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Die
Erfindung betrifft ein variables Drosselglied und eine hydraulische
Betätigungseinrichtung eines
Kraftfahrzeugs mit einem variablen Drosselglied, insbesondere für eine Kraftfahrzeugkupplung.
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Eine
Betätigungseinrichtung
mit einem Geber- und einen Nehmerzylinder, welche durch eine fluidbefüllte Druckleitung
miteinander verbunden sind und in der zusätzlich ein Drosselglied ausgeführt ist, geht
bspw. aus der
DE 198
50 323 A1 hervor. In dem dort beschriebenen Beispiel dient
das Drosselglied der Vermeidung eines zu schnellen und abrupten Einkuppelns
einer Fahrzeugkupplung, insbesondere einer Reibungskupplung, welches
beispielsweise durch ein beabsichtigtes sog. Pedalschnalzen oder ein
unbeabsichtigtes Abrutschen vom Kupplungspedal und die damit verbundene
unkontrollierte Rückstellbewegung
eines hydraulischen Kupplungsgeberzylinders hervorgerufen werden
kann. Zur Begrenzung der auf diese Weise im Kraftfahrzeugantriebsstrang
resultieren den Drehmomentspitzen bewirkt das Drosselglied bei einer
derartigen Situation eine Reduzierung der Einrückgeschwindigkeit der Kraftfahrzeugreibungskupplung,
wohingegen das Ausrücken
der Kupplung ungehindert zügig
erfolgen kann. Dieses Verhalten wird erreicht, indem ein in einem Drosselraum
durch die Fluidströmung
verlagerbarer Drosselkörper
in einer Flussrichtung des Fluids den wirksamen Querschnitt des
Fluidkanals durch dessen partielles Verschließen verkleinert und somit einen
Rückfluss
des Fluids beim Einrücken
der Kupplung drosselt.
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Es
hat sich in der Praxis herausgestellt, dass ein für den Temperaturbereich
von etwa –10°C bis ca. +130°C optimiertes
Drosselglied dort zwar wie gewünscht
arbeitet, dass jedoch bei niedrigeren Temperaturen, insbesondere
im Bereich von ca. –35°C bis ca. –10°C eine erhebliche, übermäßige Reduzierung
der Einrückgeschwindigkeit
der Kraftfahrzeugkupplung auftritt. Dadurch kann es bei Anfahr-
und Gangwechselvorgängen
zu einem Schleifen der Kupplung kommen, wodurch diese einer außerordentlichen
Verschleißbelastung
unterliegt und andererseits der Fahrkomfort spürbar leidet.
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Wenn
aber die Drosselstelle andererseits für den genannten niedrigen Temperaturbereich
optimiert wird, indem diese mit einem größeren Kanalquerschnitt versehen
wird, so erhöht
sich in dem oberen Temperaturbereich die Einrückgeschwindigkeit so stark,
dass die Kupplung schneller als beabsichtigt eingerückt wird
und diese selbst, sowie weitere im Antriebsstrang des Fahrzeuges
angeordnete Drehmomentübertragungselemente,
bspw. ein Zweimassenschwungrad, beschädigt werden können und/oder
der Verbrennungsmotor des Fahrzeuges abgewürgt wird.
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Es
besteht somit ein Problem bei der Auslegung einer hydraulischen
Betätigungseinrichtung hinsichtlich
der Erzielung eines für
den gesamten Betriebstemperaturbereich eines Kraftfahrzeuges vorgegeben
Volumenstromwertes beim Einrücken
der Kupplung.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein hydraulisches Funktionselement
und eine hydraulische Betätigungseinrichtung
eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für eine Kraftfahrzeugkupplung
bereitzustellen, welche einer Temperaturabhängigkeit des Fluid-Volumenstroms zumindest
in einer Strömungsrichtung
entgegenwirken können.
