DE102004060453A1 - Mehrschichtiges Kunststoffteil - Google Patents
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Abstract
Mehrschichtiges flächiges Kunststoffteil (1) für dekorative Elemente und/oder Funktionselemente aus einem transparenten Trägerteil (2) mit aufgebrachten Schichten, zwei sich gegenüberliegende Seiten (2a, b) aufweisend, wobei auf einer ersten Seite (2a) des Trägerteils (2) mindestens in Teilbereichen eine optisch wirksame Schicht (4) aufgebracht ist, der eine Blende (5) zugeordnet ist, die die Lichtdurchlässigkeit in Teilbereichen verhindert und die mit einer Lichtquelle (7) hinterleuchtbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges flächiges Kunststoffteil für dekorative Elemente und/oder Anzeige- und Funktionselemente, wie sie beispielsweise Anwendung im Automobilbau, hier insbesondere bei Einstiegsschienenabdeckungen, Zierblenden und Funktionsanzeigen, finden.
- Bekannt ist, wie die
DE 201 05 140 U1 lehrt, ein hinterleuchtbares Kunststoffteil für Anzeige- und/oder Funktionselemente. Dieses besteht aus einem durchsichtigen Polymermaterial, das auf der Sichtseite mit einer dünnen Metallschicht bedampft ist. Zum Schutz, beispielsweise gegen mechanische Beschädigung, wird üblicher Weise auf der Metallschicht ein kratzfester Lack aufgebracht. - Als Beleuchtungskörper sind ein oder mehrere punktuelle oder Flächen ausleuchtende Beleuchtungskörper hinter oder im Kunststoffteil vorgesehen, so dass mindestens im Bereich des beleuchteten Feldes durch die Metallschicht diffuses Licht sichtseitig austritt. Gegebenenfalls lassen sich, beispielsweise mittels Laserstrukturierung, Anzeigesymbole oder dekorative Elemente in die Oberfläche so einbringen, dass dort das Licht ungehindert durchtreten kann.
- Nachteilig an dieser Ausführung ist insbesondere der Umstand, dass die optisch und/oder funktionell relevanten Schichten sich auf der Oberfläche (Sichtseite) des Bauteils befinden und daher durch eine transparente Deckschicht vor chemischen und mechanischen Einflüssen geschützt werden müssen.
- Weiterhin ergibt sich auf Grund der obenliegenden Metallschicht eine Oberfläche ohne Tiefenwirkung und mit verminderter Brillanz.
- Schließlich ist die Metallschicht des hinterleuchtbaren Kunststoffteils nur an der Oberfläche, nicht jedoch seitlich geschützt, so dass leicht eine korrosive Unterwanderung der Metallschicht auftreten kann.
- Besonders nachteilig ist jedoch, dass eine aus designerischen Gründen vielfach gewünschte Oberflächenstrukturierung nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Infolge der Strukturierung ergeben sich Vertiefungen an der Oberfläche, die nicht nur sehr leicht verschmutzen, sondern darüber hinaus auch nur schwer zu reinigen sind.
- Ausgehend von den Nachteilen des geschilderten Standes der Technik stellt sich die Aufgabe, ein Funktionsteil und/oder Zierteil in Form eines Kunststoffteils bereitzustellen, das über eine leicht zu reinigende, glatte und widerstandfähige Oberfläche verfügt, einen brillanten, metallischen Glanz mit Tiefenwirkung zeigt und das im eingebauten Zustand auch in chemisch aggressiver Umgebung eine hohe Nutzungsdauer aufweist. Eine weitere Aufgabenstellung besteht darin, eine Vielfalt an optischen Effekten am Funktionsteil und/oder Zierteil zur Verfügung zu stellen.
- Die Aufgabe konnte gelöst werden durch ein mehrschichtiges Kunststoffteil mit den Merkmalen des Anspruches 1.
- Bevorzugte Ausführungen und Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen. Das Verfahren zur Herstellung des mehrschichtigen Kunststoffteils erfolgt gemäß der Merkmale des Anspruchs 15.
- Erfindungsgemäß wird die optisch wirksame, jedoch kratzempfindliche Schicht, beispielsweise in Form einer dünnen Metallschicht, auf dem flächigen Kunststoffteil, das zwei Seiten umfasst, auf der ersten Seite aufgebracht. Diese Seite ist die der Sichtseite im Einbauzustand gegenüberliegende Seite des Teils. Die beiden Seiten des flächigen Kunststoffteils liegen sich dabei gegenüber.
