DE102005011998A1 - Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität - Google Patents

Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität Download PDF

Info

Publication number
DE102005011998A1
DE102005011998A1 DE102005011998A DE102005011998A DE102005011998A1 DE 102005011998 A1 DE102005011998 A1 DE 102005011998A1 DE 102005011998 A DE102005011998 A DE 102005011998A DE 102005011998 A DE102005011998 A DE 102005011998A DE 102005011998 A1 DE102005011998 A1 DE 102005011998A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
driving
truck
speed
load
vehicle
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102005011998A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102005011998B4 (de
Inventor
Gerhard Bozem
Andreas Carlitz
Bernhard Götz
Jürgen Dr. Roth
Frank Dr. Schröder
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde Material Handling GmbH
Original Assignee
Linde GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Linde GmbH filed Critical Linde GmbH
Priority to DE102005011998.0A priority Critical patent/DE102005011998B4/de
Publication of DE102005011998A1 publication Critical patent/DE102005011998A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102005011998B4 publication Critical patent/DE102005011998B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66FHOISTING, LIFTING, HAULING OR PUSHING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. DEVICES WHICH APPLY A LIFTING OR PUSHING FORCE DIRECTLY TO THE SURFACE OF A LOAD
    • B66F17/00Safety devices, e.g. for limiting or indicating lifting force
    • B66F17/003Safety devices, e.g. for limiting or indicating lifting force for fork-lift trucks

