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Die
Erfindung betrifft eine Dichtung für ein Gehäuse aus dem Bereich der Elektrotechnik,
mit einer im wesentlichen ebenen Zwischenlage, die zwischen dem
Gehäuse
und einem mit dem Gehäuse verbindbaren
Objekt, insbesondere einem Schaltschrank, lagerbar ist, wobei die
Zwischenlage zwei zueinander parallele Flächen aufweist, im wesentlichen
einem unteren Dichtrand des Gehäuses
entspricht und elastisch verformbar ist und wobei die Dichtung mindestens
eine Haltevorrichtung aufweist, die in einer Montagestellung die
Zwischenlage an dem Dichtrand hält
und die sich zumindest zu einem Teil über jeweils eine dem Dichtrand
abgewandte Oberseite eines Sockelfortsatzes des Gehäuses erstreckt.
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Dichtungen
werden im Schaltschrankbau, insbesondere für die Montage der genannten
Gehäuse
oder Anbaugehäuse,
verwendet. Häufig
besteht dabei die Dichtung lediglich aus der Zwischenlage, die in
ihren Abmessungen einer dem Schaltschrank zugewandten Unterseite
oder dem Dichtrand des Gehäuses
entspricht. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Dichtung während des
Montagevorgangs verrutscht, da keine Mittel vorgesehen sind, eine
solches Verrutschen wirksam zu verhindern. Üblicherweise weisen die Dichtungen Öffnungen
auf, durch die Befestigungselemente, zumeist Flachkopfschrauben, hindurch
gesteckt werden sollen, nachdem diese in die zugehörigen Durchgangsbohrungen
des Gehäuses
gesteckt wurden.
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Dabei
gestaltet sich das Hindurchstecken der Befestigungsmittel immer
dann schwierig, wenn die Zwischenlage nicht mehr eben sondern, insbesondere
nach einer längeren
Lagerzeit, in einem gefalteten, verdrehten oder geknickten Zustand
verworfen ist.
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Um
dennoch eine Montage der Dichtung zu vereinfachen, ist nach dem
Stand der Technik z. B. eine Verklebung der Dichtung mit dem Dichtrand
des Gehäuses
vorgesehen. Jedoch ist hierbei nachteilig, dass ein optimales Klebeergebnis
sogleich bei einem ersten Versuch erreicht werden muss. Zudem ist
es mit Schwierigkeiten verbunden, eine Verklebung elastischer Komponenten,
wie es die Dichtung vorzugsweise ist, mit einem starren Gegenstück, dem Gehäuse, passgenau
zu erreichen; die Dichtung wird mit hoher Wahrschein lichkeit über das
Gehäuse,
insbesondere seinen Rand überstehen.
Außerdem
besteht die Gefahr, dass die Dichtung beim Aufkleben während eines
fortlaufenden Andrückens,
beispielsweise mit dem Finger, unbeabsichtigt auch gelängt wird,
so dass die Öffnungen
in der Dichtung nicht mehr mit den Öffnungen im Gehäuse übereinstimmen.
Zudem ist die Anbringung von Klebeflächen stets mit zusätzlichem
Aufwand und Kosten verbunden. Schließlich sind für eine wirksame
Verklebung nur fettfreie Flächen
geeignet – ein
Umstand, der nachteilig ist, wenn beispielsweise fetthaltige, korrosionshemmende
Mittel an dem Gehäuse
anhaften.
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Eine
Dichtung gemäß dem Oberbegriff
ist aus der
DE 295
20 366 U1 bekannt. Insbesondere wird eine Dichtung für Gehäuse von
elektrischen Bauteilen beschrieben, wobei eine umlaufende und mindestens
einen Rand bildende Nut eine Haltefunktion für den Rand des Gehäuserahmens,
insbesondere den Dichtrand, dadurch bildet, dass der Rand der Nut
unter einer gewissen Reibung an den Dichtrand anlegbar ist.
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Jedoch
ergibt sich hier der Effekt einer unerwünschten Ansammlung von Wasser
innerhalb der Nut und ein daraus resultierendes Eindringen des Wassers über die
Bohrungen des Gehäuses
in den in dem Gehäuse
befindlichen Einsatz. Generell dienen Dichtungen jedoch gerade dazu,
das Eindringen von Wasser, Wasserdampf oder auch Staub in das Innere des
Schaltschranks sicher zu verhindern.
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Aus
der Patentschrift
AT 284936 geht
eine Dichtung zur Abdichtung eines drehbeweglichen Betätigungsteils,
wie beispielsweise ein Bedienknopf von elektrische Geräten, gegenüber einem
Gehäuse hervor,
wobei die Dichtung Ansätze
aufweist, die nach Art einer umlaufenden Randeinfassung über einen
Bund des Gerätes
greifen. Gleichzeitig soll die Dichtung eine wiederum umlaufende
Halterung für ein
Schaltstellungsschild des Betätigungsteil
bilden.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
44 43 257 A1 wird eine Dichtung für Platten oder Türen von
elektrischen Schalttafeln offenbart, die so ausgebildet ist, dass
diese umlaufend in eine durch ein vorstehendes Kantenteil gebildete
Halteausnehmung eines Gehäuses
eingreift. Durch das Zusammenwirken der Dichtung mit der Halteausnehmung
soll ein Durchdringen von Wasser erschwert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dichtung einfacher montierbar
zu gestalten und die beschriebenen Nachteile abzuschaffen.
