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Die
Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere
für ein
Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
Verbindung mit Sicherheitseinrichtungen für Fahrzeuge ist es bereits
allgemein bekannt, Bauteilverlagerungen durchzuführen, um für Kollisionssituationen einen
wirksamen Schutz für
z. B. Fußgänger, Fahrzeuginsassen
zu schaffen. Beispielsweise ist dies aus der
DE 100 22 094 A1 oder der
DE 100 31 526 A1 bekannt.
Des weiteren ist es bekannt, in Verbindung mit Kollisionssituationen
zur Erhöhung der
Steifigkeit des Fahrzeugs in eine bestimmte Fahrzeugrichtung Lastpfade
auszubilden. Als Beispiel hierfür
sei die
EP 0 470413
A1 genannt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine alternative Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, zu schaffen, mittels der auf einfache und funktionssichere
Weise eine gute Umsetzung einer Aufprallenergie in Kollisionssituationen möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Patentanspruch
1 ist die Verlagerungseinrichtung als Kniehebelanordnung ausgebildet,
mittels der das in einer Grundposition „gestreckte" Bauteil in eine
in der Schutzposition gewölbte Bauteilform überführbar ist.
Durch eine derartige Maßnahme
lässt sich
auf besonders einfache Weise die Deformationslänge erhöhen, was gleichzeitig auch
zu einer Erhöhung
der Energieumsetzung führt. Des
weiteren kann mit einer derartigen Maßnahme auch vorteilhaft ein
Rückhalteelement
bereitgestellt werden, das eine Rückhaltefunktion für z. B.
einen Fahrzeuginsassen ausübt.
Durch das Aufwölben bzw.
Ausbeulen eines Bauteils, insbesondere eines flächigen Bauteils, wie z. B.
eine fahrzeuginnenseitig oder Fahrzeugaußenseitig vorhandene Deck-
oder Verkleidungswand kann gleichzeitig auch eine solche Versteifung
einer bestimmten Struktur erreicht werden, dass in Verbindung mit
dem dadurch gleichzeitig zur Verfügung gestellten verlängerten
Deformationsweg ein gute Energieabsorptionseigenschaften aufweisendes
Energieabsorptionselement zur Verfügung gestellt wird.
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Gleichzeitig
kann damit aber auch ein Aufbau zur Verfügung gestellt werden, bei dem
z. B. durch Betätigung
der Kniehebelanordnung ein frühes Ankoppeln
eines z. B. Fahrzeuginsassen an das entsprechende Bauteil, beispielsweise
eine Fahrgastzelle erfolgt, insbesondere vor dem Crash, so dass insgesamt
günstige
Energieabsorptions- und Rückhaltesituationen
geschaffen werden. Ebenso ist in diesem Zusammenhang auch ein sehr
gutes Ankoppeln und damit Ausbilden gewünschter bzw. zusätzlicher
Lastpfade, insbesondere auch hier wiederum vor dem Crash möglich.
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Gemäß einem
grundlegenden konkreten Konstruktionsprinzip kann das Bauteil integraler
Bestandteil der Kniehebelanordnung sein, so dass ein aufzuwölbender
Bereich des Bauteils, der einen Wölbungs- bzw. Kniebereich ausbildet,
zwischen zwei beabstandeten Befestigungsbereichen der Kniehebelanordnung
gelagert bzw. eingespannt ist. In diesem Fall ist dann eine bzw.
sind beide Befestigungsbereiche als Lagerstelle ausgebildet, die
zur Aufwölbung
des Wölbungsbereiches
des Bauteils dann in Richtung auf den jeweils anderen Befestigungsbereich
bzw. die andere Lagerstelle zu verlagerbar gestaltet sind. Für eine gezielte
Führung
und Verlagerung ist die wenigstens eine verlagerbare Lagerstelle vorteilhaft
Bestandteil einer Führungseinrichtung, mittels
der die verlagerte Lagerstelle für
eine vorgegebene Zeitdauer in ihrer Verlagerungsposition gehalten
ist. Hierfür
eignet sich z. B. eine Rücklaufsperre.
Je nach den konkret gegebenen Einbausituationen kann die Aufwölbung des
Bauteils bei nicht erfolgtem Anprall bzw. einer Fehlauslösung auch
wieder reversibel sein, d. h., dass das Bauteil ohne Beschädigung wieder
von seiner gewölbten
bzw. ausgebeulten Form zurück
in die „gestreckte" Bauteilform überführt wird.
