-
Portalwerkzeugmaschinen,
insbesondere Portalfräsmaschinen,
die einen Maschinentisch und ein Portal aufweisen, an dem ein Z-Schieber, der auch
als Turm bezeichnet wird, geführt
und gelagert ist, sind seit langem bekannt. An dem Z-Schieber ist eine
Spindel vorhanden, mit der beispielsweise ein Fräskopf oder ein anderes Werkzeug
angetrieben werden kann.
-
Da
die bei der Bearbeitung auf das Werkzeug wirkenden Kräfte ausschließlich über den Z-Schieber
und die Brücke
abgeleitet werden können,
ist bei Portalwerkzeugmaschinen mit hohen Portalen die Bearbeitung
flacher Werkstücke
mit kleiner Bauhöhe
bislang nicht zufriedenstellend möglich. Ursache hierfür sind die
ungünstigen
Hebel- und Kräfteverhältnisse,
welche zu einer unerwünschten Verformung
sowohl des Z-Schiebers
als auch der Brücke
führen,
was sich nachteilig auf die Bearbeitungsgenauigkeit und die Spanleistung
auswirkt.
-
Zur
Erläuterung
der Problematik ist in der 1 eine
solche Portalfräsmaschine
nach dem Stand der Technik in einer Ansicht von vorne und einer
Seitenansicht dargestellt. Die Portalfräsmaschine 1 ist in 1 stark vereinfacht und schematisiert
dargestellt.
-
Mit
dem Bezugszeichen 1 ist eine Portalfräsmaschine 1 in ihrer
Gesamtheit bezeichnet. Die wesentlichen Baugruppen der Portalfräsmaschine 1 sind
ein Maschinenbett 3, mindestens zwei Ständer 5 sowie eine
Brücke 7.
-
Auf
dem Maschinentisch 3 wird ein nicht dargestelltes Werkstück festgespannt,
wenn es auf der Portalfräsmaschine 1 bearbeitet
werden soll.
-
An
der Brücke 7 ist
ein sogenannter Z-Schieber oder Turm 9 befestigt. Der Z-Schieber 9 kann
sowohl in Richtung einer X-Achse
als auch in Richtung einer Z-Achse relativ zur Brücke 7 bewegt
werden. Dazu ist eine sogenannte Kreuzschlittenführung zwischen dem Z-Schieber 9 und
der Brücke 7 vorhanden.
Die Führung
des Z-Schiebers 9 in Richtung der X-Achse wird von einer
ersten Führung 11 in
der Brücke 7 übernommen.
-
In
dem Z-Schieber 9 ist in Richtung der Z-Achse eine zweiten
Führung 12 übernommen.
-
An
dem in 1 unteren Ende des Z-Schiebers 9 ist
eine Spindel 13 angedeutet, die ein am Z-Schieber 9 befestigtes
Werkzeug, wie zum Beispiel ein nicht dargestellter Fräskopf, angetrieben
wird.
-
Die
Brücke 7 ist
mit Hilfe einer dritten Führung 15,
die auf den Ständern 5 angeordnet
ist, in Richtung einer Y-Achse relativ zu den Ständern 5 verfahrbar.
Dies bedeutet, dass durch geeignetes Verfahren der Brücke 7 in
Richtung der Y-Achse
und das Verfahren des Z-Schiebers 9 in Richtung der X-Achse und/oder der
Z-Achse jeder Punkt oberhalb des Maschinentisches 3 von
dem nicht dargestellten Fräskopf
oder einem anderen Werkzeug angefahren werden kann.
-
In
der 1a ist eine Ansicht von vorne auf die Portalfräsmaschine 1 dargestellt,
während
die 1b einen Ausschnitt einer Seitenansicht einer Portalfräsmaschine 1 zeigt.
Bei der spanenden Bearbeitung eines nicht dargestellten Werkstücks treten naturgemäß Kräfte in allen
drei Raumesrichtungen auf, die vor allem den Z-Schieber 9 und
die Brücke 7 verformen.
