DE102005021699A1 - Vorrichtung und Verfahren zum mehrjährigen Applizieren von Substanzen in die Gefäßbahnen von Pflanzen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum mehrjährigen Applizieren von Substanzen in die Gefäßbahnen von Pflanzen Download PDF

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    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum mehrjährigen Applizieren von Substanzen in die Gefäßbahnen von Pflanzen. DOLLAR A Allen bisher bekannten Stammapplikationsverfahren ist gemein, dass diese nur zu einer kurzfristigen Applikation von Pflanzenschutzmitteln genutzt und nicht dauerhaft eingesetzt werden können. DOLLAR A Die vorliegende Erfindung vermeidet aufnahmebegrenzende Embolie aufgrund der Systemmontage während eines geeigneten Zeitpunkts sowie durch Mikroben hervorgerufene Gefäßverstopfung und Abwehrreaktion mittels dem System vorgeschalteten, keimabtötenden Elementen. DOLLAR A Die einzelnen Pflanzen sind miteinander über ein Zuleitungssystem (7) verbunden. Die Beladung des Applikationssystems mit fluiden Behandlungsmitteln erfolgt zentral und übersichtlich mithilfe eines Dosiersystems. DOLLAR A Das zerstörungsarme Eindringen (Entfallen der Vorbohrungen am Stamm) einer Injektionsnadel in die Xylemschicht einer Pflanze und die permanente Gewährleistung der Dichtigkeit zwischen Injektionsnadel (4) und Stamm wird dadurch gelöst, dass die Injektionsnadel (4) aus einer geschlossenen Kanüle besteht, welche seitlich geöffnet ist. Mittels eines oder mehrerer Absätze wird die Klemmkraft des Holzes im Bundbereich erhöht, wodurch der Eindringbereich nach außen hin abgedichtet wird. DOLLAR A Die angestrebte Querverteilung der Behandlungsmittel im Stamm wird durch die Verwendung von Injektionskränzen erreicht. Durch Zu- und Ableitungen (1) sind diese Kränze direkt in das ...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum mehrjährigen Applizieren von Substanzen in die Gefäßbahnen von Pflanzen, insbesondere von Wein.
  • Die umweltschonenden und arbeitstechnischen Vorteile der Stammapplikation an Bäumen wurden schon früh erkannt und sind in unterschiedlichen technischen Anwendungen verwirklicht. Die Injektion von Behandlungsmitteln und ähnlichen Präparaten in die pflanzensaftführende Kambiumschicht von Bäumen und allgemein in die Leiterbahnen von Pflanzen ist aus US 3,304,655 , EP 0 111 254 , US 5,239,773 , US 4,144,673 , EP 0 144 287 , EP 0 602 564 und DE 197 12 693 bekannt. Die WO 01/76355 beschreibt eine Applikation an Rebenstämmen.
  • Allen technischen Lösungen ist gemein, dass sie nur für eine zeitlich begrenzte Applikationsdauer vorgesehen und vorwiegend für Baumsysteme entwickelt sind. Deshalb haben alle Entwicklungen bis heute nicht zu einer wesentlichen Verbreitung des Behandlungsverfahrens durch Impfen bzw. Applikation geführt. Es wurde festgestellt, dass der systemabhängige Behandlungserfolg höchst unregelmäßig eintritt. Es ist deshalb allen heute bekannten Stammapplikationsverfahren gemein, dass diese nur zu einer kurzfristigen Applikation von Pflanzenschutzmittel genutzt und nicht dauerhaft eingesetzt werden können.
  • Aus US 3,304,655 ist ein Verfahren bekannt, welches, ähnlich einer Chemotherapie, Pestizide in einen Baumstamm mit Hilfe einer an einen Vorratsbehälter angeschlossenen Kanüle einführt. Dieses Verfahren wurde jedoch mit dem Gedanken an Personenschutz entwickelt, da die zu jener Zeit erhältlichen Fungizide und Pestizide eine erhebliche Gesundheitsbeeinträchtigung von Personen und Tieren darstellte.