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Forklifts And Lifting Vehicles (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Frontsitz-Gegengewichts-Gabelstapler, mit einer höhenverfahrbaren und neigbaren Lasthebeeinrichtung (1), einem Fahrantrieb und Arbeitsantrieben für die Bewegungen der Lasthebeeinrichtung (1). Zur Verbesserung der Kippstabilität ist erfindungsgemäß ein auf fahrzeugspezifischen Informationen basierendes Rechenmodell (D) für das statische und/oder quasi-statische Kippverhalten des Flurförderzeugs in einer Steuereinrichtung (SE) gespeichert, an die direkt oder indirekt wirkende Sensoren (S) zur Erfassung der Hublast (L), der Hubhöhe (H), des Neigewinkels (WM), des Lastmoments (M), der Fahrtrichtung (R), der Fahrgeschwindigkeit (V) und des Lenkwinkels (WL) angeschlossen sind. Die Steuereinrichtung (SE) ist zur Ermittlung eines auf den erfassten physikalischen Größen (L, H, WM, M, R, V, WL) und dem gespeicherten Rechenmodell (D) basierenden Fahr- und Beladungszustands (Z) ausgebildet und steht mit dem Fahrantrieb und den Arbeitsantrieben derart in Wirkverbindung, dass abhängig vom ermittelten Fahr- und Beladungszustand (Z) die erzielbare oder erzielte Arbeitsgeschwindigkeit, Anfahr- und Bremsbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit jeweils reduziert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Frontsitz-Gegengewichts-Gabelstapler, mit einer höhenverfahrbaren und neigbaren Lasthebeeinrichtung, einem Fahrantrieb und Arbeitsantrieben für die Bewegungen der Lasthebeeinrichtung.
  • Bei den in der Praxis zumeist eingesetzten Flurförderzeugen des Standes der Technik muss die Bedienperson das Gewicht des zu hebenden Ladeguts (Hublast) und die Höhe, auf die das Ladegut angehoben wird (Hubhöhe), abschätzen. Darauf basierend müssen die Fahrgeschwindigkeit und der Kurvenradius des Flurförderzeugs so eingestellt werden, dass ein Kippen des Flurförderzeugs nach vorne oder seitlich nicht auftritt. Obwohl diese anspruchsvolle Aufgabe in einem statischen oder quasistatischen Betriebsbereich, also einem Betriebsbereich mit relativ geringer Fahrgeschwindigkeit bewältigt werden muss, kann die Bedienperson leicht überfordert sein. Bei Überschreiten der Tragfähigkeit des Flurförderzeugs oder bei Fahrmanövern, die der aktuellen Hublast und Hubhöhe nicht angepasst sind, besteht die Gefahr von Kippunfällen mit schwerer Verletzung oder Tötung der Bedienperson oder umstehender Personen, verbunden mit hohem Sachschaden. Es hat deshalb nicht an Überlegungen gemangelt, geeignete Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung von Unfällen mit Flurförderzeugen zu schaffen.
  • So ist in der DE 29 09 667 C3 ein gattungsgemäßes Flurförderzeug beschrieben, bei dem abhängig vom Lenkwinkel, der Hubhöhe und dem Lastmoment in den Fahrantrieb eingegriffen und dabei die Fahrgeschwindigkeit sowie ggf. auch die (elektromotorische) Bremsverzögerung begrenzt wird. Dies geschieht durch Übersteuern der von der Bedienperson vorgegebenen Sollwerte mit Korrektursignalen aus der Steuereinrichtung.
  • Gegenstand der EP 0 343 839 B1 ist ein Flurförderzeug, bei dem abhängig von der Hublast, der Hubhöhe, dem Lenkwinkel und der Fahrtrichtung bzw. der Lage des Fahrzeug-Schwerpunktes die Fahrgeschwindigkeit begrenzt wird. Darüber hinaus ist auch vorgesehen, abhängig von der Hubhöhe die Beschleunigung des Flurförderzeugs zu begrenzen.
  • Aus der EP 1 078 878 A1 ist es bekannt, die Neigegeschwindigkeit eines Flurförderzeug-Hubmastes in Abhängigkeit von der Hublast und der Hubhöhe zu begrenzen.
  • Schließlich offenbart die EP 1 019 315 B1 ein Flurförderzeug, bei dem die Fahrgeschwindigkeit hublast- und neigewinkelabhängig begrenzt wird und ohne Last eine höhere Senkgeschwindigkeit ermöglicht ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Art mit weiter verbesserter Kippstabilität zur Verfügung zu stellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein auf fahrzeugspezifischen Informationen basierendes Rechenmodell für das statische und/oder quasistatische Kippverhalten des Flurförderzeugs in einer Steuereinrichtung gespeichert ist, an die direkt oder indirekt wirkende Sensoren zur Erfassung der Hublast, der Hubhöhe, des Neigewinkels, des Lastmoments, der Fahrtrichtung, der Fahrgeschwindigkeit und des Lenkwinkels angeschlossen sind, wobei die Steuereinrichtung zur Ermittlung eines auf den erfassten physikalischen Größen und dem gespeicherten Rechenmodell basierenden Fahr- und Beladungszustands ausgebildet ist und mit dem Fahrantrieb und den Arbeitsantrieben derart in Wirkverbindung steht, dass abhängig vom ermittelten Fahr- und Beladungszustand die erzielbare oder erzielte Arbeitsgeschwindigkeit, Anfahr- und Bremsbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit jeweils reduziert wird.
  • Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, mit Hilfe einer Logik, die durch eine Steuereinrichtung ausgeführt wird und statische und/oder quasistatische Kippgefährdungen (bei großer Hubhöhe und Hublast im Stillstand bzw. bei geringer Fahrgeschwindigkeit) überwacht, in das Fahrzeugverhalten so weit einzugreifen, dass ein Umkippen verhindert wird. Dabei wirkt die Steuereinrichtung bezüglich der Arbeitsgeschwindigkeit, der Anfahr- und Bremsbeschleunigung und der Fahrgeschwindigkeit im Sinne einer Begrenzung der erzielbaren Istwerte oder im Extremfall im Sinne einer Zurückführung der bereits erzielten Istwerte.
  • Dies kann beispielsweise durch Herabsetzen der von der Bedienperson vorgegebenen Sollwerte erreicht werden (Übersteuerung der von der Bedienperson vorgegeben Sollwerte durch Korrekturen aus der Steuereinrichtung). Die bei einer bestimmten Auslenkung von Steuerhebeln oder anderen Bedienorganen im Normalbetrieb dazu korres pondierenden ("erzielbaren") Istwerte werden demzufolge herabgesetzt. Im Einzelfall kann dies z. B. bedeuten, dass bei einem stehendem Flurförderzeug die Bedienperson durch Betätigen eines Steuerhebels die angehobene Last mit einer bestimmten Geschwindigkeit nach vorne neigen will, die Neigegeschwindigkeit von der Steuereinrichtung aufgrund unzulässig großer Kippgefahr jedoch auf Null herabgesetzt wird, mithin also die Neigebewegung nach vorne vollkommen verhindert ist.
  • Es ist jedoch auch möglich, durch die Steuereinrichtung bereits vorhandene („erzielte") Istwerte zu reduzieren. Beispiel: Bei nach rückwärts anfahrendem Flurförderzeug will die Bedienperson die Last anheben. Die Steuereinrichtung lässt den Hubvorgang zu (evtl. mit verminderter Hubgeschwindigkeit), setzt jedoch die bereits erzielte Anfahrbeschleunigung und/oder Fahrgeschwindigkeit herab.
  • Unter Arbeitsgeschwindigkeit der Lasthebeeinrichtung wird im Sinne der Erfindung in erster Linie die Hub- und Neigegeschwindigkeit verstanden. Auch die Senkgeschwindigkeit ist bevorzugt mit eingeschlossen. Selbstverständlich können auch weitere Bewegungen der Lasthebeeinrichtung mit berücksichtigt werden, z. B. die Bewegung eines Seitenschiebers oder einer Schwenkvorrichtung.
  • Einige der zur Ausführung der Erfindung vorgesehenen Sensoren (z. B. Neigewinkelsensor, Hubhöhensensor) sind häufig in gattungsgemäßen Flurförderzeugen bereits als Serien- oder Sonderausrüstung vorhanden, so dass der zur Realisierung der Erfindung erforderliche Aufwand relativ gering ist. Dies gilt auch für die Signalwege zwischen der Steuereinrichtung und den Antriebssystemen des Flurförderzeugs.
  • Der Neigewinkelsensor kann, je nach Ausführung des Flurförderzeugs, den Neigewinkel des Hubmastes oder – bei feststehendem Hubmast – den Neigewinkel des am Hubmast höhenverfahrbaren Lastschlittens detektieren. Aus dem Signal des Lenkwinkelsensors kann auch die Lenkgeschwindigkeit abgeleitet werden.
  • Die insgesamt vorhandene, umfangreiche Sensorik ermöglicht die Erfassung von weit mehr Betriebspunkten als dies bei den Einzellösungen der Fall ist, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
  • Mit dem erfindungsgemäß ausgestalteten Flurförderzeug werden vor allem Kippunfälle vermieden, die aus übermäßig großen, schnellen oder abrupten Stellbefehlen der Bedienperson resultieren.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die erzielbare oder erzielte Anfahr- und Bremsbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit mit Priorität reduziert. Dabei wird von der Überlegung ausgegangen, dass im Bereich des statischen und/oder quasistatisches Kippens hauptsächlich der Arbeitsantrieb der Lasthebeeinrichtung zum Einsatz kommt und es deshalb günstiger ist, den Fahrantrieb kippstabilitätserhöhend zu beeinflussen.
