DE102005010608A1 - Kraftstoff-Düse mit einzeln ansteuerbaren Spritzlöchern sowie Kraftstoffinjektor - Google Patents

Kraftstoff-Düse mit einzeln ansteuerbaren Spritzlöchern sowie Kraftstoffinjektor Download PDF

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Abstract

Bei bekannten Kraftstoffinjektoren werden die Spritzlöcher (5) üblicherweise durch eine oder zwei Düsennadeln gleichzeitig beziehungsweise in zwei Gruppen angesteuert. Zur gleichzeitigen Ansteuerung der Spritzlöcher (5) sind jedoch konstruktionsbedingt große hydraulische Kräfte zu überwinden. Die Erfindung betrifft dagegen eine Kraftstoff-Düse (1) beziehungsweise einen Kraftstoffinjektor (15), dessen Spritzlöcher (5) mit sehr geringen Kräften einzeln und unabhängig voneinander steuerbar sind. Zum Schließen oder Öffnen eines einzelnen Spritzloches (5) wird ein Schließkörper (4) verwendet, an dessen unterem Ende eine Dichtfläche (6) ausgebildet ist. Der Schließkörper (4) ist von einer Antriebseinheit (14) individuell betätigbar, um das Spritzloch (5) abdichtend zu schließen oder zu öffnen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass zur Betätigung der einzelnen Schließkörper (4) sehr viel geringere Steuerkräfte benötigt werden als dieses für die Steuerung bekannter Kraftstoffinjektoren mit Düsennadeln erforderlich ist.

Description

  • Die Erfindung geht von einer Kraftstoff-Düse mit einer Düseneinheit aus, an deren Düsenspitze wenigstens ein für den Kraftstoffaustritt steuerbares Spritzloch angeordnet ist, beziehungsweise von einem Kraftstoffinjektor nach der Gattung der nebengeordnete Ansprüche 1 und 13. Es ist schon bekannt, dass bei Einspritzdüsen beziehungsweise Kraftstoffinjektoren für Einspritzsysteme von Brennkraftmaschinen der Kraftstoffaustritt über mehrere Spritzlöcher gesteuert wird, die an der Düsenspitze angeordnet sind. Insbesondere bei Einspritzdüsen oder Injektoren heutiger Generation, wie sie beispielsweise für ein Common Rail Einspritzsystem verwendet werden, wird der Kraftstoffzulauf zu den Spritzlöchern durch eine zentral angeordnete Düsennadel gesteuert, die von einer Antriebseinheit betätigt wird. Die Düsennadel wird in der nicht angesteuerten Phase mit Federkraft und/oder hydraulisch mit hoher Druckkraft gegen ihren Ventilsitz gepresst, der im unteren Teil der Einsspritzdüse angeordnet ist. Dadurch werden alle Spritzlöcher verschlossen, da sie – in Flussrichtung des Kraftstoffs gesehen – hinter dem Ventilsitz angeordnet sind. Bei Ansteuerung wird die Düsennadel insbesondere durch hydraulische Druckübertragung von ihrem Ventilsitz abgehoben. Dadurch werden alle Spritzlöcher gleichzeitig freigegeben, so dass der Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt werden kann.
  • Bekannt sind des Weiteren sogenannte Registerdüsen, die mit in zwei Reihen übereinander liegenden Spritzlöchern ausgebildet sind. Die beiden Düsennadeln sind in der Regel koaxial zueinander angeordnet und steuern die beiden Spritzlochreihen nacheinander an. Für die beiden Düsennadeln sind im unteren Teil des Düsenkörpers entsprechende Ventilsitze ausgebildet, wobei jedem Ventilsitz eine Lochreihe zugeordnet ist. Bei An steuerung einer Düsennadel wird somit die jeweils zugeordnete Lochreihe für den Kraftstoffaustritt freigegeben. Allerdings sind bei dieser konstruktiven Anordnung der Düsennadeln hohe hydraulische Kräfte zu überwinden, um die Düsennadeln von ihrem Ventilsitz abzuheben. Diese können bei einem Common Rail Einspritzsystem mehrere kN betragen. Daher wird häufig in den Kraftstoffinjektor zusätzlich ein Servoventil eingebaut, für das eine geringere Steuerkraft benötigt wird.
