DE102004062794A1 - Rotorteller für eine Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Ein Rotorteller für eine Offenend-Spinnvorrichtung enthält einen tragenden Grundkörper, der mit einem Einsatz versehen ist. Der Einsatz weist die faserführenden Flächen, nämlich eine Fasergleitfläche und eine Fasersammelrille, auf. Der Einsatz ist radial im Grundkörper zentriert und axial mit einer Anschlagfläche am Grundkörper abgestützt und darin eingebördelt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Rotorteller für eine Offenend-Spinnvorrichtung, der einen tragenden Grundkörper enthält, welcher mit einem eine Fasergleitfläche und eine Fasersammelrille aufweisenden Einsatz versehen ist, der radial im Grundkörper zentriert und axial mit einer Anschlagfläche am Grundkörper abgestützt ist.
- Bei einem bekannten Rotorteller dieser Art (
DE 15 60 307 C3 ) besteht der zweiteilige Rotorteller aus einem eine hohe Festigkeit aufweisenden Grundkörper sowie einem Einsatz, der die faserführenden Flächen enthält. Dieser Einsatz ist als topfartige Auskleidung in das Innere des Grundkörpers eingesetzt und enthält die Fasergleitfläche sowie die Fasersammelrille, die beide im Hinblick auf Erzielung guter Spinneigenschaften ausgebildet sind. Bei den heute üblichen hohen Drehzahlen des Rotortellers ist der Grundkörper sehr hohen Fliehkräften ausgesetzt, die dazu führen, dass sich die den Einsatz haltende Wandung des Grundkörpers aufweitet. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich der Einsatz lockert und der Rotorteller dadurch unbrauchbar wird. - Bei einem ähnlichen bekannten zweiteiligen Rotorteller dieser Art (Deutsche Offenlegungsschrift 25 51 045) ist ein für hohe Drehzahlen geeigneter Grundkörper vorgesehen, der mit einem verschleißfesten topfartigen Einsatz aus Sinterkeramik versehen ist, welcher die faserführenden Flächen enthält. Hier kann der Einsatz in den Grundkörper eingeklebt oder eingepresst sein. Außer dem Erzielen eines guten Verschleißschutzes ist zu diesem Rotorteller nichts ausgesagt.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rotorteller der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass Fliehkräfte bei hohen Drehzahlen unschädlich sind. Es soll dabei möglich sein, in der Fertigung von ein und demselben Grundkörper auszugehen und diesen wahlweise, je nach dem gewünschten Anwendungsfall, mit unterschiedlichen Einsätzen ausstatten zu können.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Einsatz in den Grundkörper eingebördelt ist.
- Durch das Einbördeln ist der Einsatz im Grundkörper sowohl in radialer als auch in axialer Richtung fixiert, was gewährleistet, dass sich der Einsatz selbst bei hohen Drehzahlen nicht lockern kann. Für die gesamte Fertigung kann ein und derselbe Grundkörper mit gleichbleibenden Abmessungen verwendet werden, in welchen mehrere variable, in ihrer Funktion unterschiedliche Einsätze eingefügt werden. Dabei kann es sich um unterschiedliche Durchmesser, unterschiedliche Formen der Fasersammelrille oder auch um unterschiedliche Materialien der faserführenden Flächen handeln. Der Grundkörper etwa kann aus Stahl oder Aluminium hergestellt sein, während der Einsatz wahlweise aus Stahl, Keramik oder Sintermaterial hergestellt ist. Zudem lassen sich die faserführenden Flächen des Einsatzes entsprechend den gewünschten Spinnbedingungen oder Standzeiten beschichten, ohne dass auch der Grundkörper entsprechend behandelt werden muss.