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Bei
diesem Kniehebel-, Beul- bzw. Wölbprinzip
wird gerade am Anfang der Verlagerung einer Lagerstelle eine relativ
große
Aufwölbung
erzielt, wobei die Abstützkraft
des aufgewölbten
Bauteils mit größer werdendem
Verlagerungsweg der jeweiligen Lagerstelle überproportional zunimmt. Die
Haltekraft, die erforderlich ist, um die verlagerten Lagerstellen
in ihrer Wölbstellung
zu halten, nimmt dagegen mit größer werdendem
Verlagerungsweg überproportional ab,
so dass dadurch mit der erfindungsgemäßen Lösung insgesamt eine sehr gut
geeignete Sicherheitseinrichtung für eine Energieabsorption zur
Verfügung gestellt
wird, die individuell und flexibel vielfältigst einsetzbar ist.
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Beispielsweise
kann eine derartige Führungseinrichtung
als Seilzugeinrichtung mit einem Zugseil ausgebildet sein. Alternativ
dazu kann jedoch auch eine Zylinder-Kolbeneinrichtung vorgesehen sein.
Die Aktivierung der Führungseinrichtung
und damit der Sicherheitseinrichtung erfolgt weiterhin vorteilhaft
in Abhängigkeit
von einem Aktivierungssignal, z. B. einem Crash- oder Pre-Crash-Signal, wobei insbesondere
auch eine pyrotechnische Aktivierung der Führungseinrichtung für eine besonders schnelle
Aktivierung von Vorteil ist. Für
den Fall, dass ausreichend Zeit zur Verfügung steht, kann die Auswölbung bzw.
Ausbeulung auch motorisiert erfolgen, wobei selbstverständlich auch
hydraulische und pneumatische Antriebsmöglichkeiten hierfür einsetzbar
sind.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Prinzipskizze der Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Kniehebelanordnung,
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2 eine
weitere schematische Prinzipskizze einer alternativen Funktionsweise
einer erfindungsgemäßen Kniehebelanordnung,
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3 und 4 schematisch
ein Querschnitt durch eine Fahrzeugtür mit verlagerbarer Türaußenhaut,
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5 eine
schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraums
mit zur Ausbildung eines vorgegebenen Lastpfades an einen potentiellen
Anprallbereich angekoppelten Bauteilen,
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6 schematisch
eine weitere alternative Ausführungsform
in Verbindung mit einer Fronthaube eines Kraftfahrzeugs,
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7 bis 9 schematische
Darstellungen von weiteren Ausführungsformen
der Erfindung in Verbindung mit einem Fahrzeugsitz,
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10 und 11 eine
weitere schematische Ausführungsform
in Verbindung mit einer Türinnenverkleidung
einer Fahrzeugtür,
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12 eine
weitere Ausführungsform
in Verbindung mit einem Frontend eines Kraftfahrzeugs,
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13 eine
weitere Ausführungsform
in Verbindung mit einer Säulenverkleidung
eines Kraftfahrzeugs,
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14 schematisch
eine weitere Ausführungsform
in Verbindung mit einem Überrollbügel eines
Kraftfahrzeugs,
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15 schematisch
eine weitere alternative Ausführungsform
in Verbindung mit einer Stoßfängeranordnung
eines Kraftfahrzeugs,
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16 schematisch
ein Vorderwagenkonzept unter Verwendung von Kniehebelanordnungen zur
Ausbildung diverser Lastpfade und Energieabsorptionsbereiche,
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17 und 18 schematisch
die Verwendung einer Kniehebelanordnung zur Verlagerung eines Frontend-Querträgers,
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19 und 20 schematisch
eine Längsträgeranordnung
in einem Vorderwagenbereich eines Kraftfahrzeugs, und
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21 eine
zu der Ausführungsform
der 19 und 20 alternative
Ausführungsform
einer Längsträgeranordnung
im Vorderwagenbereich eines Kraftfahrzeugs.
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In 1 ist
schematisch eine Prinzipskizze der Funktionsweise einer Bauteilaufwölbung mittels einer
Kniehebelanordnung gezeigt. Auf der linken Seite der 1 ist
das aufzuwölbende
Bauteil 3 zwischen zwei als Einspannstellen ausgebildete
Lagerstellen 1 und 2 eingespannt. In dieser Grundposition weist
das Bauteil 3 eine im Wesentlichen gestreckte Form auf.
Gegebenenfalls können
hier die beiden Lagerstellen 1 und 2 so voneinander
beabstandet sein, dass das Bauteil 3 in die gewünschte Wölbungsrichtung
leicht vorgewölbt
ist. Wird nunmehr, wie dies auf der rechten Seite der 1 dargestellt
ist, die Lagerstelle 1 relativ zur zweiten Lagerstelle 2 auf
diese zu verlagert, dann wird das Bauteil 3 als „Knie" in seine gewölbte bzw.
ausgebeulte Form überführt. Im
Beispiel der 1 ist die zweite Lagerstelle 2 ortsfest ausgebildet.