- Hierdurch wird erfindungsgemäß in sehr vorteilhafter Weise erreicht, dass das transparente Kunststoffteil nicht nur als Träger für die aufgebrachten Beschichtungen dient, sondern auch als deren Schutzschicht fungiert.
- So liegt einerseits eine gegenüber mechanischer Beanspruchung widerstandsfähige Oberfläche vor, andererseits kann die Kratzfestbeschichtung der optisch wirksamen Schicht entfallen.
- Weiterhin erlaubt die erfindungsgemäße Ausführung des Kunststoffteils eine Strukturierung der ersten Seite des Teils.
- Hierdurch lassen sich verschiedenartigste optische Effekte realisieren.
- Ebenso wird ein Verschmutzen der Vertiefungen verhindert, zumal ein solches erfindungsgemäßes Kunststoffteil durch geeignete Anordnung und Kapselung/Abdichtung im Einbauzustand vor dem Eindringen von Schmutz bewahrt werden kann.
- Infolge der Dicke des transparenten Kunststoffteils, die im allgemeinen ungefähr 1 bis 5 mm beträgt, ergibt sich optisch die erwünschte Tiefenwirkung des erfindungsgemäßen mehrschichtigen Aufbaus in Form eines besonders brillanten Bildes der optisch wirksamen Schicht und der eingebrachten Strukturen.
- Erfindungsgemäß verfügt das Kunststoffteil über dekorative Elemente und Funktionselemente.
- Dazu wird folgender Aufbau vorgeschlagen, wobei die Schichtfolge wie folgt beschrieben wird:
Das Kunststoffteil besteht aus einem Trägerteil aus einem Polymer, auf dessen Seiten Schichten aufgebracht sind. Das Trägerteil ist dabei im Wesentlichen flächig ausgeführt, die hier für den Erfindungsgedanken relevanten Seiten des Trägerteils liegen sich gegenüber. - Das transparente Trägerteil selbst besteht aus Polycarbonat oder Polystyrol oder Polyethylenterephthalat oder Polymethylmethacrylat oder deren Mischzusammensetzungen und Componds.
- Das Polymermaterial ist dabei bevorzugt farblos, hochtransparent und klar.
- In anderen Ausführungen der Erfindung kann auch ein eingefärbtes, weniger transparentes, insbesondere auch ein opakes Material zum Einsatz kommen.
- Hierdurch lassen sich besondere Lichtstreueffekte erzielen.
- In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann auch eine sogenannter lichtsammelnder Kunststoff eingesetzt werden, der an Kanten das über die Flächen eingestrahlte Licht „konzentriert" abgibt, wodurch besondere Designeffekte erreicht werden.
- Auf die zweite Seite des Kunststoffteils, also die im Einbauzustand dem Betrachter zugewandten Seite, kann eine Metall- oder Kunststofffolie aufgebracht sein, die das transparente Trägerteil partiell oder ganz abdecken kann.
- Diese Schicht ist bevorzugt an der äußeren Begrenzung des Kunststoffteils angebracht, wobei das Teil bevorzugt im Randbereich ein Stück überdeckt wird und so eine Rahmenanordnung bildet, die das Kunststoffteil beispielsweise auch in Einbaulage haltern kann. Diese Schicht kann mit Dekoren versehen sein und dadurch in besonderer Weise optisch aufgewertet sein.
- Die erste Seite des Trägerteils ist erfindungsgemäß mit der optisch wirksamen Schicht versehen.
- In einer bevorzugten Ausformung der Erfindung ist die erste Seite des Trägerteils strukturiert.
- Die Struktur kann makroskopisch definiert sein – beispielsweise durch eine Rillenstruktur – oder durch Oberflächenfeinstrukturen wie beispielsweise durch satinartige Texturen, Bürsttexturen, stochastische oder gerichtete Riefentexturen.
- Derartige Strukturen lassen sich in das Trägerteil sehr einfach einbringen durch eine entsprechende Gestaltung des Spritzgusswerkzeuges, soweit das Trägerteil im Spritzgussverfahren erzeugt wird.