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Die
Aufgabe wird durch ein variables Drosselglied gemäß Patentanspruch
1 und durch eine hydraulische Betätigungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges
mit einem variablen Drosselglied gemäß Patentanspruch 8 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils
abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfinder haben zunächst
erkannt, dass die Ursache für
die eingangs beschriebene Problematik in der Temperaturabhängigkeit
der Viskosität des
innerhalb der Betätigungseinrichtung
fließenden Fluids,
welches üblicherweise
eine Bremsflüssigkeit darstellt,
und in der dadurch bedingten Volumenstromänderung zu suchen ist. Beispielsweise
steigt die Viskosität
von Bremsflüssigkeit
mit der Bezeichnung "Hydraulan
404" bei einer Temperaturänderung
von +130°C
auf –35°C etwa um
einen Faktor 200 nichtlinear an, wobei die signifikanteste Viskositätsänderung
unterhalb des Gefrierpunktes stattfindet.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein variables Drosselglied für eine hydraulische Betätigungseinrichtung
vorgeschlagen, welches ein Gehäuse
mit einem dadurch verlaufenden Fluidkanal und ein innerhalb des
Fluidkanals angeordnetes Ventilelement aufweist. Bei einer Temperaturänderung erfährt das
Ventilelement eine Lage- oder
eine Formänderung,
wodurch der Querschnitt des Fluidkanals lokal beeinflusst wird.
Die Lageänderung
des Ventilelementes kann z.B. durch eine Schnapp-, Dreh-, Kippbewegung,
eine Verschiebung oder dgl. erfolgen. Zur Ermöglichung einer Formänderung kann
das Ventilelement aus einem elastischen Werkstoff, z.B. einem Kunststoff oder
einem Metall bestehen, welcher bei einer Krafteinwirkung reversibel
deformiert wird. Der Fluidkanalquerschnitt wird dabei so variiert,
dass einer Betragsänderung
des Fluid-Volumenstroms aufgrund einer von einer Temperaturänderung
abhängigen
Viskositätsänderung
entgegengewirkt wird. Ein solches variables Drosselglied hat den
Vorteil, dass dieses selbsttätig
und ohne zusätzliche
Energiezufuhr arbeiten kann.
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Mit
besonderem Vorteil kann zur Erzielung einer Formänderung als Ventilelement ein
Bimetallelement verwendet werden, welches sich in Abhängigkeit
von der Temperatur verformt und dadurch den Querschnitt des Fluidkanals
beeinflussen kann. Zur Rückstellung
eines Bimetallelementes in den Ausgangszustand sind keine Vorkehrungen
erforderlich, das dieses selbsttätig
erfolgt.
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Wenn
das Fluid ein ausgeprägtes
exponentielles Abklingen der Viskosität mit steigender Temperatur
aufweist, so kann durch den Einsatz eines bistabilen Bimetallelements,
bspw. einer Thermobimetall-Schnappscheibe, ein kostengünstiges
und vielen Ansprüchen
genügendes
variables Drosselglied dargestellt werden. Es ist durch eine Kombination
von mehreren Bimetallelementen, insbesondere mehreren Thermobimetall-Schnappscheiben auch
möglich, eine
höhere
Stellkraft oder einen größeren Stellweg an
dem variablen Drosselglied zu erzielen.
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Eine
Beeinflussung des von dem Fluid durchströmten Kanalquerschnitts kann
mit Vorteil dadurch erfolgen, dass bei einer Form- oder Lageänderung
des Ventilelementes der Querschnitt eines Fluid-Durchlasses zwischen
dem Ventilelement und einem dazu feststehenden Element, z.B. einem
Gehäuse
oder einem darin fest angeordneten Einsatzteil variiert wird.
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Mit
Vorteil wird bei steigender Viskosität durch eine Form- oder Lageänderung
des Ventilelements der Querschnitt des Fluidkanals vergrößert.
