DE102005008423B4 - Verfahren zur Kontrolle abzusendender Nachrichten - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Versendung elektronischer Nachrichten, insbesondere von E-Mails, vom Endgerät eines Absenders zum Endgerät eines Adressaten, wobei die Endgeräte über ein Datenleitungsnetz, insbesondere ein Telekommunikationsnetz, wie das Internet, miteinander verbunden sind, wobei die zu versendende Nachricht vom Absender mit einer Kennung versehen wird, über die der gewünschte Adressat erreicht werden soll, wobei vor dem Versenden der Nachricht die vorgegebene Kennung in einer Verifikation automatisch mit dem Inhalt einer Adressbuchdatei verglichen wird, und wobei dem Absender mittels einer Information das Ergebnis des Vergleichs dargeboten wird dadurch gekennzeichnet, dass dem Absender mit der Information mitgeteilt wird, wie oft innerhalb eines bestimmten zurückliegenden Zeitraumes eine Nachricht an die angegebene Kennung geschickt wurde.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Versendung elektronischer Nachrichten, insbesondere von E-Mails, vom Endgerät eines Absenders zum Endgerät eines Adressaten, wobei die Endgeräte über ein Datenleitungsnetz, insbesondere ein Telekommunikationsnetz, wie das Internet, miteinander verbunden sind, wobei die zu versendende Nachricht vom Absender mit einer Kennung versehen wird, über die der gewünschte Adressat erreicht werden soll. Die Erfindung betrifft zudem ein System zur Umsetzung des Verfahrens.
- Elektronische Nachrichten werden heutzutage in großer Zahl, insbesondere in Form von E-Mails oder SMS, über die Datennetze versendet. Dabei wird das Versenden mitunter derart zur Routine, dass sich die Absender rückversichern, inwieweit die von ihnen vorgegebene Kennung, also die Mailadresse oder die Telefonnummer, auch korrekt ist. So geschieht es immer wieder, dass Nachrichter versehentlich an namensgleiche oder namensähnliche Personen versendet werden. Solche „Irrläufer“ nehmen mit der Zahl der versendeten Nachrichten zwangsläufig zu. Sie erreichen dann einen falschen Adressaten, der nicht umhin kommt, den Inhalt der Nachricht zu lesen. Die Wahrscheinlichkeit, die falsche Kennung vorzugeben, wächst außerdem mit der weltweit steigenden Anzahl anwählbarer Adressen, deren Unterschied in der Schreibweise manchmal so gering ist, dass er vom Absender leicht übersehen wird. Solche Nachrichten erreichen dann tatsächlich einen Empfänger und kommen nicht als unzustellbar zurück. Dabei wähnt sich der Absender in Sicherheit.
- Auf diesem Gebiet beschreibt die
US 2002/0065891 A1 Techniken zum Detektieren von falschen E-Mail-Adressen bei abgehenden E-Mail-Kommunikationen bereit. In einer ersten Ausführungsform erzeugt eine Domänennamendatenbank eine Tabelle von Domänennamen durch automatisches Speichern der Domänennamen von E-Mail-Adressen, von denen eingehende E-Mails empfangen werden. Wenn ein Benutzer eine abgehende E-Mail-Kommunikation erzeugt, prüft das System die vom Benutzer bereitgestellten Domänennamen mit den in der Tabelle gespeicherten Domänennamen. Wenn der vom Benutzer bereitgestellte Domänenname mit keinem der Domänennamen in der Tabelle übereinstimmt oder einem Domänennamen in der Tabelle sehr ähnlich ist, wird der Benutzer aufgefordert, die bereitgestellte E-Mail-Adresse zu bestätigen. In einer zweiten Ausführungsform werden E-Mail-Adressen aus eingehenden E-Mail-Kommunikationen extrahiert und in einem Speicher in einem E-Mail-Kommunikationssystem eines Client-Computers gespeichert. Das System prüft den Speicher auf das Vorhandensein der E-Mail-Adressen, die bei abgehenden E-Mail-Kommunikationen vorgesehen sind, und erzeugt eine Aufforderung, wenn keine E-Mail-Adresse in dem Speicher vorhanden ist. - Auf diesem Gebiet beschreibt die
US 2003/0115280 A1 Techniken zum Bestimmen von E-Mail-Adressenformatierungsregeln, die bestimmten Domänennamen entsprechen, wobei E-Mail-Adressendaten basierend auf Domänen gesammelt und sortiert werden. Basierend auf den gesammelten Daten für bestimmte Domänen wird ein Muster identifiziert und eine Formatierungsregel für E-Mail-Adressen bestimmt. Formatregelinformationen werden für zukünftige Verwendung gespeichert, um beim Korrigieren und Anweisen von E-Mail-Nachrichten zu helfen, so dass sie von ihren beabsichtigten Empfängern empfangen werden können. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, ein Verfahren zu schaffen, das sich mit einfachen Mitteln kostengünstig umsetzen lässt und das eine größtmögliche Sicherheit vor der Versendung von Irrläufern bietet.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein System nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen genannt.
- Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt in der Möglichkeit einer Verifikation, bei der die vom Absender eingegebene Kennung automatisch auf ihre Plausibilität überprüft wird, bevor die Nachricht endgültig über das Netz versendet wird. Erfindungsgemäß wird dazu die vom Absender eingegebene und damit der Nachricht zugeordnete Kennung, also insbesondere die Mailadresse oder die Telefonnummer, automatisch mit dem Inhalt einer Adressbuchdatei verglichen. Falls bei dem Vergleich in der Adressbuchdatei keine identische Kennung aufgefunden wird, ist davon auszugehen, dass die Kennung falsch oder bislang unbekannt ist. Über das Ergebnis dieses Vergleichs wird der Absender informiert. Durch die Darbietung wird das Versenden der Nachricht vorteilhafterweise unterbrochen. Der Absender kann die Kennung dann korrigieren oder bestätigen, bevor die Nachricht versendet wird. Die Unterbrechung kann dann durch eine vom Absender eingebbare Bestätigung (Verifikation) aufgehoben werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn nach fehlgeschlagener Verifikation und nach überarbeiteter Kennung, diese vor dem Versenden der Nachricht wiederum automatisch mit dem Inhalt einer Adressbuchdatei verglichen wird, also eine weitere Verifikation durchläuft.
- Das Ergebnis des Vergleichs kann auch ergeben, dass die eingegebene Kennung einer in der Adressbuchdatei registrierten Kennung entspricht. Dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Vorgabe richtig ist. In diesem Fall kann die Nachricht meist ohne weiteres versendet werden. Falls es von Anwender aber gewünscht wird, kann auch solch ein positives Ergebnis angezeigt werden. Schließlich ist es immer noch möglich, dass der Absender versehentlich einen ihm bekannten und damit in der Adressbuchdatei vorhandenen Adressaten vorgibt, obwohl er eigentlich einen anderen ansprechen wollte. Weiterhin ist es denkbar, dass die Adressbuchdatei derart umfangreich ist, dass zufällig auch der Vergleich der falsch vorgegebenen Kennung zu einem positiven Ergebnis führt. Wesentlich ist, dass dem Nutzer zusätzlich angezeigt wird, wie oft innerhalb eines bestimmten Zeitraumes eine Nachricht an die eingegebene Kennung geschickt wurde. Wenn er dann feststellt, dass diese Adresse noch nie oder verhältnismäßig selten verwendet wurde, während er vom Gegenteil überzeugt ist, dann wird er aufmerksam und sieht sich seine Eingabe genauer an.
- Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Adressbuchdatei nicht nur auf das Vorhandensein identischer Kennungen untersucht wird, sondern wenn außerdem verwechselbar ähnliche Kennungen herausgefunden werden, wobei der Absender entsprechend über das Ergebnis der Untersuchung informiert wird. Damit kann die Gefahr gemindert werden, dass ein in der Adressbuchdatei vorhandener „Franz Meier“ die Nachricht bekommt, die eigentlich der „Franz Maier“ bekommen sollte. In einem solchen Fall kann die Information an den Absender darin liegen, dass er auf die mögliche Verwechslung hingewiesen wird. Nach dem Auffinden solcher ähnlichen Kennungen können diese auch angezeigt werden, falls die tatsächlich vorgegebene Kennung unbekannt ist, weil vielleicht bisher keine Nachricht an die Kennung versandt wurde. Der Nutzer kann dann gegebenenfalls aus den Vorgaben wählen.
- Zur technischen Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Ähnlichkeitsprüfungsfunktion auf dem Endgerät oder dem Mailserver abrufbar installiert sein. Dabei ist vorzusehen, dass ein Namensstring als Parameter übergeben wird, während eine Liste von Namen bzw. E-Mail-Adressen, die einen vorgegebenen Korrelationswert überschreiten, zurückgegeben wird.
- Ein wichtiger Gesichtspunkt der Erfindung liegt im Anlegen und in der Pflege der Adressbuchdatei. Dabei sind zwei generell unterschiedliche Alternativen denkbar: So ist es einerseits möglich, eine nutzerbezogene Adressbuchdatei einzurichten, zu der nur wenige Nutzer, insbesondere nur ein Nutzer, Zugang haben. Alternativ kann eine zentrale Adressbuchdatei vorgesehen sein, auf die, wie im Fall eines Telefonbuches, eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzer zugreifen kann. Derartige Dateien haben den Vorteil, dass sie bestehen und nicht erst generiert werden brauchen. Sie haben natürlich den Nachteil des großen Umfangs und der geringen Spezifikation bezüglich eines einzelnen Nutzers. Es kann daher vorteilhaft sein, Mischformen beider Alternativen, beispielsweise mit Telefonbuchinformation aufgerüstete Individualdateien, anzulegen.
