DE102004061932B3 - HMI (Human Machine Interface) System und Verfahren mit verborgenen Informationen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein HMI-System und ein Verfahren zur Informationsdarstellung insbesondere in der Automatisierungstechnik. Um eine benutzer- und situationsgerechte Informationsübermittlung technischer Geräte insbesondere im Automatisierungsumfeld zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, mit einer Widergabeeinheit (1) steganografische Informationen (2) wiederzugeben, mit einer Erfassungseinheit (3) die steganografischen Informationen (2) zu erfassen und mit einer Verarbeitungseinheit (4) die steganografischen Informationen (2) in auswertbare Informationen zu konvertieren.

Description

  • HMI (Human Machine Interface) System und Verfahren mit verborgenen Informationen
  • Die Erfindung betrifft ein HMI (Human Machine Interface) System und ein Verfahren zur Darstellung von Informationen von technischen Anlagen und Maschinen.
  • HMI (Human Machine Interface) bezeichnet zu Deutsch eine Mensch-Maschine Schnittstelle. Ein HMI erlaubt einem Anwender das Bedienen einer Maschine, das Beobachten von Anlagenzuständen und falls erforderlich das Eingreifen in einen Prozess (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Man-Machine_Interface).
  • Ein derartiges System bzw. Verfahren kommt beispielsweise in der Automatisierungstechnik zum Einsatz, um einem Anwender eine Darstellung von Informationen zum Bedienen und Beobachten einer Anlage zu ermöglichen.
  • Die Darstellung derartiger Informationen geschieht meist über einen Bildschirm, beispielsweise ein Bedienpanel. In bestimmten Situationen wie z.B. einem Fehler- oder Störfall an einer Anlage werden häufig Informationen angezeigt, die von dem Anwender aufgrund der Menge oder der Art der Informationen nicht verarbeitet werden können. Um eine Überforderung des Anwenders in solchen Situationen zu vermeiden, wird die Bildschirmanzeige daher kontextsensitiv und anwenderbezogen gestaltet. D. h. aus der Flut der zur Verfügung stehenden Informationen werden nur die dargestellt, die der Anwender in einer bestimmten Situation benötigt und die der Qualifikation des Anwenders gerecht werden. Eine derartige Vorgehensweise birgt jedoch die Gefahr, dass wichtige Informationen, die u. U. dem Anwender oder einem Spezialisten zur Behebung eines Stör-/Fehlerfalles nutzen könnten, mit unterdrückt werden.
  • Aus der EP 1 445 686 A2 ist eine HMI-Einrichtung mit mindestens einer Computer-Anwenderstation zur Bedienung einer technischen Anlage bekannt, wobei die Computer-Anwenderstation mindestens eine Netzwerkschnittstelle zur Verbindung mit einem externen Datenserver zur Übertragung von Kommunikationsdaten zur Behebung von Störungen der technischen Anlage aufweist. Über die Netzwerkschnittstelle hat der Anwender die Möglichkeit, eine Verbindung mit einem externen Datenserver herzustellen und dort auf vorhandenes Expertenwissen, insbesondere in Form von anwesenden Experten, zurückzugreifen.
  • Aus der DE 199 10 621 C2 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verbergen von Informationen und Vorrichtung und Verfahren zum extrahieren von Informationen bekannt. Es wird vorgeschlagen, in Textform vorliegende Informationen zu verbergen, in dem ein ursprünglich vorliegender Text mit diesen Informationen umformuliert wird, wobei die Informationen in dem umformulierten Text verborgen sind. Zum Verbergen der Informationen werden Formulierungsalternativen zu den Textbestandteilen des ursprünglichen Textes gesucht, die grammatikalisch und lexikalisch zulässig sind. Hierdurch ist gewährleistet, dass der umformulierte Text, in dem die Informationen verborgen sind, nicht auffällt, da er keine künstlichen Elemente umfasst sondern lediglich eine andere Art und Weise des Ausdrückens eines bestimmten Sachverhaltes ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine benutzer- und situationsgerechte Informationsübermittlung technischer Geräte insbesondere im Automatisierungsumfeld zu ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein System gemäß Anspruch 1 gelöst.
  • Diese Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst.
