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Die
Erfindung bezieht sich auf Rollläden
bzw. Rollladengitter oder dergleichen Absperrungen an Gebäudeöffnungen,
insbesondere an Ein- und Ausgängen
für den
Publikumsverkehr an Kaufhäusern oder
für die
Zu- bzw. Abfuhr von Waren an Depots, mit einem Antrieb zum Öffnen der
Absperrung sowie einer Verriegelungsvorrichtung, insbesondere für Nachtzeiten
oder für
Zeiten ohne Geschäfts-
bzw. Warenverkehr.
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Die
Ein- und Ausgänge
von Kaufhäusern
und sonstigen Gebäuden
mit erheblichem Publikumsverkehr müssen hohen Sicherheitsanforderungen
genügen.
Insbesondere muss gewährleistet
sein, dass sie während
der Öffnungszeiten
des Kaufhauses ständig als
Fluchtweg benutzt werden können.
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Typischerweise
werden die Ein- und Ausgänge
von Kaufhäusern
während
der Nachtzeiten durch Rollläden
bzw. Rollladengitter oder dergleichen Absperrungen gesichert, unabhängig davon,
ob desweiteren Türen
angeordnet sind oder nicht. Ähnliches
gilt bei der Sicherung großer
Ein- und Ausgänge
von Warendepots. Auch an an sich durch Fenster verschlossenen Gebäude öffnungen,
insbesondere Schaufenstern, sind regelmäßig Rollläden bzw. Rollladengitter oder
dergleichen angeordnet.
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Zur
Sicherung der vorgenannten Rollläden, Rollladengitter
oder dergleichen in Schließstellung sind
grundsätzlich
stark belastbare Riegelschieber bekannt. Allerdings sind zum Öffnen dieser
Riegelschieber oftmals große
Kräfte
notwendig. Außerdem müssen diese
Riegelschieber gesondert in ihre Riegellage gebracht werden, nachdem
die Rollläden, Rollladengitter
und dergleichen in ihre Sperrlage geschoben worden sind.
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Deshalb
ist es Aufgabe der Erfindung, für eine
verbesserte Verriegelbarkeit der eingangs angegebenen Rollläden bzw.
Rollladengitter oder dergleichen zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass als Verriegelung vorgesehene Schlösser nach Art von für Personenkraftwagen
an sich bekannte Tür-
bzw. Heckdeckelschlösser
ausgebildet sind, so dass sie automatisch aus einem selbsthaltenden Öffnungszustand
in ihren selbsthaltenden Schließzustand
fallen, wenn die Absperrung ihre geschlossene Endlage erreicht,
und gegenüber auf
die Absperrung einwirkenden Öffnungskräften hoch
belastbar, jedoch mit geringer Kraft entriegelbar sind.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, aus dem PKW-Bau bekannte
Kofferraumschlösser
oder dergleichen zur Verriegelung der Rollläden bzw. Rollladengitter oder
der gleichen einzusetzen. Derartige Schlösser sind hoch belastbar, da
sie bei einem Unfall eines Personenkraftwagens eine Öffnung des
Kofferraums und eine damit einhergehende Veränderung der Verformungseigenschaften der
Karosserie bei einem Unfall sicher verhindern müssen. Desweiteren bieten diese
Schlösser
den Vorteil, dass sie automatisch beim Schließen der Kofferraumklappe aus
einer selbsthaltenden Entriegelungslage in die Riegellage übergehen
und sich mit sehr geringen Stellkräften entriegeln lassen, so
dass auch eine Fernentriegelung mit von ferne betätigbaren
Aktoren ohne weiteres möglich
ist.
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Die
Aktoren können
mit einer Notstromversorgung kombiniert sein, so dass eine Fernentriegelung
der Schlösser
auch in kritischen Situationen jederzeit möglich ist, ggf. beispielsweise über Schlüsselschalter,
deren Schlüssel
auch der Feuerwehr oder sonstigen Notfalldiensten zur Verfügung stehen.
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Ein
grundsätzliches
Problem besteht darin, dass die außerhalb von Geschäftszeiten
bzw. während
der Nachtzeiten durch Rollläden
bzw. Rollladengitter oder dergleichen zusätzlich verschlossenen Ein-
und Ausgänge
von Kaufhäusern
oder von Warendepots während
der Nachtzeiten und außerhalb der
Geschäftszeiten
regelmäßig nicht
als Fluchtwege zur Verfügung
stehen. Zwar ist während
dieser Zeiten nicht damit zu rechnen, dass sich Menschen in größerer Zahl
im Gebäude
aufhalten. Jedoch kann keinesfalls davon ausgegangen werden, dass
sich im Innenraum niemand aufhält.
