DE102007023325B4 - Optisches Gerät, insbesondere Mikroskop - Google Patents

Optisches Gerät, insbesondere Mikroskop Download PDF

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Abstract

Optisches Gerät (1), insbesondere Mikroskop, vorzugsweise Laserscanmikroskop, mit einer Lichtquelle und einer Lüftereinheit (2) zum Kühlen der Lichtquelle wobei die Lüftereinheit (2) im Betrieb zumindest geringfügig schwingt, wobei Mittel zur Schwingungsentkopplung der Lüftereinheit (2) gegenüber dem optischen Gerät (1) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftereinheit (2) zusätzlich ein schalldämpfendes Element (6) nachgeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Optisches Gerät, insbesondere Mikroskop, vorzugsweise Laserscanmikroskop, mit einer Lichtquelle und einer Lüftereinheit zum Kühlen der Lichtquelle, wobei die Lüftereinheit im Betrieb zumindest geringfügig schwingt, wobei Mittel zur Schwingungsentkopplung der Lüftereinheit gegenüber dem optischen Gerät vorgesehen sind.
  • Optische Geräte der in Rede stehenden Art sind seit vielen Jahren aus der Praxis bekannt. Lediglich beispielhaft sei dazu auf die DE 199 49 272 C2 verwiesen, die ein entsprechendes Laserscanmikroskop zeigt. In unterschiedlichsten Industriezweigen werden optische Geräte insbesondere in Forschung und Entwicklung eingesetzt, um Stoffe, Gewebe, Bauteile aller Art – im Folgenden „Proben” genannt – zu untersuchen, beobachten, vermessen, analysieren etc. In der Regel geht es dabei darum, die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie auszunutzen, um Eigenschaften der Probe erforschen bzw. überprüfen zu können. Zu diesem Zweck weisen die Geräte der in Rede stehenden Art eine Lichtquelle auf, mit deren Licht die zu untersuchende Probe zumeist bestrahlt bzw. beleuchtet wird. Da diese Technik insbesondere in der Mikroskopie von hoher Bedeutung ist, sei in den folgenden Ausführungen von Mikroskopen, stellvertretend für optische Geräte im Allgemeinen, die Rede.
  • Insbesondere bei hochleistungsfähigen Mikroskopen, beispielsweise hochauflösenden, stark vergrößernden Mikroskopen, werden Lichtquellen benötigt, die im Betrieb eine hohe Wärme entwickeln. Die starke Wärmeentwicklung, die beispielsweise bei dem Laser eines Laserscanmikroskops auftritt, erfordert eine entsprechende Kühlung der Lichtquelle, um eine Überhitzung der Lichtquelle sowie weiterer Komponenten des Mikroskops zu vermeiden. Reicht dazu eine passive Luftkühlung nicht aus und ist eine Flüssigkühlung zu aufwendig, so kommt eine aktive Luftkühlung der Lichtquelle in Frage. Dazu wird eine Lüftereinheit am Mikroskop angeordnet, die einen die Lichtquelle kühlenden Luftstrom erzeugt. Die Lüftereinheit saugt dazu kühle Umgebungsluft an, die an der Lichtquelle – unter Erwärmung durch die Lichtquelle – vorbeigeführt und anschließend in die Umgebung ausgeblasen wird. Durch die so erzeugte Wärmeabfuhr werden die Lichtquelle und das gesamte Aggregat gekühlt.
  • In technischer Hinsicht weisen dabei zum Einsatz kommende Lüftereinheiten einen Antrieb auf, an den eine Fördereinrichtung (im einfachsten Fall beispielsweise an einen Propeller) gekoppelt ist, welche durch Erzeugung eines Druckgefälles einen Luftstrom auslöst.
