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Die
Erfindung betrifft eine Pressanordnung zur Entwässerung einer Papier-, Karton-,
Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur
Herstellung und/oder Veredlung derselben mit einem ersten, von zwei
Presswalzen gebildeten, verlängerten
Pressspalt, durch den neben der Faserstoffbahn beidseitig je ein
wasseraufnehmendes Entwässerungsband
geführt
ist, wobei ein Entwässerungsband
nach dem ersten Pressspalt von der Faserstoffbahn wegegeführt wird,
und einem letzten, von zwei Presswalzen gebildeten Pressspalt, durch den
neben der Faserstoffbahn ein wasseraufnehmendes Entwässerungsband
und auf der, der Faserstoffbahn gegenüberliegenden Seite ein glattes Transferband
läuft,
wobei die Faserstoffbahn vom allein führenden Entwässerungsband
des ersten Pressspaltes an das Transferband übergeben wird.
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Derartige
Pressanordnungen sind seit längerem
bekannt. Problematisch sind hierbei die Wegführung des Entwässerungsbandes
der ersten Pressspaltes von der Faserstoffbahn sowie die Übergabe der
Faserstoffbahn vom Entwässerungsband
an das Transferband.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine möglichst einfach aufgebaute
Pressanordnung mit verbesserter Bahnführung und hoher Entwässerungskapazität zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass das, die Faserstoffbahn allein führende Entwässerungsband des ersten Pressspaltes eine
besaugte Übergabe-Presswalze
umschlingt, welche mit der vom Transferband umschlungenen Presswalze
des letzten Pressspaltes einen Übergabe-Pressspalt
bildet.
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Die
besaugte Übergabe-Presswalze
verstärkt
durch den Unterdruck die Haftung der Faserstoffbahn am dazwischen
liegenden Entwässerungsband,
so dass das gegenüberliegende
Entwässerungsband
problemlos wegegeführt
werden kann.
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Die Übergabe-Presswalze
kann außerdem wegen
der geringen Pressdrücke
im Übergabe-Pressspalt
wie eine übliche,
besauge Leitwalze ausgeführt
werden, was den Aufwand für
die Übergabe-Presswalze
selbst, aber auch für
die Reservehaltung vermindert.
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Dabei
sollte der erste Pressspalt von einer zylindrischen Presswalze und
einer Schuh-Presswalze gebildet werden, welche vorzugsweise über der Faserstoffbahn
angeordnet ist.
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Des
weiteren ist es vorteilhaft, wenn auch der letzte Pressspalt verlängert ausgeführt ist
und vorzugsweise von einer zylindrischen Presswalze und einer Schuh-Presswalze gebildet
wird, welche vom Entwässerungsband
des letzten Pressspaltes umschlungen ist.
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Die
Schuh-Presswalzen besitzen einen flexiblen Walzenmantel, der von
einem Anpresselement mit konkaver Pressfläche zur gegenüberliegenden, zylindrischen
Presswalze gedrückt
wird.
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Die
dabei entstehenden, verlängerten
Pressspalte erlauben wegen der längeren
Verweilzeit der Faserstoffbahn im Pressspalt eine intensive, aber dennoch
schonende Entwässerung.
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Die
Schuh-Presswalzen sind relativ kompakt ausgeführt und haben einen Durchmesser
zwischen 700 und 1100 mm, was die geometrischen Verhältnisse
hinsichtlich Bahnführung
und der Anordnung von Wasserrinnen und anderen Zusatzteilen erleichtert.
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Insbesondere
dann, wenn der Pressdruck im Übergabe-Pressspalt
proportional dem Pressdruck im letzten Pressspalt eingestellt wird,
kann auf eine Bombierung der Presswalzen verzichtet werden.
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Wegen
des erhöhten
Wasseranfalls im ersten Pressspalt, läuft die Faserstoffbahn mit
zwei wasseraufnehmenden Entwässerungsbändern durch diesen.