- Vorzugsweise ist der Einsatz nur im Bereich der Fasersammelrille im Grundkörper gehalten. Dies führt im Vergleich zum eingangs genannten Stand der Technik bezüglich des Grundkörpers zu einer deutlichen Materialeinsparung.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist der Einsatz auf seiner der Anschlagfläche abgewandten Außenseite mit einer dem Einbördeln dienenden Ringnut versehen. Beim Einbördeln wird dadurch die Anschlagfläche fest an den Grundkörper gedrückt und auf Grund der Ringnut radial sicher fixiert. Der Einsatz selbst ist dabei im Wesentlichen als konischer Ring ausgebildet, entsprechend der Neigung der Fasergleitfläche, wobei das Innere des Rotortellers an der Fasersammelrille seinen größten Durchmesser aufweist.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Rotortellers der genannten Art. Dabei wird aus plastisch verformbarem Material für einen zu bildenden Grundkörper ein Halbzeug mit einem eine offene Vorderseite aufweisenden topfartigen Aufnahmeteil hergestellt, in welches ein fertig hergestellter Einsatz eingefügt wird, der anschließend durch Umbördeln eines vorderen Randes des Aufnahmeteiles in dem dadurch gebildeten Grundkörper fixiert wird.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
- Es zeigen:
-
1 im Axialschnitt in starker Vergrößerung einen erfindungsgemäßen Rotorteller, -
2 einen Axialschnitt des Einsatzes des in1 gezeigten Rotortellers, -
3 im Axialschnitt das Halbzeug, aus dem der spätere Grundkörper des Rotortellers gebildet wird, -
4 in schematischer Darstellung den Vorgang des Einbördelns des Einsatzes in den Grundkörper des Rotortellers. - Der in
1 dargestellte Rotorteller1 für eine Offenendspinnvorrichtung besteht aus einem tragenden Grundkörper2 und einem darin befestigten Einsatz3 . Der Grundkörper2 ist mit einer Axialbohrung4 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Rotorschaftes versehen, der in bekannter Weise gelagert und angetrieben werden kann. Der Einsatz3 enthält eine Fasergleitfläche5 , die sich konisch zu einer Fasersammelrille6 erweitert, an welcher das Innere des Rotortellers1 seinen größten Innendurchmesser hat. Die für das Spinnen erforderlichen Funktionen der Fasergleitfläche5 und der Fasersammelrille6 sind dem Fachmann bekannt und brauchen daher nicht erläutert zu werden. - Der Grundkörper
2 ist mit einer Schulter7 für die radiale Zentrierung des Einsatzes3 versehen. Letzterer enthält eine Anschlagfläche8 , an der er sich axial an einer zugehörigen Fläche des Grundkörpers2 abstützt. - Der Einsatz
3 ist nur im Bereich der Fasersammelrille6 im Grundkörper2 gehalten und in diesen eingebördelt. Auf Grund des Bördelvorganges ist der Einsatz3 sowohl axial als auch radial sicher fixiert, was den Rotorteller1 insgesamt gegen Fliehkräfte bei hohen Drehzahlen unempfindlich macht. - Bei dem erfindungsgemäßen Rotorteller
1 ist es möglich, eine große Stückzahl von gleichartigen Grundkörpern2 herzustellen, in welche wahlweise unterschiedlich geformte Einsätze3 eingebördelt werden. Für die Fasersammelrille6 und die Fasergleitfläche5 lassen sich dabei Formen, Durchmesser, Materialien oder Beschichtungen wählen, die an die einzelnen Einsatzgebiete, insbesondere die Spinnbedingungen oder Fasermaterialien, angepasst werden können. - Alle diese möglichen Einsätze
3 , die sich hinsichtlich der Fasergleitfläche5 und/oder der Fasersammelrille6 unterscheiden können, haben dabei die gleiche zylindrische Außenkontur10 und die gleiche Zentrierfläche9 für die Schulter7 des Grundkörpers2 . Wie ersichtlich, ist der Einsatz3 auf seiner der Anschlagfläche8 abgewandten Außenseite11 mit einer dem Einbördeln dienenden Ringnut12 versehen. Diese Ringnut12 , in Verbindung mit der Anschlagfläche8 und der Außenkontur10 , dient dem Fixieren des Einsatzes3 im Grundkörper2 , wodurch ein Aufweiten durch Fliehkräfte bei Betrieb wirksam verhindert wird. - In