  • Durch die Bewegung der Funktionselemente der Lüftereinheit ist es praktisch nicht zu vermeiden, dass die Lüftereinheit im Betrieb zumindest geringfügig schwingt. Dies bringt den Nachteil mit sich, dass die die Lüftereinheit enthaltende Baugruppe (dabei kann es sich um das Mikroskop selbst oder um eine separate Baugruppe handeln) zumindest geringfügig in Schwingungen versetzt wird. Insbesondere bei hochsensiblen Mikroskopen wie den eingangs erwähnten Laserscanmikroskopen kann dies zu einer spürbaren Verschlechterung der Bildqualität führen.
  • Die Verschlechterung der Bildqualität kann durch das Schwingen einzelner optischer Elemente des Mikroskops und/oder durch das Schwingen der Probe hervorgerufen werden, wenn Schwingungen der Lüftereinheit mittels Körperschall von der Lüftereinheit auf Bereiche des Mikroskops wie beispielsweise das Mikroskopgehäuse übertragen werden. Ein anderer Grund für die Bildverschlechterung kann sein, dass von der Lüftereinheit verursachte Schwingungen direkt oder indirekt als Schall (Luftschall) über den Luftstrom zum Mikroskop übertragen werden. Beide Arten von Schwingungen können an Komponenten des Mikroskops weitere Schwingungen auslösen, wobei sich insbesondere durch Resonanzerscheinungen nachteilige Verstärkungen ergeben können.
  • Des Weiteren stellen Luftschallschwingungen – wenn Sie in einem kritischen Frequenzbereich liegen – für den Benutzer des Mikroskops ein störendes Geräusch dar.
  • Aus der DE 100 44 636 A1 ist die Nutzung der Lichtleitfaser zur Entkopplung von Vibrationen eines Lichtquellenlüfters bekannt.
  • Aus der DE 128 44 004 A1 , WO 2004/069409 A1 und US 2,435,299 A ist jeweils für sich die schwingungsentkoppelte Erwärmung der Mikroskoplampe einer Lüftereinheit mittels Kühlluftschläuchen bekannt.
  • Die DE 10 2004 058 565 A1 und die DE 838 511 B zeigen eine vergleichbare Erwärmung mittels Kühlwasserschläuchen.
  • Aus der DE 10 2005 014 376 A1 und EP 1 666 947 A2 sind weitere Ausführungsformen zur Schwingungsentkopplung bekannt, nämlich eine Schwingungsentkopplung durch Dämpfungselemente, wodurch eine weitestgehend schwingungsentkoppelte Lagerung einer Lüftungseinheit, insbesondere von vibrierenden Bauteilen davon, an einem Mikroskop realisiert ist.
  • Aus der EP 1 152 275 B1 ist für sich gesehen bekannt, zur Vermeidung von Lärmbelästigung des Mikroskopbenutzers, in diesem Falle eines Chirurgen, ein als Schalldämpfer wirkendes Abluftrohr an einem einem Lüfter vergleichbaren Luftmotor des Mikroskops vorzusehen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein optisches Gerät der gattungsbildenden Art in Bezug auf die Schalldämpfung zu optimieren.
  • Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist das hier in Rede stehende optische Gerät, insbesondere Mikroskop, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftereinheit zusätzlich ein schalldämpfendes Element nachgeordnet ist.
