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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Steuergerät zur Auswertung
von zumindest zwei über
eine Start/Stop-Schaltereinheit
erzeugten Eingangssignalen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 und 16.
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In
einer Vielzahl von derzeit auf den Markt befindlichen Fahrzeugen,
insbesondere Kraftfahrzeugen, wird die klassische Zündschlosseinheit
mit den Funktionen ZÜNDUNG
AN/AUS und MOTOR START/STOPP durch eine Start/Stop-Schaltereinheit ersetzt.
Eine derartige Start/Stop-Schaltereinheit weist beispielsweise einen
Taster auf, abhängig
von dessen Betätigung
die genannten Funktionen eines klassischen Zündschlosses bereitgestellt
werden. Insbesondere werden durch die Start/Stop-Schaltereinheit
die zur Ansteuerung der Klemmensteuerung eines Fahrzeugs erforderlichen
Steuersignale erzeugt.
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Die
Start/Stop-Schaltereinheit weist hierzu zumindest zwei Signalgebereinheiten
auf, welche aus sicherheitstechnischen Gründen redundant zueinander ausgeführt sind
und die zur Erzeugung von zwei unabhängigen Eingangssignalen vorgesehen sind.
Da abhängig
vom den durch die Start/Stop-Schaltereinheit
erzeugten Steuersignale zumindest ein Schaltsignal zur Steuerung
des Ein- und Ausschaltens der Zündung
bzw. An- und Abschaltens der Motoreinheit eines Fahrzeuges über die
Klemmensteuerung ausgelöst
wird, ist eine zuverlässige
Auswertung der beiden von der Start/Stop-Schaltereinheit erzeugten
Eingangssignale zur Ableitung des zumindest einen Schaltsignals äußerst sicherheitsrelevant.
Eine fehlerhafte Auswertung der genannten Eingangssignale kann beispielsweise
zum ungewollten Abschalten der Motoreinheit während der Fahrt führen, wodurch
elektronische Fahrerassistenzsysteme eben falls abgeschaltet werden
und nicht mehr zur Verfügung
stehen. Hierdurch kann eine Gefährdung
der Fahrzeugpassagiere unmittelbar oder weiterer Personen im Umfeld
des Fahrzeuges auftreten.
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Bekannt
sind ebenfalls Start/Stop-Schaltereinheiten, die beispielsweise
mittels Hall-Sensoreinheiten separat diagnostizierbare Signalgebereinheiten
aufweisen. Eine defekte Signalgebereinheit kann hierdurch unmittelbar
identifiziert werden und das von dieser erzeugte Eingangssignal
im Rahmen der Auswertung ignoriert werden. Zwar gewährleisten derartige
separat diagnostizierbare Signalgebereinheiten eine hohe Zuverlässigkeit,
jedoch sind diese äußerst kostenintensiv.
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Ferner
sind unterschiedliche Auswertelogiken basierend auf einer logischen
UND-Verknüpfung oder
einer logischen ODER-Verknüpfung von
zumindest zwei Eingangssignalen bekannt. Nachteilig liefern allerdings
derartige Auswertelogiken bei Verwendung von technisch einfach ausgebildeten,
entprellten Signalgebereinheiten nur bedingt zuverlässige Auswertungsergebnisse.
Basiert die Auswertelogik beispielsweise auf einer logischen UND-Verknüpfung der
empfangenen Eingangssignale, so kann durch eine verklemmte Signalgebereinheit
ein fehlerhaftes Signal abgegeben werden, welches zu fehlerhaften
Auswertung führt.
Ebenso liefert eine logische ODER-Verknüpfung bei einer einen Wackelkontakt aufweisenden
Signalgebereinheit keine zuverlässige Bewertung
der beiden empfangenen Eingangssignale.
