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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier mit einem an einem Korpus vormontierbaren
korpusseitigen Scharnierteil und einem an einen Türflügel vormontierbaren
türseitigen
Scharnierteil, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Mehrgelenk-Scharniere
verfügen
häufig über eine
dreidimensionale Verstellmöglichkeit
am Rahmenteil in einem Scharnierarm und haben bedingt durch den
Gelenkmechanismus in der Regel einen eingeschränkten Öffnungswinkel. Da die Mehrgelenk-Scharniere
keine sichtbaren Teile nach außen haben,
wird die Korrektur der Türlage,
die durch die Verstellung der Scharniere erreicht wird, von außen nicht
erkennbar.
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Einachsscharniere
haben dank einer außenliegenden
Achse einen großen Öffnungswinkel
von beispielsweise 180–270°. Sie verfügen in der
Regel über
eine zweidimensionale Verstellung bestehend aus einer Höhenverstellung
am korpusseitigen Scharnierteil und eine Seitenverstellung im türseitigen
Scharnierteil. In seltenen Fällen
wird eine Tiefenverstellung am korpusseitigen Scharnierteil durch
in Langlöchern
sitzenden Befestigungsschrauben realisiert. Da die Seitenverstellung
im türseitigen
Scharnierteil realisiert werden kann, können Einachsscharniere einen
flach auf dem Korpus aufliegenden korpusseitigen Scharnierteil aufweisen,
meist in Form einer flachen Flanschplatte.
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Die
Mehrgelenk-Scharniere werden durch die Aufnahme aller Verstelleinrichtungen
für die
dreidimensionale Verstellung im korpusseitigen Scharnierteil komplex
und haben daher einen hohen Aufbau relativ zu dem Korpus. Die Seitenverstellung
wird als Drehung um einen innerhalb des korpusseitigen Scharnierteils
liegenden Drehpunkt realisiert, wodurch mit der Seitenverstellung
auch eine Veränderung
der Tiefeneinstellung erfolgt. Es existieren Mehrgelenk-Scharniere,
die mit zusätzlichen
Elementen versuchen, die gleichzeitige Tiefenverstellung zu vermeiden.
Dadurch wird die Konstruktion des korpusseitigen Scharnierteils
noch aufwändiger und
der Aufbau würde
noch größer. Um
große Öffnungswinkel
zu erreichen, sind weitere Gelenke erforderlich, wobei dies auch
zu aufwändigeren
Konstruktionen führt,
die die Aufbauhöhe
des korpusseitigen Scharnierteils vergrößert. Dadurch ist der Einsatz
derartiger Mehrgelenk-Scharniere in Schränken mit Organisationseinrichtungen
erheblich erschwert oder überhaupt
nicht möglich.
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Bei
Einachsscharnieren steht die außenliegende
Achse weit draußen,
insbesondere dann, wenn ein Öffnungswinkel
von bis zu 270 ° erwünscht ist.
Wenn eine Korrektur der Position des Türflügels erforderlich ist, werden
die die Gelenkachse aufnehmenden Elemente in ihrer von außen sichtbaren
Position vom Türflügel oder
zu benachbarten Gelenkachsen verändert,
wie beispielsweise aus 1 ersichtlich
ist. Bei einer erforderlichen Seitenverstellung entsteht ein Spalt
zwischen den die Gelenkachse aufnehmenden Elementen und dem Türflügel und nach
einer Höhenverstellung
stehen die die Gelenkachse aufnehmenden Elemente benachbarter Schränke in unterschiedlich
hohen Positionen. Bei Zwillingsscharnieren ist nur eine gemeinsame
Höhenverstellung
beider Türen
realisierbar.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Scharnier
der eingangs genannten Art eine dreidimensionale Verstellung der
Scharniere zu ermöglichen
und die genannten Nachteile zu vermeiden.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass die Seitenverstelleinrichtung
das korpusseitige Scharnierteil um eine im Korpus befindliche, imaginäre, parallel
zur Gelenkachse verlaufende Schwenkachse verschwenkt.
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Die
Seitenverstellung am korpusseitigen Scharnierteil ermöglicht es,
dass die die Gelenkachse aufnehmenden Elemente so verstellt werden, dass
kein Spalt zwischen den die Gelenkachse aufnehmenden Elemente und
dem Türflügel entstehen kann.