  • In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass die im Betrieb der Lüftereinheit auftretenden Schwingungen sich in der beschriebenen Weise nachteilig auswirken. Bei einem Mikroskop betreffen die nachteiligen Wirkungen insbesondere die Bildqualität sowie den Benutzungskomfort des Mikroskops. Weiterhin ist erkannt worden, dass die Lüftereinheit während des Betriebs entstehende Schwingungen mittels Körperschall und mittels Luftschall auf das optische Gerät überträgt. Zur Behebung dieses Problems sind bei dem erfindungsgemäßen optischen Gerät, insbesondere Mikroskop, Mittel vorgesehen, die eine Schwingungsentkopplung der Lüftereinheit gegenüber dem optischen Gerät bewirken. Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Mittel zur Schwingungsentkopplung verfolgen dabei allesamt das Ziel, den von der Lüftereinheit erzeugten Luftstrom effizient zur Kühlung der Lichtquelle nutzen zu können bei gleichzeitiger Entkopplung des optischen Geräts von Schwingungen der Lüftereinheit. Es ist von besonderer Bedeutung, dass der Lüftereinheit – zusätzlich – ein schalldämpfendes Element nachgeordnet ist. Die aus der Lüftereinheit austretende Luft wird in diesem Fall vorzugsweise vollständig durch dieses – zusätzliche – Element geleitet, bevor sie in die Umgebung oder in weitere Bauteile austritt.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Lüftereinheit mit dem zu kühlenden Bereich der Lichtquelle mittels eines Leitungsmittels verbunden. Die Lüftereinheit ist in diesem Falle also nicht direkt an dem zu kühlenden Bereich der Lichtquelle angeordnet, sondern über ein Leitungsmittel mit selbigem verbunden. Als zu kühlender Bereich der Lichtquelle ist dabei beispielsweise die unmittelbare Umgebung der Lichtquelle, insbesondere ein Gehäuseabschnitt, in welchem die Lichtquelle angeordnet ist, vorgesehen. Der Bereich kann durch Hohlräume oder Kanäle vorgegeben sein und kann sich ergänzend oder alternativ auch über freiliegende Flächen erstrecken. Durch die Verwendung eines Leitungsmittels zur Verbindung der Lüftereinheit mit dem zu kühlenden Bereich der Lichtquelle lässt sich eine Beabstandung von Lüftereinheit und Lichtquelle erzielen. Auf diese Weise werden von der Lüftereinheit ausgehende Schwingungen über die zu überwindende Strecke abgeschwächt.
  • Es ist dabei grundsätzlich vorteilhaft, das Leitungsmittel schwingungsdämpfend auszuführen, um Körperschwingungen der Lüftereinheit nicht auf das optische Gerät zu übertragen. Eine Schwingungsdämpfung ist auf unterschiedliche Arten denkbar, wobei insbesondere durch eine geeignete Materialwahl für das Leitungsmittel eine vorteilhafte Entkopplung erzielt wird. Von der Lüftereinheit ausgehende Körperschwingungen werden dann unter teilweiser Verformung des Leitungsmittels teilweise oder vollständig abgedämpft, wobei gleichzeitig eine weitestgehend verlustfreie Übertragung des Luftstroms gewährleistet ist.
  • Zusätzlich oder alternativ kann das Leitungsmittel schalldämpfend ausgeführt sein. In diesem Fall weist das Leitungsmittel also die Eigenschaft auf, die Intensität von sich im Leitungsmittel verbreitenden Schallwellen zu verringern, um abermals eine Schwingungsentkopplung der Lüftereinheit gegenüber dem Mikroskop zu erzielen. Zur Schalldämpfung können physikalisch unterschiedlich wirkende Techniken eingesetzt werden, wobei insbesondere die Absorptionsdämpfung und/oder die Interferenzdämpfung (Reflexionsdämpfung) sich kostengünstig realisieren lassen.
  • Zur Absorptionsschalldämpfung könnte das Leitungsmittel insbesondere an dessen Innenwandung porös ausgebildet sein, um den Schalldruck zu absorbieren, d. h. durch Reibung in Wärme umzuwandeln. Diese Art der Dämpfung eignet sich insbesondere für obere Frequenzen.
  • Zur Interferenzdämpfung könnte das Leitungsmittel in mehrere Kammern unterteilt sein, um durch Reflexion der Schallwellen Interferenzeffekte zu nutzen. Beim mehrfachen Durchlaufen der Kammern kommt es dann zu einer Mittelung der Schallamplitude, was ein Entfernen der Schalldruckspitzen zur Folge hat. Bei der Interferenzschalldämpfung werden hauptsächlich die unteren Frequenzen gedämpft.
