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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines CMP-Prozesses gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, ein Verfahren zum Ermitteln eines Polierverhaltens
eines CMP-Prozesses
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 8, ein Verfahren zum Steuern eines Konditioniervorgangs
eines Poliertuchs bei einem CMP-Prozess gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
9, ein Poliertuch gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 10 und ein Poliertuch gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
12.
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Im
Bereich der Halbleitertechnik, insbesondere bei der Herstellung
von Halbleiterspeichern, hat sich seit der Durchsetzung der schmalen
Grabenisolierungen das chemisch-mechanische Polierverfahren (CMP) als
wichtiges Verfahren zur Herstellung von integrierten Schaltungen
herausgestellt. Während
des CMP-Prozesses
wird eine Substratoberfläche
mit einem Poliertuch unter Verwendung einer Polierflüssigkeit
poliert, wobei die Oberfläche
des Substrats abgetragen wird. Das chemisch-mechanische Polierverfahren ist sehr
empfindlich in Bezug auf unterschiedliche Strukturen der Substratoberfläche, so
dass Abtragungen von Metallleitungen und ein Auswaschen von dielektrischen
Materialien auftreten können.
Da die Oberflächenbeschaffenheit
eines Substrats nach dem CMP-Prozess einen großen Einfluss auf die Ausbeute
hat, werden viele Anstrengungen unternommen, den CMP-Prozess genau
zu verstehen.
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Aus
Ouma et al., « Characterization
and Modeling of Oxide Chemical-Mechanical Polishing Using Planarization
Length and Pattern Density Concepts », IEEE Transactions on Semiconductor
Manufacturing, Band 15, Nr. 2, Mai 2002, ist eine Untersuchung bekannt,
die das Verhalten des CMP-Prozesses bei Siliziumoxid in Abhängigkeit
von Längen
und Musterdichten der Oberflächenstruktur
beschreibt. Aus Lu et al., « Quantitative analysis
of physical and chemical changes in CMP polyurethan pad surfaces », Materials
Characterization 49 (2002), 35-44, ist eine Untersuchung bekannt,
in der die physikalischen und chemischen Veränderungen von Polyurethan-Poliertüchern während des
CMP-Prozesses untersucht werden.
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Aus
Dyer et al., « Characterizing
CMP pad conditioning using diamond abrasives », micromagazine.com, Januar
2002, ist eine Untersuchung bekannt, bei der die Konditionierung
von CMP-Poliertüchern mithilfe
von Schleifmaterial mit Diamanten untersucht wird. Ein Poliertuch
wird nach einer festgelegten Polierzeit einem Konditioniervorgang
unterzogen, bei dem das Poliertuch mithilfe eines Konditionierwerkzeugs,
in diesem Fall mithilfe von Diamanten, überarbeitet wird, wobei die
Poliertuchoberfläche
abgerieben und in einen vorgegebenen Anfangszustand gebracht wird.
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Aus
Stein et al., « Optical
Interferometry for Surface Measurements of CMP Pads », Journal
of Electronic Materials, Band 25, Nr. 10, 1996, sind eine optische
Vorrichtung und ein optisches Verfahren bekannt, mit denen die Oberflächenstruktur
eines CMP-Poliertuchs erfasst werden kann. Das beschriebene Verfahren eignet
sich dazu, um die während
des Poliervorgangs oder während
des Konditioniervorgangs abgeriebene Schichtdicke des Poliertuchs
zu erfassen. Zudem kann mit dem beschriebenen optischen Interferometer
die Oberflächenrauhigkeit
des Poliertuchs ermittelt werden. Dabei wurde festgestellt, dass
beim Konditionieren des Poliertuchs die Oberflächenrauhigkeit des Poliertuchs
vergrößert wird.
Zudem wurde festgestellt, dass eine größere Oberflächenrauhigkeit zu einer größeren Abtragerate
während
des Polierverfahrens führt.
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Weiterhin
ist es aus Lawing, „Pad
Conditioining and Pad Surface Characterization in Oxide Chemical Mechanical
Polishing", MRS
Proceedings Vol. 732, 2002, I5.3, bekannt, dass die Oberflächenrauhigkeit
des Poliertuchs durch den Konditioniervorgang beeinflusst wird.
Dabei zeigt ein vollständig
kondi tioniertes Poliertuch eine nahezu Gauß'sche Verteilung in Bezug auf die Höhenstruktur.
Dagegen verändert
sich die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs zu einem starken Maximum in der Nähe der Poliertuchoberfläche während des
CMP-Polierverfahrens. Die Verteilung der Höhenpunkte der Oberflächenstruktur
kann mithilfe von verschiedenen Konditionierverfahren unterschiedlich
eingestellt werden.
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Aus
Oliver et al., „CMP
Pad Surface Roughness and CMP Removal Rate", Oliver et al, ECS Proceedings 26,
2000, 77, ist es bekannt, dass die Oberflächenrauhigkeit eines CMP-Poliertuchs einen
Einfluss auf die Abtragerate während
des CMP-Prozesses hat. In der beschriebenen Anordnung wird ein proportionaler
Zusammenhang zwischen der mittleren Oberflächenrauhigkeit und der mittleren
Abtragerate festgestellt.
