DE102004057245A1 - Kraftstoffeinspritzdüse - Google Patents
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Abstract
Eine Kraftstoffeinspritzdüse (1) für Brennkraftmaschinen umfasst einen Düsenkörper (2) mit Spritzlöchern (11, 17), eine in einer Führungsbohrung (3) des Düsenkörpers (2) axial geführte, als Hohlnadel ausgebildete äußere Düsennadel (4), welche die Einspritzung von unter Hochdruck stehendem Kraftstoff durch mindestens ein erstes Spritzloch (11) steuert, und eine in der äußeren Düsennadel (4) koaxial geführte innere Düsennadel (5), welche die Einspritzung von unter Hochdruck stehendem Kraftstoff durch mindestens ein zweites Spritzloch (17) steuert, sowie erfindungsgemäß einen axial verschiebbar geführten Kolben (18) mit einem ersten Vorsprung (23), der die innere Düsennadel (5) in deren Öffnungsrichtung mitnimmt, und mit einem zweiten Vorsprung (24), der nach einem Vorhub (h¶1¶) die äußere Düsennadel (4) in deren Öffnungsrichtung mitnimmt, einen Stellantrieb (20) zum Verschieben des Kolbens (18), einen ersten und einen zweiten Düsenrückraum (26, 31), die jeweils durch eine in Schließrichtung wirkende Steuerfläche (25, 30) der inneren bzw. der äußeren Düsennadel (4, 5) begrenzt sind, einen mit Kraftstoff gefüllten ersten Steuerraum (28), der in Öffnungsrichtung durch den Kolben (18) oder ein Stellglied (19) des Stellantriebs (20) begrenzt und über eine Drossel (27) mit dem ersten Düsenrückraum (26) verbunden ist, und einen mit Kraftstoff gefüllten zweiten Steuerraum (33), der in Öffnungsrichtung durch den Kolben (18) begrenzt und über eine Drossel (32) mit dem zweiten ...
Description
- Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzdüse nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
- Eine solche, beispielsweise aus der
DE 100 58 153 A1 bekannte Kraftstoffeinspritzdüse für Brennkraftmaschinen weist zwei Düsennadeln auf, die unabhängig voneinander angesteuert werden können. Die äußere Düsennadel wird geöffnet, wenn die vom Kraftstoff auf eine Druckschulter der äußeren Düsennadel ausgeübte Öffnungskraft größer als die Wirkung einer Schließfeder ist. Die innere Düsennadel wird geöffnet, indem der Druck eines in Schließrichtung auf die Düsennadel wirkenden Hydraulikfluids in einem Steuerraum abgesenkt wird. - Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzdüse für Brennkraftmaschinen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass die Kraftstoffeinspritzdüse einfach und direkt ansteuerbar ist. Dabei ist der separate Aufbau der Steuerung über getrennte Steuerräume der zwei Düsennadeln besonders vorteilhaft. Durch Verwendung einer direkten Nadelsteuerung können beide Düsennadeln schnell ohne Leckage gesteuert geöffnet und somit der Injektor optimal gesteuert werden. Vorteil der Erfidung ist die Leckagefreiheit bei hoher Nadelgeschwindigkeit und kurzem Stellweg des Stellantriebs.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
- Zeichnungen
- Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzdüse ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzdüse in einem Längsschnitt.
- Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Die in
1 gezeigte Kraftstoffeinspritzdüse1 für Brennkraftmaschinen weist einen ein- oder mehrstückigen, zylindrischen Düsenkörper2 auf, der mit seinem freien unteren Ende in einen nicht näher gezeigten Brennraum der zu versorgenden Brennkraftmaschine ragt. In einer Führungsbohrung3 des Düsenkörpers2 ist eine als Hohlnadel ausgebildete äußere Düsennadel4 axial verschiebbar geführt, in der eine innere Düsennadel5 koaxial angeordnet und ebenfalls axial verschiebbar geführt ist. - Im Düsenkörper
2 ist ein Ringraum6 ausgebildet, der durch die äußere Düsennadel4 radial nach innen begrenzt ist. Über eine Kraftstoff-Hochdruckleitung7 ist der Ringraum6 mit einem nicht gezeigten Kraftstoff-Hochdruckspeicher (Common Rail) verbunden. - Eine erste Schließfeder
8 presst die äußere Düsennadel4 in einen ersten Dichtsitz9 am brennraumseitigen Ende der Führungsbohrung3 . Im geschlossenen Zustand der äußeren Düsennadel4 verhindert ein Dichtkonus10 der äußeren Düsennadel4 in Verbindung mit dem ersten Dichtsitz9 , dass Kraftstoff aus dem Ringraum6 durch erste Spritzlöcher11 in den Brennraum der Brennkraftmaschine gelangt. In gleicher Weise presst eine zweite Schließfeder12 die innere Düsennadel5 in einen zweiten Dichtsitz13 am brennraumseitigen Ende der Führungsbohrung3 . Im geschlossenen Zustand der inneren Düsennadel5 verhindert ein Dichtkonus14 der inneren Düsennadel5 in Verbindung mit dem zweiten Dichtsitz13 , dass Kraftstoff sowohl bei geschlossener äußerer Düsennadel4 aus dem zwischen beiden Düsennadeln4 ,5 vorhandenen Ringspalt15 , der über eine Bohrung16 in der äußeren Düsennadel5 an den Ringraum6 angeschlossen ist, als auch bei geöffneter äußerer Düsennadel4 nicht durch zweite Spritzlöcher17 in den Brennraum der Brennkraftmaschine gelangt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Dichtsitze9 ,13 durch eine gemeinsame Konusfläche gebildet. - Die Schließfeder
8 der äußeren Düsennadel4 ist am Düsenkörper2 und die Schließfeder12 der inneren Düsennadel5 an einem Kolben18 abgestützt, der in einem nach unten offenen Übersetzerkolben19 axial verschiebbar geführt ist. Der Übersetzerkolben19 bildet das Stellglied eines invers betriebenen piezoelektrischen Stellantriebs20 . Im gezeigten geschlossenen Zustand beider Düsennadeln4 ,5 ist der piezoelektrische Stellantrieb20 bestromt, wodurch der Übersetzerkolben19 gegen die Wirkung einer Zugfeder (z.B. Rohrfeder)21 nach unten gedrückt ist. Der Kolben18 ist über einen Übersetzerraum22 , der mit unter Raildruck stehendem Kraftstoff gefüllt ist, hydraulisch mit dem Übersetzerkolben19 gekoppelt, um einen 1:1-Temperaturausgleich des Stellantriebs20 zu ermöglichen. - Die beiden Düsennadel
4 ,5 sind jeweils am Kolben18 verschiebbar geführt. Dazu hat der Kolben18 eine nach unten offene Kolbenkammer, an deren Kammerwand die beiden Düsennadeln4 ,5 geführt sind. Der Kolben18 hintergreift mit einem ringförmigen ersten Vorsprung23 die innere Düsennadel5 und mit einem ringförmigen zweiten Vorsprung24 die äußere Düsennadel4 jeweils in Öffnungsrichtung. Im gezeigten geschlossenen Zustand der beiden Düsennadeln ist die innere Düsennadel5 in Öffnungsrichtung vom ersten Vorsprung23 um h0 (h0≥ 0) und die äußere Düsennadel4 in Öffnungsrichtung vom zweiten Vorsprung24 um h1 (h1 > h0) beabstandet. - Die innere Düsennadel