Es ist genauso gut möglich,
die erste Lagerstelle ortsfest auszubilden und die zweite Lagerstelle
dann entsprechend verlagerbar zu gestalten, was hier allerdings
nicht dargestellt ist. Ebenso ist es auch möglich, beide Lagerstellen 1 und 2 aufeinander
zuzubewegen, um das Bauteil aufzuwölben, wie dies in der 2 schematisch
dargestellt ist.
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Durch
die Aufwölbung
des Bauteils wird, was den 1 und 2 deutlich
entnommen werden kann, ein deutlich längerer Deformationsweg zur
Verfügung
gestellt als dies bei der gestreckten Position des Bauteils 3 der
Fall ist, was vorteilhaft für
die Energieumsetzung bei z. B. Aufprallsituationen verwendet werden
kann.
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In
den 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform
einer Sicherheitseinrichtung gezeigt, die Bestandteil einer Fahrzeugtür 4 ist,
bei der das aufzuwölbende
Bauteil durch eine Außenhaut der
Fahrzeugtür 4 gebildet
ist. Dieser Außenhaut 5 ist
türkörperseitig
eine verlagerbare Lagerstelle 6 zugeordnet, die in der
in der 3 gezeigten Grundstellung am oberen Türkastenbereich 8 angeordnet
ist. Ferner ist diese Lagerstelle 6, die sich über eine
vorgegebene Länge
in Türlängsrichtung
erstrecken kann, Bestandteil einer Seilzugeinrichtung 7,
die ein Zugseil 9 aufweist, das mit einem freien Ende mit
der Lagerstelle 6 verbunden ist und das mittels einer z.
B. pyrotechnisch aktivierbaren Aufwickeleinrichtung 10 aufgewickelt
werden kann, um die Außenhaut 5,
die fest mit der Lagerstelle 6 verbunden ist, aus der in
der 3 gezeigten Grundposition in die in der 4 gezeigte aufgewölbte Bauteilform überzuführen. Dabei
kann eine seitliche Blechverklebung an z. B. den Holmen gelöst werden,
was z. B. durch einfaches Abreißen bzw.
durch Trennung mittels z. B. eines integrierten Schermessers erfolgen
kann. Um die Außenhaut 5 bzw.
das Außenblech
der Fahrzeugtür 4 in
der in der 4 gezeigten Schutzposition zu
halten, kann in die Seilzugeinrichtung eine Rücklaufsperre integriert sein,
was hier jedoch nicht im Detail dargestellt ist. Auch kann die Aufwickelkraft
so groß sein,
dass diese z. B. in Verbindung mit einer elastischen Auswölbung der
Außenhaut
dem Bestreben der Außenhaut 5 nach
Rückverformung
in die in der 3 gezeigte gestreckte Form entgegenwirkt.
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Die
Auslösung
der Pyrotechnik kann entweder mittels einer Pre-Crash-Sensorik oder
aber auch durch eine andere Crash-Sensorik erfolgen.
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Gegebenenfalls
kann auch ein Anschlagelement vorgesehen sein, an dem die Lagerstelle 6 in der
in der 4 gezeigten Schutzposition 12 anschlägt und anliegt.
Bevorzugt ist die Lagerstelle 6 hierbei fahrzeugtürseitig
bzw. fahrzeugseitig, z. B. in einem Holmbereich, um die Auswölbung der
Fahrzeugtür-Außenhaut 5 funktionssicher
gezielt und geführt
durchführen
zu können.
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Sowohl
die Aufwölbung
der Außenhaut 5 als auch
das Halten dieser Außenhaut 5 in
der in der 4 gezeigten Schutzposition 5 kann
dabei mittels eines vorzugsweise pyrotechnisch aktivierbaren Airbags 13 unterstützt werden,
der vorzugsweise gleichzeitig mit der Aktivierung der pyrotechnischen
Seilzugeinrichtung 7 aktiviert wird.
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Dadurch
wird eine insgesamt versteifte Seitenstruktur erhalten unter gleichzeitiger
Verlängerung des
Deformationsweges, wobei durch Verwendung von z. B. hochfestem Stahl
gleichzeitig auch die Steifigkeit und die Energieaufnahme noch weiter
erhöht werden
können.