  • Eine technisch einfache sowie kostengünstige Ausbildung des Leitungsmittels ergibt sich, wenn es sich bei diesem um einen Schlauch handelt. Das Leitungsmittel besteht dann also aus einem rohrförmigen, flexiblen Material, wodurch sich unterschiedliche Vorteile ergeben. Zum einen bietet ein Schlauch den Vorteil, dass dieser räumlich flexibel geführt werden kann. Eine Montage ist also auch bei komplizierten, winkeligen Gehäuseanordnungen oder dergleichen möglich. Gleichzeitig kann ein Schlauch – bei entsprechender Materialwahl – schwingungs- bzw. schalldämpfend wirken. In Frage kommende Materialien sind insbesondere natürliche oder synthetische Kautschuke, Kunststoffe (PVC, Polyurthan etc.), Glasfasern.
  • In einer möglichen Weiterbildung der Erfindung ist die Lüftereinheit dem optischen Gerät zugeordnet. Dies bietet den Vorteil einer kompakten Anordnung, wobei die Lüftereinheit beispielsweise in das Gehäuse des optischen Geräts integriert sein kann. Ebenso ist es dann denkbar, die Lüftereinheit direkt außerhalb des Gehäuses des optischen Geräts anzuordnen, wodurch die Lüftereinheit beispielsweise zu Wartungszwecken besser zugänglich ist.
  • Alternativ ist es denkbar, die Lüftereinheit als vom optischen Gerät separate Einheit auszuführen, wodurch auf weiterhin vorteilhafte Weise eine Entkopplung von Körperschallschwingungen und Luftschallschwingungen gegenüber dem optischen Gerät erzielt wird. Die Lüftereinheit kann dann beispielsweise in einem anderen Raum als das optische Gerät oder an einer Gebäudeaußenwand untergebracht sein. Dazu könnte zweckmäßigerweise eine Wand des Raumes einen Durchgang aufweisen, der eine Verbindung der Lüftereinheit mit dem optischen Gerät ermöglicht. Der durch die Lüftereinheit erzeugte Luftstrom wird dann vorzugsweise mittels des Leitungsmittels (Schlauchs), durch den Durchgang geführt. Eine so erzielbare Abführung der Luft in einen anderen Raum – oder in die Außenumgebung – bietet den Vorteil, dass erwärmte Luft nicht durch erneutes Ansaugen wieder dem optischen Gerät zugeführt wird. Neben der vorteilhaften Schwingungsentkopplung ergibt sich also gleichzeitig eine erhöhte Kühlleistung.
  • In einer konstruktiv günstigen Weiterbildung des optischen Geräts ist die Lüftereinheit gegenüber einem Gehäuse gelagert. Ganz unabhängig von der sonstigen Ausführung der Lüftereinheit lässt sich hierdurch eine Dämpfung von Schwingungen. der Lüftereinheit auf einfache Weise erzielen, wenn das Gehäuse beispielsweise weitgehend geschlossen ausgeführt ist. In vorteilhafter Weise ist das Gehäuse dazu weiterhin bereichsweise mit schalldämmenden Materialien versehen, um Geräusche der Lüftereinheit zu absorbieren. Je nach Zuordnung der Lüftereinheit kann dieses Gehäuse als Teil des Gehäuses des optischen Geräts ausgeführt sein oder als vom optischen Gerät örtlich getrennte Einheit. In jedem Fall ist es denkbar, dass dem Gehäuse der Lüftereinheit – zumindest teilweise – auch die Funktion der Führung des Luftstroms zukommt. Das Gehäuse kann dazu entsprechende Luftkanäle, Einlass- und/oder Auslassöffnungen etc. aufweisen.
  • Auf ganz besonders vorteilhafte Weise könnte die Lagerung der Lüftereinheit mittels eines oder mehrerer Dämpfungselemente erfolgen, wodurch erreicht wird, dass die im Betrieb der Lüftereinheit entstehenden Schwingungen – zumindest weitestgehend – durch die Dämpfungselemente abgefangen werden und daher nicht auf das optische Gerät übertragen werden. Für die Ausführung der Dämpfungselemente bieten sich insbesondere schwingungsabsorbierende Materialien wie natürliche oder synthetische Kautschuke, Kunststoffe oder dergleichen an. Eine Lagerung der Lüftereinheit mittels Dämpfungselementen lässt sich besonders günstig gegenüber einem Gehäuse realisieren. In diesem Fall lassen sich Körperschwingungen der Lüftereinheit gegenüber dem Gehäuse mittels der Dämpfungselemente dämpfen und lässt sich durch eine weitestgehend geschlossene Gehäuseausführung zusätzlich eine Luftschalldämpfung erzielen.