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Es
ist zweckmäßig, an
dem variablen Drosselglied zusätzlich
zu einem im Querschnitt variablen Fluidkanalabschnitt eine Fluid-Passage
mit einem festem, d.h. von der Temperatur im Wesentlichen unabhängigen,
Querschnitt auszubilden, wobei die Fluid-Passage strömungsmäßig parallel
zu dem erstgenannten angeordnet ist. Mit der Fluid-Passage kann damit
unabhängig
von dem variablen Fluidkanalabschnitt ein Mindestvolumenstrom festgelegt
werden.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird eine hydraulische Betätigungseinrichtung
eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für eine Kraftfahrzeugkupplung,
vorgeschlagen, welche einen Geber- und einen Nehmerzylinder umfasst,
die durch einen Fluidkanal mittels einer fluidbefüllten Druckleitung miteinander
verbunden sind. Die Betätigungseinrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass diese ein selbsttätiges variables
Drosselglied aufweist, welches einer Änderung eines Fluid-Volumenstromes
infolge einer Viskositätsänderung
entgegenwirkt.
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Durch
die Wirkung des variablen Drosselgliedes kann die Einrückgeschwindigkeit
einer Kraftfahrzeugkupplung beim Auftreten einer ungewollt schnellen
Stellbewegung des Geberzylinders bei den eingangs geschilderten
Situationen im Wesentlichen unabhängig von der Temperatur auf
einen vorbestimmten Grenzwert eingestellt werden.
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Das
variable Drosselglied ist vorteilhafterweise nach einem der Ansprüche 1–6 ausgebildet. Mit
weiterem Vorteil weist die Betätigungseinrichtung eine
Rückstromdrossel
zur Verminderung eines Rück-Volumenstromes
gegenüber
einem Hin-Volumenstrom auf. Somit kann das Ausrücken einer Kupplung schneller
erfolgen als das Einrücken.
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Zur
Ausbildung einer Rückstromdrossel
ist ein Drosselraum und darin ein Drosselkörper vorgesehen. Der Drosselkörper kann
sich infolge der Fluidströmung
zwischen zwei, durch Anschläge
definierten Endlagen verlagern, wobei der Drosselkörper allein
oder gemeinsam mit dem Drosselraum Durchlasskanäle aufweist, deren fluiddurchströmter Querschnitt
von der eingenommenen Endlage abhängig ist.
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Die
Rückstromdrossel
und das variable Drosselglied können
prinzipiell getrennt voneinander, d.h. auch an unterschiedlichen
Funktionselementen ausgeführt
werden. Es ergibt sich jedoch eine erheblich kompaktere Anordnung,
wenn der Drosselraum mit dem Drosselkörper und der Bewegungsraum
mit dem Ventilglied einander angrenzend ausgeführt werden, wobei das Ventilelement
einen Anschlag für den
Drosselkörper
bildet.
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Eine
noch kompaktere Baueinheit ergibt sich, wenn der Drosselkörper der
Rückstromdrossel innerhalb
eines Bewegungsraumes angeordnet ist, der sich innerhalb der Fluid-Passage mit festem Querschnitt
befindet.
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Das
variable Drosselglied kann innerhalb der hydraulischen Betätigungseinrichtung
separat, d.h. mit einem separaten Gehäuse, ausgeführt werden. Es bietet sich
jedoch zur Reduzierung von Fluidsteckverbindungen und der Erhöhung der
Betriebssicherheit an, zumindest ein Element des variables Drosselgliedes
in ein weiteres hydraulisches Funktionselement zu integrieren. Beispielsweise
kann das variable Drosselglied ein gemeinsames Gehäuse mit einem
Dämpfungsglied
oder einem Hydraulikzylinder aufweisen oder unmittelbar in einer
Hydraulikleitung ausgebildet sein.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer hydraulischen Betätigungseinrichtung für eine Kraftfahrzeugkupplung
mit einer Rückstromdrossel
und einem variablen Drosselglied, welche in einem Dämpfungsglied
integriert sind,
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2 eine
Schnittdarstellung der Rückstromdrossel
und des variablen Drosselgliedes innerhalb des Anschlussbereichs
des Dämpfungsgliedes gemäß 1 in
einer ersten Stellung,
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3 eine
Schnittdarstellung der Rückstromdrossel
und des variables Drosselgliedes gemäß 2 in einer
zweiten Stellung.
