DE102005009126A1 - Fahrzeugsitz mit zwei schwenkbaren Lehnen - Google Patents
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Abstract
Bei einem Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einer ersten Lehne (3) und einer zweiten Lehne (5), welche jeweils aus einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung schwenkbar sind, und mit einer Verriegelungsvorrichtung (11), welche die beiden Lehnen (3, 5) in der Gebrauchsstellung miteinander verriegelt, weist die Verriegelungsvorrichtung (11) wenigstens ein Verbindungselement (19) auf, welches beim Schwenken der ersten Lehne (3) mit der zweiten Lehne (5) verriegelt ist und beim Schwenken der zweiten Lehne (5) mit der ersten Lehne (3) verriegelt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Bei bekannten Fahrzeugsitzen dieser Art, wie in der
DE 197 01 775 C2 beispielsweise beschrieben, weist die Verriegelungsvorrichtung zwischen den Lehnen einen axial verschieblichen Riegel auf, welcher an einer Lehne gelagert und betätigbar ist und mit einer passenden Aufnahme an der anderen Lehne zusammen wirkt. Die Entriegelung ist dann der den Riegel lagernden Lehne zugeordnet, wodurch sich eine gewisse Unsymmetrie beim Entriegeln. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass die Verriegelungsvorrichtung wenigstens ein Verbindungselement aufweist, welches beim Schwenken der ersten Lehne mit der zweiten Lehne verriegelt ist und beim Schwenken der zweiten Lehne mit der ersten Lehne verriegelt ist, liegen für beide Lehnen symmetrische Bedingungen vor, so dass jeder der Lehnen alleine – ohne Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge des Entriegelns – geschwenkt werden kann. Zudem ist eine Entriegelung von beiden Fahrzeugseiten aus möglich. Gegenüber Fahrzeugsitzen mit zwei unverbundenen Lehnen erhöht sich die Crashsicherheit, da ein Scheunentor-Effekt, bei dem die Ladung im Crashfall den Spalt zwischen den Lehne aufbiegt und durchdringt, vermieden wird. Der Erfindung lässt sich auch auf Fahrzeugsitze mit mehr als zwei Lehnen erweitern. Beide Lehnen weisen vorzugsweise auf der einander zugewandten Seite je eine Aussparung für das Verbindungselement auf, welche sowohl der Aufbewahrung des Verbindungselementes als auch der Anordnung der Verriegelungen dienen.
- Um einen nahezu symmetrischen Aufbau der Verriegelungsvorrichtung zu erreichen, d.h. die Teilungsebene der Lehnen mit der Teilungsebene der Verriegelungsvorrichtung in Übereinstimmung zu bringen, sind vorzugsweise zwei mittels eines Gelenks gelenkig miteinander verbundene Verbindungselemente vorgesehen, von denen jedes je einer Lehne zugeordnet und mit ihr lösbar verriegelbar ist. In der Gebrauchsstellung wirkt vorzugsweise jedes der beiden Verbindungselemente formschlüssig mit der die Aussparung begrenzenden Lehnenstruktur der ihm zugeordneten Lehne zusammen. Zusätzlich ist vorzugsweise jedes der beiden Verbindungselemente mittels je eines Verriegelungselementes noch mit der Lehnenstruktur der ihm zugeordneten Lehne verriegelt, womit die beiden Lehnen miteinander verriegelt sind. Jedem der Verriegelungselemente ist eine Entriegelung zugeordnet, die zum Schwenken der zugeordneten Lehne betätigt werden muss, während die jeweils andere, davon unabhängige Entriegelung unbetätigt bleibt. Würden beide Verriegelungselemente entriegelt, wären die Verbindungselemente lose in den Aussparungen angeordnet.
