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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Hochschrank, insbesondere Schlafzimmerschrank,
mit drei Schiebetüren,
die durch kopfseitige und fußseitige
Führungselemente
in ihrer Schließstellung
dicht vor wenigstens je einem Schrankabteil und zusammengenommen
auf knappe gegenseitige Distanz gehalten werden und mittels je eines
in sie eingesetzten Türgriffs
von Hand in eine vor der Schließstellung
liegende Verschiebebahn überführbar sind.
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Mit
derartigen Schiebetürschränken wird
gegenüber
Drehtürschränken der
Raumbedarf vor dem Schrank verringert und der Zugriff zu den einzelnen Schrankabteilen
verbessert. Zudem kann die Türbreite
wesentlich größer ausfallen.
Bei Schiebetürschränken mit
nur zwei Schiebetüren
lassen sich die Türgriffe
in der Nähe
der beiden Schrankseitenwände
anordnen, so dass die Schiebetüren
problemlos in einem engen gegenseitigen Abstand aneinander vorbeigleiten
können.
Will man diese Konzeption bei Schiebetürschränken mit mehr als zwei Schiebetüren beibehalten,
dann verhindert wenigstens ein Schiebetürgriff das vollständige Voreinanderschieben zweier
Schiebetüren
oder erzwingt wenigstens ein Schiebetürgriff einen störend großen gegenseitigen Abstand
zweier voreinanderzuschiebender Schiebetüren.
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Aus
der Publikation
DE
29 12 256 C2 ist ein Schrank mit wenigstens zwei Schiebetüren bekannt, bei
dem die Schiebetüren
aus einer geschlossenen Stellung, in der die Schiebetüren sich
in einer Ebene befinden und mit ihren Längskanten aneinanderstoßen, um
jeweils eine lotrechte Achse in eine Lage schwenkbar sind, in der
sie in getrennten Ebenen aneinander vorbei beweglich sind. Zum Bedienen
der rechten und der linken Schiebetür ist jeweils an der Korpusseite
der Schiebetür
ein als Hebelgriff ausgebildeter Handgriff angebracht, der sich
bei seinem Verschwenken um eine horizontale Achse mit einem Hebelstück an eine
Schlagleiste der betreffenden Seitenwand des Schranks anlegt. Für einen
gleichartigen dritten Handgriff einer mittleren dritten Schiebetür fehlt
die entspechende Schrankwand. Außerdem steht einem solchen
Handgriff sein reichlich großer Platzbedarf
zwischen der Vorderseite der hinteren Schiebetür und der Rückseite der vorderen Schiebetür entgegen.
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Aus
der Publikation
DE
297 20 360 U1 ist ein versenkter Griff für Möbeltüren bekannt,
der eine vorzugsweise durch Ausfräsung gebildete durchgehende Öffnung in
der Möbelplatte
und als Boden eine auf der Rückseite
der Möbelplatte
durch Schrauben befestigte Platte umfasst, die zur Erzielung eines
anderen optischen Eindrucks gewendet werden kann. Die Kante des
Griffes besteht an der Vorderseite der Möbelplatte aus einem Wulst,
der in die Öffnung
des Griffes hinein vorspringend ist.
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Aus
der Publikation
DE 72
09 978 U ist eine aus einem Außenteil und einem Innenteil
zusammengesetzte Einlassmuschel aus Kunststoff mit hinterschnittenem
Griffsteg bekannt. Das Außenteil
besteht aus einem Ring oder Rahmen und einem fest damit verbundenen
Steg und das in dieses Außenteil von
hinten eingesetzte dosenförmige
Innenteil aus einem Rand und einem Boden, wobei der Boden so gewölbt ist,
dass er einen den Steg zugekehrten kalottenförmigen oder tonnenförmigen Binnenraum bildet.
