DE102005014848B4 - Tubekite - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Tubekite mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Ein derartiger Tubekite ist beispielsweise in der
DE 203 20 389 beschrieben und hat eine Tubeanordnung, die ein Segeltuch (Canopy) trägt. Die aufblasbare Tubeanordnung besteht im wesentlichen aus einer Fronttube, an der in Anströmrichtung verlaufende, das Segelprofil stützende aufblasbare Rippen oder Streben (Querstruts) ausgebildet sind. Bei der bekannten Lösung sind an den beiden Tips des Kites jeweils eine Frontleine und eine Backleine befestigt. Im mittleren Bereich der Fronttube ist eine Zusatzleine (sogenannte 5te Leine befestigt, die es dem Surfer ermöglicht, in der Flugphase das Profil des Kites zu stabilisieren. Ein derartiger Kite wird unter dem Produktnamen "RHINO 05" vertrieben und hat sich gegenüber herkömmlichen Lösungen ohne Zusatzleine als überlegen erwiesen. - Ähnliche Tubekites sind aus den Druckschriften
DE 102 50 756 A1 ,DE 102 61 056 A1 ,FR 2 581 961 A1 - Die Firma Windtools vertreibt oder vertrieb unter dem Produktnamen "Booster" einen Kite, bei dem das Segelprofil nicht durch aufblasbare Querstruts sondern durch Segellatten gestützt wird, die sich über die gesamte Profilbreite erstrecken und somit die Trailing Edge gegenüber der Leading Edge ausgestellt ist. Hinsichtlich der Funktion unterscheiden sich diese Segellatten nicht von den aufblasbaren Querstruts, sie erleichtern allerdings den Aufbau, da das Aufblasen der Querstruts entfallen kann.
- Es ist des weiteren bekannt, an den beiden Tips des Kites Segellatten zur Stabilisierung vorzusehen.
- Zur Verminderung des Anströmwiderstandes des Kites ist man bestrebt, den Durchmesser der Fronttube möglichst klein auszulegen. Es zeigte sich jedoch bei Flugversuchen, dass die mit einer im Querschnitt verringerten Fronttube ausgeführten Kites bei bestimmten Windbedingungen nicht die erforderliche Flugstabilität aufweisen und daher im Flugverhalten kritisch sind.
- Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Tubekite zu schaffen, der auch bei geringem Fronttubedurchmesser eine gute Flugstabilität aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch einen Tubekite mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Erfindungsgemäß hat der Tubekite im Bereich zwischen seinen Tips eine Vielzahl von Stützelementen angeordnet, über die das Segeltuch mit Bezug zur Fronttube anstellbar ist, so dass der Anströmwinkel (angle of attack) des Kites gegenüber Lösungen ohne diese Stützelemente vergrößert ist und stabil gehalten wird. Dieser vergrößerte Anströmwinkel ermöglicht es, die Fronttube mit geringerem Querschnitt auszuführen, ohne dass die Flugstabilität negativ verändert wird. Dieser Vorteil kommt besonders bei Kites mit einer Zusatzleine (fünftes Element) zum Tragen. Durch die verbesserte Ausgestaltung des "Kites" mit einem vollen runden Anströmprofil kann die Performance des Kites wesentlich verbessert werden. Bei einem großen Anstellwinkel des Kites (angle of attack) wird eine Strömungsablösung verhindert, bei geringen Anstellwinkeln wird das Profil stabilisiert und verhindert, dass es durch die auf die Anströmkante (Leading Edge) auftreffende Strömung platt gedruckt wird und somit an Effizienz verliert.
- Durch die erfindungsgemäßen Stützelemente wird somit das Profil im Anströmbereich gezielt stabilisiert und der Anströmwinkel (angle of attack) gegenüber Kites ohne derartige Stützelemente vergrößert.
