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Die
Erfindung betrifft eine Gurtschloßvorrichtung für den Fond
eines Fahrzeugs, mit einer Halteeinrichtung, die wenigstens ein
Gurtschloß trägt.
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In
der Regel sind an der Rücksitzbank
eines Kraftfahrzeugs, das für
fünf Personen
zugelassen ist, drei Gurtschlösser
vorgesehen. Die Lage dieser Gurtschlösser legt drei relativ eng
bemessene Sitzpositionen für
die Fondpassagiere fest. Auch wenn sich weniger als drei Fondpassagiere
im Fahrzeug befinden, kann der zusätzliche Freiraum nicht genutzt
werden.
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In
bestimmten Fahrzeugen ist daher z.B. eine in drei Elemente geteilte
Rücksitzbank
vorgesehen, wobei das mittlere Element weggeklappt und die beiden äußeren Elemente
jeweils zur Fahrzeugmitte hin verschoben werden können, um
den Fondpassagieren so mehr Platz zu bieten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, mit einfacheren Mitteln eine Komfortverbesserung
für die
Fondpassagiere zu erreichen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Gurtschloßvorrichtung der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, die gemäß der Erfindung
aus einem ersten Zustand, in der ein Gurtschloß eine erste Gebrauchsposition
einnimmt, in einen zweiten Zustand überführbar ist, in der ein Gurtschloß eine gegenüber der
ersten Gebrauchsposition in Fahrzeugquerrichtung versetzte zweite
Gebrauchsposition einnimmt. Dabei kann es sich im Sinne der Erfindung
um ein und dasselbe Gurtschloß handeln,
das versetzt wird, oder es kann ein weiteres Gurtschloß vorgesehen sein,
das erst durch die Überführung der
Gurtschloßvorrichtung
in den zweiten Zustand auftaucht und das andere Gurtschloß ersetzt.
Die Erfindung ermöglicht es,
die Position eines Gurtschlosses zu variieren, so daß einem
Fondpassagier eine alternative Sitzposition mit mehr Freiraum geboten
werden kann. Ein Verstellen der Rücksitzbank ist hierfür nicht
erforderlich.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
ist vorgesehen, daß die
Gurtschloßvorrichtung
ein Federelement aufweist, das eine Vorspannkraft bereitstellt, die
das Gurtschloß in
der jeweiligen Gebrauchsposition gegen eine Bewegung in Fahrzeugquerrichtung sichert.
Somit ist gewährleistet,
daß das
Gurtschloß nur
unter Überwindung
der Vorspannkraft zwischen den beiden Gebrauchspositionen hin- und herbewegt werden
kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gurtschloßvorrichtung
in Schnittansicht;
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2a und 2b einen
Ausschnitt der Gurtschloßvorrichtung
aus 1 in blockiertem bzw. nicht-blockiertem Zustand;
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3 eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gurtschloßvorrichtung
in Schnittansicht;
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4 eine
Schnittansicht entlang der Linie IV-IV aus 3;
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5 die
Positionen der Gurtschlösser
der Gurtschloßvorrichtung
aus 3 in Draufsicht;
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6a, 6b eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gurtschloßvorrichtung in
einem ersten Zustand in Vorderansicht und Seitenansicht;
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7a, 7b die
Ansichten der 6a und 6b in
einem zweiten Zustand der Gurtschloßvorrichtung;
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8a, 8b, 8c eine
dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gurtschloßvorrichtung
in einem ersten Zustand in perspektivischer Ansicht, in Vorderansicht
und mit Rücksitzbank
in perspektivischer Ansicht; und
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9a, 9b, 9c die
Ansichten der 8a, 8b und 8c in
einem zweiten Zustand der Gurtschloßvorrichtung.
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In
den 1, 2a und 2b ist
eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gurtschloßvorrichtung
dargestellt, mit der ein Gurtschloß 10 aus einer ersten
Gebrauchsposition in eine um ca. 60 mm versetzte zweite Gebrauchsposition verlagert
werden kann. Die Gurtschloßvorrichtung umfaßt eine
Halteeinrichtung 12 mit einem fest mit dem Fahrzeug oder
einem Fahrzeugsitz oder einer Sitzbank verbundenen Haltebeschlag 14,
in dem ein Bolzen 16 unbeweglich aufgenommen ist. Die Längsachse
des Bolzens 16 ist parallel zur Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet.