  • Der von der Lüftereinheit erzeugte Luftstrom, mit dem die Lichtquelle gekühlt wird, kann prinzipiell unterschiedlich gerichtet sein. Es ist denkbar, dass dieser Luftstrom von der Lüftereinheit zur Lichtquelle gerichtet ist, so dass die Lüftereinheit Luft auf und/oder um Bereiche der Lichtquelle bläst. In diesem Fall verfügt die Lüftereinheit über einen Lufteinlass, um Umgebungsluft anzusaugen, und über einen Luftauslass, über den die Luft zur Lichtquelle geblasen wird. Diese Anordnung bietet den Vorteil, dass – bei Anordnung der Lufteinlassöffnung in einer kühlen Umgebung – auf einfache Weise eine hohe Kühlleistung erreicht werden kann.
  • Alternativ ist es denkbar, dass die Lüftereinheit einen von der Lichtquelle zur Lüftereinheit gerichteten Luftstrom erzeugt. In diesem Fall saugt die Lüftereinheit also von der Lichtquelle erwärmte Luft an und gibt sie anschließend über eine Auslassöffnung an die Umgebung ab. Bei dieser im Weiteren bevorzugten Richtung des Luftstroms ergibt sich insbesondere der Vorteil, dass durch den Luftstrom erzeugte Luftschwingungen (verursacht durch Verwirbelungen, Umlenkungen, Druckschwankungen) sowie von der Lüftereinheit direkt oder indirekt erzeugte Luftschwingungen bei entsprechender Strömungsgeschwindigkeit auf vorteilhafte Weise vom optischen Gerät ferngehalten werden können, so dass sich eine weitere Schwingungsentkopplung ergibt. Schallwellen, die nicht schon auf andere Weises abgedämpft werden, können so daran gehindert werden, das optische Gerät in Schwingung zu versetzen. Ein weiterer Vorteil dieser Strömungsrichtung ist, dass im Betrieb entstehende Abriebspartikel der Lüftereinheit nicht in das optische Gerät gelangen.
  • Hinsichtlich der Gestaltung der Lüftereinheit sind verschiedene Bauformen denkbar. In einer möglichen technischen Ausführung ist die Lüftereinheit als Kolbenmaschine ausgebildet. Durch eine dabei zum Einsatz kommende Zylinder-Kolbenanordnung, die beispielsweise über eine Kurbelwelle und einen damit verbunden Motor angetrieben wird, könnte ein zyklischer Luftstrom synchron zum Arbeitstakt des Kolbens erzeugt werden.
  • In einer bevorzugten Weiterbildung des optischen Geräts ist die Lüftereinheit als Strömungsmaschine, vorzugsweise als Ventilator, ausgebildet. Eine derartige Ausführung bietet den Vorteil, dass ein weitgehend kontinuierlicher Luftstrom erzeugt wird. Im Vergleich zu einer Kolbenmaschine erzeugt eine Strömungsmaschine prinzipbedingt bedeutend weniger Schwingungen. In einer technisch einfachen Ausfüh rung handelt es sich bei einer derartigen Strömungsmaschine um einen Ventilator. Ein Ventilator umfasst im Wesentlichen ein Laufrad, das mittels eines Antriebs in Drehung versetzt wird, um in der Umgebungsluft einen Druckunterschied zu erzeugen, der in der Folge einen Luftstrom verursacht. Hinsichtlich der Gestaltung des Laufrads sind unterschiedlichste Bauformen denkbar, wobei durch eine strömungsmechanisch geeignete Ausgestaltung Strömungsgeräusche durch Verwirbelungen vermieden werden können.