Die Steifigkeit kann auch durch den Hub zwischen der oberen und
unteren Befestigungsstelle bzw. Lagerstelle eingestellt werden,
was insbesondere auch adaptiv in Abhängigkeit von der Kollisionsschwere
und/oder einem Kollisionshindernis erfolgen kann. Dies gilt für alle Anwendungsfälle und
ist nicht auf das zuvor beschriebene Beispiel beschränkt. Gegebenenfalls
müsste
für diesen
Fall auch die untere Außenhaut-Befestigungsstelle 14 im Bereich
der Seilzugeinrichtung 7 crashaktiv insbesondere pre-crash-aktiv
einstellbar sein.
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Alternativ
zu der hier dargestellten Unterstützung mittels einem Airbag 13 können auch
andere Maßnahmen
getroffen werden, so z. B. die Verwendung von ausziehbaren Teleskopstangen
mit Rücklaufsperren
bzw. verschwenkbare Stäbe,
die in der Art der in der 16 dargestellten
Kniehebelanordnungen ausgebildet sind, d. h., dass anstelle des Bauteils 3 dann
zwei hier nicht dargestellte Stäbe
in einem mittleren Kniebereich miteinander gelenkig verbunden werden
und dieser Kniebereich in Richtung auf die ausgewölbte Außenhaut
zuverlagert wird.
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Die
Kraftweiterleitung in der Fahrgastzelle kann, wie dies in der 5 schematisch
dargestellt ist, auch durch pre-crash-aktive Fahrzeugsitze 15 optimiert
werden. Diese koppeln z. B. unter der Sitzschale im Kniebereich
z. B. durch Federn 17 oder aber auch pyrotechnisch an die
Fahrzeugtür und/oder
den Tunnel an beiden Seiten an. Dadurch wird insgesamt ein günstiger
Lastpfad in Fahrzeugquerrichtung durch das ganze Fahrzeug hindurch
bis zur gegenüberliegenden
Fahrzeugtüre 16 geschaffen.
Mit einer derartigen Maßnahme
kann z. B. auch in Verbindung mit einem Sitzversatz eine Versteifung der
Fahrgastzelle erreicht werden. Die Federn 17 sind hier
lediglich beispielhaft mit kolbenartig verstellbaren Abstütz- bzw.
Energieabsorptionselementen 18 gekoppelt, mittels denen
konkret die Ankopplung erfolgt. Auch hier kann die Aktivierung z.
B. pyrotechnisch erfolgen.
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Dieses
hier in Verbindung mit der Fahrzeugtür dargestellte Prinzip kann
grundsätzlich
auch zur Verstellung von Sitzrampen, Polstern, Armlehnen, Lehnenkonturen,
seitlichen Sitzwangen, aktiven Stoßfängerkonturen (z. B. Stoßfängerabdeckung
für den
Fußgängerschutz
oder Frontendkontur), zur Veränderung
der Hauben, der Dachkontur und von Hecksteifigkeiten verwendet werden,
was anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert wird:
So
kann z. B., wie dies in der 6 in Verbindung
mit einer Fronthaube 19 dargestellt ist, ein Haubenoberblech 20 durch
Verlagerung einer Lagerstelle 21 in der zuvor gezeigten
Weise ausgebeult bzw. ausgewölbt
werden, so dass der Abstand zu darunterliegenden Aggregaten und
Bauteilen vorteilhaft erhöht wird.
Beispielsweise kann eine derartige Fronthaube als CFK-Haube oder nahtlose
Kunststoffhaube ausgebildet sein.
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Wie
dies in den 7 bis 9 weiter
dargestellt ist, können
mittels einer derartigen Kniehebelanordnung auch Seitenwangen 22 von
Sitzlehnen 27 bzw. Seitenwangen 23 von Sitzteilen 28 von
Fahrzeugsitzen 26 ausgefahren werden, damit diese z. B. zur
Seite hin eine Rückhaltefunktion
ausbilden bzw. auch eine Schutzfunktion ausüben, insbesondere auch durch
Ankoppeln des Insassen vor dem Crash an entsprechende Bauteile des
Fahrzeuginnenraums bzw. des Fahrzeugaufbaus. Es erfolgt hier somit
eine vorteilhafte Ankopplung von Lastpfaden vor dem Crash, die während des
normalen Fahrbetriebs entkoppelt sind.
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Wie
dies den 8a und 8b zu
entnehmen ist, können
mittels diesem Prinzip auch aktive Kopfstützen 24 ausgebildet
werden bzw. aktive Sitzrampen 25. Hierzu sind an der Kopfstütze 24 bzw.
im Sitzteil 28 entsprechende verlagerbare Bauteile 29, 30 vorgesehen,
die die Sitzteiloberfläche
bzw. die Kopfstützenlehnenoberfläche wenigstens
bereichsweise aufwölben.