Aufgrund dieser elastischen Verformungen wird die Bearbeitungsgenauigkeit
reduziert beziehungsweise es muss zur Erzielung einer vorgegebenen
Genauigkeit die Spanleistung reduziert werden.
-
Dabei
sind insbesondere die Kräfte
FY in Richtung der Y-Achse, die in 1b durch
einer. Pfeil angedeutet wurden und die Kräfte FX in
Richtung der X-Achse, die in der 1a ebenfalls
durch einen Pfeil angedeutet wurden, besonders problematisch, da
sie zu einer Verbiegung des Z-Schiebers 9 und einer Torsion
der Brücke 7 führen.
-
Die
daraus resultierenden Ausweichbewegungen der Spindel 13 beziehungsweise
des nicht dargestellten Fräskopfes
am unteren Ende des Z-Schiebers 9 sind in der 1a durch
einen Pfeil 17 und in der 1b durch
einen Pfeil 19 angedeutet. Es ist offensichtlich, dass
aufgrund der Hebelverhältnisse
besonders die Bearbeitung flacher Werkstücke (nicht dargestellt), die
nur wenig über
den Maschinentisch 3 hinausragen, zu einer großen Torsion
der Brücke 7 und
einer großen
Biegung des Z-Schiebers 9 führen. Auf
die erste Führung 11 und
die zweite Führung 12 werden
bei der Bearbeitung eines solchen Werkstücks in hohem Maße belastet
und verformt.
-
Insbesondere
die Verformung in Y-Richtung (siehe Bezugszeichen 19 in 1b)
ist konstruktiv bei herkömmlichen
Portalfräsmaschinen
nur schwer in den Griff zu bekommen. Dies liegt zum einen darin begründet, dass
der Hebelarm, mit dem die Kraft FY an den
Z-Schieber 9 angreift, umso größer wird, je flacher das zu
bearbeitende Werkstück
(nicht dargestellt) ist.
-
Dies
führt zu
einer Biegung (nicht dargestellt) des Z-Schiebers 9 und gleichzeitig
zu einer Torsion (nicht dargestellt) der Brücke 7.
-
Etwas
weniger kritisch ist die Situation bezüglich Kräften in X-Richtung, da die
Brücke 7 durch das
daraus resultierende Moment nicht tordiert, sondern nur auf Biegung
beansprucht wird. Bei den in Richtung der X-Achse wirkenden Kräften FX ist stellen in der Regel der Z-Schieber 9 und
die Führungen 11 und 12 die
konstruktiven Schwachpunkte dar.
-
Zur
Lösung
dieses Problems könnte
man darin sehen, die Querschnitte sowohl des Z-Schiebers 9 als
auch der Brücke 7 entsprechend
zu vergrößern. Allerdings
gehen damit erhebliche Mehrkosten einher und die Dynamik der Verfahr-
und Verstellbewegungen des Z-Schiebers 9 leidet wegen des
größeren Eigengewichts
von Z-Schieber 9 und Brücke 7. Somit
wird das der Erfindung zugrunde liegende Problem durch eine Vergrößern der äußeren Abmessungen
von Z-Schieber 9 und Brücke 7 nicht
gelöst.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Portalfräsmaschine
bereitzustellen, die einerseits leicht im Aufbau ist, so dass Steuerungsbewegungen
der Spindel 13 beziehungsweise des Fräskopfes mit hoher Dynamik erfolgen
können
und gleichzeitig große
Zerspankräfte
von dem Z-Schieber 9 aufgenommen werden können, bei
gleichzeitig hoher Präzision
der Bearbeitung.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Stabilisator für
eine Portalwerkzeugmaschine, insbesondere eine Portalfräsmaschine,
bestehend aus zwei parallel zueinander angeordneten Seitenplatten,
einem Stabilisatorbalken und einem Widerlager für einen Z-Schieber der Werkzeugmaschine,
wobei der Stabilisatorbalken zwischen den Seitenplatten eingespannt
ist und ein Widerlager für einen
Z-Schieber einer Portalwerkzeugmaschine aufweist.