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Die
Seitenverstellung am korpusseitigen Scharnierteil hat zur Folge,
das mit der Korrektur der seitlichen Lage des Türflügels nicht nur der Türflügel, sondern
auch das Gabelteil und das Verbindungsteil mitwandert. Dadurch vergrößert sich
der effektive Stellbereich erheblich. Durch die mitverstellten,
die Gelenkachse aufnehmenden Elemente, wird auch eine bessere Korrektur
der Lage der benachbarten Tür
möglich,
wobei insbesondere kein Spalt zwischen den die Gelenkachse aufnehmenden
Elementen und dem Türflügel entsteht.
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Die
Seitenverstelleinrichtung ist in dem korpusseitigen Scharnierteil
angeordnet, wobei die Seitenverstelleinrichtung das korpusseitige
Scharnierteil um eine im Korpus befindliche, imaginäre, parallel zur
Gelenkachse verlaufende Schwenkachse verschwenken. Das Verschwenken
des korpusseitigen Scharnierteils um eine im Korpus liegende Schwenkachse
führt dazu,
dass durch die Seitenverstellung kein Spalt zwischen den die Gelenkachse
aufnehmenden Elementen und dem Türflügel entstehen kann,
weil bei der Seitenverstellung der Türflügel mitbewegt wird.
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Die
Drehung um die im Korpus befindliche Schwenkachse führt in dem
Seitenverstellungsbereich zu einer vernachlässigbar geringen Veränderung
der Tiefenlage des korpusseitigen Scharnierteils, so dass keine
zusätzlichen
Korrekturmaßnahmen
oder Korrekturelemente erforderlich sind.
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Die
Höhenverstelleinrichtung
in dem Scharniertopf des türseitigen
Scharnierteils angeordnet ist und mindestens ein Sperrelement aufweist,
mit dem die eingestellte Höhenlage
des Türflügels gegenüber dem
Korpus fixierbar ist.
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Die
Auslagerung der Höhenverstellung
in den Scharniertopf des türseitigen
Scharnierteils ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine Vereinfachung des korpusseitigen Scharnierteils
mit der Folge, dass eine geringe Aufbauhöhe des korpusseitigen Scharnierteil
an den Rahmen ermöglicht
wird. Unabhängig davon,
ob es sich um ein Mehrgelenk-Scharnier oder Einachsscharnier handelt,
ist bei einer dreidimensionalen Verstellung von außen nicht
zu erkennen, ob diese vorgenommen worden ist, oder nicht.
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Die
Anordnung der Höhenverstelleinrichtung in
dem Scharniertopf des türseitigen
Scharnierteils hat den Vorteil, dass die die Gelenkachse aufnehmenden
Elemente das korpusseitigen Scharnierteils feststehend bleiben und
nicht in ihrer Höhenposition verändert werden.
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Dabei
kann der korpusseitige Scharnierteil und/oder der türseitige
Scharnierteil eine Seitenverstelleinrichtung aufweisen.
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Die
Tiefenverstelleinrichtung kann an dem korpusseitigen Scharnierteil
vorgesehen sein.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Scharnier ein Einachsscharnier mit einer
einzigen Gelenkachse ist. Die vorgenommene Verteilung der Verstelleinrichtungen
auf das korpusseitige Scharnierteil und den Scharniertopf des türseitigen
Scharnierteils ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine flache Bauweise des Einachsscharniers.
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Der
korpusseitige Scharnierteil weist ein die Gelenkachse aufnehmendes
Gabelteil und ein an dem Gabelteil schwenkbar angelenktes Verbindungsteil
auf.
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Schließlich ermöglicht die
Tiefenverstellung am korpusseitigen Scharnierteil eine relative
Verschiebung des korpusseitigen Scharnierteils zum Korpus, was bei
der außenliegenden
Gelenkachse einen großen Öffnungswinkel
ermöglicht.