  • Zweckmäßigerweise umfassen die in der Steuereinrichtung gespeicherten fahrzeugspezifischen Informationen zumindest Daten zu den Abmessungen und Massen des Flurförderzeugs und der Lasthebeeinrichtung (Hubmast) und zur maximalen Zuladung.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird in der Steuereinrichtung mit den vorhandenen fahrzeugspezifischen Informationen und den durch die Sensoren erfassten physikalischen Größen der Fahr- und Beladungszustand ermittelt, wobei zumindest die kippkritischen Fahrmanöver Bremsen vorwärts bei Fahrzeugschrägstellung nach vorn, Beschleunigen rückwärts bei Fahrzeugschrägstellung nach vorn, Bremsen aus der Rückwärtsfahrt in einer Kurve bei Fahrzeugschrägstellung senkrecht zur Kippachse und Beschleunigen in die Vorwärtsfahrt in einer Kurve bei Fahrzeugschrägstellung senkrecht zur Kippachse im Hinblick auf erforderliche Eingriffe überwacht werden.
  • Mit dem Begriff „Fahrzeugschrägstellung" ist eine relativ geringe Neigung des Fahrzeugs in Bezug auf die Ebene gemeint. Eine Fahrzeugschrägstellung ist beispielsweise dann vorhanden, wenn sich das Fahrzeug auf einem Hang befindet (Gefälle bzw. Steigung z. B. kleiner als 3 %).
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
  • 1 eine perspektivische Darstellung eines Flurförderzeugs,
  • 2 eine Regelstruktur und
  • 3 ein Zustandsschaubild.
  • Das Flurförderzeug gemäß 1 ist als Frontsitz-Gegengewichts-Gabelstapler ausgeführt. Eine an der Fahrzeug-Vorderseite angeordnete Lasthebeeinrichtung 1 wird von einem ausfahrbaren Hubmast 1a und einem an dem Hubmast 1a höhenbeweglichen Lastschlitten 1b mit darin eingehängten Gabelzinken 1c gebildet. Mit Hilfe der Gabelzinken 1c können Ladegüter verschiedenster Art angehoben und transportiert werden.
  • Der Hubmast 1a ist um eine im unteren Bereich quer angeordnete Horizontalachse neigbar. Selbstverständlich ist es auch möglich, einen starren, also nicht neigbaren Hubmast vorzusehen und stattdessen den Lastschlitten nicht nur höhenbeweglich sondern auch neigbar auszuführen, wie dies zum Beispiel bei sogenannten Lagertechnik-Geräten (z. B. Schubmaststapler) häufig der Fall ist. An dem Lastschlitten 1b können – je nach Einsatzfall – auch andere Lastaufnahmeeinrichtungen befestigt werden. Es versteht sich, dass grundsätzlich auch zusätzliche Bewegungen der Lasthebeeinrichtung möglich sind, sofern die dazu erforderlichen Einrichtungen, z. B. ein Seitenschieber, zur Verfügung stehen.
  • Der Hubmast 1a ist mittels hydraulischer Neigezylinder 1d neigbar. Das Ausfahren des Hubmastes 1a und das Anheben des Lastschlittens 1b erfolgt mittels hydraulischer Hubzylinder, ggf. zusätzlich mit einer oder mehreren Lastketten. Zum Absenken des Lastschlittens 1b bzw. Einfahren des Hubmastes 1a wirken das Eigengewicht des Lastschlittens und der nach oben ausgefahren Komponenten des Hubmastes sowie ggf. das Gewicht des Ladeguts. Die genannten hydraulischen Verbraucher werden von einer hydraulische Pumpe gespeist. Zusammen mit den erforderlichen hydraulischen Ventilen und einem die Pumpe antreibenden Motor umfasst dieses System also mehrere Arbeitsantriebe für die Hub-, Senk- und Neigebewegung der Lasthebeeinrichtung.
  • Der Gabelstapler gemäß Ausführungsbeispiel weist ferner einen Fahrantrieb auf, bei dem eine Vorderachse 2 als Antriebsachse ausgebildet ist, und einen Lenkantrieb, mit dessen Hilfe eine heckseitig angeordnete Lenkachse 3 betätigt wird.
  • In 2 ist die Regelstruktur des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs dargestellt. Aus den von der Bedienperson stammenden Vorgaben P an den Fahrpedalen, dem Lenkrad und den Bedienhebeln resultiert ein Fahr- und Beladungszustand Z, der an die Bedienperson in Form einer subjektiven Wahrnehmung W rückgemeldet wird, woraufhin die Vorgaben P ggf. verändert werden.
