DE102005012565A1

DE102005012565A1 - Metallisches Firstelement

Info

Publication number: DE102005012565A1
Application number: DE102005012565A
Authority: DE
Inventors: Franz Bail
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-03-18
Filing date: 2005-03-18
Publication date: 2006-10-05

Abstract

Bei einer Vorrichtung (100) zum Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs wie insbesondere Moosen und Flechten auf einem geneigten Dach, das mit Ziegeln aus Ton, Beton oder anderen nicht metallischen Materialien gedeckt ist, mit einer Mehrzahl am Dachfirst anbringbarer metallischer Firstelemente (105) mit einer dachfernen Oberseite (110) und einer dachnahen Unterseite (120), wobei ein Firstelement (105) eine im Wesentlichen über seine gesamte Länge geführte Reaktionskammer (130) aufweist, wird ein gemindertes Verletzungsrisiko bei verkleinerten Abmessungen dadurch erreicht, dass die Reaktionskammer (130) durch direkte Auflage einer teilweise feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) auf die Oberseite (110) eines Firstelementes (105) ausgebildet ist, wobei Wasser oder Feuchtigkeit durch die feuchtigkeitstransparente Metallschicht (140) in die Reaktionskammer (130) gelangt und dort durch Adhäsionskräfte zwischen der Unterseite (141) der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) und der Oberseite (110) des Firstelementes (105) teilweise gefangen bleibt und teilweise durch einen zwischen einer Kante (142) der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) und der Oberseite (110) des Firstelementes (105) gebildeten Spalt (150) in Richtung der zu schützenden Oberfläche des Daches ausleitbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs wie insbesondere Moosen und Flechten auf einem geneigten Dach, das mit Ziegeln aus Ton, Beton oder anderen nicht metallischen Materialien gedeckt ist, mit einer Mehrzahl am Dachfirst anbringbarer metallischer Firstelemente mit einer dachfernen Oberseite und einer dachnahen Unterseite, wobei ein Firstelement eine im wesentlichen über seine gesamte Länge geführte Reaktionskammer aufweist.

Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik seit längerem bekannt und werden verwendet, um durch Wassereinwirkung aus dem metallischen Firstelement gelöste Metallionen in einen pflanzlichen Bewuchs eines Daches einzuschwemmen und diesen dadurch an einem weiteren Wachstum zu hindern und letztendlich zu zerstören. Die bekannten Vorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass ihre Abmessungen verglichen mit einem herkömmlichen First groß sind, und sie darüber hinaus ein Verletzungsrisiko für Mensch und Tier in sich tragen.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine kompakte, verletzungssichere und effektive Vorrichtung zum Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs auf einem Dach zu schaffen.

Für eine Vorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Reaktionskammer durch direkte Auflage einer teilweise feuchtigkeitstransparenten Metallschicht auf die Oberseite eines Firstelementes ausgebildet ist, wobei Wasser oder Feuchtigkeit durch die feuchtigkeitstransparente Metallschicht in die Reaktionskammer gelangt und dort durch Adhäsionskräfte zwischen der Unterseite der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht und der Oberseite des Firstelementes teilweise gefangen bleibt und teilweise durch einen zwischen einer Kante der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht und der Oberseite des Firstelementes gebildeten Spalt in Richtung der zu schützenden Oberfläche des Daches ausleitbar ist.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch die Merkmalskombination, dass die Reaktionskammer durch direkte Auflage einer teilweise feuchtigkeitstransparenten Metallschicht auf die Oberseite eines Firstelementes ausgebildet ist, wobei Wasser oder Feuchtigkeit durch die feuchtigkeitstransparente Metallschicht in die Reaktionskammer gelangt und dort durch Adhäsionskräfte zwischen der Unterseite der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht und der Oberseite des Firstelementes teilweise gefangen bleibt und teilweise durch einen zwischen einer Kante der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht und der Oberseite des Firstelementes gebildeten Spalt in Richtung der zu schützenden Oberfläche des Daches ausleitbar ist, erreicht, dass eine Vorrichtung geschaffen ist, bei der insbesondere die Abmessungen der mit einem vergleichsweise hohen Verletzungsrisiko behafteten Reaktionskammer ohne Minderung der Effektivität minimiert sind.

Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass in der Reaktionskammer eine mit Wasser oder Feuchtigkeit reagierende Metallwolle enthalten ist.

Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die feuchtigkeitstransparente Metallschicht von einem mit einer Mehrzahl von Bohrungen versehenen Metallblech gebildet ist.

