DE102005014376A1 - Vorrichtung zum Befestigen eines Körperschall übertragenden Bauelements - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Befestigen eines Körperschall übertragenden Bauelements beschrieben. Dem Bauelement (1) ist ein Körperschalldämpfer (2) mit wenigstens einem Distanzstück aus Bremsbelagmaterial (3) zugeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Körperschall übertragenden Bauelements, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Befestigungen zum vibrationsfreien Halten von Bauteilen, insbesondere von Bauteilen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit Geräusche per Luftschall und Körperschall übertragen bzw. erzeugen, müssen verschiedene Anforderungen erfüllen. Bei der Körperschallübertragung treten auch akustische Verstärkungen auf, die beispielsweise einen großen Körper bzw. ein Gehäuse zum Schwingen anregen und so die unerwünschte Geräusche erzeugen.
- Einerseits sollen diese Befestigungen keine Geräusche übertragen bzw. diese Geräusche minimieren, andererseits soll das Bauteil sicher und dauerhaft befestigt bzw. gehalten werden. Vibrations- bzw. Körperschallübertragung tritt immer dann verstärkt auf, wenn zwischen dem Schallerzeuger und einem Gehäuse eine metallische Verbindung besteht.
- Zum sicheren Halten sind Lösungen bekannt, die über eine aufwendige Dämmung und eine Gummilagerung des Bauelements die Geräuschentwicklung minimieren. Dazu ist jedoch ein großer Raumbedarf notwendig.
- Steht dieser Raum jedoch nicht Verfügung und muss beispielsweise ein Elektromotor auf engem Raum sicher und vibrationsfrei bzw. körperschallgedämpft gehalten werden, sind die bekannten Lösungen unbrauchbar.
- Im Bereich der Operationsmikroskope werden eine Vielzahl von Klein-Elektromotore im zugehörigen Mikroskopstativ bzw. dem Mikroskop eingebaut um u.a. auch den X-Y-Fokussiertrieb zu steuern. Dieser Fokussiertrieb ist im Operationsmikroskop jedoch an einer Stelle eingebaut, die in der Nähe des Einblickokulars für den Operateur liegt. Durch diese Nähe werden auch geringste Vibrationen und Geräusche vom Operateur wahrgenommen. Bei mehrstündigen Operationen können die Störungen zu einer Konzentrationsschwäche beim Operateur führen.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Körperschall übertragende Bauteil sicher und vibrationsfrei bzw. körperschallgedämpft zu befestigen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass dem Körperschall übertragenden Bauelement ein Körperschalldämpfer mit wenigstens einem Distanzstück aus Bremsbelagmaterial zugeordnet ist. Das Distanzstück besteht aus einem handelsüblichen Material für Bremsbelege, wie es beispielsweise auch im Automobilbereich verwendet wird. Der Erfinder hat erkannt, dass dieses Material zur vibrationsfreien Halterung sehr gut geeignet ist und eine hohe Körperschalldämpfung gewährleistet.
- Es zeichnet sich auch dadurch aus, dass es einer hohen Druckbelastbarkeit standhält. Damit können eventuell verwendete Befestigungsschrauben mit einem hohen Drehmoment angezogen werden. Ferner zeichnet sich der Bremsbelag auch dadurch aus, dass eine hohe Formstabilität gewährleistet ist. Durch die hohe Formstabilität und die hohe Druckbelastbarkeit wird eine sichere Schraubverbindung erreicht.
- In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Bauelement über das Distanzstück aus Bremsbelagmaterial an einem Gehäuse befestigt. Dabei wird gewährleistet, dass kein metallischer Kontakt zwischen dem Bauelement und dem Gehäuse exsistiert und somit keine Schall- und Vibrationsübertragung auf das Gehäuse erfolgt.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Bauelement als elektrischer Antrieb, insbesondere als Klein-Elektromotor, ausgebildet. Derartige Antriebe lassen sich platzsparend unterbringen, benötigen jedoch eine Halterung, die die Übertragung der beim Elektromotor auftretenden Vibrationen und/oder Geräusche vermeidet.