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Lösung
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Ausgehend
von den bekannten Dichtungen, insbesondere von der in der
DE 29520 366 U1 beschriebenen
Dichtung, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass die Haltevorrichtung
sich lediglich abschnittsweise in Bereichen des Außenrandes
der Zwischenlage über
die dem Dichtrand abgewandte Oberseite des Sockelfortsatzes erstreckt.
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Durch
diese erfindungsgemäße Ausgestaltung
wird eine gegenüber
dem Stand der Technik einfache Montage ermöglicht.
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Die
sich auf die Oberseite des Sockelfortsatzes abstützenden Teile der Haltevorrichtung übertragen
dabei gewisse Zugkräfte
und eventuell Biegemomente, die ausreichend sind, um die geringe
Gewichtskraft der Dichtung zu kompensieren und während der Montage eine sicher
Verbindung der Dichtung mit dem Gehäuse zu gewährleisten.
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Insbesondere
durch die Ausgestaltung der Haltevorrichtung als geschlossene Halteschlaufe kann
eine äußerst einfache
und passgenaue Montage erreicht werden, die von jedermann wie folgt
ausgeführt
werden kann: Über
ein Gehäuse
mit zwei stirnseitigen Befestigungsflanschen in Form von Sockelfortsätzen wird
eine erste Halteschlaufe der Dichtung einem ersten Sockelfortsatz
des Gehäuses
derart übergezogen,
dass die Zwischenlage der Dichtung auf dem Dichtrand des Gehäuses anliegt.
Die Dichtung wird in Richtung eines zweiten Sockelfortsatzes gedehnt,
bis eine zweite Halteschlaufe der Dichtung einem zweiten Sockelfortsatz
des Gehäuses übergezogen
werden kann. Nach der beschriebenen Montag liegt die Dichtung in
der Montagestellung an dem Gehäuse
passgenau, formschlüssig
und ohne besondere Spannung an. Die Haltevorrichtung muss in diesem
Fall lediglich Zugkräfte übertragen und
kann daher einen geringeren Querschnitt besitzen und benötigt keine
Mindeststeifigkeit. Dabei erstreckt sich die Haltevorrichtung vorzugsweise
von einem ersten Bereich eines Außenrandes der Zwischenlage über den
Sockelbereich bis zu einem zweiten Bereich des Außenrandes.
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Besonders
materialsparend ist es, wenn an der Dichtung zwei stegförmige Haltevorrichtungen vorhanden
sind, die sich in der Montagestellung jeweils an einer Gehäusewandung,
die sich an den jeweiligen Sockelfortsatz anschließt, abstützen. Durch die
Anordnung der stegförmigen
Haltevorrichtungen, der Stege, kann erreicht werden, dass Befestigungsmittel,
mit denen das Gehäuse
an dem Schaltschrank oder anderen Objekten befestigt wird, nicht
mit der sehr raumsparenden Haltevorrichtung in Kontakt kommen und
diese etwa unvorteilhaft quetschen oder abscheren können. Zudem
kann durch den direkten Anschluss der Stege an die, insbesondere stirnseitige,
Gehäusewandung
die Passgenauigkeit weiter erhöht
werden.
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Die
Dichtung kann noch vorteilhaft dadurch ausgestaltet werden, dass
die Haltevorrichtung sich ausgehend vom jeweiligen Außenrand
verjüngt,
da durch diese Maßnahme
eine weitere Materialeinsparung ermöglicht ist.
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Der
Dichtung kann zusätzlich
Stabilität
durch eine weitere Ausgestaltung verliehen werden, bei der die Haltevorrichtung
mindestens ein Anschlussstück aufweist,
das sich senkrecht zu den Flächen
der Zwischenlage erstreckt. Das Anschlussstück kann sich insbesondere beidseitig
eines Stegs erstrecken und somit die Basis der Halteschlaufe bilden.
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Eine
hohe Formstabilität
der Dichtung lässt sich
dadurch erreichen, dass die Höhe
des Anschlussstückes
im wesentlichen der Höhe
des Sockelfortsatzes entspricht. Insbesondere kann das Anschlussstück auch
besonders verdickt sein bzw. eine größere Breite aufweisen, wodurch
die Eigenstabilität
bzw. Formbeständigkeit
der Halteschlaufe erhöht wird.
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Die
Dichtwirkung der erfindungsgemäßen Dichtung
kann dadurch erhöht
werden, dass die Zwischenlage mindestens eine Öffnung zum Durchstecken von
Befestigungsmitteln aufweist, deren Position im wesentlichen der
Position einer Durchgangsbohrung des Sockelfortsatzes entspricht
und die einen gegenüber
einem üblicherweise
verwendeten Gewindedurchmesser einer Befestigungsschraube verkleinerten
Durchmesser aufweist.