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Gemäß 1 wird
schematisch eine hydraulische Betätigungseinrichtung 10 zum
Betätigen einer
Kraftfahrzeugkupplung 12 gezeigt, welche an einem Chassis 14 eines
Kraftfahrzeugs angeordnet ist und wobei ein Geberzylinder 16 mit
einem Kolben 18 und ein Nehmerzylinder 20 mit
einem Kolben 22 angeordnet sind, die mit einer mit einem
Fluid 25 befüllten
Druckleitung 26 verbunden sind und einen gemeinsamen Druckraum 28 ausbilden.
Innerhalb der hydraulischen Funktionselemente verläuft ein
durchgehender Fluidkanal 27. Der Kolben 18 des
Geberzylinders 16 kann durch ein Pedal 30 betätigt werden, woraufhin
sich der Kolben 22 des Nehmerzylinders 20 verschiebt
und eine Kupplungsgabel 32 zum Ausrücken der Kupplung 12 an
einem als Verbrennungsmotor 34 ausgebildeten Antriebsaggregat
steuert. Die Kupplung 12 ist eingangsseitig mit der Abtriebswelle
des Verbrennungsmotors 34 und ausgangsseitig mit einem
Schaltgetriebe 36 verbunden. Innerhalb der Hydraulikleitung 26 ist
ein Dämpfungsglied 29 zur Dämpfung von
Druckpulsationen vorgesehen. Die Betätigungseinrichtung 10 weist
weiter ein Entlüftungsventil 31,
ein variables Drosselglied 33 mit einem temperaturveränderlichen
Drosselquerschnitt und zusätzlich
ein Drosselglied 35 mit einem bezüglich der Temperatur festem
Drosselquerschnitt auf, welche gemeinsam an dem Dämpfungsglied 29 ausgeführt sind.
Das Drosselglied 35 ist als Rückstromdrossel, d.h. als fluidströmungsrichtungsabhängiges Drosselglied
ausgebildet und reduziert den Fluid-Volumenstrom beim Einrücken gegenüber demjenigen beim
Ausrücken
der Kupplung 12. Somit stellt das Drosselglied 35 einen
sog. Peak Torque Limiter (PTL) dar. Mit dem variablen Drosselglied 33 kann
der Fluid-Volumenstrom in einer Strömungsrichtung, nämlich beim
Einrücken
der Kupplung 12, wie dieses nachfolgend ausführlich erläutert wird,
so eingestellt werden, dass einer viskositätsbedingten Volumenstromänderung
entgegengewirkt werden kann. Der prinzipielle Aufbau und die Wirkungsweise des Dämpfungsgliedes 29 und
des Entlüftungsventils 31 entsprechen
dem Stand der Technik und sind somit dem Fachmann bekannt, so dass
dieses im Rahmen der vorliegenden Erfindung keiner weitergehenden Erläuterungen
bedarf.
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2 zeigt
einen Anschlussbereich 40 des Dämpfungsgliedes 29 mit
einem darin integrierten variablen Drosselglied 33 und
mit der Rückstromdrossel 35.
Der Anschlussbereich 40 des Dämpfungsgliedes 29,
der gleichzeitig ein Gehäuse
für die Elemente 33 und 35 bildet,
weist eine zylindrische, mehrfach gestufte Durchgangsbohrung 42 auf,
durch welche der Fluidkanal 27 verläuft. Vom Hauptkörper des
Dämpfungsgliedes 29 aus
gesehen, geht ein Fluid-Einlaßkanal 44 über eine
Erweiterung 45 in einen durchmesservergrößerten Kanalabschnitt 46 über, der
einen Drosselraum 46 für
einen Drosselkörper 48 bildet.