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Aus
Vlassak, „A
Contact-Mechanics Based Model for Dishing and Erosion in Chemical-Mechanical
Polishing", Mat.
Res. Soc. Symp. Proc. Vol. 671, 2001 Materials Research Society
und Borucki et al., „Modeling Planarization
in Chemical-Mechanical Polishing",
veröffentlicht
im Internet:
http://www.ima.umn.edu/modeling/mm02reports/mmrep1.pdf
sind mathematische Modelle für
das chemisch-mechanische Polierverfahren bekannt, die verschiedene
Annahmen über
die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs machen.
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Bei
Vlassak wurde eine expoentielle Höhenverteilung angenommen. Eine Überpüfung dieser
Annahme durch einen direkten quantitativen Vergleich mit experimentellen
Daten wurde jedoch nicht vorgenommen. Bei Borucki et al wurde eine
Höhenverteilung
vom Typ Preston iv mit aus Rauhigkeitsmessungen bestimmten Parametern
angenommen. Es zeigte sich eine grobe qualitative Übereinstimmung
der Modellvorhersagen mit Daten aus Polierversuchen. Jedoch enthält das Modell
neben der Rauhigkeit des Poliertuches eine Anzahl weiterer Effekte,
deren relative Signifikanz für
tatsächliche
Polierprozesse nicht weiter untersucht wurde.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren
zum Steuern eines CMP-Prozesses bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Ermitteln
eines Polierverhaltens eines CMP-Prozesses bereitzustellen. Zudem
betrifft die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum
Steuern eines Konditioniervorgangs eines Poliertuchs bereitzustellen.
Weiterhin besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein verbessertes
Poliertuch und ein verbessertes Gütesystem für Poliertücher bereitzustellen.
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Die
Aufgaben der Erfindung werden durch das Verfahren zum Steuern eines
CMP-Prozesses gemäß Patentanspruch
1, durch das Verfahren zum Ermitteln eines Polierverhaltens eines
CMP-Prozesses gemäß Patentanspruch
8, durch das Verfahren zum Steuern eines Konditioniervorgangs eines
Poliertuchs gemäß Patentanspruch
9, durch das Poliertuch gemäß Patentanspruch
10 und durch das Poliertuch gemäß Patentanspruch
12 gelöst.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach Patentanspruch 1 besteht darin, dass der CMP-Prozess präziser gesteuert
werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs bei der Steuerung des CMP-Prozesses berücksichtigt
wird. Entgegen der bisher im Stand der Technik vertretenen Auffassung
haben Versuche gezeigt, dass die Höhenverteilung der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs einen Einfluss auf das Polierverhalten des Poliertuchs
und damit einen Einfluss auf den CMP-Prozess haben. Insbesondere
bei Substraten mit einer abgestuften Oberfläche ist die Berücksichtigung
der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs ein wichtiger Parameter, der sowohl die Planarität, als auch
die Abtragerate sowohl auf oberen Oberflächenbereichen des Substrats,
als auch auf zurückversetzten
Oberflächenbereichen
des Substrats beeinflusst. Damit wird durch die Berücksichtigung
der Höhenver teilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs eine präzisere
Steuerung des CMP-Prozesses ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird abhängig
von der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuches eine Polierdauer für den CMP-Prozess ermittelt und bei der Steuerung
des CMP-Prozesses berücksichtigt.
Somit wird ein wesentlicher Parameter des CMP-Prozesses durch die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs präzise
angepasst. Neben der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs können
auch weitere Parameter für
die Ermittlung der Polierdauer des CMP-Prozesses berücksichtigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Höhenstruktur
des Substrates, die ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf den
CMP-Prozess hat, bei der Steuerung des CMP-Prozesses berücksichtigt.
Die Höhenstruktur
wird dabei entweder während
des CMP-Prozesses ermittelt oder zuvor ermittelte Daten über die
Höhenstruktur
verwendet und bei der Steuerung des CMP-Prozesses berücksichtigt.
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Vorzugsweise
wird die Höhenstruktur
des Substrats abhängig
von der Größe einer
oberen Oberfläche und
abhängig
von der Größe einer
vertieften Oberfläche
des Substrates berücksichtigt.
Damit wird ein einfaches und ausreichend präzises Maß für die Beeinflussung des CMP-Prozesses
verwendet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein theoretisches Modell für
eine Ermittlung der Wirkung des Poliertuches beim CMP-Prozess verwendet,
wobei das theoretische Modell eine Höhenverteilung der Oberflächenstruktur
des Poliertuches berücksichtigt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des theoretischen Modells werden für die Simulation der Funktionsweise
des Poliertuchs eine Vielzahl von Federelementen, insbesondere Hookesche
Fe derelemente, verwendet. Versuche haben gezeigt, dass dieses theoretische
Modell eine einfache Simulation ermöglicht und zudem eine ausreichend
präzise
Beschreibung der mechanischen Funktionsweise des Poliertuchs liefert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Abtrageverhalten des CMP-Prozesses für die vertieften Oberflächen aufgrund
der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs ermittelt. Insbesondere für die vertieften Oberflächen des
Substrats stellt die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs eine wesentliche Größe in Bezug auf das Abtrageverhalten
dar. Somit wird die Steuerung des CMP-Prozesses durch eine Berücksichtigung
des Abtrageverhaltens in Abhängigkeit von
der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs für
die vertieften Oberflächen
verbessert.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß Patentanspruch
8 besteht darin, dass das Polierverhalten des CMP-Prozesses genauer
beschrieben werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass bei der Ermittlung
des Polierverhaltens für
die obere Oberfläche
und/oder die vertiefte Oberfläche
des Substrats die Höhenverteilung
der Oberfläche
des Poliertuches berücksichtigt
wird.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
nach Patentanspruch 9 wird ein Verfahren zum Steuern des Konditioniervorganges
des Poliertuches eines CMP Prozesses verbessert, bei dem die Höhenverteilung der
Oberflächenstruktur
des Poliertuchs für
den Start und/oder das Ende und/oder die Art und Weise des Konditioniervorganges
berücksichtigt
wird. Durch die Berücksichtigung
der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs wird ein präziseres
und an das gewünschte
Ergebnis angepasstes Konditionierverfahren erreicht.