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Die
Druckschrift
DE
10 2004 019 919 B3 offenbart eine Vorrichtung zum Starten
eines Fahrzeugmotors mittels eines elektronischen Schlüssels, der
gegebenenfalls ein Scheckkarten-Format aufweist, mit einer zum Einstecken
des Schlüssels
dienenden Aufnahme im Fahrzeug, wobei der in der Aufnahme eingesteckte
Schlüssel
unverdrehbar und mindestens in eine definierte Hublage längsverschiebbar
ist, wobei die Schlüsselhublage
von Sensoren einer Steuereinheit überwacht und zur Steuerung
von verschiedenen Funktionen des Motors genutzt wird und der Schlüssel in
einer bestimmten Hublage mittels Sperrelemente die durch einen elektrischen
Antrieb gesteuert werden, gegen Entnahme aus der Aufnahme gesichert
ist. Die Vorrichtung umfasst dabei ferner Mittel, die eine Entnahme
des elektronischen Schlüssels
bei Ausfall des elektrischen Antriebes ermöglichen. Außerdem bildet ein Start-Stop-Taster
zum Starten bzw. Stoppen des Fahrzeugmotors mit der Aufnahme für den elektrischen
Schlüssel
eine Baueinheit.
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Ausgehend
vom dargelegten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren für
eine zuverlässige
und kostengünstige Auswertung
von zwei in einer Start/Stop-Schaltereinheit eines Fahrzeuges erzeugten
Eingangssignale zur Erzeugung zumindest eines Schaltsignals anzugeben,
um hierdurch ein durch ein fehlerbehaftetes Schaltsignal versehentlich
initiiertes An- oder Abschalten der Motoreinheit eines Fahrzeuges
zu vermeiden.
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Die
Aufgabe wird ausgehend von den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche jeweils
durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausbildungen
sind den abhängigen
Ansprüchen
zu entnehmen.
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Besonders
vorteilhaft werden hierbei die zumindest zwei Eingangssignale mit
Hilfe zumindest einer ersten oder zweiten Auswertelogik ausgewertet, wobei
zwischen der ersten und zweiten Auswertelogik abhängig vom
aktuell vorliegenden Auswerteergebnis dynamisch gewechselt wird.
Die durch Signalgebereinheiten der Start/Stop-Schaltereinheit erzeugten
Eingangssignale werden abwechselnd von der ersten oder der zweiten
Auswertelogik ausgewertet und die teilweise im Widerspruch zueinander
stehenden Sicherheits- und Verfügbarkeitsanforderungen
an die Zuverlässigkeit
der Auswertung durch das beschriebene Auswertungsverfahren gewährleistet. Für die Implementierung
des beschriebenen Auswertungsverfahren können kostengünstige,
nicht separat diagnostizierbare Signalgebereinheiten in der Start/Stop-Schaltereinheit
eingesetzt werden. Mittels der beschriebenen zwei Auswertelogiken
ist somit eine zuverlässige
Auswertung der erzeugten Eingangssignale auch bei einem Wackelkontakt
aufweisenden Signalgebereinheiten und/oder hängenden Signalgebereinheiten
zur Erzeugung eines zuverlässigen
vorzugsweise abstrakten Schaltsignals gewährleistet. Ferner wird die
Applikationskomplexität durch
das erzeugte abstrakte Schaltsignal deutlich reduziert.
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Abhängig von
der zeitlichen Detektion eines vom ersten Eingangssignal abgeleiteten
ersten und/oder dritten Ereignisses sowie eines vom zweiten Eingangssignal
abgeleiteten zweiten und/oder vierten Ereignisses wird zwischen
der ersten und zweiten Auswertelogik dynamisch gewechselt. Der dynamische
Wechsel der Auswertelogik ist abhängig vom jeweiligen Diagnoseergebnis,
d.h. eine automatische Rückkehr
zur sicheren ersten Auswertelogik als Standardlogik bei temporären Fehlern,
z.B. eine zeitlich befristete Verklemmung der Signalgebereinheiten,
wird automatisch durchgeführt.