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Außerdem besitzen
die von Entwässerungsbändern umschlungenen
Presswalzen eine profilierte Oberfläche in Form von Rillen und/oder
Blindbohrungen, was deren Wasseraufnahmefähigkeit erhöht.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn das die Faserstoffbahn abgebende
Entwässerungsband
des ersten Pressspaltes die Presswalze des letzten Pressspaltes
nach dem Übergabe-Pressspalt
nachumschlingt. Dabei kann die Nachumschlingung im Umfang von wenigen
Grad relativ gering sein. Jedoch sollte sie eine ausreichende Hinterlüftung des Entwässerungsbandes
zur Gewährleistung
einer sicheren Bahnabgabe an das Transferband erlauben.
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Falls
das Transferband über
der Faserstoffbahn angeordnet ist, so kann dieses die Faserstoffbahn
nach dem letzten Pressspalt vorzugsweise an ein, auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnetes Transfersieb übergeben,
welches die Faserstoffbahn zu einem über der Faserstoffbahn laufenden
Trockensieb einer folgenden Trockengruppe führt.
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Ist
das Transferband allerdings unter der Faserstoffbahn angeordnet,
so kann dieses die Faserstoffbahn direkt zu dem über der Faserstoffbahn laufenden
Trockensieb einer folgenden Trockengruppe führen.
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Dabei
ist es zur Intensivierung der Entwässerung im letzten Pressspalt
eine Vorwärmung
der Faserstoffbahn von Vorteil, wenn die Faserstoffbahn während der
Umschlingung der Übergabe-Presswalze
mit heißem
Dampf beblasen wird.
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Es
ist auch vorteilhaft, wenn die Pressebene zumindest des ersten und
des letzten Pressspaltes zur Senkrechten geneigt ist. Dies erlaubt
eine optimale Bahnführung
und verbessert die Möglichkeit des
Auffangens von Spritzwasser über
Wasserrrinnen nach dem jeweiligen Pressspalt.
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Ein
besonders einfacher Aufbau und eine einfache Möglichkeit zur Abfuhr der Faserstoffbahn bei
einem Abriss ist gegeben, wenn die Faserstoffbahn in der folgenden
Trockengruppe, vom Trockensieb gestützt, abwechselnd über beheizte
Trockenzylinder und Leitwalzen geführt wird, wobei die Faserstoffbahn
mit den, vorzugsweise unter ihr angeordneten Trockenzylindern in
Kontakt kommt.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
In der beigefügten
Zeichnung zeigt:
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1:
einen schematischen Querschnitt durch eine Pressanordnung mit oberem
Transferband 14 und
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2:
eine Pressanordnung mit unterem Transferband 14.
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In
beiden Ausführungen
besteht die Pressanordnung aus einem, von zwei Presswalzen 2, 3 gebildeten,
ersten Pressspalt und einem, von zwei anderen Presswalzen 5, 6 gebildeten,
letzten Pressspalt.
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Der
erste Pressspalt ist im Interesse einer intensiven, aber schonenden
Entwässerung
verlängert ausgeführt und
wird von einer zylindrischen Presswalze 3 und einer über der
Faserstoffbahn 1 angeordneten Schuh-Presswalze 2 gebildet.
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Durch
den ersten Pressspalt läuft
die Faserstoffbahn 1 wegen des hohen Wasseranfalls gemeinsam
mit beidseitig je einem Entwässerungsband 11, 12,
wobei das obere Entwässerungsband 11 die
Faserstoffbahn 1 von einem Formiersieb 10 eines
vorgelagerten Formers übernimmt.
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In 1 umschlingt
das untere Entwässerungsband 12 nach
dem ersten Pressspalt eine besaugte Übergabe-Presswalze 4.
Da der Unterdruck dieser Übergabe-Presswalze 4 die
Haftung der Faserstoffbahn 1 am unteren Entwässerungsband 12 wesentlich
verbessert, kann während
der Umschlingung derselben das obere Entwässerungsband 11 von
der Faserstoffbahn 1 weggeführt werden.
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Die Übergabe-Presswalze 4 bildet
mit der oberen, zylindrischen und von einem glatten, impermeablen
Transferband 14 umschlungenen Presswalze 5 einen Übergabe-Pressspalt.
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In
diesem Übergabe-Pressspalt
wird die Faserstoffbahn 1 vom unteren Entwässerungsband 12 des
ersten Pressspaltes an das Transferband 14 des letzten
Pressspaltes übergeben.
Der Pressdruck im Übergabe-Pressspalt
unterstützt
die Herausbildung einer ausreichenden Haftung der Faserstoffbahn 1 am
glatten Transferband 14.