Denn Putz- und Service dienste müssen
regelmäßig außerhalb
der Geschäftszeiten
oder während
der Nacht ausgeführt werden.
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Bei überraschenden
Gefahrensituationen, insbesondere bei plötzlichem Feuerausbruch, kann also
eine Panikreaktion der sich befugt im Innenraum aufhaltenden Menschen
nicht ausgeschlossen werden. Sollten nun diese Menschen sich in
Richtung der normalerweise tagsüber
offenen Ein- und Ausgänge
bewegen, gelangen sie zwangsläufig
vor bleibend verschlossene Rollläden
bzw. Rollladengitter oder dergleichen.
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Hier
ist nun gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, den Rollläden, Rollladengittern oder
dergleichen eine von der Gebäudeaußenseite
unzugängliche
Handhabe zur Notauslösung
der zur Verriegelung vorgesehenen Schlösser zuzuordnen.
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Wenn
dann desweiteren den Rollläden,
Rollladengittern oder dergleichen ein Kraftspeicher zugeordnet ist,
der die Rollläden
bzw. Rollladengitter oder dergleichen ständig in Richtung ihrer Offenlage
beaufschlagt, führt
die Betätigung
der Notauslösung
zu einer sofortigen Öffnung
des jeweiligen Rollladens oder dergleichen.
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In
besonders zweckmäßiger Ausgestaltung arbeitet
die Notauslösung
rein mechanisch. Beispielsweise kann eine zur Notauslösung vorgesehene
Handhabe über
einen Kabelzug mit dem zur Dauerverriegelung des Rollladens oder
dergleichen vorgesehenen Schloss (oder Schlössern) bzw. einem Entriegelungsele ment
dieses Schlosses verbunden sein. Da sich die erfindungsgemäß vorgesehenen Schlösser mit
geringer Kraft entriegeln lassen, ist auch die zur Notauslösung vorgesehene
Handhabe leicht betätigbar.
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Der
vorgenannte Kraftspeicher ist vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildet,
die zwischen einem stationären
Widerlager und einer Wickelwelle des Rollladens oder dergleichen
angeordnet ist. Spiralfedern lassen sich vergleichsweise leicht
so ausbilden, dass die auf den Rollladen oder dergleichen einwirkende Öffnungskraft
einerseits begrenzt bleibt und andererseits mit zunehmender Öffnung des
Rollladens kontinuierlich abnimmt, so dass der Rollladen sowohl
aus seiner Schließlage
als auch aus beliebigen Zwischenlagen zwischen Schließ- und Öffnungslage
mit begrenzter Geschwindigkeit in die Öffnungslage gebracht wird bzw.
werden kann.
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Desweiteren
ist dann gewährleistet,
dass der Rollladen oder dergleichen manuell gegen die Kraft der Öffnungsfeder
in seine Schließlage
gebracht werden kann, in der der Rollladen oder dergleichen automatisch
von dem vorgenannten Schloss bzw. den vorgenannten Schlössern fest
gehalten wird. Zumindest an Rollläden oder dergleichen an Fluchtwegen darf
nur eine manuelle Verschließbarkeit
des Rollladens oder dergleichen gegeben sein, um ein unerwünschtes
Schließen
des Rollladens oder dergleichen durch fehlerhaft betätigte motorische
Antriebe auszuschließen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Rollladen oder dergleichen sowohl in seiner geschlossenen
Endlage als auch in seiner geöffneten
Endlage einen Sensor betätigt,
der seinerseits mit einer entfernt, beispielsweise in einer zentralen
Schaltzentrale, angebrachten Anzeige zusammenwirkt, so dass je nach
Endlage der Zustand „offen" oder „geschlossen" angezeigt wird.
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In
besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der
Erfindung ist dabei desweiteren vorgesehen, dass die Anzeige ein
Warnsignal erzeugt, wenn die Sensoren weder den Zustand „offen" noch den Zustand „geschlossen" melden. Damit werden
Bewegungen des Rollladens oder dergleichen sofort, auch von ferne,
erkennbar.
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Um
bei Störungen
des zur Öffnung
des Rollladens oder dergleichen vorgesehenen Antriebes oder Kraftspeichers,
insbesondere bei eventuellem Federbruch der Öffnungsfeder, ein unerwünschtes schnelles
Schließen
des Rollladens oder dergleichen zu verhindern kann eine Hemmvorrichtung
vorgesehen sein, die bei zu schneller Schließbewegung den. Rollladen oder
dergleichen verriegelt.