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Das
auf dem Bolzen 16 gelagerte Gurtschloß 10 weist einen Schloßkopf 18 und
einen Halteabschnitt mit einem Schloßbeschlag 20, einer
Buchse 22, einer Platte 24 und einer Druckfeder 26 auf.
Der Schloßbeschlag 20 ist
fest mit der ihn umgebenden Buchse 22 verbunden. Die Druckfeder 26 ist
in einer Ausnehmung des Schloßbeschlags 20 aufgenommen
und stützt
sich einerseits an der schloßkopfseitigen
Stirnwand der Ausnehmung und andererseits an der Platte 24 ab,
die nicht mit dem Schloßbeschlag 20 oder
der Buchse 22 verbunden ist.
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In
der Buchse 22 ist eine Durchtrittsöffnung 28 gebildet,
durch die der Bolzen 16 durchgeführt ist. Der Bolzen 16 weist
zwei Rastausnehmungen 30, 32 auf, die jeweils
geringfügig
breiter als die Buchse 22 sind.
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In
den 1 und 2a ist das Gurtschloß 10 in
einer ersten Gebrauchsposition gezeigt, in der die unteren Abschnitte
des Schloßbeschlags 20 und der
Buchse 22 in die erste Ausnehmung 30 des Bolzens 16 eingreifen.
Die Druckfeder 26 stützt
sich an der auf dem Bolzen 16 aufliegenden Platte 24 ab
und übt
einen nach oben gerichteten Druck auf den Schloßbeschlag 20 und damit
auch auf die Buchse 22 aus. Dementsprechend drücken die
unteren Abschnitte des Schloßbeschlags 20 und
der Buchse 22 nach oben gegen den Bolzen 16. Das
Gurtschloß 10 ist
somit in dieser Position gegen ein Verschieben auf dem Bolzenschaft
gesichert.
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Um
das Gurtschloß 10 in
die zweite Gebrauchsposition zu verschieben, muß der Insasse das Gurtschloß 10 gegen
die Kraft der Druckfeder 26 um einen Hub H nach unten drücken. Dadurch
werden die unteren Abschnitte des Schloßbeschlags 20 und
der Buchse 22 aus der Ausnehmung 30 des Bolzens 30 herausbewegt,
und das Gurtschloß 10 kann in
Fahrzeugquerrichtung auf dem Bolzen 16 verschoben werden,
wie in 2b gezeigt. Erreicht das Gurtschloß 10 die
zweite Gebrauchsposition, rasten die unteren Abschnitte des Schloßbeschlags 20 und
der Buchse 22 aufgrund der unter Druck stehenden Feder 26 automatisch
in die zweite Ausnehmung 32 des Bolzens 16 ein.
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Der
Schaft des Bolzens 16 stellt somit ein Halteelement in
Form einer Achse dar, auf der das Gurtschloß 10 zwischen zwei
stabilen Gebrauchspositionen hin- und
herbewegt werden kann.
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Auch
bei der in 3 gezeigten zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Gurtschloß 50 mit
einem Schloßkopf 52 und
einem Halteabschnitt auf einem Halteelement in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar
gelagert. Als Halteelement dient hier ein Haltebeschlag 54 mit
zwei Seitenwänden,
in denen Führungsnuten 56 gebildet
sind. Die Endabschnitte der Führungsnuten 56 sind
nach oben gekrümmt.
In die Führungsnuten 56 greifen
die Enden eines im Schloßbeschlag 56 gelagerten
Bolzens 58 ein, wie aus der Schnittansicht der 4 hervorgeht.
Die Enden des Bolzens 58 dienen somit als Führungselemente.
Die Endpunkte der Führungsnuten 56 stellen
zwei Gebrauchspositionen für
das Gurtschloß 50 dar.