  • Bei diesem Verfahren ist der Wirkstoff in einem speziellen, druckverschlossenen Vorratsbehälter enthalten, welcher durch das Eindringen der Kanüle in den Stamm automatisch geöffnet wird. Der Wirkstoff wird hier durch eine einfache Kanüle direkt in die Kambiumschicht des Baumes eingeleitet. Nachteilig hierbei ist, dass die verwendete Kanüle zum Verstopfen neigt und aufgrund ihres Durchmessers die saftleitende Baumschicht an der Einstichstelle stark verletzt. Es ist bei dieser Erfindung schwierig die den Pflanzensaft führende Kambiumschicht zu treffen, damit das Pflanzenschutzmittel von diesem mitgenommen werden kann.
  • Eine andere Art der Injektion beschreibt US 4,144,673 . Hierbei werden anstelle von Druckbehältern mehrere einfache Beutel verwendet, in welchem das Pflanzenschutzmittel aufbewahrt wird. Bei diesem Verfahren wird der atmosphärische Druck zur Injektion benutzt. Mit Hilfe einer Membran kann ein einfacher Wechsel des Vorratsbehälters durchgeführt werden. Jedoch muss bei diesem System der Injektionszugang vorgebohrt werden. Die Injektorkanülen werden durch Reibschluss zwischen Stamm und Kanüle abgedichtet. Aufgrund des nicht vorhandenen Differenzdruckes zwischen System und Umgebung kann hier eine Entlüftung einfach realisiert werden. Durch die unterhalb des Behälters angeordnete Kanüle kann ein möglicher Lufteinschluss durch einen seitlich angebrachten Abgang entweichen. Zur Regulierung der Pflanzenschutzmittelkonzentration wird eine Drossel verwendet.
  • Eine Weiterentwicklung der US 4,144,673 stellt EP 0 602 564 dar. Bei dieser Erfindung wird das Pflanzenschutzmittel mit dem Umgebungsdruck in den Stamm eingebracht. Bei der Erfindung kann die Flüssigkeitszufuhr manuell mit Hilfe eines Strömungsreglers geregelt werden. Hierdurch wird eine gezielte Konzentration in die Pflanze eingebracht und es wird so die physiologische Absorptionskapazität der Pflanze berücksichtigt. Mit Hilfe eines Tröpflers kann das System entlüftet werden.
  • Die verwendeten Kanülen sind kegelförmig ausgeführt, wodurch immer eine dichte Klemmverbindung zwischen Stamm und Kanüle gebildet wird. Jedoch muss hierfür eine Bohrung vorbereitet werden. Durch den zentralen Versorgungsbehälter können mehrere Kanülen an einem Stamm angebracht und versorgt werden.
  • In EP 0 602 564 wird darauf hingewiesen, dass „Behandlungsverfahren infolge des Injektionsdruckes, der den physiologischen Druck des Gefäßsystems überschreitet, die homogene Verteilung der Substanz in der gesamten Pflanze verhindern". „Im besten Fall kann dieses nur zu einer schlechten Behandlungswirkung führen, während im ungünstigsten Fall die hohe Konzentration in lokalisierten Bereichen starke Schäden an der behandelten Pflanze bewirken kann". Im Gegensatz hierzu zeigt die vorliegende Erfindung, dass die Pflanzenschutzmittelaufnahme bei dauerhafter gravimetrischer Applikation bei Reben im Speziellen geringer ist, als dies bei druckunterstützter Applikation der Fall ist. Durch die druckunterstützte Stammapplikation können längere Systemstandzeiten erzielt werden, als bei rein gravimetrischer Applikation. Dies ist vor allem auf eine mögliche Embolie der Pflanze bei Montage des gravimetrischen Systems zurückzuführen.
  • EP 0 111 254 beschreibt einen anderen Weg der Stammapplikation. Es wird auf einen großen Vorratsbehälter verzichtet und es wird bei dieser Erfindung vorgeschlagen, die Spitze in Form einer mit einer Bohrung versehenen Holzschraube auszubilden. Hierbei besteht das Verfahren im Wesentlichen aus der Holzschraube mit axialer Bohrung und einer zum Eindrehen und zur Aufnahme eines Vorratsbehälters mit vorbereitetem Mittel. Die axiale Bohrung mündet in einer radialen Bohrung, welche sich 3–15 mm von der Schraubenspitze entfernt befindet.
  • Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, dass durch die Schraubenspitze der Kambiumschicht ein weitaus größerer Schaden zugefügt werden kann, als dies bei anderen Verfahren der Fall ist.