3 ist das Halbzeug13 dargestellt, aus welchem der Grundkörper2 gebildet wird. Man erkennt wieder die Axialbohrung4 und die Schulter7 . - Das Halbzeug
13 wird aus einem plastisch verformbaren Material, vorzugsweise einer Stahl- oder einer Aluminiumlegierung, derart hergestellt, dass ein topfartiges Aufnahmeteil15 mit einer offenen Vorderseite14 für den Einsatz3 entsteht. Das Aufnahmeteil15 besitzt an seiner Außenwandung einen vorderen Rand16 , der später umgebördelt wird. - In das in
3 dargestellte Aufnahmeteil15 des Halbzeuges13 wird ein fertig hergestellter Einsatz3 mit den gewünschten Ausgestaltungen eingefügt. Danach wird durch Umbördeln des vorderen Randes16 des Aufnahmeteils15 der Einsatz3 im Grundkörper2 fixiert. Dies ist schematisch in4 angedeutet, wo dem noch nicht umgebördelten vorderen Rand16 entsprechend den Pfeilrichtungen A und B in radialer Richtung eine Bördelrolle17 und in axialer Richtung ein Bördelring18 zugestellt werden. Das Halbzeug13 ist dabei in einer Aufnahme19 formschlüssig radial und axial abgestützt. Gegebenenfalls kann vorgesehen sein, dem Halbzeug13 während des Einbördelns eine Drehbewegung zu erteilen. - Die spezielle Art des Einbördelns ist für die Erfindung unwesentlich, so dass
4 lediglich als ein schematisches Beispiel zu verstehen ist. In der hier dargestellten Variante ist wahlweise vorgesehen, dass das Endstück des vorderen Randes16 beim Einbördeln in die Ringnut12 gelangt. - Nach dem Einbördeln des Einsatzes
3 in den Grundkörper2 wird der dadurch entstandene Rotorteller1 in bekannter Weise mit seinem Rotorschaft versehen. Danach kann in an sich bekannter Weise ein Auswuchten vorgenommen werden. - Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Rotortellers
1 besteht darin, dass Halbzeuge13 , die hinsichtlich der Abmessungen gleich gestaltet sind, wahlweise mit unterschiedlich gestalteten Einsätzen3 kombiniert werden können. Dabei beschränkt sich die unterschiedliche Gestaltung ausschließlich auf die Einsätze3 , welche die Fasergleitfläche5 und die Fasersammelrilie6 enthalten.
Claims (6)
- Rotorteller (
1 ) für eine Offenend-Spinnvorrichtung, der einen tragenden Grundkörper (2 ) enthält, welcher mit einem eine Fasergleitfläche (5 ) und eine Fasersammelrille (6 ) aufweisenden Einsatz (3 ) versehen ist, der radial im Grundkörper (2 ) zentriert und axial mit einer Anschlagfläche (8 ) am Grundkörper (2 ) abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3 ) in den Grundkörper (2 ) eingebördelt ist. - Rotorteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
3 ) nur im Bereich der Fasersammelrille (6 ) im Grundkörper (2 ) gehalten ist. - Rotorteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
3 ) auf seiner der Anschlagfläche (8 ) abgewandten Außenseite (11 ) mit einer dem Einbördeln dienenden Ringnut (12 ) versehen ist. - Rotorteller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (
3 ) im Wesentlichen als konischer Ring ausgebildet ist. - Verfahren zum Herstellen eines Rotortellers (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aus plastisch verformbarem Material für einen zu bildenden Grundkörper (2 ) ein Halbzeug (13 ) mit einem eine offene Vorderseite (14 ) aufweisenden topfartigen Aufnahmeteil (15 ) hergestellt wird, in welches ein fertig hergestellter Einsatz (3 ) eingefügt wird, der anschließend durch Umbördeln eines vorderen Randes (16 ) des Aufnahmeteils (15 ) in dem dadurch gebildeten Grundkörper (2 ) fixiert wird. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass hinsichtlich der Abmessungen gleich gestaltete Halbzeuge (
13 ) wahlweise mit unterschiedlich gestalteten Einsätzen (3 ) kombiniert werden.
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