Das Auswerteverfahren liefert als Ergebnis ein Schaltsignal, welches
jeweils eine sich abwechselnde „Betätigung/Loslassen"-Sequenz aufweist.
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Bei
Detektion einer eine speziell vorgegebene Reihenfolge von Ereignissen
umfassenden Not-Aus-Sequenz wird durch die erste Auswertelogik ein
Schaltsignal erzeugt, welches ein unmittelbares Abstellen einer
im Fahrzeug vorgesehen Motoreinheit bewirkt. Die Vorgabe einer Not-Aus-Sequenz
ermöglicht
dem Fahrer ein sofortiges Abschalten der Motoreinheit des Fahrzeuges
ggf. auch während
der Fahrt.
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Besonders
vorteilhaft wird durch die erste und zweite Auswertelogik eine steigende
Schaltflanke des ersten Eingangssignals als erstes Ereignis, eine
steigende Schaltflanke des zweites Eingangssignals als zweites Ereignis,
eine fallende Schaltflanke des ersten Eingangssignals als drittes
Ereignis und eine fallende Schaltflanke des zweites Eingangssignals
als viertes Ereignis detektiert.
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Zusätzlich wird
dem Fahrer des Fahrzeuges ein Wechsel der Auswertelogik angezeigt.
Der Fahrer kann somit selbst bestimmten, ob er angesichts des im
Rahmen der Betätigung
der Start/Stop-Schaltereinheit aufgetretenen Fehlers beispielsweise
den Motor starten will.
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Im
Folgenden wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen anhand von
Figuren näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 beispielhaft
in einem Blockschaltbild eine Start/Stop-Schaltereinheit,
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2 beispielhaft
in einem Diagramm den zeitlichen Verlauf der Amplitude eines ersten
und zweiten Eingangssignals und
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3 beispielhaft
mehrere Schaltszenarien und deren Auswertung durch die erste und
zweite Auswertelogik in einem Diagramm.
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In 1 ist
beispielhaft eine Start/Stop-Schaltereinheit SST dargestellt, welche
in einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug im Cockpitbereich
vorgesehen ist. Die Start/Stop-Schaltereinheit SST ist über eine
drahtlose oder drahtgebunden Schnittstelle mit zumindest einem Steuergerät SG verbunden,
welches ebenfalls im Fahrzeug angeordnet ist.
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Die
Start/Stop-Schaltereinheit SST weist einen Taster T auf, der mit
einer ersten und zweiten Signalgebereinheit SST1, SST2 verbunden
ist. Die erste und zweite Signalgebereinheit SST1, SST2 sind in einer
bevorzugten Ausführungsform
als einfache Tastermodule ausgebildet, die beispielsweise separat
entprellt. Über
die erste und zweite Signalgebereinheit SST1, SST2 sind ein erstes
und zweites, vorzugsweise rechteckförmiges Eingangssignal S1, S2 erzeugbar.
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Durch
Drücken
des Tasters T der Start/Stop-Schaltereinheit SST werden die erste
und zweite Signalgebereinheit SST1, SST2 betätigt und unabhängig voneinander
ein erstes und zweites das Drücken
der ersten und zweiten Signalgebereinheit SST1, SST2 anzeigendes
Ereignis E1, E2 erzeugt. Das erste und zweite Ereignis E1, E2 können beispielsweise
eine erste und zweite steigende Schaltflanke SF1, SF2 des ersten
bzw. zweiten Eingangssignals S1, S2 sein, d.h, die Amplitude A des
ersten und zweiten Eingangssignals S1, S2 wird sprungartig vom einer
Ruheamplitude RA auf eine vorgegebene Schaltamplitude SA erhöht. Die
erste und zweite Signalgebereinheit SST1, SST2 geben im gedrückten Zustand
beispielsweise dann weiterhin ein erstes und zweites Eingangssignal
S1, S2 mit der Schaltamplitude SA ab.