  • Unter Steganografie wird allgemein die verborgene Übermittlung von Informationen verstanden. Die steganografischen Informationen werden also von einem nicht eingeweihten Betrachter überhaupt nicht wahrgenommen. Daher erlaubt das erfindungsgemäße HMI System, Informationen mittels der Wiedergabeeinheit versteckt bereitzustellen, so dass ein Anwender, für den diese Informationen nicht bestimmt sind, diese überhaupt nicht registriert. Daher wird dieser Anwender von den steganografischen Informationen auch nicht von den für ihn bestimmten Informationen abgelenkt.
  • Die steganografischen Informationen können jedoch mit der Erfassungseinheit erfasst und mit der Verarbeitungseinheit sichtbar gemacht werden. Auf diese Weise können die steganografischen Informationen insbesondere einem weiteren Anwender, für den diese Informationen bestimmt sind, bereitgestellt werden.
  • Bei vielen Mensch-Maschine-Schnittstellen werden Bedieninformationen für einen Anwender als Bildschirmausgabe bereitgestellt. Daher ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen HMI Systems die Wiedergabeeinheit als Bildwiedergabeeinheit ausgeführt. Innerhalb eines dargestellten Bildes können versteckte Bildinformationen vorhanden sein, deren Existenz ein nicht eingeweihter Anwender überhaupt nicht wahrnimmt. Zur Sichtbarmachung dieser steganografischen Informationen müssen diese mit der Verarbeitungseinheit konvertiert werden.
  • Zur Erzeugung steganografischer Bildinformationen können verschiedene Techniken eingesetzt werden wie z. B. das Degradieren von Bildern (image downgrading), das Verstecken von Kanälen oder die Erzeugung palettenbasierter Bilder. Bei derartigen Techniken werden vorhandene Grafiken modifiziert, um Informationen in ihnen zu verstecken.
  • Eine andere Möglichkeit ist das Verstecken von generierten Grafiken, die sich alle ähneln und dann eingeblendet werden können. Hier wird also keine vorhandene Grafik zum Verstecken von Informationen verändert, sondern eigens zum Verstecken eine Grafik erzeugt. Beim bloßen vergleichen der jeweils erzeugten Grafiken ist aber eventuell nicht sofort ein Unterschied erkennbar, d. h. die zusätzlichen Informationen bleiben verborgen und irritieren nicht den normalen Anwender.
  • Vor dem Konvertieren der steganografischen Bildinformationen müssen diese zunächst erfasst werden. Dies kann zum Beispiel in Form eines Screenshots oder einer Kopie der Bildschirmausgabe geschehen. Eine derartige Vorgehensweise bietet sich insbesondere dann an, wenn die Bildschirmausgabe von einem Computer erzeugt wird. In diesem Fall kann als Erfassungseinheit die CPU des Computers gesehen werden, die eine aktuelle Bildschirmausgabe insbesondere in einem Pixelformat in einem Speicher abspeichert.
  • Alternativ kann die Erfassungseinheit als Kamera ausgeführt sein. Mit der Kamera wird die Bildschirmausgabe abgelichtet. Das erzeugte Abbild der Bildschirmausgabe kann anschließend mit der Verarbeitungseinheit konvertiert werden, um die versteckten Informationen sichtbar zu machen.
  • Denkbar ist auch eine akustische Wiedergabe steganografischer Informationen, wobei die Wiedergabeeinheit als Tonwiedergabe einheit und die Erfassungseinheit als Mikrophon ausgeführt sind. Hierbei können die Informationen beispielsweise in digitalen Tönen/Klängen versteckt werden (Phasen Kodierung).
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen HMI-Systems ist die Wiedergabeeinheit zur Wiedergabe von Bedieninformationen für einen ersten Anwender vorgesehen. Insbesondere im störungsfreien Betrieb eines Automatisierungsgerätes erhält der erste Anwender die zur Steuerung eines Prozesses notwendigen Bedieninformationen direkt über die Wiedergabeeinheit. Die Wiedergabeeinheit kann hierbei z.B. als Standardbedienpanel für das Automatisierungssystem ausgeführt sein. Tritt ein Störungsfall an dem Automatisierungsgerät auf, so werden steganografische Informationen über das Bedienpanel eingeblendet. Die steganografischen Informationen sind für den ersten Anwender nicht erkennbar. Daher wird der erste Anwender durch die eingeblendeten zusätzlichen steganografischen Informationen, die ausschließlich Informationen hinsichtlich des Fehlerfalls darstellen, nicht von seiner normalen Bedientätigkeit abgelenkt. Die Bildschirmwiedergabe kann jedoch von einer Erfassungseinheit erfasst und von der Verarbeitungseinheit derart konvertiert werden, dass die steganografischen Informationen z.B. für einen zweiten Anwender sichtbar gemacht werden können. Beispielsweise handelt es sich bei dem zweiten Anwender um einen Spezialisten, für den die eingeblendeten steganografischen Informationen eine wertvolle Hilfe bei der Behebung des Fehlerfalles darstellen.