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Das
erfindungsgemäße Poliertuch
gemäß Anspruch
10 weist den Vorteil auf, dass durch die festgelegte Breite der
Höhenverteilung
ein verbessertes Polierverhalten bei einer abgestuften Substratoberfläche erreicht
wird. Insbesondere wird ein Polieren vertieft angeordneter Flächen reduziert
oder vermieden. Dadurch werden im wesentlichen nur die oberen Flächen des
Substrats poliert und abgetragen. Somit ist es möglich, den CMP-Prozess effizienter
durchzuführen.
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Das
erfindungsgemäße Poliertuch
gemäß Patentanspruch
12 weist den Vorteil auf, dass ein Benutzer eine bessere Zuordnung
der Eigenschaften des Poliertuches aufgrund der Güteklasse
treffen kann. Das Poliertuch kann gemäß der Güteklasse ausgewählt und
für den
entsprechenden CMP-Prozess eingesetzt werden. In Abhängigkeit
von der Höhenstruktur
des Substrates können
Poliertücher
verschiedener Güteklassen eingesetzt
werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer CMP-Anordnung;
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2 eine
schematische Darstellung einer Höhenverteilung
einer Oberflächenstruktur
eines Poliertuchs;
-
3 eine
schematische Darstellung der Höhenverteilung
eines Poliertuchs;
-
4 eine
schematische Darstellung eines Substrats mit einem Poliertuch;
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5 eine
Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs; und
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6 eine
schematische Darstellung des mathematischen Modells für das Poliertuch.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine Anordnung zur Durchführung eines
CMP-Polierverfahrens. Die Anordnung weist einen Poliertuchhalter 1 auf,
auf dem ein Poliertuch 2 befestigt ist. Der Poliertuchhalter 1 steht über eine
Antriebswelle 3 mit einer Antriebseinheit 4 in
Verbindung. Der Poliertuchhalter 1 ist über die Antriebseinheit 4 in
einer Längsachse
der Antriebswelle 3 drehbar gelagert. Auf dem Poliertuch 2 liegt
ein Substrat 5 in Form eines Wafers, beispielsweise eines
Silizium-Wafers, auf. Das Substrat 5 ist an einem Substrathalter 6 befestigt,
der über
eine zweite Antriebswelle 7 ebenfalls mit der Antriebseinheit 4 in
Verbindung steht. Die Antriebseinheit 4 ist in der Weise
ausgebildet, dass der Substrathalter 6 sowohl um eine Mittenachse
der zweiten Antriebswelle 7 drehbar, als auch parallel
zur Oberfläche
des Poliertuchs 2 verschiebbar gelagert ist. Zudem können der
Poliertuchhalter 1 und der Substrathalter 6 gegeneinander
verspannt werden. Damit kann die Reibungskraft zwischen dem Poliertuch
und dem Substrat eingestellt und somit die Geschwindigkeit des Abtragprozesses
beeinflusst werden.
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Weiterhin
ist eine Konditioniervorrichtung 8 vorgesehen, die eine
zweite Antriebseinheit 11 mit einer Schleifplatte 9 aufweist.
Mithilfe der zweiten Antriebseinheit 11 wird die Schleifplatte 9 mit
einer festgelegten Vorspannung gegen eine Poliertuchoberfläche 19 gepresst.
Zudem ist über
die Antriebseinheit 11 die Schleifplatte 9 um
eine Mittenachse um sich selbst drehbar und zudem entlang einer
Bewegungsgeraden, die radial zum kreisförmigen Mittelpunkt des Poliertuchs 2 ausgebildet
ist, verschiebbar. Damit kann die Schleifplatte 9 zwischen
dem Mittelpunkt des Poliertuchs 2, der durch die Mittenachse
der Antriebswelle 3 festgelegt ist, und dem Randbereich
des Poliertuchs 2 hin- und herbewegt werden.
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Die
zweite Antriebseinheit 11 steht über eine Steuerleitung 16 mit
der Antriebseinheit 4 in Verbindung. Die Antriebseinheit 4 wiederum
verfügt über eine
Steuereinheit 10, der ein Datenspeicher 12 zugeordnet
ist. Die Steuereinheit 10 steuert abhängig von abgelegten Steuerprogrammen,
die im Datenspeicher 12 gespeichert sind, den CMP-Prozess.