-
Mit
Hilfe dieses erfindungsgemäßen Stabilisators
ist es möglich,
die Torsionsbelastung der Brücke 7 vollständig zu
eliminieren und die wirksame Hebellänge der auf den Z-Schieber 9 wirkenden
Biegemomente auf einen Bruchteil zu reduzieren. Dies gilt auch dann,
wenn der Z-Schieber 9 mit seiner Spindel 13 in
unmittelbare Nähe
des Maschinentisches 3 gebracht wird.
-
Dadurch,
dass die Torsion der Brücke
vollständig
eliminiert wird und auch die Biegung des Z-Schiebers 9 auf
einen Bruchteil reduziert wird, können ohne Beeinträchtigungen
der Dynamik der Portalwerkzeugmaschine erheblich größere Spankräfte vom
Fräskopf
auf das Werkstück übertragen
werden, ohne dass die Genauigkeit der Steuerung des Fräskopfs aufgrund
von elastischen Verformungen der Portalwerkzeugmaschine beeinträchtigt wird.
Außerdem
kann wegen der günstigeren
Hebelverhältnisse sowohl
der Z-Schieber 9 als auch die Brücke 7 in vielen Fällen sogar
mit kleineren Querschnitten und damit leichter ausgeführt werden.
Dadurch verbessert sich die Dynamik der Stellbewegungen weiter und
es werden Bearbeitungs- und
Herstellungskosten in erheblichem Umfang eingespart.
-
Im
Ergebnis ist es somit möglich,
auch in Bereichen des Arbeitsraums der Portalwerkzeugmaschine, die
bezüglich
der Steifigkeit der Portalwerkzeugmaschine ungünstig sind, mit großen Zerspankräften bei
gleichzeitig hoher Genauigkeit unterschiedlichste Materialien, seien
es leicht oder schwer zerspanbare Materialen, zu bearbeiten. Außerdem wird
das Einsatzgebiet von Portalwerkzeugmaschinen, die mit einem erfindungsgemäßen Stabilisator ausgerüstet sind,
in Richtung schwer zerspanbarer Werkstoffe, höher Spanleistungen und größerer Genauigkeit
ausgeweitet.
-
Damit
werden die Leistungsfähigkeit
und die Einsatzmöglichkeit
bekannter Portalwerkzeugmaschinen deutlich erhöht und es können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Stabilisators
auch bereits eingesetzte Portalwerkzeugmaschinen oder in Serie gefertigte
Portalwerkzeugmaschinen nach dem Stand der Technik auf- und nachgerüstet werden.
-
In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Stabilisatorbalken
höhenverstellbar zwischen
den Seitenplatten eingespannt, so dass er in Abhängigkeit der Geometrie des
Werkstücks
in eine Position gebracht werden kann, in der die Steifheit der
Portalwerkzeugmaschine in Abhängigkeit des
Werkstücks
maximal ist.
-
Andererseits
ist durch die Höhenverstellbarkeit
des Stabilisatorbalkens keine Beeinträchtigung der maximalen Werkstückgröße durch
den Einsatz des erfindungsgemäßen Stabilisators
verbunden.
-
Vorteilhafterweise
weisen die Seitenplatten je eine Führung, bevorzugt eine spielfreie
Führung, für den Stabilisatorbalken
auf. Besonders Vorteilhafterweise können die Führungen als Rollenführung oder
als Kugelführung
mit einer gewissen Vorspannung ausgebildet sein. Es versteht sich
jedoch von selbst, dass auch alle anderen Arten von Maschinenführungen,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind und für die Übertragung linearer Bewegungen geeignet
sind, bei einem erfindungsgemäßen Stabilisator
eingesetzt werden können.
