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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug
mit mindestens einer horizontal, vorzugsweise seitlich, entnehmbaren
Energieversorgungseinheit, insbesondere einer Batterie, und mindestens
einer Haltevorrichtung zur Fixierung der Energieversorgungseinheit
in horizontaler Entnahmerichtung.
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Flurförderzeuge
weisen häufig
horizontal entnehmbare Energieversorgungseinheiten auf. Diese Energieversorgungseinheiten
können
beispielsweise Traktionsbatterien, Tanks für flüssige oder gasförmige Energieträger wie
Dieselkraftstoff, Treibgas, Methanol oder Wasserstoff, sowie so
genannte „Power
Packs" sein. „Power
Packs" sind Kombinationen von
Energiespeichern mit Aggregaten zur Umwandlung der Energie, wie
beispielsweise von Wasserstofftanks mit einer Brennstoffzelleneinheit
oder von Treibgastanks mit einem Verbrennungsmotor und gegebenenfalls
einem Generator, die beispielsweise anstelle einer herkömmlichen
Traktionsbatterie eingesetzt werden können.
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Derartige
Energieversorgungseinheiten besitzen zumeist ein erhebliches Eigengewicht,
beispielsweise, wenn es sich um seitlich entnehmbare Traktionsbatterien
handelt. Um die horizontale Entnahme von schweren Energieversorgungseinheiten zu
erleichtern, sind diese häufig
auf einer Rollenbahn oder vergleichbaren Mitteln gelagert. Es entfällt dabei nämlich im
Vergleich zu einer Lagerung auf einer ebenen Fläche praktisch die Haftreibung
zwischen Energieversorgungseinheiten und Unterlage in Entnahmerichtung.
Bei größeren Beschleunigungen
der Energieversorgungseinheiten in Entnahmerichtung müssen diese
daher durch geeignet dimensionierte Haltevorrichtungen gegen Verschiebungen
und insbesondere gegen Herausfallen gesichert werden. Diese Haltevorrichtungen
bestehen zumeist im Wesentlichen aus einem oder mehreren Haltehebeln, die
am Rahmen des Flurförderzeugs
gelagert sind und von einer geöffneten
in eine geschlossene Stellung (Haltestellung) verschoben oder gedreht
werden, in der sie den Entnahmeweg der Energieversorgungseinheit
blockieren.
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Bei
Flurförderzeugen
mit seitlich entnehmbarer Traktionsbatterie sind die Kräfte, die
bei Kurvenfahrt auf die Batterie und damit auf die Haltevorrichtung
wirken, erheblich. Liegt die Batterie nicht vollständig an
der Haltevorrichtung an, beispielsweise aufgrund von Maßtoleranzen,
so tritt zudem eine stoßartige
Beanspruchung der Haltevorrichtung auf, die zum Auftreten von Spannungsspitzen
führen kann.
Die Kräfte,
die dabei auf die Haltevorrichtung einwirken, können die Gewichtskraft der
Batterie um ein Mehrfaches übersteigen.
Um diese Kräfte
aufnehmen zu können,
sind daher bei Fahrzeugen nach dem Stand der Technik entweder Haltevorrichtungen mit
mehreren Haltehebeln oder mit einem einzelnen hinreichend groß dimensionierten
Haltehebel vorgesehen. Eine Vorrichtung mit mehreren Hebeln ist
jedoch aufwändig
zu fertigen und schwierig zu bedienen. Bei einem einzelnen Haltehebel
ist eine hinreichend stabile Verankerung am Flurförderzeug
nötig. Eine
derartige Haltevorrichtung ist daher aufwändig zu fertigen und benötigt einen
großen
Einbauraum. Bei Anbringung einer derartigen Haltevorrichtung unterhalb
einer seitlich entnehmbaren Batterie wird somit entweder die Bodenfreiheit
des Fahrzeugs reduziert und dadurch die Gefahr von Beschädigungen am
Fahrzeugboden erhöht,
oder der Schwerpunkt liegt höher,
wodurch die Kippgefahr steigt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug
mit mindestens einer horizontal, vorzugsweise seitlich, entnehmbaren
Energieversorgungseinheit, insbesondere einer Batterie, und mindestens
einer Haltevorrichtung zur Fixierung der Energieversorgungseinheit
in horizontaler Entnahmerichtung zu schaffen, die eine sichere Fixierung
der Energieversorgungseinheit ermöglicht, einfach zu fertigen
und zu bedienen ist sowie möglichst kompakte
Abmessungen aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Haltevorrichtung zur Fixierung der Energieversorgungseinheit
in seitlicher Entnahmerichtung mindestens ein Feder- und/oder Dämpfer-Element
umfasst, das bei Kräften
auf die Haltevorrichtung in Entnahmerichtung wirksam ist. Das Feder-
und/oder Dämpfer-Element verhindert
beziehungsweise verringert bei stoßartigen Beanspruchungen der
Haltevorrichtung durch die zu fixierende Energieversorgungseinheit
Spannungsspitzen in der Haltevorrichtung, in der Befestigung der
Haltevorrichtung am Flurförderzeug
sowie am Flurförderzeug selbst.