- Bei dem eingangs beschriebenen Stand der Technik "Booster" dienen die Segellatten im Wesentlichen als Ersatz für die Querstruts – die erfindungsgemäße Wirkung mit der Vergrößerung des Anströmwinkels kann mit diesen durchgehenden, sich über das gesamte Profil erstreckenden Segellatten nicht erzielt werden.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Stützelemente als Segellatten ausgebildet, deren Länge und Steifigkeit im Hinblick auf die optimale Gestaltung des Anströmprofils gewählt sind. Die Segellatten erstrecken sich im Unterschied zum Stand der Technik nur über einen Teilbereich des Kite-Profils.
- Die Befestigung der Stützelemente erfolgt vorzugsweise an Aufnahmen oder Taschen einer Außenhaut der Fronttube. Um die Stützwirkung dieser Stützelemente/Segellatten zu verbessern, können sich diese Aufnahmen über den Befestigungsbereich des Segels an der Fronttube hinaus erstrecken, so dass die Stützelemente zuverlässig an der Quertube abgestützt sind.
- Die Abstützung erfolgt derart, dass sich die Stützelemente ohne Segel etwa tangential zu der Quertube nach oben, d. h. weg vom Kite-Profil erstrecken und erst durch das ausgestellte Segel nach unten in die Profilstruktur hineingebogen werden. Das Lattenprofil ist dann so ausgelegt, dass sich der optimierte runde Anströmbereich ausbildet.
- Die Stützelemente laufen bspw. in Anströmrichtung entlang dem Profil und stützen das Segel zur Vergrößerung des Anströmwinkels ab. D.h., bei dieser Lösung verlaufen die Segellatten mehr oder weniger parallel zu den Querrippen der Tubeanordnung. Es kann jedoch durchaus sein, dass diese Segellatten mit Bezug zur Umströmungsrichtung schräg angestellt sind, um dem Kite ein vorbestimmtes Anströmprofil zu verleihen.
- Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist der Fronttubedurchmesser vorzugsweise um zumindest 10% geringer als bei herkömmlichen Lösungen.
- Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
- Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Schemadarstellung eines als Fünf-Leiner ausgeführten Tubekites; -
2 eine Schemadarstellung des erfindungsgemäßen Kiteprofils; -
3 eine Schemadarstellung eines herkömmlichen Kiteprofils; -
4 eine an einer Quertube abgestützte Segellatte des erfindungsgemäßen Kites ohne Segel; -
5 die Segellatte aus4 bei ausgestelltem Segel und -
6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kites. - Dieser hat eine Tubeanordnung bestehend aus einer die Leading Edge des Kites
1 bestimmenden Fronttube2 und daran ausgebildeten Rippen4 (Querstruts), über die ein Segeltuch6 aufgespannt wird. Durch Aufblasen der Fronttube2 und der Rippen4 wird das Segeltuch6 gespannt und der Tubekite1 erhält ein flügelartiges Querprofil (siehe2 ) (parallel zur Umströmungsrichtung). An beiden Tips8 ,10 des Tubekites1 greifen jeweils zwei Frontleinen12 ,14 sowie zwei Backleinen16 ,18 an. Die beiden Frontleinen12 ,14 sind zu einer mittigen Zugleine20 zusammengeführt. Die beiden Backleinen16 ,18 sind an den Endabschnitten einer Bar22 befestigt. Die Zugleine20 erstreckt sich durch die Bar22 hindurch und ist über eine Chicken Loop24 am Trapezgurt des Surfers befestigt. Etwa im mittleren Bereich der Fronttube2 ist eine Zusatz- oder Trimmleine26 befestigt, die sich parallel zur Zugleine20 durch die Bar22 erstreckt und im Bereich zwischen Chicken Loop24 und Bar22 eingehängt ist. Die Zusatzleine26 kann über eine zusätzliche Sicherungseinrichtung28 am Surfer festgelegt werden. Hinsichtlich der Funktion der Zusatzleine26 sei auf die bereits vorhandene Fachliteratur, beispielsweise in der Zeitschrift Kite-Boarding.de, Ausgabe 5/2004 verwiesen. - Die Besonderheit des in
