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Die
Erfindung betrifft eine elektrisch betätigbare Parkbremse
und bezieht sich im Besonderen auf eine Steuerung für eine
elektrisch betätigbare Parkbremse.
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Parkbremsen
dienen dazu die Bewegung eines Fahrzeugs auch dann zu unterbinden,
wenn die Betriebsbremse bzw. die Betriebsbremsen des Fahrzeugs nicht
aktiviert sind. Damit wird der Gefahr eines unkontrollierten Rollens
des Fahrzeugs vorgebeugt.
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Im
Gegensatz zu mechanischen Feststellbremsen, zu derem Lösen
ein Hebel bei gleichzeitigem Drücken eines Knopfs gezogen
werden muss, kann das Lösen einer elektrischen Parkbremse
bei eingeschalteter Zündung durch einfaches Betätigen eines
elektromechanischen Bedienelements, beispielsweise Drücken
eines Tasters oder eines Wippschalters, ohne großen Kraftaufwand
bewirkt werden. Dadurch kann die elektrische Parkbremse leicht unabsichtlich,
oder bei leicht zugänglichen Bedienelement auch von anderen
Personen als dem Fahrer, gelöst werden.
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Daher
sind Verfahren bekannt, die eine zusätzlich Aktion des
Fahrers erfordern, bevor bei oder nach dem Betätigen des
Bedienelements die elektrische Parkbremse gelöst wird.
In der Patentschrift
DE 10
53 038 B4 wird eine Steuerung für eine elektrische Parkbremse
vorgeschlagen, die die elektrische Parkbremse nur dann löst,
wenn gleichzeitig mit dem Betätigen des Bedienelements
auch die Betriebsbremse des Fahrzeugs betätigt wird. Liegt
eine Störung des Betriebsbremsensensors vor, so wird die
Parkbremse auch ohne Nachweis der Betätigung der Betriebsbremse
gelöst, um ein Liegenbleiben des Fahrzeugs zu vermeiden.
Dies kann, wenn z. B. im geparkten Fahrzeug anwesende Kinder das
Betätigungselement betätigen, zu sicherheitskritischen
Situationen führen.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Steuerung
für eine elektrische Parkbremse anzugeben, die eine größere
Sicherheit vor ungewolltem oder unbefugtem Lösen der elektrischen
Parkbremse bietet.
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Die
Aufgabe wird gemäß den unabhängigen Ansprüchen
der Erfindung gelöst.
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Die
Erfindung umfasst eine Steuerung für eine elektrische Parkbremse
eines Fahrzeugs mit einer Eingangsschnittstelle, die wenigstens
zum Erhalt eines Betätigungssignals, das eine Anweisung
an die Steuerung zum Lösung der elektrischen Parkbremse repräsentiert,
und eines Betriebsbremsensignals ausgebildet ist, das den Zustand
einer Betriebsbremse des Fahrzeugs repräsentiert, und einer
Ausgangsschnittstelle, die zum Ausgeben eines Stellsignals für eine
elektrische Parkbremse ausgebildet ist. Die Steuerung ist hierbei
dazu ausgebildet, ein die Parkbremse lösendes Stellsignal
bei fehlendem Betriebsbremsensignal nur dann zu erzeugen, wenn der
zeitliche Verlauf des Betätigungssignals einem vorgegebenen
Muster entspricht und/oder zumindest ein vorgegebenes Sensorsignal
an der Eingangsschnittstelle anliegt.
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In
diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die in dieser
Beschreibung und den Ansprüchen zur Aufzählung
von Merkmalen verwendeten Begriffe ”umfassen”, ”aufweisen”, ”beinhalten”, ”enthalten” und ”mit”,
sowie deren grammatikalische Abwandlungen, generell eine nichtabschließende Aufzählung
von Merkmalen, wie z. B. Verfahrensschritten, Einrichtungen, Bereichen,
Größen und dergleichen bezeichnen, die in keiner
Weise das Vorhandensein anderer oder zusätzlicher Merkmale oder
Gruppierungen von anderen oder zusätzlichen Merkmalen ausschließt.