Der Drosselkörper 48 kann
sich zwischen einem Absatz 50, der einen ersten Anschlag
bildet und einem als Thermobimetall-Schnappscheibe 52 ausgeführten Ventilement 52,
das einen zweiten Anschlag bildet, durch eine Fluidströmung axial
verlagern. Der Drosselkörper 48 weist
zur Führung
des Fluids einen zentralen Drosselkanal 54 mit einem trichterförmig erweiterten
Kanalabschnitt 54a und einen in einem Axialfortsatz 55 führenden
zylindrischen Kanalabschnitt 54b, sowie am Außenumfang mehrere
sich, axial erstreckende Ausnehmungen 56 auf, die gemeinsam
mit der Wandung des Drosselraumes 46 äußere Kanäle 60 für das Fluid
bilden, welche in der in 2 gezeigten Stellung vollständig geöffnet sind.
Es ist ferner ersichtlich, dass der Axialfortsatz 55 gegenüber dem
Hauptkörper
des Drosselkörpers 48 im
Durchmesser reduziert ist. Der Gesamtquerschnitt der Kanäle 54, 60 am
Drosselkörper 48 ist
so bemessen, dass dieser mindestens dem Querschnitt des Fluid-Einlaßkanals 44 entspricht.
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Etwa
im Bereich der Thermobimetall-Schnappscheibe 52 sind an
der Innenumfangsfläche
des Gehäuses 40 eine
Mehrzahl von nach radial außen
gerichteten und axial verlaufenden Stegen 62 ausgeführt, die
durch einen daran ausgeführten
Absatz 64 eine gemeinsame Auflagefläche definieren, an der sich
die Thermobimetall-Schnappscheibe 52 mit deren radial äußeren Bereich
axial abstützen
kann und dort gleichfalls eine Zentrie rung erfährt. Die Zwischenräume zwischen
jeweils zwei Stegen 62 bilden Wandkanäle 65 aus, die in
der in 2 gezeigten Stellung ein Fluid in die äußeren Kanäle 60 am
Drosselkörper 48 einleiten
können.
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Die
Thermobimetall-Schnappscheibe 52 hat eine kalottenförmig gewölbte, kreisrunde
Gestalt und weist in deren Zentrum eine Öffnung 66 auf, welche an
dem variablen Drosselglied 33 eine temperaturunabhängige Fluid-Passage
mit festem Querschnitt bildet. Es ist ersichtlich, dass die Öffnung 66 einen
gegenüber
dem zylindrischen Kanalabschnitt 54b des Drosselkörpers 48 größeren Durchtrittsquerschnitt aufweist.
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An
der dem Drosselkörper 48 gegenüberliegenden
Seite der Thermobimetall-Schnappscheibe 52 ist
in das Gehäuse 40 ein
zylinderförmiger
Einsatz 68 eingeschraubt und mittels einer Dichtung 70 abgedichtet.
Durch dessen Längsmitte
verläuft
als Teil des Fluidkanals 27 ein mehrfach gestufter Durchgang 72, der
im Bereich der Thermobimetall-Schnappscheibe 52 eine von
einem Ringsteg 74 berandete Öffnung 75 aufweist.
Von dem Ringsteg 74 gehen mehrere nach radial außen verlaufende
und sich in dieser Richtung erweiternde Schlitze 76 ab,
die über
die Wandkanäle 64 und
die äußeren Kanäle 60 am
Ventilkörper 48 eine
Fluidverbindung vom Durchgang 72 zum Fluid-Einlaßkanal 44 ausbilden.
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Der
Einsatz 68 ist mit einem gegenüber dem Hauptkörper im
Durchmesser verringerten Kopfteil 78 innerhalb des von
den Stegen 62 gebildeten Innenraums festgelegt und bildet
stirnseitig eine nach innen gewölbte
Anlagefläche 80 zur
Anlage der Thermobimetall-Schnappscheibe 52 in der in 3 dargestellten
Lage. Am Übergang
des Kopfteils 78 zum Hauptkörper des Einsatzes 68 weist
dieser eine umlaufende Ringnut 82 aus, welche den Übertritt
von Fluid aus den Wandkanälen 65 in
die Schlitze 76 unabhängig
von der Montagelage, d.h. von der Drehlage des Einsatzes 68,
sicherstellt.
