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Die
Erfindung betrifft eine interaktive Informationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug,
ein Verfahren zum Betrieb einer interaktiven Informationseinrichtung
in einem Kraftfahrzeug und die Verwendung einer interaktiven Informationseinrichtung
in einem Kraftfahrzeug.
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Vor
allem in Kraftfahrzeugen sind Informationseinrichtungen bekannt
zur Anzeige von kritischen Betriebszuständen, von Veränderungen
sicherheitsrelevanter Einstellungen oder der Nichtvornahme erforderlicher
oder empfohlener sicherheitsrelevanter Maßnahmen durch den Benutzer.
Beispielsweise wird das Nichtanlegen des Sicherheitsgurts nach Fahrtantritt
häufig
durch optische und oftmals zusätzlich
auch durch akustische Signale dem Benutzer angezeigt. Akustische
Signale können
aber auch bei Fortdauer des problematischen Zustands nicht dauernd
betrieben werden. Andernfalls könnte
das Hinzutreten eines weiteren Problems nur schwer erkannt werden.
Daher werden akustische Signale auch bei Fortdauer des die Warnfunktion
betreffenden fehlerhaften Zustands nach einer kurzen Zeitspanne selbsttätig ausgeschaltet.
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Mit
den vorbeschriebenen Informationseinrichtungen stellt sich das Problem,
dass eine Unterscheidung der Wichtigkeit des ein Warn- oder Hinweissignal
auslösenden
Zustands nur auf der Seite der Wahrnehmung des Signals möglich ist.
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Dieses
Problem löst
die vorliegende Erfindung unter einem ersten Aspekt durch eine Informationseinrichtung
mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Unter einem weiteren
Aspekt löst
die vorliegende Erfindung dieses Problem durch ein Verfahren zum
Betrieb einer Informationseinrichtung mit den in Anspruch 9 angegebenen
Merkmalen. Unter noch einem weiteren Aspekt löst die vorliegende Erfindung
dieses Problem durch die Verwendung einer Informationseinrichtung
mit den in Anspruch 11 angegebenen Merkmalen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend beschrieben, wobei auf
die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigt:
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1 Ein
kombiniertes Anzeige- und Bedienfeld einer interaktiven Informationseinrichtung;
und
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2 Das
zentrale Tastfeld des kombinierten Anzeige- und Bedienfelds gemäß 1.
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Eine
interaktive Informationseinrichtung umfasst eine Steuerungseinrichtung
und Anzeige- sowie Eingabeeinrichtungen. Die Anzeigeeinrichtungen können wie
in 1 dargestellt insbesondere Teil einer optischen
Mehrfachanzeige 1 sein. Im ringförmigen Bereich 2 der
optischen Mehrfachanzeige 1 befinden sich mehrere abgegrenzte
Flächen 3.
Die einzelnen Flächen 3 sind
separat elektrisch beleuchtbar. Bei ausgeschalteter Beleuchtung
erscheint die jeweilige Fläche 3 vorzugsweise
unauffällig
einheitlich dunkel. Bei eingeschalteter Beleuchtung erscheint in der
Fläche
hingegen ein sinnfälliges
Symbol 4, das eine Assoziation des Lichtsignals mit der
dadurch zur Anzeige gebrachten Ursache erleichtert. Ferner können die
Flächen 3 entsprechend
der Bedeutung der angezeigten Ursache mit unterschiedlichen Farben beleuchtet
sein. Ähnliche
Ursachen mit unterschiedlicher Dringlichkeit einer zu ergreifenden
Maßnahme können vorteilhaft
angezeigt werden, indem die selbe Fläche 3 in einer der
Dringlichkeit angepassten Farbe angezeigt wird. Beispielsweise kann
eine kompensierbare Fehlfunktion in gelber Farbe, eine betriebskritische
Fehlfunktion hingegen in roter Farbe angezeigt werden.