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Die
Erfindung umfasst ferner eine elektrische Parkbremsvorrichtung mit
einer wie oben angegebenen Steuerung, einem Betätigungselement
zum Erzeugen eines Betätigungssignals, einem Betriebsbremsensignalgeber
zum Erzeugen eines den Zustand der Betriebsbremse des Fahrzeugs
repräsentierenden Betriebsbremsensignals, einem oder mehreren
Sensoren zum Erzeugen eines oder mehrerer vorgegebener Sensorsignale
und einem Stellelement zum Feststellen und Lösen der Parkbremse.
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Die
Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Lösen einer
festgestellten elektrischen Parkbremse, mit Schritten zum Empfangen
eines Betätigungssignals für das Lösen
einer elektrischen Parkbremse, zum Prüfen, ob ein Betriebsbremsensignal vorliegt,
zum Prüfen, ob ein vorgegebenes Sensorsignal vorliegt,
und zum Ansteuern der elektrischen Parkbremse in Abhängigkeit
der Prüfung des Vorliegens des Betriebsbremsensignals und
des vorgegebenen Sensorsignals. Gemäß dem Verfahren
wird die elektrisch festgestellte Parkbremse in einem weiteren Schritt
des Verfahrens gelöst, wenn die Prüfungen auf
Vorliegen eines Betriebsbremsensignals und eines vorgegebenen Sensorsignals
ergeben, dass zwar kein Betriebsbremsensignal, jedoch ein vorgegebenes
Sensorsignal vorliegt.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Lösen einer
festgestellten elektrischen Parkbremse mit Schritten zum Empfangen
eines Betätigungssignals für das Lösen
einer elektrischen Parkbremse, zum Prüfen, ob ein Betriebsbremsensignal vorliegt,
zum Prüfen, ob der zeitliche Verlauf des Betätigungssignals
einem vorgegebenen Muster entspricht und zum Ansteuern der elektrischen
Parkbremse in Abhängigkeit der Prüfung des Vorliegens des
Betriebsbremsensignals und der Prüfung, ob der zeitliche
Verlauf des Betätigungssignals ein vorgegebenes Muster
erfüllt. In einem weiteren Schritt des Verfahrens wird
die elektrisch festgestellte Parkbremse gelöst, wenn die
Prüfung auf Vorliegen eines Betriebsbremsensignals ergibt,
dass kein Betriebsbremsensignal vorliegt, der zeitliche Verlauf
des Betätigungssignals jedoch ein vorgegebenes Muster erfüllt.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Lösen einer
festgestellten elektrischen Parkbremse mit Schritten zum Empfangen
eines Betätigungssignals für das Lösen
einer elektri schen Parkbremse, zum Prüfen, ob ein Betriebsbremsensignal vorliegt,
zum Prüfen, ob ein vorgegebenes Sensorsignal vorliegt,
zum Prüfen, ob der zeitliche Verlauf des Betätigungssignals
einem vorgegebenen Muster entspricht und zum Ansteuern der elektrischen
Parkbremse in Abhängigkeit der Prüfung des Vorliegens des
Betriebsbremsensignals, des vorgegebenen Sensorsignals und der Prüfung,
ob der zeitliche Verlauf des Betätigungssignals ein vorgegebenes
Muster erfüllt. Das Verfahren umfasst weiterhin einen Schritt,
bei welchem die elektrisch festgestellte Parkbremse gelöst
wird, wenn die Prüfung auf Vorliegen eines Betriebsbremsensignals,
auf Vorliegen eines Sensorsignals und daraufhin, ob der zeitliche
Verlauf des Betätigungssignals ein vorgegebenes Muster
erfüllt, ergeben, dass zumindest ein vorgegebenes Sensorsignal
vorliegt oder der zeitliche Verlauf des Betätigungssignals
ein vorgegebenes Muster erfüllt.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Steuerung für ein
elektrische Parkbremse kann das Sicherheitsrisiko eines zufällig,
ungewollt, oder unbefugten Lösens einer elektrischen Parkbremse
minimiert werden, ohne dass die Gefahr des Liegenbleibens des Fahrzeugs
besteht.