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In
den 10 und 11 ist
eine weitere alternative Ausführungsform
in Verbindung mit einer Fahrzeugtür 31 gezeigt, bei
der durch Verlagerung einer entsprechenden Lagerstelle 32,
die fest mit einem Endbereich einer Türinnenverkleidung 33 verbunden
ist, eben diese Türinnenverkleidung 33 ausgewölbt werden
kann, wie dies in der 11 schematisch dargestellt ist.
Damit eine Armlehne 34 die Aufwölbung der Türinnenverkleidung 33 nicht
behindert ist, in der Türinnenverkleidung 33 eine
entsprechende Ausnehmung 35 vorgesehen. Zudem ist, wie dies
den 10 und 11 weiter
entnommen werden kann, die Kniehebelanordnung hier so ausgebildet,
dass eine mit der Lagerstelle 32, z. B. über eine Stange,
insbesondere eine Gelenkstange 36, verbundene weitere Lagerstelle 37,
die fest mit der Armlehne 34 verbunden ist, beim Übergang
von der in der 10 gezeigten Grundposition in
die in der 11 gezeigten Schutzposition
so in Richtung Türaußenseite
verlagert wird, dass gleichzeitig die Armlehne 34 nach
innen in den Türkörper 38 hineinverlagert
wird. Durch diese nach innen gerichtete Verlagerung wird gleichzeitig
die Fahrzeugtür 31 insgesamt
innen verstärkt.
Um die Wanderung der Lagestelle 37 nach innen in den Türkörper 37 hin
bei der Verlagerung der Lagerstelle 32 funktionssicher zu
gewährleisten,
ist vorteilhaft noch eine weitere Stange, insbesondere eine Gelenkstange 39 zwischen
der Lagerstelle 37 und einer türfesten Lagerstelle 40 vorgesehen.
Grundsätzlich
können
jedoch auch separate Maßnahmen
bzw. Bauteile vorgesehen, mittels denen unabhängig von einer Verlagerung
der Lagerstelle 32 eine nach innen gerichtete Verlagerung
der Armlehne 34 ermöglicht
wird.
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Wie 11 zeigt,
kann die Auswölbung
hier vorteilhaft so erfolgen, dass die Armlehne auch ohne deren
Verlagerung nach innen vorteilhaft überbrückt werden kann.
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Dieses
Prinzip ist grundsätzlich
auch zur Abstützung
der z. B. Knie an einer Instrumententafel und/oder an einer Lehne
eines Fahrzeugsitzes möglich.
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An
dieser Stelle sei auch nochmals grundsätzlich herausgehoben, dass
das auszuwölbende Bauteil-
bzw. Beulelement dabei auch so ausgelegt sein kann, dass es als
reversible Maßnahmen
nur elastisch deformiert und für
eine bestimmte vorgegebene Zeit in der ausgebeulten bzw. aufgewölbten Stellung
gehalten wird, was z. B. bei einer möglichen Fehlauslösung von
Vorteil ist.
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In
der 12 ist eine weitere alternative Ausführungsform
in Verbindung mit einem Fahrzeugfrontend 41 gezeigt, bei
der hier beispielhaft ein das obere Frontende bildende vorderer
Haubenkantenbereich 42 einer Fronthaube 43 durch
entsprechende Verlagerung einer Lagerstelle 44 als Befestigungsbereich
ausgewölbt
wird. Analoges findet in Verbindung mit einer Lagerstelle 45 bei
dieser Ausführungsform im
Bereich eines Spoilers 46 statt, bei dem eine vordere Spoilerkante
entsprechend aufgewölbt
wird, so dass im in der 12 dargestellten
aktivierten Zustand der Sicherheitseinrichtung oberhalb und unterhalb
eines Stoßfängers 47 bzw.
eines Stoßfängerüberzuges
eine entsprechende aufgewölbte
Struktur am Fahrzeugfrontend 41 für eine vorteilhafte Energieabsorption
ausgebildet wird.
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In
der 13 ist lediglich äußerst schematisch und beispielhaft
eine weitere Ausführungsform in
Verbindung mit einer A-Säulenabdeckung 48 gezeigt,
bei der ebenfalls durch Verlagerung einer Lagerstelle 49 eine
Aufwölbung
der A-Säulenabdeckung 48 erreichbar
ist. Gleiches ist selbstverständlich
auch mit innenraumseitigen Verkleidungsteilen möglich.
