DE102005002777A1

DE102005002777A1 - Elektronisches Handgerät

Info

Publication number: DE102005002777A1
Application number: DE200510002777
Authority: DE
Inventors: Joerg Hermstedt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-01-20
Filing date: 2005-01-20
Publication date: 2006-09-14
Also published as: WO2006077110A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein elektronisches Handgerät (1) mit einem Display (3), bei welchem auf der rechten und/oder linken Seite des Displays (3) jeweils eine Bedienungsleiste (4a, 4b) angeordnet ist, welche durch Darüberstreichen mit einem Finger bedienbar ist, wobei durch das Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) ein Zeiger auf dem Display (3) nach oben oder unten bewegt oder eine auf dem Display angezeigte Auswahlliste eines Menüs durchgeblättert wird. Besonders bevorzugt ist das Handgerät die Fernbedienung eines Audiogerätes, wobei durch Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) eine Liste von Musiktiteln durchgeblättert wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein elektronisches Handgerät mit einem Display und Bedienungsfeldern, welches insbesondere eine Fernbedienung für ein Gerät der Unterhaltungselektronik ist.

Elektronische Handgeräte wie Fernbedienungen, Mobiltelefone, PDA's, Gameboys oder dergleichen sind im Allgemeinen mit einem Display und neben dem Display angeordneten Bedienungsfeldern ausgestattet. Auf dem Display wird zum Beispiel ein Bedienungsmenü angezeigt, durch das der Benutzer mit Hilfe der Bedienungsfelder navigieren kann. Bei Mobiltelefonen wird hierzu häufig ein gewölbter Knopf verwendet, der nach links, rechts, oben und unten verschiebbar ist und dadurch einen Zeiger in alle vier Richtungen auf dem Display bewegt. Diese gewölbten Knöpfe benötigen oft erhebliches Fingerspitzengefühl. Auf Fernbedienungen sind daher of vier separate Knöpfe zum Blättern nach oben, unten, links und rechts vorgesehen. Diese Art von Bedienungsfeldern ist wiederum weniger intuitiv zu bedienen.

Gerade bei Musikspielern wie MP3-Playern sind die Listen des Bedienungsmenüs oft sehr lang, da in ihnen die gespeicherten Musiktitel enthalten sind. Bei entsprechender Speichergröße kann der Player tausende von Titeln enthalten. Um auch diese Listen noch durchblättern zu können, wird wie z.B. beim Apple iPod ein Drehrad unterhalb des Displays verwendet, welches mit einem Finger bedient wird. Auch hierbei ist das Scrollen durch längere Menüs jedoch mühsam.

Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Handgerät mit einem neuartigen Bedienungselement bereitzustellen, welches ein schnelles und ergonomisches Blättern bzw. Scrollen durch eine Menüliste erlaubt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein elektronisches Handgerät auf mindestens einer Seite des Displays eine Bedienungsleiste aufweist, welche durch Darüberstreichen mit einem Finger bedienbar ist, wobei durch das Streichen über die Bedienungsleiste Bereiche des Displays an- und/oder auswählbar sind. Bevorzugt wird durch das Streichen über die Bedienungsleiste ein Zeiger auf dem Display bewegt oder eine auf dem Display angezeigte Auswahlliste eines Menüs durchgeblättert. Unter „Handgerät" werden hierbei elektronische Geräte verstanden, die in einer Hand gehalten werden können, wie etwa Fernbedienungen, PDA's, Pocket-PC's, Mobiltelefone, Gameboys, tragbare Musikspieler wie MP3-Player etc.. Durch die Anordnung der Bedienungsleiste auf einer Seite des Displays kann das Handgerät mit einer Hand gehalten und gleichzeitig mit dem Daumen die Bedienungsleiste betätigt werden. Die lineare Ausführung der Bedienungsleiste erlaubt eine entsprechend lineare Daumenbewegung, die ergonomischer ist und daher schneller durchgeführt werden kann als die für ein Dreh rad notwendige Drehbewegung. Selbstverständlich kann die Bedienungsleiste auch einen leicht gebogenen Verlauf haben, um sich der natürlichen Daumenbewegung noch besser anzupassen. Durch schnelles Überstreichen der Bedienungsleiste können so auch lange Menülisten schnell durchgeblättert bzw. gescrollt werden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist auf der rechten und linken Seite des Displays jeweils eine Bedienungsleiste angeordnet. Dadurch hat der Benutzer die Wahl, ob er das Handgerät mit der rechten oder der linken Hand bedienen möchte, d.h. das Handgerät ist für Rechts- und Linkshänder gleich ergonomisch. Vorzugsweise kann der Benutzer am Handgerät einstellen, ob er Rechts- oder Linkshänder ist, und dadurch die nicht benutzte Bedienungsleiste deaktivieren.