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Die
Erfindung wird in ihren abhängigen Ansprüchen
weitergebildet.
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In
einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung repräsentiert
das vorgegebene Sensorsignal die Parkstellung eines Automatikgetriebes,
so dass das Fahrzeug auch bei gelöster Parkbremse nicht
ungewollt ins Rollen geraten kann. Bei einem manuellen Getriebe
zeigt das vorgegebene Sensorsignal vorteilhaft die Betätigung
des Kupplungspedals an, womit sichergestellt ist, dass der Fahrzeugführer
das Fahrzeug tatsächlich in Bewegung setzen will. Um sicherzustellen,
dass die Fahrerposition des Fahrzeugs besetzt ist, repräsentiert
das vorgegebene Sensorsignal vorteilhaft den Schließzustand
des Rückhaltegurtschlosses für den Fahrzeugführer.
Alternativ oder zusätzlich kann die Anwesenheit des Fahrzeugführers
im Fahrzeugsitz auch über ein vorgegebenes Sensorsignal
bestätigt werden, dass die über eine Sitzbelegungsmatte
erfasste Belegung des Fahrersitzes anzeigt. Die Überprüfung
der Besetzung des Fahrersitzes kann auch visuell mit einer Kamera
vorgenommen werden, so dass das vorgegebene Sensorsignal vorteilhaft
auch die mittels einer Kamera erfasste Belegung des Fahrersitzes
anzeigt. Bei einer visuellen Kontrolle kann auch ein Ultraschallsystem
zum Erfassen der Belegung des Fahrersitzes verwendet werden, wobei
das vorgegebene Sensorsignal zweckmäßig die mittels
eines Ultraschallsystems erfasste Belegung des Fahrersitzes anzeigt.
Um die Berechtigung zum Lösen der elektrische Parkbremse
abzuprüfen, wird vorzugsweise ein Fingerabdrucksensor verwendet,
so dass das vorgegebene Sensorsignal in einer vorteilhaften Weiterentwicklung
der Erfindung die Bestätigung der Identität eines
mit dem Fingerabdrucksensor erfassten Fingerabdrucks repräsentiert.
Um zu verhindern, dass das Fahrzeug in abgestelltem Zustand unkontrolliert rollen
kann, zeigt in einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung der
Erfindung das vorgegebene Sensorsignal das Einschalten der Zündung
innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne vor Auftreten des Betätigungssignals
an.
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Das
vorgegebene Muster des zeitlichen Verlaufs des Betätigungssignals
umfasst vorzugsweise eine Mindestdauer für das Vorhandensein
des Betätigungssignals. Damit wird sichergestellt, dass
ein versehentliches kurzes Drücken nicht zum Lösen
der Parkbremse führen kann. Da die Unfallgefahr bei einem
unbeabsichtigten Rollen am Hang wesentlich höher ist als
im ebenen Gelände, ist die Mindestdauer vorzugsweise als
Funktion der über einen Neigungssensor bestimmten Neigung
der Fahrzeuglängsachse ausgebildet. In einer vorteilhaften Ausführungsform
umfasst die Mindestdauer wenigstens den Zeitraum, der sich vom Beginn
des Betätigungssignals bis hin zum vollständigen
Lösen der Parkbremse erstreckt. Dadurch wird erreicht,
dass die Parkbremse automatisch festgestellt wird, wenn der Vorgang
des Lösens der elektrischen Parkbremse nicht durch fortgesetztes
Auslösen des Betätigungssignals bis zum vollständigen
Lösen bestätigt wird.