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Da
dieser Pressdruck relativ gering ist, kann die besaugte Über-Presswalze 4 als
normale besaugte Leitwalze ausgeführt werden.
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Das
die Faserstoffbahn 1 abgebende, untere Entwässerungsband 12 umschlingt
die vom Transferband 14 umschlungene Presswalze 5 nach
dem Übergabe-Pressspalt
um mehrere Grad nach. Diese Nachumschlingung ermöglicht eine ausreichende Hinterlüftung des
Entwässerungsbandes 12 und
damit ein leichteres Lösen
der Faserstoffbahn 1 vom Entwässerungsband 12.
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Die
Faserstoffbahn 1 läuft
anschließend
gemeinsam mit dem, über
der Faserstoffbahn 1 liegenden Transferband 14 und
einem unter der Faserstoffbahn 1 angeordneten Entwässerungsband 13 durch den
letzten Pressspalt.
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Auch
dieser Pressspalt ist verlängert
ausgebildet und wird hierzu von einer unteren Schuh-Presswalze 6 und
der oberen, zylindrischen Presswalze 5 gebildet.
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Nach
dem letzten Pressspalt läuft
die Faserstoffbahn 1 gemeinsam mit dem Transferband 14 bis zur Übergabe
an ein luftdurchlässiges
Transfersieb 15, welches während der Übernahme eine besaugte Leitwalze 7 umschlingt.
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Dieses
Transfersieb 15 wiederum übergibt die Faserstoffbahn 1 an
ein Trockensieb 16 einer folgenden Trockengruppe.
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Im
Gegensatz hierzu umschlingt bei der in 2 gezeigten
Ausführung
das obere Entwässerungsband 11 des
ersten Pressspaltes nach diesem die besaugte Übergabe-Presswalze 4.
Dies bedeutet, dass während
der Umschlingung derselben das untere Entwässerungsband 12 von
der Faserstoffbahn 1 weggeführt wird.
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Nach
der Wegführung
des unteren Entwässerungsbandes 12 wird
die Faserstoffbahn 1 während
der Umschlingung der Übergabe-Presswalze 4 von
einem Dampfblaskasten 19 mit heißem Dampf beblasen.
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Dieser
heiße
Dampf führt
zu einer Erwärmung
der Faserstoffbahn 1 und verbessert so die Entwässerungsleistung
im letzten Pressspalt.
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Auch
hier läuft
die Faserstoffbahn 1 mit dem unteren Transferband 14 und
einem über
der Faserstoffbahn 1 angeordneten Entwässerungsband 13 durch
den letzten Pressspalt.
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Nach
dem letzten Pressspalt wird die Faserstoffbahn 1 vom Transferband 14 bis
zur Übernahme durch
das Trockensieb 16 der folgenden Trockengruppe geführt.
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In
beiden Fällen
läuft die
Faserstoffbahn 1 in der Trockengruppe, vom Trockensieb 16 gestützt, abwechselnd über beheizte
Trockenzylinder 8 und besaugte Leitwalzen 9. Dabei
drückt
das Trockensieb 16 die Faserstoffbahn 1 gegen
die Trockenzylinder 8. Da das Trockensieb 16 über der
Faserstoffbahn 1 läuft,
können
die Faserstoffbahn 1 oder Teile davon, insbesondere bei
einem Abriss, problemlos in den darunter liegenden Pulper 18 abgeführt werden.
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Den
Presswalzen 2, 3, 4, 5, 6 sind
Wasserrinnen oder -hauben 17 zum Auffangen des von den Presswalzen 2, 3, 4, 5, 6 abgeschleuderten
Spritzwassers zugeordnet.
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Die
Entwässerungsbänder 11, 12, 13 sind
als Pressfilze ausgebildet.
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In
der Pressanordnung sind den Bändern Reinigungs-
und Konditioniereinrichtungen zugeordnet.
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Da
sich der erste und der letzte Pressspalt gegenseitig nicht beeinflussen,
können
die Linienkräfte
in diesen Pressspalten unabhängig
und im vollen Linienkraftbereich eingestellt werden.
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Wegen
der guten Führung
der Faserstoffbahn 1, insbesondere vor dem ersten Pressspalt,
ist die Anwendung auch bei schweren Papiersorten von Vorteil.