Dadurch können
die betroffenen Bauteile kleiner und leichter dimensioniert werden.
Ein besonders vorteilhafter Aufbau wird dabei erreicht, wenn die Vorrichtung
mindestens einen Haltehebel, mindestens ein mit dem Haltehebel verbundenes,
vorzugsweise als Drehachse ausgebildetes Führungselement und mindestens
ein mit dem Flurförderzeug
fest verbundenes Lagerelement aufweist. Indem das Führungselement
als Drehachse ausgebildet ist, wird besonders wenig Einbauraum benötigt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Haltehebel
mittels einer Drehbewegung um eine zur Entnahmerichtung annähernd parallele
Achse von einer vollständig
geöffneten
Stellung in eine vollständig
geschlossene Stellung bewegbar. Bei dieser Anordnung wird mit geringem
Aufwand eine besonders einfache Betätigung ermöglicht. Durch die Stellung
des Haltehebels ist für
die Bedienperson leicht zu erkennen, ob der Haltehebel in Haltestellung
ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Haltehebel mittels einer Drehbewegung um eine zur Entnahmerichtung
annähernd senkrechte
Achse von einer vollständig
geöffneten Stellung
in eine vollständig
geschlossene Stellung bewegbar. Dadurch wird eine Anordnung erreicht,
die wenig seitlichen Bauraum benötigt.
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Weiterhin
ist es zweckmäßig, wenn
der Haltehebel ausschließlich
entweder in vollständig
geöffneter
oder vollständig
geschlossener Stellung fixierbar ist. Dadurch sind keine undefinierten
Zwischenstellungen möglich,
bei denen der Hebel keine ausreichende Haltekraft besitzt.
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Vorteilhafterweise
ist die Haltevorrichtung unterhalb der zu entnehmenden Energieversorgungseinheit
angeordnet. In diesem Bereich ist eine gute Zugänglichkeit gewährleistet.
Die Haltevorrichtung kann einfach am Flurförderzeug befestigt werden,
da dort zumeist ausreichend stabile Rahmenbauteile verlaufen.
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Es
ist von besonderem Vorteil, wenn das mindestens eine Feder- und/oder
Dämpfer-Element mindestens
ein gummielastisches Element umfasst. Gummielastische Feder-Dämpfer-Elemente sind robust,
kostengünstig,
kompakt und sind in einer Vielzahl möglicher Feder-Dämpfer-Charakteristiken
verfügbar.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn das mindestens eine Feder- und/oder Dämpfer-Element mindestens
ein metallisches Federelement, vorzugsweise eine Tellerfeder, umfasst.
Metallische Federelemente, insbesondere Tellerfedern, sind robust,
unempfindlich gegen äußere Einflüsse und
sehr kompakt.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn mindestens eine Vorrichtung zur Signalisierung
der korrekten Schließwirkung
und/oder der Stellung des Haltehebels (5) vorgesehen ist.
Dadurch können
gefährliche
Betriebsituationen vermieden werden, indem beispielsweise der Bedienperson
signalisiert wird, ob die Haltevorrichtung korrekt geschlossen ist
oder indem die Betätigung
von Fahrfunktionen nur bei geschlossenem Haltehebel möglich ist.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Gleiche
beziehungsweise funktional gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Dabei zeigt
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1 eine
erfindungsgemäße Haltevorrichtung
für eine
seitlich entnehmbare Batterie eines Gabelstaplers,
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2 eine
weitere Ausführungsform
einer ertindungsgemäßen Haltevorrichtung
für eine
seitlich entnehmbare Batterie eines Gabelstaplers,
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3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
für eine
seitlich entnehmbare Batterie eines Gabelstaplers.