  • Eine kleine Bauform der Lüftereinheit lässt sich erzielen, wenn es sich bei der Lüftereinheit um einen Axiallüfter handelt. Dabei verläuft die Drehachse des Laufrads parallel zum erzeugten Luftstrom. Axiallüfter bieten den Vorteil, dass sie bei kleiner Bauform einen hohen Luftdurchsatz aufweisen. In einer besonderen Bauform eines Axiallüfters kann der die Drehung des Axiallaufrads erzeugender Motor am äußeren Umfang des Axiallaufrads angeordnet sein. Gegenüber der herkömmlichen Bauform, bei welcher der Motor nabenseitig angeordnet ist, tritt hierbei kein nabenseitiger Strömungstotpunkt auf, der zu nachteiligen Strömungsverwirbelungen – also störenden Strömungsgeräuschen – führt.
  • Alternativ kann es sich bei der Lüftereinheit um einen Radiallüfter handeln. Radiallüfter werden verwendet, um einen größere Druckerhöhung bei gleicher Luftmenge zu erzielen. Dabei wird die Luft parallel bzw. axial zur Antriebsachse des Radiallüfters angesaugt und durch die Rotation des Laufrads um 90° umgelenkt und radial ausgeblasen.
  • Unabhängig von der Bauform der Lüftereinheit kann es zweckdienlich sein, der Lüftereinheit einen Diffusor nachzuordnen. Durch einen Diffusor lässt sich die Geschwindigkeit des Luftstroms verringern, so dass störende Strömungsgeräusche, die beispielsweise durch Verwirbelungen entstehen, vermieden werden können.
  • Zur Verringerung von Verwirbelungen des Luftstroms es weiterhin denkbar, dass die Lüftereinheit und/oder ein gegebenenfalls die Lüftereinheit lagerndes Gehäuse eine zur Vermeidung von Verwirbelungen des Luftstroms geeignete Form aufweist bzw. aufweisen. Eine derartige Formgebung wird beispielsweise durch eine bereichsweise bogenförmige Krümmung luftführender Elemente realisiert.
  • Es kann sich bei dem schalldämpfenden Element um einen (bereits zuvor kurz beschriebenen) Absorptionsschalldämpfer, Interferenzschalldämpfer oder eine Kombination davon handeln. Konstruktiv ist eine Ausführung als Rohrschalldämpfer denkbar, die es erlaubt, dass der Luftstrom nach Durchlaufen des Schalldämpferrohrs in die Umgebung oder ein weiteres Bauteil austritt. Zweckmäßigerweise ist das schalldämpfende Element am Auslass der Lüftereinheit angeordnet.
  • Eine zweckmäßige Entkopplung der Schwingungen der Lüftereinheit gegenüber dem optischen Gerät wird weiterhin erreicht, indem die Drehzahl der Lüftereinheit zur Vermeidung von Resonanzen außerhalb von Eigenfrequenzen einzelner oder zusammenwirkender Komponenten des optischen Geräts liegt. Zu den Komponenten zählt auch die im optischen Gerät und/oder in der Lüftungsanordnung befindliche Luft.
  • Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Geräts am Beispiel eines Mikroskops in schematischer Darstellung,
  • 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Geräts am Beispiel eines Mikroskops in schematischer Darstellung.
  • 1 zeigt in schematischer Darstellung ein optisches Gerät 1, wobei es sich hier beispielhaft um ein Lasermikroskop – im Folgenden kurz „Mikroskop” – handelt. Die Lichtquelle (Laser) des Mikroskops 1 ist in der Darstellung durch drei zueinander versetzte Balken angedeutet. Zur Kühlung der Lichtquelle ist das Mikroskop 1, insbesondere ein die Lichtquelle umgebender Bereich, über ein als Gummischlauch ausgebildetes Leitungsmittel 5 mit der Lüftereinheit 2 verbunden. Bei der Lüftereinheit 2 handelt es sich um einen Radiallüfter, dessen Laufrad 9 mittels eines nicht dargestellten Antriebs in Rotation versetzt wird, um einen Luftstrom 7 zu erzeugen. Der Luftstrom 7 verläuft von der Lichtquelle des Mikroskops 1 in Richtung Lüftereinheit 2. Die Lüftereinheit 2 arbeitet also im Saugbetrieb. Am Gehäuse des Mikroskops 1 ist ein Lufteinlass (nicht dargestellt) ausgebildet, durch den Luft eintreten kann.