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In
der 14 ist eine weitere alternative Ausführungsform
in Verbindung mit einem Überrollbügel 50 gezeigt,
bei dem durch entsprechende Verlagerung der Lagerstellen 51, 52 ein
Dachblech 53 des Überrollbügels 50 nach
oben ausgewölbt
wird. Anstelle eines derartigen integralen Dachblechs 53 kann
aber auch eine separate Zusatzblech-Struktur vorgesehen sein. Beide
Maßnahmen
gemeinsam ist, dass zur Optimierung des cw-Wertes
diese im normalen Fahrbetrieb flach auf dem oberen Ende des Überrollbügels 50 befestigt
und angeordnet sein müssen. Grundsätzlich wäre es in
Verbindung mit einer derartigen Lösung auch möglich, das Dachblech 53 bzw. eine
Zusatzblech-Struktur zur Erhöhung
der Dachsteifigkeit unabhängig
von einer Kollision des Fahrzeugs verstellbar zu machen, um z. B.
bei einer zusätzlichen
Dachlast die Dachsteifigkeit zu erhöhen. In diesem Ausführungsbeispiel
sind hier beispielhaft zwei aufwölbbare
Blechbereiche vorgesehen.
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In
der 15 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der
mittels hier beispielhaft zweier an einem Stoßfängerquerträger 54 angeordneter
Aufwölb-Strukturen
eine Stoßfängerabdeckung 57 nach vorne
verlagert werden kann, was z. B. in Verbindung mit einem Fußgängeraufprall
eine bevorzugte Maßnahme
darstellen kann. Die Aufwölb-Struktur
wird hier vorzugsweise durch in den Stoßfängerquerträger 54 integrierte
Bauteile gebildet, denen hier beispielhaft die Lagerstellen 58 und 59 zugeordnet
sind, die entlang einer Führungseinrichtung 60 gezielt
verlagerbar sind. Diese Verlagerung der Lagerstellen 58, 59 erfolgt
beispielsweise, wie dies bereits zuvor ausführlich erläutert worden ist, durch eine Pre-Crash-Sensorik
in Verbindung mit einer pyrotechnischen Einrichtung. Grundsätzlich ist
es in Verbindung mit einer derartigen Funktion selbstverständlich auch
ausreichend, dass lediglich eine einzige Aufwölb-Struktur vorgesehen ist,
die sich dann über
einen größeren Teilbereich
des Stoßfängerquerträgers bzw.
gegebenenfalls sogar über
den gesamten Stoßfängerquerträger erstreckt.
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In
der 16 ist beispielhaft ein Vorderwagenkonzept mit
mehreren Kniehebelanordnungen gezeigt, bei dem mittels mit einer
Kniehebelanordnung aufgewölbten
Bauteilen bzw. mit separaten durch zwei Gelenkstangen gebildeten
Kniehebeln gewünschte
Lastpfade ausgebildet werden bzw. an bestimmte Bauteile angekoppelt
wird bzw. Deformationsstrukturen mit längeren Deformationswegen ausgebildet
werden. So ist hier ein Kühler 62 vorgesehen,
dessen einem Stoßfängerquerträger 65 zugeordnete,
vordere Kühlerwand 66 wenigstens
einen, hier beispielhaft zwei ausgewölbte Bereiche ausbilden kann,
die bei einem Frontalaufprall und bei einer Verlagerung des Stoßfängerquerträgers in
Richtung Kühler 62 zur
Energieabsorption an den Stoßfängerquerträger 65 ankoppeln.
In Verbindung mit einem an einen Längsträger 63 angeschlossenen
Pralltopf 64 kann ebenfalls auf beiden Seiten des Vorderwagens eine
Kniehebelanordnung 68 vorgesehen sein, die durch drei Lagerstellen 69, 70, 71 sowie
zwei Gelenkstangen 72 und 73 gebildet ist. Diese
Kniehebelanordnungen 68 sind jeweils so angeordnet und
ausgebildet, dass in der in der 16 mit
ausgezogenen Linien dargestellten, noch nicht verlagerten Stoßfängerquerträgerposition
diese Kniehebelanordnung gestreckt ist und bei in Richtung auf den
Kühler 62 zu verlagertem
Stoßfängerquerträger 65 nach
außen gebeugt
wird, so dass hiermit z. B. bei einer geringen Überdeckung des Hindernisses
eine Abgleitung unterstützt
werden kann.
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Zur
bei einem insbesondere Frontalaufprall Ankopplung des Kühlers 62 an
eine Brennkraftmaschine 67 kann zwischen einer Kühlerrückwand und der
Brennkraftmaschine 67 eine analog zur Kniehebelanordnung 68 aufgebaute
Kniehebelanordnung 74 vorgesehen sein. Im Unterschied zur
Kniehebelanordnung 68 werden bei der Kniehebelanordnung 74 jedoch
beide äußere Lagerstellen
aufeinander zu verlagert. Auch hier wäre jedoch grundsätzlich lediglich
die Verlagerung einer dieser beiden äußeren Lagerstellen ausreichend.