Bei einer besonders ergonomischen Ausführungsform ist die eine bzw. sind beide Bedienungsleisten jeweils auf einem kufenförmigen Vorsprung des Handgeräts angeordnet, so dass sie aus der Fläche des Display hervorragen. Dadurch wird die Bedienung noch weiter erleichtert, da der Daumen zum Erreichen der Bedienungsleiste nicht abgeknickt werden muss. Darüber hinaus kann in einer bevorzugten Ausführungsform durch Drücken des kufenförmigen Vorsprungs nach links oder rechts eine Bedienungsfunktion aktiviert bzw. ausgelöst, insbesondere ein Element der Auswahlliste ausgewählt werden. Der Benutzer kann also mit einem einzigen Finger z.B. eine Liste von Musiktiteln durchblättern und den gewünschten Titel auswählen.

Alternativ kann der Musiktitel auch durch ein einzelnes Tippen auf die Bedienungsleiste ausgewählt werden.

Die Bedienungsleiste kann auf verschiedene Weise technisch umgesetzt sein. Bevorzugt ist sie als kapazitiver Touchpad ausgeführt. Ein solcher Touchpad besteht aus mehreren Schichten: Die oberste Schicht ist eine isolierende Schutzschicht, die dafür sorgt, dass der Finger gut über die Oberfläche gleitet. Unterhalb der Schutzschicht liegen zwei Schichten mit Elektrodenstreifen, die wiederum durch eine dünne Isolationsschicht voneinander getrennt sind. Eine dieser Schichten enthält horizontale Elektrodenstreifen, die andere vertikale Elektrodenstreifen. Diese sind mit einem Schaltkreis verbunden, der ständig die Kapazität zwischen den vertikalen Elektroden zu jeder der horizontalen Elektroden misst. Wenn der Benutzer den Touchpad berührt, ändert sich aufgrund der dielektrischen Eigenschaften des Fingers die Kapazität zwischen den zwei darunter liegenden Elektroden. Diese Kapazitätsänderung wird vom Schaltkreis gemessen und als Positionsinformation ausgewertet.

Da bei der erfindungsgemäßen Bedienungsleiste nur die vertikale Position, d.h. die Fingerposition entlang der Leiste, von Interesse ist, dürfte sogar eine einzige vertikale Elektrode ausreichen.

Bevorzugt ist das Handgerät breiter als lang, unterscheidet sich im Format also erheblich von üblichen Fernbedienungen. Bei Fernbedienungen wie auch anderen Handgeräten sind die Bedienungsfelder nämlich üblicherweise unter dem Display angeordnet. Das Gerät ist jedoch leichter zu bedienen, wenn die Bedienungsfelder und insb. eine erfindungsgemäße Bedienungsleiste neben dem Display angeordnet ist. Darüber hinaus hat es auch große Vorteile, wenn das Display selbst breiter als lang ist: Die Titel von Musikstücken sind nämlich oft recht lang und werden bei den üblichen kleinen Displays abgeschnitten. Bei einem querformatigen Display passiert dies nicht.