  • Insbesondere wenn ein zweiter Anwender, der sich an einem anderen Ort als der erste Anwender befindet, die steganografischen Informationen erfassen soll, ist es zweckmäßig, dass das HMI-System mit einer weiteren Wiedergabeeinheit zur Wiedergabe der auswertbaren Informationen ausgeführt ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Bildschirm handeln. Ein denkbares Szenario wäre also, dass der erste Anwender im Fehlerfall ein Screen-Shot einer durch die Wiedergabeeinheit dargestellten Bildinformation erstellt und diese dem zweiten Anwender zukommen lässt. Der zweite Anwender kann mittels der Verarbeitungseinheit die steganografischen Bildinformationen konvertieren, so dass diese mit der weiteren Wiedergabeeinheit dargestellt werden können. Der zweite Anwender kann mit Hilfe dieser Informationen die notwendigen Servicehandlungen durchführen, um einen störungsfreien Betrieb der Anlage wiederherzustellen.
  • In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des HMI-Systems ist dieses mit einem Augmented Reality System gekoppelt. In diesem Fall ist es zweckmäßig, dass die weitere Wiedergabeeinheit als Datenbrille ausgeführt ist. Die Datenbrille dient in einem Augmented Reality System in der Regel dazu, zusätzliche virtuelle Informationen in das Sichtfeld des Anwenders einzublenden. Die genannte Ausführungsform der Erfindung ermöglicht es nun, mit Hilfe der Datenbrille die mit der Erfassungseinheit erfassten und mit der Verarbeitungseinheit konvertierten steganografischen Informationen über die Datenbrille in das Sichtfeld des Anwenders einzublenden. Auf diese Art und Weise kann ein Anwender, der eine solche Datenbrille trägt, einen Bildschirm betrachten und die steganografischen Informationen erkennen, die für einen ersten Anwender nicht sichtbar sind.
  • Anstelle der weiteren Wiedergabeeinheit oder auch zusätzlich zu dieser kann eine weitere Verarbeitungseinheit zur maschinellen Verarbeitung der auswertbaren Informationen innerhalb des HMI-Systems verwendet werden. In einer solchen Ausführungsform werden die steganografischen Informationen nicht von einem zweiten Anwender erfasst, sondern direkt der weiteren Verarbeitungseinheit zur Verfügung gestellt. Im Fehlerfall werden auf diese Weise automatisch von der weiteren Verarbeitungseinheit die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen HMI System umfasst einen RFID-Tag zur Speicherung der steganografischen Informationen, wobei die Erfassungseinheit zum Auslesen des RFID-Tags vorgesehen ist. RFID (Radio Frequency Identification) bezeichnet eine dem Fachmann bekannte Methode, um Daten auf einem Transponder, der auch als RFID-Tag bezeichnet wird, berührungslos und ohne Sichtkontakt Lesen und Speichern zu können (siehe z.B.
  • http://de.wikipedia.org/wiki/rfid). Die verborgenen Informationen können z.B. in einem in das Panel integrierten RFID-Tag hinterlegt werden. Somit sind diese Informationen für den „normalen" Bediener nicht sichtbar und dieser wird nicht verwirrt. Ein Spezialist mit entsprechendem RFID-Lesegerät kann auf diese Informationen zugreifen, ohne Veränderungen am Bedienbild vorzunehmen.
  • Ferner kann auch eine mit einem Augmented Reality Werkzeug gekoppelte RFID-Leseeinheit verwendet werden, um die verborgenen Informationen auszulesen und in eine Datenbrille einzublenden.