- Hierzu wird die korrespondierende Fläche, die eine Struktur auf das im Spritzgussverfahren herzustellende Trägerteil auf dessen erster Seite abbilden soll, entsprechend der Negativform der Struktur ausgelegt.
- Andere Techniken zur Einbringung von Strukturen auf die erste Fläche umfassen z. B. Lasertechniken, Strahltechniken, Frästechniken, Graviertechniken, und andere.
- Die zweite Seite des Trägerteils ist bevorzugt glatt ausgebildet, es kann aber auch dort die Einbringung von Strukturen in die Oberfläche vorgesehen sein.
- Der weitere Schichtaufbau des erfindungsgemäßen Kunststoffteils ist wie folgt.
- Auf die wahlweise mit Strukturen versehene erste Seite des Trägerteils wird eine optisch wirksame Schicht aufgebracht.
- Als optisch wirksame Schichten können Schichten sowohl aus Metallen, wie Aluminium (Al) oder Chrom (Cr), aber auch aus Metalllegierungen, bestehend aus Chrom und Aluminium oder Nickel und Chrom, oder aus Metallverbindungen, wie Titannitrid (TiN) oder Titancarbid (TiC) oder andere farbige durchscheinende Schichten, wie beispielsweise Lack-, Farb- oder Folienschichten dienen.
- Die Schichtdicke wird vorzugsweise so gewählt, dass die Lichttransmission der Schicht im Bereich zwischen 0 und 70%, vorzugsweise im Bereich zwischen 10 und 30%, liegt.
- Die optisch wirksame Schicht wird folgendermaßen hergestellt:
- 1. durch vakuumtechnische Verfahren wie thermisches Verdampfen und/oder Sputtertechnik und/oder kathodische oder anodische Bogenverdampfung und/oder Elektronenstrahlverdampfung und/oder Strahlablationsverfahren als Laserstrahlablation und/oder Elektronenstrahlablation und/oder
- 2. durch nasschemische Metallisierungsverfahren wie außenstromloses Vernickeln und/oder reduktive Abscheidung und/oder
- 3. durch galvanische Metallabscheideverfahren und/oder
- 4. durch metallpigmentierte Lack- oder Folienbeschichtungen.
- Zur Herstellung feinster optischer Strukturen kann die optisch wirksame Schicht – vor allem durch Einwirkung von Laserstrahlung – in gewünschten Bereichen ganz oder teilweise wieder abgetragen werden, wobei z. B. Punktanordnungen, engmaschige Linienraster oder andere – insbesondere sehr fein strukturierte – geometrische Muster und Markierungen erzeugt werden können.
- Dadurch lassen sich insbesondere auch Zonen höherer Lichtdurchlässigkeit herstellen.
- Mittels des Laserablationsverfahrens kann von der ersten Seite und/oder zweiten Seite des Kunststoffteils ausgehend eine vollständige oder teilweise Abtragung der Metallschicht erreicht werden. Dazu trifft der Laserstrahl auf die optisch wirksame Schicht, die auf der ersten Seite angeordnet ist und löst die Metallschicht durch Aufheiz- und Absprengprozesse. Dies kann ebenso auf der zweiten Seite des Kunststoffteils durchgeführt werden.
- Bei der teilweisen Abtragung der optisch wirksamen Schicht resultieren Kontrastwirkungen. Dabei können beispielsweise folgende Kontrastsituationen an benachbarten Stellen der Oberfläche des Kunststoffteils erzeugt werden:
„Halblichtdurchlässig gegenüber lichtundurchlässig" oder „halblichtdurchlässig gegenüber völlig lichtdurchlässig", wodurch zusätzliche designerische Möglichkeiten zur Hervorhebung beispielsweise von Schriften, Markierungen oder Symbolen auf der Oberfläche des Bauteils möglich werden. - Insbesondere sind so Lichtdurchlässigkeiten herstellbar, die von völlig lichtdurchlässig über partiell lichtdurchlässig bis hin zu weitgehend lichtundurchlässig frei wählbar sind.
- Die optisch wirksame Schicht wird flächig, jedoch nur partiell von einer Blende bedeckt. Die Blendenfunktion ergibt sich vorteilhafter Weise durch einen Aufdruck.