  • Die Lüftereinheit 2 ist mittels drei Dämpfungselementen 8 gegenüber einem Gehäuse 10 gelagert, so dass im Betrieb entstehende Schwingungen der Lüftereinheit 2 gegenüber dem Gehäuse 10 gedämpft werden. Das Gehäuse 10 ist – wie in 1 angedeutet – als vom Mikroskop 1 getrennte Einheit ausgeführt. Zur Erzielung einer sicheren Schwingungsentkopplung gegenüber dem Mikroskop 1 kann das Gehäuse 10 vom Mikroskop 1 beabstandet sein, ggf. durch Anordnung in einem anderen Raum als das Mikroskop 1. Alternativ ist eine integrale Ausführung des Gehäuses 10 mit dem Gehäuse des Mikroskops 1 denkbar, wodurch sich insgesamt eine kompaktere Bauform erzielen lässt.
  • Der Luftstrom 7 tritt durch den Lufteinlass 3 in das Gehäuse 10 ein und verlässt das Gehäuse 10 über den Luftauslass 4, um durch den Rohrschalldämpfer 6 in die Umgebung auszutreten. Die Lüftereinheit 2 erzeugt einen das Mikroskop 1, insbesondere dessen Lichtquelle, kühlenden Luftstrom 7, wobei die durch die Lichtquelle erwärmte Luft durch entsprechende Führung des Leitungsmittels 5 weit vom Mikroskop 1 abgeführt werden kann.
  • Durch den Betrieb der Lüftereinheit 2 wird diese zwangsläufig zumindest geringfügig in Schwingungen versetzt, da das Laufrad 9 sowie dessen Antrieb bei deren Rotation gewisse Unwuchten erzeugen. Ferner entstehen durch das Bewegen des Laufrads 9 Luftverwirbelungen, die in Wechselwirkung mit dem Laufrad 9 oder mit sonstigen Komponenten der Lüftereinheit 2 diese zu Schwingungen (Vibrationen) anregen. Zum einen werden die Schwingungen der Lüftereinheit 2 durch die gedämpfte Lagerung (Dämpfungselemente 8) gegenüber dem Gehäuse 10 abgefangen. Zum anderen sorgt das als Schlauch ausgeführte Leitungsmittel 5 dafür, dass Schwingungen, die trotz der dämpfenden Lagerung auf das Gehäuse 10 übertragen werden, nicht auf das Mikroskop 1 übertragen werden. Auf diese Weise ist praktisch eine vollkommene Schwingungsentkopplung von Körperschwingungen der Lüftereinheit 2 gegenüber dem Mikroskop 1 erreicht.
  • Durch den Betrieb der Lüftereinheit 2 werden neben Körperschwingungen auch Luftschwingungen (Luftschall) erzeugt, welche sich als Druck- und Dichteschwankungen in der Luft verbreiten. Durch die von der Lichtquelle zur Lüftereinheit 2 gewandte Strömungsrichtung des Luftstroms 7 (Saugbetrieb) wird erreicht, dass in der Lüftereinheit 2 erzeugter Schall weitestgehend vom Mikroskop 1 ferngehalten wird. Der Schall tritt stattdessen im Wesentlichen durch den Luftauslass 4 aus der Lüftereinheit 2 aus, wodurch eine Entkopplung der Schallschwingungen der Lüftereinheit 2 gegenüber dem Mikroskop 1 erreicht wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist zur weiteren Dämpfung des austretenden Schalls ein schalldämpfendes Element 6 (hier eine Rohrschalldämpfer) am Luftauslass 4 angeordnet. Es handelt sich hierbei um einen kombinierten Absorptions- und Reflexionsschalldämpfer, der zur Dämpfung der im Betrieb der Lüftereinheit 2 auftretenden wesentlichen Frequenzbereiche ausgelegt ist.