- In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Gehäuse als Teil eines Stativs ausgebildet ist, wobei das Stativ ein Operationsmikroskop trägt. Es liegt natürlich im Rahmen der Erfindung, die Befestigungsvorrichtung auch im Operationsmikroskop anzuordnen.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind dem Bauelement zwei gegenüberliegend angeordnete Distanzstücke aus Bremsbelagmaterial zugeordnet und beide Distanzstücke sind kraftschlüssig mit einem Anschlussflansch des Gehäuses verbunden.
- In einer Weiterbildung der Erfindung weist die kraftschlüssige Verbindung mindestens eine Schraube auf, wobei die Schraube durch die beiden Distanzstücke und den Anschlussflansch geführt und mit dem Bauelement verbunden ist. Durch diese Anordnung besteht zwischen dem Anschlussflansch des Gehäuses und dem Bauelement auch keine direkte metallische Verbindung über die Schraube, so dass kein vom Bauelement erzeugter Körperschall auf das Gehäuse übertragen wird.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Schraube und dem Halter wenigstens ein O-Ring zur Schwingungsisolierung angeordnet. Damit wird erreicht, dass die Schraube über den O-Ring vom Halter isoliert wird. Damit ist auch hier gewährleistet, dass zwischen einem oder mehreren Schrauben und dem Halter bzw. dem Gehäuse keine metallische Verbindung besteht.
- In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Distanzstück als Distanzring aus Bremsbelagmaterial mit einem Durchmesser von 32 mm ausgestattet. Bei dem Distanzstück bzw. dem Distanzring kann es sich beispielsweise um einen Bremsbelag mit der Handelsbezeichnung „F1045" der Firma „Furka Reibbelege AG, Schweiz" handeln.
- In einer Weiterbildung der Erfindung hat das Distanzstück bzw. der Distanzring eine Dicke von mindestens 0.5 mm, vorzugsweise 1 mm, so dass eine ausreichende Körperschalldämpfung bei geringer Bauform gewährleistet ist.
- In einer Weiterbildung der Erfindung wird die Vorrichtung mit dem Distanzstück bzw. mit dem Distanzring aus Bremsbelagmaterial zusammen mit einem Klein-Elektromotor in einem Stativ eines Operationsmikroskops und/oder in einem Mikroskop verwendet.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die beschriebene Vorrichtung in einem Gerät mit lärmgeminderten Eigenschaften verwendet. Die Vorrichtung kann überall dort sinnvoll eingesetzt werden, wo mit Elektromotoren hohe Drehzahlen erreicht bzw. wo die Elektromotore direkt mit einem Gehäuse verbunden sind und so Vibrationen bzw. Körperschall auf das Gehäuse übertragen und dort zusätzlich verstärkt werden.
- Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Hilfe der schematischen Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 : eine Schnittdarstellung durch den Anschlussflansch mit den Distanzringen und dem Elektromotor mit Vorschaubring -
2 : eine Ansicht des Distanzrings aus Bremsbelagmaterial -
3 : eine Schnittdarstellung durch den Anschlussflansch mit den Distanzringen und dem Elektromotor ohne Vorschaubring - Die
1 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen Anschlussflansch7 mit zwei Distanzstücken3 , die hier als Distanzringe aus Bremsbelagmaterial ausgebildet sind. Der Anschlussflansch7 ist an einem Gehäuse4 angeordnet und trägt ein Bauelement1 , das als elektrischer Antrieb5 bzw. als Klein-Elektromotor6 mit einer Antriebswelle12 , die sich durch eine zentrale Öffnung18 erstreckt, und mit einem Getriebe13 ausgebildet ist. Dabei kann das Getriebe13 auch eine elastische Kupplung umfassen. - Der Klein-Elektromotor
6 ist zylindrisch ausgebildet und über einen Vorschraubring14 und einen O-Ring11 in einer runden Öffnung in den Anschlussflansch7 zentriert eingesetzt. Dazu ist der Anschlussflansch7 im Bereich des O-Rings11 konisch zulaufend ausgebildet. - In den Konus wird der O-Ring
11 eingelegt und der Klein-Elektromotor6 eingesetzt. Über den Vorschraubring14 wird der O-Ring11 in die konischen Ausnehmung15 des Anschlussflansches7 gepresst und legt sich dabei um die Stirnseite des Klein-Elektromotors6 . Dabei ist sichergestellt, dass der Innendurchmesser des Vorschraubringes14 größer dimensioniert ist als der Außendurchmesser des Klein-Elektromotors6 , so dass zwischen dem Vorschraubring14 und dem Klein-Elektromotor6 ein Luftspalt16 besteht. Durch die seitliche Gummilagerung des Klein-Elektromotors6 über den O-Ring11 ist sichergestellt, dass kein metallischer Kontakt zwischen dem Körperschall erzeugenden Bauelement1 , hier Klein-Elektromotor6 , und dem Gehäuse4 , hier Anschlussflansch7 , besteht. - Der Körperschalldämpfer
2 weist ferner die zwei gegenüberliegend angeordneten Distanzringe3a ,3b aus Bremsbelagmaterial mit einer Bohrung9 auf, durch die sich eine Schraube8 erstreckt und mit dem Klein-Elektromotor6 verbunden ist. Die Bohrung9 erstreckt sich auch durch den Anschlussflansch7 , so dass beim Anziehen der Schraube8 die beiden Distanzringe3a und3b den Anschlussflansch7 beidseitig klemmen und so den Klein-Elektromotors6 an dem Anschlussflansch7 befestigen. Dabei ist die Bohrung9 so dimensioniert, dass zwischen der Schraube8 und dem Anschlussflansch7 bzw. den Distanzringen3 eine Aufnahme für einen O-Ring besteht. - Zur sicheren Befestigung ist zwischen dem Distanzring
3b und dem Kopf der Schraube8 ein metallischer Befestigungsring17 angeordnet, der natürlich auch als Unterlegscheibe ausgebildet sein kann. Um die Schraube8 sicher vom Anschlussflansch zu entkoppeln bzw. einen Kontakt auszuschließen, sind in der Bohrung9 des Anschlussflanschs7 zwei O-Ringe10 angeordnet, so dass auch hier eine Metall-Metall-Verbindung ausgeschlossen ist. - In der Abbildung ist der elektrische Antrieb
5 über zwei Schrauben8 mit dem Anschlussflansch7 bzw. dem Gehäuse4 verbunden. Zur sicheren Befestigung können natürlich auch mehr Schraubverbindungen vorgesehen sein. - Die
2 zeigt den Distanzring3 aus Bremsbelagmaterial in einer Draufsicht. Der Distanzring3 weist vier Bohrungen9 und ein Öffnung18 auf. Bei dem Bremsbelagmaterial handelt es sich um einen handelsüblichen asbestfreien Belag, wie er bei Trommelbremsen verwendet wird. - Die
3 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Anschlussflansch7 mit zwei Distanzringen3a ;3b und aus Bremsbelagmaterial. Der Anschlussflansch7 ist Teil des Gehäuses4 und trägt den Klein-Elektromotor6 mit der Antriebswelle12 und einem darauf angeordneten Zahnrad19 . - In diesem Ausführungsbeispiel ist der Klein-Elektromotor