Dabei berücksichtigt
die Steuereinheit 10 Sensorsignale, die von Sensoren 13 zur
Verfügung
gestellt werden und eine physikalische und/oder chemische Größe des CMP-Polierprozesses beschreiben.
Dazu sind die Sensoren 13 über Sensorleitungen 14 mit
der Steuereinheit 10 verbunden.
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Die
Funktionsweise der CMP-Polieranordnung gemäß 1 wird im
folgenden erläutert:
bei Beginn des CMP-Prozesses wird das Substrat 5 durch
die Antriebseinheit 4 mit einer Substratoberfläche 18 auf
eine Poliertuchoberfläche 19 aufgelegt.
Dabei wird eine gewünschte
Vorspannung des Substrats 5 gegenüber dem Poliertuch 2 eingestellt.
Zudem wird über
eine Zuleitung 17 Polierflüssigkeit auf die Poliertuchoberfläche 19 aufgebracht.
Die Polierflüssigkeit
kann chemische Zusätze
und/oder mechanische Partikel enthalten, die den Poliervorgang unterstützen.
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Anschließend wird
der Poliertuchhalter 1 in eine Drehbewegung um die Mittenachse
der Antriebswelle 3 versetzt. Zudem wird der Substrathalter 6 entsprechend
der Mittenachse der zweiten Antriebswelle 7 in eine Drehbewegung
versetzt. Weiterhin wird der Substrathalter 6 zusätzlich in
eine Pendelbewegung versetzt, bei der das Substrat 5 zwischen
einem Mittelpunkt und einem Randbereich des Poliertuchs 2 hin-
und herbewegt wird. Der Mittelpunkt des Poliertuchs 2 ist
in der dargestellten Ausführungsform
oberhalb der Mittenachse der Antriebswelle 3 angeordnet.
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In
Abhängigkeit
von der gewählten
Ausführungsform
wird die Konditioniereinrichtung 8 entweder laufend während des
Poliervorgangs eingesetzt, oder in Abhängigkeit von festgelegten Betriebsparametern
aktiviert. Beim Einsatz der Konditioniereinrichtung 8 wird
mithilfe der zweiten Antriebseinheit 2 die zweite Schleifplatte 9 gegen
die Poliertuchoberfläche 19 gedrückt. Zudem
wird die Schleifplatte 9 in eine Drehbewegung um die eigene
Mittenachse versetzt und zusätzlich
einer Pendelbewegung unterzogen, so dass die Schleifplatte 9 zwischen
dem Mittelpunkt des Poliertuchs 2 und einem Randbereich
des Poliertuchs 2 hin- und herbewegt wird. Mithilfe der
Schleifplatte 9, die beispielsweise an der Oberfläche Diamanten
aufweisen kann, wird das Poliertuch 2 aufgeraut und somit
einer Einebnung der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs 2 durch den Poliervorgang am Substrat 5 entgegen
gewirkt.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung der Oberflächenstruktur der Poliertuchoberfläche 19 des Poliertuchs 2.
Anhand von 2 ist erkennbar, dass die Oberflächenstruktur
des Poliertuchs 2 keineswegs plan ist, sondern eine Vielzahl
von Spitzen 20 und dazwischen liegenden Tälern 21 aufweist.
Das dargestellte Poliertuch ist in Form eines Polyurethan-Poliertuchs ausgebildet.
Die Anordnung der Spitzen 20 und Täler 21 stellt eine
Oberflächenstruktur
des Poliertuchs 2 dar. Die Oberflächenstruktur des Poliertuchs 2 und
damit die Höhenpositionen
der Spitzen 20 und die Tiefen der Täler 21 stellen wesentliche
Parameter dar, die das Polierverhalten des Poliertuchs 2 beeinflussen.
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3 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine weitere Oberflächenstruktur
O eines Poliertuchs. Die mittlere Höhe der Oberflächenstruktur
ist durch die Linie HM dargestellt. Zudem ist eine Linie L dargestellt, die
in der Höhe über dem
Substrat eingezeichnet ist, ab der die Oberfläche des Poliertuchs die Oberfläche des Substrats
berührt.
Dies bedeutet, dass nur die Oberflächenbereiche des Poliertuchs
das Substrat berühren, die
oberhalb der Linie L angeordnet sind. Die Linie L liegt deutlich über der
Linie HM.
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Am
rechten Rand ist die Höhenverteilung
P(h) der Oberflächenstruktur über die
Höhe h
dargestellt. Da nur der obere Bereich der Oberflächenstruktur tatsächlich während des
Poliervorgangs mit der Oberfläche
des Substrates in Berührung kommt,
ergibt sich, dass die Breite der Höhenverteilung ein wichtiges
Maß für die Poliereigenschaft
ist. In dem gewählten
Ausführungsbeispiel
ergibt sich für
denjenigen Teil der Oberfläche
oberhalb der Linie L eine nahezu exponentielle Verteilung der Oberflächenstruktur
nach folgender Formel: P(h) = s exp(-h/s), wobei P die Wahrscheinlichkeit
bezeichnet, auf dem Poliertuch eine Höhenposition h anzutreffen, und
s die Standardabweichung und den Mittelwert der Höhenpositionen
der Oberfläche
angibt.