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1 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 1 für eine seitlich
zu entnehmende Batterie eines Gabelstaplers. Die Haltevorrichtung 1 ist
in geschlossener Stellung dargestellt. Die Grundplatte 2 der
Haltevorrichtung 1 ist an einem Rahmenbauteil 3 des
Gabelstaplers befestigt. Die nicht dargestellte Batterie des Gabelstaplers
befindet sich auf einer ebenfalls nicht dargestellten Rollenbahn,
so dass sie bei geöffneter
Vorrichtung 1 über die
Kante 4 des Rahmenbauteils 3 hinweg in Richtung
des Pfeils A entnommen werden kann. Die bei Kurvenfahrt auf die
Batterie wirkende Zentrifugalkraft wirkt ebenfalls in Richtung des
Pfeils A. Bei geschlossener Vorrichtung 1 befindet sich
ein Haltehebel 5 wie gezeigt in senkrechter Stellung und
blockiert so die Batterie. Der Haltehebel 5 ist an einer
Zugstange 6 befestigt, die gleichzeitig als Drehachse für den Haltehebel 5 dient
und in einem ersten Lagerblock 7 sowie einem zweiten Lagerblock 8 drehbar
gelagert ist. Die Lagerblöcke 7, 8 sind
fest mit der Grundplatte 3 verbunden. Durch eine Drehung
der Zugstange 6 und damit auch des Haltehebels 5 in
Richtung des Pfeils B kann der Haltehebel 5 von einer geschlossenen
Stellung in eine geöffnete
Stellung bewegt werden, so dass die Batterie zur Entnahme freigegeben ist.
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An
der dem Haltehebel 5 abgewandten Seite der Zugstange 6 ist
eine Lochplatte 9 angeordnet. Über die Zugstange 6 und
eine Mutter 10 werden am Haltehebel 5 in Richtung
des Pfeils A eingebrachte Kräfte
in die Lochplatte 9 eingeleitet. Zwischen der Lochplatte 9 und
dem Lagerblock 8 sind Gummipuffer 11 angeordnet
und durch Bolzen 12 gegen Herausfallen fixiert. Die in
die Lochplatte 9 eingebrachten Kräfte werden über die Gummipuffer 11 auf
den Lagerblock 8 übertragen.
Durch die gummielastische Wirkung der Gummipuffer 11 wird
eine Feder-Dämpfer-Wirkung
erreicht, durch die Spannungsspitzen, wie sie durch das Anschlagen
der Batterie an der Haltevorrichtung bei Fahrzeugen nach dem Stand der
Technik auftreten, vermieden. Dadurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 insgesamt
schwächer
und kompakter dimensioniert werden. Kommt es zu einer Überlastung
der Gummipuffer 11, so wirkt die Grundplatte 2 als
Anschlag für
die Lochplatte 9 und verhindert damit ein Herausfallen
der Energieversorgungseinheit.
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Über die
Muttern 13 kann die Vorspannung der Gummipuffer 11 reguliert
und so das Federungsverhalten der Vorrichtung 1 beeinflusst
werden. Am Haltehebel 5 ist eine Feder 14 derart
befestigt, dass bei einer leichten Verschwenkung des Haltehebels 5 aus
der geschlossenen Stellung heraus der Haltehebel 5 von
der Feder 14 gezogen in die vollständig geöffnete Stellung umschwenkt.
Zwischenstellungen sind somit nicht möglich. Am Haltehebel 5 ist
zudem ein Betätigungsstift 15 angeordnet,
den eine Bedienperson greifen kann, um den Haltehebel 5 zu
verschwenken. Bei geschlossenem Haltehebel 5 wird durch
die Flanke 5a des Haltehebels 5 ein elektrischer
Schalter 16 betätigt.
Der Schalter 16 steht mit einer nicht dargestellten elektrischen
Steuerung derart in Wirkverbindung, dass bei geöffnetem Haltehebel 5 keine
Fahrbewegungen des Flurförderzeugs möglich sind.