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Im übrigen wird
hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche sowie
die nachfolgende Beschreibung der Zeichnung verwiesen, anhand der
besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher
erläutert
werden.
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Dabei
wird Schutz nicht nur für
ausdrücklich angegebene
oder dargestellte Merkmalskombinationen sondern auch für prinzipiell
beliebige Unterkombinationen dieser Merkmale beansprucht.
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In
der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematisierte Ansicht eines Rollladens von der Gebäudeinnenseite
aus,
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2 eine
erste Ausführungsform
einer selbsthaltenden Verriegelungsvorrichtung und
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3 eine
zweite Ausführungsform
der Verriegelungsvorrichtung.
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Gemäß 1 ist
in grundsätzlich
bekannter Weise an einer Eingangsöffnung 1 einer Gebäudewand 2 ein
Rollladen 3 angeordnet. Dieser besitzt einen Rollladenpanzer 4,
der an seitlich der Eingangsöffnung 1 angeordneten
Schienen 5 vertikal verschiebbar und auf einer mittels
Elektromotors 6 antreibbaren Wickelwelle 7 aufrollbar
ist. Die Wickelwelle 7 ist desweiteren mit einem Kraftspeicher 8 antriebsverbunden,
wobei es sich typischerweise um eine Federanordnung handelt, die
derart ausgebildet ist, dass sie den Rollladenpanzer 4 ständig gemäß Pfeil
P in Aufwärtsrichtung
zu ziehen sucht. Wenn also der selbsthemmungsfrei ausgebildete Elektromotor 6 vom
Stromnetz abgekoppelt ist und dementsprechend keine Schließkraft zu
erzeugen vermag, fährt
der Rollladenpanzer 4 unter der Wirkung des Kraftspeichers 8 bzw.
der den Kraft speicher 8 bildenden Federanordnung automatisch
in seine Offenlage.
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Insbesondere
während
der Nachtzeit sowie an Sonn- und Feiertagen kann der Rollladenpanzer 4 in
seiner Schließlage
mit einer durch Schlüssel,
gegebenenfalls auch durch Code-Schalter,
betätigten Verriegelungsvorrichtung 9 bleibend
verriegelt werden.
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Erfindungsgemäß ist nun
in der Nähe
der Eingangsöffnung 1 an
von außen
auch bei partieller Beschädigung
des Rollladenpanzers 4 unzugänglicher Stelle eine Handhabe 10 zur
Notauslösung
der Verriegelungsvorrichtung 9 vorgesehen. Da die Eingangsöffnung 1 auch
einen Fluchtweg zum Verlassen des Gebäudes darstellt und auch während der Nachtzeiten
und an Sonn- und
Feiertagen damit gerechnet werden muss, dass sich Personen, z.B.
das Personal von Reinigungsdiensten, befugt im Gebäude aufhalten,
ist aufgrund der Erfindung im Falle einer Panik jederzeit gewährleistet,
dass das Gebäude schnell
verlassen werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Handhabe 10 mechanisch, insbesondere über einen
Kabelzug, mit der Verriegelungsvorrichtung 5 zu deren Notauslösung gekoppelt.
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2 zeigt
nun eine vorteilhafte Möglichkeit für die Ausbildung
der Verriegelungsvorrichtung 9.
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In
einer nicht dargestellten gebäudefesten Horizontalführung ist
ein Riegelschieber 11 horizontal, translatorisch verschiebbar.
Der Riegelschieber 11 besitzt eine nach oben offene Kulisse 12,
die schräg
zur Horizontal- und Vertikalrichtung ausgerichtet ist. Diese Kulisse 12 wirkt
mit einem beispielsweise zapfenförmigen
Gegenriegelteil 13 am Rollladenpanzer 4 zusammen.
Dieses Gegenriegelteil 13 bewegt sich beim Öffnen oder
Schließen
des Rollladenpanzers 4 auf der Vertikalbahn V. Der Riegelschieber 11 ist
zwischen zwei Endlagen verschiebbar, wobei die mit durchgezogenen
Linien dargestellte Endlage in Schließstellung des Rollladenpanzers 4 eingenommen
wird, während
die strichliert dargestellte andere, gegenüber der vorgenannten Endlage nach
rechts verschobene Endlage beim Öffnen
des Rollladenpanzers 4 bzw. in dessen Offenstellung eingenommen
wird.
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Die
linke Endlage des Riegelschiebers 11 kann durch einen um
eine stationäre
Achse 114 schwenkbaren Exzenter 14 arretiert werden,
wenn dieser, etwa mittels eines Schlüssels in die dargestellte Sperrstellung
gebracht worden ist, in der der Exzenter 14 eine Totpunktlage
oder eine benachbarte Übertotpunktlage
einnehmen kann.