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Grundsätzlich lässt sich
der Zusammenhang ableiten, dass je kleiner die Breite der Höhenverteilung, charakterisiert
durch den Wert von s, desto geringer die Abtragerate in abgestuften
oder zurückgesetzten Oberflächen des
Substrats. Je größer die
Breite der Höhenverteilung
ist, desto größer ist
die Polier- und
Abtragerate von zurückgesetzten
Flächen
des Substrates. Gute Ergebnisse wurden für Poliertücher ermittelt, deren Breite
der Höhenverteilung
kleiner als 4 μm,
insbesondere kleiner als 3 μm
sind. Bessere Ergebnisse wurden für Poliertücher ermittelt, deren Breite
der Höhenverteilung
kleiner als 3 μm,
insbesondere kleiner als 1,5 μm
ist.
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Aufgrund
der beschriebenen Erkenntnisse ist es vorteilhaft, die Poliertücher in
Güteklassen
nach Breitebereichen für
die Höhenverteilung
einzustufen. Eine erste Güteklasse
umfasst Poliertücher
mit einer Breite größer als
3 μm. Eine
zweite Güteklasse
umfasst Breitebereiche für
die Höhenverteilung
zwischen 1,5 μm
und 3 μm.
Eine dritte Güteklasse
umfasst Höhenverteilungen
mit einer Breite kleiner als 1,5 μm.
In Abhängigkeit von
dem zu polierenden Substrat wird nun ein Poliertuch einer entsprechenden
Güteklasse
gewählt
und eingesetzt. Da für
eine kleinere Breite der Höhenverteilung
Herstellungsparameter präziser
einzuhalten sind, ist das Poliertuch mit der kleineren Breite der
Höhenverteilung
teurer herzustellen. Somit kann entsprechend dem vorliegenden Substrat
ein angepasstes Poliertuch verwendet werden. Damit werden Kosten
eingespart.
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Ist
jedoch ein Substrat mit geringen Abstufungen zu polieren, wobei
die zurückgesetzten
Oberflächen nicht
zu polieren sind, so muss ein Substrat mit einer kleinen Breite,
vorzugsweise mit einer Breite gewählt werden, die kleiner als
der Abstand zwischen der oberen Oberfläche und der zurückgesetzten
Oberfläche
ist.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung, bei der ein Substrat 5 mit
oberen Oberfläche 22 und
einer zurückgesetzten
Oberfläche 23 mit
einem Poliertuch 2 poliert wird. Die obere Oberfläche 23 ist
um den Abstand d1 gegenüber
der zurückgesetzten
Oberfläche 23 höher angeordnet.
Die Poliertuchoberfläche 19 liegt dabei
nicht mit allen Spitzen 20 auf der zurückgesetzten Oberfläche 23 auf,
die im Bereich der zurückgesetzten Oberfläche 23 am
Poliertuch 2 ausgebildet sind. In Abhängigkeit von der Anzahl der
aufliegenden Spitzen 20 wird sowohl die Abtragerate, als
auch die Planarität
beim Abtragen des Substrats 5. beeinflusst. Insbesondere wird
das Abtrageverhalten während
des CMP-Prozesses für
die zurückgesetzten
Oberflächen 23 von
den Höhenpositionen
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs 2 beeinflusst.
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Soll
bei der vorliegenden Situation verhindert werden, dass die zurückgesetzte
Oberfläche
poliert oder abgetragen wird, so ist ein Poliertuch mit einer Breite
der Höhenverteilung
zu verwenden, die kleiner als der Abstand d1 zwischen der oberen
und der zurückgesetzten
Oberfläche 22, 23 ist.
Dabei wird jedoch angenommen, dass die Steifigkeit des Poliertuches
ausreichend groß ist,
so dass sich das Poliertuch nicht oder nur unwesentlich durchbiegt.
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5 zeigt
eine Höhenverteilung
Oberflächenstruktur
eines Poliertuchs 2, wobei die Anzahl der Spitzen 20 über die
Höhenposition
der Spitzen 20 aufgetragen ist. Zudem ist in das Diagramm
eine Linie D in der Höhenposition
eingetragen, die der Tiefe d1 der zurückgesetzten Oberfläche 23 entspricht.
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Dies
bedeutet, dass alle Spitzen 20, deren Höhenposition kleiner als die
Tiefe d1 ist, beim Poliervorgang nicht mit der zurückgesetzten
Oberfläche 23 in
Kontakt gebracht werden.
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Die
Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
der Poliertuchoberfläche 19 kann
beispielsweise mit Atomkraftmikroskopie (AFM) oder Elektronen-Scan-Mikroskopie
oder mithilfe von optischen, interferometrischen Verfahren ermittelt
werden.
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Versuche
haben gezeigt, dass die Verteilung der Höhenposition, wie in 5 dargestellt
ist, eine wesentliche Einflussgröße für den Poliervorgang
darstellt. Deshalb wird entgegen dem Stand der Technik die Verteilung
der Höhenpositionen
der Poliertuchoberfläche 19 zur
Steuerung des CMP-Prozesses,
zum Ermitteln eines Polierverhaltens eines CMP-Prozesses und zum Steuern eines Konditioniervorgangs
verwendet.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung des theoretischen Modells, das zur
Ermittlung der Poliereigenschaften des Poliertuchs
2 verwendet
wird. Bei diesem Modell wird das Poliertuch
2 in Form von
Federelementen, insbesondere Hookschen Federelementen, simuliert.
