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Technisches
Gebiet
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Diese
Offenbarung bezieht sich allgemein auf ein System und ein Verfahren
zur Steuerung einer Arbeitsmaschine und insbesondere auf ein System
und ein Verfahren zur Änderung
eines Betriebs der Arbeitsmaschine basierend auf einer identifizierten
Anwendung.
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Hintergrund
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Herkömmliche
Arbeitsmaschinen können
bei vielen unterschiedlichen Anwendungen verwendet werden, einschließlich jenen
auf dem Gebiet der Bauwirtschaft, des Ackerbaus, der Geländeformung und
des Bergbaus. Um diese Anwendungen auszuführen, werden Arbeitswerkzeuge
typischerweise an Arbeitsmaschinenhubarmen oder anderen mit Gelenken
versehenen Gliedern montiert und können eine Verbindung mit einem
oder mehreren der hydraulischen Mechanismen der Arbeitsmaschine
herstellen.
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Ein
Arbeitsmaschinenbediener kann die Arbeitsmaschine antreiben und
irgendwelche Arbeitswerkzeuge steuern, die daran angebracht sind,
und zwar durch die Anwendung von verschiedenen Bedienerschnittstellen.
Diese Bedienerschnittstellen können
hydraulische Strömungsmittelflüsse und
Drücke
steuern und können
dadurch den Betrieb des angebrachten Arbeitswerkzeuges während der
Ausführung
der Anwendung steuern. Beispielsweise können Arbeitsmaschinen eine
oder mehrere Hydraulikschaltungen aufweisen, die verwendet werden,
um verschiedene Arbeitswerkzeughub- und Arbeitswerkzeugkippmechanismen
an der Arbeitsmaschine zu betätigen.
Im Fall von einigen Werkzeugen kann eine Hydraulikschaltung verwendet
werden, um den Betrieb von verschiedenen Hub- und Kippmechanismen zu
steuern, die mit diesem speziellen Arbeitswerkzeug assoziiert sind.
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Es
sei bemerkt, dass unterschiedliche Arbeitswerkzeuge mit unterschiedlichen
hydraulischen Betriebsdrücken
und Flussraten arbeiten können
und daher mehr oder weniger von der Hydraulikschaltung anfordern
können,
die das Werkzeug versorgt. Es sei auch bemerkt, dass ein einziges
Arbeitswerkzeug eine Anzahl von unterschiedlichen Anwendungen ausführen kann,
die jeweils unterschiedliche hydraulische Betriebsdrücke und
Flussraten erfordern. Zusätzlich
können
die hydraulischen Betriebsdrücke und
Flussraten auch für
eine spezielle Anwendung basierend auf dem Erfahrungsniveau des
Arbeitsmaschinenbedieners variieren. Um den Betrieb der Arbeitsmaschine
zu verbessern, kann es somit nötig sein,
die Anwendung zu identifizieren, die ausgeführt wird und/oder das Erfahrungsniveau
des Bedieners für
jedes unterschiedliche Werkzeug, das an der Arbeitsmaschine angebracht
ist.
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Als
ein Beispiel können
die hydraulischen Drücke
und Flussraten, die mit der Verwendung einer Schaufel zum Graben
eines Grabens assoziiert sind, vollständig anders sein als die Drücke und
Flussraten, die mit der Verwendung der gleichen Schaufel zur Profilierung
einer Neigung assoziiert sind. Die Drücke und Flussraten können auch
für einen
erfahrenen Bediener gegenüber
einem unerfahrenen Bediener unter Verwendung der gleichen Schaufel
unterschiedlich sein. Gegenwärtige
Arbeitsmaschinensteuersysteme können
eventuell nicht dem Betrieb der Arbeitsmaschine ändern, indem sie entweder die Anwendung
oder das Erfahrungsniveau des Bedieners identifizieren. Ohne diese
Faktoren zu erkennen, kann das Steuersystem nicht den Betrieb einer Arbeitsmaschine
von einer Anwendung zur nächsten oder
von einem Bediener zum nächsten
anpassen.
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Das
US-Patent 6 167 337 von Haack und anderen ("das '337-Patent") offenbart ein Steuersystem zur
Anwendung bei einer Arbeitsmaschine. Das System weist eine Anzahl
von Arbeitssteuervorrichtungen in Verbindung mit einer Steuereinheit
auf, und die Steuereinheit kann einen Prozessor und einen Speicher
aufweisen. Arbeitssteuervorrichtungen, die an dem Arbeitsfahrzeug
gelegen sind, können
ein Signal zum Prozessor senden, das die Art des Arbeitsfahrzeuges
anzeigt, an dem die Steuereinheit montiert ist. Der Prozessor kann
das Signal mit Arbeitsfahrzeugdaten vergleichen, die in dem Speicher
gespeichert sind, und kann das Arbeitsfahrzeug basierend auf diesem
Vergleich identifizieren. Der Prozessor kann gespeicherte Anwendungsprogramme
verwenden, die dem identifizierten Arbeitsfahrzeug bei der Ausführung von
unterschiedlichen Aufgaben entsprechen.
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Das '337-Patent ist allgemein
auf ein Arbeitsmaschinensteuersystem gerichtet, offenbart jedoch nicht,
die ausgeführte
Anwendung zu identifizieren oder das Erfahrungsniveau des Bedieners
zu identifizieren. Entsprechend sieht das '337-Patent beispielsweise keine Strategie
zur Veränderung
des Betriebs einer Arbeitsmaschine basierend auf jedem dieser Faktoren
vor.
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Die
vorliegende Offenbarung sieht ein Arbeitsmaschinensteuersystem vor,
welches einige oder alle der zuvor erwähnten Nachteile des Standes der
Technik vermeidet.