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Eine
erhöhte Sicherheit wird geboten, wenn das vorgegebene Muster
des zeitlichen Verlaufs des Betätigungssignals eine Wiederholung
des Betätigungssignals nach Ablauf einer bestimmten Mindestzeit
umfasst. Die oben beschriebenen Merkmale können einzeln
oder in Kombination verwirklicht sein, wobei auch das Vorliegen
mehrerer vorgegebener Sensorsignale oder eines oder mehrerer vorgegebener
Sensorsignale zusammen mit der Erfüllung eines vorgegebenen
Musters als Vorbedingung zum Lösen der Parkbremse gewählt
werden kann.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Ansprüchen sowie den Figuren. Die
einzelnen Merkmale können bei einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung je für sich oder
zu mehreren verwirklicht sein. Bei der nachfolgenden Erläuterung
einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung wird auf die
beiliegenden Figuren Bezug genommen, von denen
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1 eine
elektrische Parkbremsvorrichtung mit einer zur Überprüfung
der Zulässigkeit eines Lösesignals ausgebildeten
Steuerung in einer schematisierten Darstellung zeigt,
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2 die
wesentlichen Schritte eines Verfahrens zur Überprüfung
der Zulässigkeit eines Lösesignals anhand dessen
zeitlichen Verlaufs zeigt und
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3 die
wesentlichen Schritte eines Verfahrens zur Überprüfung
der Zulässigkeit eines Lösesignals anhand zusätzlicher
Sensorsignale zeigt.
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Die
schematische Darstellung von 1 veranschaulicht
eine elektrische Parkbremsvorrichtung 20, die eine erhöhte
Sicherheit gegenüber ungewolltem oder unbefugtem Lösen
bietet. Die Parkbremsvorrichtung 20 umfasst eine Parkbremse 9,
die über ein elektrisch betätigbares Stellelement 8 festgestellt
und gelöst werden kann. Die Betätigung des Stellelements
erfolgt mithilfe eines Stellsignals, das von der Steuerung 10 erzeugt
und über den Ausgang 16 der Ausgangsschnittstelle 12 der
Steuerung 10 an das Stellelement übertragen wird.
Die Steuerung 10 weist ferner eine Eingangsschnittstelle 11 auf,
die mit einem Betätigungselement 1 und anderen
Signalgebern bzw. Sensoren 2, 3, 4 und 5 über
Eingänge 14 und 15 verbunden ist. Die über
die Eingangsschnittstelle erhaltenen Eingangssignale werden an die
Verarbeitungseinrichtung 13 der Steuerung 10 weitergeleitet.
Die Verarbeitungseinrichtung 13 ist zum Erzeugen eines
Stellsignals in Abhängigkeit der über die Eingangsschnittstelle
erhaltenen Eingangssignale und zum Ausgeben des Stellsignals an
das Stellelement 8 über die Ausgangsschnittstelle 12 ausgebildet.
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Das
Betätigungselement 1 dient als Benutzerschnittstelle
für die Eingabe einer Anweisung zum Lösen einer
festgestellten Parkbremse 9. Das Betätigungselement
ist üblicherweise ein elektromechanisches Bauelement, das
bei Betätigung durch einen Benutzer ein bestimmtes Ausgangssignal
erzeugt.
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Im
einfachsten Fall kann das Betätigungselement 1 als
Taster ausgeführt sein, der bei Betätigung zwei
Anschlüsse miteinander elektrisch verbindet oder eine entsprechende
Verbindung unterbricht und damit eine manuell gesteuerte Weiterleitung
eines an einem der Anschlüsse anliegenden Signals oder
Potentials an einen anderen der Anschlüsse ermöglicht. Das
Betätigungssignal nimmt damit entsprechend die Form des
weitergeleiteten Signals oder Potentials bzw. dessen Unterbrechung
an. Falls nur ein Taster verwendet wird, bestimmt sich der Informationsgehalt
des Betätigungssignals aus dem jeweils aktuellen Zustand
der Parkbremse: Drücken des Tasters bei festgestellter
Parkbremse bedeutet eine Anweisung an die Steuerung 10 zum
Lösen der Parkbremse, Drücken des Tasters bei
gelöster Parkbremse eine Anweisung an die Steuerung 10 zum
Feststellen der Parkbremse.
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Mit
zwei Tastern oder einem als Wippschalter ausgeführten Betätigungselement
können zwei getrennte Signale für die Feststellungs-
und Löseanweisung erzeugt werden. Andere Ausführungsformen wie
beispielsweise Zug-/Druckschalter oder als Knoten eines Bussystems
ausgeführte Betätigungselemente oder dergleichen
können selbstverständlich ebenfalls eingesetzt
werden. Das Betätigungselement 1 kann auch aus
zwei getrennt voneinander ausgeführten Einzelelementen
gebildet sein, die gleichzeitig gedrückt werden müssen
um ein gültiges Betätigungssignal zu erhalten.