5 begrenzt mit einer in Schließrichtung wirkenden Steuerfläche25 in der Kolbenkammer einen ersten Düsenrückraum26 , der über eine erste Drossel27 mit einem ersten Steuerraum28 verbunden ist. Der erste Steuerraum28 ist radial nach innen durch den Kolben18 , radial nach außen durch eine Dichthülse29 , in Öffnungsrichtung durch den Übersetzerkolben19 sowie in Schließrichtung durch den Düsenkörper2 begrenzt. Über die Dichthülse29 , die durch eine gehäuseseitig abgestützte Druckfeder (nicht gezeigt) in Anlage an eine Schulter des Düsenkörpers2 abgestützt ist, ist der erste Steuerraum28 gedrosselt an die Kraftstoff-Hochdruckleitung7 angeschlossen. - In gleicher Weise begrenzt die äußere Düsennadeln
4 mit einer in Schließrichtung wirkenden Steuerfläche30 in der Kolbenkammer einen zweiten Düsenrückraum31 , der über eine zweite Drossel32 mit einem zweiten Steuerraum33 verbunden ist. Der zweite Steuerraum33 ist radial nach innen durch die äußere Düsennadel4 , in Öffnungsrichtung durch den Kolben18 und im Übrigen durch den Düsenkörper2 begrenzt. Der zweite Steuerraum33 ist auf nicht gezeigte Weise an die Kraftstoff-Hochdruckleitung7 gedrosselt angeschlossen, z.B. ebenfalls über eine Dichthülse. Der Zwischenraum34 , der in der Kolbenkammer zwischen zweitem Vorsprung24 und äußerer Düsennadel4 gebildet ist, ist über eine Verbindungsbohrung35 in der äußeren Düsennadel4 mit einem zweiten Steuerraum31 verbunden. - Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzdüse
1 beschrieben. - Wenn der piezoelektrischen Stellantrieb
20 nicht mehr bestromt wird, zieht die Zugfeder21 den Übersetzerkolben19 nach oben, d.h. in Öffnungsrichtung. Dadurch sinkt der Druck im Übersetzerraum22 unter Raildruck, und über die hydraulische Kopplung wird auch der Kolben18 nach oben gezogen, der über den ersten Vorsprung23 die innere Düsennadel5 sofort (h0 = 0) oder erst nach einem Vorhub (h0 > 0) in Öffnungsrichtung mitnimmt. Die innere Düsennadel5 hebt von ihrem Dichtsitz13 ab, und über die nun freigegebenen zweiten Spritzlöcher17 wird Kraftstoff über den Ringsspalt15 aus dem Ringraum6 in den Brennraum eingespritzt. Der Öffnungshub des Übersetzerkolbens19 führt zu einer Volumenvergrößerung im ersten Steuerraum28 , so dass der darin herrschende Raildruck sinkt. Über die Drossel27 sinkt auch der Druck im ersten Düsenrückraum26 unter den Raildruck ab. Dies führt, da am Dichtkonus14 der inneren Düsennadel5 der Raildruck in Öffnungsrichtung wirkt, zu einem Abheben der inneren Düsennadel5 vom ersten Vorsprung23 , d.h. zu einem weiteren Aufsteuern der inneren Düsennadel5 , gegen die Wirkung der Schließfeder12 . - Nach einem Vorhub h1 (h1 > h0) nimmt der Kolben
18 über den zweiten Vorsprung24 auch die äußere Düsennadel4 in Öffnungsrichtung mit, wobei der im Zwischenraum34 vorhandene Kraftstoff über die Verbindungsbohrung35 in den zweiten Steuerraum31 abgebaut wird. Die äußere Düsennadel4 hebt von ihrem Dichtsitz9 ab, und Kraftstoff aus dem Ringraum6 wird auch über die nun freigegebenen ersten Spritzlöcher11 in den Brennraum eingespritzt. Da auch am Dichtkonus10 der äußeren Düsennadel4 der Raildruck in Öffnungsrichtung wirkt, hebt die äußere Düsennadel4 vom zweiten Vorsprung24 ab und wird gegen die Wirkung der Schließfeder8 weiter aufgesteuert. - Somit werden die beiden Düsennadeln
4 ,5 mit nur minimalem Öffnungshub des Stellantriebs20 weit aufgesteuert. - Zum Schließen der Düsennadeln
4 ,5 werden durch Bestromen des Stellantriebs20 der Übersetzerkolben19 und der Kolben18 gegen die Wirkung der Zugfeder21 in Schließrichtung verschoben, wodurch sich das Volumen der Steuerräume28 ,33 verringert. Der darin jeweils herrschende Druck steigt über den Raildruck an, und die Düsennadeln4 ,5 schließen. - Das Öffnen der beiden Düsenadeln kann auch umgekehrt erfolgen, wenn h0 und h1 vertauschtwerden, d.h. wenn h0 > h1 ≥ 0.