6 nicht über einen Vorschraubring zentriert, sondern über einen Konus, der direkt am Gehäuse4 bzw. dem Anschlussflansch7 vorgesehen ist, wobei der O-Ring11 in die durch den Konus gebildete Ausnehmung15 eingesetzt ist. Durch Anziehen der Schrauben8 wird der O-Ring11 in die konischen Ausnehmung15 des Anschlussflansches7 gepresst und legt sich dabei an die Stirnseite des Klein-Elektromotors6 an. Durch diese Gummilagerung des Klein-Elektromotors6 über den O-Ring11 besteht kein metallischer Kontakt zwischen dem Klein-Elektromotor6 und dem Gehäuse4 . - Auch in diesem Ausführungsbeispiel sind die zwei gegenüberliegend angeordneten Distanzringe
3a ;3b aus Bremsbelagmaterial ausgebildet und weisen eine Bohrung9 auf, durch die sich die Schraube8 erstreckt und mit dem Klein-Elektromotor6 verbunden ist. - Die Bohrung
9 ist im Anschlussflansch7 vorgesehen, so dass beim Anziehen der Schraube8 die beiden Distanzringe3 den Anschlussflansch7 beidseitig klemmen und so Klein-Elektromotors6 an dem Anschlussflansch7 bzw. dem Gehäuse4 befestigen. - Zwischen dem Klein-Elektromotor
6 und dem Gehäuse4 bzw. dem Anschlussflansch7 besteht keine direkte Metall-Metall-Verbindung, so dass eine störende Körperschallübertagung ausgeschlossen ist. -
- 1
- Bauelement
- 2
- Körperschalldämpfer
- 3a, 3b
- Distanzstück, Distanzring aus Bremsbelagmaterial
- 4
- Gehäuse
- 5
- elektrischer Antrieb
- 6
- Klein-Elektromotor
- 7
- Anschlussflansch
- 8
- Schraube
- 9
- Bohrung
- 10
- O-Ring
- 11
- O-Ring
- 12
- Antriebswelle
- 13
- Getriebe, elastische Kupplung
- 14
- Vorschraubring
- 15
- konische
Ausnehmung in
7 - 16
- Luftspalt
- 17
- metallischer Befestigungsring
- 18
- Öffnung
- 19
- Zahnrad
Claims (15)
- Vorrichtung zum Befestigen eines Vibrationen übertragenden Bauelements, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bauelement (
1 ) ein Körperschalldämpfer (2 ) mit wenigstens einem Distanzstück (3 ) aus Bremsbelagmaterial (3 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement (
1 ) über das Distanzstück (3 ) an einem Gehäuse (4 ) befestigt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1–2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement (
1 ) als elektrischer Antrieb (5 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1–2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement (
1 ) als Lager oder Getriebe oder Welle oder Spindel ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb (
5 ) als Klein-Elektromotor (6 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
4 ) als Teil eines Stativs ausgebildet ist und das Stativ ein Operationsmikroskop trägt. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bauelement (
1 ) zwei gegenüberliegend angeordnete Distanzstücke (3a ,3b ) zugeordnet sind, die kraftschlüssig mit einem Anschlussflansch (7 ) des Gehäuses (4 ) verbunden sind. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung mindestens eine Schraube (
8 ) aufweist, die Schraube (8 ) durch eine Bohrung (9 ) in beiden Distanzstücken (3a ,3b ) und dem Anschlussflansch (7 ) geführt und mit dem Bauelement (1 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Schraube (
8 ) und dem Anschlussflansch (7 ) wenigstens ein O-Ring (10 ) zur Schwingungsisolierung der Schraube (8 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7–9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement (
1 ) über eine formschlüssige Verbindung mit dem Anschlussflansch (7 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Verbindung eine konische Ausnehmung (
15 ) und einen O-Ring (11) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück (
3 ) einen Durchmesser von 32 mm aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück (
3 ) eine Dicke von wenigstens 0.5 mm, vorzugsweise 1 mm, aufweist. - Verwendung eines Distanzstückes aus Bremsbelagmaterial in einem Stativ eines Operationsmikroskops und/oder eines Mikroskops zur Körperschalldämpfung.
- Verwendung der Vorrichtung mit einem Distanzstückes aus Bremsbelagmaterial in einem Gerät mit lärmgeminderten Eigenschaften.
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