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Das
Verbindungsteil kann in den Scharniertopf eingesetzt sein, wobei
das Verbindungsteil manuell oder mit Hilfe eines Höhenverstellelementes
in Höhenrichtung
in dem Scharniertopf entlang von Führungseinrichtungen verlagerbar
ist und in einer gewünschten
Lage mit Hilfe des Sperrelementes arretierbar ist. Die Anordnung
der Höhenverstelleinrichtung
in dem Scharniertopf des türseitigen
Scharnierteils ermöglicht
die Höhenkorrektur
der Türflügelposition
ohne Veränderung
der Position des korpusseitigen Scharnierteils und der die Gelenkachse
aufnehmenden Gelenke. Bei einem Zwillingsscharnier können die
Türen einzeln
in der Höhe
verstellt werden.
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Die
Tiefenverstellung ermöglicht
eine Korrektur von Lageänderungen
des eingesetzten Korpus-Türflügelmaterials
und ergänzt
die Verstellbarkeit des Scharniers zu einer dreidimensionalen Verstellbarkeit.
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Der
auf den Korpus aufliegende Teil des korpusseitigen Scharnierteils
ist plattenförmig
flach ausgebildet und weist eine geringe Aufbauhöhe relativ zum Korpus auf.
Die Aufbauhöhe
kann auf maximal 7 mm, vorzugsweise auf max. 5 mm begrenzt werden.
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Der
korpusseitige Scharnierteil und der türseitige Scharnierteil können fest
miteinander verbunden sein. Alternativ sind die Scharnierteile mit
Hilfe eines oder mehrerer zusätzlicher
Elemente lösbar miteinander
gekoppelt. Die Kopplung kann entweder mit Hilfe von Verschraubungen
erfolgen, oder durch eine Klippverbindung, die eine Schnellmontage
ermöglicht.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass die Klippverbindung im türseitigen
Scharnierteil angeordnet ist und zwar dort vorzugsweise im Scharniertopf.
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Die
Höhenverstelleinrichtung
kann ein Höhenverstellelement
aufweisen, das beispielsweise mindestens einen Excenter enthält, der
sich an dem Scharniertopf derart abstützt, dass das türseitige Scharnierteil
durch das Drehen des Excenters seine Position in Höhenrichtung
verändert.
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Alternativ
können
auch zwei Excenterelemente das Verbindungsteil zwischen sich aufnehmen,
wobei die Lage des Verbindungsteils in einem Freiraum des Scharniertopfes
durch Verstellen beider Excenter in Höhenrichtung verändert werden kann
und mit Hilfe der Excenter fixiert werden kann.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
vorgesehen sein, dass das Höhenverstellelement
ein in dem Verbindungsteil gelagertes Zahnrad aufweist, das sich
mit einer gradlinigen Verzahnung einer Führungseinrichtung im Scharniertopf
kämmt, die
parallel zur Höhenrichtung
verläuft.
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Das
Verbindungsteil ist an lineare Führungseinrichtungen
derart angepasst, dass es in Höhenrichtung
innerhalb eines Freiraums in dem Scharniertopf verschiebbar ist
und mit Hilfe des Sperrelementes in einer gewünschten Höhenlage fixierbar ist.
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Das
Sperrelement besteht vorzugsweise aus einer Feststellschraube, mit
der das Verbindungsteil in der gewünschten Position relativ zu
dem Scharniertopf fixierbar ist.
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Die
Seitenverstellung wird durch Betätigung eines
Seitenstellelementes, vorzugsweise durch ein selbsthemmendes Stellelement
eingestellt, z.B. durch eine Stellschraube.
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Die
Höhenverstelleinrichtung
in dem Scharniertopf kann einerseits ein manuelles Verlagern des Türflügels vorsehen
oder ein Höhenverstellelement verwenden.
Dabei kann das Höhenverstellelement mindestens
einen Excenter aufweisen, der sich an dem Scharniertopf derart abstützt, dass
das türseitige
Scharnierteil durch das Drehen des Excenters seine Position in Höhenrichtung
verändert.
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Dabei
können
auch zwei Excenter vorgesehen sein, die beiderseits eines Verbindungsteils
des korpusseitigen Scharnierteil angeordnet sind und die durch Drehen
beider Excenter die Position des Verbindungsteils in Höhenrichtung
verändern
können.
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Alternativ
kann das Höhenverstellelement auch
ein Zahnrad aufweisen, dass sich mit einer gradlinigen Verzahnung
der Führungseinrichtung
im Scharniertopf kämmt,
die parallel zur Höhenverstellrichtung
verläuft.
