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Die
Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung für einen Zylinder einer Druckmaschine,
insbesondere für
einen Gegendruckzylinder einer Druckeinheit einer Druckmaschine,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Druckeinheit
einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Rollenrotationsdruckmaschinen
verfügen üblicherweise über mehrere
Druckeinheiten, wobei jede dieser Druckeinheiten mehrere Druckwerke
umfasst. Jedes Druckwerk verfügt über einen
Formzylinder, einen Übertragungszylinder,
ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk, wobei die Übertragungszylinder
aller Druckwerke einer Druckeinheit üblicherweise auf einem gemeinsamen
Gegendruckzylinder abrollen. Dieser Gegendruckzylinder einer Druckeinheit,
auf dem die Übertragungszylinder
der Druckwerke dieser Druckeinheit abrollen, wird auch als Satellitenzylinder
bezeichnet. Die Formzylinder werden auch als Druckplattenzylinder
und die Übertragungszylinder
als Gummituchzylinder bezeichnet.
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Es
ist bereits bekannt, dass solche Druckeinheiten einer Rollenrotationsdruckmaschine über eine Waschvorrichtung
verfügen,
mithilfe derer der Gegendruckzylinder bzw. Satellitenzylinder der
Druckeinheit gereinigt werden kann. Aus dem Stand der Technik bekannte
Waschvorrichtungen verfügen über eine
an einem Waschbalken drehbar gelagerte Waschwalze, wobei die Waschwalze
zusammen mit dem Waschbalken an den zu reinigenden Gegendruckzylinder
der Druckeinheit anstellbar sowie von diesem abstellbar ist. Aus
dem Stand der Technik bekannte Waschvorrichtungen ermöglichen
die Reinigung des Gegendruckzylinders dadurch, dass in der an den
zu reinigenden Gegendruckzylinder angestellten Position die Waschwalze
sowie der zu reinigende Gegendruckzylinder rotatorisch bzw. drehend antreibbar
sind. Durch diese rotatorische Relativbewegung zwischen der Waschwalze
und dem zu reinigenden Gegendruckzylinder ist bereits eine gute
Reinigung des Gegendruckzylinders realisierbar.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde,
eine neuartige Waschvorrichtung für einen Zylinder einer Druckmaschine
sowie eine neuartige Druckeinheit einer Druckmaschine zu schaffen.
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Dieses
Problem wird durch eine Waschvorrichtung für einen Zylinder einer Druckmaschine
gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist zumindest
die Waschwalze in einer an den zu reinigenden Zylinder angestellten
Position relativ zu dem zu reinigenden Zylinder im Sinne einer Changierbewegung bewegbar
bzw. verschiebbar.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass zumindest
die Waschwalze in der an den zu reinigenden Zylinder angestellten Position
im Sinne einer Changierbewegung translatorisch bzw. linear bewegbar
ausgebildet ist. Beim Waschen des zu reinigenden Zylinders erfolgt
demnach einerseits eine rotatorische Relativbewegung und andererseits
eine translatorische Relativbewegung zwischen der Waschwalze und
dem zu reinigenden Zylinder. Die rotatorische Relativbewegung wird
durch eine Drehung der Waschwalze und des zu reinigenden Zylinders
etabliert. Die translatorische Relativbewegung wird durch ein lineares
Hin- und Herbewegen der sich drehenden Waschwalze relativ zu dem
sich ebenfalls drehenden, zu reinigenden Zylinder in Richtung der
Drehachse der Waschwalze realisiert. Bedingt dadurch, dass der rotatorischen Relativbewegung
zwischen der Waschwalze und dem zu reinigenden Zylinder eine translatorische Changierbewegung überlagert
wird, kann der Waschvorgang optimiert werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist in der an den
zu reinigenden Zylinder angestellten Position der gesamte Waschbalken
relativ zu dem zu reinigenden Zylinder im Sinne einer Changierbewegung
bewegbar bzw. verschiebbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Druckeinheit
einer Druckmaschine ist in Anspruch 7 definiert.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung
für einen
Zylinder einer Druckmaschine.
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Nachfolgend
wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 in
größerem Detail
beschrieben.
