DE102004060730A1 - Dosierbares Zahngoldmaterial - Google Patents
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Abstract
Ein dosierbares Zahngoldmaterial ist durch eine Schüttung (24) aus Goldpartikeln (26) gebildet, die die Form von Kugeln oder abgeplatteten Kugeln haben. Man erzeugt diese Schüttung dadurch, daß man einen dünnen Strahl (16) geschmolzenen Goldes aus geringer Höhe in ein Wasserbad (20) fallen läßt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein dosierbares Zahngoldmaterial gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Derartige dosierbare Zahngoldmaterialien sind im Handel als Plättchen erhältlich, die durch Herstellung von identischen Abschnitten aus einem gewalzten Goldblech erhalten wurden.
- Derartige Goldplättchen haben eine vorgegebene Masse, so daß ein Zahntechniker zur Herstellung eines Restaurationsteiles mit bekanntem Volumen die zum Gießen notwendige Materialmenge einfach durch Abzählen der Plättchen ermitteln kann, ggf. noch halbe Plättchen oder andere Bruchstücke eines Plättchens durch Abkneifen von einem vollen Plättchen erzeugen kann.
- Das Handhaben derartiger plättchenförmiger Zahngoldmaterialien ist aber in der Praxis nicht ganz so einfach, da die Plättchen dazu neigen in Schuppen über eine größere Strecke verteilt im Schmelztiegel zu liegen, so dass sie teilweise außerhalb des bevorzugt aufgeheizten Aufschmelzbereiches des Tiegels liegen. Dies verlangsamt das Aufschmelzen in einer homogenen Legierung und kann auch zum Ausgasen bestimmter Legierungsanteile führen.
- Durch das Auswalzen eines legierten Goldbarrens zu einem Blech erhält man auch weniger erwünschte Gefügeeigenschaften, und beim Zerschneiden des Bleches zu Goldplättchen entsteht Schnittabfall, der beim Gießen neuer legierter Goldbarren wieder verwendet wird. Dies bringt aber die Ge fahr des Eintragens von Verunreinigungen mit sich.
- Durch die vorliegende Erfindung soll daher ein Zahngoldmaterial gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet werden, daß es einfacher handhabbar ist.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Zahngoldmaterial mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
- Bei dem erfindungsgemäßen Zahngoldmaterial haben die einzelnen Materialstückchen die Form von Partikeln mit unregelmäßiger Oberfläche. Diese Partikel haben also keine planparallelen Flächen, die sich auch haftend aneinanderlegen könnten. Auf diese Weise ist das erfindungsgemäße Zahngoldmaterial gut schüttfähig, und die einzelnen Partikel sind leicht voneinander zu trennen und rasch aufschmelzbar.
- Die zum Gießen bestimmter Restaurationsteile notwendigen Goldmengen lassen sich ohne Erzeugen von Bruchstücken genau zusammenstellen, in dem man größere, mittlere und kleine Metallpartikel aus dem Zahngoldmaterial heraussucht. Deren Gewicht läßt sich nach einer ersten Erfahrungszeit gut aus den Abmessungen erkennen.
- Bei der Herstellung des dosierbaren Zahngoldmateriales gemäß der vorliegenden Erfindung entsteht auch kein Abfall der rezykliert werden müßte.
- Die Zahngoldpartikel werden ohne mechanische Einwirkung erzeugt und haben auch ohne Vergütungsschritt ein gutes Gefüge.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
- Partikelformen, wie sie im Anspruch 2 angegeben sind, führen zu einem Zahngoldmaterial, welches besonders gut schüttfähig ist.
- Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist im Hinblick darauf vorteilhaft, zu vermeiden, daß die einzelnen Partikel über längere Strecken unkontrolliert rollen.
- Partikelgrößen, wie sie im Anspruch 4 angegeben sind, eignen sich besonders gut zum Zusammenstellen von Gesamt-Legierungsmassen, wie sie zum Herstellen von Inlays, Brücken oder Zahnkronen notwendig sind. Unter Verwendung der größeren Partikel des Gemisches kann der Zahntechniker rasch die benötigte Masse für ein Restaurationsteil im wesentlichen zusammensuchen und dann über kleinere Partikel den Rest zur benötigten Gesamtmasse auffüllen.
- Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 stellt einen guten Kompromiß zwischen guter Schüttfähigkeit und Homogenität des Zahngoldmateriales und breiten Spektrum zwischen schweren und leichten Goldpartikeln dar.
- Eine Goldlegierung, wie sie im Anspruch 6 angegeben ist, eignet sich besonders gut für die Herstellung von Goldpartikeln durch Abschrecken von Tröpfchen einer Schmelze in einem Abschreckbad.