Die Bohrungen sind vorzugsweise in parallelen Reihen ausgebildet, wobei die Bohrungen vorzugsweise einen Durchmesser von 3 mm bis 7 mm und insbesondere von 5 mm aufweisen.

Des weiteren weist ein Firstelement vorzugsweise einen gebogenen Teil sowie zwei plane Seitenteile auf, wobei die feuchtigkeitstransparente Metallschicht vorzugsweise im wesentlichen im Bereich des gebogenen Teiles vorgesehen ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass eine feuchtigkeitstransparente Metallschicht im Bereich einer Vorderkante und einer Hinterkante eines Firstelementes mit einem Firstelement fest verbunden ist. Eine feste Verbindung zwischen einem Firstelement und einer feuchtigkeitstransparenten Metallschicht kann dabei praktischerweise durch Umfalzen eines Bereiches der Vorderkante und einer Hinterkante eines Firstelementes über einen entsprechenden Bereich einer betreffenden feuchtigkeitstransparenten Metallschicht gebildet sein.

Gemäß einer wichtigen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die planen Seitenteile im Bereich einer dem gebogenen Teil fernen Seitenteilkante mit einer Klemmleiste verbunden sind. Die Klemmleiste ist dabei vorzugsweise einstückig mit einem planen Seitenteil ausgebildet.

Gemäß einer anderen wichtigen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die planen Seitenteile im Bereich des gebogenen Teiles der Vorderkante eine andere Höhe als im Bereich des gebogenen Teiles der Hinterkante aufweisen, so dass die dachnahe Unterseite eines Firstelementes über die gesamte Länge eines Firstziegels, an dem das Firstelement zu befestigen ist, in konstantem Abstand zur Oberfläche des betreffenden Firstziegels angeordnet ist.

Ein Firstelement und eine feuchtigkeitstransparente Metallschicht sind vorzugsweise aus Kupfer hergestellt, und auch die mit Feuchtigkeit reagierende Metallwolle ist vorzugsweise aus Kupfer hergestellt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
1 eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Ansicht von schräg oben;
2 die in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht;
3 die in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Querschnittsansicht.
Die in den 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zum Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs wie insbesondere Moosen und Flechten auf einem geneigten Dach, das mit Ziegeln aus Ton, Beton oder anderen nicht metallischen Materialien gedeckt ist, weist eine Mehrzahl am Dachfirst anbringbarer metallischer Firstelemente 105 mit jeweils einer dachfernen Oberseite 110 und einer dachnahen Unterseite 120 auf, wobei ein Firstelement 105 mit einer im wesentlichen über seine gesamte Länge geführte Reaktionskammer 130 versehen ist. Die Reaktionskammer 130 ist erfindungswesentlich durch direkte Auflage einer teilweise feuchtigkeitstransparenten Metallschicht 140 auf die Oberseite 110 eines Firstelementes 105 ausgebildet, wobei Wasser oder Feuchtigkeit durch die feuchtigkeitstransparente Metallschicht 140 in die Reaktionskammer 130 gelangt und dort durch Adhäsionskräfte zwischen der Unterseite 141 der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht 140 und der Oberseite 110 des Firstelementes 105 teilweise gefangen bleibt und teilweise durch einen zwischen einer Kante 142 der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht 140 und der Oberseite 110 des Firstelementes 105 gebildeten Spalt 150 in Richtung der zu schützenden Oberfläche des Daches ausleitbar ist.
In der dargestellten Ausführungsform ist in der Reaktionskammer 130 eine mit Wasser oder Feuchtigkeit reagierende Metallwolle 160 enthalten. Des Weiteren ist die feuchtigkeitstransparente Metallschicht 140 von einem mit einer Mehrzahl von Bohrungen 143 versehenen Metallblech gebildet, und die Bohrungen 143 sind in parallelen Reihen ausgebildet, wobei jede Bohrung 143 einen Durchmesser von etwa 5 mm aufweist.
Ein Firstelement 105 enthält einen gebogenen Teil 108 sowie zwei plane Seitenteile 109, wobei die feuchtigkeitstransparente Metallschicht 140 im Wesentlichen im Bereich des gebogenen Teiles 108 vorgesehen ist. Des Weiteren ist eine feuchtigkeitstransparente Metallschicht 140 im Bereich einer Vorderkante 106 und einer Hinterkante 107 eines Firstelementes 105 mit einem Firstelement 105 fest verbunden.
Eine feste Verbindung zwischen einem Firstelement 105 und einer feuchtigkeitstransparenten Metallschicht 140 ist dabei durch Umfalzen eines Bereiches der Vorderkante 106 und einer Hinterkante 107 eines Firstelementes 105 über einen entsprechenden Bereich einer betreffenden feuchtigkeitstransparenten Metallschicht 140 gebildet.
Die planen Seitenteile 109 sind im Bereich einer dem gebogenen Teil 108 fernen Seitenteilkante mit einer Klemmleiste 104 verbunden, wobei die Klemmleiste 104 einstückig mit einem planen Seitenteil 109 ausgebildet ist.
Die planen Seitenteile 109 weisen im Bereich des gebogenen Teiles 108 der Vorderkante 106 eine andere Höhe als im Bereich des gebogenen Teiles 108 der Hinterkante 107 auf, so dass die dachnahe Unterseite 120 eines Firstelementes 105 über die gesamte Länge eines Firstziegels, an dem das Firstelement 105 zu befestigen ist, in konstantem Abstand zur Oberfläche des betreffenden Firstziegels angeordnet ist.
Das Firstelement 105 und die feuchtigkeitstransparente Metallschicht 140 sind aus Kupfer hergestellt, und auch die mit Feuchtigkeit reagierende Metallwolle 160 ist aus Kupfer hergestellt.
Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch die Ansprüche definierten erfindungsgemäßen Lehre, die als solche durch das Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt ist.