  • Ein weiteres Problem besteht auch darin, dass bei geschlossenen Spritzlöchern auf die Düsennadel hohe Schließkräfte einwirken müssen, da für die relativ große Dichtfläche der Düsennadel eine bestimmte minimale Flächenpressung aufzubringen ist, damit die Spritzlöcher in der Düse auch bei hohem Systemdruck zuverlässig abgedichtet wird.
  • Die hohen Schließkräfte werden in der Regel durch Federkraft mit hydraulischer Unterstützung erzeugt. Diese Kräfte wirken dann direkt oder indirekt über ein Servoventil mit Steuerkolben auf eine oder zwei Düsennadeln, die als Schließorgane wirksam werden und die Spritzlöcher entsprechend schließen oder öffnen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer Kraftstoff-Düse beziehungsweise bei einem Kraftstoffinjektor die Steuerung der Spritzlöcher zu verbessern. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche 1 und 13 gelöst.
  • Bei der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Düse beziehungsweise dem Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche 1 und 13 ist ein Schließorgan vorgesehen, das für jedes Spritzloch mit einem steuerbaren Schließkörper ausgebildet ist. Der Schließkörper weist an seinem dem Spritzloch zugewandten Ende eine Dichtfläche auf, mit der das zugeordnete Spritzloch abdichtend geschlossen oder geöffnet werden kann. Als besonders vorteilhaft wird angesehen, dass die aufzubrin genden Kräfte zum Öffnen oder Schließen der Spritzlöcher um Größenordnungen niedriger sind als bei bekannten Kraftstoff-Düsen. Das liegt daran, dass die Dichtfläche eines Schließkörpers sehr klein ausgebildet ist, da die Spritzlöcher einen Durchmesser aufweisen, der weitaus kleiner als ein Millimeter ist. Diese kleine Dichtfläche benötigt im Vergleich zu einer Dichtfläche einer bekannten Düsennadel nur sehr geringe Schließkräfte, die im Bereich von einigen Newton liegen, während sie bei der bekannten Düsennadel bis zu mehreren 1000 Newton sein können. Wegen der sehr niedrigen Kräfte eignet sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere für eine direkte Steuerung der Spritzlöcher. Ein weiterer Vorteil wird auch darin gesehen, dass der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor sehr viel einfacher konstruiert und gefertigt werden kann, da u. a. auf ein kompliziertes und verschleißträchtiges Servoventil verzichtet werden kann.
  • Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den nebengeordneten Ansprüche 1 und 13 angegebenen Kraftstoff-Düse beziehungsweise dem Kraftstoffinjektor gegeben. Eine besonders vorteilhafte Lösung wird darin gesehen, dass der Schließkörper einen zylinderförmigen Schaft aufweist, an dessen unterer Stirnfläche vorzugsweise eine kegelförmige Dichtfläche ausgebildet ist. Durch einfaches Aufsetzen der Dichtfläche auf einen Dichtsitz eines Spritzloches kann dieses somit sicher geschlossen beziehungsweise durch Abheben der kegelförmigen Dichtfläche vom Spritzloch wieder geöffnet werden. Die ausgebildete Kegelfläche ist dabei besonders günstig, da sie auf einfache Weise eine sichere Zentrierung und Führung des Schließkörpers im Spritzloch gewährleistet.
  • Eine besonders günstige Lösung wird auch darin gesehen, dass der Durchmesser des Schließkörpers auf den Durchmesser des zu schließenden Spritzloches abgestimmt ist. Da die einzelnen Spritzlöcher durchaus mit unterschiedlichen Durchmessern aus gebildet sein können, kann der Schließkörper auf einfache Weise optimal angepasst werden.
  • Zur sicheren Führung eines Schließkörpers ist ein Führungselement vorgesehen, das eine entsprechend ausgebildete Bohrung aufweist. Durch die Führung in der Führungsbohrung kann der Schließkörper sehr dünn ausgebildet werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Schließkörper beim Schließen des Spritzloches abknickt oder bricht.