- Bevorzugte Legierungen sind Gegenstand der Unteransprüche 7 bis 11.
- Mit dem im Anspruch 12 angegebenen Verfahren lassen sich Goldpartikel, die in ihrer Grundform rund sind, jedoch keine perfekten Kugeln sind, auf einfache Weise und mit nur begrenzter Streuung ihrer Masse herstellen.
- Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 13 führt dabei tendentiell eher zu Partikeln, die einer Kugelform nahekommen, insbesondere dann, wenn man die Fallstrecke so hoch wählt, daß zumindest schon eine Oberflächenverfestigung stattgefunden hat, bevor die Goldpartikel mit dem Wasserbad in Berührung kommen.
- Arbeitet man dagegen gemäß Anspruch 14 mit verhältnismäßig kleiner Fallhöhe des flüssigen Goldes, so kommen die im dünnen Strahl gebildeten Kugeln noch nicht oder nur wenig erstarrt mit der Wasseroberfläche in Berührung. Die noch nicht stabilen Kugeln werden durch das Abbremsen plattgedrückt. Außerdem können Gasblasen, die an der heißen Materialoberfläche bei dem ersten Kontakt mit dem Wasser gebildet werden, Material verdrängen, so daß die Goldpartikel kraterähnliche konkave Vertiefungen auf ihren Oberflächen erhalten. Derartige Unrundheiten und Vertiefungen verhindern, daß die Goldpartikel auf einer ebenen Oberfläche über größere Strecken rollen.
- Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung von schüttfähigem Zahngoldmaterial; und -
2 Aufsichten und horizontale Schnitte durch Goldpartikel, wie sie typischerweise in einem schüttbaren Zahngoldmaterial erhalten werden, das mit der in1 gezeigten Vorrichtung hergestellt wurde. - In
1 ist mit10 ein Schmelztiegel bezeichnet, in welchem sich ein Volumen geschmolzenen Goldes12 befindet. Der Schmelztiegel10 hat in bekannter Weise eine temperaturfeste Auskleidung, welche die Goldschmelze12 nicht verunreinigt. - Der Schmelztiegel
10 hat einen Auslaß14 , der so gestaltet ist, daß beim Schwenken des Schmelztiegels um eine horizontale Achse ein dünner Faden oder Strahl16 geschmolzenen Goldes abgegeben wird, der vorzugsweise aus einer Aufeinanderfolge einzelner Tröpfchen18 besteht, die im freien Fall wegen der Oberflächenspannung der Schmelze die Form einer Kugel annehmen. - Die Tröpfchen
18 fallen in ein Wasserbad20 , welches sich in einem Behälter22 befindet. - Im Wasserbad
20 werden die geschmolzenen Goldtröpfchen abgekühlt, erstarren und sammeln sich über dem Boden des Behälters22 als Schüttung24 an. - Die Form von Goldpartikeln
26 , welche die Schüttung24 aufbauen, hängt u.a. ab von der Dichte der Tröpfchen18 im Strahl16 und der Höhe h, die zwischen dem Auslaß14 und der Oberfläche des Wasserbades20 liegt. - Ist die Höhe h groß, so haben die Goldtröpfchen während des freien Falles Gelegenheit, ihre kugelförmige Oberfläche auszubilden, und während des freien Falles findet auch schon eine Oberflächenverfestigung statt. Durch Wahl einer hohen Fallstrecke kann man erreichen, daß die Tröpfchen
18 schon beim Auftreffen auf die Oberfläche des Wasserbades20 so verfestigt sind, daß sie ihre Geometrie nicht mehr nennenswert ändern. Man erhält dann in der Schüttung24 weitgehend kugelförmige Goldpartikel26 . - Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Fallhöhe h so klein gewählt, daß allenfalls eine leichte Verfestigung des Goldes an der Oberfläche eines Tröpfchens stattgefunden hat, wenn dieses die Oberfläche des Wasserbades
20 erreicht. Beim Auftreffen wirken dann auf das Tröpfchen starke Verzögerungskräfte ein, die dazu führen, daß das Tröpfchen platt gedrückt wird. Es hat somit weiterhin eine kreisförmige Randkontur, hat aber in einer die Achse enthaltenden Ebene (in der Vertikalen) geschnitten die Form einer Linse. Eine derartige Goldpartikel ist in2 bei26a gezeigt. - Beim Auftreffen der Tröpfchen
18 aus geschmolzenem Gold auf die Oberfläche des Wasserbades entsteht wegen der hohen Temperatur des Goldes Wasserdampf. Dieser kann zum einen, wenn er sich großflächig verteilen kann, dazu führen, daß die Unterseite einer Goldpartikel26 insgesamt konkav wird, so daß diese Goldpartikel einen nierenförmigen vertikalen Querschnitt erhält, wie in2 bei26b dargestellt. - Zusätzlich können kleine Dampfblasen, die an der Berührfläche zwischem heißem Schmelzetröpfchen und Wasseroberfläche entstehen, in die Tröpfchenoberfläche einen Krater hineindrücken, der dann in der erstarrten Goldpartikel
26 verbleibt, wie bei28 in2 angedeutet. - Der nach dem vollständigen Leeren des Schmelztiegels
10 im Wasserbad20 liegende Goldgrieß (Schüttung24 ) wird unter Verwendung eines Siebes vom Wasserbad20 getrennt, getrocknet, in Portionen abgewogen und verpackt. - Der Zahntechniker kann dann die zur Herstellung einer Restauration benötigte Goldmenge dem Behälter jeweils mit einem Spatel oder dgl. entnehmen und ggf. auswiegen.