  • Ein Handy mit integrierter RFID-Leseeinheit kann ebenfalls auf die verborgenen Informationen zugreifen und in das Handydisplay einblenden bzw. per MMS an einen Spezialisten schicken.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine erste Ausführungsform eines HMI-Systems zur Wiedergabe steganografischer Informationen,
  • 2 eine zweite Ausführungsform eines HMI-Systems zur Wiedergabe steganografischer Informationen und
  • 3 ein Augmented Reality System, welches unter Anderem als HMI System zur Darstellung steganografischer Information verwendet wird.
  • 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines HMI-Systems zur Wiedergabe steganografischer Informationen. Das HMI-System weist eine Wiedergabeeinheit 1 auf, die als Bildwiedergabeeinheit ausgeführt ist. Bei der Bildwiedergabeeinheit 1 handelt es sich beispielsweise um ein Touchpanel zur Bedienung eines Automatisierungsgerätes. Ein erster Anwender 6 erhält über das Touchpanel 1 zur Bedienung des Automatisierungsgerätes notwendigen Bedieninformationen 5a, 5b.
  • Auf der Bedienoberfläche des Touchpanel ist ebenfalls ein Logo 2 dargestellt, welches beispielsweise die Bediensoftware kennzeichnet. Innerhalb des Logos 2 können nun im Bedarfsfall steganografische Bildinformationen hinterlegt sein. Anstelle des Logos 2 kann selbstverständlich auch eine andere z. B. zusätzliche Grafik zur Hinterlegung der steganografischen Informationen verwendet werden.
  • Das mit dem Touchpanel dargestellte Bild wird von einer Erfassungseinheit 3 erfasst. Bei der Erfassungseinheit 3 handelt es sich um eine an das Internet angeschlossene Webcam 3. Die erfassten Bildinformationen sind von einem zweiten Anwender 7 über das Internet zugreifbar.
  • Mit Hilfe einer zweiten Wiedergabeeinheit 4, bei der es sich beispielsweise um den Bildschirm eines Laptops handelt, ist der zweite Anwender 7 in der Lage, die steganografischen Informationen darzustellen. Um die steganografischen Informationen sichtbar zu machen, enthält der Laptop 4 eine Verarbeitungseinheit, die die von der Erfassungseinheit bzw. der Webcam 3 erfassten Bildinformationen in ein für den Anwender 7 sichtbares Format konvertiert. Bei der Verarbeitungseinheit kann es sich beispielsweise um die CPU des Laptops handeln.
  • Auf diese Weise ist der Anwender 7 in der Lage, die innerhalb des Logos 2 versteckten Informationen zu interpretieren. Tritt nun beispielsweise am Automatisierungsgerät ein Fehlerfall auf, so werden in dem Logo 2 entsprechende Serviceinformationen in steganografischer Weise hinterlegt. Diese Informationen sind für den ersten Anwender 6 vor Ort nicht erkennbar und lenken diesen somit auch nicht von seinem Tagesgeschäft ab. Der erste Anwender 6 wird nicht mit Informationen überflutet, die er mit den ihm zur Verfügung stehenden Kenntnissen nicht verarbeiten kann.
  • Bei dem zweiten Anwender 7 handelt es sich um einen Spezialisten, der in der Lage ist, die steganografischen Informationen zu interpretieren und entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten, um den Fehlerfall zu beheben.
  • 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen HMI-Systems zur Darstellung steganografischer Informationen. Auch in dieser Ausführungsform sind die steganografischen Informationen innerhalb des Logos 2 der Bediensoftware hinterlegt. Als Erfassungseinheit wird in dieser Ausführungsform ein Fotohandy 8 verwendet, mit dem die Bildschirmausgabe der Wiedergabeeinheit 1 abfotografiert wird. Das Fotohandy 8 enthält darüber hinaus eine Verarbeitungseinheit, mit der die innerhalb der Logos 2 hinterlegten steganografischen Informationen in ein für einen Anwender sichtbares Format konvertiert werden können. Auf diese Art und Weise können die steganografischen Informationen innerhalb eines Displays des Handys 8 für den Anwender sichtbar gemacht werden.