  • Zum sicheren Schließen des Spritzloches ist vorgesehen, dass die Führungsbohrung in dem Führungselement derart ausgeführt ist, dass die kegelförmige Dichtfläche des Schließkörpers in axialer Richtung auf einem Dichtsitz des Spritzloches aufliegt und/oder wenigstens teilweise in das Spritzloch eintaucht.
  • Um die einzelnen Spritzlöcher individuell steuern zu können, ist vorgesehen, dass in dem Führungselement eine zu jedem Spritzloch korrespondierende Führungsbohrung angeordnet ist. Die Führungsbohrungen sind dabei in Verlängerung zum Spritzloch ausgerichtet, so dass die einzelnen Schließkörper mit ihren Dichtflächen exakt auf die korrespondierenden Dichtflächen der Spritzlöcher geführt werden, um die Spritzlöcher zuverlässig abzudichten.
  • Da der Durchmesser des Schließkörpers sehr dünn ist, wird der Schließkörper in vorteilhafter Weise als flexible Faser ausgebildet. Als geeignetes Material wird vorzugsweise eine Glas- oder Metallfaser verwendet, die eine entsprechende Knickfestigkeit aufweist, um die notwendigen Druckkräfte auf den Dichtsitz des Spritzloches übertragen zu können. Andererseits können die Fasern durch die flexible Ausführung in einem Bogen zu den Spritzlöchern geführt werden und dadurch exakt auf die Spritzlöcher ausgerichtet werden.
  • Fertigungstechnisch wird ein weiterer Vorteil darin gesehen, wenn der Schließkörper beispielsweise als separater Körper in Form einer Kegelspitze oder Kugelkalotte gefertigt wird. Er wird dann mit dem unteren Ende der Faser verbunden. Der Schließkörper wird dicker ausgeführt als der Durchmesser der Faser oder der Durchmesser des Spritzloches, so dass er besser und einfacher an das Spritzloch angepasst werden kann.
  • Zur gleichzeitigen Steuerung mehrerer Spritzlöcher ist vorgesehen, mehrere flexible Fasern als Faserbündel zusammenzufassen und diese mit ihrem freien Ende auf einer gemeinsamen Antriebsplatte zu verankern. Die Antriebsplatte wird dann von einem Antriebselement betätigt, um die gewünschten Spritzlöcher zu öffnen oder zu schließen.
  • Um die einzuspritzende Kraftstoffmenge exakt an die jeweiligen Anforderungen anpassen zu können, ist vorgesehen, die Schließkörper einzeln und/oder zu mehreren parallel anzusteuern und somit eine entsprechende Anzahl von Spritzlöchern zu öffnen oder zu schließen. Als besonders vorteilhaft wird dabei eine direkte Steuerung angesehen, da nur geringe Steuerkräfte benötigt werden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die flexiblen Fasern auf mehrere Antriebsplatten verteilt verankert sind. Die Antriebsplatten können dann mit einem oder mehreren Antriebsmodulen entweder hintereinander durchgeschaltet oder unabhängig voneinander betätigt werden.
  • Um zu gewährleisten, dass der Verlauf der Führungsbohrungen in dem Führungselement exakt auf die Spritzlöcher ausgerichtet sind, ist vorgesehen, die Spritzlöcher mit den Führungsbohrungen in einem gemeinsamen Arbeitsgang, beispielsweise mit einem Erodierverfahren herzustellen.
  • Von Vorteil ist des Weiteren, dass auch mehrere kleine Antriebselemente in dem Kraftstoffinjektor eingebaut werden können, so dass eine individuelle Steuerung der Schließkörper beziehungsweise der Spritzlöcher erleichtert wird.
  • Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
  • 1a zeigt ausschnittsweise ein Schnittbild einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Düse,
  • 1b zeigt ausschnittsweise ein Spritzloch mit einem Verschlusskörper auf einer Faser,
  • 2 zeigt ein Schnittbild mit einem Spritzloch und einem Schließkörper,
  • 3 zeigt ausschnittsweise einen erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor und
  • 4 zeigt in schematischer Darstellung zwei Antriebsplatten mit zwei Faserbündeln.
  • 1a zeigt einen Ausschnitt von einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Düse 1. Die Kraftstoff-Düse 1 ist Teil eines Kraftstoffinjektors, der beispielsweise in einem Common Rail Einspritzsystem zur Einspritzung von Benzin oder Diesel in den Brennraum einer Brennkraftmaschine Verwendung findet.