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Das
Sperrelement kann aus einer Schraube bestehen, die das Verbindungsteil
beim Festziehen der Schraube in der aktuellen Position fixiert,
so dass der Türflügel in der
aktuellen Position festgesetzt ist.
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Für die Seitenverstellung
kann vorgesehen sein, dass die Seitenverstelleinrichtung eine zylindrische
Fläche
aufweist, deren Zylinderachse, die im Korpus befindliche imaginäre Schwenkachse
ist. Die zylindrische Fläche
ist eine Führungsfläche für das Verschwenken
des korpusseitigen Scharnierteils. Die Schwenkachse verläuft parallel
zu der mindestens einen Gelenkachse des Scharniers.
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Die
Tiefenverstelleinrichtung kann eine entsperrbare Rasteinrichtung
aufweisen, die in der Sperrstellung den korpusseitigen Scharnierteil
in einer Mittellage relativ zu Befestigungsschrauben hält, die
in Tiefenrichtung oval verlaufenden Befestigungslöchern sitzen.
Eine derartige Versteileinrichtung ist als Höhenverstelleinrichtung grundsätzlich bereits
in der
EP 1132560 beschrieben
und kann bei dem vorliegenden Scharnier – um 90° gedreht – als Tiefenverstelleinrichtung
verwendet werden.
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Die
Klippverbindung weist ein Federelement auf, das einstückig mit
dem Scharniertopf ist und mit dem Verbindungsteil eine die Höhenverstellung
des Türflügels zulassende
Rastverbindung bildet. Eine solche Klippverbindung vereinfacht den
fertigungstechnischen Aufwand und ist preiswerter herzustellen,
wobei das Federelement derart mit dem Verbindungsteil oder einem
Scharnierarm des Scharniers im Eingriff ist, dass eine Höhenverstellung
relativ zu dem Verbindungsteil oder dem Scharnierarm nicht behindert
wird. Dies wird dadurch ermöglicht,
dass das Federelement einen Vorsprung des Verbindungsteils oder
Scharnierarms übergreift,
wobei der Scharniertopf das gleichwohl unterhalb des Federelementes
in Höhenrichtung
entlang einer Führung
auf dem Verbindungsteil oder dem Scharnierarm gleiten kann.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Scharniertopf für ein Scharnier, bei dem ein
korpusseitiger Scharnierteil und ein türseitiges Scharnierteil gelenkig
miteinander verbunden sind, sowie über eine Klippverbindung miteinander
gekoppelt sind. Die Klippverbindung weist ein Federelement auf,
das einstückig
mit dem Scharniertopf ist und mit dem Verbindungsteil zu dem korpusseitigen
Scharnierteil oder Scharnierarm eine die Höhenverstellung des Verbindungsteils
zulassende Rastverbindung bildet.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 die
Auswirkung einer Höhenverstellung
und einer Seitenverstellung bei einem herkömmlichen Einachsscharnier;
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2 einen
Schnitt durch einen Korpus und einen Türflügel im Bereich eines Einachsscharniers;
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3 eine
perspektivische Ansicht des türseitigen
Scharnierteils mit einem in Höhenrichtung verstellbaren
Verbindungsteil;
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4 eine
Explosionszeichnung einer Seitenverstelleinrichtung des korpusseitigen
Scharnierteils;
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5a die
Seitenverstellung bei einem herkömmlichen
Scharnier;
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5b ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Seitenverstellung,
und
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6 ein
Verbindungsteil mit Adapter zum Ermöglichen einer Seitenverstellung
in dem türseitigen
Scharnierteil.
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1 zeigt
die bei einer Höhenverstellung und
bei einer Seitenverstellung bei einem Einachsscharnier nach dem
Stand der Technik eintretenden unerwünschten Auswirkungen.
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In 1 liegen
zwei Einachsscharniere 1 nebeneinander die jeweils einen
Türflügel 3 mit
einem Rahmen oder Korpus 2 verbinden. Das korpusseitige Scharnier teil 4 weist
einen die Gelenkachse 7 aufnehmendes Gabelteil 9 und
ein in dem Gabelteil 9 gelenkig aufgenommenes Verbindungsteil 14 zum türseitigen
Scharnierteil 6 auf. Diese Scharnierelemente sind bei einem
Einachsscharnier von außen sichtbar.