-
Um
eine automatische Höhenverstellung
des Stabilisatorbalkens zu erreichen, sind in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung an den Seitenplatten Antriebsmittel
vorgesehen. Diese Antriebsmittel können bevorzugt je eine Kugelumlaufspindel an
jeder Seitenplatte umfassen. Diese beiden Kugelumlaufspindeln können Vorteilhafterweise über einen
gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben werden.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stabilisators sehen vor,
dass der Stabilisatorbalken eine Führung, insbesondere eine spielfreie
Führung,
für das
Widerlager in Richtung einer X-Achse der Portalwerkzeugmaschine
aufweist.
-
In
weiterer Ergänzung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Z-Schieber einer Portalwerkzeugmaschine
eine Führung,
insbesondere eine spielfreie Führung,
für das
Widerlager des Stabilisators in Richtung einer Z-Achse der Portalwerkzeugmaschine aufweist.
-
Vorteilhafterweise
werden die Führungen
im Stabilisatorbalken und im Z-Schieber, die zusammen die bereits
erwähnte
Kreuzführung
des Z-Schiebers bewirken, als Kugelführung oder als Rollenführung ausgebildet.
Allerdings können
auch hier andere aus dem Stand der Technik bekannte Bauarten von
Linearführungen
eingesetzt werden.
-
Um
die Steifigkeit des Z-Schiebers in Richtung der X-Achse zu erhöhen, kann
in weiterer besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen
sein, das Widerlager relativ zum Stabilisatorbalken, insbesondere
in Richtung der X-Achse, verstellbar und arretierbar auszuführen. Diese
Verstellung und Arretierung des Widerlagers relativ zum Stabilisatorbalken
kann durch eine Kugelumlaufspindel und einen Antriebsmotor erfolgen.
Wenn die Verstellung arretiert werden soll, kann der Antriebsmotor durch
eine geeignete Ansteuerung blockiert werden. Infolgedessen kann
der Z-Schieber 9 auch
beim Auftreten von Kräfte
in Richtung der X-Achse
nicht ausweichen und es wird somit die gewünschte Steifheit des Z-Schiebers 9 auch
in Richtung der X-Achse erreicht.
-
Alternativ
kann die Höhenverstellung
des Stabilisatorbalkens und/oder die Verstellung und die Arretierung
des Widerlagers relativ zum Stabilisatorbalken auch pneumatisch,
hydraulisch, durch Zahnstangen oder mittels Seilen oder Ketten erfolgen.
-
Die
erfindungsgemäßen Vorteile
werden auch bei einer Portalwerkzeugmaschine mit einem Maschinentisch
und einem Portal, wobei das Portal eine Brücke umfasst, an der ein Z-Schieber geführt und
gelagert ist, und wobei das Portal zu beiden Seiten des Maschinentisches
mindestens je einen Ständer
aufweist, welche die Brücke
tragen, dadurch erreicht werden, dass die Portalwerkzeugmaschine
einen Stabilisator nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
-
Wenn
die Ständer
in Richtung einer Y-Achse eine Führung
für die
Brücke
und einen Antrieb zum Verfahren der Brücke in Richtung der Y-Achse
aufweisen, ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass die Seitenplatten parallel zur Führung der
Brücke
geführt
werden. Besonders vorteilhaft ist es naturgemäß, wenn die Seitenplatten die
ohnehin vorhandene Führung
der Brücke mitnutzen,
so dass erstens Bauraum eingespart wird und zweitens die Kosten
für eine
zusätzliche
Linearführung
der Seitenplatten vermieden werden.
-
In
entsprechender Weise empfiehlt es sich auch, die Seitenplatten zusammen
mit der Brücke
in Richtung der Y-Achse zu verfahren. Dies kann beispielsweise durch
eine einfache Kopplung der Seitenplatten mit der Brücke erfolgen.