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Durch
Anpressen des Gehäuses
an die Schaltschrankwand mittels der Befestigungsschrauben kann
die Dichtung insbesondere an den genannten Öffnungen in ihrer Dichtwirkung
verbessert werden, so dass absolute Dichtigkeit entsteht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es
zeigt
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht einer Dichtung und
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2 eine
weitere Ansicht der Dichtung gemäß 1 in
einer Montagestellung an einem Gehäuse.
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Die
in 1 gezeigte Dichtung 1 für ein in 2 gezeigtes
Gehäuse 2 aus
dem Bereich der Elektrotechnik weist eine im wesentlichen ebenen Zwischenlage 3 auf,
die zwischen dem Gehäuse 2 und
einem mit dem Gehäuse 2 verbindbaren
hier nicht gezeigten Objekt, insbesondere einem Schaltschrank, lagerbar
ist. Die Zwischenlage 3 weist zwei zueinander parallele
Flächen
auf (von denen allerdings nur eine Fläche 4 in 1 sichtbar
ist) die im wesentlichen einem unteren umlaufenden Dichtrand 5 des
Gehäuses 2 entsprechen.
Die Dichtung ist elastisch verformbar und weist zwei Haltevorrichtungen 6, 7 auf,
die in einer in 2 gezeigten Montagestellung
(M) die Zwischenlage 3 an dem Dichtrand 5 des
Gehäuses 2 halten.
Die Halterung wird durch zwei Haltestege 8, 9 herbeigeführt, die
sich über
eine dem Dichtrand 5 abgewandte Oberseite 10, 11 jeweils
eines Sockelfortsatzes 12, 13 des Gehäuses 2 erstrecken.
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Eine
Haltevorrichtung 6, 7 besteht jeweils aus zwei
trapezförmigen
Anschlussstücken 14 bis 17,
die sich senkrecht zu den Flächen 4 der
Zwischenlage 3 erstrecken und einem zwischen diesen gelagerten
und sich verjüngenden
Steg 18, 19. Die Höhe der Anschlussstücke 14 bis 17 entspricht
der Höhe
der Sockelfortsätze 12, 13,
so dass in der Montagestellung ein spannungsfreier Formschluss erreichbar
ist.
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Zusammen
mit einem stirnseitigen Abschnitt 20, 21 der Zwischenlage 3,
der in der Montagestellung (M) unter den Sockelfortsätzen 12 ,13 anliegt, bilden
die Haltevorrichtungen 6, 7 jeweils eine Halteschlaufe 22, 23.
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In
der in 2 gezeigten Montagestellung (M) erstreckt sich
die jeweilige Haltevorrichtung 6, 7 von einem
ersten Bereich 24, 25 eines Außenrandes 26 der Zwischenlage 3 über den
Sockelfortsatz 12, 13 bis zu einem zweiten Bereich 27, 28 des
Außenrandes 26,
der insbesondere in 1 gezeigt ist, wobei sich die
Stege 18, 19 jeweils an einer stirnseitigen Gehäusewandung 29, 30,
die sich an den jeweiligen Sockelfortsatz 12, 13 anschließt, abstützen.
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Die
Dichtung weist insgesamt vier zylindrische Öffnungen 31–33 auf,
deren Positionen im wesentlichen der Position von Durchgangsbohrungen 34–36 des
Sockelfortsatzes 12, 13 entsprechen und die gegenüber einem üblicherweise
verwendeten Gewindedurchmesser M4 von hier nicht gezeigten Befestigungsschrauben
einen verkleinerten Durchmesser von 3,8 mm besitzen.
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Besonders
beachtenswert sind die zu beiden Seiten der Stege 18, 19 befindlichen
Radien 37, die sich einerseits nach innen zu der Gehäusewandung 29, 30 hin
erstrecken und dieser angepasst sind und die andererseits nach außen weisen
und genügend Freiraum
für die
Köpfe der
Befestigungsschrauben lassen und somit eine sichere und abgedichtete
Befestigung des Gehäuses 2 gewährleisten.
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- 1
- Dichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Zwischenlage
- 4
- Fläche
- 5
- Dichtrand
- 6
- Haltevorrichtung
- 7
- Haltevorrichtung
- 8
- Haltesteg
- 9
- Haltesteg
- 10
- Oberseite
- 11
- Oberseite
- 12
- Sockelfortsatz
- 13
- Sockelfortsatz
- 14
- Anschlussstück
- 15
- Anschlussstück
- 16
- Anschlussstück
- 17
- Anschlussstück
- 18
- Steg
- 19
- Steg
- 20
- Abschnitt
- 21
- Abschnitt
- 22
- Halteschlaufe
- 23
- Halteschlaufe
- 24
- Bereich
- 25
- Bereich
- 26
- Außenrand
- 27
- Bereich
- 28
- Bereich
- 29
- Gehäusewandung
- 30
- Gehäusewandung
- 31
- Öffnung
- 32
- Öffnung
- 33
- Öffnung
- 34
- Durchgangsbohrung
- 35
- Durchgangsbohrung
- 36
- Durchgangsbohrung
- 37
- Radius
- M
- Montagestellung