  • 2 zeigt in ebenfalls schematischer Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen optischen Geräts 1, wobei es sich wieder beispielhaft um ein Mikroskop handelt. Das Mikroskop 1 aus 2 weist prinzipiell die gleichen Komponenten wie das Mikroskop aus 1 auf. Die erzielten Effekte und Wirkungen ähneln daher denen des ersten Ausführungsbeispiels, wozu auf die dortige Beschreibung verwiesen wird. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist beim zweiten Ausführungsbeispiel jedoch der Lufteinlass 3 bogenförmig gekrümmt. Diese Ausbildung des Lufteinlasses 3 stellt eine weitere Maßnahme zur Schwingungsentkopplung der Lüftereinheit 2 gegenüber dem Mikroskop 1 dar, indem hierdurch eine Strömungsberuhigung der in die Lüftereinheit 2 eintretenden Luft erzielt und weiterhin eine Schallausbreitung in Richtung des Mikroskops 1 behindert wird.
  • Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen optischen Geräts wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
  • Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen optischen Geräts lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.

Claims (21)

  1. Optisches Gerät (1), insbesondere Mikroskop, vorzugsweise Laserscanmikroskop, mit einer Lichtquelle und einer Lüftereinheit (2) zum Kühlen der Lichtquelle wobei die Lüftereinheit (2) im Betrieb zumindest geringfügig schwingt, wobei Mittel zur Schwingungsentkopplung der Lüftereinheit (2) gegenüber dem optischen Gerät (1) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftereinheit (2) zusätzlich ein schalldämpfendes Element (6) nachgeordnet ist.
  2. Optisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) mit dem zu kühlenden Bereich der Lichtquelle mittels eines Leitungsmittels (5) verbunden ist.
  3. Optisches Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (5) schwingungsdämpfend ausgeführt ist.
  4. Optisches Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (5) schalldämpfend ausgeführt ist.
  5. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Leitungsmittel (5) um einen Schlauch handelt.
  6. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) dem optischen Gerät (1) zugeordnet ist.
  7. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) als vom optischen Gerät (1) separate Einheit ausgeführt ist.
  8. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) gegenüber einem Gehäuse (10) gelagert ist.
  9. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Lüftereinheit (2) mittels eines oder mehrerer Dämpfungselemente (8) erfolgt.
  10. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) einen von der Lüftereinheit (2) zur Lichtquelle gerichteten Luftstrom (7) erzeugt.
  11. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) einen von der Lichtquelle zur Lüftereinheit (2) gerichteten Luftstrom (7) erzeugt.
  12. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) als Kolbenmaschine ausgebildet ist.
  13. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) zur Erzeugung eines weitgehend kontinuierlichen Luftstroms (7) als Strömungsmaschine, vorzugsweise als Ventilator, ausgebildet ist.
  14. Optisches Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Lüftereinheit (2) um einen Axiallüfter handelt.
  15. Optisches Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Lüftereinheit (2) um einen Radiallüfter handelt.
  16. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftereinheit (2) ein Diffusor nachgeordnet ist.
  17. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftereinheit (2) und/oder ein ggf. die Lüftereinheit (2) lagerndes Gehäuse (10) eine zur Vermeidung von Verwirbelungen des Luftstroms (7) geeignete Form aufweist bzw. aufweisen.
  18. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem schalldämpfenden Element (6) um einen Absorptionsschalldämpfer oder Reflexionsschalldämpfer handelt.
  19. Optisches Gerät nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämpfende Element (6) am Auslass (4) der Lüftereinheit (2) angeordnet ist.
  20. Optisches Gerät nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem schalldämpfenden Element (6) um einen Rohrschalldämpfer handelt.
  21. Optisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der Lüftereinheit (2) zur Vermeidung von Resonanzen außerhalb von Eigenfrequenzen einzelner oder zusammenwirkender Komponenten des optischen Geräts (1) liegt.
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