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Durch
Loslassen des Tasters T der Start/Stop-Schaltereinheit SST werden
die erste und zweite Signalgebereinheit SST1, SST2 ebenfalls gelöst und unabhängig voneinander
ein drittes und viertes das Loslassen der ersten und zweiten Signalgebereinheit
SST1, SST2 anzeigendes Ereignis E3, E4 erzeugt. Das dritte und vierte
Ereignis E3, E4 können beispielsweise
eine erste und zweite fallende Schaltflanke FF1, FF2 des ersten und
zweiten Eingangssignals S1, S2 sein. Die Amplitude A des ersten
bzw. zweiten Eingangssignals S1, S2 wird hierdurch auf die Ruheamplitude
RA zurückgeführt. Im
ungedrückten
Zustand wird durch die erste und zweite Signalgebereinheit SST1,
SST2 ein erstes bzw. zweites die Ruheamplitude RA aufweisendes Eingangssignals S1,
S2 erzeugt, so dass sich im Rahmen eines Schaltzyklus ein in etwa
rechteckförmiger
Verlauf der Amplitude A des ersten bzw. zweiten Eingangssignals
S1, S2 ergibt.
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In 2 ist
beispielhaft in einem Diagramm ausschnittsweise der durch Drücken und
Halten des Tasters T erzeugte Verlauf der Amplitude A des ersten
und zweiten Eingangssignals S1, S2 über der Zeit t aufgetragen.
Das erste und zweite Ereignis E1, E2 bzw. die erste und zweite steigende
Schaltflanke SF1, SF2 des ersten bzw. zweiten Eingangssignals S1,
S2 folgen hierbei einander nach. Analog hierzu wird nach Loslassen
des Tasters T der Start/Stop-Schaltereinheit SST ein drittes und
viertes Ereignis E3, E4 bzw. eine erste und zweite fallende Schaltflanke
FF1, FF2 erzeugt.
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Die
durch die erste und zweite Signalgebereinheit SST1, SST2 erzeugten
Eingangssignale S1, S2 oder die ersten bis vierten Ereignisse E1–E4 werden
von der Start/Stop-Schaltereinheit SST an das Steuergerät SG übertragen,
in welcher eine erste und zweite Auswertelogik AL1, AL2 sowie eine Not-Aus-Sequenz
NAS und eine Überwachungsroutine
UR vorgesehen ist. Die erste und zweite Auswertelogik AL1, AL2 können beispielsweise
jeweils mittels programmtechnischen oder schaltungstechnischen Mitteln
realisiert sein. Über
die erste oder zweite Auswertelogik AL1, AL2 erfolgt eine Auswertung der
ersten und zweiten Eingangssignale S1, S2 bzw. der ersten bis vierten
Ereignisse E1–E4
und eine davon abhängige
Erzeugung zumindest eines vorzugsweise abstrakten Schaltsignal SS,
welches beispielsweise an die Klemmensteuerung des Fahrzeuges geführt wird.
Die erste Auswertelogik AL1 ist beispielhaft zur logischen UND-Verknüpfung der
ersten und zweiten Eingangssignale S1, S2 bzw. der von diesen abgeleiteten
ersten bis vierten Ereignissen E1–E4 vorgesehen, wohingegen
die zweite Auswertelogik AL2 zur logischen ODER-Verknüpfung der
ersten und zweiten Eingangssignale S1, S2 bzw. der von diesen abgeleiteten
ersten bis vierten Ereignissen E1–E4 ausgebildet ist. Die erste
Auswertelogik AL1 bildet hierbei die Standardlogik, welche im Normalbetrieb
der Steuerung zur Auswertung des ersten und zweiten Eingangssignals
S1, S2 bzw. der von diesen abgeleiteten ersten bis vierten Ereignissen
E1–E4 eingesetzt.
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Wird
durch die erste Auswertelogik AL1 das erste oder zweite Ereignis
E1, E2 bzw. die erste oder zweite steigende Schaltflanke SF1, SF2
detektiert, so wird nahezu zeitgleich die Überwachungsroutine UR gestartet.