Claims (8)
- Kraftstoffeinspritzdüse (
1 ) für Brennkraftmaschinen, umfassend einen Düsenkörper (2 ) mit Spritzlöchern (11 ,17 ), eine in einer Führungsbohrung (3 ) des Düsenkörpers (2 ) axial geführte, als Hohlnadel ausgebildete äußere Düsennadel (4 ), welche die Einspritzung von unter Hochdruck stehendem Kraftstoff durch mindestens ein erstes Spritzloch (11 ) steuert, und eine in der äußeren Düsennadel (4 ) koaxial geführte innere Düsennadel (5 ), welche die Einspritzung von unter Hochdruck stehendem Kraftstoff durch mindestens ein zweites Spritzloch (17 ) steuert, gekennzeichnet durch: – einen axial verschiebbar geführten Kolben (18 ) mit einem ersten Vorsprung (23 ), der die innere Düsennadel (5 ) in deren Öffnungsrichtung mitnimmt, und mit einem zweiten Vorsprung (24 ), der nach einem Vorhub (h1) die äußere Düsennadel (4 ) in deren Öffnungsrichtung mitnimmt, wobei die beiden Düsennadeln (4 ,5 ) relativ zum Kolben (18 ) in Öffnungsrichtung jeweils gegen die Wirkung einer Schließfeder (8 ,12 ) verschiebbar sind, – einen Stellantrieb (20 ) zum Verschieben des Kolbens (18 ), – einen ersten und einen zweiten Düsenrückraum (26 ,31 ), die jeweils durch eine in Schließrichtung wirkende Steuerfläche (25 ,30 ) der inneren bzw. der äußeren Düsennadel (4 ,5 ) begrenzt sind, – einen mit Kraftstoff gefüllten ersten Steuerraum (28 ), der in Öffnungsrichtung durch den Kolben (18 ) oder ein Stellglied (19 ) des Stellantriebs (20 ) begrenzt und über eine Drossel (27 ) mit dem ersten Düsenrückraum (26 ) verbunden ist, und – einen mit Kraftstoff gefüllten zweiten Steuerraum (33 ), der in Öffnungsrichtung durch den Kolben (18 ) begrenzt und über eine Drossel (32 ) mit dem zweiten Düsenrückraum (31 ) verbunden ist. - Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
18 ) eine in Schließrichtung offene Kolbenkammer aufweist und dass darin die beiden Düsennadeln (4 ,5 ) jeweils mit ihren Steuerflächen (25 ,30 ) die beiden Düsenrückräume (26 ,31 ) begrenzen. - Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Düsennadeln (
4 ,5 ) an der Kammerwand der Kolbenkammer geführt sind. - Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
18 ) die innere Düsennadel (5 ) erst ab einem Vorhub (h0) in Öffnungsrichtung mitnimmt und dieser Vorhub (h0) kleiner als der Vorhub (h1) der äußeren Düsennadel (4 ) ist. - Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfeder (
8 ) der äußeren Düsennadel (4 ) in einem Ringraum (6 ), der an die Kraftstoff-Hochdruckleitung (7 ) angeschlossen und radial nach innen durch die äußere Düsennadel (4 ) begrenzt ist, angeordnet und am Düsenkörper (2 ) abgestützt ist. - Kraftstaffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließfeder (
12 ) der inneren Düsennadel (5 ) im ersten Düsenrückraum (26 ) angeordnet und am Kolben (18 ) abgestützt ist. - Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (
20 ) als Stellelement einen Übersetzerkolben (19 ) aufweist, der hydraulisch mit dem Kolben (18 ) bewegungsgekoppelt ist. - Kraftstoffeinspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (
20 ) ein gegen die Wirkung einer Zugfeder (21 ) invers betriebener piezoelektrischer Antrieb ist.
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