korrosionsschutzmittel und für die Innenbeschichtung von Dosen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510022848 DE102005022848B4 (de) | 2005-05-18 | 2005-05-18 | Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale |
PCT/EP2006/004450 WO2006122705A1 (de) | 2005-05-18 | 2006-05-11 | Sulfonatfunktionelle polyvinylacetale |
TW95117354A TWI319408B (en) | 2005-05-18 | 2006-05-16 | Sulphonate-functional polyvinyl acetals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510022848 DE102005022848B4 (de) | 2005-05-18 | 2005-05-18 | Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102005022848A1 true DE102005022848A1 (de) | 2006-11-23 |
DE102005022848B4 DE102005022848B4 (de) | 2009-04-23 |
Family
ID=36589331
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200510022848 Expired - Fee Related DE102005022848B4 (de) | 2005-05-18 | 2005-05-18 | Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102005022848B4 (de) |
TW (1) | TWI319408B (de) |
WO (1) | WO2006122705A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012223620A1 (de) | 2012-12-18 | 2014-06-18 | Wacker Chemie Ag | Verwendung von Hybridcopolymeren als Schutzkolloide für Polymere |
DE102013219325A1 (de) | 2013-09-25 | 2015-03-26 | Wacker Chemie Ag | Verwendung von modifizierten wasserlöslichen Polymeren als Vernetzungshilfsmittel |
Family Cites Families (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL7610661A (nl) * | 1975-09-26 | 1977-03-29 | Ciba Geigy | Werkwijze voor de bereiding van gemakkelijk dispergeerbare preparaten van kleurstoffen en polyvinylacetalen. |
DD216032A1 (de) * | 1983-06-20 | 1984-11-28 | Buna Chem Werke Veb | Verfahren zur herstellung von modifizierten polymeren |
JP2659298B2 (ja) * | 1991-10-03 | 1997-09-30 | 積水化学工業株式会社 | 接着剤用ポリビニルアセタール樹脂及び該ポリビニルアセタール樹脂を用いた接着剤組成物 |
JP2636990B2 (ja) * | 1991-10-03 | 1997-08-06 | 積水化学工業株式会社 | 水溶性ポリビニルアセタール樹脂及びマーキングペン用インキ組成物 |
DE4235151A1 (de) * | 1992-10-19 | 1994-04-21 | Hoechst Ag | Polyvinylacetale, die emulgatorfreie wäßrige Dispersionen und redispergierbare trockene Pulver bilden können, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
JP2801125B2 (ja) * | 1993-06-15 | 1998-09-21 | 積水化学工業株式会社 | 水性インク用記録材 |
DE4323897A1 (de) * | 1993-07-16 | 1995-01-19 | Hoechst Ag | Plastifizierte Polymerformkörper aus modifizierten Polyvinylbutyralen |
JPH07228038A (ja) * | 1994-02-18 | 1995-08-29 | Sekisui Chem Co Ltd | 油性インク用記録材 |
DE19641064A1 (de) * | 1996-10-04 | 1998-04-09 | Wacker Chemie Gmbh | Modifizierte Polyvinylbutyrale mit niederer Lösungsviskosität |
JP3954685B2 (ja) * | 1997-04-07 | 2007-08-08 | 積水化学工業株式会社 | インクジェット記録シート用ポリビニルアセタール樹脂 |
DE10140130A1 (de) * | 2001-08-16 | 2003-03-06 | Wacker Polymer Systems Gmbh | Polyvinylacetale mit verbesserter Haftung |
-
2005
- 2005-05-18 DE DE200510022848 patent/DE102005022848B4/de not_active Expired - Fee Related
-
2006
- 2006-05-11 WO PCT/EP2006/004450 patent/WO2006122705A1/de active Application Filing
- 2006-05-16 TW TW95117354A patent/TWI319408B/zh not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
TWI319408B (en) | 2010-01-11 |
DE102005022848B4 (de) | 2009-04-23 |
TW200700447A (en) | 2007-01-01 |
WO2006122705A1 (de) | 2006-11-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0923610B1 (de) | Modifizierte polyvinylacetale mit niederer lösungsviskosität | |
EP1758943B1 (de) | Verwendung von aminofunktionelle Polyvinylacetalen in Druckfarbenzusammensetzungen | |
DE102005022853A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von kationischen Polyvinylacetalen | |
EP1284274B1 (de) | Polyvinylacetale mit verbesserter Haftung | |
EP1763544B1 (de) | Weich-modifizierte polyvinylacetalharze | |
EP1539830B1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyvinylacetalen | |
EP1763543B1 (de) | Sulfonatfunktionelle polyvinylacetale | |
DE102005022848B4 (de) | Sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale | |
WO2006002830A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyvinylacetalen | |
EP1824890B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von niedrig scherverdünnenden Polyvinylacetalen | |
DE10140129B4 (de) | Silan-modifizierte Polyvinylacetale | |
DE102006025707A1 (de) | Hochacetalisierte, grobkörnige Polyvinylacetacetale | |
DE1260145B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymerisatdispersionen | |
WO2019020156A1 (de) | Hydrophobe und kaltwasserlösliche vinylalkohol-copolymere | |
DE102004054568A1 (de) | Hoch scherverdünnende Polyvinylacetale | |
DE102004031970A1 (de) | Polyvinylester-Festharze |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C08F 8/28 AFI20051017BHDE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WACKER CHEMIE AG, 81737 MUENCHEN, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KURARAY EUROPE GMBH, 65929 FRANKFURT, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111201 |