Mittels der Überwachungsroutine
UR wird überprüft, ob das
erste und zweite Ereignis E1–E2
bzw. die erste und zweite steigende Schaltflanke SF1, SF2 innerhalb
einer vorgegeben Zeitspanne ΔT
vorliegen. Ist dies der Fall, so wird gesteuert durch die erste
Auswertelogik AL1 ein abstraktes Schaltsignal SS mit einer vorgegebenen
Schaltamplitude SA erzeugt, d.h. die Amplitude A des abstrakten
Schaltsignals SS wird von einer Ruheamplitude RA auf die Schaltamplitude
SA erhöht.
Die Amplitude A des abstrakten Schaltsignals SS weist solange die Schaltamplitude
SA auf, bis durch die erste Auswertelogik AL1 das dritte und vierte
Ereignis E3, E4, d.h. die erste und zweite fallende Schaltflanke
FF1, FF2 des ersten und zweiten Eingangssignals S1, S2 innerhalb
der Zeitspanne ΔT
detektiert werden. Hierbei ist die Reihenfolge der Detektion des
ersten und zweiten Ereignisses E1, E2 und des dritten und vierten
Ereignisses E3, E4 unerheblich.
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Eine
Detektion des ersten und zweiten Ereignisses E1, E2 bzw. der ersten
und zweiten steigenden Schaltflanke SF1, SF2 innerhalb der vorgegebenen
Zeitspanne ΔT
wird somit als ein Drücken
der Start/Stop-Schaltereinheit SST und eine Detektion des dritten
und vierten Ereignisses E3, E4 bzw. der ersten und zweiten fallenden
Schaltflanke FF1, FF2 innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne ΔT als ein Loslassen
der Start/Stop-Schaltereinheit
SST bewertet und getriggert durch die erste Auswertelogik AL1 beispielsweise
im Steuergerät
SG das ent sprechende Schaltsignal SS zur Steuerung der Klemmensteuerung
im Fahrzeug erzeugt.
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In 3 ist
beispielhaft in mehreren untereinander angeordneten Diagrammen jeweils
die Amplitude A eines ausgewählten
Signals oder einer logischen Verknüpfung von ausgewählten Signalen über der
Zeit t und für
unterschiedliche Schaltszenarien a)–f) aufgetragen.
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Beispielhaft
sind das erste und zweite Eingangssignal S1, S2, dessen steigende
und fallende erste bzw. zweite Schaltflanken SF1, SF2, FF1, FF2 als
erste bis vierte Ereignisse E1–E4,
das durch die logische UND-Verknüpfung
der ersten Auswertelogik AL1 der Ereignisse E und das durch eine
logische ODER-Verknüpfung der
Ereignisse E1–E4
resultierende Signal sowie das davon abgeleitete abstrakte Schaltsignal
SS für
die unterschiedliche Schaltszenarien a)–f) aufgeführt.
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Um
die in Widerspruch zueinander stehenden Sicherheits- und Verfügbarkeitsanforderung
an eine derartige Start/Stop-Schaltereinheit
SST auch mittels technisch einfach ausgebildeten ersten und zweiten
Signalgebereinheiten SST1, SST2 gewährleisten zu können, wird
zwischen der ersten und zweiten Auswertelogik AL1, AL2 abhängig vom
Zeitpunkt einer Fehlererkennung dynamisch gewechselt.
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In
einem ersten Schaltszenario a) liegt eine Betätigung der ersten Signalgebereinheit
SST1 vor, durch welche eine erste steigende Schaltflanke SF1 erzeugt
wird. Leicht zeitlich verzögert
wird die zweite Signalgebereinheit SST2 durch den Taster T betätigt und
hierdurch eine zweite steigende Schaltflanke SF2 erzeugt. Ausgehend
hiervon werden das erste und zweite Ereignis E1, E2 abgeleitet,
welche einer Auswertung durch die erste Auswertelogik AL1 zugeführt werden.