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1 zeigt
eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung 10 für einen
Zylinder einer Druckmaschine, nämlich
für einen
Gegendruckzylinder einer Druckeinheit einer Druckmaschine. Die Waschvorrichtung 10 umfasst einen
Waschbalken 11, wobei der Waschbalken 11 eine
Waschwalze 12 umfasst, die an seitlichen Aufnahmen 13 und 14 des
Waschbalkens 11 drehbar gelagert ist. Die Waschwalze 12 ist
dabei im Sinne des Pfeils 15 um eine Drehachse 16 drehbar,
wobei der Waschbalken 11 einen Antrieb 17 zur
Bereitstellung der Drehbewegung der Waschwalze 12 um die
Drehachse 16 umfasst. Wie 1 entnommen
werden kann, ist die Waschwalze 12 über seitliche Zapfen 18 und 19 in
den seitlichen Aufnahmen 13 und 14 des Waschbalkens 11 drehbar
gelagert.
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Wie 1 entnommen
werden kann, ist der Waschbalken 11 über die seitlichen Aufnahmen 13 und 14 an
Führungen 20 bzw. 21 gelagert,
wobei die Führungen 20 und 21 ihrerseits
an Führungsschienen 22 und 23 gelagert
sind. Durch eine Relativbewegung der Führungen 20 und 21 entlang
der Führungsschienen 22 und 23 ist
der gesamte Waschbalken 11 im Sinne des Doppelpfeils 24 translatorisch bzw.
linear verschiebbar, um so den Waschbalken 11 und damit
die Waschwalze 12 an einen nicht-dargestellten, zu reinigenden
Gegendruckzylinder einer Druckeinheit einer Druckmaschine anzustellen
bzw. abzustellen. Zur Realisierung dieser translatorischen bzw.
linearen Relativbewegung des Waschbalkens 11 quer zur Drehachse 16 der
Waschwalze 12 sind den Führungen 20 und 21 Zylinder 25 und 26 zugeordnet,
mithilfe derer die Führungen 20 und 21 entlang
der Führungsschienen 22 und 23 verfahrbar sind.
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Wie
bereits oben erwähnt,
ist demnach der Waschbalken 11 zusammen mit der Waschwalze 12 in
Richtung des Doppelpfeils 24 quer zur Drehachse 16 der
Waschwalze 12 translatorisch bzw. linear verfahrbar, um
so den Waschbalken 11 und damit die Waschwalze 12 an
den zu reinigenden Gegendruckzylinder anzustellen bzw. von demselben
abzustellen. In der angestellten Position des Waschbalkens 11 ist
die Waschwalze 12 im Sinne des Pfeils 15 um ihre
Drehachse 16 rotatorisch bzw. drehend antreibbar. Zum Waschen
des zu reinigenden Gegendruckzylinders wird dabei auch der zu reinigende
Gegendruckzylinder um seine Drehachse rotatorisch bzw. drehend angetrieben,
wobei die Drehachse des zu reinigenden Gegendruckzylinders in etwa
parallel zur Drehachse 16 der Waschwalze 12 verläuft.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird nun vorgeschlagen, dass
die Waschwalze 16 in der an den zu reinigenden Gegendruckzylinder
angestellten Position relativ zu dem zu reinigenden Gegendruckzylinder
im Sinne einer Changierbewegung bewegbar bzw. verschiebbar ist.
Die Changierbewegung ist in
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1 durch
einen Doppelpfeil 27 visualisiert. Bei der Changierbewegung
handelt es sich um eine translatorische bzw. lineare Relativbewegung zwischen
der sich drehenden Waschwalze 12 und dem sich ebenfalls
drehenden, zu reinigenden Gegendruckzylinder in Richtung der Drehachse 16 der Waschwalze 12.
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Im
einfachsten Fall wird lediglich die Waschwalze 12 im Sinne
der Changierbewegung relativ zu dem zu reinigenden Gegendruckzylinder translatorisch
in Richtung der Drehachse 16 der Waschwalze 12 hin-
und herbewegt. Bevorzugt ist eine Ausführungsform, in welcher der
gesamte Waschbalken 11 in der an den zu reinigenden Gegendruckzylinder
angestellten Position relativ zu dem zu reinigenden Zylinder im
Sinne einer Changierbewegung hin- und herbewegt wird.