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Die
Eingabeeinrichtungen 5 sind wie in der 1 erkennbar
vorzugsweise im inneren der ringförmigen Mehrfachanzeige 1 untergebracht.
Auf diese Art wird dem Benutzer die sichere Zuordnung der Eingabeeinrichtung
zu den Anzeigeeinrichtungen erleichtert. In den meisten Fällen wird
wie dargestellt als Eingabeeinrichtung 5 ein einfacher
Tastsensor oder ein manueller Taster ausreichen. Jedenfalls lässt sich
mit einem Taster bereits eine grundlegende erfindungsgemäße Funktion
der interaktiven Informationseinrichtung realisieren. Diese grundlegende Funktion
wird durch eine Steuerungseinrichtung bewirkt, die in der Zeichnung
nicht dargestellt ist. Vorzugsweise wird eine elektrische Steuerungseinrichtung
verwendet, wobei es sich insbeson dere um eine einfache logische
Schaltung handeln kann. Dieser Steuerungseinrichtung werden die
durch das Auftreten einer Störung,
Fehlbedienung oder ähnlichen
Ursache, die nachfolgend kurz ohne Rücksicht auf ihre Bedeutung
als Störungszustand
bezeichnet wird, hervorgerufenen elektrischen Signale zugeführt, die nachfolgend
als Störungszustandssignale
bezeichnet werden. Natürlich
wird der Störungszustand selbst
häufig
nicht unmittelbar in einem verarbeitbaren elektrischen Signal sondern
vielmehr in der Abweichung einer teilweise sogar nicht-elektrischen physikalischen
Größe bestehen.
Ein solcher Wert wird zur Verarbeitung durch die elektrische Steuerungseinrichtung
dementsprechend durch einen an sich bekannten Grenzwertgeber in
ein elektrisches Signal umgewandelt, worauf hier im einzelnen nicht eingegangen
wird.
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Außerdem werden
der elektrischen Steuerungseinrichtung die durch Betätigung der
Eingabeeinrichtung erzeugten elektrischen Signale zugeführt, die
nachfolgend abgekürzt
als Eingabesignale bezeichnet werden. Die elektrische Steuerungseinrichtung
ist eingerichtet, zeitabhängige
elektrische Ausgangssignale zu erzeugen, wodurch ein Ein- und Ausschalten
der Beleuchtung in einzelnen Feldern der Mehrfachanzeige bewirkt
wird. Diese Signale werden nachfolgend kurz als Anzeigesignale bezeichnet.
Die Anzeigesignale werden von der Steuerungseinrichtung als Antwort
auf ein eingehendes Störungszustandssignal
erzeugt, wobei zu jedem der möglichen
Störungszustandssignale
wenigstens ein Ausgangssignal zur Beleuchtung der dem Störungszustand
zugeordneten Fläche
in der Mehrfachanzeige erzeugt wird. Zusätzlich kann als Antwort auf
bestimmte Störungszustandssignale
ein akustischer Signalgeber dauernd oder für einen vorgegebenen Zeitraum
durch ein weiteres Ausgangssignal aus der Steuerungseinrichtung
eingeschaltet werden.
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Trifft
nach dem Erzeugen des Ausgangssignals ein Eingangssignal aus der
Eingabeeinrichtung in der Steuerungseinrichtung ein, wird diese
im einfachsten Fall durch eine Änderung
des Ausgangssignals oder durch Erzeugen eines weiteren Ausgangssignals
die Aktivität
der Mehrfachanzeige und ggf. des akustischen Signalgebers beenden.
Auf diese Art kann der Benutzter durch ein „Quittieren" die Anzeige einer
Störung
insgesamt beenden.
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Falls
mehrere Störungszustandssignale
vor dem Eintreffen des Eingabesignals in der Steuerungseinrichtung
eintreffen, wird diese zunächst
alle den Störungszustandssignalen
zugeordneten Anzeigeeinrichtungen aktivieren, d.h. die Beleuchtung
der betreffenden Felder in der Mehrfachanzeige und ggf. auch den
akustischen Signalgeber einschalten. In einer ersten Alternative
des Steuerungsverfahrens wird als Antwort auf ein in diesem Zustand
in der Steuerungseinrichtung eintreffendes Eingabesignal die Aktivität aller
Anzeigeeinrichtungen durch die Steuerungseinheit beendet. In dieser
Alternative kann der Benutzer die erkannten Warnsignale nur insgesamt „quittieren" und beenden.
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In
einer zweiten Alternative des Steuerungsverfahrens für die interaktive
Informationseinrichtung erfolgt eine Bewertung der Störungszustandssignale entsprechend
der Dringlichkeit des Störungszustands.
Dazu sind in der Steuerungseinrichtung Mittel vorgesehen zum Zuordnen
eines Störungszustands
zu einem Wert aus einer vorgegebenen Reihe von mehreren in der Steuerungseinrichtung
gespeicherten Werten durch Vergleich eines eintreffenden Störungszustandssignals
mit einen festgelegten Signal. Wenn nach dem Verarbeiten von mehreren
Störungszustandssignalen
erstmals ein Eingabesignal in der Steuerungseinrichtung eintrifft,
wird diese zunächst
in der vorgegebenen Reihefolge der gespeicherten Werte prüfen, ob
eines der dem betrachteten gespeicherten Wert zugeordneten Störungszustandssignale
in diesem Moment durch eine Aktivität einer Anzeigevorrichtung
angezeigt wird. Ist dies nicht der Fall, wird die Prüfung für den in
der festgelegten Reihenfolge nachfolgenden Wert fortgesetzt usw.
Andernfalls, d.h. falls dies für
ein oder mehrere dem betrachteten Wert zugeordnete Störungszustandssignale
der Fall ist, wird die Steuerungseinrichtung selektiv die zur Anzeige
dieser Störungszustandssignale
gehörende
Aktivität
der Anzeigeeinrichtungen beenden. Beim Eintreffen weiterer Signale
aus der Eingabeeinrichtung wird die Steuerungseinrichtung wie vorstehend
beschrieben hinsichtlich der noch durch aktive Anzeigeeinrichtungen
dargestellten Störungszustandssignale
verfahren. Falls ein Eingabesignal aus der Eingabeeinrichtung in
der Steuerungseinheit zu einem Zeitpunkt eintrifft, zu dem kein
Störungszustandssignal
durch eine aktive Anzeigeeinrichtung angezeigt wird, unterbleibt
im einfachsten Fall jegliche Antwort der Steuerungseinrichtung auf
dieses Eingabesignal. In einer Abwandlung vom zuletzt beschriebenen
Verhalten der Steuerungseinrichtung wird die versehentliche, d.h.
unbeabsichtigte Betätigung
der Eingabeeinrichtung unterstellt und dementsprechend Antwort der
Steuerungseinrichtung in der Art einer kurzzeitigen Aktivierung einer
oder mehrerer Anzeigeeinrichtungen zur Warnung des Benutzers erfolgen.
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Bei
der Kontrolle und Steuerung sicherheitsrelevanter Systeme in Kraftfahrzeugen
kann es erforderlich sein, mit einer interaktiven Informationseinrichtung
wie der vorstehend beschriebenen, Signale auch für solche Störungszustände zu verarbeiten, deren Außerachtlassen
eine besondere Gefährdung bedeutete.
Ein solcher Störungszustand
kann beispielsweise ein abgeschalteter Beifahrerairbag sein, wenn
gleichzeitig eine Belegung des Beifahrersitzes erkannt wird. Falls
ein solcher Störungszustand
zum Zeitpunkt des Versuchs der Inbetriebnahme des Fahrzeugs erkannt
wird, kann zusätzlich
zu dem vorbeschriebenen Antwortverhalten der Steuerungseinrichtung
vorgesehen sein, dass diese ein Signal an die Motorsteuerung abgibt,
durch das die Inbetriebnahme oder das Bewegen des Fahrzeugs verhindert wird.
Der durch dieses Signal in der Motorsteuerung eingestellte Zustand
könnte
in einer besonderen Ausgestaltung des Steuerungsverfahrens durch
ein nachfolgend in der Steuerungseinrichtung eintreffendes Signal
aus der Eingabeeinrichtung zusammen mit den Anzeigeeinrichtungen
zurückgesetzt
werden.
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Falls
in einer Anwendung des interaktiven Informationssystems in einem
Kraftfahrzeug eine Einflussnahme auf die Behandlung von Störungszuständen vor
Inbetriebnahme nur durch den Fahrer erfolgen soll, kann als Eingabeeinrichtung
an der Stelle eines Tasters ein durch den Zündschlüssel betätigbarer Schlüsselschalter
vorgesehen werden. Falls das Fahrzeug mit einer gebräuchlichen
Wegfahrsperre ausgestattet ist, kann anstelle des vorgenannten Schlüsselschalters
auch ein Detektor für
den am Zündschlüssel in
diesem Fall üblicherweise
angebrachten Antwortsender, auch sog. Transponder, an der Stelle
des Tasters oder einer anderen vom Zündschloss entfernt gelegenen
und markierten Stelle angebracht werden. Ein dichtes Annähern des
Zündschlüssels an
die markierte Stelle würde
in diesem Fall das Signal aus der Eingabeeinrichtung auslösen. Bei
jeder der vorbeschriebenen Ausgestaltungen wäre mit großer Wahrscheinlichkeit ein „Quittieren" einer Warnanzeige
durch eine andere Person als den Fahrer ausgeschlossen.
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In
einer interaktiven Informationseinrichtung mit einer Bewertung der
Störungszustandssignale können auch
mehrere Eingabevorrichtungen vorgesehen und mit der Steuereinrichtung
verbunden sein. In der Steuerungseinrichtung sind Mittel vorgesehen zum
Entscheiden, ob ein Eingabesignal aus einer bestimmten Eingabeeinrichtung
beim Abarbeiten der Reihenfolge der gespeicherten Werte für den betrachteten
Wert zu berücksichtigen
ist oder aber ignoriert wird. Auf diese Art lässt sich erreichen, dass die Antwort
der Steuerungseinrichtung auf einen bestimmten Störzustand
nicht durch alle vorgesehenen Eingabeeinrichtungen „quittierbar", d.h. zurücksetzbar
ist. Dies erlaubt es insbesondere, dass der Benutzer Störzustände, die
eine besondere Gefährdung bedeuten,
nur durch Betätigung
einer bestimmten Eingabeeinrichtung „quittieren" kann. Im angegebenen
Beispiel könnte
vorgesehen sein, dass der beim Versuch der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs
erkannte abgeschaltete Beifahrerairbag bei gleichzeitiger Belegung
des Beifahrersitzes nur durch eine Annäherung des Zündschlüssels an
einen Detektor „quittiert" werden kann.
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Bei
der Verwendung der Informationseinrichtung in einem Kraftfahrzeug
werden vorzugsweise bei dessen Außerbetriebnahme alle in Betrieb
gesetzten Anzeigeeinrichtungen zurückgesetzt. Weiterhin können in
einer Informationseinrichtung in einem Kraftfahrzeug zusätzliche
Mittel vorgesehen sein, die ein Zurücksetzen der Anzeigeeinrichtungen
bewirken, sobald der zugeordnete Störungszustand aufgehoben wird.
Im vorgenannten Beispiel könnte
die Warnanzeige für
den abgeschalteten Beifahrerairbag bei gleichzeitiger Sitzbelegung
automatisch zurückgesetzt
werden, sobald keine Sitzbelegung mehr erkannt wird. Dies würde die
Aufmerksamkeit des Bedieners auf die tatsächlich vorliegenden Störungszustände konzentrieren.