-
Die
Erfindung betrifft einen Geruchsverschluss für allgemeine Ablaufeinrichtungen.
-
Diese
Geruchsverschlüsse
werden in allen häuslichen
Bereichen, aber auch in hygienisch noch sensiblerer Umgebung wie
beispielsweise Krankenhäusern
und ähnlichen
eingesetzt
-
Veröffentlichungen
von Forschungsinstitute, die sich mit Hygienefragen und der Beseitigung
daraus resultierender Probleme insbesondere in Krankenhäusern, aber
auch im privaten Wohnbereich befassen, heben eindeutig hervor, dass
der Geruchverschluss eine der größten Infektionsquellen
ist, die es in diesen Bereichen überhaupt
gibt.
-
Dies
resultiert daraus, dass das Abwasser zu diesen Räumen hin offen ist und somit
eine latente Gefahr von Keimbildungen und Infektionen besteht.
-
Des
Weiteren besteht bei Einsatz der herkömmlichen Geruchsverschlüsse ein
erhöhtes
Risiko, dass im Abwasser Ungeziefer, z. B. Kakerlaken und Schaben,
den Geruchsverschluss durchwandert.
-
Da
diese Nachteile bekannt waren, wurde durch die unterschiedlichsten
Konstruktionen versucht, diese Nachteile zu beheben, was jedoch
nur sporadisch gelang.
-
So
ist aus der
OS 103 18 831 ein
Rückstauverschluss
bekannt, bei welchem ein Schwimmer zum Verschließen der Durchflussöffnung dient.
-
Eine
weitere ähnliche
Lösung
beschreibt die Gebrauchsmusterschrift
DE 203 08 922 , welche ebenfalls einen
Schwimmer zum Einsatz bringt.
-
Aus
der
EP 1 247 910 ist
ein Geruchsverschluss für
ein wasserloses Urinal bekannt. Hier wird mittels eines Siphons
der Gasdurchgang gestoppt.
-
Die
bestehenden bekannten Nachteile des Standes der Technik werden allerdings
auch mit diesen Mitteln nicht vollständig behoben.
-
So
weisen alle diese bekannten Lösungen den
Nachteil auf, dass sie keinen vollständigen Austrocknungsschutz
mit zuverlässigem
Geruchsstop als auch Verbesserung der Hygiene gewährleisten können.
-
Ein
weiterer Nachteil dieser Lösungen
gemäß dem Stand
der Technik besteht in der Geräuschbildung
im Siphon durch Druckschwankungen im Abfluss-System.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Lösung vorzuschlagen,
welche die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik behebt.
-
Diese
Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 bis 4 beschriebene Lösung realisiert.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ist
anhand der 1 und 2 dargestellt,
wobei 1 den erfindungsgemäßen Geruchsverschluss im geöffneten
und 2 den erfindungsgemäßen Geruchsverschluss im geschlossenen
Zustand zeigt.
-
Der
erfindungsgemäße Geruchsverschluss setzt
sich aus 2 grundlegenden Baugruppen zusammen.
-
Die
erste Baugruppe wird gebildet aus dem Siphonbehälter 1 mit mittels
einer Beruhigungsfläche 2 beruhigter
Wasserleitführung
sowie integrierter Behälterentlüftung 3 und
einem Schwimmergehäuse 4. Dieses
Schwimmergehäuse 4 ist
so im Siphonbehälter 1 angeordnet,
dass ein sich in diesem Schwimmergehäuse 4 angeordneter
Schwimmer 6 in diesem Gehäuse 4 bis zu einem
Schwimmeranschlag 8 aufschwimmen kann.
-
Ein
weiteres Element dieser Baugruppe ist die Sogregulierdüse 12,
welche im Abflussbereich des Siphonbehälters 1 angeordnet
ist.
-
Am
oberen Ende des Siphongehäuses 1 ist eine
herkömmliche
Anschlussverschraubung 15 zur Einbindung in den Ablauf
vorgesehen.
-
Die
zweite Baugruppe bildet das Hebeventil 5, mit daran angeordnetem
Schwimmer 6, an dessen unterem Ende eine Bodendichtung 14 zum
Abdichten der unteren Austrittsöffnung
des Verschlusses angeordnet ist. Am oberen Ende des Hebeventils 5 ist
eine Auftriebsblase 9 angeordnet.
-
Ein
weiteres Element der zweiten Baugruppe bildet die Kondensatanführung 10,
welche am unteren Ende des Hebeventiles 5 so angeordnet
ist, dass anfallendes Kondensat 11 im Hebeventil 5 definiert zu
führen
ist.
-
Die
Abdichtung des Schwimmers 6 mit dem Siphongehäuse 1 in
leerem Zustand wird mittels einer Bodendichtung 14, welche
am unteren Ende des Schwimmers 6 angeordnet ist, realisiert.
-
Nachfolgend
soll die Funktion des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses näher erläutert werden.
-
Der
Zulauf des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses
erfolgt von oben und wird mittels einer handelsüblichen Verschraubung mit Flachdichtung
an der Ablaufgarnitur befestigt (für Waschtische 1 1/4'' und Spülen 1 1/2'').
-
Darunter
ist die Behälterentlüftung 3 für die Entlüftung des
Innenraumes des Siphongehäuses 1 angeordnet,
wo mittels eines Schlauches oder Rohrstücks die Luft beim Füllen nach
außen
entweichen kann.