  • Der Gabelstapler ist mit Sensoren S ausgestattet, mit deren Hilfe physikalische Größen erfassbar sind, aus denen sich der Fahr- und Beladungszustand Z im Hinblick auf statische und quasistatische Kippgefährdungen objektiv ermitteln lässt. Zu diesen Größen zählt die Hublast L, die Hubhöhe H, das Lastmoment M, der Mast-Neigewinkel WM, der an der Lenkachse eingeschlagene Lenkwinkel WL, die Fahrtrichtung R und die Fahrgeschwindigkeit V. Zur Bestimmung des Lastmoments M können beispielsweise die Neigezylinderkräfte oder die Achslast an der Lenkachse 3 herangezogen werden. Die Hublast L lässt sich aus den Hubzylinderkräften bestimmen.
  • Die von den Sensoren S erfassten Messwerte werden an eine Steuereinrichtung SE weitergegeben, in der anhand von fahrzeugspezifischen Daten, wie z. B. den Abmessungen und Massen des Flurförderzeugs und des Hubmastes und der maximal möglichen Zuladung ein Rechenmodell D des Gabelstaplers abgelegt ist.
  • In der Steuereinrichtung SE wird in einem Fahrzustandsbeobachter FB aus dem Rechenmodell D und den Messwerten der Sensoren S der aktuelle Fahr- und Beladungszustand Z des Flurförderzeugs ermittelt und dabei festgestellt, ob die Arbeits- und/oder Fahrbewegungen kippkritisch sind und deshalb Eingriffe erforderlich machen.
  • Hierbei werden vom Fahrzustandsbeobachter FB kritische Fahrmanöver FM überwacht, insbesondere die Fahrmanöver Bremsen vorwärts bei Fahrzeugschrägstellung nach vorn, Beschleunigen rückwärts bei Fahrzeugschrägstellung nach vorn, Bremsen aus der Rückwärtsfahrt in einer Kurve bei Fahrzeugschrägstellung senkrecht zur Kippachse und Beschleunigen in die Vorwärtsfahrt in einer Kurve bei Fahrzeugschrägstellung senkrecht zur Kippachse.
  • Daraus können nun die gegebenfalls erforderlichen Eingriffe E in den Fahrantrieb und Arbeitsantrieb abgeleitet werden, die dazu führen, dass die Kippgrenzen nicht erreicht bzw. überschritten werden. Die Steuereinrichtung SE wirkt somit kippstabilitätserhöhend.
  • Bei den durchgeführten Eingriffen handelt es sich um Eingriffe, (z. B. Reduzierung der Fahr- und Arbeitsgeschwindigkeit), mit denen jeweils die Vorgaben P der Bedienperson korrigiert werden (Verbindung K1), beispielsweise durch Übersteuerung der Sollwerte. Darüber hinaus kann es sich um Eingriffe handeln, mit denen die Vorgaben P im Moment ihrer Entstehung beeinflusst werden (Pfeil K2), z. B ein erhöhter Bedienwiderstand.
  • Das in 3 dargestellte Zustandsschaubild, bei dem auf der Abszisse die Fahrgeschwindigkeit in km/h und auf der Ordinate die Hubhöhe in mm aufgetragen ist, zeigt drei Betriebsbereiche I, II und III. Hierbei wird ein erster Betriebsbereich I ausgehend vom Koordinatenursprung durch eine Grenz-Hubhöhe GH (die beispielweise in einem Bereich von 300 bis 600 mm liegt) mm und eine Grenz-Fahrgeschwindigkeit GF (die beispielsweise in einem Bereich von 1 bis 4 km/h liegt) definiert. Unter Beibehaltung der Grenz-Fahrgeschwindigkeit GF schließt sich nach oben ein Betriebsbereich II an, in dem die Hubhöhe größer als die Grenz-Hubhöhe GH ist. Rechts von den Betriebsbereichen I und II, also beim Überschreiten der Grenz-Fahrgeschwindigkeit GF, befindet sich ein dritter Betriebsbereich III, der hier außer Betracht bleibt.
  • Der Betriebsbereich I stellt denjenigen statischen bzw. quasistischen Bereich dar, in dem die Gefahr von Kippunfällen am geringsten ist. Es ist daher im Betriebsbereich I nicht erforderlich, dass die Steuereinrichtung kippstabilitätserhöhend eingreift.
  • Im Betriebsbereich II, also dem Bereich mit großer Hubhöhe, jedoch nach wie vor geringer Fahrgeschwindigkeit oder Stillstand, besteht – abhängig u. a. von der Hublast und dem Lastmoment – die Gefahr eines statischen oder quasistatischen Kippens. In diesem Betriebsbereich II wird deshalb die Steuereinrichtung abhängig vom ermittelten Fahr- und Beladungszustand reduzierend auf die erzielbare oder erzielte Arbeitsgeschwindigkeit der Lasthebeeinrichtung, Anfahr- und Bremsbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs einwirken. Übermäßig große, schnelle oder abrupte Stellbefehle der Bedienperson werden dabei übersteuert und dadurch die Kippstabilität erhöht.
  • Hierbei können der Grad und der Umfang des Eingriffs davon abhängen, ob nur Fahrmanöver in Geradeausfahrtrichtung vorliegen, also kein oder nur ein geringer Lenkwinkel (bzw. Lenkgeschwindigkeit) detektiert wird, oder eine quasistationäre Kurvenfahrt vorliegt, bei der z. B. ein Lenkwinkel von mehr als 5 Grad detektiert wird oder die Lenkgeschwindigkeit einen bestimmten Wert überschreitet.