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Der
Ringsteg 74 und der diesem axial gegenüberliegende Axialfortsatz 55 sind
soweit beabstandet, dass die Thermobimetall-Schnappscheibe 52 von
der einen in die andere Lage übergehen
kann und sich in dieser an jeweils einem der Elemente 55, 74 fluiddicht
anlegen kann. Axial zwischen der Thermobimetall-Schnappscheibe 52 und
dem Ringsteg 74 tritt ein variabler Spalt 84 auf,
der in der in 2 gezeigten Stellung maximal
geöffnet
ist und wodurch Fluid zwischen den Schlitzen 76 und dem Durchgang 72 strömen kann.
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Nachfolgend
wird die Funktion des variablen Drosselgliedes 33 im Zusammenwirken
mit der Rückstromdrossel 35 beschrieben.
Bei niedrigeren Temperaturen, insbesondere unterhalb –10°C bis –20°C nimmt die
Thermobimetall-Schnappscheibe 52 die Lage gemäß 2 ein,
wobei der variable Spalt 84 geöffnet ist und Fluid in beiden
Strömungsrichtungen sowohl
zentral durch den Drosselkanal 54 der Rückstromdrossel 35 und
durch den Durchgang 72 des variablen Drosselgliedes 33 als
auch radial außen über die äußeren Kanäle 60,
die Wandkanäle 65,
die Schlitze 74 und den variablen Spalt 84 in
den Durchgang 72 fließen
kann. Bei Ausrücken
der Kupplung 12 bewegt sich der Drosselkörper 48 an
den Anschlag 50, wodurch zusätzlich auch aus dem Durchgang 72 austretendes
Fluid in die äußeren Kanäle 60 einströmen kann.
Bei Einrücken
legt sich der Drosselkörper 48 bei
Umkehr der Strömungsrichtung
mit dessen Axialfortsatz 55, wie in 2 gezeigt,
dichtend an die Thermobimetall-Schnappscheibe 52 an.
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Die
Lage des Drosselkörpers 48 hat
bei niedrigen Temperaturen nur einen geringen Einfluss auf die Größe des Volumenstroms,
was bedeutet, dass die PTL-Funktion stark eingeschränkt oder
sogar deaktiviert ist. Da das Fluid in diesem Temperaturbereich
eine hohe Viskosität
aufweist, ist der Volumenstrom und somit die Einrückgeschwindigkeit
der Kupplung ohnehin begrenzt.
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Beim Übergang
zu höheren
Temperaturen, insbesondere oberhalb von ca. –20 bis –10°C wölbt sich die Thermobimetall-Schnappscheibe 52 zunächst allmählich in
Richtung des Einsatzes 68, wobei der Querschnitt des variablen
Spalts 84 kontinuierlich verringert wird. Da mit steigender
Temperatur die Fluid-Viskosität
abfällt
und somit der Fluid-Volumenstrom
in der Betätigungseinrichtung 10 ansteigt, wirkt
das variable Drosselglied 33 mit einer lokalen Reduzierung
des Fluidkanalquerschnitts einer Änderung der Stellgeschwindigkeit
des Nehmerzylinders 20 entgegen. Beim Überschreiten einer vorgegebenen
oberen Schnapptemperatur erreicht die Thermobimetall-Schnappscheibe 52 einen
instabilen Spannungszustand und springt in eine entgegengesetzte Form
um, wobei diese dichtend an dem Ringsteg 74 und der Anlagefläche 80 zur
Anlage kommt und den variablen Kanal 84 verschließt. Der
Ringsteg 74 kann alternativ auch so positioniert werden,
dass der variable Spalt 84 erst bei einer weiteren allmählichen Verformung
der Thermobimetall-Schnappscheibe 52 infolge eines noch
weiteren Temperaturanstiegs an dem Ringsteg 74 zur Anlage
kommt.