  • Aus Übersichtsgründen ist in 1a lediglich ein unterer Teil einer Düsenspitze 7 eines Düsengehäuses 1 der Kraftstoff-Düse mit einem Schließorgan 10 abgebildet. An der Düsenspitze 7 sind in der Regel mehrere Spritzlöcher 5 ausgebildet, die ringförmig am Umfang verteilt angeordnet sind. Je nach Anforderungsbedingungen und in Abhängigkeit von der einzuspritzenden Kraftstoffmenge können die Spritzlöcher 5 den gleichen oder unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Zur Einspritzung von kleinsten Kraftstoffmengen kann der Durch messer eines Spritzloches 5 beispielsweise d1 <= 0,1 mm betragen. Kleinste Einspritzmengen werden beispielsweise bei einer Mehrfacheinspritzung, insbesondere bei einer Voreinspritzung verwendet. Die Spritzlöcher 5 können zum Beispiel in zwei Gruppen oder Reihen zusammengefasst werden, wobei eine Gruppe die kleineren und die andere Gruppe dann die größeren Spritzlöcher 5 aufweist. Mit einer derartigen selektiven Anordnung und einer entsprechenden Ansteuerung der Gruppen wie selektiv, hintereinander oder parallel können für jeden Spritzimpuls nahezu beliebige Einspritzmengen gesteuert werden.
  • In einem Innenraum 11 des Düsengehäuses 1 ist das Schließorgan 10 angeordnet. Es weist einen Führungskörper 3 auf, der im unteren Teil des Düsengehäuses 1 verdrehsicher fixiert ist. Er ist zum Beispiel formschlüssig mit dem Düsengehäuse 1 verbunden oder wird mittels einer Federkraft F gegen den Boden des Düsengehäuses 1 gepresst. Der Führungskörper 3 ist mit einer Bohrung 8 ausgebildet, über die Kraftstoff, der sich unter hohem Druck, zum Beispiel bis zu 2000 bar im Innenraum 11 befindet, in einen unteren Hohlraum 12 gelangen kann. Der Hohlraum 12 ist mit den einzelnen Spritzlöchern 5 verbunden, so dass der Kraftstoff bis an die Spritzlöcher 5 gelangt.
  • Der Führungskörper 3 weist mehrere Führungsbohrungen 9 auf. Für jedes Spritzloch 5 ist eine separate Führungsbohrung 9 vorgesehen. Das untere Ende der einzelnen Führungsbohrungen 9 ist jeweils auf ein Spritzloch 5 gerichtet und besitzt die gleiche Mittelachse wie das Spritzloch 5 und bildet somit ohne Abwinkelung eine Verlängerung zum Spritzloch 5. Der Durchmesser d2 der Führungsbohrung 9 ist vorzugsweise größer ausgebildet, als der Durchmesser d1 des Spritzloches 5. Da der Durchmesser d1 des Spritzloches 5 in der Größenordnung von 0,1mm sein kann, ist der Durchmesser d2 der Führungsbohrung zwar größer, aber ebenfalls verhältnismäßig gering.
  • In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Bohrungen 9 des Führungskörpers 3 an die jeweilige Größe der zugeordneten Spritzlöcher 5 anzupassen.
  • 1b zeigt eine weitere alternative Lösung der Erfindung. Gemäß 1b ist am unteren Enden der Faser 4 ein Schließkörper 4a angeordnet. Der Schließkörper 4a ist beispielsweise als Kegelspitze oder Kugelkalotte ausgebildet. Der Schließkörper 4a ist bezüglich seines Durchmessers dicker ausgebildet als der Durchmesser d3 der Faser 4 und/oder der Durchmesser d1 des Spritzloches 5. Es erscheint vorteilhaft, wenn der Schließkörper 4a nach dem Einführen der Faser 4 in das Führungselement 3 auf das untere Ende der Faser 4 fest aufgebracht wird, zum Beispiel ähnlich wie eine Pfeilspitze durch Schweißen, Kleben, Stauchen oder dergleichen. Mit dem Schließkörper 4a wird dann das Spritzloch 5 abgedichtet.