Werden durch die erste Auswertelogik AL1 in der vorgegebenen Zeitspanne ΔT das erste und
zweite Ereignis E1, E2 detektiert, so wird unmittelbar nach der
Detektion des zweiten Ereignisses E2 die Amplitude A des Schaltsignals
SS sprungartig von der Ruheamplitude RA auf die Schaltamplitude SA
erhöht.
Das Schaltsignal SS weist die Schaltamplitude SA solange auf bis
eine erste und zweite fallende Schaltflanke FF1, FF2 des ersten
und zweiten Eingangssignals S1, S2 vorliegt und das davon abgeleitete
dritte und vierte Ereignis E3, E4 durch die erste Auswertelogik
AL1 innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne ΔT detektiert werden.
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Im
ersten Schaltszenario a) wird beispielsweise zunächst das dritte Ereignis E3
und im Anschluss daran das vierte Ereignis E4 detektiert. Unterschiedlich
zum ersten Schaltszenario a) wird beim zweiten Schaltszenario b)
zunächst
das vierte Ereignis E4 und zeitlich nachfolgend das dritte Ereignis
E3 ermittelt, die beide innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne ΔT vorkommen.
Somit sind die ersten und zweiten Eingangssignale S1, S2 auch im
zweiten Schaltszenario b) mittels der ersten Auswertelogik AL1 eindeutig
auswertbar und führen
zur Erzeugung eines korrekten Schaltsignals SS.
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Solange
jeweils paarweise das erste und zweite Ereignis E1, E2 bzw. das
dritte und vierte Ereignis E3, E4 innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne ΔT durch die
erste Auswertelogik AL1 detektiert werden, liegt kein Fehler vor
und die Steuerung befindet sich im Normalbetrieb, in dem die Auswertung der
ersten und zweiten Eingangssignale S1, S2 durch die erste Auswertelogik
AL1 erfolgt. Ein dynamischer Wechsel auf die zweite Auswertelogik
AL2, die als Verfügbarkeitslogik
zusätzlich
zur Standardlogik vorgesehen ist, ist daher nicht erforderlich.
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Im
dritten Schaltszenario c) wird durch die erste Auswertelogik AL1
beispielsweise wiederum das erste Ereignis E1 detektiert, die Detektion
des zweiten Ereignisses E2 erfolgt jedoch erst nach Ablauf der vorgegeben
Zeitspanne ΔT.
Durch die Überwachungsroutine
UR wird dieser Fehler registriert und eine entsprechende Fehlermeldung
erzeugt. Bei Vorliegen einer Fehlermeldung wird die erste steigende
Schaltflanke SF1 und somit das detektierte erste Ereignis E1 ignoriert,
ebenso wie jedes weitere nachfolgende einzelne nur einzeln vorliegende
erste oder zweite Ereignis E1, E2.
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Nach
der Detektion eines einzelnen dritten oder vierten Ereignisses E3,
E4 außerhalb
der vorgegebenen Zeitspanne ΔT
wird dynamisch auf die zweite Auswertelogik AL2 gewechselt. Gleichzeitig kann
in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Fehlermeldung an den Fahrer des Fahrzeuges über visuelle und/oder akustische
Anzeigemittel übermittelt
werden. Der Fahrer kann somit selbst entscheiden, ob er trotz des
aufgetretenen Fehlers die Bedienung der Start/Stop-Schaltereinheit
SST fortsetzten will. In einer bevorzugten Ausführungsform wird dem Fahrer
die Fehlermeldung einmalig, für
eine vorgegeben Zeitdauer oder solange angezeigt, bis auf die erste
Auswertelogik AL2 zurückgewechselt
wird.