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Mit
dem Verschließen
des variablen Ringspaltes 84 wird beim Einrücken der
Kupplung 12, d.h. bei einer Fluidströmung vom Nehmerzylinder 20 zum Geberzylinder 16,
die Fluidströmung über die äußeren Kanäle 60,
die Wandkanäle 65,
die Schlitze 76 und die Ringnut 82 in die Öffnung 75 des
Einsatzes 68 unterbunden und somit der Volumenstrom im
Fluidkanal 27 innerhalb der hydraulischen Betätigungseinrichtung 10 reduziert,
wodurch das Einrücken
moderat, d.h. ohne Beschädigungen
von Komponenten des Fahrzeugantriebsstranges erfolgen kann.
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Bei
fallender Temperatur zeigt die Thermobimetall-Schnappscheibe 52 ein
umgekehrtes Verhalten, wobei das Umspringen infolge einer Hysterese bei
einer vorgebbaren unteren Schnapptemperatur erfolgt.
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Die
aus dem variablen Drosselglied 33 und der Rückstromdrossel 35 gebildete
Baueinheit kann bei einer Modifizierung im Bereich der Öffnung 66 noch
kompakter gestaltet werden, indem der Drosselkörper 48 der Rückstromdrossel 35 innerhalb
eines Bewegungsraumes angeordnet ist, der sich innerhalb der Fluid-Passage 66 befindet.
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Die
Rückstromdrossel 35 und
das variable Drosselglied 33 können alternativ auch räumlich und funktionell
getrennt ausgeführt
werden, wobei dem Drosselkörper 48 anstelle
des verlagerbaren Anschlags in Form des Ventilelementes 52 ein
zweiter ortsfester Anschlag zuzuordnen ist.
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Das
variable Drosselglied 33 kann anstelle mit dem Dämpfungsglied 29 selbstverständlich an
einer beliebigen Stelle innerhalb der hydraulischen Betätigungseinrichtung 10 angeordnet
werden, also bspw. an einem Geber- oder Nehmerzylinder (16, 20) oder
als separates Element ausgeführt
werden.
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Durch
eine Baueinheit von Dämpfungsglied 29,
Entlüftungsventil 31,
Drosselglied 35 und variablen Drosselglied 33 ergibt
sich der Vorteil, dass nur ein einziges Gehäuse erforderlich ist, welches
leicht als Kunststoffspritzteil gefertigt werden kann. Somit erübrigt sich
ein separates Gehäuse
oder eine Modifikation eines Nehmer- oder Geberzylinders.
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- 10
- hydraul.
Betätigungseinrichtung
- 12
- Kraftfahrtzeugkupplung
- 14
- Chassis
- 16
- Geberzylinder
- 18
- Kolben
- 20
- Nehmerzylinder
- 22
- Kolben
- 25
- Hydraulikfluid
- 26
- Hydraulikleitung
- 27
- Fluidkanal
- 28
- Druckraum
- 29
- Dämpfungsglied
- 30
- Pedal
- 31
- Entlüftungsventil
- 32
- Kupplungsgabel
- 33
- Variables
Drosselglied
- 34
- Verbrennungsmotor
- 35
- Rückstromdrossel
- 36
- Schaltgetriebe
- 40
- Anschlussbereich
- 42
- Durchgangsbohrung
- 44
- Fluid-Einlaßkanal
- 45
- Erweiterung
- 46
- Drosselraum
- 48
- Drosselkörper
- 50
- Absatz
- 52
- Ventilelement
- 54
- Drosselkanal
- 54a
- trichterförmiger Kanalabschnitt
- 54b
- zylinderförmiger Kanalabschnitt
- 55
- Axialfortsatz
- 56
- Ausnehmung
- 60
- äußere Kanäle
- 62
- Steg
- 64
- Absatz
- 65
- Wandkanal
- 66
- Öffnung
- 68
- Einsatz
- 70
- Dichtung
- 72
- Durchgang
- 74
- Ringsteg
- 75
- Öffnung
- 76
- Schlitz
- 78
- Kopfteil
- 80
- Anlagefläche
- 82
- Ringnut
- 84
- variabler
Spalt