  • Die Führungsbohrungen 9 sind im Führungskörper 3 so verteilt angeordnet, dass sie möglichst vertikal an der oberen Stirnfläche des Führungskörpers 3 austreten. Die Führungsbohrungen 9 sind bogenförmig durch den Führungskörper 3 gefertigt, damit ihr unteres Ende mit dem zugeordneten Spritzloch 5 fluchtet.
  • Um eine exakte Ausrichtung und ein bestmögliches Fluchten zwischen den Führungsbohrungen 9 und den Spritzlöchern 5 zu erreichen, ist vorgesehen, die Spritzlöcher 5 gemeinsam mit den Führungsbohrungen 9, beispielsweise mit einem Erodierverfahren im gleichen Arbeitsgang zu fertigen.
  • In den Bohrungen 9 des Führungsköpers 3 sind zylinderförmige Schließkörper 4 axial verschiebbar gelagert. Die Schließkörper sind wegen ihres geringen Durchmessers flexible ausgebildet und können als Glasfaser, Stahlfaser oder einem entsprechenden anderen Material gefertigt sein. Da die Führungsbohrungen bogenförmig ausgebildet sind, müssen die Fasern 4 an die Biegungen so angepasst sein, dass sie weder knicken, brechen oder verschleißen.
  • Am unteren Ende (untere Stirnfläche) des Schließkörpers 4, das dem Spritzloch 5 zugewandt ist, ist an dem Schließkörper 4 eine Dichtfläche 6 ausgebildet. Die Dichtfläche 6 ist vorzugsweise kegelförmig ausgeformt. Das Spritzloch 5 besitzt einen entsprechenden Dichtsitz D (2) als Auflagefläche für die Kegelspitze 6. Der Schließkörper 4 ist mit einem größeren Durchmesser im Bereich von ca. 0,3mm ausgebildet. Dadurch kann der Schließkörper 5 zum Abdichten des Spritzloches 5 mit seiner Kegelspitze 6 teilweise und zentriert in das Spritzloch 5 eintauchen.
  • 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Düsenspitze 7 mit einem Spritzloch 5 und der kegelförmigen Dichtfläche 6 eines Schließkörpers 4, wie bereits zu 1 näher erläutert wurde. Das Spritzloch 5 ist im Vergleich zur Mittelachse des Düsengehäuses 1 (siehe 1) schräg versetzt ausgebildet. Der Schießkörper 4 fluchtet mit dem Spritzloch 5. Seine kegelförmige Dichtfläche 6 liegt auf der Dichtfläche D des Spritzloches 5 auf. Dabei taucht die kegelförmige Dichtfläche 6 teilweise in das Spritzloch 5 ein, da der Durchmesser d3 des Schließkörpers größer ausgebildet ist als der Durchmesser d1 des Spritzloches 5. Obgleich in der Umgebung des Schließbereiches der sehr hohe Kraftstoffdruck wirkt, liegt die Schließkraft für den Schließkörper 4 nur bei wenigen N, da der Durchmesser d3 des Schließkörpers 4 im Bereich von ca. 0,1mm bis 0,3mm liegt (bei einen Durchmesser des Spritzloches d1 <0,1mm) und damit die hydraulisch wirksamen Flächen entsprechend klein ausgebildet sind. Die daraus resultierenden Kräfte betragen daher nur ca. 1/1000 des Wertes, der bei bekannten Kraftstoffinjektoren erforderlich ist. Diese Konstruktion ist daher sehr gut für die direkte Steuerung mit einem kleinen Antriebselement geeignet, wie später noch näher erläutert wird.
  • Ein weiterer Vorteil besteht auch darin, dass das schädliche HC-Volumen (Kohlen-Wasserstoff-Volumen) sehr viel niedriger ist als bei bekannten Kraftstoffinjektoren. Wie in 2 ersichtlich ist, wird jedes Spritzloch 5 von einem Schließkörper 4 direkt abgedichtet. Bei bekannten Kraftstoffinjektoren ist dagegen das Düsenvolumen, das auch bei geschlossener Düse direkt mit dem Brennraum des Motors in Verbindung steht, sehr viel größer, da die Düsennadel nicht die einzelnen Spritzlöcher 5 direkt abdecken kann, sondern nur den Zufluss zu den Spritzlöchern 5 unterbindet. Dadurch bilden sich bei bekannten Kraftstoffinjektoren in dem Raum unterhalb des Abschlusses wesentlich mehr HC-Verbrennungsrückstände, als dies bei dem Erfindungsgegenstand der Fall ist. Das ergibt den zusätzlichen Vorteil, dass sich bei der erfindungsgemäßen Lösung erheblich bessere Emissionswerte einstellen als dies beim bekannten Stand der Technik der Fall ist.