- Die entnommene Menge wird dann aufgeschmolzen und zu dem gewünschten Restaurationsteil gegossen.
- In Abwandlung des obigen Ausführungsbeispieles kann man die Anordnung zum Erzeugen der Goldpartikel mit einem Gehäuse
30 umgeben, dessen Innenraum über Ventile32 ,34 wahlweise bzw. sequentiell mit einer einer Unterdruckquelle (Saugpumpe36 ) und einer Inertgasquelle38 verbindbar ist. Das Giessen und Abschrecken der Goldpartikel findet somit in Abwesenheit von Verunreinigungen und von Luftsauerstoff statt. - In der nachstehenden Tabelle sind für die Zwecke der Erfindung besonders geeignete Goldlegierungen aufgeführt.
Claims (16)
- Dosierbares Zahngoldmaterial in Form kleiner Metallstückchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallstückchen die Form von Metallpartikeln (
26 ) haben, die durch nicht planparallele Flächen begrenzt sind. - Zahngoldmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Metallpartikel (
26 ) in Form von Kugeln, plattgedrückten Kugeln oder linsenförmigen Partikeln vorliegt. - Zahngoldmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Metallpartikel (
26 ) konkave Oberflächenabschnitte (26b ;28 ) aufweist. - Zahngoldmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallpartikel (
26 ) einen größten Durchmesser zwischen etwa 1 mm und etwa 5 mm aufweisen. - Zahngoldmaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallpartikel (
26 ) einen größten Durchmesser zwischen etwa 1,5 mm und etwa 3 mm aufweisen. - Zahngoldmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Goldlegierung hergestellt ist, welche zwischen etwa 70 Gewichtsprozent bis 90 Gewichtsprozent Au und zwischen etwa 3 Gewichtsprozent und etwa 15 Gewichtsprozent Pt und/ oder Pd aufweisen.
- Zahngoldmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Goldlegierung zusätzlich einen Silberanteil von etwa 2 Gewichtsprozent bis etwa 16 Gewichtsprozent enthält.
- Zahngoldmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen Cu-Gehalt von etwa 10 Gewichtsprozent bis etwa 13 Gewichtsprozent aufweist.
- Zahngoldmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Zn-Gehalt von etwa 1 Gewichtsprozent bis etwa 3 Gewichtsprozent.
- Zahngoldmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Ir-Gehalt von etwa 0,1 Gewichtsprozent bis etwa 0,2 Gewichtsprozent.
- Zahngoldmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis 10, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Rh-Gehalt von etwa 0,2 Gewichtsprozent bis etwa 0,9 Gewichtsprozent.
- Verfahren zum Herstellen eines Zahngoldmateriales nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Goldlegierung schmilzt und die Schmelze in einem dünnen Strahl (
16 ) in ein Abschreckbad (20 ) gießt. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl (
16 ) eine Aufeinanderfolge ein zelner Tröpfchen (18 ) ist. - Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze aus so geringer Höhe in das Abschreckbad (
20 ) gegossen wird, daß beim Auftreffen der Schmelzen-Tröpfchen (18 ) auf das Abschreckbad (20 ) noch keine nennenswerte Oberflächenverfestigung stattgefunden hat. - Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschreckbad (
20 ) ein Wasserbad ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichent, daß das Schmelzen und das Giessen sowie vorzugsweise auch das Erstarren der Metallpartikel (
26 ) unter Inertgasatmosphäre erfolgt.
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