Im Falle einer Höhenverstellung
des korpusseitigen Scharnierteils 4 verschiebt sich der
Lage der die Gelenkachse 7 aufnehmenden Scharnierelemente,
so dass wie aus 1 ersichtlich, benachbarte Scharniere 1 nicht
auf gleicher Höhe
liegen, wodurch das ästhetische
Erscheinungsbild eines Möbelstücks beeinträchtigt werden
kann.
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Auf
der rechten Seite sind die Auswirkungen einer herkömmlichen
Seitenverstellung gezeigt, wobei bei Vornahme einer Korrektur bezüglich der
Seitenverstellung einen Spalt zwischen den die Gelenkachse 7 aufnehmenden
Scharnierelementen und dem Türflügel 3 entstehen
kann, was ebenfalls das ästhetische
Erscheinungsbild eines Möbelstückes beeinflussen
kann.
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2 zeigt
einen Querschnitt durch das Scharnier 1, woraus ersichtlich
ist, dass sowohl das korpusseitige Scharnierteil 4 als
auch das türseitige Scharnierteil
einen flachen Aufbau gegenüber
dem Korpus 2 bzw. dem Türflügel 3 aufweisen.
Der türseitige
Scharnierteil 6 weist einen in den Türflügel 3 eingelassenen
Scharniertopf 8 auf.
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Dieser
Scharniertopf 8 ist in perspektivischer Ansicht in 3 gezeigt.
Der Scharniertopf 8 wird mit Hilfe eines einstückig mit
ihm verbundenen Flanschteils 36 in einer Aussparung des
Türflügels 3 ortsfest befestigt,
wobei der Scharniertopf 8 einen Freiraum 38 aufweist,
der es ermöglicht,
dass das Verbindungsteil 14 des korpusseitigen Scharnierteils 4 oder ein
Scharnierarm eines Mehrgelenk-Scharniers
innerhalb des Scharniertopfes 8 in Höhenverstellrichtung unterschiedliche
Positionen einnehmen kann, wodurch bei ortsfest gehaltenem Verbindungsteil 14 bzw.
Scharnierarm der Türflügel 3 höhenverstellt werden
kann. Zum Arretieren weist das Verbindungsteil 14 bzw.
der Scharnierarm eines Mehrgelenkscharniers ein Sperrelement 17 auf,
das beispielsweise aus einer Feststellschraube bestehen kann, die
das Verbindungsteil 14 bzw. den Scharnierarm relativ zu
dem Scharniertopf 8 in einer bestimmten gewünschten
Position festsetzt. Der Scharniertopf 8 weist Führungseinrichtungen 13 auf,
die mit dem Verbindungsteil 14 bzw. dem Scharnierarm im
Eingriff sind und eine lineare Führung
in Höhen verstellrichtung
bilden. In 3 bestehen die Führungseinrichtungen 12 aus
einem gradlinigen Schienenelement, das mit einer mit diesem Schienenelement
angepassten Aussparung 18 des Verbindungsteils 14 zusammenwirkt.
Die durch diese Elemente gebildete Höhenverstelleinrichtung 10 weist
zumindest ein Sperrelement 17 auf, wobei der Türflügel 3 auch ohne
Höhenverstellelement 12 manuell
in eine gewünschte
Position gebracht werden kann und mit Hilfe des Sperrelementes 17 arretiert
werden kann.
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Alternativ
kann auch ein Höhenverstellelement 12 vorgesehen
sein, das einen Excenter 15 aufweist, der sich gegen den
Scharniertopf 8 abstützt. Durch
Drehen des Excenters 15 kann die Höhenlage des Türflügels 3 in
Relation zu dem Verbindungsteil 14 bzw. zu einem Scharnierarm
eingestellt werden und dann mit Hilfe des Sperrelementes 17 arretiert werden.
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Es
versteht sich, dass die Höhenverstelleinrichtung 10 sehr
unterschiedlich gestaltet werden kann.