Claims (4)

  1. Flurförderzeug, insbesondere Frontsitz-Gegengewichts-Gabelstapler, mit einer höhenverfahrbaren und neigbaren Lasthebeeinrichtung, einem Fahrantrieb und Arbeitsantrieben für die Bewegungen der Lasthebeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf fahrzeugspezifischen Informationen basierendes Rechenmodell (D) für das statische und/oder quasistatische Kippverhalten des Flurförderzeugs in einer Steuereinrichtung (SE) gespeichert ist, an die direkt oder indirekt wirkende Sensoren (S) zur Erfassung der Hublast (L), der Hubhöhe (H), des Neigewinkels (WM), des Lastmoments (M), der Fahrtrichtung (R), der Fahrgeschwindigkeit (V) und des Lenkwinkels (WL) angeschlossen sind, wobei die Steuereinrichtung (SE) zur Ermittlung eines auf den erfassten physikalischen Größen (L, H, WM, M, R, V, WL) und dem gespeicherten Rechenmodell (D) basierenden Fahr- und Beladungszustands (Z) ausgebildet ist und mit dem Fahrantrieb und den Arbeitsantrieben derart in Wirkverbindung steht, dass abhängig vom ermittelten Fahr- und Beladungszustand (Z) die erzielbare oder erzielte Arbeitsgeschwindigkeit, Anfahr- und Bremsbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit jeweils reduziert wird.
  2. Flurförderzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erzielbare oder erzielte Anfahr- und Bremsbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit mit Priorität reduziert werden.
  3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Steuereinrichtung (SE) enthaltenen fahrzeugspezifische Informationen zumindest Daten zu den Abmessungen und den Massen des Flurförderzeugs und der Lasthebeeinrichtung und zur Zuladung umfassen.
  4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinrichtung (SE) zumindest die kippkritischen Fahrmanöver (FM) Bremsen vorwärts bei Fahrzeugschrägstellung nach vorn, Beschleunigen rückwärts bei Fahrzeugschrägstellung nach vorn, Bremsen aus der Rückwärtsfahrt in einer Kurve bei Fahrzeugschrägstellung senkrecht zur Kippachse und Beschleunigen in die Vorwärtsfahrt in einer Kurve bei Fahrzeugschrägstellung senkrecht zur Kippachse überwacht werden.
DE102005011998.0A 2004-04-07 2005-03-16 Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität Expired - Fee Related DE102005011998B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102005011998.0A DE102005011998B4 (de) 2004-04-07 2005-03-16 Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102004017056 2004-04-07
DE102004017056.8 2004-04-07
DE102005011998.0A DE102005011998B4 (de) 2004-04-07 2005-03-16 Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102005011998A1 true DE102005011998A1 (de) 2005-10-27
DE102005011998B4 DE102005011998B4 (de) 2021-02-04