1 dargestellten Kites besteht darin, dass im Anströmbereich des Tubekites1 mehrere Segellatten30 angeordnet sind, die das Segeltuch6 und auch die Rippen (Querstruts)4 im Bezug zur Fronttube2 anstellen, sodass der Anströmwinkel α (s.2 ) gegenüber herkömmlichen Lösungen mit gleich großer Fronttube (3 ) vergrößert wird. - Anhand der
2 und3 ist verdeutlicht, dass sich bei Verwendung der erfindungsgemäßen Stützelemente oder Segellatten (2 ) im Bereich zwischen der Quertube und etwa 20 bis 30 % der maximalen Profillänge (d. h., dem Abstand zwischen Quertube und Trailing Edge36 ) ein wesentlich volleres Profil einstellt, während dies bei herkömmlichen Lösungen durch die Luftströmung flachgedrückt wird (3 ), so dass sich ein wesentlich geringerer Anströmwinkel α einstellt. - Die einzelnen Segellatten
30 sind mit einem Endabschnitt an der Fronttube2 befestigt. Diese Befestigung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass an einer üblicherweise aus Dacron bestehenden Außenhaut der Fronttube eine taschenförmige Aufnahme für jede Segellatte30 ausgebildet ist, in der diese eingesetzt und ggf. durch Kleben oder Nähen oder sonstige geeignete Verbindungsmittel fixiert ist. -
4 zeigt die sich dabei einstellende Grundposition der Segellatte30 mit Bezug zur Fronttube2 . Die Segellatte30 erstreckt sich in der Einbauposition – ohne Segel – in Tangentialrichtung nach oben, das heißt weg von der sich später beim Ausstellen des Segels einstellenden Kitefläche. Durch Aufpumpen der Quertube2 und der Rippen4 wird das Segel gespannt und dabei die Segellatten30 nach unten in die Segelebene hineingebogen (siehe5 ), wobei sich das in2 dargestellte Anströmprofil ergibt. Das Segel6 selbst ist üblicherweise mit der Außenhaut der Fronttube2 vernäht und/oder verklebt. Die Aufnahmen für die Segellatten30 können so ausgebildet sein, dass sich die Endabschnitte der Segellatten30 über den Anbindungsbereich des Segels6 an die Fronttube2 hinaus erstrecken. Diese Endabschnitte sind in1 mit dem Bezugszeichen34 versehen. Man sieht gemäß der Darstellung in1 auch, dass sich die Segellatten von unten her am Segel6 abstützen. Zur Lagefixierung der freien Endabschnitte der Segellatten30 können am Segel6 zusätzliche Segeltaschen32 vorgesehen werden. - Bei einem erfindungsgemäßen, mit Stützelementen, Segellatten
30 ausgebildeten Kite kann die Fronttube2 mit einem geringeren Durchmesser als bei herkömmlichen Lösungen ausgebildet werden, da durch das volle Anströmprofil der Arc des Kites1 stabilisiert wird. Würde man einen herkömmlichen Kite mit einem derart geringen Fronttubedurchmesser ausführen, so würde dieser kollabieren. - Bei dem in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwischen zwei Rippen4 eine Segellatte30 angeordnet – selbstverständlich können auch andere Teilungen gewählt werden, wobei beispielsweise im mittleren Bereich des Kites mehr Segellatten30 angeordnet werden, als es im äußeren Bereich, d. h., im Bereich der Tips der Fall ist. Die Steifigkeit und die Länge der Segellatten30 wird so abgestimmt, dass sich das gewünschte volle Antrömprofil (2 ,5 ) ausbildet. - Wie bereits erwähnt, sind die aufblasbaren Rippen
4 oder die Segellatten (Booster) beim Stand der Technik nicht dazu geeignet, um dem Kite das gewünschte Anströmprofil zu verleihen, sondern dienen im Wesentlichen dazu, das Segel6 auszustellen und die Leading Edge in der gewünschten Relativposition zur Trailing Edge36 zu halten. Durch die bekannten Rippen4 wird allenfalls das Profil im mittleren Bereich, d. h. im Bereich zwischen der Quertube2 und der Trailing Edge36 beeinflußt. - Nachdem die Profilierung bei der erfindungsgemäßen Lösung im Wesentlichen durch die Segellatten