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Zusammenfassung
der Offenbarung
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Verfahren zum Betrieb
einer Arbeitsmaschine mit mindestens einem Arbeitswerkzeug auf,
mindestens eine Betriebscharakteristik der Arbeitsmaschine abzufühlen, die
eine Anwendung des Arbeitswerkzeuges der Arbeitsmaschine anzeigt, und
den Betrieb der Arbeitsmaschine ansprechend auf eine neue Anwendung
des Arbeitswerkzeuges zu ändern.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist ein Verfahren
zum Betrieb einer Arbeitsmaschine mit mindestens einem Arbeitswerkzeug
das Abfühlen
von mindestens einer Betriebscharakteristik der Arbeitsmaschine
und die Veränderung
des Betriebs der Arbeitsmaschine in einer Weise auf, die spezifisch
für die
Anwendung ist, die durch das mindestens eine Arbeitswerkzeug der Maschine
ausgeführt
wird, wobei die Änderung
des Betriebs auf der Abfühlung
der mindestens einen Betriebscharakteristik der Arbeitsmaschine
basiert.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist ein Verfahren
zum Betrieb einer Arbeitsmaschine mit mindestens einem Arbeitswerkzeug
den Betrieb der Arbeitsmaschine für eine Anwendung mit einem
ersten Werkzeug auf, weiter den Betrieb der Arbeitsmaschine für eine Anwendung
eines zweiten Arbeitswerkzeuges, die anders ist als die Anwendung
für das
erste Arbeitswerkzeug, weiter das Abfühlen von mindestens einer Betriebscharakteristik
der Arbeitsmaschine während der
Anwendung für
das zweite Arbeitswerkzeug und die automatische Ausführung von
mindestens einem Betriebsschritt der Anwendung des zweiten Arbeitswerkzeuges
in einer für
die zweite Anwendung spezifischen Weise.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist ein Verfahren
zum Betrieb einer Arbeitsmaschine mit mindestens einem Arbeitswerkzeug
den Betrieb der Arbeitsmaschine für eine Anwendung eines ersten
Arbeitswerkzeuges, den Betrieb der Arbeitsmaschine für eine Anwendung
eines zweiten Arbeitswerkzeuges, die anders ist als die Anwendung
des ersten Arbeitswerkzeuges, das Abfühlen von mindestens einer Betriebscharakteristik
der Arbeitsmaschine während
der Anwendung des zweiten Arbeitswerkzeuges, was eine Bestätigung vom
Bediener erfordert, um den Betrieb der Arbeitsmaschine automatisch
zu ändern,
und schließlich
die automatische Ausführung
von mindestens einem Aspekt der Anwendung des zweiten Arbeitswerkzeuges
auf, und zwar basierend auf der Abfühlung von der mindestens einen
Betriebscharakteristik der Arbeitsmaschine.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist ein Arbeitsmaschinenbetriebssystem
eine Arbeitsmaschine mit mindestens einem Arbeitswerkzeug auf, mit
mindestens einem Sensor, der konfiguriert ist, um mindestens eine Betriebscharakteristik
der Arbeitsmaschine abzufühlen,
die eine Anwendung des Arbeitswerkzeuges der Arbeitsmaschine anzeigt,
und eine Steuereinheit, die konfiguriert ist, um den Betrieb der
Arbeitsmaschine ansprechend auf eine neue Anwendung des Arbeitswerkzeuges
zu ändern.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine bildliche Seitenansicht einer Arbeitsmaschine gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung;
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2 veranschaulicht
eine schematische Darstellung eines Arbeitsmaschinensteuersystems gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Offenbarung;
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3 ist
ein Flussdiagramm einer Arbeitsmaschinensteuerstrategie entsprechend
einem beispielhaften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung; und
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4 ist
ein Flussdiagramm einer Arbeitsmaschinensteuerstrategie entsprechend
einem weiteren beispielhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Offenbarung.
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Detaillierte
Beschreibung
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Es
wird nun im Detail auf die Zeichnungen Bezug genommen. Wo immer
es möglich
ist, werden die gleichen Bezugszeichen in den gesamten Zeichnungen
verwendet, um sich auf die gleichen oder auf ähnliche Teile zu beziehen.
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1 veranschaulicht
eine Laderarbeitsmaschine 10 der Differentiallenkbauart
gemäß einem beispielhaften
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung. Obwohl 1 einen
Differentiallenklader abbildet, sei bemerkt, dass die vorliegende
Offenbarung in Verbindung mit anderen Arbeitsmaschinen verwendet
werden kann, die in der Technik bekannt sind. Solche Arbeitsmaschinen
weisen Raddozer, Radlader, Raupenlader, Baggerlader, Verdichter
bzw. Walzen, Waldbaumaschinen, Frontschaufellader, Hydraulikbagger,
integrierte Werkzeugträger,
Lader für
viele Geländearten,
Materialhandhabungseinrichtungen und Ackerbautraktoren auf, sind
jedoch nicht darauf eingeschränkt.
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Wie
in 1 veranschaulicht, kann ein Arbeitswerkzeug oder
eine Arbeitseinrichtung 15 betriebsmäßig an dem vorderen Ende der
Arbeitsmaschine 10 an gebracht sein. Es sei bemerkt, dass wenn
eine Arbeitsmaschine 10 hinten montierte Arbeitswerkzeuge
verwenden kann, diese Werkzeuge auch betriebsmäßig am hinteren Ende der Arbeitsmaschine 10 angebracht
sein können.
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Im
Allgemeinen können
die Arbeitswerkzeuge 15 in zwei Kategorien eingeteilt werden:
jene, die eine einzige Anwendung ausführen können, und jene, die mehr als
eine ausführen
können.
Solche so genannten "Einzelanwendungsarbeitswerkzeuge" 15 können Grabwerkzeuge,
Materialhandhabungsarme, Förderschnecken,
Besen bzw. Fegevorrichtungen, Harken, Baumstumpffräsen, Schneegebläse bzw. Schneefräsen, Kreissägen, Entastungsvorrichtungen,
Radladevorrichtungen und Asphaltschneidvorrichtungen aufweisen,
sind jedoch nicht darauf eingeschränkt. Genauso können "Mehrzweckwerkzeuge" Schaufeln, Winkelschilde,
Kaltplaniervorrichtungen, Verdichter bzw. Walzen, Gabeln, Landformungsharken,
Greifvorrichtungen, Baggerlader bzw. hinten am Lader angebrachte
Baggerarme, Fülltrichter,
Mehrfachverarbeitungsvorrichtungen, Gitterausleger und Gegengreifer
aufweisen, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt. In diesem beispielhaften
Ausführungsbeispiel
kann das Arbeitswerkzeug 15, das an der Arbeitsmaschine 10 angebracht
ist, ein Arbeitswerkzeug 15 für entweder eine einzige Anwendung oder
für mehrere
Anwendungen sein. Darüber
hinaus können
die Anwendungen, die von dem Arbeitswerkzeug 15 ausgeführt werden
können,
Stapelarbeiten, Grabarbeiten zur Erzeugung eines Grabens, Hämmerarbeiten,
Grabarbeiten, Harkarbeiten bzw. Eggenarbeiten, Abzieharbeiten, die
Bewegung von Paletten, Materialhandhabung, die Entfernung von Schnee,
die Bestellung von Ackerboden, Abrissarbeiten, Tragarbeiten, Schneidarbeiten,
Rückfüllarbeiten
und Fegearbeiten aufweisen, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt.
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2 veranschaulicht
schematisch eine Arbeitsmaschine 10 und ein Arbeitswerkzeug 15 gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung. Wie in 2 veranschaulicht,
kann die Arbeitsmaschine 10 eine Steuereinheit 20 aufweisen.