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Nach
Auftreten beispielsweise der ersten fallenden Schaltflanke FF1 und
Detektion des davon abgeleiteten dritten Ereignisses E3 wird im
Anschluss daran die anliegenden ersten und zweiten Eingangssignale
S1, S2 mittels der zweiten Auswertelogik AL2 ausgewertet wie im
vierten und fünften Schaltszenario
d) und e) dargestellt. Die Erzeugung des abstrakten Schaltsignals
SS wird hierbei durch die zweite Auswertelogik AL2 getriggert.
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Unterschiedlich
zur ersten Auswertelogik Al1 wird durch die zweite Auswertelogik
AL2 nun auch bei Vorliegen des ersten oder zweiten Ereignisses E1,
E2 und des zugehörigen
dritten oder vierten Ereignisses E3, E4 die Erzeugung eines entsprechenden
Schaltsignals SS initiiert.
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Hierbei
werden nach dem erfolgten Wechsel auf die zweite Auswertelogik AL2
durch diese zunächst
die von fallenden Schaltflanken FF1, FF2 abgeleiteten dritten und
vierten Ereignisse E3, E4 solange ignoriert bis ein erstes und/oder
zweites Ereignis E1, E2, d.h. eine erste und/oder zweite steigende Schaltflanke
SF1, SF2 detektiert wird, d.h. nach einem Wech sel auf die zweite
Auswertelogik AL2 werden ausschließlich erste und/oder zweite
Ereignisse E ausgewertet.
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Gemäß dem vierten
Schaltszenario d) wird beispielsweise nach Aktivierung der zweiten
Auswertelogik AL2 zunächst
ein viertes Ereignis E4, d.h. eine zweite fallende Schaltflanke
FF2 detektiert, welche ignoriert wird. Die im Anschluss daran vorliegende
erste steigende Schaltflanke SF1 des ersten Eingangssignals S1 wird
als erstes Ereignis E1 detektiert und nahezu gleichzeitig die Erzeugung
eines die Schaltamplitude SA aufweisenden Schaltsignals SS initiiert.
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Im
vierten Schaltszenario d) wird beispielhaft von einem Defekt der
zweiten Signalgebereinheit SST2 ausgegangen, die ein die Ruheamplitude
RA aufweisendes zweites Eingangssignal S2 liefert. Bei einem unmittelbar
aufeinander folgenden Vorliegen des ersten und zweiten Ereignisses
E1, E2 oder des dritten und vierten Ereignisses E3, E4 bzw. von
zwei steigenden Schaltflanken SF1, SF2 oder zwei fallenden Schaltflanken
FF1, FF2 wird durch die zweite Auswertelogik AL2 jeweils die letzte
der beiden Schaltflanken ignoriert, sofern diese nicht innerhalb der
vorgegebenen Zeitspanne ΔT
detektiert werden. Somit ist gewährleistet,
dass ein korrektes abstraktes Schaltsignal SS erzeugt wird. Hierzu
wird zeitgleich mit jeder detektierten ersten bis vierten Ereignis E1–E4 bzw.
jeder steigenden oder fallenden Schaltflanke SF1, SF2, FF1, FF2
die Überwachungsroutine UR
gestartet.
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Bei
dem in 3 dargestellten fünften Schaltszenario e) erfolgt
die Auswertung des ersten und zweiten Eingangssignals S1, S2 weiterhin
mittels der zweiten Auswertelogik AL2. Das erste und zweite Ereignis
E1, E2 bzw. die erste und zweite steigende Schaltflanke SF1, SF2
werden durch die zweite Auswertelogik AL2 annähernd gleichzeitig und somit
innerhalb der. vorgegebenen Zeitspanne ΔT detektiert, d.h. das erzeugte
erste und zweite Eingangssignal S1, S2 sind korrekt. Die Überwachungsroutine
UR liefert keine Fehlermeldung mehr. Aus gehend hiervon wird von
der zweiten Auswertelogik AL2 dynamisch auf die erste Auswertelogik
AL1 gewechselt.