-
Wenn
bei der Portalwerkzeugmaschine die Ständer und die Brücke fest
miteinander verbunden sind, kann jede der Seitenplatten fest mit
einem Ständer
und/oder der Brücke
verbunden werden. Dadurch wird die Ausführung des erfindungsgemäßen Stabilisators
weiter vereinfacht. In diesem Fall wird in der Regel der Maschinentisch
in Richtung der Y-Achse in einer Führung bewegbar sein und die
erforderliche Bewegung relativ zum Fräskopf des Z-Schiebers 9 ausführen.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgender. Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen genannten Merkmale
können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
Es
zeigen:
-
1 eine Ansicht von vorne und eine teilweise
Seitenansicht einer Portalfräsmaschine 1 nach dem
Stand der Technik,
-
2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Portalwerkzeugmaschine 1 und
-
3 eine
alternative Bauform einer Portalfräsmaschine.
-
In 2 wird die Portalfräsmaschine 1, die bereits
in Zusammenhang mit den 1a und 1b näher erläutert wurde,
mit einem erfindungsgemäßen Stabilisator
ausgerüstet
dargestellt.
-
Gleiche
Bauteile haben das gleiche Bezugszeichen wie in 1 und
es gilt das bezüglich 1 Gesagte entsprechend.
-
Um
die unerwünschte
Torsion der Brücke 7 und
die Biegung des Z-Schiebers 9 aufgrund von in Y-Richtung
wirkenden Kräfte
FY zu unterdrücken beziehungsweise zu minimieren,
sind Seitenplatten 21 vorgesehen, die ebenso wie die Brücke 7 in
der dritten Führung 15 geführt sind.
Die dritte Führung 15 ist in
ihrer konstruktiven Ausgestaltung in 2 nicht dargestellt.
Es ist jedoch darauf zu achten, dass die dritte Führung 15 auch
eine Gegenleiste aufweist (nicht dargestellt), die das Abheben der
Seitenplatten 21 von der dritten Führung 15 verhindert.
Selbstverständlich
sind auch andere konstruktive Ausgestaltungen möglich, die das Abheben der
Seitenplatten 21 von den dritten Führungen 15 verhindern.
-
Zwischen
den beiden rechts und links des Bearbeitungsraums angeordneten Seitenplatten 21 (siehe 2a)
ist ein Stabilisatorbalken 23 eingespannt. Der Stabilisatorbalken 23 ist,
wie aus der 2b ersichtlich, in Richtung
der Y-Achse unmittelbar hinter dem Z-Schieber 9 angeordnet.
Der Z-Schieber 9 und der Stabilisatorbalken 23 sind durch
ein Widerlager 25 so miteinander verbunden, dass Druck-
und Zugkräfte
in Richtung der Y-Achse von dem Z-Schieber 9 auf den Stabilisatorbalken 23 spielfrei übertragen
werden können.
-
Damit
durch das Widerlager 25 die Freiheitsgrade des Z-Schiebers 9 in
Richtung der X-Achse und der Z-Achse nicht beeinträchtigt werden,
ist in dem Stabilisatorbalken 23 eine vierte Führung 27 vorgesehen,
welche das Widerlager 25 spielfrei in Richtung der X-Achse
führt und
lagert.
-
Aus
dem gleichen Grund ist in dem Z-Schieber 9 eine fünfte Führung 29 vorgesehen.
Die fünfte Führung 29 kann
identisch mit der zweiten Führung 12 sein,
so dass der Herstellungsaufwand minimiert wird.
-
Die
vierte Führung 27 und/oder
die fünfte Führung 29 sind
Vorteilhafterweise als spielfreie Führung, insbesondere als Kugelführung oder
als Rollenführung,
ausgebildet.