Es sei bemerkt, dass die Steuereinheit 20 beispielsweise
ein elektronische Steuermodul, ein Computersystem, eine zentrale
Verarbeitungseinheit oder ein anderer Datenspeicher und eine Manipulationsvorrichtung
sein kann, die in der Technik bekannt ist. Die Steuereinheit 20 kann
Daten von der Arbeitsmaschine 10 und/oder vom Arbeitswerkzeug 15 oder von
irgendwelchen Komponenten davon aufnehmen. Die aufgenommenen Daten
können
der hydraulische Druck, der hydraulische Fluss, die Arbeitswerkzeugposition
oder irgendwelche anderen Daten sein, die nützlich bei der Bestimmung der
gerade ausgeführten
Anwendung, des Ausbildungsniveaus des Bedieners oder des verwendeten
Werkzeuges 15 sind. Die Daten können gewonnen werden, wenn
die Arbeitsmaschine 19 und das Arbeitswerkzeug 15 eine
Anwendung ausführen
und können
somit mit Bezug zur Zeit gewonnen werden. Wenn beispielsweise die
Arbeitsmaschine 19 ein Arbeitswerkzeug 15 verwendet,
um für
15 Minuten eine Baumstumpffräsanwendung
auszuführen,
kann die Steuereinheit 20 Daten in Intervallen von einem
Zehntel einer Sekunde für die
Dauer der Anwendung von 15 Minuten sammeln.
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Die
Daten können
unter Verwendung von einem oder mehreren Drucksensoren 25,
Flusssensoren 30 und/oder Positionssensoren 35 oder
anderen Sensoren oder Mechanismen gewonnen werden, die in der Technik
bekannt sind. Die Sensoren 25, 30, 35 können an
der Arbeitsmaschine 10 und/oder dem Arbeitswerkzeug 15 gelegen
sein. Beispielsweise können
bei einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung die Drucksensoren 25 Hydraulikströmungsmitteldrucksensoren
sein, die an einem oder mehreren Hydraulikzylindern des Arbeitswerkzeuges 15 gelegen
sind, und können
den Druck des hydraulischen Strömungsmittels
innerhalb des Zylinders messen. Die Flusssensoren 30 können Hydraulikströmungsmittelflusssensoren
sein, die strömungsmittelmäßig mit
einer Hilfshydraulikschaltung der Arbeitsmaschine 10 verbunden
sind, und können
den Fluss des hydraulischen Strömungsmittels
von der Arbeitsmaschine 10 zum Arbeitswerkzeug 15 messen.
Die Positionssensoren 35 können Arbeitswerkzeugpositionssensoren
sein, die mit einem Gelenkglied der Arbeitsmaschine 10 verbunden
sind, und können
die Winkelposition des Gelenkgliedes messen. Es sei bemerkt, dass
die Lage, die Art und die Funktion nur beispielhaft sind, und dass
die Sensoren 25, 30, 35 andere Lagen
als oben aufgelistet haben können,
von anderer Bauart als oben aufgelistet sein können und andere Funktionen
als oben aufgelistet haben können.
Beispielsweise können
in manchen Ausführungsbeispielen
Daten auch unter Verwendung einer Temperaturmessvorrichtung und/oder einer
Spannungsmessvorrichtung und/oder einer Beschleunigungsmessvorrichtung
oder unter Verwendung einer anderen nicht-hydraulischen Messvorrichtung
oder einem oder mehreren solcher Sensoren gewonnen werden können, die
in der Technik bekannt sind.
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Diese
Sensoren 25, 30, 35 können die gemessenen Daten zu
der Steuereinheit 20 beim Start der Arbeitsmaschine 10 senden
und können
kontinuierlich Daten messen und sie zur Steuereinheit 20 während des
Betriebs der Maschine senden. Alternativ können die Sensoren 25, 30, 35 Daten
messen und zur Steuereinheit 20 nur senden, wenn diese
Daten von der Steuereinheit 20 angefordert werden. Die Steuereinheit 20 kann
auch auf Anforderung vom Bediener aufhören, Daten zu messen.
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Die
Steuereinheit 20 kann auch Daten von verschiedenen Bedienerschnittstellen 40 aufnehmen,
die verwendet werden, um die Arbeitswerkzeuge 15 zu steuern
und/oder die Arbeitsmaschine 10 anzutreiben.
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Wie
in 1 veranschaulicht, sind die Bedienerschnittstellen 40 typischerweise
im Bedienerabteil der Arbeitsmaschine 10 gelegen, können jedoch sonst
irgendwo gelegen sein. Solche Bedienerschnittstellen 40 können Hebel,
Schalter, Knöpfe, Fußpedale,
Joysticks bzw. Steuerhebel, Steuerräder, berührungsempfindliche Schirme,
Flüssigkristallanzeigen,
Computerbildschirme und Tastaturen aufweisen, sind jedoch nicht
darauf eingeschränkt.
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Die
Steuereinheit 20 kann Daten speichern, die von den Sensoren 25, 30, 35 und
von den Bedienerschnittstellen 40 aufgenommen wurden. Die
Steuereinheit 20 kann auch Daten entsprechend bekannten
Anwendungen und Arbeitswerkzeugen speichern, und kann diese und
anderen Daten mit neuen Daten aktualisieren. Die Steuereinheit 20 kann
auch Daten entsprechend bekannten Anwendungen und Arbeitswerkzeugen
aus Datenspeichervorrichtun gen lesen, wie beispielsweise von Compact
Discs, Magnetbändern
oder Floppydisks, wobei diese jedoch nicht darauf eingeschränkt sind.
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Die
Steuereinheit 20 kann auch Steuersignal an die Systemsteuerungen 45 der
Arbeitsmaschine senden. Diese Systemsteuerungen 45 können mechanische
Steuerungen, elektrische Steuerungen, hydraulische Steuerungen,
pneumatische Steuerungen oder andere Steuerungen aufweisen, die
mit der Steuerung oder Betätigung
von Arbeitswerkzeugen 15 oder anderen Komponenten der Arbeitsmaschine 10 assoziiert
sind, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt. Solche Systemsteuerungen
können
beispielsweise Teil der primären
Hydraulikschaltung oder Hilfshydraulikschaltung der Arbeitsmaschine sein
und können
elektrische Pumpenmotoren, steuerbare Strömungsmittelventile und so weiter
aufweisen. Die Systemsteuerungen 45 können auch nicht-hydraulische Systemsteuerungen
sein, wie beispielsweise Pumpen, Motoren und elektrische Vorrichtungen,
wie beispielsweise elektrische Antriebe, Elektromagneten, Servo-Motoren
oder andere ähnliche
Vorrichtungen. Diese Systemsteuerungen 45 können Signale
von der Steuereinheit 20 aufnehmen und den Druck oder den
Fluss des hydraulischen Strömungsmittels
verändern
oder die Position der Hydraulikzylinder verändern, um das Arbeitswerkzeug 15 zu
steuern, das an der Maschine 10 angebracht ist.