Das theoretische Modell wird dazu verwendet, um den lokalen Druck
zwischen dem Poliertuch
2 und der Oberfläche des
Substrats
5 zu ermitteln. Beim Poliervorgang sind die obere
Oberfläche
22 und
die zurückgesetzte
Oberfläche
23 zu
unterscheiden. Aufgrund der Höhenstruktur
des Substrats
5 und der Höhenverteilung der Oberflächenstruktur
der Poliertuchoberfläche
19 wird
ein erster Teil des Drucks auf die obere Oberfläche
22 und ein zweiter
Teil des Drucks auf die zurückgesetzte
Oberfläche
23 ausgeübt. Hierbei
sind zwei Fälle
zu unterscheiden. Im ersten Fall kommt nur die obere Oberfläche mit
den Federn in Kontakt und der Druck auf die obere Oberfläche ergibt
sich aus dem von außen ausgeübten Druck
durch Berücksichtigung
der reduzierten Kontaktfläche.
Im zweiten Fall kommen sowohl die obere wie auch die zurückgesetzte
Oberfläche
mit den Federn in Kontakt. Gemäß dem Hookschen
Gesetz ist dann die Druckdifferenz zwischen der oberen Oberfläche
22 und
der zurückgesetzten
Oberfläche
23 proportional
zu dem Abstand d1, den die zurückgesetzte
Oberfläche
23 von
der oberen Oberfläche
22 zurückgesetzt ist,
während
die Gesamtsumme der Drücke,
die auf die obere Oberfläche
22 und
auf die zurückgesetzte
Oberfläche
23 ausgeübt werden,
dem von außen
ausgeübten
Gesamtdruck entsprechen muss. Aussagen über die Abtrageraten während des
Poliervorgangs können
bei Berücksichtigung
des Prestonschen Gesetzes ermittelt werden. Die Abtrageraten für den Poliervorgang
für die
obere Oberfläche
22 und
die zurückgesetzte
Oberfläche
23 können in
Abhängigkeit
von der Stufenhöhe
d1 gemäß einem
Standardmodell folgendermaßen
ermittelt werden:
wobei
die Abtragerate RR und die Zeitkonstante τ Parameter darstellen, die experimentell
ermittelt werden. Mit dem Wert h ist die Stufenhöhe d1 bezeichnet. In Abhängigkeit
vom Druck P und der relativen Geschwindigkeit zwischen dem Poliertuch
2 und
dem Substrat
5 ergibt sich unter Berücksichtigung des Prestonschen
Gesetzes für
die Abtragerate RR = KPV, wobei K einen Preston-Koeffizienten darstellt.
Für das
verwendete einfache, elastische Poliertuch-Modell ergibt sich folgende
Definition τ =
L
0/(EKV), wobei L
0 die
Länge der
Federelemente und E das Youngsche Modul darstellt. Die sogenannte
Kontakthöhe
h
c stellt die größte Stufenhöhe dar, bei der die zurückgesetzte
Oberfläche
23 noch
von dem Poliertuch berührt
werden kann. Die Kontakthöhe
ergibt sich folgendermaßen:
wobei τ
c die
Kontaktzeit bezeichnet. Die Musterdichte ρ beschreibt das Flächenverhältnis zwischen
der oberen Oberfläche
22 und
einer festgelegten Referenzfläche,
welche vorzugsweise experimentell ermittelt wird. In Abhängigkeit
von dem gewählten
mathematischen Modell kann auch eine gewichtete Durchschnittsfunktion
für die
Musterdichte ρ verwendet
werden. Beispielsweise kann ρ folgendermaßen definiert
werden:
wobei
eine Interaktionslänge
IL als zusätzlicher
Modellparameter verwendet wird. Die charakteristische Funktion χ (x, y)
ist durch die Geometrie der zu planarisierenden Struktur vorgegeben.
Um die Gleichungen 1 für einen
festgelegten Wert der Musterdichte zu lösen, werden beide Formeln in
einer einzigen, geschlossenen Differentialgleichung für die Stufenhöhe kombiniert,
wobei die Stufenhöhe
linear eingeht und deshalb die Differentialgleichung analytisch
gelöst
werden kann. Beim Einsetzen der Lösung in die Gleichungen 1 können die Höhen der
oberen Oberfläche
22 und
der zurückgesetzten
Oberfläche
23 durch
eine einfache Integration erhalten werden, die ebenfalls analytisch
gelöst
werden kann.
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Gemäß der Weiterentwicklung
des theoretischen Modells nach der erfinderischen Lehre wird die
Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
der Poliertuchoberfläche 19 dadurch
berücksichtigt,
dass die Länge
der Federn gemäß der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
angenommen wird.
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Die
Abtrageraten für
die obere Oberfläche 22 und
die zurückgesetzte
Oberfläche 23 werden
durch eine Integration der Beiträge
jeder Feder gemäß den Gleichungen
1 mit der entsprechenden Höhenverteilung der
Oberflächenstruktur
berechnet. Aufgrund der proportionalen Abhängigkeit zwischen der Federlänge und der
Kontakthöhe,
wie in Gleichung 2 beschrieben, kann man eine äquivalente Verteilung der Kontakthöhen annehmen.