Zur Ankopplung eines Tunnels 76 an eine Brennkraftmaschine 67 ist
eine entsprechend der Kniehebelanordnung 74 ausgebildete Kniehebelanordnung 75 vorgesehen,
bei der hier lediglich beispielhaft ebenfalls beide äußeren Lagerstellen
aufeinander zu verlagert werden. Besonders bevorzugt erfolgt die
Ankopplung der Aggregate vor einer Kollision bzw. bei den weiter
hinten liegenden Ankopplungen gegebenenfalls auch während der Kollision.
Die einzelnen Kniehebelanordnungen dienen somit entweder als Beul-
oder Stabelemente zur Energieabsorption und Kraftbegrenzung.
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In
den 17 und 18 ist
eine im Bereich eines Vorderwagens 77 angeordnete beidseitige Kniehebelanordnung 78, 79,
die vom Aufbau her denjenigen der 16 entspricht,
vorgesehen. Diese Kniehebelanordnungen sind zwischen einem an Längsträger 80 anschließenden Stoßfängerquerträger 81 und
einer Stoßfängerstruktur 82,
insbesondere einem Stoßfängerüberzug angeordnet.
Im Falle einer mittels einer Pre-Crash-Sensorik ermittelten drohenden
Kollision des Vorderwagens 77 mit einem Kollisionsgegner
können
Kniehebelanordnungen 78, 79 aus ihrer in der 17 gebeugten
Stellung in die in der 18 gezeigte gestreckte Stellung überführt werden,
so dass die Stoßfängerstruktur 82 zur
Verlängerung
des Vorderwagens in Richtung des Pfeils 83 nach vorne verlagert
wird. Grundsätzlich
kann ein derartiger Aufbau aber auch in umgekehrter Weise zur Fahrzeugverkürzung verwendet
werden, z. B. in Verbindung mit einem Einparken.
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Mittels
der einzelnen Stangen der Kniehebelanordnungen 78, 79,
die in der gestreckten Position in etwa in Längsrichtung und damit in Längsträgerrichtung
ausgerichtet sind, ist eine weitere zusätzliche vorteilhafte Energieabsorption
möglich.
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In
den 19 und 20 ist
eine weitere alternative Ausführungsform
eines Vorderwagens 84 gezeigt, die hier einen oberen Längsträger 85 und
einen unteren Längsträger 86 umfasst.
An den oberen Längsträger 85 ist
ein Pralltopf 87, insbesondere AZT-Topf angeschlossen.
Der untere Längsträger 86 ist
gelenkig an einem Fahrschemel 88 angelenkt und in Richtung
zum Pralltopf 87 winklig nach oben in den Bereich des oberen
Längsträgers 85 geführt und
dort mittels einem hier nicht im Detail dargestellten Verriegelungselement 89 lösbar verriegelt.
Ferner ist hier zwischen einem Stoßfängerquerträger 90 und einem vorderen
freien Längsträgerende 91 eine
Stange 92 vorgesehen, insbesondere eine Gelenkstange, die gelenkig
am Stoßfängerquerträger 90 und
am vorderen, freieren Längsträgerende 91 angelenkt
ist. Die Stange 92 liegt dabei in etwa in geradliniger
Verlängerung
des unteren Längsträgers 86.
Eine derartige winklige Anstellung des unteren Längsträgers 86 ist insbesondere
z. B. für
eine größere Bodenfreiheit
eines Fahrzeuges, z. B. in Verbindung mit Geländefahrzeugen, erforderlich.
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Wie
dies lediglich äußerst schematisch
und beispielhaft in der 20 dargestellt
ist, wird durch eine kollisionsbedingte Rückverlagerung des Stoßfängerquerträgers 90 und
einer Deformation des Pralltopfs 87 in Richtung zum oberen
Längsträger 85 hin,
was z. B. im Falle einer Kollision der Fall sein kann, über die
Stange 92 das Verriegelungselement 89 entriegelt
und damit die Verlagerung des unteren Längsträgers 86 bzw. dessen
nach unten Verschwenken freigegeben. Die Stange 92 stellt
in der in der 20 dargestellten abgeschwenkten
Position des unteren Längsträgers eine
in etwa vertikale Verbindung zwischen den beiden Längsträgern her.