-
Wenn
man nun die 2b einer erfindungsgemäßen Portalfräsmaschine 1 mit
der Portalfräsmaschine
nach dem Stand der Technik gemäß 1b vergleicht,
wird unmittelbar deutlich, dass sich durch die Übertragung von Kräften in
Richtung der Y-Achse vom Z-Schieber 9 über das Widerlager 25 auf
den Stabilisatorbalken 23 die geometrischen Verhältnisse der
erfindungsgemäßen Portalfräsmaschine 1 gegenüber einer Portalfräsmaschine
nach dem Stand der Technik entscheidend verbessert haben.
-
Insbesondere
führen
Kräfte
FY in Richtung der Y-Achse nicht mehr zu
einer Torsion der Brücke 7,
da diese Kräfte
im Wesentlichen vom Stabilisatorbalken 23 aufgenommen werden.
Dabei wird der Stabilisatorbalken 23 nur auf Biegung, nicht
jedoch auf Torsion beansprucht. Auch muss die Kreuzführung zwischen
dem Z-Schieber 9 und der Brücke 7 (siehe die erste
Führung 11 in
der Brücke 7 und
die zweite Führung 12,
bzw. die fünfte
Führung 29)
-Schieber 9, keine Biegemomente mehr übertragen. Die Kraft FY bewirkt lediglich eine Kraftübertragung
zwischen der Brücke 7 und
dem Z-Schieber 9 in Richtung der Y-Achse.
-
Da
bei der erfindungsgemäßen Portalfräsmaschine
der Z-Schieber 9 in Richtung der Y-Achse sowohl durch die
Brücke 7 als
auch durch den Stabilisatorbalken 23 abgestützt wird,
ergibt sich somit ein doppelseitiger Hebel. Dadurch, dass die wirksame Hebellänge mit
Hilfe des Stabilisatorbalkens 23 entscheidend auf einen
Bruchteil der Länge
des einseitigen Hebels gemäß 1b verringert
wurde, ist die Biegung des Z-Schiebers 9 um die X-Achse
durch die in Richtung der Y-Achse wirkenden Kräfte FY auf
einen Bruchteil reduziert worden.
-
Im
Ergebnis ist die erfindungsgemäße Portalfräsmaschine 1 gemäß 2 in Richtung der Y-Achse sehr viel steifer,
was sich positiv auf die Genauigkeit der Bearbeitung auswirkt.
-
Gleichzeitig
können
dadurch auch eine leichtere Konstruktion sowohl des Z-Schiebers 9 als
auch der Brücke 7 gewählt werden,
was sich positiv auf die Dynamik der Steuerung der Portalfräsmaschine 1 auswirkt
und außerdem
die Herstellungskosten reduzieren hilft.
-
Wenn
man sich die Kräfteverhältnisse
der erfindungsgemäßen Portalfräsmaschine 1 in
Richtung der X-Achse anhand der 2a vor
Augen hält,
wird deutlich, dass ein Ausweichen des Z-Schiebers 9 in Richtung der
X-Achse aufgrund von in Richtung der X-Achse wirkenden Kräften FX dadurch verhindert werden kann, dass das
Widerlager 25 an dem Stabilisatorbalken 23 arretierbar
ist. In diesem Fall wird dann auch der Z-Schieber 9 sowohl
von der Brücke 7 als
auch über
das Widerlager 25 in Richtung der X-Achse fixiert und arretiert,
so dass die in Richtung der X-Achse wirkenden Kräfte an einen zweiseitigen Hebel
angreifen, dessen Drehpunkt das Widerlager 25 ist. Aufgrund
des kurzen Hebelarms zwischen dem Angriffspunkt der Kräfte FX und dem Widerlager 25 ist der
Z-Schieber auch in Richtung der X-Achse sehr biegesteif. Deshalb
können
auch in Richtung der X-Achse (roße Zerspankräfte von
dem Z-Schieber aufgenommen und über
den Stabilisatorbalken 23 abgeleitet werden.