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Mit
dieser Betrachtungsweise wird der Einfluss der Oberflächenrauhigkeit
der Poliertuchoberfläche
19, d.h.
die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
auf den Poliervorgang, deutlich. Je länger die Federelemente sind,
umso größer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass die Federelemente die zurückgesetzte
Oberfläche
23 beim Polierprozess
zu einem früheren
Zeitpunkt berühren
und abtragen. Damit ist klar, welche der zwei Gleichungen in der
Formelgruppe 1 für
eine bestimmte Federlänge
anwendbar ist. Alle Federelemente, deren Kontakthöhe größer ist
als die Stufe, die die zurückgesetzte
Oberfläche
23 gegenüber der
oberen Oberfläche
22 zurückgesetzt
ist, kommen mit der zurückgesetzten
Oberfläche
23 in
Kontakt. Daraus ergeben sich folgende Formeln für die Abtragerate in Bezug
auf die obere Oberfläche
22 und
die zurückgesetzte
Oberfläche
23:
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In
4 ist
eine Pearson Typ III-Verteilung verwendet, die mit folgender Formel
beschreibbar ist:
woraus sich ein Bereich zwischen α und ∞, ein Maximum,
falls vorhanden, mit α +
(p – 1)β, ein Mittelwert
mit α +
pβ, eine
Standardabweichung mit
√pβ, eine Schräge mit
und eine Wölbung mit
6/p ergeben. Anstelle des bisherigen Werts τ, kann wahlweise das Maximum
oder der Mittelwert verwendet werden, d.h. α = τ – (p – 1)β oder α = τ – pβ, wobei in unserem Modell die letzte
Formel für τ verwendet
wird. Zudem muss α > 0 sein, wodurch sich
eine Beschränkung
für β ergibt.
Versuche haben gezeigt, dass Werte der Konstanten p ~ 1 bessere
Ergebnisse liefern, da dadurch größere Werte β erlaubt werden.
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Es
kann einfach nachgewiesen werden, dass für eine Deltaverteilung der
Länge der
Federelemente oder der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
entsprechend den Formeln 3a und 3b der Fall einer konstanten Federlänge entspricht.
Für eine
Verteilung, die relativ breit verglichen mit der anfänglichen
Stufenhöhe ist,
wird ein Polieren der zurückgesetzten
Oberfläche 23 sofort
bei Beginn des Poliervorgangs festgestellt. Zudem verhält sich
die Abtragerate für
die zurückgesetzte
Oberfläche 23 linear
mit der Musterdichte, wie oben bereits festgestellt wurde. Eine
offensichtliche Voraussetzung für
die Verteilung der Federlängen
ist, dass nur positive Federlängen
verwendet werden. Zudem könnte
erwartet werden, dass sogar eine minimale Federlänge erforderlich wäre. Nach
unserer Erfahrung kann für
die Verteilung der Federlängen
die Pearson Typ III-Verteilung eingesetzt werden, wobei Γ eine Gammafunktion
darstellt. Aus 4 ist ersichtlich, dass durch
eine Veränderung
von α, β und p oben
genannten Eigenschaften, nämlich
der kleinste Wert, die Breite und die Asymmetrie der Höhenverteilung,
eingestellt werden können.
Diese Parameter werden vorzugsweise experimentell bestimmt. Die
Lösung
der Gleichungen 3a und 3b ist nicht mehr analytisch möglich, sondern
muss über eine
numerische Simulation ermittelt werden.
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Somit
kann mithilfe des beschriebenen theoretischen Modells eine verbesserte
Voraussage für
das Polierverhalten eines CMP-Prozesses auf oberen Oberflächen 22 und
in zurückgesetzten
Oberflächen 23 gemacht
werden. Dies ist dadurch möglich,
dass die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs bei dem mathematischen Modell berücksichtigt
wird. In der beschriebenen Ausführungsform
wird die Höhenverteilung
in Form einer Pearson Typ III-Verteilung angenommen. Es können jedoch
auch andere Modelle für die
Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs verwendet werden. Wesentlich ist dabei die Erkenntnis,
dass die Höhenverteilung
und insbesondere die Breite der Höhenverteilung der Oberflächenstruktur des
Poliertuchs einen großen
Einfluß auf
das Polierverhalten während
des CMP-Prozesses hat. Dabei ist sowohl die Abtragerate, als auch
die Planarität
des CMP-Prozesses von der Höhenverteilung
bzw. von der Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs abhängig.
Die Breite der Höhenverteilung
liegt bei derzeit gebräuchlichen
Polierprozessen etwa zwischen 2 μm
bis 3 μm.
Durch eine Verringerung dieser Breite kann eine verbesserte Planarisierung
erzielt werden.
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Somit
kann gemäß der Anordnung
von 1 der CMP-Prozess in Abhängigkeit von der Höhenverteilung
der Oberfläche
des Poliertuchs gesteuert werden. Bei dem beschriebenen CMP-Prozess
wird vom Steuergerät 10 sowohl
die Antriebseinheit 4, als auch die Konditioniereinrichtung 8 gesteuert.
Dazu sind festgelegte Steuerprogramme im Datenspeicher 12 abgelegt.