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Beispielsweise
kann anstelle des Excenters ein Zahnrad vorgesehen sein, dass sich
mit einer Zahnstange kämmt,
die an der Führungseinrichtung 13 angeordnet
ist, oder parallel zu dieser verläuft. Durch Drehen des Zahnrades
kann dann eine Höhenverstellung
des Türflügels 3 vorgenommen
werden.
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Eine
weitere Alternative besteht darin, oberhalb und unterhalb des Verbindungsteils 14 bzw.
des Scharnierarms jeweils einen Excenter 15 vorzusehen,
so dass insgesamt zwei Höhenverstellelemente vorhanden
sind, die beide zur Verstellung der Höhenposition des Türflügels 3 verstellt
werden müssen.
Da beide in dem Scharniertopf 8 gelagerten Excenter gegen
das Verbindungsteil 14 vorgespannt werden können, bilden
sie zugleich das Sperrelement 17, so dass eine zusätzliche
Feststellschraube entfallen kann.
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Der
Scharniertopf 8 nimmt außerdem eine Klippverbindung 22 auf,
mit dessen Hilfe das Verbindungsteil 14 bzw. der Scharnierarm
in den Scharniertopf eingeklipst werden kann. Hierzu wird das Verbindungsteil 14 an
einer ersten Stelle 40 im Scharniertopf eingehakt und an
einer zweiten Stelle 42 federnd eingerastet. Der Scharniertopf 8 weist
hierzu ein Federelement 34 auf, das einstückig an dem
Scharniertopf 8 angeformt ist und von dem Flanschteil 36 in Richtung
auf den Freiraum 38 des Scharniertopfes 8 absteht.
Ein an dem Scharnierteil 8 angeordneter Vorsprung 44 dient
zum Entsperren der Klippverbindung 22, beispielsweise mit
Hilfe eines Werkzeuges.
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Mit
diesem Werkzeug kann beispielsweise das Federelement 34 zurückgedrückt werden,
wodurch das Verbindungsteil 14 bzw. der Scharnierarm freigegeben
wird.
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Die
Besonderheit dieser Rastverbindung besteht darin, dass sie eine
Höhenverstellung
des Türflügels 3 nicht
behindert, indem nämlich
das Federelement 34 an dessen Unterkante relativ zu dem Scharnierteil 14 bzw.
dem Scharnierarm gleiten kann.
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4 zeigt
das kopfseitige Scharnierteil 4 ohne das Verbindungsteil 14.
Von dem Gabelteil 9 ist nur eine Hälfte dargestellt, da der Flanschteil 37 des korpusseitigen
Scharnierteils 4 geschnitten ist und nur die linke Hälfte dargestellt
ist.
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Der
korpusseitige Scharnierteil 4 besteht demzufolge aus dem
Flanschteil 37, der mit einer Grundplatte 46 zusammenwirkt,
die ihrerseits direkt auf dem Korpus 2 befestigt ist, oder
falls der korpusseitige Scharnierteil 4 eine Tiefenverstelleinrichtung 16 aufweist,
auf einer ortsfest auf dem Korpus 2 befestigten Tiefenverstellplatte 48 in
unterschiedlichen Tiefenpositionen angeordnet werden kann.
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4 ist
eine Explosionsdarstellung, die die Integration einer Seitenverstelleinrichtung 5 und
einer Tiefenverstelleinrichtung 16 in den korpusseitigen
Scharnierteil 4 darstellt, bei der eine geringe Aufbauhöhe des korpusseitigen
Scharnierteils 4 beibehalten werden kann.
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Die
maximale Aufbauhöhe
des Flanschteils 37 relativ zu dem Korpus 2 beträgt dabei
maximal 7 mm, vorzugsweise 5 mm.
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Die
in 4 dargestellte Seitenverstelleinrichtung 5 besteht
aus einer zylindrischen Fläche 50, die
mit einem Stift 52 zusammenwirkt, der in einer Stiftaufnahme 54 des
Flanschteils 37 sitzt und bei Betätigung einer Einstellschraube 56 auf
der inneren Zylinderfläche 50 geführt ist.
Mit Hilfe der Einstellschraube 56, die in dem Flanschteil 37 gelagert
ist, wird der Abstand an der Korpuskante relativ zu der Grundplatte 46 eingestellt,
wodurch eine Seitenverstellung ermöglicht wird. Der Krümmungsradius
der zylindrischen Fläche
ist dabei so gewählt,
das ein Verschwenken des Flanschteils 37 um eine imaginäre, im Korpus 2 befindliche
Schwenkachse 11 erfolgt.