  • Ziel der DE 197 12 693 ist es, den möglichen Schaden der Kambiumschicht durch spezielle Ausbildung der Spitze der Injektionsnadel zu minimieren. Das Verfahren dient der einmaligen Impfung von Bäumen. Die Injektorspitze ist in Form einer vierseitigen Pyramide mit scharfen Kanten ausgebildet. Die Auslassöffnung der Injektionsnadel wird durch eine Querbohrung im zylindrischen Teil der Injektionsnadel unmittelbar hinter der pyramidenförmigen Spitze gebildet. Der Winkel zwischen den Pyramidenflächen liegt zwischen 30° und 38°. Die Nadel kann dabei einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 mm aufweisen und ist aus gehärtetem Stahl gefertigt. Die Mindestwandstärke wird aufgrund einer noch ausreichenden mechanischen Stabilität mit 0,3 mm angegeben.
  • Ein Vorratsbehälter kann mit einem Schnellverschluss auf den Injektor befestigt werden. Trifft nun die Spitze der Nadel auf einen saftführenden Kanal, weicht dieser zunächst seitlich aus, um danach durch das Vordringen der Spitze mit der seitlichen Schneide geschnitten zu werden. Hierbei legen sich die Wände des Kanals unter leichtem Spreizen an die der Schneide benachbarten Pyramidenflächen an. Eine über den glatten Schnitt hinausgehende Zerstörung des Gewebes wird dabei vermieden, und es treten praktisch keine Reißdehnungskräfte zwischen Gewebe und Nadelspitze auf. Nach der erfolgten Impfung kommen die glatten Schnittflächen wieder gegeneinander und verheilen schnell.
  • Allen genannten technischen Lösungen ist gemein, dass sie ausschließlich für Bäume ausgelegt sind. Ein Transfer der Verfahren auf Weinreben ist schwer möglich, da alle Systeme für Weinreben nicht vertretbare Verletzungen des Stammes hervorrufen würden. Die Verletzungen können durch die Vorbohrungen, die Art der Ausbildung der Injektoren oder sogar durch das Eigengewicht der Systeme selbst hervorgerufen werden. Durch die Verwendung von nur einer Injektionsnadel pro Stamm, wie dies bei einigen Systemen propagiert wird, kann keine gleichmäßige Verteilung des Pflanzenschutzmittels gewährleistet werden. Es ist aber möglich mehrere Injektoren an einem Stamm zu verteilen. Jedoch würde dies das Verletzungsrisiko des Stammes mit den bekannten Systemen stark erhöhen. Ebenso handelt es sich bei fast allen Systemen um Einwegsysteme, welche einem dauerhaften und einen möglichen wirtschaftlichen Einsatz in der Anbaufläche entgegenstehen. Bei jeder neuen Anwendung wird die Zielpflanze durch das Einbringen von Kanülen aufs neue geschädigt. Da Bäume im Frühjahr fast alle Blätter gleichzeitig entwickeln und im Verhältnis zur Gesamtmasse nur einen mäßigen Zuwachs über die Vegetationsperiode aufweisen, genügen oftmals ein bis zwei Stammapplikationen pro Jahr. Anders verhält es sich bei Weinreben. Hier erfolgt der Zuwachs über die Vegetationsphase stetig und in großen Mengen. Aus diesem Grund werden mehrere Impfungen pro Jahr benötigt. Hierdurch würden sich im Falle Stammverletzungen an den Pflanzen häufen, bis die Pflanze nach Jahren wiederholter Impfungen sterben würde.
  • Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren eignen sich nur bedingt für eine dauerhafte Installation, die eine Versorgung von Rebengruppen z.B. mittels hängenden, zentralen Vorratsbehältern gewährleisten soll. In der Anbaufläche vorhandene Vorratsbehälter sind pflege- und wartungsaufwendig (Inspektion der Füllstände aller einzelnen Behälter). Bei einer maschinellen Pflege des Pflanzenbestandes sind diese Systeme störanfällig (Zerschneiden des Behälters bei Einsatz einer Vollerntemaschine). Deshalb ist ebenfalls eine einfache und dauerhafte Bewässerung des Pflanzenbestandes mittels Stammapplikation mit den bekannten Systemen nicht möglich.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein System zur mehrjährigen Stammapplikation von Behandlungsmitteln und zur Bewässerung für Pflanzen, speziell für Weinreben durch Vermeidung aufnahmebegrenzender Embolie aufgrund der Systemmontage, sowie Vermeidung des durch Mikroben hervorgerufenen Gefäßverstopfung und pflanzlicher Abwehrreaktionen mittels dem System vorgeschalteten, keimabtötenden Elementen, bei optimaler Wirkstoffverteilung und zerstörungsarmen Eindringen (Entfallen der Vorbohrungen am Stamm), bei Gewährleistung der Stammdichtigkeit durch die Anordnung der Injektionsnadeln und entsprechender Injektorengeometrie zu schaffen. Mittels der speziellen Ausarbeitung der Injektoreneinheiten und der einfachen Befestigung durch Kabelbinder, Klemmschellen oder anderen geeigneten Mitteln kann das System ebenfalls variabel für alle Stammdurchmesser von 20 mm und mehr eingesetzt werden.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zur Vermeidung aufnahmebegrenzender Embolie dadurch gelöst, dass die Montage des Stammapplikationssystems nicht am belaubten, in Transpiration befindlichen Pflanzenbestand, sondern an winterentleerten, bzw. in der frühjährlichen Blutung befindlichen Pflanzen erfolgt. Hierdurch wird die bei der Montage an den belaubten Pflanzen resultierende Embolie der betroffenen Pflanzengefäße weitgehend unterbunden. Ein mehrjähriger Anschluss an die Pflanzengefäße kann nur aufrechterhalten werden, wenn keine Embolie in den betreffenden Gefäßen entsteht. Dieses Problem wird von der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, dass in der Vegetationsphase permanent Behandlungsmittel und Wasser aus einem oder mehreren Reservoiren in die Pflanzengefäße eingebracht wird. Durch Einleitung der Behandlungsmittel über ein Dosiersystem in den Wasserstrom erfolgt die eigentliche Applikation. Weiterhin ist im Zuleitungssystem eine Entlüftungseinrichtung enthalten, welche ein unbeabsichtigtes Eindringen von Gasblasen durch die Zuleitung unterbindet.
  • Es dürfen während des Einsatzes des Applikationsverfahrens keine Mikroben in die Pflanzengefäße gelangen, da sonst die Gefäße verstopfen würden und pflanzliche Abwehrreaktionen ausgelöst würden. Dennoch muss die einfache und praxisorientierte Befüllung des Reservoirs gewährleistet werden. Diese Aufgabe erfüllt die Erfindung durch dem Vorratsbehälter nachgeschalteten UV-Elementen zum Abtöten von Keimen und Einsätzen zum Herausfiltern der Überreste.
  • Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, mehrere Pflanzen an ein Stammapplikationssystem anzuschließen. Die einzelnen Pflanzen sind dabei miteinander über ein Zuleitungssystem verbunden. Die Beladung des Applikationssystems mit fluiden Behandlungsmitteln erfolgt zentral und übersichtlich mit Hilfe eines Dosiersystems. Hierdurch resultieren enorme zeitliche und arbeitstechnische Einsparungen im Vergleich zu herkömmlichen zeitlich begrenzten Injektionsmethoden.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die zu applizierenden Substanzen möglichst schnell, trotz der teilweise langen Zuleitungen ohne Verweildauer in die Pflanzenstämme zu transportieren. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels eines Ablasses am Ende der Zuleitungskette und einem Auffangbehälter gelöst. Hierdurch kann zum einen eine Entlüftung des Systems und eine relativ schnelle Zuleitung der Behandlungsmittel durch das Dosiersystem erreicht werden. Dieser Vorgang und die eigentliche Applikation der Substanzen werden durch zusätzliche Druckunterstützung beschleunigt. Ein zusätzlicher Ablass an den Injektorenkränzen ermöglicht die herbstliche Entleerung des Applikationssystems und verhindert Frostschäden an den Gefäßzuleitungen.