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Genauso
kann die Steuereinheit 20 Signale an Werkzeugsteuerungen 50 senden,
die an dem Arbeitswerkzeug 15 selbst gelegen sind. Diese
Steuerungen 50 an dem Werkzeug 15 können beispielsweise
mechanische Steuerungen, elektrische Steuerungen, hydraulische Steuerungen
oder pneumatische Steuerungen sein. Diese Steuerungen 50 können beispielsweise
elektrische Pumpenmotoren, steuerbare Strömungsmittelventile, elektrische
Betätigungsvorrichtungen,
Elektromagneten und/oder andere elektrische Antriebe sein, die in
der Technik bekannt sind. In ähnlicher
Weise wie die Systemsteuerungen 45 können die Werkzeugsteuerungen 50 Signale
von der Steuereinheit 20 empfangen und können den
Druck oder den Fluss des hydraulischen Strömungsmittels verändern oder
die Position der Hydraulikzylinder verändern, um das Arbeitswerkzeug 15 oder
andere Komponenten der Arbeitsmaschine zu steuern.
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In
manchen Ausführungsbeispielen
kann eine (nicht gezeigte) elektrische Steuerung an dem Arbeitswerkzeug 15 gelegen
sein. Die elektrische Steuerung kann beispielsweise ein elektronisches Steuermodul,
ein Computersystem, eine zentrale Verarbeitungseinheit oder eine
andere Datenspeichervorrichtung und Datenmanipulationsvorrichtung sein,
die in der Technik bekannt ist. In manchen Ausführungsbeispielen kann die elektrische
Steuerung die gleiche sein wie die Steuereinheit 20 oder
dieser ähnlich
sein. Die elektrische Steuerung kann in Verbindung mit Sensoren
sein, die an der Arbeitsmaschine 10 und/oder dem Arbeitswerkzeug 15 gelegen sind,
und kann auch in Verbindung mit den Bedienerschnittstellen 40,
den Arbeitswerkzeugsteuerungen 50 und/oder der Steuereinheit 20 sein.
Die elektrische Steuerung kann Daten zur Arbeitsmaschine senden
und von dort empfangen und kann Daten von den Sensoren und/oder
den Bedienerschnittstellen 40 sammeln und kann konfiguriert
sein, um ein oder mehrere Elemente des Arbeitswerkzeuges 15 zu steuern,
wie beispielsweise die Arbeitswerkzeugsteuerungen 50. Es
sei bemerkt, dass in einem solchen Ausführungsbeispiel die Änderung
des Betriebs der Arbeitsmaschine ansprechend auf eine neue oder
spezielle Anwendung des Arbeitswerkzeuges die Veränderung
von Parametern an dem Arbeitswerkzeug und/oder einer elektrischen
Steuerung aufweisen kann, die daran gelegen ist.
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3 veranschaulicht
ein Arbeitsmaschinensteuerstrategieflussdiagramm 55 gemäß einem beispielhaften
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung. Die Steuerstrategie kann durch die Steuereinheit 20 erleichtert
werden und kann verwendet werden, um den Betrieb der Arbeitsmaschine gemäß einer
speziellen Anwendung zu verändern. Wie
besprochen worden ist, und wie genauer unten beschrieben werden
wird, kann die Änderung
des Betriebs der Arbeitsmaschine basierend auf der gegenwärtigen Anwendung
die Veränderung
von Parametern aufweisen, wie beispielsweise der Priorität der Hydraulikzylinder,
des Zylinderdruckes, der Zylinderposition und des Hydraulikströmungsmittelflusses,
wobei dies jedoch nicht darauf eingeschränkt ist. Bei an deren Ausführungsbeispielen
kann das Verändern-
des Betriebs der Arbeitsmaschine auch die Veränderung bzw. Umschaltung von
einem oder mehreren Parametern aufweisen, die mit der Steuerung
von elektrischen Antriebsmitteln der Arbeitsmaschine 10 und/oder
Betätigungsaspekten
davon in Beziehung stehen. Solche Mittel können beispielsweise elektrische
Antriebe, Elektromotoren, Elektromagneten und/oder andere elektrische
Betätigungsvorrichtungen
aufweisen, die in der Technik bekannt sind.
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In
manchen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Offenbarung kann eine Veränderung bzw. Umschaltung der
Arbeitsmaschine automatisch auftreten. Zusätzlich kann die automatische
Umschaltung der Arbeitsmaschine 10 nur nach einer Bestätigung des
Bedieners auftreten. Die Umschaltung des Betriebs der Arbeitsmaschine
basierend auf mindestens einer der Steuerstrategien der vorliegenden
Offenbarung kann dabei helfen, den Wirkungsgrad der Arbeitsmaschine
für eine
identifizierte Anwendung zu maximieren. In manchen Ausführungsbeispielen können Veränderungen
der Arbeitsmaschine basierend auf diesen Strategien auch die Abnutzung
der Arbeitsmaschine und/oder das Versagen minimieren und können die
Effekte von nicht ordnungsgemäßer Anwendung
oder nicht ordnungsgemäßem Betrieb der
Arbeitsmaschine minimieren. In weiteren Ausführungsbeispielen machen solche
Veränderungen
die Arbeitsmaschine 10 und/oder das Arbeitswerkzeug 15 für die Anwendung
durch den Bediener sicherer.
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Obwohl
dies in 3 nicht ausdrücklich abgebildet
ist, kann die Steuereinheit 20 Daten von einem oder mehreren
der Sensoren 25, 30, 35 und den Bedienerschnittstellen 40 sammeln
(Schritt 60). Die Steuereinheit 20 kann die gesammelten
Daten verwenden, um eine berechnete Anwendungssignatur zu erzeugen
(Schritt 70). Wie unten beschrieben wird, können verschiedene
Verfahren verwendet werden, um die Anwendungssignatur zu berechnen. Die
Steuereinheit 20 kann dann die berechnete Signatur mit
bekannten Anwendungssignaturen vergleichen (Schritt 80).
Während
dieses Vergleichs kann die Steuereinheit 20 auf bekannte
Signaturen zugreifen, die in ihrem Speicher gespeichert sind, und
kann eine Übereinstimmung
oder eine identifizierte An wendung finden. Die identifizierte Anwendung
kann der bekannten Anwendungssignatur entsprechen, die am meisten
der Frequenz, Wellenlänge,
Amplitude oder anderen Merkmalen der berechneten Signatur entspricht.
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Die
Steuereinheit 20 kann die identifizierte Anwendung mit
der zuvor identifizierten Anwendung vergleichen (Schritt 90).
Wenn die identifizierte Anwendung keine andere ist als die zuvor
identifizierte Anwendung, können
die Sensoren 25, 30, 35 und die Steuereinheit 20 weiter
Daten sammeln (Schritt 60). Wenn andererseits die identifizierte
Anwendung eine andere ist als die zuvor identifizierte Anwendung, kann
eine Veränderung
des Arbeitsmaschinenbetriebes basierend auf der neuen Anwendung
der Arbeitsmaschine erforderlich sein.
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Bevor
der Betrieb der Arbeitsmaschine 10 verändert wird, kann die Steuereinheit 20 den
Bediener der identifizierten Anwendung informieren und die Bestätigung des
Bedieners anfordern, den Betrieb der Arbeitsmaschine für diese
Anwendung umzuschalten, und zwar unter Verwendung der Bedienerschnittstellen 40,
die oben beschrieben wurden (Schritt 95). Wenn die Bestätigung gewährt wurde, wird
der Betrieb der Maschine verändert,
um den Wirkungsgrad zu verbessern, wie oben beschrieben (Schritt 100).