Claims

Vorrichtung (100) zum Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs wie insbesondere Moosen und Flechten auf einem geneigten Dach, das mit Ziegeln aus Ton, Beton oder anderen nicht metallischen Materialien gedeckt ist, mit einer Mehrzahl am Dachfirst anbringbarer metallischer Firstelemente (105) mit einer dachfernen Oberseite (110) und einer dachnahen Unterseite (120), wobei ein Firstelement (105) eine im wesentlichen über seine gesamte Länge geführte Reaktionskammer (130) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionskammer (130) durch direkte Auflage einer teilweise feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) auf die Oberseite (110) eines Firstelementes (105) ausgebildet ist, wobei Wasser oder Feuchtigkeit durch die feuchtigkeitstransparente Metallschicht (140) in die Reaktionskammer (130) gelangt und dort durch Adhäsionskräfte zwischen der Unterseite (141) der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) und der Oberseite (110) des Firstelementes (105) teilweise gefangen bleibt und teilweise durch einen zwischen einer Kante (142) der feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) und der Oberseite (110) des Firstelementes (105) gebildeten Spalt (150) in Richtung der zu schützenden Oberfläche des Daches ausleitbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Reaktionskammer (130) eine mit Wasser oder Feuchtigkeit reagierende Metallwolle (160) enthalten ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die feuchtigkeitstransparente Metallschicht (140) von einem mit einer Mehrzahl von Bohrungen (143) versehenen Metallblech gebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (143) in parallelen Reihen ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (143) einen Durchmesser von 3 mm bis 7 mm aufweisen.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (143) einen Durchmesser von 5 mm aufweisen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Firstelement (105) einen gebogenen Teil (108) sowie zwei plane Seitenteile (109) enthält.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die feuchtigkeitstransparente Metallschicht (140) im Wesentlichen im Bereich des gebogenen Teiles (108) vorgesehen ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine feuchtigkeitstransparente Metallschicht (140) im Bereich einer Vorderkante (106) und einer Hinterkante (107) eines Firstelementes (105) mit einem Firstelement (105) fest verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine feste Verbindung zwischen einem Firstelement (105) und einer feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) durch Umfalzen eines Bereiches der Vorderkante (106) und einer Hinterkante (107) eines Firstelementes (105) über einen entsprechenden Bereich einer betreffenden feuchtigkeitstransparenten Metallschicht (140) gebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die planen Seitenteile (109) im Bereich einer dem gebogenen Teil (108) fernen Seitenteilkante mit einer Klemmleiste (104) verbunden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmleiste (104) einstückig mit einem planen Seitenteil (109) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die planen Seitenteile (109) im Bereich des gebogenen Teiles (108) der Vorderkante (106) eine andere Höhe als im Bereich des gebogenen Teiles (108) der Hinterkante (107) aufweisen, so dass die dachnahe Unterseite (120) eines Firstelementes (105) über die gesamte Länge eines Firstziegels, an dem das Firstelement (105) zu befestigen ist, in konstantem Abstand zur Oberfläche des betreffenden Firstziegels angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Firstelement (105) und eine feuchtigkeitstransparente Metallschicht (140) aus Kupfer hergestellt sind.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Feuchtigkeit reagierende Metallwolle (160) aus Kupfer hergestellt ist.