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Wie
in 3 zu erkennen ist, hält eine mit einem Ende am Haltebeschlag 54 gelagerte
und mit dem anderen Ende an den Halteabschnitt des Gurtschlosses 50 gekoppelte
Druckfeder 60 das Gurtschloß 50 stabil in der
ersten Gebrauchsposition. Der Insasse kann das Gurtschloß 50 gegen
die Kraft der Druckfeder 60 entlang der Führungsnuten 56 in
Richtung der zweiten Gebrauchsposition bewegen, wobei die Druckfeder 60 mit
dem Gurtschloß 50 verschwenkt
wird. Nach Überwindung
des Totpunkts zwischen den beiden Endpunkten der Führungsnuten 56 drückt die
Druckfeder 60 das Gurtschloß 50 selbständig in
die zweite Gebrauchsposition. Instabile Zwischenpositionen werden
so vermieden.
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Eine
Besonderheit der zweiten Ausführungsform
besteht darin, daß ein
zweites Gurtschloß 62, das
für den
mittleren Insassen vorgesehen ist, über ein Zugmittel an das erste
Gurtschloß 50 gekoppelt ist.
Ein Gurtband 64, das über
zwei fahrzeugfest gelagerte Umlenker 66 geführt ist,
ist an seinen beiden Enden jeweils mit einem Halteabschnitt der
Gurtschlösser 50, 62 verbunden.
An den Enden des Gurtbands 64 sind Schlaufen gebildet.
Beim ersten Gurtschloß 50 ist
die Schlaufe um den Führungsbolzen 58 geführt (siehe 4).
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Das
zweite Gurtschloß 62 ist
in vertikaler Richtung beweglich in einer Führung 68 aufgenommen.
Zwischen der unteren Stirnwand der Führung 68 und dem Schloßkopf 70 des
zweiten Gurtschlosses 62 ist eine weitere Druckfeder 72 angeordnet. Die
Druckfeder 72 bestimmt die Gebrauchsposition des zweiten
Gurtschlosses 62, solange sich das erste Gurtschloß 50 in
seiner ersten Gebrauchsposition befindet, wie in 3 dargestellt.
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Wird
das erste Gurtschloß 50 in
die zweite Gebrauchsposition überführt, zieht
das Gurtband 64 das zweite Gurtschloß 62 nach unten, so
daß dieses vollständig in
der Sitzbank 74 verschwindet. Das Versenken des zweiten
Gurtschlosses 62 dient zur Vermeidung einer Fehlbedienung
und zur Verbesserung des Komforts, da es von einem Insassen in dieser Position
nicht als störend
empfunden wird. Bei Zurückbewegung
des ersten Gurtschlosses 50 in seine erste Gebrauchsposition
wird das zweite Gurtschloß 62 durch
die Druckfeder 72 wieder nach oben in seine Gebrauchsposition
gedrückt.
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Die
gleiche Gurtschloßvorrichtung
(ohne die Kopplung an das mittlere Gurtschloß 62) ist für ein neben
dem mittleren Gurtschloß 62,
in Fahrzeuglängsrichtung
jedoch versetzt angeordnetes drittes Gurtschloß 76 vorgesehen, so
daß sich
die in 5 in Draufsicht gezeigten Positionen für die Gurtschlösser 50, 62, 76 ergeben.
Die beiden äußeren Gurtschlösser 50, 76 können jeweils
aus einer äußeren ersten
Gebrauchsposition um ca. 60 mm in eine der Fahrzeugmitte nähere zweite
Gebrauchsposition verschoben werden, wobei das in Fahrzeugquerrichtung
festgelegte mittlere Gurtschloß 62 bei
der Verschiebung des ersten Gurtschlosses 50 in der Rücksitzbank 74 versenkt
wird.
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In
den 6a bis 7b ist
eine dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gurtschloßvorrichtung
mit einer Halteeinrichtung gezeigt, die zwei Gurtschlösser 100, 102 trägt. In einem
fest montierten Haltebeschlag 104 mit U-förmigen
Profil (siehe 6a) ist ein Bolzen 106 aufgenommen,
der durch passende Öffnungen
der Schloßbeschläge 108, 110 geführt ist.
Wie bei der ersten Ausführungsform
ist der Bolzen 106 parallel zur Fahrzeugquerrichtung angeordnet.
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In
dem in den 6a und 6b dargestellten
Zustand der Gurtschloßvorrichtung
nehmen die Schloßbeschläge 108, 110 eine
an die Schenkel des Haltebeschlags 104 angrenzende Position
ein. Beide Gurtschlösser 100, 102 ragen
vertikal nach oben und sind für
die Insassen zugänglich
(Gebrauchsposition).
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Das
zweite (bezogen auf 6a rechte) Gurtschloß 102 kann
in Fahrzeuglängsrichtung
nach vorne verschwenkt werden (siehe 6b und 7a).
Das erste Gurtschloß 100 kann
dann auf dem Bolzen 106 in Fahrzeugquerrichtung zur Fahrzeugmitte
hin verschoben werden, wobei der Verschiebeweg durch einen Abstandshalter 112 begrenzt
ist. Mit dieser Ausführungsform
wird eine Verschiebung des ersten Gurtschlosses 100 um ca. 60 mm
erreicht.
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Die
in den 8a bis 9c gezeigte
vierte Ausführungsform
der Erfindung ermöglicht
eine Umwandlung von drei Sitzplätzen
einer Rücksitzbank
in zwei Sitzplätze
mit einem um jeweils ca. 60 mm vergrößerten Freiraum in Fahrzeugquerrichtung.
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Die
Gurtschloßvorrichtung
umfaßt
eine erste Halteeinrichtung 150 mit einem fest montierten
Haltebeschlag 152, in dem ein in Fahrzeugquerrichtung angeordneter
Bolzen 154 aufgenommen ist. Der Bolzen 154 ist
durch passende Öffnungen
von Schloßbeschlägen 156, 158 eines
ersten Gurtschlosses 160 bzw. eines dritten Gurtschlosses 162 geführt, die
zusammen ein Doppelschloß 164 bilden.
An dem näher zur
Fahrzeugmitte angeordneten Schloßbeschlag 156 ist
ein weiterer Schloßbeschlag 166 eines
zweiten Gurtschlosses 168 angeformt. Das zweite Gurtschloß 168 ist
gegenüber
dem Doppelschloß 164 versetzt
angeordnet: Der Schloßkopf
des zweiten Gurtschlosses 168 ist zum einen leicht zur
Fahrzeugmitte hin versetzt und zum anderen um ca. 90° gegenüber den
Schloßköpfen des
Doppelschlosses 164 geneigt.
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Es
ist noch eine weitere, ähnlich
aufgebaute Halteeinrichtung 170 mit einem Haltebeschlag 172 und
einem Bolzen 174 vorgesehen. Auf dem Bolzen 174 sind
ebenfalls ein erstes Gurtschloß 176 und
ein zweites Gurtschloß 178 gelagert,
wobei der Schloßbeschlag 180 des
zweiten Gurtschlosses 178 an den Schloßbeschlag 182 des
ersten Gurtschlosses 176 angeformt ist, wie insbesondere
aus 8b hervorgeht. Das erste Gurtschloß 176 ist
ein Einzelschloß, d.h.
nicht Bestandteil eines Doppelschlosses. Ähnlich wie bei der zuvor beschriebenen
Halteeinrichtung 150 ist das zweite Gurtschloß 178 gegenüber dem
ersten Gurtschloß 176 sowohl
in Richtung Fahrzeugmitte als auch um einen bestimmten Drehwinkel versetzt.
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Die
Gurtschlösser 160, 162, 168, 176, 178 sind
jeweils so gelagert, daß sie
um eine zur Fahrzeugquerrichtung parallele Achse gedreht werden können, wobei
die relative Lage der zusammen auf einer Halteeinrichtung gelagerten
Gurtschlösser
jeweils beibehalten wird.
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Wird
die Rücksitzbank 184 nur
von einem oder zwei Insassen in Anspruch genommen, können das
Doppelschloß 164 und
das Einzelschloß 176,
wie in den 9a und 9b gezeigt,
wenigstens so weit gedreht werden, daß sie in entsprechenden Ausnehmungen 186 der
Rücksitzbank 184 (siehe 8c, 9c)
verschwinden. Durch die Rotation kommen die zweiten Gurtschlösser 168, 178 zum Vorschein,
die im Vergleich zu den ersten Gurtschlössern 160, 176 eine
zur Fahrzeugmitte versetzte Lage einnehmen.
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Die
Merkmale der einzelnen Ausführungsformen
können
selbstverständlich
in geeigneter Weise miteinander kombiniert werden.