- Die beiden Verbindungselemente nehmen in der Gebrauchsstellung vorzugsweise eine Strecklage zueinander ein, so dass sie maximal in die beiden Aussparungen ragen und damit die beste Crashsicherheit bieten. Zum Schwenken einer Lehne wird das Verbindungselement, das der zu schwenkenden Lehne zugeordnet ist, entriegelt und vorzugsweise zum anderen Verbindungselement eingeschwenkt, so dass es den Schwenkvorgang nicht behindert. Die Verbindungselemente nehmen dabei vorzugsweise eine Knicklage zueinander ein. Diese Knicklage ist vorzugsweise durch einen Rastmechanismus fixiert, der durch Druck auf ein Verbindungselement wieder öffnet. Die Knicklage ist ferner vorzugsweise so ausgelegt, dass in der Nichtgebrauchsstellung das größtenteils in die Aussparung der ungeschwenkten Lehne eingeschwenkte Verbindungselement noch teilweise in die Schwenkbahn der geschwenkten Lehne ragt, damit es beim Zurückschwenken der Lehne in Kontakt mit dieser kommt, so dass ein Ausschwenken des eingeschwenkten Verbindungselementes und dadurch ein automatisches Verriegeln bewirkt wird.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels, -
2 einen nur teilweise dargestellten, horizontalen Schnitt durch die beiden Lehnen des Ausführungsbeispiels in der Gebrauchsstellung, -
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in2 , wobei das entriegelte Verriegelungselement gestrichelt dargestellt ist, -
4 einen Schnitt entsprechend der2 nach dem Entriegeln, -
5 einen Schnitt entsprechend den2 und4 beim Vorschwenken der ersten Lehne, -
6 einen Schnitt entsprechend den2 ,4 und5 mit in die Nichtgebrauchsstellung vorgeschwenkter erste Lehne, -
7 eine Teilansicht der Verbindungselemente in der Strecklage, -
8 eine Teilansicht der Verbindungselemente in der Knicklage, -
9 eine Detailansicht des Rastmechanismus nach dem Eintritt des Zapfens in die Führung, -
10 eine Detailansicht entsprechend9 , wobei der Zapfen sich in der Raste befindet, und -
11 einen Detailansicht entsprechend10 bei der Bewegung des Zapfens in der Führung nach außen. - Ein Fahrzeugsitz
1 für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges weist eine geteilte Gesamtlehne auf, die aus einer ersten Lehne3 , welche beispielsweise ein Drittel der Gesamtbreite einnimmt, und einer zweiten Lehne5 , welche beispielsweise zwei Drittel der Gesamtbreite einnimmt, besteht. Beide Lehne3 und5 sind aus einer verriegelten Gebrauchsstellung – nach dem Betätigen einer Entriegelung – in Fahrtrichtung nach vorne in eine Nichtgebrauchsstellung schwenkbar. Eine zwischen den beiden Lehnen3 und5 vorgesehene und wirksame Verriegelungsvorrichtung11 ist dabei nahezu symmetrisch aufgebaut, so dass eine beliebige der beiden Lehnen3 und5 auch einzeln entriegelt und vorgeschwenkt werden kann. - An den einander zugewandten oberen Enden der Lehnen
3 und5 ist in deren Lehnenstruktur13 je eine in das Innere der entsprechende Lehne3 oder5 weisende und nach außen hin offene Aussparung15 ausgebildet. Die Verriegelungsvorrichtung11 weist zwei durch ein gemeinsames Gelenk17 miteinander verbundene, klinkenartige Verbindungselemente19 auf. Die durch das Gelenk17 definierte Schwenkachse verläuft in einer als Lehnenlängsrichtung bezeichneten, dem Verlauf der Lehnen3 und5 zwischen Unterkante und Oberkante in der Gebrauchsstellung folgenden Richtung. Die beiden Verbindungselemente19 sind innerhalb der Aussparung15 beweglich und prinzipiell lose angeordnet, wenn sie unverriegelt sind. In der Gebrauchsstellung befinden sich beide