  • In 3 ist auszugsweise ein Kraftstoffinjektor 15 dargestellt, bei dem die erfindungsgemäße Kraftstoff-Düse eingebaut ist. Die Kraftstoff-Düse wird im unteren Teil des Kraftstoffinjektors 15 eingebaut. (Sie wurde aus Übersichtlichkeitsgründe in 3 nicht dargestellt.)
  • Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 15 ist sehr viel einfacher aufgebaut, als bekannte Kraftstoffinjektoren, da kein Servoventil, keine leistungsstarke Antriebseinheit, keine Steuerkammern, keine komplizierten Hochdruckleitungen mit ihren Dichtproblemen usw. benötigt werden. Zudem eignet sich der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 15 hervorragend für die direkte Steuerung der Spritzlöcher, da nur geringe Steuerkräfte benötigt werden.
  • Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 15 weist im Wesentlichen ein Injektorgehäuse 17 auf, das in seinem Innern mit einer Stufenbohrung 19 ausgebildet ist. Der obere Teil der Stufenbohrung 19 ist mit einem größeren Durchmesser ausgebildet als der untere Teil, so dass sich eine Auflagestufe 20 aus bildet. Auf diese Auflagestufe 20 wird eine Lagerscheibe 13 aufgelegt, die für die Schließkörper beziehungsweise Fasern 4 auch gleichzeitig als Führungsscheibe ausgebildet ist. Die von dem Führungselement 3 (siehe 1) ankommenden Fasern 4 werden durch entsprechende Gleitbohrungen 22 der Lagerscheibe 13 gefädelt und mit einem vorgegebenen Abstand oberhalb der Lagerscheibe 13 in einer Antriebsplatte 16 verankert. Der Abstand zur Antriebsplatte 16 ist so gewählt, dass zwischen der Lagerscheibe 13 und der Antriebsplatte 16 ein Antriebselement 14 einsetzbar ist. Die Antriebsplatte 16 bildet somit in Verbindung mit der Lagerplatte 16 und dem Antriebselement 14 ein Antriebsmodul 21.
  • In 3 sind zwei Fasern 4 dargestellt, die an der Antriebsplatte 16 verankert sind. Es können jedoch je nach Anwendungsfall weitere Fasern 4 zu einem Bündel zusammengefasst und in der Antriebsplatte 16 verankert werden.
  • Das Antriebselement 14 ist vorzugsweise als piezoelektrische Aktoreinheit ausgebildet, die sich beim Anlegen einer Steuerspannung etwas verlängert und die nach dem Abschalten der Steuerspannung wieder seine ursprüngliche Länge einnimmt.
  • Es ist vorgesehen, dass die Antriebsplatte 16 mit einer Kraft FD in Schließrichtung der Spritzlöcher 5 gedrückt wird, um im nicht angesteuerten Zustand ein sicheres Schließen der Spritzlöcher zu gewährleisten. Die Kraft FD kann beispielsweise durch eine Druckfeder auf der Antriebsplatte 16 und/oder durch eine Zugfeder erzeugt werden, die beispielsweise als Rohrfeder für das Antriebselement 14 ausgebildet ist. Alternativ ist vorgesehen, zwischen dem Antriebselement 14 und der Antriebsplatte 16 beziehungsweise der Lagerscheibe 13 einen kleinen Leerhub vorzusehen, um fertigungsbedingte Längentoleranzen oder Alterungseinflüsse auszugleichen. In diesem Fall ist für die Antriebsplatte 16 ein entsprechender Anschlag vorzusehen, der die axiale Bewegungsfreiheit der Antriebsplatte 16 in beiden Richtungen begrenzt.