Besonders geeignet ist das Handgerät als Fernbedienung für einen Musik-Server, also ein Audiogerät mit digitalem Musikspeicher, da auf einem solchen bis zu 20.000 Musikstücke gespeichert sein können und mit Hilfe der Bedienungsleiste eine Liste von Musiktiteln besonders bequem durchgeblättert werden kann. Besonders bevorzugt wird das Blättern proportional gesteuert, d.h. dass bei vielen Titeln in der Liste schneller geblättert wird. Alternativ kann auch eine Steuerung eingerichtet werden, welche bei mehrmaligen Streichen über die Bedienungsleiste schneller wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handgeräts.
Das allgemein mit 1 bezeichnete elektronische Handgerät weist ein im Wesentlichen quaderförmiges Gehäuse 2 auf, welches im gezeigten Beispiel querformatig ist. Die Länge A beträgt ungefähr 80 mm, die Breite B ca. 140 mm. Das Handgerät kann so bequem in einer oder auch in beiden Händen gehalten werden.
Auf der Oberseite des Geräts befindet sich das Display 3, welches zur Anzeige von Bedienungsmenüs, aber auch zur Anzeige von Anwendungen wie Spielen eines Gameboys oder dergl. geeignet ist. Unterhalb des Displays sind einige Bedienungsfelder wie z.B. Eingabetasten 8, 9, 10 und 11 angeordnet. Links und rechts vom Display befindet sich jeweils eine Bedienungsleiste 4a, 4b. Die Leisten sind jeweils etwa 2 bis 3 mm breit und ca. 60 mm lang. Im dargestellten Beispiel sind sie jeweils durch eine kufenförmige Ausbuchtung des Gehäuses 6a, 6b erhöht, um leichter mit dem Daumen erreichbar zu sein. Der Benutzer hält das Gerät also z.B. auf der rechten Seite mit der rechten Hand und streicht dann mit dem rechten Daumen in Richtung des Pfeils P über die Bedienungsleiste 4b. Alternativ oder auch zusätzlich hält er mit der linken Hand die linke Seite des Geräts und streicht mit dem linken Daumen über die Bedienungsleiste 4a. Somit ist auch eine beidhändige Bedienung möglich, bei welcher die beiden Bedienungsleisten 4a, 4b dann mit unterschiedlichen Funktionen belegt sein können. Z.B. könnte ein Zeiger auf dem Display mit der rechten Bedienungsleiste 4b nach oben und unten, mit der linken Bedienungsleiste 4a nach links und rechts bewegt werden.
Im dargestellten Beispiel verlaufen die Bedienungsleisten 4a, 4b parallel zum linken und rechten Rand 13a, 13b des Displays 3. Möglich wäre jedoch auch eine leichte Kurvenform, z.B. eine leichte Krümmung nach innen, um sich noch besser dem Bewegungsradius des Daumens anzupassen.
Die kufenförmigen Vorsprünge 6a, 6b können darüber hinaus in Richtung des Pfeils Q nach links oder rechts gedrückt werden. Dadurch wird ein im Display angezeigtes Menüelement ausgewählt.
Falls das Handgerät eine Fernbedienung ist, sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen sich das Display nicht auf dem Handgerät 1 selbst, sondern auf dem fernbedienten Gerät, z.B. einem Fernseher oder einem Audiogerät, befindet.

Claims

Elektronisches Handgerät (1) mit einem Display (3) und Bedienungsfeldern (4a, 4b, 8–11), dadurch gekennzeichnet, dass auf mindestens einer Seite des Displays (3) eine Bedienungsleiste (4a, 4b) angeordnet ist, die durch Darüberstreichen mit einem Finger bedienbar ist, wobei durch das Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) Bereiche des Displays an- und/oder auswählbar sind.
Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der rechten und linken Seite des im Wesentlichen rechteckigen Displays (3) jeweils eine Bedienungsleiste (4a, 4b) angeordnet ist, wobei durch das Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) ein Zeiger auf dem Display (3) bewegt oder eine auf dem Display angezeigte Auswahlliste eines Menüs durchgeblättert wird.
Handgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienungsleisten (4a, 4b) so auf dem Handgerät angeordnet sind, dass die rechte der Bedienungsleisten (4b) beim Halten des Handgeräts in der rechten Hand mit dem rechten Daumen bedienbar ist und die linke der Bedienungsleisten (4a) beim Halten des Handgeräts (1) in der linken Hand mit dem linken Daumen bedienbar ist.
Handgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wahlweise eine der beiden Bedienungsleisten (4a, 4b) deaktivierbar ist, um das Handgerät (1) auf die Bedienung durch einen Links- oder Rechtshänder einzustellen.
Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienungsleiste (4a, 4b) auf einem kufenförmigen Vorsprung (6a, 6b) des Handgeräts (1) angeordnet ist, sodass sie aus der Fläche des Displays (3) hervorragt.
Handgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch Drücken des kufenförmigen Vorsprungs (6a, 6b) nach links oder rechts eine Bedienungsfunktion aktiviert wird, insbesondere ein Element der Auswahlliste ausgewählt wird.
Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienungsleiste (4a, 4b) als kapazitiver Touchpad ausgeführt ist.
Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) Querformat hat und das Handgerät (1) breiter als lang ist.
Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Fernbedienung für ein Gerät der Unterhaltungselektronik ist, wobei durch Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) eine Auswahlliste eines Bedienungsmenüs durchgeblättert wird.
Handgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Fernbedienung für einen Musik-Server ist, wobei durch Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) eine auf dem Display (3) angezeigte Liste von Musiktiteln durchgeblättert wird.
Handgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der Anzahl der in der Liste vorhandenen Musiktitel beim Streichen über die Bedienungsleiste (4a, 4b) schneller oder langsamer durch die Liste geblättert wird.