Family

ID=35062399

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102005011998.0A Expired - Fee Related DE102005011998B4 (de) 2004-04-07 2005-03-16 Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102005011998B4 (de)

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2007070000A1 (en) * 2005-12-14 2007-06-21 Bt Industries Ab A brake system for industrial truck and a method for controlling retardation of an industrial truck
US8172033B2 (en) 2008-02-05 2012-05-08 Crown Equipment Corporation Materials handling vehicle with a module capable of changing a steerable wheel to control handle position ratio
US8731785B2 (en) * 2011-03-18 2014-05-20 The Raymond Corporation Dynamic stability control systems and methods for industrial lift trucks
DE102015201671A1 (de) * 2015-01-30 2016-08-04 Jungheinrich Aktiengesellschaft Kenngrößenbestimmung für Flurförderzeuge
DE102016219482A1 (de) * 2016-10-07 2018-04-12 Zf Friedrichshafen Ag Antriebssteuereinheit und Verfahren zum Begrenzen einer Maximalgeschwindigkeit eines Flurförderzeugs
JP2018090405A (ja) * 2016-12-06 2018-06-14 株式会社豊田自動織機 産業車両
EP3670428A1 (de) 2018-12-20 2020-06-24 STILL GmbH Verfahren zur lastbestimmung bei einem flurförderzeug und flurförderzeug
EP3750763A1 (de) 2019-06-13 2020-12-16 WABCO Europe BVBA Einrichtung und verfahren zur abbremsung eines fahrzeugs mit einer frontlastaufnahmevorrichtung

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2909667C2 (de) * 1979-03-12 1985-02-14 Jungheinrich Unternehmensverwaltung Kg, 2000 Hamburg Elektrischer Antriebs-Steuerteil für lenkbare Fahrzeuge, insbesondere Hublader
US4942529A (en) * 1988-05-26 1990-07-17 The Raymond Corporation Lift truck control systems
US5088879A (en) * 1990-10-31 1992-02-18 Crown Equipment Corporation Forward tilt limit system for lift trucks
DE69807098T3 (de) * 1997-09-30 2010-01-21 Crown Equipment Corp., New Bremen Produktivitätspaket
JPH11165998A (ja) * 1997-12-04 1999-06-22 Toyota Autom Loom Works Ltd 産業車両の車体揺動制御装置及び産業車両
JP3301416B2 (ja) * 1999-08-23 2002-07-15 株式会社豊田自動織機 産業車両におけるマスト傾動速度制御装置

Cited By (13)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2007070000A1 (en) * 2005-12-14 2007-06-21 Bt Industries Ab A brake system for industrial truck and a method for controlling retardation of an industrial truck
US9421963B2 (en) 2008-02-05 2016-08-23 Crown Equipment Corporation Materials handling vehicle having a control apparatus for determining an acceleration value
US8412431B2 (en) 2008-02-05 2013-04-02 Crown Equipment Corporation Materials handling vehicle having a control apparatus for determining an acceleration value
US8718890B2 (en) 2008-02-05 2014-05-06 Crown Equipment Corporation Materials handling vehicle having a control apparatus for determining an acceleration value
US8172033B2 (en) 2008-02-05 2012-05-08 Crown Equipment Corporation Materials handling vehicle with a module capable of changing a steerable wheel to control handle position ratio
US8731785B2 (en) * 2011-03-18 2014-05-20 The Raymond Corporation Dynamic stability control systems and methods for industrial lift trucks
DE102015201671A1 (de) * 2015-01-30 2016-08-04 Jungheinrich Aktiengesellschaft Kenngrößenbestimmung für Flurförderzeuge
DE102016219482A1 (de) * 2016-10-07 2018-04-12 Zf Friedrichshafen Ag Antriebssteuereinheit und Verfahren zum Begrenzen einer Maximalgeschwindigkeit eines Flurförderzeugs
JP2018090405A (ja) * 2016-12-06 2018-06-14 株式会社豊田自動織機 産業車両
EP3670428A1 (de) 2018-12-20 2020-06-24 STILL GmbH Verfahren zur lastbestimmung bei einem flurförderzeug und flurförderzeug
DE102018133095A1 (de) 2018-12-20 2020-06-25 Still Gmbh Verfahren zur Lastbestimmung bei einem Flurförderzeug und Flurförderzeug
EP3750763A1 (de) 2019-06-13 2020-12-16 WABCO Europe BVBA Einrichtung und verfahren zur abbremsung eines fahrzeugs mit einer frontlastaufnahmevorrichtung
US11577702B2 (en) 2019-06-13 2023-02-14 Zf Cv Systems Global Gmbh Device and method for decelerating a vehicle having a front-loading device