  • Nachfolgend wird die Funktionsweise dieser Anordnung näher erläutert. Durch die Verlängerung des Antriebselementes 14 wird die Antriebsplatte 16 mit den verankerten Fasern 4 etwas nach oben angehoben. Dadurch heben sich auch die kegelförmigen Dichtflächen 6 (1) der Fasern 4 von den Spritzlöchern 5 ab, so dass der unter hohem Druck stehende Kraftstoff austreten kann. Nach Abschalten der Steuerspannung werden die Fasern 5 wieder gegen die Spritzlöcher gedrückt und verschließen diese wieder. Da das Antriebselement 14 nur geringe Hubkräfte aufzubringen hat und als piezoelektrische Aktoreinheit ohnehin sehr schnell anspricht, erscheint der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor besonders gut für die Steuerung einer Mehrfacheinspritzung geeignet, da auch sehr kurze Einspritzimpulse mit geringsten Kraftstoffmengen reproduzierbar und zuverlässig realisierbar sind.
  • In 4 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Aufbau des Kraftstoffinjektors 15 mit der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Düse ist der gleiche, wie er zuvor zu den 1 bis 3 beschrieben wurde. Wie 4 entnehmbar ist, werden in diesem Fall zwei Antriebsplatten 16a, 16b verwendet. Die beiden Antriebsplatte 16a, b sind hintereinander geschaltet und können in einer bevorzugten Ausführungsform von einem Antriebselement 14 sequentiell betätigt werden. Konstruktiv gesehen, kann diese Anordnung an Stelle der Antriebsplatte 16 in 3 eingesetzt werden. Durch sequentielle Ansteuerung der beiden Antriebsplatten 16a, b können somit zwei Faserbündel individuell und nacheinander und damit zwei getrennte Reihen von Spritzlöchern gesteuert werden.
  • Die untere Antriebsplatte 16a zeigt in schematischer Darstellung, wie die zwei Schließkörper 4 durch die Antriebsplatte 16a geführt und mit der Antriebsplatte 16a beispielsweise durch Schweißen, Kleben, Quetschen oder dergleichen fest verankert sind. Die Verbindung ist dabei so ausgeführt, dass Hub- oder Senkbewegungen der Antriebsplatte 16a auf die Schließkörper 4 vollständig übertragen werden. An der oberen Antriebsplatte 16b sind drei weitere Schließkörper 4 dargestellt, die in der gleichen Weise mit der oberen Antriebsplatte 16b fest verankert sind. Die beiden Antriebsplatte 16a, b sind in ihrer Grundstellung mit einem vorgegebenen Abstand H1 zueinander angeordnet. Sie werden in dieser Position zum Beispiel durch ein Lager, eine seitliche Führung oder dergleichen gehalten. Die untere Antriebsplatte 16a kann alternativ auch von dem Antriebselement gehalten und geführt werden.
  • Bei Ansteuerung der unteren Antriebsplatte 16a durch ein Antriebselement wird die untere Antriebsplatte 16a zunächst um den vorgegebenen Abstand H1 (Hub H1) nach oben gedrückt. Der Hub H1 ist so bemessen, dass die in diesem Ausführungsbeispiel beschriebenen beiden Schließkörper 4 ihre zugeordneten beiden Spritzlöcher öffnet. Alle anderen Spritzlöcher bleiben geschlossen. Erst bei einer weiteren Anhebung der unteren Antriebsplatte 16a (über den Hub H1 hinaus) wird auch die obere Antriebsplatte 16b angehoben. Dadurch werden dann die restlichen Spritzlöcher geöffnet. Die beiden Antriebsplatten 16a, b können somit hintereinander durchgeschaltet werden.
  • Beim Absenken verschließt in umgekehrter Reihenfolge zunächst die obere Antriebsplatte 16b ihre Spritzlöcher und danach die untere Antriebsplatte 16a die restlichen Spritzlöcher. Auf diese Weise können auch bei einer entsprechenden Ausführung mit unterschiedlichen Lochdurchmessern für die Spritzlöcher sowohl sehr geringe als auch große einzuspritzende Kraftstoffmengen gesteuert werden.