Beispielsweise kann das Betätigungselement 1 aus
zwei in Serie geschalteten Tastern oder Wippschaltern bzw. einem
Taster und einem Verriegelungsschalter bestehen. Die getrennt bedienbaren
Einzelelemente können zu einer optisch integrierten Einheit
gruppiert sein.
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Um
ein ungewolltes oder unbefugtes Lösen der Parkbremse zu
verhindern, wird in der Regel überprüft, ob die
Betriebsbremse betätigt ist. Da die Betriebsbremse in der
Regel nur von einem Fahrzeugführer betätigt werden
kann, ist diese Überprüfung auch als indirekter
Nachweis der Anwesenheit eines Fahrzeugführers anzusehen.
Außerdem kann das Fahrzeug bei betätigter Betriebsbremse
nicht ungewollt ins Rollen geraten. Zur Überprüfung
des Betriebsbremsenzustands weist die Parkbremsvorrichtung 20 einen
Betriebsbremsensignalgeber 2 auf, der beispielsweise ein
Signal ausgibt, sobald das Bremspedal aus seiner Ruheposition bewegt
wird. Als Betriebsbremsensignalgeber eignen sich auch Sensoren,
wie beispielsweise Druck- oder Dehnungssensoren, die zum Erfassen
der Zuspannkraft einer Bremse oder des Betriebsdrucks in den Leitungen
einer hydraulischen Bremse ausgebildet sind. Bei elektrischen Bremsen
kann das Betriebsbremsensignal auch von einem Bremssteuersignals
gebildet sein, das von einer Steuereinheit des Fahrzeugs erzeugt wird.
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Die
Verarbeitungseinrichtung 13 der Steuerung 10 prüft
bei Erhalt eines Betätigungssignals, ob ein die Betätigung
der Betriebsbremse anzeigendes Betriebsbremsensignal vorliegt. Ist
dies der Fall, so erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 13 ein
Stellsignal, das an das mit dem Ausgang 16 der Ausgangsschnittstelle 12 verbundene
Stellglied 8 geleitet wird und dieses zum Lösen
der Parkbremse 9 veranlasst. Falls das Betriebsbremsensignal
angibt, dass die Betriebsbremse nicht betätigt ist, erzeugt
die Verarbeitungseinrichtung 13 kein Stellsignal zum Lösen
der Parkbremse 9.
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Bei
Störungen des Betriebsbremsensignalgebers 2 oder
der Verbindung zwischen Betriebsbremsensignalgeber und Verarbeitungseinrichtung 13 liegt
entweder kein oder ein ungültiges Betriebsbremsensignal
vor. In dieser Anmeldung wird dieser Zustand als Fehlen des Betriebsbremsensignals
bezeichnet. Ein Lösen der Parkbremse bei fehlendem Betriebsbremsensignal
bedeutet ein Sicherheitsrisiko, da das Fahrzeug bei unbeabsichtigt
betätigtem Betätigungselement 1 unbemerkt
ins Rollen geraten kann. Falls sich im Fahrzeug kein Fahrer aufhält, kann
dies unter Umständen zu gefährlichen Situationen
oder gar Unfällen führen.
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Daher
ist die Verarbeitungseinrichtung 13 von 1 zur
Ausführung eines wie in 2 veranschaulichten
Verfahrens und bzw. oder eines wie in 3 veranschaulichten
Verfahrens ausgebildet. Eine besonders hohe Sicherheit wird mit
einer Verarbeitungseinrichtung 13 erreicht, die zur Ausführung einer
Kombination beider Verfahren ausgebildet ist.
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Das
in der 2 dargestellte Flussdiagramm zeigt die wesentlichen
Schritte eines Verfahrens das sicherstellt, dass das über
die Eingangsschnittstelle erhaltene Betätigungssignal eine
Anweisung an die Verarbeitungseinrichtung 13 zum Erzeugen
eines Stellsignals für das Lösen der Parkbremse darstellt.
Nach dem Erhalt eines Betätigungssignals in Schritt S0
prüft das Verfahren in Schritt S1 zunächst, ob
ein Betriebsbremsensignal vorliegt. Ist dies der Fall, so wird in
Schritt S5 überprüft, ob das Betriebsbremsensignal
die Betätigung der Betriebsbremse angibt. Im Bejahungsfall
wird die Parkbremse in Schritt S6 gelöst, im Verneinungsfall
bleibt die Parkbremse in Schritt S4 festgestellt.
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Wird
in Schritt S1 das Fehlen des Betriebsbremsensignal festgestellt,
so wird in Schritt S2 geprüft, ob der zeitliche Verlauf
des Betätigungssignals einem vorgegebenen Muster entspricht.
Damit vermindert sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein versehentliches
Betätigen des Betätigungselements 1 in ein
Lösen der elektrischen Parkbremse umgesetzt wird. Das Muster
kann z. B. darin bestehen, dass das Betätigungssignal über
eine bestimmte Mindestdauer, beispielsweise etwa 2 bis 5 Sekunden
anliegt. Die Zeitdauer kann einer festen Zeitspanne entsprechen, sie
kann jedoch auch von anderen Ereignissen gesteuert sein. Beispielsweise
kann bei einer von der Horizontalen abweichenden Neigung der Fahrzeuglängsachse,
das heißt an einer Steigung oder einem Gefälle,
eine längere Zeitspanne gewählt werden, als bei
horizontal ausgerichteter Fahrzeuglängsachse. Die Neigung
kann mithilfe eines Neigungssensors 5 erfasst werden, der
die Verarbeitungseinrichtung 13 über die Eingangsschnittstelle 11 mit
einem den Grad der Neigung repräsentierenden Signal versorgt.
Der Zeitraum kann auch durch den Vorgang zum Lösen der
Parkbremse selbst bestimmt sein, so dass das Betätigungssignal
so lange anliegen muss, bis die Parkbremse vollständig
gelöst ist. Bricht das Betätigungssignal vor Erreichen
des vollständigen Lösens der Parkbremse ab, so
erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 13 der Steuerung 10 ein
Stellsignal, das das Stellglied 8 zum Feststellen der Parkbremse 9 veranlasst.
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In
einer anderen Ausführungsform besteht das Muster in einem
Wechsel von am Eingang 14 anliegendem und nicht anliegendem
Betätigungssignal. Beispielsweise kann der zeitliche Verlauf
des Betätigungssignals eine zweimalige oder mehrmalige
Betätigung des Betätigungselements 1 in
kurzem Zeitabstand hintereinander wiedergeben, wobei jede Betätigung
vorzugsweise eine bestimmte Zeitdauer nicht unterschreitet und der
Zeitraum zwischen zwei Betätigungen eine gewisse Länge
nicht überschreitet.
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Erfüllt
der zeitliche Verlauf des Betätigungssignals eines der
vorgegebenen Muster, dies wird in Schritt S3 des in 2 veranschaulichten
Verfahrens geprüft, so erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 13 in
Schritt S6 ein Stellsignal zum Lösen der Parkbremse 9.
Andernfalls verbleibt die Parkbremse in Schritt S4 im festgestellten
Zustand.
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Das
Flussdiagramm der 3 zeigt die grundlegenden Schritte
eines weiteren Verfahrens, das von der Verarbeitungseinrichtung 13 einer
Steuerung 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform ausgeführt
werden kann. Wie in dem in 2 vorgestellten
Verfahren wird nach Eingang eines Betätigungssignals über
die Eingangsschnittstelle 11 in Schritt S10 zunächst
in Schritt S11 geprüft, ob ein die Betätigung
der Betriebsbremse anzeigendes Betriebsbremsensignal vorliegt. Falls
dieses vorliegt, wird die elektrische Parkbremse 9 in Schritt
S14 gelöst. Gibt das Betriebsbremsensignal an, dass die Betriebsbremse
nicht betätigt ist, so belässt die Verarbeitungseinrichtung 13 die
Parkbremse 9 in Schritt S13 im festgestellten Zustand.