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Im
sechsten Schaltszenario f) wird zwar durch die erste Auswertelogik
AL1 aufgrund des detektierten ersten und zweiten Ereignisses E1,
E2 innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne ΔT eine korrekte Funktionsweise
der ersten und zweiten Signalgebereinheit SST1, SST2 ermittelt,
jedoch tritt nach Vorliegen des dritten Ereignisses E3 das vierte
Ereignis E4 nicht innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne ΔT auf, so
dass wiederum abhängig
von dem durch die Überwachungsroutine
UR detektierten Fehler dynamisch von der ersten auf die zweite Auswertelogik AL1,
AL2 gewechselt wird. Zusätzlich
wird durch die erste Auswerteroutine AL2 bei einem korrekt detektierten
ersten und zweiten Ereignis E1, E2 unmittelbar vor oder mit dem
Wechsel zur zweiten Auswertelogik AL2 die Erzeugung eines das Loslassen
der Start/Stop-Schaltereinheit SST anzeigenden Schaltsignals SS
initiiert. Das im sechsten Schaltszenario f) von der zweiten Signalgebereinheit
SST2 erzeugte zweite Eingangssignal S2 wird somit ignoriert.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Wechsel von der zweiten Auswertelogik AL2 zur ersten Auswertelogik
AL1 auch zeitgesteuert erfolgen, d.h. nach Ablauf einer vorgegebenen
maximalen Wechseldauer tmax wird automatisch durch das Steuergerät SG auf
die erste Auswertelogik AL1 umgeschaltet.
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Mittels
der zusätzlich
zur ersten und zweiten Auswertelogik AL1, AL2 vorgesehenen Not-Aus-Sequenz
NAS wird zumindest ein bestimmtes Schaltszenario, d.h. eine Reihenfolge
von Ereignissen E1–E4
vorgegeben, dessen Detektion zum sofortigen Abstellung der Motoreinheit
ggf. auch während der
Fahrt führt.
Gebräuchliche
Schaltszenarien hierfür
sind beispielsweise ein mehrmaliges Betätigen der Start/Stop-Schaltereinheit SST
bzw. dessen Tasters T innerhalb einer festgelegten Not-Aus-Zeitdauer
Tnot oder eine permanente Betätigung
des Tasters T für
die vorgegebene Not-Aus-Zeitdauer Tnot. Die Not-Aus-Sequenz NAS
ist hierbei derart gewählt, dass
durch einen Defekt der ersten und zweiten Signalgebereinheit SST1,
SST2 die Not-Aus-Sequenz NAS nicht zufällig erzeugbar ist. Insbesondere
wird zur Detektion der Not-Aus-Sequenz
NAS die erste Auswertelogik AL1 vorgesehen, um sicher zu stellen, dass
keinesfalls bedingt durch eine hängende
Signalgebereinheit SST1, SST2 ein permanentes Drücken des Tasters T simuliert
wird, welches ggf. zu einem Abstellen des Motoreinheit aufgrund
der zufälligen Übereinstimmung
mit der Not-Aus-Sequenz NAS führen
würde.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen und Modifikationen möglich sind,
ohne dass der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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Bezugszeichenlliste
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- SST
- Start/Stop-Schaltereinheit
- T
- Taster
- SST1
- erste Signalgebereinheit
- SST2
- zweite Signalgebereinheit
- S1
- erstes Eingangssignal
- S2
- zweites Eingangssignal
- AL1
- erste Auswertelogik
- AL2
- zweite Auswertelogik
- NAS
- Not-Aus-Sequenz
- SF1
- erste steigende Schaltflanke
- SF2
- zweite steigende Schaltflanke
- FF1
- erste fallende Schaltflanke
- FF2
- zweite fallende Schaltflanke
- SS
- abstraktes Schaltsignalss
- UR
- Überwachungsroutine
- ΔT
- Zeitspanne
- Tnot
- Not-Aus-Zeitdauer
- t
- Zeit
- tmax
- maximalen Wechseldauer
- A
- Amplitude