  • Desweiteren ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur zerstörungsarmen Eindringung einer Injektionsnadel in die saftführende Xylemschicht einer Pflanze, bei gleichzeitigem Verzicht auf die Vorbereitung einer Kanülenaufnahme (Bohrung) und der permanenten Gewährleistung der Dichtigkeit zwischen Injektionsnadel und Stamm bereitzustellen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Injektionsnadel aus einer geschlossenen Kanüle besteht, welche seitlich geöffnet ist. Zur Wahrung der mehrjährigen Applikation und Vorbeugung der Gefäßvernarbung, aufgrund der Verletzung der Leitbahnen, muss, im Gegensatz zu DE 197 12 693 , auf eine scharfkantige Spitzenausführung verzichtet werden. Stattdessen besteht die Injektionsnadel aus einem zylindrischen Rohr, dessen Spitze kegelförmig ausgeführt ist und die Auslassöffnung der Injektionsnadel durch eine seitliche Aussparung im zylindrischen Teil der Injektionsnadel unmittelbar hinter dem Konus gebildet wird. Hierdurch wird einer Verstopfung der Auslassöffnung weitgehend vorgebeugt. Die Nadel soll einen Durchmesser von 0,5 bis 3,0 mm, bevorzugt von 1,0 bis 2,0 mm, noch bevorzugter von 1,5 mm haben, so dass bei einer ausreichenden mechanischen Stabilität der Kanüle der Stamm nicht stärker verletzt wird. Es wird auf diese Weise eine schadhafte Rissbildung des Stammholzes vermieden. Die der Spitze gegenüberliegende Seite wird in eine Injektionseinheit, welche mit der Dosiereinheit verbunden ist, integriert.
  • Die Injektionsnadel wird horizontal in den Pflanzenstamm eingebracht, so dass die seitliche Öffnung nach oben bzw. zur Seite weist. Dringt die Kanüle in den Stamm, so werden zunächst die saftführenden Leitbahnen seitlich ausweichen und das Gewebe aufgrund auftretender Klemmkräfte sich an die Kanüle anschmiegen. Die Kanüle dringt dabei weit in den Holzkörper der Pflanze ein und ermöglicht so eine sichere gleichmäßige Versorgung der Pflanze mit den Behandlungsmitteln. Da die Borkenschicht aufgrund von Reißdehnungen während der Einbringung der Kanüle verletzt und porös ist, wird durch einen Bund an der Kanüle erfindungsgemäß die Dichtigkeit zwischen Kanüle und saftführender Xylemschicht gewährleistet. Mittels eines oder mehrerer Absätze wird die Klemmkraft des Holzes im Bundbereich erhöht, wodurch der Eindringbereich nach außen hin abgedichtet wird. Weiterhin erhöht sich somit die mechanische Belastbarkeit der Kanüle. Durch weitere geeignete Mittel kann die Dichtigkeit erhöht werden. Durch diese erfindungsgemäße Vorgehensweise kann auf ein zeitaufwendiges Vorbohren verzichtet werden.
  • Aufgrund der angestrebten Querverteilung der Behandlungsmittel im Stamm und der Vorbeugung hoher Konzentrationen in lokalisierten Bereichen, welche zu einer Schädigung der Pflanze führen kann, werden mehrere Injektionsstellen an den Pflanzen benötigt. Erfindungsgemäß wird dies durch die Verwendung von Injektionskränzen erreicht. Durch zusätzliche Zu- und Ableitungen sind diese Kränze direkt in das vernetzte Zuleitungssystem integriert. Ein zusätzlicher Ablass an den Applikationskränzen ermöglicht neben der Entlüftung des Kranzsystems auch die herbstliche Entleerung des Systems und verhindert neben der Gefäßembolie auch Frostschäden an den Gefäßzuleitungen.