- Hierzu wird durch geeignete Auftragsverfahren eines Beschichtungsmittels, beispielsweise das Aufdrucken einer Druckfarbe oder eines Abdecklackes, der schwarz, weiß oder farbig eingestellt sein kann, eine konturgenaue abdeckende Beschichtungsmittelschicht aufgetragen.
- Diese Schicht wird in ihrer Dicke so gewählt, dass sie kein Licht durchtreten lässt und daher als Blende wirkt.
- Zusätzlich kann durch die Wahl der Farbe ein Designeffekt erzielt werden, indem die so hergestellte Blende von der Sichtseite her farbgebend in Erscheinung tritt.
- Wird das erfindungsgemäße Kunststoffteil in einer chemisch besonders aggressiven Umgebung eingesetzt, kann der Schichtverbund aus optisch wirksamer Schicht und Blende zusätzlich mit einem transparenten Schutzlack versehen werden.
- In dieser Ausführung wird die Beschichtung und die Bedruckung nicht bis zu den Rändern des transparenten Kunststoffteils aufgebracht, so dass der Schichtverbund, vom Schutzlack abgedeckt, einem chemischen Angriff nicht zugänglich ist.
- Hierdurch werden besondere Vorteile hinsichtlich der Haltbarkeit des Schichtverbundes erzielt.
- Das erfindungsgemäße Kunststoffteil lässt sich weiterhin mit einer Lichtquelle kombinieren.
- Die Lichtquelle wird bevorzugt so angeordnet, dass sie das erfindungsgemäße Kunststoffteil durchstrahlt, indem Licht auf die erste Seite des Trägerteils gerichtet wird, und – nach Durchtritt des Lichtes durch das Trägerteil – dieses an der zweiten Seite des Trägerteiles austritt.
- Die Lichtquelle kann aber auch seitlich des Trägerteils oder auch direkt im Trägerteil angeordnet werden.
- Hierbei lassen sich besondere Beleuchtungseffekte beim Hervorheben von Schriften, Markierungen und Symbolen erzielen.
- Die Lichtquelle kann aus einer dünnen, stromgespeisten Leuchtfolie (z. B. einer Elektrolumineszenzfolie) bestehen, jedoch sind, je nach Anwendung, auch Ausführungen mit einer sog. Mini-Leuchtstoffröhre, oder mit LED-Anordnungen (Leuchtdioden, light emitting diode) auf organischer oder anorganischer Basis, oder mit Miniglühlampen, oder mit Miniglimmlampen, oder mit Laserlichtquellen, oder mit Plasmalichtquellen möglich.
- In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann Licht auch mit Hilfe von Lichtleitfasern, die zwischen Lichtquelle und Trägerteil angeordnet sind, geführt werden, wobei die Lichtleitfasern eine leitende und/oder fokussierende und/oder streuende Wirkung auf das geführte Licht aufweisen.
- Ebenso kann auch ein selbstleuchtendes Foliendisplay als „Hinterleuchtungsquelle" angeordnet werden. In diesem Fall dient das erfindungsgemäße Kunststoffteil als metallisch wirkende Displayabdeckung. Diese Ausführung kann bei Anzeigen zum Einsatz kommen. Setzt man ein erfindungsgemäßes Kunststoffteil als Zierblende ein und koppelt es mit einem hinterlegten Display, fungiert das System als optisch besonders hochwertige Anzeigeeinheit.
- Wird die Lichtquelle, vorzugsweise bei Dunkelheit, aktiviert, kann – beispielsweise in Verbindung mit einer geeignete Metallisierung und/oder Strukturierung und/oder Bedruckung – ein sogenanntes Nachtdesign erzeugt werden, das gleichzeitig auch der Beleuchtung dient.
- Ist ein besonders hoher mechanischer Abrieb und/oder eine besondere Chemikalienbelastung zu erwarten oder ist eine besondere Optik gewünscht, kann die optionale Metall- oder Kunststofffolie auf der zweiten Seite, die die Sichtseite darstellt, noch zusätzlich – vollflächig oder gegebenenfalls partiell – mit einer kratzfesten Beschichtung versehen werden, die farblos oder farbig transparent oder farbig semi-transparent ausgeführt ist.