-
Um
das Widerlager auf einfache und genaue Weise in Richtung der X-Achse
arretieren zu können, kann
das Widerlager 25 beispielsweise durch eine Kugelumlaufspindel
(nicht dargestellt), die parallel zur vierten Führung 27 verläuft, zu verschieben
und in der gewünschten
Position durch Blockieren des Antriebsmotors (nicht dargestellt)
zu arretieren. Diese Verschiebebewegungen können von der Steuerung der
Portalfräsmaschine 1 übernommen
werden.
-
Es
versteht sich dabei von selbst, dass die Verschiebung des Widerlagers 25 relativ
zum Stabilisatorbalken 23 der Verschiebung des Z-Schiebers 9 relativ
zur Brücke 7 entspricht.
Somit ist für
die Steuerung der Portalfräsmaschine
kein zusätzlicher
Aufwand erforderlich, sondern es müssen lediglich zwei verschiedene
Antriebe angesteuert werden.
-
Die
Höhenverstellung
des Stabilisatorbalkens 23, das heißt die Verstellung des Stabilisatorbalkens 23 in
Richtung der Z-Achse,
kann während der
Bearbeitung vorgenommen werden oder es kann der Stabilisatorbalken 23 vor
der Bearbeitung eines Werkstücks
einmal fest eingestellt werden und dort in dieser Position arretiert
werden. Durch eine kontinuierliche Höhenverstellung des Stabilisatorbalkens 23 während der
Bearbeitung kann zu jedem Zeitpunkt die maximale Steifigkeit der
Portalfräsmaschine
erreicht werden. Dies ist insbesondere für schwer zerspanbare Werkstoffe
und Werkstücke
zu deren Bearbeitung der Z-Schieber 9 weit in Richtung
der Z-Achse nach unten unter die Brücke 7 ragt, vorteilhaft.
-
Die
Führung
des Stabilisatorbalkens 23 in den Seitenplatten 21 sollte
spielfrei erfolgen. Besonders vorteilhaft haben sich hierbei spielfreie
Kugelführungen
oder Rollenführungen erwiesen.
Diese Führungen
sind in den 2a und 2b nicht
dargestellt. In der 2a und 2b sind
lediglich die Kugelgewindespindeln 31 angedeutet, mit deren
Hilfe der Stabilisatorbalken in die gewünschte Position in Richtung
der Z-Achse gebracht werden kann. Die Höhenverstellbarkeit des Stabilisatorbalkens 23 ist
in 2a durch Doppelpfeile angedeutet.
-
In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Portalfräsmaschine
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die Ständer 5 und
die Brücke 7 fest
miteinander verbunden. Die zur Bearbeitung dreidimensionaler Werkstücke erforderliche
Relativbewegung zwischen dem Maschinentisch 3 und einem
Fräskopf 33,
der an dem Z-Schieber 9 befestigt ist, wird bei dieser
Portalfräsmaschine 1 durch
eine Bewegung des Maschinentischs 3 in Richtung der Y-Achse.
-
Infolgedessen
muss der Stabilisatorbalken 23 nicht in Richtung der Y-Achse
relativ zu den Ständern 5 beziehungsweise
zur Brücke 7 bewegbar
sein. Deshalb können
die Seitenplatten 21 direkt an die Ständer 5 montiert werden
oder es kann (nicht dargestellt) sogar auf die Seitenplatten verzichtet
werden und eine Führung
(nicht dargestellt) des Stabilisatorbalkens 23 in Richtung
der Z-Achse direkt an den Ständern 5 befestigt
werden.
-
In 3 ist
auch die Höhenverstellung
des Stabilisatorbalkens 23 nicht im Detail dargestellt
sondern nur durch Doppelpfeile angedeutet. Es gilt jedoch bezüglich der
Verstellung des Stabilisatorbalkens 23 in Richtung der
Z-Achse das bezüglich 2 Gesagte.