  • Zur Einbringung der Kanülen in den Stamm wird eine Einpresskraft durch geeignete Mittel an den Kanülenaufnehmern erzeugt. Die Injektoreinheit ist entsprechend ausgeführt. Der Applikationskranz wird durch eine oder mehrere Injektoreinheiten gebildet, welche durch ein Schlauchsystem miteinander vernetzt sind. Die Versorgung der Kränze erfolgt über eine zentrale Zuleitung. Die Injektoreinheiten weisen deshalb mehrere Schlauchanschlüsse auf und ermöglichen hierdurch eine Variabilität des Kranzsystems von Stammdurchmessern von 20 mm und mehr. Dem Stammdurchmesser entsprechend kann die Injektorenanzahl in einem Kranz gewählt werden, wodurch eine geeignete Querverteilung innerhalb des Stammes erreicht wird. Zur erfindungsgemäßen Sicherung des Systems am Stamm sind an den Injektoreneinheiten Vorrichtungen enthalten, welche der Sicherung gegen das unbeabsichtigte Lösen des Kranzes dienen. Diese Vorrichtungen ermöglichen eine einfache Sicherung und dienen der Aufnahme von Kabelbinder, Klemmschellen oder ähnlichen, sichernden Elementen.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren, zum Zwecke der Darstellung – und nicht zu einschränkenden Zwecken – näher erläutert:
  • 1A und 1B zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung zur dauerhaften Stammapplikation an Pflanzen. In 1A stellen die Pfeile die Durchflussrichtung des Injektionskranzes dar. Der Kranz ist an einer zentralen Zuleitung installiert, an welcher der Vorratsbehälter, sowie die keimabtötenden Elemente angebracht sind. Im Kranz enthalten sind flexible Leitungen 1, welche die Injektoreinheiten 2 verbinden. An den Injektoreneinheiten sind Leitungsanschlüsse 3, Kanülen 4 und gegebenenfalls eine oder mehrere Vorrichtungen 5 zur Sicherung des Kranzes am Stamm mittels Kabelbinder o.ä. angebracht. 1A zeigt beispielhaft einen Kranz mit drei Injektoreinheiten 2. Eine automatische Entlüftung und Entleerung 6 ist schematisch dargestellt.
  • 1B zeigt schematisch das zentrale Zuleitungssystem 7 mit Kränzen an Pflanzenstämmen. Mittels Verbindungselementen 8 erfolgt die Versorgung der Injektorkränze an den Pflanzenstämmen. Am Ende der zentralen Zuleitung ist schematisch die automatische Entlüftungs- und Entleerungseinheit 9 dargestellt, mit Hilfe dessen das System sehr schnell entlüftet und auch beladen werden kann.
  • 2 zeigt erfindungsgemäß die Injektoreneinheit 2 mit Kanüle 4. An der Injektoreinheit ist 5 die Vorrichtung zur Aufnahme von Kabelbinder o.ä., sowie die Leitungsanschlüsse 3 enthalten. Die Kanüle 4 weist einen oder mehrere Absätze 10 zur Abdichtung gegen den Stamm auf. Die Kanülenspitze ist geschlossen und die Öffnung 11 ist seitlich angebracht.
  • 3A stellt einen Längsschnitt einer Pflanze dar (Borke 12, Xylem 13, Mark 14), welche der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgesetzt ist. Es ist hier des Weiteren die erfindungsgemäße Kanüle 4 dargestellt, welche hier beispielhaft durch einen Absatz 10 (weiterhin auch mehrere Absätze möglich) den Stamm abdichtet.
  • 3B zeigt einen Querschnitt durch einen Stamm (Borke 12, Xylem 13), in welchem erfindungsgemäß die Kanüle 4 eingeführt ist.

Claims (7)

  1. Vorrichtung zum dauerhaften Einführen einer flüssigen Substanz in den Stamm einer Pflanze, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine kranzförmig angeordnete Leitung (1) umfasst, an welcher eine zentrale Zuleitung (7) mit einem oder mehreren Vorratsbehältern, nachgeschalteten UV-Elementen zum Abtöten von Keimen und Einsätzen zum Herausfiltern der Überreste, eine oder mehrere Injektoreneinheiten (2) angebracht sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die Injektoreneinheit (2), Leitungsanschlüsse (3), eine Kanüle (4) und Elemente zur Sicherung und Befestigung der Vorrichtung (5) angebracht sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle (4) einen oder mehrere Absätze (10) zur Abdichtung gegen den Stamm aufweist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle (4) aus einem zylindrischen Rohr besteht, dessen Spitze kegelförmig ausgeführt ist und die Auslassöffnung (11) der Injektionsnadel durch eine seitliche Aussparung im zylindrischen Teil der Injektionsnadel unmittelbar hinter dem Konus gebildet wird.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere kranzförmig angeordnete Leitungen mittels Verbindungselementen (8) an eine zentrale Zuleitung (7) angeschlossen sind.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende der zentralen Zuleitung eine automatische Entlüftung und Entleerung (9) angebracht ist.
  7. Verfahren zum dauerhaften Einführen einer flüssigen Substanz in den Stamm einer Pflanze, dadurch gekennzeichnet, dass die Montage einer Vorrichtung zum Einführen einer flüssigen Substanz in den Stamm einer Pflanze an Pflanzen mit winterentleerten, luftbefüllten Leitbahnen durchgeführt wird.
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