Sobald der Betrieb verändert
worden ist, können
die Sensoren 25, 30, 35 und die Steuereinheit 20 weiter
die Daten sammeln (Schritt 60). In einer Situation, wie
beispielsweise beim Start, wo es keine zuvor identifizierte Anwendung
zu Vergleichszwecken gibt, kann die Steuereinheit 20 automatisch die
Bestätigung
des Bedieners anfordern, um den Betrieb der Arbeitsmaschine zu verändern.
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Sollte
der Bediener die Bestätigung
zur Umschaltung des Betriebs der Arbeitsmaschine verweigern, kann
die Steuereinheit 20 den Bediener fragen, ob sie aufhören sollte,
Alarmierungen für
den Bediener bezüglich
identifizierter Anwendungen zu senden (Schritt 105). Dies
kann auch unter Verwendung der Bedienerschnittstellen 40 erreicht
werden. Wenn der Bediener anfordert, dass die Alarmierungen gestoppt werden,
kann die Steuereinheit 20 den Identifikationsprozess ausschalten,
bis die Arbeitsmaschine 10 herunterfährt oder bis der Bediener anfordert,
dass der Prozess wieder aufgenommen wird (Schritt 110). Wenn
der Bediener nicht anfordert, dass die Alarmierungen angehalten
werden, können
die Sensoren 25, 30, 35 und die Steuereinheit 20 weiter
fortfahren, Daten zu sammeln (Schritt 60). Es sei bemerkt,
dass die Arbeitsmaschine 10 weiter arbeiten kann, auch
während
die Steuereinheit 20 versucht, die Anwendung zu identifizieren,
und während
sie den Bediener anfragt und auf Eingaben von ihm wartet. Es sei
auch bemerkt, dass die Steuereinheit 20 die von den Arbeitswerkzeugen 15 ausgeführten Anwendungen identifizieren
kann, die am vorderen Ende und/oder am hinteren Ende der Arbeitsmaschine 10 angebracht
sind.
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Wie
oben erwähnt,
kann eine Anwendungssignatur auf irgendeine Anzahl von Arten erzeugt werden.
Beispielsweise kann in einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Offenbarung die Steuereinheit 20 Daten unter Verwendung
der Strömungsmitteldruck-
und Arbeitswerkzeugpositionssensoren 25, 35 für einen
oder mehrere vollständige
Arbeitszyklen aufnehmen. Ein Arbeitszyklus kann beispielsweise die
Positionierung eines Arbeitswerkzeuges 15, seine Betätigung,
das Auslassen von irgendwelcher Erde oder anderen Substanzen, die
von ihm gehalten wurden, und das Zurückstellen des Werkzeuges 15 in
seine Anfangsposition aufweisen. Unter Verwendung dieser Daten kann
die Steuereinheit 20 die Energiemenge berechnen, die von
der Arbeitsmaschine 10 während jeder Bewegung des Werkzeuges 15 verwendet
wird, und kann eine Anwendungssignatur basierend auf der verwendeten
Energie als eine Funktion der Zeit bilden. Es sei bemerkt, dass
bei jedem der verwendeten Anwendungsidentifikationsverfahren die
erzeugte Anwendungssignatur in Form eines Vektors oder in irgendeiner
anderen Form sein kann, die gewöhnlicherweise
verwendet wird, um solche Informationen darzustellen. Die Steuereinheit 20 kann
einen Vektor der Anwendungssignatur mit Vektoren von anderen bekannten
Anwendungssignaturen vergleichen, um eine identifizierte Signatur
zu finden. Weil der Vektor der Anwendungssignatur eine andere Größe haben
kann als die Vektoren von den bekannten Anwendungssignaturen, kann
die Steuereinheit 20 den Anwendungssignaturvektor zu Vergleichszwecken
normieren. Der normierte Vektor bzw. Einheitsvektor der Anwen dungssignatur
(ein Richtungsvektor der Größeneinheit
1) kann durch in der Technik bekannte Verfahren erzeugt werden,
und ein Vergleich unter den normierten Vektoren kann unter anderem
durch Anwendung von Kreuzproduktberechnungen ausgeführt werden.
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Immer
noch mit Hinblick auf die Erzeugung einer Anwendungssignatur kann
bei einem weiteren beispielhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung
die Steuereinheit 20 nur Daten vom Strömungsmitteldrucksensor 25 für einen
oder mehrere Arbeitszyklen bei der Erzeugung einer Anwendungssignatur
verwenden. Sie kann dann die Kraft berechnen, die während eines
Zyklus ausgeübt
wird, und zwar basierend auf den Informationen vom Strömungsmitteldrucksensor 25 und
kann eine Anwendungssignatur basierend auf dem berechneten maximalen
Kraftwert gegenüber
der Zeit erzeugen. Wie oben beschrieben, kann die Steuereinheit 20 die
Anwendungssignatur normieren und die normierte Signatur mit anderen
bekannten Anwendungssignaturen vergleichen, um eine Übereinstimmung
oder eine identifizierte Signatur zu finden. Es sei bemerkt, dass die
Arbeitswerkzeugpositionsdaten von den Positionssensoren 35 auch
in diesem Verfahren zur Erzeugung einer Anwendungssignatur gemessen
werden könnten,
um die Geschwindigkeit und die Genauigkeit der Anwendungsidentifikation
zu steigern.
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In
einem weiteren beispielhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Offenbarung kann die Steuereinheit 20 Druckdaten unter
Verwendung von Drucksensoren 25 für einen oder mehrere Arbeitszyklen
eines hydromechanischen Werkzeuges 15 sammeln. In diesem
Beispiel können
Druckmessungen von einer Hilfshydraulikschaltung der Arbeitsmaschine 10 aufgenommen
werden, die verwendet wird, um das hydromechanische Werkzeug 15 zu
betätigen, und
können
auch von Hydraulikzylindern, Hydraulikströmungsmittelleitungen oder anderen
hydromechanischen Elementen aufgenommen werden, die an dem hydromechanischen
Arbeitswerkzeug selbst gelegen sind. Diese hydromechanischen Elemente können die
Bewegung der Teile des Arbeitswerkzeuges erleichtern, um erwünschte Aufgaben
auszuführen.
Beispiele von solchen hydromechanischen Werkzeugen können Hämmer, Schlagwerkzeuge und
Mehrzweckverarbeitungsvorrichtungen aufweisen, sind jedoch nicht
darauf eingeschränkt.
Diese hydromechanischen Elemente können unter Druck gesetztes
hydraulisches Strömungsmittel
von der Arbeitsmaschine 10 für ihren Betrieb erfordern.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
können
die Druckmessungen mit einer höheren
Aufnahmerate als die Messungen aufgenommen werden, die in vorherigen
Beispielen beschrieben wurden.