Also Published As

Publication number Publication date
DE102005011998B4 (de) 2021-02-04

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102005012004B4 (de) Flurförderzeug mit erhöhter statischer/quasistatischer und dynamischer Kippstabilität
EP2289834B1 (de) Kran
DE69807098T3 (de) Produktivitätspaket
DE102005011998A1 (de) Flurförderzeug mit erhöhter statischer bzw. quasistatischer Kippstabilität
EP1593642B1 (de) Lade- und/oder Hubgerät, insbesondere Reachstacker
EP0483493B1 (de) Flurförderzeug mit einer Überwachungseinrichtung für den Belastungszustand
EP1640311B1 (de) Verfahren zur Kippvermeidung von hinterradgelenkten Fahrzeugen, insbesondere Flurförderzeugen
EP2172413B1 (de) Verfahren zur Anzeige zulässiger Lasten
DE2721755A1 (de) Lastmomentfuehlsystem fuer hubstapler
EP2805911B1 (de) Flurförderzeug, insbesondere Kommissionierflurförderzeug mit einem anhebbaren und absenkbaren Fahrerstand
DE102010023069A1 (de) Verfahren zum Bestimmen einer Kippwahrscheinlichkeit bei einem Flurförderzeug
EP3750763B1 (de) Einrichtung und verfahren zur abbremsung eines fahrzeugs mit einer frontlastaufnahmevorrichtung
DE102016106459A1 (de) Arbeitsfahrzeug mit Knick-Gelenk-Lenkung und lastabhängiger Lenkwinkelbegrenzung
EP0465838A1 (de) Lastaufnahmefahrzeug mit Kippsicherung
EP2733036B1 (de) Fahrbare Maschine mit Ladeanlage
EP2450305B1 (de) Flurförderzeug mit Verformungssensor im Neigezylinder
EP3115332B1 (de) Verfahren zur steuerung eines flurförderzeugs
EP1710148B1 (de) Lenksystem für ein Flurförderzeug
DE102020206550A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer mobilen Arbeitsmaschine
DE102010028376A1 (de) Flurförderzeug mit Mitgängereinrichtung
EP3670428A1 (de) Verfahren zur lastbestimmung bei einem flurförderzeug und flurförderzeug
EP3730345A1 (de) Fahrzeug, insbesondere baufahrzeug, mit einem fahrzeugrahmen und einer verschwenkbaren lastaufnahme
EP2774889B1 (de) Fahrbare Maschine mit Ladeanlage
DE19637124A1 (de) Standsicherheitseinrichtung
EP4332306A1 (de) Loghandler

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: LINDE MATERIAL HANDLING GMBH & CO. KG, 63743 A, DE

8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: LINDE MATERIAL HANDLING GMBH, 63743 ASCHAFFENB, DE

R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20120202

R082 Change of representative

Representative=s name: PATENTSHIP PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH, DE

R082 Change of representative

Representative=s name: PATENTSHIP PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH, DE

R016 Response to examination communication
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: B66F0009240000

Ipc: B66F0009075000

R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee