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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrochemischen Bearbeitung
eines Bauteils, eine Vorrichtung zur elektrochemischen Bearbeitung
eines Bauteils und eine Elektrode zur elektrochemischen Bearbeitung
eines Bauteils.
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Durch
gepulstes elektrochemisches Formabsenken (PECM) können auch
in gehärteten
Bauteilen Geometrien erzeugt werden, die sich durch spanende Bearbeitung
nicht oder nur mit sehr großem
Aufwand herstellen lassen. Allerdings ist eine Größe der Bauteile
oder der bearbeitbaren Fläche
beim Einsatz herkömmlicher
Systeme aufgrund der für
die PECM-Bearbeitung notwendigen hohen Stromdichte von ca. 1 A/mm2 durch die Generatorleistung limitiert.
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Die
Druckschrift
EP 275
561 A2 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Kegelrädern.
Dabei wird in einer Gesenkform ein Pressstempel vorgeschoben, um
einen Rohling in Richtung eines Dorns zu drücken. Die Kegelräder werden dabei
durch einen Schmiedevorgang hergestellt.
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Die
Druckschrift
EP 321
880 A2 zeigt ein ähnliches
Verfahren und eine ähnliche
Vorrichtung zum Schmieden von Zahnrädern. Jeweils ein Zahnrad wird
hierbei durch Verformen eines Rohlings durch Pressstempel hergestellt.
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In
der Druckschrift WO 02/086198 A2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur elektrochemisch materialabtragenden Werkstückbearbeitung beschrieben.
Dabei ist eine Werkzeugelektrode in einem Abstand zu einer zu bearbeitenden,
elektrisch leitfähigen
als Werkstückelektrode
fungierenden Werkstückzone
positionierbar. Dabei werden zwischen der Werkzeugelektrode und
der Werkstückelektrode
elektrische Spannungsimpulse angelegt und ein zugehöriger Elektrodenstromstärkverlauf
erfasst und als Elektrodenabstandskriterium herangezogen. Somit
kann ein Soll- oder Mindestabstand zwischen der Werkzeugelektrode
und der Werkstückelektrode
ermittelt werden.
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Die
Druckschrift
DE 43
02 404 C2 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Stromversorgung
einer Funkenerodiermaschine. Hierbei erfolgt eine Bearbeitung eines
Werkstücks
mit einer Vielzahl von Elektroden.
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In
der Druckschrift
DE
37 18 624 C2 ist eine Funkenerosionsmaschine gezeigt, bei
der sich eine Drahtelektrode durch eine Bohrung eines Werkstücks erstreckt.
Dabei wird eine isolierende Arbeitsflüssigkeit einem Spalt zwischen
dem Werkstück
und der Drahtelektrode zugeführt.
Durch ein System von Strömungssteuerventilen
ist es möglich,
die isolierende Arbeitsflüssigkeit
in unterschiedlichen Mengen pro Zeitintervall bereitzustellen.
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Ausgehend
hiervon wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 und eine
Elektrode mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 vorgestellt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur elektrochemischen Bearbeitung eines Bauteils mit einer in eine
Anzahl Einzelelektroden segmentierten Elektrode wird jede dieser
Einzelelektroden mit einem Stromimpuls gezielt angesteuert. Der
Elektrolytaustausch im Bearbeitungsspalt zwischen dem Bauteil und
der Elektrode erfolgt unter einer Zwangsspülung.
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Die
Elektrode, mit der das Verfahren durchgeführt wird, ist derart segmentiert,
dass die elektrische Leistung in jeder Einzelelektrode und somit
jedem Segment der Elektrode für
einen PECM-Bearbeitungsvorgang, also für ein elektrochemisches Formabsenken,
hoch genug ist, um somit auch Bauteile mit großen Flächen bearbeiten zu können.
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Die
Elektroden ist dabei derart ausgestaltet, dass sich die Einzelelektroden
gegenseitig nicht beeinflussen oder stören. Das Verfahren ist somit
zur Bearbeitung von Bauteilen, die unterschiedliche Formen oder
Geometrien, beispielsweise Verzahnungsgeometrien, aufweisen, geeignet.
Bei dem Verfahren wird ein gepulster Bearbeitungsstrom, der in dem
Bearbeitungsspalt zwischen einer Anode und einer Kathode fließt, eingebracht.
Zur Erzeugung eines Materialabtrags wird hierbei das zu bearbeitende
Bauteil als Anode und die Elektrode bzw. die Einzelelektroden jeweils
als Kathode geschaltet.
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Bei
der PECM-Bearbeitung erfolgt ein Elektrolytaustausch herkömmlicherweise über eine
mechanische Oszillation der Elektrode. Im Gegensatz dazu erfolgt
der Elektrolytaustausch bei dem vorliegenden Verfahren durch die
Zwangsspülung
in den Bearbeitungsspalt bzw. innerhalb des Bearbeitungsspalts.
Somit ist eine Anwendung des Verfahrens auch für große Bauteile möglich. Herkömmliche PECM-Verfahren
werden hingegen lediglich zur Herstellung kleiner hochpräziser Bauteile,
wie bei spielsweise von Scherköpfen,
Kronenverzahnungen oder Bauteilmarkierungen, eingesetzt.
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Bei
Durchführung
des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass der Stromimpuls auf die
Einzelelektroden nacheinander aufgeschaltet wird.
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Ist
beispielsweise vorgesehen, mit dem Verfahren ein tellerradförmiges Bauteil
zu bearbeiten, das auch wie ein Kegelzahnrad ausgebildet sein kann,
so können
die Einzelelektroden der Elektrode derart ausgestaltet und angeordnet
sein, dass die Elektrode weitgehend eine Negativform des herzustellenden
kegelzahnradförmigen
Bauteils besitzt. Dabei kann jede der Einzelelektroden zahnförmig ausgebildet
sein. Der elektrische Stromimpuls wird bei dieser Ausgestaltung
umlaufend bzw. nacheinander auf jede Einzelelektrode aufgeschaltet.
Dabei können
die Einzelelektroden in Abhängigkeit
eines zwischen einer jeweiligen Einzelelektrode und dem Bauteil
resultierenden elektrischen Signals abgeschaltet werden.
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In
Ausgestaltung des Verfahrens kann eine Stärke des Stromimpulses für jeweils
eine der Einzelelektroden in Abhängigkeit
eines Werts für
einen Strom, der zwischen dieser Einzelelektrode und dem Bauteil
fließt,
und/oder in Abhängigkeit
eines Werts für
einen Strom, der zwischen mindestens einer der anderen Einzelelektroden
und dem Bauteil fließt,
gezielt eingestellt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann ein Abstand zwischen der Elektrode und dem Bauteil verändert und
die Elektrode relativ zu dem Bauteil gedreht werden. Hierdurch wird
eine Herstellung von komplizierten Bauteilen, beispielsweise von
Zahnrädern,
begünstigt.
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Bei
Durchführung
des Verfahrens kann der Elektrolytaustausch in dem Bearbeitungsspalt
unter einer Spülfrequenz
erfolgen, die größer als
eine Frequenz des Stromimpulses ist.
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Nachdem
bei Durchführung
des Verfahrens die Zwangsspülung
für das
Elektrolyt eingeschaltet wurde, werden die aus den aufgeschalteten
Spannungsimpulsen resultierenden Stromverläufe für die Einzelelektroden gemessen.
Dabei ist jeweils ein Stromsignal proportional zu einem Arbeitspalt
zwischen jeweils einer der Einzelelektroden und dem Bauteil bzw.
Werkstück.
Um eventuell vorhandene Härteverzüge und dergleichen
zu egalisieren, werden bei sogenannten Egalisierungsdurchläufen nur jene
Einzelelektroden bearbeitet, bei denen die höchsten Stromsignale auftreten.
Dabei werden die anderen Einzelelektroden für einen definierten Zeitraum
nicht bestromt. Wenn nach mehreren Egalisierungsdurchläufen alle
Stromsignale innerhalb eines zu definierenden Toleranzbereiches
liegen, kann das Verfahren durch einen eigentlichen Bearbeitungsprozess
fortgesetzt werden.
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Bei
diesem an die Egalisierungsdurchläufe anschließenden Bearbeitungsprozess
wird die gesamte Elektrode dem Bauteil angenähert. Dadurch dass die Spülfrequenz,
d.h. die Zeit für
den Austausch des verbrauchten Elektrolyts, deutlich höher als
die Frequenz der Stromimpulse liegt, wird gewährleistet, dass sich kein Konzentrationsgradient entlang
einer Spülrichtung
des Elektrolyts oder zwischen Segmenten oder Strukturen des Bauteils
bildet.
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Bei
eventuellen Unregelmäßigkeiten,
die während
des eigentlichen Bearbeitungsprozesses auftreten können, können gemäß den Egalisierungsdurchläufen Einzelelektroden
definiert ab- und wieder zugeschaltet werden, um einen gleichmäßigen Materialabtrag
an dem Bauteil zu erzielen. Der Bearbeitungsprozess ist abgeschlossen,
sobald die Elektrode zu dem Bauteil einen Sollabstand aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur elektrochemischen Bearbeitung eines Bauteils weist eine in eine
Anzahl Einzelelektroden segmentierte Elektrode auf, wobei jede dieser
Einzelelektroden mit einem Stromimpuls gezielt ansteuerbar ist.
Mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind das Bauteil und die Elektrode unter Bereitstellung eines Bearbeitungsspalts
relativ zueinander positionierbar, ein Elektrolytaustausch in dem
Bearbeitungsspalt erfolgt dabei unter einer Zwangsspülung.
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Die
Vorrichtung kann einen Aufnahmedorn für das Bauteil aufweisen, der
relativ zu der Elektrode verstellbar ist. Somit können die
Elektrode und das Bauteil relativ zueinander positioniert bzw. bewegt werden,
so dass der Bearbeitungsspalt unter Bereitstellung eines geeigneten
Abstands zwischen dem Bauteil und der Elektrode eingestellt werden
kann.
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In
Ausgestaltung kann der Elektrolytaustausch mit der Vorrichtung durch
voneinander getrennte Regulierung eines Eintrittsdrucks und eines Austrittsdrucks
eines Elektrolyts erfolgen, wodurch die Zwangsspülung für den Elektrolytaustausch geregelt
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Elektrode
zur elektrochemischen Bearbeitung eines Bauteils ist in eine Anzahl
Einzelelektroden segmentiert, wobei jede dieser Einzelelektroden
mit einem Stromimpuls gezielt ansteuerbar ist. Die Elektrode ist
derart ausgestaltet, dass ein Elektrolytaustausch unter einer Zwangsspülung möglich ist.
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Bei
der Elektrode können
die Einzelelektroden einzeln kontaktiert sein, indem jede Einzelelektrode über eine
eigene Kon taktstelle zum Anschluss eines Strom-Spannungsgeräts verfügt. Einzelelektroden
können
durch ein Isolationsmaterial voneinander isoliert sein. Dadurch
sind die Einzelelektroden auch mit unterschiedlichen Stromimpulsen
unabhängig voneinander
ansteuerbar.
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Eine
Abdeckplatte der Elektrode kann mindestens eine Öffnung zur integrierten Zufuhr
eines Elektrolyts aufweisen. Über
diese Öffnung
ist eine regulierte Zwangsspülung
des Elektrolytaustauschs möglich.
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In
Ausgestaltung kann die Elektrode die Form eines Tellerrads bzw.
Zahnrads aufweisen, dabei kann jede der Einzelelektroden als ein
Zahn dieses Tellerrads ausgebildet sein. Diese Form ist zur Herstellung
eines Werkstücks
geeignet, das eine Negativform der Elektrode und eine weitgehend
spiegelverkehrte Form des Teller- bzw. Zahnrads aufweist. Durch
andere Ausgestaltungen und Anordnungen sind auch andere Werkstücke mit
beliebiger Form herstellbar.
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Die
Erfindung ermöglicht
eine Anwendung der PECM-Technologie auch für großflächige Bauteile beliebiger Form.
Durch die gezielte Ansteuerung der Einzelelektroden verbessert sich
die Nutzungsdauer der Leistung, die durch einen Generator zum Betrieb
der Vorrichtung bzw. Durchführung
des Verfahrens bereitgestellt wird. Durch den Wegfall der ansonsten
nötigen
mechanischen Oszillationen von Elektroden erhöht sich die Bearbeitungsgeschwindigkeit
für das
Bauteil, so dass eine gezielte Bearbeitung einzelner Segmente des
Bauteils zur Nivellierung von Härteverzügen möglich ist.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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1 zeigt
eine Ausgestaltung einer Elektrode in schematischer Schnittdarstellung.
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2 zeigt
eine Ausgestaltung eines Aufnahmedorns mit einem aufgenommenen Bauteil
in schematischer Schnittdarstellung.
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3 zeigt
eine Ausgestaltung einer Vorrichtung mit aufgenommenem Bauteil in
einer ersten Position in schematischer Schnittdarstellung.
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4 zeigt
die Vorrichtung aus 3 mit dem Bauteil in einer zweiten
Position in schematischer Schnittdarstellung.
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5 zeigt
ein Diagramm zu einem Ablauf eines Verfahrens in schematischer Darstellung.
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Die
Figuren werden zusammenhängend
und übergreifend
beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauteile.
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Die
in 1 in schematischer Schnittdarstellung gezeigte
Elektrode 1 besteht aus einer Abdeckplatte 3,
in die mehrere Öffnungen 5 für eine Elektrolytzuführung integriert
sind.
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Außerdem weist
die Elektrode 1 eine Anzahl Einzelelektroden 7 auf,
die im vorliegenden Beispiel im Querschnitt zahnförmig und
länglich
gebogen ausgebildet sind.
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Die
Elektrode 1 ist mit Isolationsmaterial 9 ausgestattet,
in dem die Einzelelektroden 7 eingebettet sind. Ein Elektrodenraum 19 innerhalb
der Elektrode 1, in dem sich die Einzelelektroden 7 sowie
das Isolationsmaterial 9 befinden, ist von einem Begrenzungsring 11 umgeben.
Dieser Begrenzungsring 11 weist Kontaktöffnungen 13 auf, wobei
in jede dieser Kontaktöffnungen 13 jeweils
eine der Einzelelektroden 7 teilweise eingefügt ist und
somit für
jede dieser Einzelelektroden 7 eine Kontaktstelle außerhalb
des Begrenzungsrings 11 geschaffen ist.
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Die
kreisförmig
angeordneten Einzelelektroden 7 weisen insgesamt eine Negativform
eines durch ein ECM (Electrochemical machining)-Verfahren herstellbaren
Zahnrads oder Tellerrads auf. Dabei ist jeweils eine der Einzelelektroden 7 über einen Zahnkopf 15 in
dem Isolationsmaterial 9 eingelassen. Zahnflanken 17 sind
als Bearbeitungsbereiche der Einzelelektroden 7 ausgebildet.
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Das
Isolationsmaterial 9 im Bereich der Zahnköpfe 15 trennt
die Zahnflanken 17 bzw. Bearbeitungsbereiche der Einzelelektroden 7 voneinander.
Die Einzelelektroden 7 innerhalb der vorliegenden Elektrode 1 sind
voneinander isoliert und können über die Öffnungen 13 einzeln
kontaktiert und elektrisch angesteuert werden.
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2 zeigt
in schematischer Schnittdarstellung eine Werkstückaufnahme 21 mit
einem Werkstückaufnahmedorn 23,
auf dem ein Bauteil 25 bzw. ein Werkstück angeordnet ist. Bei diesem
Bauteil 25 handelt es sich um einen Rohling, der weitgehend eine
Form eines herzustellenden Teller- bzw. Zahnrads aufweist, wobei
sich jeweils zwischen zwei Zähnen 27 ein
Zahnfuß 29 befindet.
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3 zeigt
die Elektrode 1 aus 1 sowie die
Werkstückaufnahme 21 mit
dem Bauteil 25. Zur Vorbereitung eines ECM-Verfahrens wird die
Elektrode 1 in Richtung des Pfeils auf die Werkstückaufnahme 21 und
somit das Bauteil 25 abgesenkt. Dabei ist vorgesehen, dass
die Elektrode 1 in Richtung des gebogenen Doppelpfeils
gedreht wird.
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4 zeigt
die Vorrichtung mit abgesenkter Elektrode 1 in einer Bearbeitungsposition.
In dieser Bearbeitungsposition sind die Einzelelektroden 7 zu dem
Bauteil 25 derart positioniert, dass zwischen jeweils einer
der Einzelelektroden 7 und dem Bauteil 25 ein
Bearbeitungsspalt vorhanden ist. Die Elektrode 1 und somit
die Einzelelektroden 7 sind derart zu dem Bauteil 25 ausgerichtet
bzw. positioniert, dass jeweils eine Zahnflanke 17 jeweils
einer Einzelelektrode 7 in jeweils einen Zahnfuß 29 zwischen
zwei Zähnen 27 des
Bauteils 25 hineinragt.
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Zur
Durchführung
des Verfahrens sind die Elektroden 7 über mindestens eine Strom-Spannungsquelle
mit dem Bauteil 25 kontaktiert. Die mindestens eine Strom-Spannungsquelle
ist derart ausgebildet oder derart geschaltet, dass jede der Einzelelektroden 7 über jeweils
eine zugehörige
Kontaktöffnung 13 separat
kontaktiert und elektronisch angesteuert werden kann. Dabei sind
die Einzelelektroden 7 üblicherweise
als Kathoden und das Bauteil 25 als Anode gepolt, so dass
bei dem elektrochemischen Verfahren an dem Bauteil 25 ein
Materialabtrag bewirkt wird.
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Bei
Durchführung
des elektrochemischen Verfahrens wird das Elektrolyt durch die Öffnungen 5 in
der Abdeckplatte 3 in den Elektrodenraum 19 gepumpt.
Dabei wird das Elektrolyt in den Bearbeitungsspalt in den Bereichen
zwischen den Zahnköpfen 15 und
Zahnflanken 17 der Einzelelektroden 7 einerseits
und den Zahnfüßen 29 sowie
den Zähnen 27 des
Bauteils 25 andererseits gespült und wird je nach Ausführung an
einer Außenseite
des Bauteils 25 oder im Bereich der Zahnköpfe 15 wieder
aus.
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Zur
Kontrolle des Verfahrens können
ein Eintritts- und Austrittsdruck des Elektrolyts getrennt voneinander
eingestellt werden, so dass ein den Elektrolytaustausch begleitender
Fluss in geeigneter Weise reguliert wird. Bei Durchführung des
Verfahrens, bei dem in dem Bearbeitungsspalt zwischen dem Bauteil 25 und
der Elektrode 1 bzw. den Einzelelektroden 7 eine
Zwangsspülung
erfolgt, werden die Einzelelektroden 7 gezielt nacheinander,
beispielsweise umlaufend mit Stromimpulsen, angesteuert.
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Neben
der Absenkung in Pfeilrichtung wird die Elektrode in einem eigentlichen
Bearbeitungsprozess in Richtung des Doppelpfeils mit einem Betrag einer
Winkelhalbierenden von Zug- und
Druckflanken der Zähne 27 des
Bauteils 25 bzw. der Zahnflanken 17 der Einzelelektroden 7 gedreht,
so dass eine Bewegung der Elektroden 1 entlang einer Schraubenlinie
erfolgt. Damit wird erreicht, dass der Bearbeitungsspalt trotz unterschiedlicher
Steigungswinkel der Zug- und Druckflanken der Zähne 27 und somit beider
Zahnradflanken konstant bleibt.
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5 zeigt
in schematischer Darstellung ein Diagram zu einem Ablauf des Verfahrens.
Zu Beginn des Verfahrens werden das Bauteil 25 und die
Elektrode 1, wie beispielsweise in der 3 angedeutet, in
einem ersten Schritt 31 durch Absenken der Elektrode 1 sowie
geeignetes Drehen dieser Elektrode 1 zueinander ausgerichtet
und unter Bereitstellung des Bearbeitungsspalts in einem definierten
Abstand voneinander positioniert.