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Die
Steuereinheit 20 kann eine Anwendungssignatur basierend
auf den Druckmessungen als eine Funktion der Zeit bilden. Die Steuereinheit 20 kann
die Anwendungssignatur normieren und die normierte Signatur mit
anderen bekannten Anwendungssignaturen vergleichen, um eine Übereinstimmung
oder eine identifizierte Signatur zu finden. Es sei bemerkt, dass
die Hydraulikströmungsmittelflussdaten
auch stromaufwärts
und stromabwärts
von dem hydromechanischen Werkzeug 15 gemessen werden könnten, um
die Geschwindigkeit und die Genauigkeit des Anwendungsidentifikationsprozesses zu
steigern. Es sei weiter bemerkt, dass in jedem der Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Offenbarung die Steuereinheit 20 die Anwendungssignatur
nicht normieren könnte.
Stattdessen kann sie die berechnete Anwendungssignatur mit anderen
bekannten Signaturen vergleichen, um eine identifizierte Signatur zu
finden.
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4 veranschaulicht
ein Arbeitsmaschinensteuerstrategieflussdiagramm 115 in Übereinstimmung
mit noch einem weiteren beispielhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Offenbarung. Die Steuerstrategie der 4 ist ähnlich der
Steuerstrategie, die in 3 veranschaulicht ist, außer dass in
diesem Ausführungsbeispiel
die Steuereinheit 20 auch das Erfahrungsniveau des Bedieners
identifizieren kann. Das Erfahrungsniveau kann durch Anforderung
von Informationen direkt vom Bediener durch die oben erwähnten Bedienerschnittstellen 40 bestimmt
werden. Das Erfahrungsniveau kann auch basierend auf gemessenen
Daten von Strömungsmitteldrucksensoren 25,
von Strömungsmittelflusssensoren 30 und
Arbeitswerkzeugpositionssensoren 35 bestimmt werden. Ähnlich dem
oben beschriebenen Anwendungsidentifikationsverfahren kann die Steuereinheit 20 das
Erfahrungsniveau des Bedieners durch Erzeugung einer Erfahrungsniveausignatur
identifizieren (Schritt 71). Die Steuereinheit 20 kann
dann die erzeugte Erfahrungsniveausignatur mit anderen bekannten
Erfahrungsniveausignaturen vergleichen, um eine Übereinstimmung zu finden (Schritt 81).
Die Übereinstimmung
kann dem identifizierten Bedienererfahrungsniveau entsprechen.
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Die
Steuereinheit 20 kann dann bestimmen, ob das identifizierte
Erfahrungsniveau des Bedieners und/oder die identifizierte Anwendungssignatur
von dem vorherigen Erfahrungsniveau des Bedieners bzw. der vorherigen
ausgeführten
Anwendung abweicht (Schritt 90). Wenn irgendeiner dieser
Parameter von der zuvor bestimmten Einstellung abweicht, kann die
Steuereinheit 20 die Bestätigung des Bedieners anfordern,
den Betrieb der Arbeitsmaschine umzuschalten (Schritt 95).
Falls dies gewährt
wird, kann die Steuereinheit 20 den Betrieb der Arbeitsmaschine
basierend sowohl auf der identifizierten Anwendung als auch dem
Erfahrungsniveau des Bedieners umschalten (Schritt 100).
Wenn sowohl das identifizierte Erfahrungsniveau des Bedieners als
auch die identifizierte Anwendungssignatur die gleichen sind wie
das vorherige Erfahrungsniveau bzw. die vorherige Anwendungssignatur,
kann die Steuereinheit 20 weiter Daten sammeln (Schritt 60).
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Es
sei bemerkt, dass das identifizierte Erfahrungsniveau bei der Veränderung
des Betriebs der Arbeitsmaschine verwendet werden kann, um den Wirkungsgrad
sowohl für
Arbeitswerkzeuge 15 mit einfacher Anwendung als auch mit
Mehrzweckanwendung zu maximieren. Beispielsweise kann eine Schaufel 15 (die
oben als ein Arbeitswerkzeug für mehrere
Anwendungen beschrieben wird) an einem Differentiallenklader 10 angebracht
sein, um eine Anzahl von unterschiedlichen Anwendungen auszuführen. Bei
der Verwendung der Schaufel 15, um einen Steinhaufen zu
bewegen, kann ein unerfahrener Bediener dauernd die Schaufel 15 zu
abrupt anhalten, was bewirkt, dass Steine aus der Schaufel 15 heraus fallen,
bevor sie zu ihrem erwünschten
Bestimmungsort bewegt wurden. Durch Identifikation, dass der Bediener
unerfahren ist, kann die Steuereinheit 20 der vorliegenden
Offenbarung die elektrischen oder hydraulischen Steuerungen des
Differentiallenkladers umschalten, um die Hubgeschwindigkeit der Schaufel
zu verringern, wenn sie Steine aufnimmt. Die Orientierung der Schaufel
kann auch basierend auf dem erwarteten Hubwinkel des unerfahrenen
Bedieners eingestellt werden.
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Andererseits
kann, wie oben beschrieben, ein Arbeitswerkzeug 15 für eine einzige
Anwendung nur eine Anwendung ausführen können. Die Anwendung kann jedoch
verschiedene Unteranwendungen aufweisen. Durch Messung des hydraulischen Drucks,
des Flusses oder der Zylinderposition von jeder Unteranwendung kann
das System der vorliegenden Offenbarung erkennen, dass die Anwendung ausgeführt wird.
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Beispielsweise
kann ein Werkzeug 15 zum Graben von Gräben (das oben als Arbeitswerkzeug für eine einzige
Anwendung beschrieben wird) nur die Anwendung des Grabens ausführen. Jedoch kann
eine Grabanwendung eine Anzahl von unterschiedlichen Unteranwendungen
haben, wobei jede davon durch die Sensoren 25, 30, 35 detektiert
werden kann, die oben besprochen wurden. Wenn somit die Grabanwendung
beispielsweise eine Anzahl von seitlich verschobenen Schnitten bzw.
Greifvorgängen erfordert,
kann die Leistung einer Arbeitsmaschine verändert werden, um den Wirkungsgrad
zu verbessern, und zwar durch Identifikation dieser Schnitte bzw.
Grabschritte und durch konsistentes Anlegen der Antriebskraft auf
der gleichen Seite der Maschine 10 wie das Grabwerkzeug 15.
Die Umschaltung der Steuerungen einer Maschine in dieser Weise kann verhindern,
dass die Maschine abstirbt, und kann die Genauigkeit und Konsistenz
des Schnittes bzw. Grabvorgangs steigern. Eine solche Veränderung des
Betriebs der Arbeitsmaschine für
ein Werkzeug mit einer einzigen Anwendung kann nicht möglich sein,
wenn die Umschaltung nur auf der Werkzeugerkennung basiert hat.