- Nachfolgend wird an einem Ausführungsbeispiel, das die Erfindung nicht beschränken soll, die Erfindung als Ausführung einer Einstiegsschiene für einen PKW näher erläutert, wobei
1 den erfindungsgemäßen Schichtaufbau im Querschnitt zeigt. - Das mehrschichtige flächige Kunststoffteil (
1 ) besteht aus einem Trägerteil (2 ). - Das Trägerteil (
2 ) aus einem transparenten Polymermaterial weist eine Wandstärke von ca. 3,0 mm auf, es ist an der zweiten Seite (2b ) partiell mit einer Folie (3 ) aus Edelstahl bedeckt, auf der ersten Seite (2a ) sind Strukturen in einem Abschnitt (2c ) aufgebracht. - Es ist auf der ersten Seite (
2a ) mit einer optisch wirksamen Schicht (4 ) aus Aluminium in einer Dicke von ca. 50 nm bedampft, wobei Teile der Aluminium-Schicht (4 ) durch Laserablation in dem Abschnitt (2d ) wieder entfernt wurden. - Die Aluminium-Schicht (
4 ) ist partiell mit einer Blende (5 ) aus schwarzer Druckfarbe einer Dicke von ca. 15 μm bedeckt. Zum Schutz der Metallisierungszone im Abschnitt (2d ) erfolgt die Versiegelung mit einem transparenten Lack (6 ). - Dieser Schichtverbund ist abschließend auf der ersten Seite partiell mit einer Licht aussendenden Elektrolumineszenzfolie (
7 ) laminiert. - Das mehrschichtige Kunststoffteil wird nach folgendem Verfahren hergestellt: Die Metall- und/oder Kunststofffolie (
3 ) wird zunächst vorgeformt, indem sie beispielsweise über eine negative Form gepresst wird. - Die vorgeformte Folie (
3 ) wird dann in einer Vorrichtung gestanzt und/oder mittels eines Lasers beschnitten. - Die beschnittene Folie (
3 ) wird in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt, wobei dies mittels eines Roboters erfolgen kann, da hierdurch eine hohe Positionierungsgenauigkeit erreicht wird. - Das Spritzgusswerkzeug weist auf der die erste Seite des Bauteils (
2a ) erzeugenden Fläche die abzubildende Struktur (Designgebung) auf und ist beispielsweise auf der gegenüberliegenden Fläche veredelt (z. B. PVD-bedampft), um eine besonders hochwertige zweite Seite (2b ) des Teils zu erzeugen. - Die Folie (
3 ) wird im Spritzgusswerkzeug mit einem transparentem Kunststoff (z. B. einem Polycarbonat) hinterspritzt. - Das so erzeugte Zwischenbauteil wird in eine Metallisierungsanlage gegeben. Eine Maske deckt dabei die Bereiche ab, auf denen kein Metall abgeschieden werden soll.
- Im Magnetron-Sputter-Verfahren wird anschließend eine dünne Metallschicht (
4 ) aufgetragen, wobei die Schichtstärke dieser Metallschicht (4 ) kleiner 700 nm gewählt wird. Eingesetzt werden Chrom bzw. Chrom-Aluminium-Legierungen, die einen hohen Eigenkorrosionsschutz aufweisen. - Die aufgetragene Schicht (
4 ) kann teilweise wieder abgetragen werden (z. B. mit einem Laser durch sogenannte „Laserablation"). - Beispielsweise kann beim Einsatz eines Nd:YAG 1064 Lasers im Continous Wave – Betrieb mit den Parametern
- – Focusdurchmesser 40 μm
- – Lampenstrom 17,7 A
- – Verfahrgeschwindigkeit 1000 mm/s
- – Modenblende 1,3
- – Jump Delay 800 μs
- – Mark Delay 20 μs
- – Spurversatz 10 μm
- Eine Maskierung der Bereiche, also die Erzeugung einer Blende (
5 ), durch die kein Licht auf der zweiten Seite (2b ) austreten soll, wird als letzter Herstellschritt durchgeführt. Dies geschieht durch Bedruckung (z. B. mittels Tampondruck) oder Maskierung und Lackierung mit lichtundurchlässigen Beschichtungsmitteln, wobei die Blende (5 ) erzeugt wird. Hierbei ist die genaue Positionierung des Bauteils und eine scharfkantige Bedruckung sicherzustellen, um eine genaue Überdeckung mit den Strukturen zu erreichen und um evtl. Lichtstreuungen zu verhindern. - Der Schichtverbund kann mit einem Schutzlack (
6 ) versehen werden. Dieser schützt die Metallschicht (4 ) vor äußeren Einflüssen, insbesondere vor Korrosion. Die Auswahl eines geeigneten Schutzlackes (6 ) stellt besondere Anforderungen, da dieser sowohl in Kontakt zum Polymermaterial des Trägerteils (2 ), als auch zur Metallschicht (4 ) und auch zur Blende (5 ) steht. Der Schutzlack (6 ) stellt die Haftung sicher und ist derart rezeptiert, dass insbesondere die Metallschicht (4 ) nicht aufgelöst oder angegriffen wird.