Wird in Schritt S11 ein Fehlen des Betriebsbremsensignals festgestellt,
so wird nachfolgend in Schritt S12 geprüft, ob ein weiteres
Sensorsignal vorliegt, das einem vorgegebenen Wert oder Signalverlauf
entspricht.
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Die
Sensorsignale werden von Sensoren 3, 4, 5, 6 und 7 erzeugt
und an die Eingangsschnittstelle 11 der Steuerung übergeben.
Die Sensorsignale können beispielsweise wie in 1 angedeutet über
einen Datenbus am Eingang 15 der Eingangsschnittstelle übergeben
werden. Die Sensorsignale können jedoch auch separat, beispielsweise über
eigene Eingänge in die Eingangsschnittstelle 11 eingeleitet
werden.
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Bei
einem Automatikgetriebe kann ein solcher Sensor von einem Getriebestellungssensor 3 gebildet
werden, der der Steuerung 10 die Parkstellung des Getriebes
signalisiert. Bei Erhalt des für die Parkstellung vorgegebenen
Sensorsignals in Schritt S12 erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 13 dann
in Schritt S14 ein Stellsignal zum Lösen der elektrischen
Park bremse, da das Fahrzeug in diesem Fall auch bei gelöster
Parkbremse noch sicher abgestellt ist.
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Bei
einem manuellen Getriebe kann ein Kupplungssensor 4 verwendet
werden, der beispielsweise die Stellung des Kupplungssignals oder
die Lösestellung der Kupplung selbst erfasst. Da die Kupplung
nur aktiv durch den Fahrer gelöst werden kann, ist bei
gedrücktem Kupplungspedal bzw. gelöster Kupplung
davon auszugehen, dass sich der Fahrzeugführer an der richtigen
Position im Fahrzeug befindet. Bei Erhalt des für die gelöste
Kupplung vorgegebenen Sensorsignals in Schritt S12 erzeugt die Verarbeitungseinrichtung 13 daher
in Schritt S14 ein Stellsignal zum Lösen der elektrischen
Parkbremse.
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Ferner
kann die Anwesenheit des Fahrers im Fahrersitz des Fahrzeugs auch über
spezielle Sensoren 6, wie z. B. Sitzbelegungsmatten, Bildwandler, Ultraschallsysteme
oder einen Gurtschlosssensor für den Rückhaltegurt
des Fahrers festgestellt werden. Bei Erhalt des für den
jeweiligen Sensor vorgegebenen Sensorsignals in Schritt S12 erzeugt
die Verarbeitungseinrichtung 13 in Schritt S14 ein Stellsignal zum
Lösen der elektrischen Parkbremse, da der Fahrer, wenn
er sich im Fahrersitz befindet, jederzeit auf das Lösen
der Parkbremse reagieren kann.
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Um
sicherzustellen, dass nur bestimmte Personen die Parkbremse lösen
können, ist das Betätigungselement 1 vorzugsweise
mit einem Fingerabdrucksensor 7 ausgestattet, der die Identität
des Fingerabdrucks bei Betätigung des Betätigungselements 1 prüft.
Bei zulässiger Identität gibt der Fingerabdrucksensor 7 ein
vorgegebenes Sensorsignal an die Eingangsschnittstelle 11 aus.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist die Verarbeitungseinrichtung 13 dazu
ausgebildet, ein über die Eingangsschnittstelle 11 empfangenes Zündsignal
zu registrieren. Bei Anliegen eines Betätigungssignals
und fehlendem Betriebsbremsensignals prüft die Verarbeitungseinrichtung 13 in
einem (in der 3 nicht dargestellten), dem
Schritt S14 vorgelagerten Schritt, ob zuvor ein Übergang
des Zündsignals von einer Aus- in eine Einstellung stattgefunden
hat und ob dieser Übergang weniger als eine gewisse Zeitspanne,
beispielsweise eine Sekunde oder dergleichen, zurückliegt.
Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind, wird die elektrische
Parkbremse in Schritt S14 gelöst, andernfalls verbleibt
die Parkbremse in Schritt S13 im festgestellten Zustand.
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Um
auch bei einer Störung des Fahrzeugbusses, bei der keine
von den Sensoren und Signalgebern ausgegebenen Signale die Eingangsschnittstelle 11 der
Steuerung 10 erreichen, ein Lösen der elektrischen
Parkbremse ohne Sicherheitsgefährdung zu ermöglichen,
ist die Verarbeitungseinrichtung 13 vorzugsweise dazu ausgebildet,
die beiden oben mit Bezug auf die 2 und 3 beschriebenen
Verfahren in Kombination auszuführen. Ein entsprechendes
Verfahren prüft in Schritt S11 nach Eingang eines Betätigungssignals
in Schritt S10, ob ein Betriebsbremsensignal vorliegt. Wird das
Fehlen des Betriebsbremsensignals in Schritt S11 festgestellt, so fährt
das Verfahren mit Schritt S12 fort, in dem geprüft wird,
ob ein vorgegebenes Sensorsignal vorliegt, d. h. ein Sensorsignal,
das einem vorgegebenen Wert oder Signalverlauf entspricht. Ist dies
nicht der Fall, so prüft das Verfahren im nachfolgenden Schritt
S2, ob der zeitliche Verlauf des Betätigungssignals einem
vorgegebenen Muster entspricht. Erfüllt der zeitliche Verlauf
des Betätigungssignals eines der vorgegebenen Muster, eine
Prüfung die in Schritt S3 vorgenommen wird, so erzeugt
die Verarbeitungseinrichtung 13 in Schritt S14 ein Stellsignal
zum Lösen der Parkbremse 9. Andernfalls geht das
Verfahren zu Schritt S13 über, bei dem das Verbleiben der Parkbremse
im festgestellten Zustand bewirkt wird.
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Zum
Informieren des Fahrzeugführers über Erfolg oder
Misserfolg einer Parkbremsenbetätigung wird das Ergebnis
einer über das Betätigungselement 1 bewirkten
Löseanweisung über eine Ausgabeeinrichtung wie
beispielsweise ein Leuchtmittel, eine Textnachricht, die an einer
graphischen Benutzerschnittstelle angezeigt wird, einen Ton oder
dergleichen angezeigt. Zusätzlich kann am Betätigungselement
selbst ein Anzeigeelement vorgesehen sein, über das der
Fahrzeugführer darauf hingewiesen wird, dass mehrere Betätigungsaktionen
zum Lösen der Parkbremse erforderlich sind und/oder, dass
bereits alle Vorbedingungen soweit erfüllt sind, dass die nächste
Betätigung des Betätigungselements 1 zu
einem Lösen der elektrischen Parkbremse führen
wird.
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Eine
wie oben ausgeführte Steuerung einer elektrischen Parkbremse
verhindert ein zufälliges, ungewolltes und unbefugtes Lösen
der elektrischen Parkbremse eines Kraftfahrzeugs, so dass sicherheitskritischen
Situationen ohne Gefahr des Liegenbleibens des Fahrzeugs vorgebeugt
wird.
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- 1
- Betätigungselement
- 2
- Betriebsbremsensignalgeber
- 3
- Getriebestellungssensor
- 4
- Kupplungssensor
- 5
- Neigungssensor
- 6
- spezielle
Fahrererkennungssensoren
- 7
- Fingerabdrucksensor
- 8
- Stellelement
- 9
- Parkbremse
- 10
- Steuerung
- 11
- Eingangsschnittstelle
- 12
- Ausgangsschnittstelle
- 13
- Verarbeitungseinrichtung
- 14
- Eingang
für Betätigungssignal
- 15
- Eingang
für Betriebsbremsensignal und Sensorensignale
- 16
- Ausgang
für Stellsignal
- 20
- Parkbremsvorrichtung
- S0–S6
- Verfahrensschritte
erstes Verfahren
- S10–S14
- Verfahrensschritte
zweites Verfahren
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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