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Zusätzlich machen
erfahrene Bediener typischerweise andere Arten von Fehlern als unerfahrene
Bediener, wenn diese mit einer Arbeitsmaschine arbeiten. Das System
der vorliegenden Offenbarung kann die Art des Fehlers iden tifizieren,
die vom Bediener gemacht wird, und kann das Erfahrungsniveau des
Bedieners basierend auf der Art des Fehlers identifizieren. Beispielsweise
kann bei der Anwendung eines Werkzeugs für eine einzige Anwendung, wie
beispielsweise ein Materialhandhabungsarm, um I-Träger anzuheben,
ein unerfahrener Bediener die Bewegung des Arms zu plötzlich stoppen, was
eine Spannungsspitze beim Hubzylinder der Arbeitsmaschine bewirken
kann. Diese Spannung kann eine bestimmte Signatur verursachen, die
einen unerfahrenen Bediener anzeigt. Die Steuereinheit 20 kann
sowohl die Anwendung als auch das Erfahrungsniveau des Bedieners
basierend auf den Messungen der oben besprochenen Sensoren 25, 30, 35 identifizieren
und kann den Betrieb der Arbeitsmaschine basierend auf beiden Faktoren
verändern.
Es sei bemerkt, dass die Veränderungen
der Steuerparameter für
einen erfahrenen Bediener anders als für einen unerfahrenen Bediener
sein können.
Es sei weiter bemerkt, dass die Veränderung des Betriebs der Arbeitsmaschine
mit Bezug auf das Erfahrungsniveau des Bedieners sowohl für Werkzeuge
mit einfacher Anwendung als auch mit mehrfacher Anwendung vorteilhaft
sein kann. Das Umschalten des Betriebs einer Arbeitsmaschine basierend
alleine auf der Arbeitswerkzeugerkennung kann jedoch nicht die gleichen
Vorteile zur Folge haben.
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Es
sei noch weiterhin bemerkt, dass durch Modifikation des Betriebs
der Arbeitsmaschine in dieser Weise die Steuereinheit 20 Daten
und Informationen bezüglich
des Erfahrungsniveaus speichern kann, die sich auf einen speziellen
Bediener beziehen, und den Betrieb der Arbeitsmaschine basierend auf
einem gespeicherten Profil eines Bedieners umschalten kann. Dieses
Profil kann für
den Bediener spezifisch sein, und kann modifiziert werden, wenn sich
das Ausbildungsniveau des Bedieners verändert. Dieses Profil kann voreingestellte
Erfahrungsniveauparameter für
unterschiedliche Anwendungen aufweisen. Diese Parameter können eine
Priorität der
Hydraulikzylinder, den Zylinderdruck, die Zylinderposition und den
Hydraulikströmungsmittelfluss aufweisen,
sind jedoch nicht darauf eingeschränkt. Die voreingestellten Erfahrungsniveauparameter können allgemein
auf alle Bediener dieses identifizierten Erfahrungsniveaus angewandt
werden, wenn man den Betrieb der Arbeitsmaschine für eine identifizierte
Anwendung umschaltet.
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In
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Offenbarung kann die Steuereinheit 20 das
Arbeitswerkzeug identifizieren, das an der Arbeitsmaschine angebracht
ist, um bei der Umschaltung des Betriebs der Arbeitsmaschine zu
helfen. Dies kann auf eine Vielzahl von Arten erreicht werden. Beispielsweise kann
die Arbeitsmaschine eine Werkzeugidentifikationsvorrichtung aufweisen,
wie beispielsweise einen optischen Sensor, einen Infrarot-Sensor
oder einen induktiven Sensor, wobei dieser jedoch nicht darauf eingeschränkt ist,
und das Arbeitswerkzeug kann einen geeigneten Signalsender aufweisen.
Sobald das Arbeitswerkzeug an der Arbeitsmaschine angebracht ist,
kann der Sensor ein Identifikationssignal vom Signalsender aufnehmen
und eine Werkzeugidentifikationsinformation zur Steuereinheit senden.
Es sei bemerkt, dass der Bediener auch Werkzeugidentifikationsinformationen
an die Steuereinheit unter Verwendung der oben besprochenen Bedienerschnittstellen senden
kann, wodurch die Notwendigkeit für einen Sensor und einen Signalsender
eliminiert wird.
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Als
ein weiteres Beispiel kann die Steuereinheit 20 das angebrachte
Arbeitswerkzeug 15 basierend auf den Druck- und/oder Fluss-
und/oder Positionsdaten identifizieren, die von den schon besprochenen
Sensoren 25, 30, 35 gemessen wurden.
Die Steuereinheit 20 kann das Werkzeug 15 identifizieren,
wenn es eine Anwendungssignatur erzeugt. Die Steuereinheit 20 kann
auch das Werkzeug 15 identifizieren, wenn es eine Anwendungssignatur
vergleicht und/oder versucht eine Anwendungssignatur zu identifizieren.
Die Steuereinheit 20 kann eine Werkzeugsignatur gemäß den gemessenen
Daten erzeugen, und kann dann die Werkzeugsignatur mit bekannten
Werkzeugsignaturen vergleichen, um eine Übereinstimmung zu finden. Sobald
eine Übereinstimmung
gefunden ist, kann die Steuereinheit 20 anfordern, dass
der Bediener das identifizierte Werkzeug 15 zusätzlich zu
der identifizierten Anwendung bestätigt. Es sei bemerkt, dass
die Steuereinheit 20 sowohl die Art des angebrachten Werkzeuges
identifizieren kann (d.h. ein Werkzeug zum Graben von Gräben, eine
Harke, eine Gabel usw.) als auch das spezielle angebrachte Werkzeug
(d.h. ein spezielles Werkzeug zum Graben von Gräben gemäß seiner Seriennummer, seiner
Inventarnummer oder gemäß anderen
unterscheidbaren Identifikationskriterien).
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Sobald
der Bediener anzeigt, dass das Werkzeug 15 korrekt identifiziert
worden ist, kann die Steuereinheit 20 die Werkzeugidentifikationsinformationen
verwenden, um bei der Veränderung
des Betriebs der Arbeitsmaschine 10 zu helfen. Sie kann auch
die Werkzeugidentifikationsinformationen in Verbindung mit beispielsweise
der Anzahl der Stunden speichern, für die das spezielle Werkzeug
mit der Arbeitsmaschine verwendet wurde. Die Werkzeugidentifikation
und die Anwendungsinformation kann von der Steuereinheit 20 aufgerufen
und heruntergeladen werden, beispielsweise zur Analyse in einem Computerterminal
oder einem Laptop.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Offenbarung kann die Arbeitsmaschine 10 ein
Differentiallenklader sein, das Arbeitswerkzeug 15 kann
ein Werkzeug zum Graben von Gräben
sein, und die Steuereinheit 20 kann ein elektronisches Steuermodul
("ECM") sein. Zur einfachen
Beschreibung wird für
den Rest der Offenbarung auf diese speziellen Vorrichtungen Bezug
genommen, die eine Anwendung des Grabens von Gräben ausführen.