  • Oberhalb der oberen Antriebsplatte 16b ist ein weiterer Anschlag im Abstand H2 vorgesehen, der den Gesamthub der beiden Antriebsplatten 16a, b begrenzt.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, für jede Antriebplatte 16a, b ein separates Antriebselement vorzusehen. Da die Hubkräfte sehr klein sind, können auch die Antriebselemente entsprechend klein ausgebildet sein, so dass der in dem Kraftstoffinjektor vorhandene Raum optimal genutzt werden kann. Bei diesem Konzept können die beiden Antriebsplatten 16a, b und damit das Öffnen oder Schließen der Spritzlochreihen insbesondere auf direktem Weg völlig unabhängig von einander einzeln und/oder parallel gesteuert werden.
  • Die Anzahl der in einem Faserbündel zu steuernden Spritzlöcher kann auf die gewünschten Anforderungen abgestimmt werden und ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt.

Claims (15)

  1. Kraftstoff-Düse mit einem Düsengehäuse (1), an dessen Düsenspitze (7) wenigstens ein Spritzloch (5) für den Kraftstoffaustritt angeordnet ist, das von einem innerhalb des Düsengehäuses (1) angeordneten Schließorgan schließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließorgan (10) für das Spritzloch (5) einen Schließkörper (4) in Form einer Faser aufweist, dass der Schließkörper (4; 4a) an einem dem Spritzloch (5) zugewandten Ende mit einer Dichtfläche (6) für das Spritzloch (5) ausgebildet ist und dass der Schließkörper (4; 4a) betätigbar ist, um das Spritzloch (5) abdichtend zu schließen oder zu öffnen.
  2. Kraftstoff-Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkörper (4) zylinderförmig ausgebildet ist und dass eine Stirnfläche eine vorzugsweise kegelförmige oder kugelförmige Dichtfläche (6) aufweist.
  3. Kraftstoff-Düse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (d3) des Schließkörpers (4) auf den Durchmesser (d1) des zu schließenden Spritzloches (5) abgestimmt ist und vorzugsweise im Millimeterbereich liegt oder kleiner ist.
  4. Kraftstoff-Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Düsengehäuse (1) ein Führungselement (3) angeordnet ist und dass der Schließkörper (4) in einer Führungsbohrung (9) des Führungselementes (3) geführt ist.
  5. Kraftstoff-Düse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbohrung (9) in dem Führungselement (3) derart fluchtend ausgebildet ist, dass zum Schließen des Spritzloches (5) die kegelförmige Dichtfläche (6) in axialer Richtung auf einem Dichtsitz (D) des Spritzloches (5) aufliegt und/oder wenigstens teilweise in das Spritzloch (5) eintaucht.
  6. Kraftstoff-Düse nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Führungselement (3) fluchtend zu jedem Spritzloch (5) eine Führungsbohrung (9) ausgebildet ist.
  7. Kraftstoff-Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkörper (4) als flexible Faser, vorzugsweise als Glas- oder Stahlfaser ausgebildet ist.
  8. Kraftstoff-Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkörper (4a) als separater Körper ausgebildet ist und mit dem unteren Ende der Faser (4) fest verbunden ist.
  9. Kraftstoff-Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Fasern mit Schließkörpern (4; 4a) an einer gemeinsamen Antriebsplatte (16) verankert sind.
  10. Kraftstoff-Düse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließkörper (4; 4a) einzeln und/oder zu mehreren parallel, vorzugsweise direkt steuerbar sind.
  11. Kraftstoff-Düse nach einem der Ansprüche 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Antriebsplatten (16a, b) hintereinander durchschaltbar oder unabhängig voneinander betätigbar sind.
  12. Kraftstoff-Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzlöcher (5) zusammen mit dem Führungselement (3) vorzugsweise mit einem Erodierverfahren im gleichen Arbeitsgang gefertigt sind.
  13. Kraftstoffinjektor mit einer Kraftstoff-Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antriebselement (14) in Wirkverbindung mit einer Antriebsplatte (16; 16a, 16b) steht und ausgebildet ist, ein oder mehrere Schließkörper (4; 4a) zu betätigen.
  14. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur individuellen Steuerung mehrerer Spritzlöcher (5) oder Spritzlochreihen wenigstens ein weiteres Antriebselement (14) verwendbar ist.
  15. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebselement (14) eine piezoelektrische Aktoreinheit verwendbar ist.
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