30 vorgegeben ist, kann bei einem alternativen Ausführungsbeispiel u. U. sogar darauf verzichtet werden, die Rippen (Querstruts)4 zur Profilierung des Segels zu verwenden. Bei diesem Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Rippen4 im wesentlichen direkt zwischen der Fronttube2 und der Trailing Edge36 , der Raum zwischen dem Segel6 und der Querrippe4 kann ggf. mit Segeltuch abgedeckt werden, so dass der Zwickel zwischen Fronttube2 , Segel6 und Rippe4 abgedeckt ist. Durch eine derartige Rippe4 wird das Segel6 nur noch ausgestellt, die Profilierung erfolgt alleine durch die Segellatten30 . In diesem Fall könnten die Segellatten30 auch in der Vertikalebene durch die Querrippen4 liegen. - Beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel werden Segellatten
30 verwendet, um dem Kite1 das vorbestimmte Anströmprofil zu verleihen. Selbstverständlich können auch andere Stützelemente, wie plattenförmige Einlagen, Schaumkörper etc. verwendet werden. Die herkömmlicherweise eingesetzten Rippen4 (Querstruts) reichen nicht aus, um dem Kite1 das vorbestimmte Profil zu verleihen. Es reicht in den meisten Fällen aus, wenn sich die Segellatten30 bis maximal zur Hälfte oder 30 % der Profillänge (Abstand zwischen Fronttube2 und Trailing Edge36 ) gesehen erstrecken. Prinzipiell können die Segellatten30 auch in die aufblasbaren Querstruts (Rippen)4 integriert werden. - Offenbart ist ein Tubekite, bei dem im Anströmbereich Stützelemente, beispielsweise Segellatten, ausgebildet sind, um den Anströmwinkel (angle of attack) gegenüber herkömmlichen Lösungen zu vergrößern, sodass der Durchmesser einer Fronttube verringerbar ist.
-
- 1
- Tubekite
- 2
- Fronttube
- 4
- Rippen
- 6
- Segel
- 8
- Tip
- 10
- Tip
- 12
- Frontleine
- 14
- Frontleine
- 16
- Backleine
- 18
- Backleine
- 20
- Zugleine
- 22
- Bar
- 24
- Chicken Loop
- 26
- Zusatzleine
- 28
- Sicherungseinrichtung
- 30
- Segellatte
- 32
- Lattentaschen
- 34
- Endabschnitt Segellatte
- 36
- Trailing Edge
Claims (7)
- Tubekite mit einer ein Segel (
6 ) tragenden Tubeanordnung (2 ,4 ), wobei eine Fronttube (2 ), Querrippen (4 ) und ein davon ausgestelltes Segeltuch (6 ) ein Profil ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass an der Fronttube (2 ) im Bereich zwischen den Tips (8 ,10 ) das Segel (6 ) abstützende Stützelemente (30 ) befestigt sind, durch die das Segel (6 ) mit Bezug zur Fronttube (2 ) zur Vergrößerung eines Anströmwinkels (α) angestellt ist und die sich nur entlang eines Teils des Profils erstrecken. - Tubekite nach Patentanspruch 1, wobei die Stützelemente (
30 ) Segellatten sind. - Tubekite nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Stützelemente (
30 ) an Aufnahmen einer Außenhaut der Fronttube (2 ) befestigt sind. - Tubekite nach Patentanspruch 3, wobei sich die Aufnahmen über den Anbindungsbereich des Segels an der Fronttube (
2 ) hinaus erstrecken. - Tubekite nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Stützelemente (
30 ) sich ohne abzustützendes Segel (6 ) etwa tangential zur Fronttube (2 ) erstrecken und durch das Segel (6 ) im Aufbauzustand aus der Tangentialposition in das Profil hinein gespannt werden. - Tubekite nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei sich die Stützelemente (
30 ) entlang weniger als der Hälfte der Profillänge erstrecken. - Tubekite nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Fronttubedurchmesser (d) gegenüber vergleichbaren Tubekites (
1 ) ohne Stützelemente um mindestens 10 % verringert ist.
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