Die zusammengesetzte Einlassmuschel wird wahlweise in eine tolerierte
Bohrung eingepresst oder mit eine hintere Stütze erfordernden Schrauben befestigt,
die in auf der Rückseite
des Innenteils befindliche Schraublöcher eingreifen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Hochschrank der
eingangs angeführten Art
zugleich das manuelle Bewegen der Schiebetüren im gesamten Bewegungsbereich
zu erleichtern, eine Verkürzung
des Bewegungsbereichs der Schiebetüren durch die Türgriffe
zu vermeiden, den Abstand zwischen zwei hintereinander positionierten Schiebetüren klein
zu halten, die Belastbarkeit der Türgriffe den Bedürfnissen
für grobe
Schiebetüren anzupassen,
den optischen Eindruck der Türgriffe
an den Schiebetüren
harmonisch zu gestalten und eine einfache Türgriffmontage zu erzielen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Hochschrank mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß dergestalt gelöst, dass an
jeder Schiebetür
ein Flachstab einer zum Ergreifen mit zwei Händen ausreichenden Länge in horizontaler
Erstreckung mittig vor einer Langschale befestigt ist, die Langschale
mit einem Wulstrand auf der Außenseite
der Schiebetür
aufliegend in eine durchgehende Ausnehmung der Schiebetür eingesetzt
ist und die Langschale mit einer die durchgehende Ausnehmung der
Schiebetür
auf der Innenseite der Schiebetür
abdeckenden Platine zu einem gemeinsamen Festsitz verspannt ist.
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Damit
ist die Bedienbarkeit der Schiebetüren für beide Bewegungsphasen perfektioniert,
nämlich für das Herausziehen
aus der Schließstellung
in die davor befindliche Verschiebebahn und für das sich daran anschließende Verschieben
quer dazu. In beiden Fällen
und auch sonst brauchen die Schiebetüren nicht zusätzlich außerhalb
des Türgriffs
mit der zweiten Hand berührt
zu werden. Es können
beide Hände
zugleich einer Krümmung
der Langschale folgend zum Umgreifen des Flachstabs in die Langschale
eintauchen und sich am Wulstrand der Langschale abstützen. Die
Flachheit der Türgriffe
erlaubt es, die Schiebetüren
in dem an sich erforderlichen kleinen Abstand aneinander vorbeigleiten
zu lassen. Sofern der Flachstab mit glatter Oberseite etwas weiter
als der Wulstrand der Langschale von der Türfläche aufragt, kann er die Funktion
eines gleitkufenartigen Abstandshalters erfüllen. Das Einsetzen der Türgriffe
ist aufwandsarm, zumal die dafür
in jeder Schiebetür
vorgesehene durchgehende Ausnehmung keine Profile erfordert. Mit
der Erfindung erzielte Vorteile bestehen aber insbesondere auch
darin, dass sich der Flachstab, die Langschale und die Platine in
der Mitte der Schiebetür
anordnen lassen, wo dem Türgriff
neben einer guten Kraftübertragung
ein harmonischer optischer Eindruck zukommt.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
Es zeigt
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1 die
Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Schlafzimmerschranks,
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2 die
Vorderansicht eines der Türgriffe
in 1 und
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3 eine
Querschnittsansicht eines der Türgriffe
in 1.
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Der
in der Zeichnungsfigur 1 wiedergegebene Hochschrank 10 ist
zwischen seiner rechten Seitenwand 11 und seiner linken
Seitenwand 12 durch zwei Zwischenwände 13 in drei Schrankabteile 14, 15 und 16 übereinstimmender
Breite unterteilt, was zu drei abmessungsgleichen Schiebetüren 17 führt. Das
schließt
nicht aus, dass wenigstens eines der Schrankabteile 14, 15 und 16 durch
eine weitere Zwischenwand nochmals unterteilt ist, also wenigstens eine
Schiebetür 17 zwei
Schrankunterabteile gemeinsam abdeckt. Im teilweise geöffneten
rechten Schrankabteil 14 ist eine Kleiderstange 18 eingefügt und darüber ein
Zwischenboden 19 für
ein Wäschefach 20.