Verbindungselemente19 in einer Strecklage zueinander, wirken formschlüssig mit der jeweiligen Lehnenstruktur13 zusammen und sind beide durch je ein hakenartiges Verriegelungselement21 mit der jeweiligen Lehnenstruktur13 verriegelt. Je eines der Verriegelungselemente21 ist in jeder der Lehnen3 und5 schwenkbar an dessen Lehnenstruktur13 gelagert. Die Schwenkachsen der Verriegelungselemente21 sind in der horizontalen und senkrecht zur Lehnenlängsrichtung verlaufenden Lehnenquerrichtung ausgerichtet. - Sofern nur eine der beiden Lehnen
3 und5 in die Nichtgebrauchsstellung vorgeschwenkt werden soll, kommt die erfindungsgemäß vorgesehene Verriegelungsvorrichtung11 zum Einsatz. Aufgrund des nahezu symmetrischen Aufbaus der Verriegelungsvorrichtung11 besteht kein funktioneller Unterschied zwischen den zwei Möglichkeiten des Schwenkens einer der Lehnen3 und5 , weshalb angenommen wird, die erste Lehne3 solle alleine geschwenkt werden. Außer einer an der von der zweiten Lehne5 abgewandten Seite der ersten Lehne3 vorgesehenen Verriegelung wird auch die Verriegelungsvorrichtung11 auf der Seite der zu schwenkenden ersten Lehne3 entriegelt, und zwar wird genau das an der zu schwenkenden ersten Lehne3 angeordnete Verriegelungselemente21 mittels eines Bowdenzuges23 betätigt, d.h. entriegelt. Sobald dieses Verriegelungselement21 das zugehörige Verbindungselement19 freigegeben hat, ist letzteres innerhalb der Aussparung15 schwenkbar, und die erste Lehne3 kann vorgeschwenkt werden. Dabei drückt die den Rand der Aussparung15 bildende Lehnenstruktur13 der schwenkenden ersten Lehne3 das Verbindungselement19 in die Aussparung15 der ungeschwenkten zweiten Lehne5 , so dass die beiden Verbindungselemente19 eine Knicklage einnehmen. - Die beiden Verbindungselemente
19 sind durch eine nicht näher dargestellte Schenkelfeder im Bereich ihres gemeinsamen Gelenks17 gegeneinander in Richtung der Strecklage vorgespannt und durch einen Rastmechanismus25 in der Knicklage fixierbar. Der Rastmechanismus25 beruht vorliegend auf dem Push-Push-Prinzip (entsprechend einem Kugelschreiber), kann aber auch nach einem anderen Prinzip aufgebaut sein. An einem Verbindungselement19 ist eine Blattfeder27 mit einem dreieckigen Zapfen29 angebracht, während am anderen Verbindungselement19 eine einseitig offene Führung31 für den Zapfen29 angeordnet ist, gegebenenfalls auch beweglich, in welcher an einer Art Insel eine Raste33 für den Zapfen29 vorgesehen ist. Beim Übergang von der Strecklage in die Knicklage tritt der Zapfen29 in die Führung31 ein und gelangt in die Raste33 , wo er formschlüssig anliegt und dadurch die Knicklage fixiert. Mit der Knicklage der beiden Verbindungselemente19 wird auch die Betätigungsmöglichkeit des verriegelt gebliebenen Verriegelungselementes21 unterbunden. - Die in der Knicklage befindlichen Verbindungselemente
19 sind nicht vollständig in der Aussparung15 der ungeschwenkten zweiten Lehne5 angeordnet, sondern das größtenteils in die Aussparung15 der zweiten Lehne5 eingeschwenkte Verbindungselement19 steht noch teilweise über die Aussparung15 des verriegelt gebliebenen Verbindungselementes19 hinaus und ragt in die Schwenkbahn der geschwenkten ersten Lehne3 . Wenn letztere aus der Nichtgebrauchsstellung zurück in die Gebrauchsstellung geschwenkt wird, drückt deren Lehnenstruktur13 das eingeschwenkte Verbindungselement19 etwas zurück. Dadurch bewegt sich der Zapfen29 aus der Raste33 und bewegt sich entlang der Führung31 nach außen. Die Vorspannung der Verbindungselemente19 gegeneinander führt dazu, dass das eingeschwenkte Verbindungselement19 wieder in die Aussparung15 der zurückgeschwenkten ersten Lehne3 ausschwenkt, um wieder die Strecklage einzunehmen. Wenn die zurückgeschwenkte erste Lehne3 ihre Ausgangsstellung erreicht hat, ver riegelt das Verriegelungselement21 das ausgeschwenkte Verbindungselement19 . Die erste Lehne3 befindet sich wieder in der Gebrauchsstellung. - Das alleinige Schwenken der zweiten Lehne