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Über einen
Hebelarm 15 ist der Exzenter 14 mit einem Zugkabel 16 verbunden,
das seinerseits mit der Handhabe 10 (in 2 nicht
dargestellt) verbunden ist. Durch Ziehen des Zugkabels 16 kann
der Exzenter 14 aus der dargestellten Lage im Uhrzeigersinn
verschwenkt werden, so dass der Riegel schieber 11 aus der
dargestellten Endlage nach rechts in die andere Endlage verschiebbar
wird.
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Damit
wird der Rollladenpanzer 4 vom Kraftspeicher 8 (vgl. 1)
automatisch in seine Offenstellung gezogen, wobei das Gegenriegelteil 13 den Riegelschieber 11 in
die strichliert dargestellte rechte Endlage verschiebt.
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Wenn
nachfolgend der Rollladen 3 wieder geschlossen wird, senkt
sich das Gegenriegelteil 13 in die nach oben offene Kulisse 12 ein
und verschiebt den Riegelschieber 11 bei weiterer Absenkung
des Rollladenpanzers 4 zwangsläufig in die linke Endlage,
in der der Riegelschieber 11 mittels des Exzenters 14 unter
bleibender Verriegelung des Rollladenpanzers 4 arretiert
werden kann.
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Die
Ausführungsform
der 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform
der 2 zunächst
dadurch, dass anstelle eines horizontal-translatorisch verschiebbaren
Riegelschiebers 11 ein Drehschieber 17 um eine
stationäre
Horizontalachse 18 schwenkbar angeordnet ist. Der Drehschieber 17 besitzt
wiederum eine Kulisse 12, die mit dem Gegenriegelteil 13 des
Rollladenpanzers 4 zusammenwirkt, wobei der Drehschieber 17 die
mit durchgezogenen Linien dargestellte Endlage einnimmt, wenn der
Rollladenpanzer 4 in seine Schließlage abgesenkt worden ist.
Wird dagegen der Rollladenpanzer 4 in Öffnungsrichtung angehoben bzw.
befindet sich der Rollladenpanzer 4 in seiner Öffnungsstellung, nimmt
der Dreh schieber 17 eine im Uhrzeigersinn nach rechts verschwenkte
Endlage ein, die strichliert dargestellt ist.
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Die
linke Endlage des Drehschiebers 17, die der Schließstellung
des Rollladenpanzers 4 zugeordnet ist, könnte wiederum
durch einen Exzenter 14 analog der 2 arretiert
werden.
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In 3 ist
für diesen
Zweck jedoch eine Kniehebelanordnung 19 vorgesehen. Deren
in 3 rechter Kniehebel 19' ist um eine stationäre Achse 20 schwenkbar
und mit seinem anderen Ende über
ein Kniegelenk 21 mit dem weiteren Kniehebel 19'' verbunden, dessen freies Ende
in einer nicht dargestellten Führung
auf einer Horizontalbahn H verschiebbar geführt ist.
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Mittels
eines Schlüssels
oder dergleichen kann das Kniegelenk 11 auf einen Anschlag 22 abgesenkt
werden, der so angeordnet ist, dass die Kniehebelanordnung 19 eine
ihrer Totpunktlage nahe benachbarte Übertotpunktlage einnimmt, wenn
das Kniegelenk 11 auf dem Anschlag 22 aufliegt.
In dieser Lage der Kniehebelanordnung 19 wird somit der Drehschieber 17 in
der linken Endlage arretiert, so dass das Gegenriegelteil 13 an
einer Aufwärtsbewegung
auf der Bahn V gehindert ist und der Rollladenpanzer 4 in
seiner Schließlage
verriegelt wird.
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Mittels
des Zugkabels 16 kann nun das Kniegelenk 21 über seine
Totpunktlage nach oben gezogen werden, mit der Folge, dass der Drehschieber 17 in
Uhrzeigerrichtung schwenken kann. Damit wird der Rollladenpanzer 4 von
seinem Kraftspeicher 8 in die Offenlage gezogen, wobei
das Gegenriegelteil 13 den Drehschieber 17 im
Zusammenwirken mit der Kulisse 12 im Uhrzeigersinn in die
rechte Endlage verstellt.
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Bei
den Ausführungsformen
der 2 und 3 ist die am Zugkabel 16 aufzubringende
Kraft zur Notentriegelung weitestgehend entkoppelt von der Kraft,
mit der der Riegelschieber 11 bzw. 17 vom Gegenriegelteil 13 nach
rechts gedrängt
wird.