Jede der drei Schiebetüren 17 hat
in ihrer Schließstellung
eine feste Position vor einem der drei Schrankabteile 14, 15 und 16,
die linke Schiebetür 17 beispielsweise
am jeweiligen Längsrand
der linken Seitenwand 12, der linken Zwischenwand 13, des
Abteilbodens 21 und der Abteildecke 22 des Schrankabteils 16.
Zwischen in der Schließstellung benachbarten
Schiebetüren 17 verbleibt
an der Zwischenwand 13 jeweils ein kleiner Spalt.
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Über den
Abteildecken 22 erstreckt sich zwischen den Seitenwänden 11 und 12 des
Hochschranks 10 eine Oberschiene 23 mit den kopfseitigen
Führungselementen
der drei Schiebetüren 17 und
unter den Abteilböden 21 in
gleicher Weise eine Unterschiene 24 mit den fußseitigen
Führungselementen
der drei Schiebetüren 17.
Der jeweils eine Türgriff 25 jeder
Schiebetür 17 ist
außer
von der Türbreite
her auch von der Türhöhe her gesehen
mittig in die Schiebetür 17 eingesetzt,
was das gegen eine Federkraft gerichtete Abrücken der Schiebetür 17 in die
vor der Schließstellung
liegende Verschiebebahn aller Schiebetüren 17 begünstigt.
Die Verschiebbarkeit der Schiebetüren 17 ist so begrenzt,
dass die Schiebetür 17 des
rechten Schrankabteils 14 ebenso wie die Schiebetür 17 des
linken Schrankabteils 16 die in ihrer Schließstellung
verbliebene Schiebetür 17 des
mittleren Schrankabteils 15 gerade noch voll überdecken
kann und die Schiebetür 17 des
mittleren Schrankabteils 15 nur nach einer Seite bis zum
gänzlichen Überdecken
der geschlossenen benachbarten Schiebetür 17 verschiebbar
ist.
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Bei
jedem der Türgriffe 25 ist
der Flachstab 26 an seinen beiden Stirnenden durch je einen
in der Langschale 27 formschlüssig anliegenden Halter 28 zu
einem einstückigen
Griffkörper 29 in
der Vorderansicht T-förmig
erweitert, was die Zahl der Bauteile des Türgriffs 25 reduziert,
die Festigkeit des Türgriffs 25 erhöht und die
Fertigungskosten senkt. Dadurch, dass der Griffkörper 29 im Bereich
der beiden Halter 28 einen stufenlosen Übergang zum Wulstrand 30 der
Langschale 27 aufweist, wird über dem Niveau des Wulstrandes 30 eine
Stoßstelle
vermieden. Indem die Vorderseite der beiden Halter 28 stufenlos
in die Vorderseite des Flachstabs 26 übergeht, ist gleich für zwei Handballen
eine angenehme Auflagefläche geschaffen.
Der stufenlose Übergang
der Vorderseite der beiden Halter 28 in die Vorderseite
des Flachstabs 26 erfolgt mit einer leichten Aufwölbung, was den
gleitkufenartigen Charakter des Flachstabs 26 verstärkt.
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Zur
Vereinfachung des Aufbaus des Türgriffs 25 der
Schiebetüren 17 sind
die beiden Halter 28 mit der Langschale 27 durch
je eine Schraube 31 von der Unterseite der Langschale 27 her lösbar verbunden. Darüber hinaus
verbinden die beiden Schrauben 31 die beiden Halter 28 mit
der die durchgehende Ausnehmung 32 der Schiebetür 17 auf
der Innenseite der Schiebetür 17 abdeckenden
Platine 33 unter Hindurchführung durch die zwischengefügte Langschale 27 zum
gemeinsamen Festsitz an der Schiebetür 17. Damit werden
zusätzliche
Schrauben eingespart und die Montagearbeiten beim Anbringen des
Türgriffs 25 verkürzt. Indem
der Flachstab 26, die Langschale 27 und die Platine 33 in
der Mitte der Schiebetür 17 angeordnet
sind, wird für
den Türgriff 25 neben
einer guten Kraftübertragung
ein harmonischer optischer Eindruck erzielt.