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Wenn
man einen Graben gräbt,
sammelt das elektronische Steuermodul 20 Druck- und Positionsdaten
von den Sensoren 25, 35 für hydraulischen Druck und Zylinderposition,
die an den Hydraulikzylindern des Differentiallenkladers montiert
sind. Das elektronische Steuermodul 20 sammelt auch Daten, wie
beispielsweise die Joystick- bzw. Steuerhebelposition und/oder die
Joystick-Bewegung.
Die Sensoren 25, 35 beginnen, Daten aufzunehmen,
wenn der Bediener die erste Bewegung zum Graben von Gräben beginnt
und fahren fort, Daten während
des gesamten Arbeitszyklus aufzunehmen. Sobald der Arbeitszyklus
vollständig
ist, erzeugt das elektronische Steuermodul 15 eine Anwendungssignatur
oder einen Energievektor für
jede der Bewegungen des Werkzeugs zum Graben von Gräben (im
Folgenden Grabwerkzeug) mit der Zeit. Die daraus resultierenden
Vektoren stellen die Energiemenge dar, die von der Arbeitsmaschine 10 für jeden
Teil des Arbeitszyklus verbraucht wurde (d.h. Graben, Anheben des Werkzeuges,
Rückkehr
zur Startposition usw.). Das elektronische Steuermodul 20 normiert
dann jeden der Energievektoren 75 und vergleicht die normierte Energiematrix
mit einer Liste von bekannten Anwendungsmatrizen, die in seinem
Speicher gespeichert sind. Basierend auf dieser Analyse wählt das
elektronische Steuermodul 20 die gespeicherte Anwendung,
die am besten zu der berechneten Energiematrix passt. Während dieses
Prozesses identifiziert das elektronische Steuermodul 20 auch
das spezielle Grabwerkzeug 15, das an dem Differentiallenklader angebracht
ist, und zwar unter Verwendung der oben dargelegten Prinzipien.
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Sobald
eine identifizierte Anwendung gefunden wurden ist, vergleicht sie
das elektronische Steuermodul 20 mit der letzten Anwendung,
die bekannterweise ausgeführt
wurde. Wenn die beiden die gleichen sind, wird das elektronische
Steuermodul 20 weiter Daten sammeln und den Prozess wieder
beginnen. Wenn die zwei unterschiedlich sind, erfordert das elektronische
Steuermodul 20 die Erlaubnis des Bedieners an, den Betrieb
des Differentiallenkladers 10 basierend auf der identifizierten
Anwendung umzuschalten. Das elektronische Steuermodul 20 kann die
Bestätigung
anfordern und der Bediener kann die Bestätigung gewähren oder verwehren, und zwar durch
eine Bedienerschnittstelle 40, die in der Kabine des Differentiallenkladers 10 montiert
ist.
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Wenn
die Bestätigung
gewährt
wird, sendet das elektronische Steuermodul 20 Signale an
die elektrischen und hydraulischen Steuerungen 45 des Differentiallenkladers,
um den Betrieb der Maschine umzuschalten. Insbesondere würde die
Umschaltung des Betriebs des Differentiallenkladers 10 bei
einer Anwendung zum Graben von Gräben die Umschaltung der Prioritätssteuerung
der Hydraulikzylinder der Maschine aufweisen, so dass die Schwenkbewegung
der Maschine genau zu der gleichen Position bei jedem Grabzyklus
zurückkehren
würde,
wodurch das Grabwerkzeug 15 mit dem Graben ausgerichtet wird.
Um dies zu erreichen, kann größere Priorität in der
Hydraulikschaltung für
die Schwenkzylinder als für
die Vorderauslegerzylinder gegeben wer den. Das elektronische Steuermodul 20 würde auch
das Erfahrungsniveau des Bedieners identifizieren und diese Information
als ein Faktor bei den obigen Umschaltungen des Systems verwenden.
Das elektronische Steuermodul 20 kann auch das Grabwerkzeug 15 identifizieren,
das an dem Differentiallenklader 10 angebracht ist, und
kann diese Informationen bei der Veränderung des Betriebs der Maschine 10 verwenden.
Die Veränderung
des Betriebs des Differentiallenkladers in dieser Weise kann bei
der Maximierung des Wirkungsgrades des Differentiallenkladers für die Anwendung
des Grabens von Gräben
helfen.
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Wenn
der Bediener nicht die Anforderung zur Umschaltung bzw. Veränderung
bestätigt,
wird das elektronische Steuermodul 20 weiterhin fragen,
ob der Bediener bevorzugen würde,
dass das System alle Anwendungsidentifikationsaktivitäten beendet. Wenn
der Bediener dies bestätigt,
wird das elektronische Steuermodul 20 aufhören, Daten
zu sammeln, und wird ausgeschaltet, bis der Differentiallenklader 10 abschaltet.
Wenn jedoch der Bediener das elektronische Steuermodul 20 anweist,
fortzufahren, wird es die Aufnahme von Daten wieder aufnehmen und versuchen,
die Anwendung und das Erfahrungsniveau des Bedieners wieder zu identifizieren.
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Andere
Ausführungsbeispiele
der Offenbarung werden dem Fachmann aus einer Betrachtung der Beschreibung
und aus der praktischen Ausführung
der hier offenbarten Offenbarung offensichtlich werden. Beispielsweise
können
Sensoren für
den elektrischen Strom die Spannung oder den Widerstand verwendet
werden, um Daten zu sammeln. Die Strom-, Spannungs- oder Widerstandsdaten
können verwendet
werden, um eine Anwendungssignatur und/oder eine Arbeitswerkzeugsignatur
zu bilden, und um bei der Identifikation der ausgeführten Anwendung
und des verwendeten Werkzeugs zu helfen. Zusätzlich können die Nachrichten, Signale
oder Anforderungen, die von der Steuereinheit an den Bediener gesandt
werden, genauso hörbar
wie sichtbar sein. Die Arbeitsmaschine 10 kann einen Lautsprecher
oder irgendeine andere ähnliche
Vorrichtung aufweisen, um hörbare
Nachrichten an den Bediener zu übermitteln.
Zusätzlich
kann die Steuerstrategie auch eine Regelungsstra tegie (open loop)
sein. Darüber
hinaus kann eine Steuerstrategie der vorliegenden Offenbarung nur
das Erfahrungsniveau des Bedieners verwenden, um den Betrieb der
Arbeitsmaschine zu verändern
bzw. umzuschalten, ohne die Anwendung zu identifizieren, die ausgeführt wird. Eine
weitere Steuerstrategie der vorliegenden Offenbarung kann den Betrieb
der Arbeitsmaschine umschalten, ohne eine Bestätigung des Bedieners anzufordern.
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Es
ist beabsichtigt, dass die Beschreibung und die Beispiele nur als
beispielhaft angesehen werden, wobei der wahre Umfang der Offenbarung
durch die folgenden Ansprüche
gezeigt wird.