5 wird in äquivalenter Weise durch Entriegeln und Schwenken des anderen Verbindungselementes19 eingeleitet. -
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- erste Lehne
- 5
- zweite Lehne
- 11
- Verriegelungsvorrichtung
- 13
- Lehnenstruktur
- 15
- Aussparung
- 17
- Gelenk
- 19
- Verbindungselement
- 21
- Verriegelungselement
- 23
- Bowdenzug
- 25
- Rastmechanismus
- 27
- Blattfeder
- 29
- Zapfen
- 31
- Führung
- 33
- Raste
Claims (10)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einer ersten Lehne (
3 ) und einer zweiten Lehne (5 ), welche jeweils aus einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung schwenkbar sind, und mit einer Verriegelungsvorrichtung (11 ), welche die beiden Lehnen (3 ,5 ) in der Gebrauchsstellung miteinander verriegelt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (11 ) wenigstens ein Verbindungselement (19 ) aufweist, welches beim Schwenken der ersten Lehne (3 ) mit der zweiten Lehne (5 ) verriegelt ist und beim Schwenken der zweiten Lehne (5 ) mit der ersten Lehne (3 ) verriegelt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Lehnen (
3 ,5 ) auf der einander zugewandten Seite je eine Aussparung (15 ) für das Verbindungselement (19 ) aufweisen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei mittels eines Gelenks (
17 ) miteinander verbundene Verbindungselemente (19 ) vorgesehen sind, von denen jedes je einer Lehne (3 ,5 ) zugeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gebrauchsstellung jedes der beiden Verbindungselemente (
19 ) formschlüssig mit der Lehnenstruktur (13 ) der ihm zugeordneten Lehne (3 ,5 ) zusammenwirkt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gebrauchsstellung jedes der beiden Verbindungselemente (
19 ) mittels je eines Verriegelungselementes (21 ) mit der Lehnenstruktur (13 ) der ihm zugeordneten Lehne (3 ,5 ) verriegelt ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gebrauchsstellung die beiden Verbindungselemente (
19 ) eine Strecklage zueinander einnehmen. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schwenken einer Lehne (
3 ,5 ) das Verbindungselement (19 ), das der zu schwenkenden Lehne (3 ,5 ) zugeordnet ist, entriegelt und zum anderen Verbindungselement (19 ) eingeschwenkt wird, so dass die Verbindungselemente (19 ) eine Knicklage zueinander einnehmen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Nichtgebrauchsstellung das größtenteils in die Aussparung (
15 ) der ungeschwenkten Lehne (3 ,5 ) eingeschwenkte Verbindungselement (19 ) noch teilweise in die Schwenkbahn der geschwenkten Lehne (3 ,5 ) ragt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zurückschwenken die geschwenkte Lehne (
3 ,5 ) ein Ausschwenken des in ihre Schwenkbahn ragenden, eingeschwenkten Verbindungselementes (19 ) bewirkt. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen den Verbindungselementen (
19 ) wirksamer Rastmechanismus (25 ) die Knicklage der Verbindungselemente (19 ) fixiert.
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8130 | Withdrawal |