  • Alternativ ist auch denkbar, mit dem Fotohandy 8 den Bildschirm der Wiedergabeeinheit 1 abzufotografieren, und das erfasste Bild via MMS an einen entfernt sitzenden Spezialisten zu übermitteln. Dieser Spezialist liest die empfangene MMS und ist in der Lage, die innerhalb des Logos 2 hinterlegten Serviceinformationen zu interpretieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
  • Auch in dieser Ausführungsform ist der Anwender des Automatisierungssystems, der mit Hilfe der Wiedergabeeinheit das Automatisierungssystem bedient, nicht mit Informationen überflutet, die er nicht verarbeiten kann. Die innerhalb des Logos 2 hinterlegten steganografischen Informationen sind für diesen Anwender nicht sichtbar, so dass er sich voll und ganz auf die für ihn bestimmte Bedieninformation 5a, 5b konzentrieren kann. Tritt nun ein Fehlerfall an der Anlage auf, so kann der Anwender mit Hilfe des Fotohandys 8 einfach den Bildschirm des Bedienpanels 1 abfotografieren, und eine MMS an einen entsprechenden Spezialisten schicken, der in der Lage ist, aus den steganografischen Informationen die notwendigen Servicemaßnahmen abzuleiten.
  • Eine derartige versteckte Informationsübermittlung ist systemunabhängig. Es wird lediglich vorausgesetzt, dass der entfernt sitzende Spezialist den Algorithmus zum Verstecken der Informationen innerhalb des Logos 2 kennt und diesen Algorithmus entsprechend anwenden kann, um die versteckten Informationen zu entschlüsseln.
  • Ein großer Vorteil eines derartigen HMI Systems ist, dass in einem Fehlerfall die zur Behebung des Fehlerfalls relevanten Informationen auf dem Bedienpanel 1 dargestellt werden können, ohne den normalen Anwender des Bedienpanels dadurch mit unnötigen Informationen zu überfordern. Trotzdem stehen diese Informationen sofort z.B. einem Servicetechniker zur Verfügung. Der Servicetechniker benötigt keine speziellen Softwaretools, die eventuell gar nicht auf dem Panel installiert bzw. zugängig sind, um die zusätzlichen Informationen auszuwerten. Um an die entsprechende Information zu kommen, muss die gewöhnliche Bedienmaske des Automatisierungsgeräts noch nicht einmal verlassen werden.
  • 3 zeigt ein Augmented Reality System, welches unter Anderem als HMI System zur Darstellung steganografischer Information verwendet wird. Hierzu enthält das Augmented Reality System eine Kamera 3 die als Erfassungseinheit des HMI Systems fungiert. Ein Anwender 10 eines derartigen Systems trägt eine Datenbrille 9, mit der sich Augmented Reality Informationen in das Sichtfeld des Anwenders 10 einblenden lassen.
  • Auf einem Bedienpanel 1 eines Automatisierungssystems werden dem Anwender sowohl Bedieninformationen 5a, 5b dargestellt als auch steganografische Informationen, die innerhalb eines Logos 2 versteckt sind. Die steganografischen Informationen bzw. das Logo 2 befinden sich im Erfassungsbereich der Kamera 3. Mit Hilfe einer Verarbeitungseinheit werden die von der Kamera 3 erfassten Informationen in sichtbare Bildinformationen konvertiert und mit Hilfe der Datenbrille 9 in das Sichtfeld des Anwenders 10 eingeblendet. Mit dem dargestellten System ist der Anwender 10 in der Lage, Informationen zu erfassen, die einem normalen Betrachter der Bildschirmoberfläche verborgen bleiben.
  • Auch bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen HMI Systems ist ein entscheidender Vorteil, dass der Anwender 10 keine speziellen auf die Bediensoftware abgestimmten Softwaretools benötigt, um die Zusatzinformationen zu bekommen. Es muss lediglich der Algorithmus bekannt sein, mit dem die Informationen innerhalb des Logos 2 versteckt wurden. Somit kann sogar ein HMI System eingesetzt werden, welches nicht typgleich mit dem Hersteller des Bedienpanels 2 ist.