Gemäß der Weiterentwicklung
durch das erfindungsgemäße Verfahren
werden bei den Steuerverfahren im Datenspeicher 12 vorzugsweise
zusätzlich
zu den bekannten Parametern, wie z.B. Anpressdruck, relative Geschwindigkeit
zwischen Poliertuch und Substrat, Zusammensetzung der CMP-Flüssigkeit,
Polierdauer, auch die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur,
insbesondere eine Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs berücksichtigt.
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Bei
einer Veränderung
der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs während
des CMP-Prozesses wird bei Überschreiten
einer Änderungsgrenze
die Steuerung des CMP-Prozesses
verändert, so
dass das gewünschte
Polierergebnis erhalten wird. Als Änderungsgrenze wird beispielsweise
eine festgelegte Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
verwendet. Beispielsweise kann bei einer ungewünschten Veränderung der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs eine Konditionierung des Poliertuchs gestartet werden.
Zudem kann abhängig
von der Veränderung
oder in Abhängigkeit
von der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs die Polierzeit verändert werden. Beispielsweise
stehen verschiedene Klassen von Poliertüchern zur Verfügung, die
verschiedene Klassen von Breiten von Höhenverteilungen der Oberflächenstruktur
darstellen. Abhängig
von dem verwendeten Poliertuch werden unterschiedliche Werte für die Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs beim Steuerprozess durch die Steuereinheit 10 berücksichtigt.
Beispielsweise können
Werte für
die Höhenverteilungen
der Poliertücher zuvor
experimentell ermittelt oder aus Datenblättern der Poliertücher entnommen
und der Steuereinheit 10 zur Verfügung gestellt werden. Zudem
können
in einer weiteren Ausführungsform
während
es CMP-Prozesses mithilfe der Sensoren 13 die Breiten der
Höhenverteilungen
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs gemessen und von der Steuereinheit 10 berücksichtigt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Konditioniervorgang auch in Abhängigkeit von der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs gesteuert. Dazu sind beispielsweise Erfahrungswerte
für die
zeitliche Änderung
der Breiten der Höhenverteilungen
der Poliertücher im
Datenspeicher 12 abgelegt oder die Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs 2 wird mithilfe eines Sensors 13 erfasst
und an die Steuereinheit 10 weitergeleitet. Beispielsweise
kann bei Abweichen der tatsächlichen
Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs von einem gewünschten
Wertebereich für
die Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs ein Konditioniervorgang gestartet werden. Zudem
kann auch während
der Durchführung
des Konditioniervorgangs das Ende des Konditioniervorgangs und/oder
die Art und Weise des Konditioniervorgangs in Abhängigkeit
von einer erreichten Breite der Höhenverteilung der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs gesteuert werden. Dabei kann die Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs während
des Konditioniervorgangs in situ gemessen werden oder mithilfe von
theoretischen Modellen berechnet werden.
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Weiterhin
können
experimentelle Erfahrungswerte für
Breiten von Höhenverteilungen
für festgelegte Konditioniervorgänge im Datenspeicher
abgelegt sein, so dass abhängig
von einer Zeitdauer des Konditioniervorgangs eine festgelegte Breite
der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs erreicht wird und somit nach der Zeitdauer der Konditioniervorgang
beendet wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Steuerung des CMP-Prozesses
in Abhängigkeit
von der Höhenstruktur
des Substrats 5 durchgeführt. Vorzugsweise wird dabei
ein Verhältnis
zwischen der Größe der Fläche der
oberen Oberfläche 22 in
Bezug auf die Größe der Fläche der
zurückgesetzten
Oberfläche 23 verwendet.
Zudem findet auch bei der Steuerung des CMP-Prozesses die Tiefe, d.h. die Stufenhöhe d1 zwischen der
oberen Oberfläche 22 und
der zurückgesetzten
Oberfläche 23,
Einfluss in das theoretische Modell und damit auch Einfluss in das
Steuerverfahren des CMP-Prozesses.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird unter Berücksichtigung
der Breite der Höhenverteilung
der Oberflächenstruktur
des Poliertuchs ein Abtrageverhalten, insbesondere eine Abtragerate
für die
zurückgesetzten
Oberflächen 23 und/oder
die oberen Oberflächen 22 ermittelt.
Das ermittelte Abtrageverhalten für die obere Oberfläche 22 und/oder
die zurückgesetzte
Oberfläche 23 wird
zudem bei der Steuerung des CMP-Prozesses berücksichtigt. Somit wird der
CMP-Prozess beendet, wenn eine gewünschte Planarität und/oder
eine gewünschte
Abtragetiefe der oberen Oberfläche 22 und/oder
der zurückgesetzten
Oberfläche 23 erreicht
ist.
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- 1
- Poliertuchhalter
- 2
- Poliertuch
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Antriebseinheit
- 5
- Substrat
- 6
- Substrathalter
- 7
- 2.
Antriebswelle
- 8
- Konditioniervorrichtung
- 9
- Schleifplatte
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Zweite
Antriebseinheit
- 12
- Datenspeicher
- 13
- Sensor
- 14
- Sensorleitung
- 15
-
- 16
- Steuerleitung
- 17
- Zuleitung
- 18
- Substratoberfläche
- 19
- Poliertuchoberfläche
- 20
- Spitze
- 21
- Tal
- 22
- Obere
Oberfläche
- 23
- Zurückgesetzte
Oberfläche