-
Das
Abwasser, welches nun in den Siphonbehälter 1 einläuft, wird über eine
Beruhigungsfläche 2 geleitet,
in der am Rand Ablauflöcher 13 sitzen. Diese
haben die Funktion, das Wasser gezielt an der Behälterwandung
oder in Kanälen
zum unteren Teil des Hebeventils zu leiten.
-
Die
gleichmäßige Wasserverteilung
am Schwimmkörper 6 garantiert
eine exakte Funktion sowie einen gesicherten Anfahrzustand des Systems.
-
Hierbei
wird auch einer eventuellen Schocküberflutung der gesamten Hebeeinrichtung
entgegen gewirkt.
-
Das
Wasser, was sich nun unter dem Schwimmkörper 6 befindet bewirkt
ein leichtes Aufschwimmen sowie das damit verbundene Anheben der
Bodendichtung 14, das Wasser läuft über das Bodenventil ab.
-
Steigt
der Wasserspiegel durch größere Ablaufmengen
im Siphon weiter, kommt es zu folgender Situation:
Das sich
ebenfalls im Steigrohr 5 befindliche steigende Wasser komprimiert
die darin befindliche Luft in einer darüber angeordneten Luftblase 9.
Dieser Auftrieb bewirkt ein Hochfahren des Hebeventils 6 mit Bodendichtung 14 und
die Ablaufeinrichtung öffnet voll.
-
Die
Strömungsgeschwindigkeit
des abfallenden Abwassers im Behälter
sowie die Ausströmgeschwindigkeit
haben einen Selbstreinigungseffekt der Dichtflächen des Bodenventiles 14 zur
Folge.
-
Dies
wird insbesondere realisiert durch die Anordnung der Sogregulierdüse 12 unterhalb
des Siphonauslaufes.
-
Diese
hat die Aufgabe, den Betriebszustand des Öffnens sicherzustellen und
ihn über
den gesamten Entleerungsvorgang abzusichern.
-
Mit
Hilfe der Sogregulierdüse 12 wird
die so genannte Sogwirkung des Ablaufes mit einem Gegendruck aufgehoben.
-
Es
kommt zur gleichmäßigen Entleerung
des vorhandenen Abwassers.
-
Die
Entleerungsgeschwindigkeit ist mit der in einem normalen Geruchsverschluss
identisch.
-
Das
Senken des Wasserspiegels bewirkt ein langsames Absenken des Hebeventils 5 mit Schwimmkörper 6 sowie
der Bodendichtung 14.
-
Eventuelles
Restwasser läuft
unter der Bodendichtung 14 ab, der Geruchsverschluss ist
jetzt entleert und dicht.
-
Durch
die am Heberohr 5 befindliche Gummiblase 9 werden
Sog- und Druckschwankungen der anschließenden Abflussleitungen aufgefangen,
um ein unnötiges
Bewegen der Bodendichtung zu verhindern.
-
In
jeder Abflussleitung ist als eine normale Erscheinung eine Kondensatbildung
zu verzeichnen. Die an dem unteren Ende des Heberohres 5 angebrachte
Kondensatanführung 10 hat
die Aufgabe, das sich in der Innenseite des Heberohrs 5 bildende Kondensat 11 an
die Unterseite der Bodendichtung 14 zu führen und
mittels eines kleinen Wasserfilms die Dichtflächen feucht und dicht zu halten.
Dadurch wird über
längere
Zeit ein Austrocknen und Undichtwerden der Dichtung vermieden.
-
Der
Abwasseraustritt des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses kann
in senkrechter oder waagerechter Form ausgebildet werden.
-
Auch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Geruchsverschlusses gestattet die Installation einer im Geruchsverschluss
integrierten Rückstauklappe,
die vor Überflutung
des Geruchsverschlusses bei Rückstau
schützen
soll.
-
Das
Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses ist
auf alle Geruchsverschlussformen übertragbar. Schwimmer und Dichtelemente
können
in unterschiedlichsten Formen und Materialien zum Einsatz kommen
und sind als dem Erfindungsgedanken zugehörig zu betrachten Der erfindungsgemäße Geruchsverschluss
hat mit dem System eines herkömmlichen
Geruchsverschlusses nichts mehr gemeinsam – die Vorteile des neuen Geruchsverschlusses
sind:
- 1. er ist hygienisch akzeptabel, da kein
Schmutzwasser zurück
bleibt und kein Ungeziefer Leitungen durchwandern kann.
- 2. er ist frostsicher und damit auch im Außenbereich einsetzbar, beispielsweise
für Dauercamping
oder Boote sowie Dachentwässerung
bei gemischter Kanalanbindung
- 3. er weist im Dichtungsbereich einen Austrocknungsschutz durch
die integrierte Kondensatrückführungseinrichtung
auf
- 4. es ist keine Geräuschbelästigungen
durch Druck und Sogschwankung vorhanden, da in der Heberohrblase
alle Druck und Sogschwankungen aufgefangen werden.
-
Weiterhin
fallen keine Unterhaltungskosten wie Strom oder Regelungstechnik
sowie Wartungsarbeiten an. Ein Nachrüsten vorhandener Anlagen in Krankenhäusern, Lebensmittelgeschäften oder
im privaten Wohnbereich ist ohne große Kosten möglich.