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Danach
folgt mindestens ein Egalisierungsdurchlauf 33a, 33k,
wobei die Zwangsspülung
zum Elektrolytaustausch eingeschaltet ist. Nacheinander und somit
umlaufend werden bei jeweils einem Egalisierungsdurchlauf 33a, 33k für jeweils
eine Einzelelektrode 7 bei jeweils einem Bearbeitungsschritt 35a, 35k Stromimpulse
aufgeschaltet. Dies erfolgt beginnend bei einem Bearbeitungsschritt 35a für eine erste Einzelelektrode 7 innerhalb
eines hierfür
vorgesehenen Egalisierungsdurchlaufs 33a und endet bei
einem k-ten Egalisierungsdurchlauf 33k für eine k-ten Einzelelektrode 7 bei
einem entsprechenden Bearbeitungsschritt 35k.
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In
Abhängigkeit
der in den Bearbeitungsspalten fließenden Stromimpulse werden
in Messschritten 37a, 37k, die auf die Bearbeitungsschritte 35a, 35k folgen,
resultierende Stromverläufe
gemessen. Die Signale der Ströme
sind proportional zu einer Größe des jeweiligen
Bearbeitungsspalts und somit einem Abstand zwischen jeweils einer
der Einzelelektroden 7 und dem Werkstück 25. Wird in jeweils
einem Meßschritt 37a, 37k ein
Stromsignal mit einem Wert innerhalb eines Toleranzbereichs gemessen (Y),
kann der Egalisierungsdurchlauf 33a, 33k für die nachfolgende
Einzelelektrode 7 durchgeführt werden. Ist dies nicht
der Fall (N), wird diese Einzelelektrode 7 in dem Bearbeitungsschritt 35a, 35k weiter bestromt.
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Um
eventuell vorhandene Härteverzüge oder ähnliches
zu egalisieren, werden bei den Egalisierungsdurchläufen 33a, 33k nur
jene Einzelelektroden 7 in den Bearbeitungsschritten 35a, 35k bearbeitet,
die die höchsten
Signale für
die Ströme
aufwei sen. Die anderen Einzelelektroden 7 werden für einen
definierten Zeitraum nicht bestromt.
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Wenn
nach mehreren Egalisierungsdurchläufen 33a, 33k alle
in den Messschritten 37a, 37k gemessenen Signale
innerhalb des definierbaren Toleranzbereichs liegen, beginnt der
eigentliche Bearbeitungsprozess 43, bei dem, wie bereits
anhand von 4 beschrieben ist, die Elektrode 1 unter
Drehung derart in Richtung des Bauteils 25 abgesenkt wird, dass
die Zahnflanken 17 der Einzelelektroden 7 in die Zahnfüße 29 zwischen
jeweils zwei Zähnen 27 des Bauteils 25 eingreifen.
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Ausschlaggebend
für ein
gutes Bearbeitungsergebnis ist, dass an allen Zähnen 27 des Bauteils 25 ein
gleichmäßiger Materialabtrag
erfolgt. Dadurch dass eine Spülfrequenz,
d.h. eine Zeit für
einen Austausch verbrauchten Elektrolyts, deutlich höher als
die Frequenz der Stromimpulse ist, wird gewährleistet, dass sich kein Konzentrationsgradient
entlang einer Spülrichtung
oder zwischen den einzelnen Zähnen 27 bildet.
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Falls
es bei diesem Bearbeitungsprozess 43 zu Unregelmäßigkeiten
kommen sollte, können
Einzelelektroden 7 gemäß den Egalisierungsdurchläufen 33a, 33k definiert
ab- und wieder zugeschaltet werden, um somit an dem Bauteil 25 einen
gleichmäßigen Materialabtrag
zu erzielen.
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Nach
Erreichen einer eingestellten Absenktiefe und somit eines gewünschten
Abstands zwischen der Elektrode 7 und dem Bauteil 25 ist
der Bearbeitungsprozess 43 abgeschlossen und das Verfahren
in einem letzten Schritt 45 beendet.