Claims (15)
- Mehrschichtiges flächiges Kunststoffteil (
1 ) für dekorative Elemente und/oder Funktionselemente aus einem transparenten Trägerteil (2 ) mit aufgebrachten Schichten, zwei sich gegenüberliegende Seiten (2a , b) aufweisend, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer ersten Seite (2a ) des Trägerteils (2 ) mindestens in Teilbereichen eine optisch wirksame Schicht (4 ) aufgebracht ist, der eine Blende (5 ) zugeordnet ist, die die Lichtdurchlässigkeit in Teilbereichen verhindert, und die mit einer Lichtquelle (7 ) hinterleuchtbar ist. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das transparente Trägerteil (2 ) auf der ersten Seite (2a ) Abschnitte (2c ) mit Strukturen aufweist. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff der optisch wirksamen Schicht (4 ) ausgewählt ist aus der Gruppe der Metalle und/oder Metalllegierungen und/oder Metallverbindungen und/oder Lacke und/oder Folien. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichttransmissionsgrad der optisch wirksamen Schicht (4 ) 0 bis 70%, bevorzugt 10 bis 30%, beträgt. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die optisch wirksame Schicht (4 ) Strukturen eingebracht sind, wodurch sich flächenbezogen unterschiedliche Lichttransmissionseigenschaften der Schicht (4 ) ergeben. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die eingebrachten Strukturen die optisch wirksame Schicht (4 ) ganz oder teilweise durchdringen, wodurch sich volltransparente bzw. teiltransparente Beschichtungsbereiche ergeben. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die in die optisch wirksame Schicht (4 ) eingebrachten Strukturen insbesondere mittels Laserablation erzeugt sind. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das transparente Trägerteil (2 ) auf der zweiten Seite (2b ) partiell mit einer Folie (3 ) aus Kunststoff und/oder Metall bedeckt ist. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtverbund aus Folie (3 ), transparentem Trägerteil (2 ), optisch wirksamer Schicht (4 ) und Blende (5 ) auf dem Schichtverbund der ersten Seite (2a ) von einer Schutzschicht (6 ) überzogen ist. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtverbund aus Folie (3 ), transparentem Trägerteil (2 ), optisch wirksamer Schicht (4 ) und Blende (5 ) auf der ersten Seite (2a ) mit einer Lichtquelle (7 ) kombiniert ist. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (7 ) ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Leuchtfolie, insbesondere Elektrolumineszenzfolie, Mini-Leuchtstoffröhre, LED (Light Emitting Diode), organische LED, Miniglühlampe, Miniglimmlampe oder Laser- bzw Plasmalichtquelle. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Lichtleitfasern zwischen Trägerteil (2 ) und Lichtquelle (7 ) mit leitender und/oder fokussierender und/oder streuender Wirkung angeordnet sind. - Mehrschichtiges Kunststoffteil (
1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein selbstleuchtendes Display als Lichtquelle (7 ) angeordnet ist. - Verwendung eines mehrschichtigen flächigen Kunststoffteils (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 für dekorative Elemente und/oder Anzeige- und Funktionselemente im Automobilbau, insbesondere bei Einstiegsschienenabdeckungen, Zierblenden und Funktionsanzeigen. - Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen flächigen Kunststoffteils (
1 ) nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer ersten Seite (2a ) des Trägerteils (2 ) mindestens in Teilbereichen eine optisch wirksame Schicht (4 ) aufgebracht wird, der eine Blende (5 ) zugeordnet wird.
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