  • Die vorliegende Erfindung soll nicht auf die hier exemplarisch gezeigten Ausführungsformen beschränkt sein. Vielmehr sind weitere Ausführungsformen denkbar und von der Erfindung umfasst, solange der Grundgedanke, verborgene Informationen mit einer Erfassungseinheit zu erfassen und mit einer Verarbeitungseinheit derart zu konvertieren, dass auswertbare Informationen zur Verfügung gestellt werden, erhalten bleibt. Anstelle einer Kamera oder eines Fotohandys kann auch ein Screenshot einer Bildschirmausgabe gemacht werden. Die so erfassten Daten können z.B. über ein Intranet oder das Internet einem entfernt sitzenden Anwender zur Verfügung gestellt werden. Verfügt dieser über eine Verarbeitungseinheit zur Konvertierung der empfangenen Daten, so stehen ihm die ursprünglich steganografischen Informationen nun als auswertbare Informationen zur Verfügung.
  • Weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen HMI Systems sind denkbar, bei denen die steganografischen Informationen nicht als Bildinformation sondern als Toninformation hinterlegt sind. In diesem Fall bietet sich an, als Erfassungsein heit anstelle einer Kamera ein Mikrofon zu verwenden. Die so empfangenen akustischen Informationen können mit Hilfe einer Verarbeitungseinheit in hörbare Toninformationen konvertiert werden.

Claims (22)

  1. HMI (Human Machine Interface) System insbesondere für die Automatisierungstechnik mit – einer Wiedergabeeinheit (1) zur Wiedergabe steganografischer Informationen (2) derart, dass ein Anwender, für den diese Informationen nicht bestimmt sind, diese nicht registriert, – einer Erfassungseinheit (3) zur Erfassung der steganografischen Informationen (2) und – einer Verarbeitungseinheit (4) zur Konvertierung der steganografischen Informationen (2) in auswertbare Informationen.
  2. HMI System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedergabeeinheit (1) als Bildwiedergabeeinheit ausgeführt ist.
  3. HMI System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinheit als Kamera ausgeführt ist.
  4. HMI System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedergabeeinheit (1) als Tonwiedergabeeinheit ausgeführt ist.
  5. HMI System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinheit als Mikrophon ausgeführt ist.
  6. HMI System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedergabeeinheit zur Wiedergabe von Bedieninformationen (5a, 5b) für einen ersten Anwender (6) vorgesehen ist.
  7. HMI System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedergabeeinheit (1) zur Wiedergabe der steganografischen Informationen (2) in einem Fehlerfall und/oder einem Störfall vorgesehen ist.
  8. HMI System nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer weiteren Wiedergabeeinheit zur Wiedergabe der auswertbaren Informationen.
  9. HMI System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Wiedergabeeinheit als Datenbrille ausgeführt ist.
  10. HMI System nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer weiteren Verarbeitungseinheit zur maschinellen Verarbeitung der auswertbaren Informationen.
  11. HMI System nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem RFID-Tag (Radio Frequency Identification) zur Speicherung der steganografischen Informationen, wobei die Erfassungseinheit zum Auslesen des RFID-Tags vorgesehen ist.
  12. Verfahren zur Informationsdarstellung insbesondere in der Automatisierungstechnik, bei dem – mit einer Wiedergabeeinheit (1) steganografische Informationen (2) wiedergegeben werden derart, dass ein Anwender, für den diese Informationen nicht bestimmt sind, diese nicht registriert, – mit einer Erfassungseinheit (3) die steganografischen Informationen (2) erfasst werden und – mit einer Verarbeitungseinheit (4) die steganografischen Informationen (2) in auswertbare Informationen konvertiert werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bildwiedergabeeinheit als Wiedergabeeinheit (1) verwendet wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die steganografischen Informationen mit einer Kamera erfasst werden.
  15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tonwiedergabeeinheit als Wiedergabeeinheit (1) verwendet wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die steganografischen Informationen mit einem Mikrofon erfasst werden.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieninformationen (5a, 5b) für einen ersten Anwender (6) mit der Wiedergabeeinheit (1) wiedergegeben werden.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die steganografischen Informationen (2) in einem Fehlerfall und/oder einem Störfall wiedergegeben werden.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer weiteren Wiedergabeeinheit die auswertbaren Informationen wiedergegeben werden.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Datenbrille die auswertbaren Informationen wiedergegeben werden.
  21. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer weiteren Verarbeitungseinheit die auswertbaren Informationen maschinell verarbeitet werden.
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die steganografischen Informationen mit einem RFID-Tag gespeichert und mit der Erfassungseinheit aus dem RFID-Tag ausgelesen werden.
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