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Es
versteht sich, dass auch andere mechanische Lösungen realisierbar sind, wobei
es darauf ankommt, dass das Flanschteil 37 des korpusseitigen Scharnierteils 4 um
eine im Korpus 2 befindliche Schwenkachse 11 verschwenkt
werden kann.
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Dieses
Lösungsprinzip
für eine
Seitenverstellung ist generell auch für Mehrgelenkscharniere anwendbar.
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Die 5a und 5b stellen
eine bekannte Seitenverstelleinrichtung (5a) dem
neuen Lösungsprinzip
gegenüber.
In 5a ist ersichtlich, dass die Schwenkachse 11 des
korpusseitigen Scharnierteils 4 nach dem Stand der Technik
in dem korpusseitigen Scharnierteil 4 angeordnet ist. Dies führt dazu,
dass bei einer Seitenverstellung die Gelenkachse 7 sich
von dem Türflügel 3 um
einen größeren Betrag
entfernt.
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Wie
aus 5b ersichtlich ist, ergibt sich nach der Lösung gemäß 4 ein
geringerer Positionsfehler der Gelenkachse 7 in Relation
zu dem Türflügel 3 als
nach dem Stand der Technik, wobei als zusätzlicher Vorteil die Tiefeneinstellung
nicht korrigiert werden muss aufgrund der Seitenverstellung.
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Der
Stift 52 liegt im zusammengebauten Zustand des korpusseitigen
Scharnierteils 4 auf der dem Korpus 2 zugewandten
inneren Zylinderfläche 50 an.
Hierzu wird die Grundplatte 46 mit dem Flanschteil 37 verbunden,
wobei die Stellschraube 56 für die Seitenverstellung unter
der Grundplatte 46 eingehakt ist. Anschließend wird
der Stift 52 in dem Flanschteil 37 in der Stiftaufnahme 54 verpresst,
so dass die Teile zwar relativ zueinander beweglich sind, aber unlösbar miteinander
verbunden sind.
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Die
Tiefenverstellplatte 48 ist ortsfest am Korpus 2 befestigt.
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Die
Tiefenverstelleinrichtung 16 ist im Auslieferungszustand
des Scharniers 1 in einer Mittellage arretiert und kann,
falls eine Tiefenverstellung notwendig ist, entsperrt werden. In
diesem Fall kann die Grundplatte mit dem Flanschteil 37 relativ
zur Tiefenverstellplatte 48 in Tiefenrichtung versetzt
werden. Hierzu weist sowohl die Grundplatte 46 als auch
der Flanschteil 37 Langlöcher 58, 60, 62, 64 auf,
so dass eine Tiefenverstellung vorgenommen werden kann. Die Position
der Grundplatte 46 mit dem Flanschteil 37 relativ
zu der Tiefenverstellplatte 48 wird mit einander angepassten
Verzahnungen 66, 68 der Grundplatte 46 bzw.
der Tiefenverstellplatte 48 festgelegt, sobald die drei
Befestigungsschrauben 24 angezogen sind.
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In 6 ist
eine alternative Möglichkeit
der Seitenverstellung dargestellt, die in dem Scharniertopf 8 des
türseitigen
Scharnierteils 6 erfolgen kann. Hierzu ist das Verbindungsteil 14 mit
einem Adapter 27 versehen, der mit Hilfe einer in einem
Langloch geführten
Befestigungsschraube eine Verschiebung des Verbindungsteils 14 ermöglicht.
Der Adapter 27 weist an seiner Unterseite Nuten 28 auf,
die mit der Führungseinrichtung 13 im
Eingriff sein kann, die aus Führungsschienen
besteht, wie grundsätzlich
in 3 gezeigt.
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Diese
Seitenverstellung kann bei einem höhenverstellbaren Scharnier 1 mit
einer im Scharniertopf 8 vorgesehenen Höhenverstelleinrichtung 10 als alleinige
Seitenverstelleinrichtung vorgesehen sein, oder auch zusätzlich zu
der in 4 und 5b dargestellten
Seitenverstelleinrichtung 5.