- Die nutzerbezogene und damit stärker individualisierte Adressbuchdatei hat den Vorteil, dass sie den Bedürfnissen des Einzelnen stärker gerecht wird. Diese Datei kann unmittelbar auf dem Endgerät des Nutzers, insbesondere auf seinem PC oder seinem Mobiltelephon, niedergelegt sein. Diese Datei kann jedoch auch an zentraler Stelle, insbesondere auf einem Mailserver des Providers, hinterlegt sein. Das Anlegen einer nutzerbezogenen Adressbuchdatei kann durch unmittelbare Eingabe über das Endgerät geschehen. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Datei automatisch erstellt wird, indem die den Nachrichten zugeordneten Kennungen jeweils in der Datei registriert werden. So wird die Adressbuchdatei bei Vorgabe einer bislang nicht vorhandenen Kennungen automatisch ergänzt. Dadurch entsteht ein persönliches Adressbuch mit einer Liste aller Kennungen, also Namen oder E-Mail-Adressen, an die, insbesondere in einem bestimmte Bezugszeitraum, Nachrichten versandt wurden. Neben den reinen Kennungen können weitere Parameter, beispielsweise der Übermittlungsstatus der Nachrichten, gespeichert werden. Auch diese Information kann dem Absender nach der Verifikation einer Kennung ausgegeben werden.
- Im Fall einer zentralen Adressbuchdatei können Daten aus mehreren verfügbaren Telefonbüchern zusammengestellt werden. So verfügen beispielsweise Firmen- und Organisationsnetze meist über elektronische Adressbücher und mitunter auch über entsprechende Adressprüfungsfunktionen. Der Zugriff kann dann über eine TCP-IP-Verbindung vom Client zum Mailserver erfolgen.
- Der Vorteil der Erfindung liegt auf der Hand: So wird die ungewollte Versendung von Nachrichten an falsche Adressaten soweit wie möglich vermieden. Dabei können erfindungsgemäß namensgleiche oder auch namensähnliche Adressen, die bisher nicht benutzt wurden, dem Absender angezeigt und erst nach erneuter Bestätigung durch den Absender oder nach einer Modifikation für den Nachrichtenversand verwendet werden.
Claims (10)
- Verfahren zur Versendung elektronischer Nachrichten, insbesondere von E-Mails, vom Endgerät eines Absenders zum Endgerät eines Adressaten, wobei die Endgeräte über ein Datenleitungsnetz, insbesondere ein Telekommunikationsnetz, wie das Internet, miteinander verbunden sind, wobei die zu versendende Nachricht vom Absender mit einer Kennung versehen wird, über die der gewünschte Adressat erreicht werden soll, wobei vor dem Versenden der Nachricht die vorgegebene Kennung in einer Verifikation automatisch mit dem Inhalt einer Adressbuchdatei verglichen wird, und wobei dem Absender mittels einer Information das Ergebnis des Vergleichs dargeboten wird dadurch gekennzeichnet, dass dem Absender mit der Information mitgeteilt wird, wie oft innerhalb eines bestimmten zurückliegenden Zeitraumes eine Nachricht an die angegebene Kennung geschickt wurde.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass durch die Darbietung der Information das Versenden der Nachricht unterbrochen wird. - Verfahren nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbrechung durch eine vom Absender eingebbare Bestätigung (Verifikation) aufgehoben wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Absender eine Information dargeboten wird, wenn bei dem Vergleich keine und/oder eine identische Kennung in der Adressbuchdatei aufgefunden wurde.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adressbuchdatei auch auf das Vorhandensein verwechselbar ähnlicher Kennungen untersucht wird, wobei der Absender über das Ergebnis der Untersuchung informiert wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Absender nach einer fehlgeschlagenen Verifikation die zunächst vorgegebene Kennung mit der Möglichkeit zur Überarbeitung dargeboten wird, wobei eine überarbeitete Kennung vor dem Versenden der Nachricht wiederum automatisch mit dem Inhalt einer Adressbuchdatei verglichen wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt der Adressbuchdatei automatisch generiert wird, wobei Kennungen der von dem Absender vormals verschickten Nachrichten in die Adressbuchdatei aufgenommen werden.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adressbuchdatei an dezentraler Stelle, insbesondere auf einem Mailserver, gespeichert und für eine Vielzahl von Nutzern zugänglich ist.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adressbuchdatei dem Absender, insbesondere der Mailadresse des Absenders, zugeordnet wird.
- System zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche.
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US20030115280A1 (en) | 2001-12-14 | 2003-06-19 | Pitney Bowes Incorporated | Method for determining e-mail address format rules |
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