Zudem wird eine Warnanzeige im Sichtbereich der Bedienperson aktiviert,
so dass diese erkennen kann, dass der Haltehebel 5 geöffnet ist. Bei
einem Bruch der Zugstange 6 oder einem Versagen der Federelemente 11 wird
der Schalter 16 ebenfalls freigegeben, so dass das Flurförderzeug
angehalten und größerer Schaden
durch das Herausfallen der Energieversorgungseinheit verhindert
wird.
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2 zeigt
eine weitere, besonders einfache Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 17 für eine seitlich
entnehmbare Batterie eines Gabelstaplers in einer Ansicht parallel
zur Kante der zu fixierenden Energieversorgungseinheit und senkrecht
zur Entnahmerichtung, welche durch den Pfeil A gekennzeichnet ist.
Der Haltehebel 5 ist an einem Führungselement 18 befestigt,
das in einem Lagerblock 19 mittels eines Gummipuffers 20 drehbar gelagert
ist. Der Lagerblock 19 ist durch geeignete, hier nicht
dargestellte Mittel mit dem Rahmen 3 des Flurförderzeugs
verbunden. Durch Drehung des Haltehebels 5 in Richtung
des Pfeils B um 90° kann
dieser von der dargestellten geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung
bewegt werden. Indem der Gummipuffer 20 sowohl die Lagerung
als auch die Feder-Dämpfer-Funktion übernimmt,
wird ein besonders einfacher Aufbau erzielt, der insbesondere zur Fixierung
leichterer Aggregate geeignet ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 21 für eine seitlich entnehmbare
Batterie eines Gabelstaplers ist in 3 in
Seitenansicht in geschlossener Stellung (3a) und
geöffneter
Stellung (3b) sowie in Draufsicht in geöffneter
Stellung (3c) gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
liegt die Drehachse 22 des Haltehebels 23 nicht
parallel zur durch den Pfeil A gekennzeichneten Entnahmerichtung
der Energieversorgungseinheit, sondern senkrecht dazu. Der Haltehebel 23 ist
mit der Zugstange 23a einstückig ausgebildet. An der dem
Haltehebel 23 abgewandten Seite der Zugstange 23a ist
diese mittels zweier Führungselemente 24,
die sich an Gummipuffern 25 abstützen, in einem Lagerblock 26 drehbar
gelagert. Der Lagerblock 26 ist durch eine Schraubverbindung 27 mit
einem Rahmenbauteil 3 des Flurförderzeugs verbunden. Der Haltehebel 22 ist
in 3a in geschlossener Stellung dargestellt. Durch
Drehung des Betätigungshebels 28 in
Richtung des Pfeils C wird der Haltehebel 22 mittels eines
Keils 29 in Richtung des Pfeils B um die Drehachse 21 nach
oben verschwenkt und fixiert so die zu sichernde Energieversorgungseinheit.
Die gezeigte Vorrichtung 20 eignet sich besonders bei beengten
Einbausituationen bei denen eine Anordnung wie in den 1 und 2 gezeigt,
nicht möglich
ist.
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Selbstverständlich sind
weitere Ausführungsformen
der Erfindung denkbar, beispielsweise, indem der Haltehebel 5 mit
einer linearen Bewegung anstelle einer Drehbewegung von der geöffneten
in die geschlossen Stellung bewegbar ist. Auch die Anbringung eines
Feder-Dämpfer-Elements 11, 20, 25 an
anderer Stelle im Kraftübertragungsweg
von der Energieversorgungseinheit zum Rahmen 3 ist denkbar,
beispielsweise zwischen Haltehebel 5 und Zugstange 6,
direkt am Haltehebel 5 oder an der Energieversorgungseinheit.
Anstelle der gezeigten Gummipuffer 11, 20, 25 können selbstverständlich andere Feder-Dämpfer-Elemente
verwendet werden, beispielsweise Schraubenfedern, Tellerfedern oder Gasdruckfedern.
Dabei können
die Feder-Dämpfer-Elemente
je nach Anforderungen einzeln, in Reihe oder parallel angeordnet
sein. Eine Haltevorrichtung 1 der gezeigten Art kann selbstverständlich auch
an anderer Stelle als an der seitlichen Kante der Batterie angreifen,
beispielsweise in eine Nut auf der Unterseite. Ebenso können andere
Energieversorgungseinheiten als Batterien derart gesichert sein, wie
beispielsweise Treibstoffbehälter
oder Träger
von Aggregatebaugruppen.