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Zur
Realisierung der Changierbewegung des gesamten Waschbalkens 11 und
damit der Waschwalze 12 relativ zu dem zu reinigenden Gegendruckzylinder
in der an den Gegendruckzylinder angestellten Position umfasst die
Waschvorrichtung 10 Zylinder 28 und 29,
die im Ausführungsbeispiel der 1 auf
die Zapfen 18 und 19 der Waschwalze 12 einwirken.
Da die Zapfen 18 und 19 der Waschwalze 12 in
den seitlichen Aufnahmen 13 und 14 des Waschbalkens 11 lediglich
drehbar jedoch linear unverschiebbar gelagert sind, wird durch die
auf die Zapfen 18 und 19 einwirkenden Zylinder 28 und 29 eine
Changierbewegung des gesamten Waschbalkens 11 realisiert,
wobei der Waschbalken 11 hierzu linear verschiebbar in
den Führungen 20 und 21 gelagert
ist. Wie 1 entnommen werden kann, sind
den seitlichen Aufnahmen 13 und 14 des Waschbalkens 11 Führungsstifte 30 und 31 zugeordnet,
die in Ausnehmungen 32 und 33 translatorisch verschiebbar
gelagert sind.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass auch mit lediglich einem Zylinder 28 bzw. 29 die
Changierbewegung realisierbar ist. Die Zylinder 28 und 29 sind
vorzugsweise als Pneumatikzylinder ausgeführt.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist die Waschvorrichtung 10 demnach
durch drei Hauptbewegungskomponenten gekennzeichnet.
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Eine
erste Hauptbewegungskomponente in Richtung des Doppelpfeils 24 dient
dem Anstellen bzw. Abstellen des gesamten Waschbalkens 11 und damit
der Waschwalze 12 an den zu reinigenden Gegendruckzylinder,
wobei diese erste translatorische bzw. lineare Bewegungskomponente
quer zu einer Drehachse 16 der Waschwalze 12 verläuft. Eine zweite
Hauptbewegungskomponente der erfindungsgemäßen Waschvorrichtung 10 wird
durch eine rotatorische Drehung der Waschwalze 12 um ihre
Drehachse 16 bereitgestellt. Zum Waschen des zu reinigenden
Gegendruckzylinders wird die Waschwalze 12 um ihre Drehachse 16 in
der an den zu reinigenden Gegendruckzylinder angestellten Position
drehend angetrieben. Bei der dritten Hauptbewegungskomponente der
erfindungsgemäßen Waschvorrichtung 10 handelt
es sich um die Changierbewegung im Sinne des Doppelpfeils 27,
wobei bei der Changierbewegung zumindest die Waschwalze 12,
vorzugsweise der gesamte Waschbalken 11, in Richtung der
Drehachse 16 der Waschwalze 12 relativ zu dem zu
reinigenden Gegendruckzylinder hin- und herbewegt wird. In der an
den zu reinigenden Gegendruckzylinder angestellten Position wird
demnach der Drehbewegung der Waschwalze 12 im Sinne des Pfeils 15 eine
Linearbewegung im Sinne des Doppelpfeils 27 überlagert.
Durch diese Changierbewegung kann die Reinigungswirkung der erfindungsgemäßen Waschvorrichtung 10 optimiert
werden.
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- 10
- Waschvorrichtung
- 11
- Waschbalken
- 12
- Waschwalze
- 13
- Aufnahme
- 14
- Aufnahme
- 15
- Pfeil
- 16
- Drehachse
- 17
- Antrieb
- 18
- Zapfen
- 19
- Zapfen
- 20
- Führung
- 21
- Führung
- 22
- Führungsschiene
- 23
- Führungsschiene
- 24
- Doppelpfeil
- 25
- Zylinder
- 26
- Zylinder
- 27
- Doppelpfeil
- 28
- Zylinder
- 29
- Zylinder
- 30
- Führungsstift
- 31
- Führungsstift
- 32
- Ausnehmung
- 33
- Ausnehmung