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Insgesamt
wird mit dieser Maßnahme crash-aktiv
eine untere Lastebene gebildet, die z. B. die Geometriekompatibilität unterschiedlich
hoher Fahrzeuge gewährleistet.
Im normalen Fahrbetrieb ist der untere Längsträger somit am oberen so verriegelt,
dass die Bodenfreiheit nicht beeinträchtigt wird. Selbstverständlich kann
die Positionierung des unteren Längsträgers 86 auch
bereits vor dem eigentlichen Crash erfolgen.
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In
der 21 ist schließlich
eine vom Prinzip her der Ausführungsform
der 19 und 20 ähnliche
Ausführungsform
eines Vorderwagens 93 gezeigt, so dass gleiche Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen versehen worden sind. Im Unterschied zur
Ausführungsform
der 19 und 20 ist
hier die Stange 94 längsträgerseitig
in Richtung Fahrgastzelle hin verlagert gelenkig angebunden, was
Packagevorteile mit sich bringt. Die Anlenkstelle 95 am oberen
Längsträger 85 wird
z. B. in Verbindung mit einer Pre-Crash-Sensorik bei einer bevorstehenden Kollision
in Richtung Pralltopf 87 nach vorne verlagert und dadurch
das Abschwenken des unteren Längsträgers 86 bewirkt.
Durch die hier sehr flache Bauweise wird der Ein- und Aussteigekomfort
nicht reduziert und der normale Fahrbetrieb nicht beeinträchtigt.
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- 1
- Lagerstelle
- 2
- Lagerstelle
- 3
- Bauteil
- 4
- Fahrzeugtür
- 5
- Außenhaut
- 6
- Lagerstelle
- 7
- Seilzugeinrichtung
- 8
- Türkastenbereich,
oberer
- 9
- Zugseil
- 10
- Aufwickeleinrichtung
- 11
- Grundposition
- 12
- Schutzposition
- 13
- Airbag
- 14
- Außenhaut-Befestigungsstelle
- 15
- Fahrzeugsitze
- 16
- Fahrzeugtüre
- 17
- Federn
- 18
- Energieabsorptionselemente
- 19
- Fronthaube
- 20
- Haubenoberblech
- 21
- Lagerstelle
- 22
- Seitenwangen
- 23
- Seitenwangen
- 24
- Kopfstütze
- 25
- Sitzrampe
- 26
- Fahrzeugsitz
- 27
- Sitzlehne
- 28
- Sitzteil
- 29
- Bauteil
- 30
- Bauteil
- 31
- Fahrzeugtür
- 32
- Lagerstelle
- 33
- Türinnenverkleidung
- 34
- Armlehne
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Stange
- 37
- Lagerstelle
- 38
- Türkörper
- 39
- Stange
- 40
- Lagerstelle
- 41
- Frontend
- 42
- Fronthaubenkantenbereich
- 43
- Fronthaube
- 44
- Lagerstelle
- 45
- Lagerstelle
- 46
- Spoiler
- 47
- Stoßfänger
- 48
- A-Säulenabdeckung
- 49
- Lagerstelle
- 50
- Überrollbügel
- 51
- Lagerstelle
- 52
- Lagerstelle
- 53
- Dachblech
- 54
- Stoßfängerquerträger
- 55
- Aufwölb-Struktur
- 56
- Aufwölb-Struktur
- 57
- Stoßfängerabdeckung
- 58
- Lagerstelle
- 59
- Lagerstelle
- 60
- Führungseinrichtung
- 61
- Vorderwagen
- 62
- Kühler
- 63
- Längsträger
- 64
- Pralltopf
- 65
- Stoßfängerquerträger
- 66
- Kühlerwand
- 67
- Brennkraftmaschine
- 68
- Kniehebelanordnung
- 69
- Lagerstelle
- 70
- Lagerstelle
- 71
- Lagerstelle
- 72
- Gelenkstange
- 73
- Gelenkstange
- 74
- Kniehebelanordnung
- 75
- Kniehebelanordnung
- 76
- Tunnels
- 77
- Vorderwagen
- 78
- Kniehebelanordnung
- 79
- Kniehebelanordnung
- 80
- Längsträger
- 81
- Stoßfängerquerträger
- 82
- Stoßfängerstruktur
- 83
- Pfeil
- 84
- Vorderwagen
- 85
- oberer
Längsträger
- 86
- unterer
Längsträger
- 87
- Pralltopf
- 88
- Fahrschemel
- 89
- Verriegelungselement
- 90
- Stoßfängerquerträger
- 91
- vorderes,
freies Längsträgerende
- 92
- Stange
- 93
- Vorderwagen
- 94
- Stange
- 95
- Anlenkstelle